FR: Ryanair verweigert Mitnahme: Junge im Rollstuhl aufs Rollfeld geschoben

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Hape1962

Erfahrenes Mitglied
24.01.2011
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CGN
Im Normalfall ist es so das der Passagier dafür sorgen muss das der WCH "stromlos" gemacht werden kann und die Batteriepole isoliert werden.
Stromlos heisst halt das sicher gestellt werden muss das der WCH sich nicht selbstständig in Gang setzen kann. D.h. in den meisten Fällen Batterie entfernen.

Elektrische Rollstühle mit Trockenbatterie werden befördert, wenn die Kabelanschlüsse von der Batterie abgeklemmt sind, die Batteriepole isoliert wurden und die Batterie fest auf dem Rollstuhl montiert ist.
Elektrorollstühle mit nicht auslaufsicherer Nassbatterie werden aus Sicherheitsgründen nicht befördert.

Da der Passagier in den allermeisten Fällen vom DRK o.ä. abgeholt wird ist das fast immer schon im Vorfeld geschehen so das hier selten Probleme auftauchen.
Bei Ryanair ist es aber so das der Passagier vielfach in seinem eigenen E-WCH bis zur Maschine fährt aufgrund Laufboarding. Das kostet zum einen unter Umständen Zeit bis der Passagier aus dem WCH in der Maschine ist, zum anderen wird in der Eile oft vergessen zu fragen wie der WCH stromlos gemacht werden kann.

Erschwert wird das ganze wenn selbst der Passagier nicht weiss wie das ganze richtig funktioniert, weil er es noch nicht selbst gemacht hat. Dann wird vielfach mal eben das Internet konsultiert sofern das Modell klar identifizierbar ist. Und im Zweifel heissst es ganz klar und deutlich : Safety first. Dann kann der Passagier nur noch entscheiden ob er fliegt (ohne WCH) und sich vor Ort einen leiht, oder ob er nicht fliegt. Die Entscheidung liegt hier aber immer beim Kapitän.

Ich habe in meiner Zeit auf der Rampe schon alle möglichen Varianten erlebt. Auch die, das der WCH nicht durch die Luke passte weil er einfach zu groß war. Das ist dann verschulden des Passagiers der im Vorfeld nicht die benötigten Informationen geliefert hat.

Man mag Ryanair ja einiges vorwerfen können, aber das die mit voller Absicht und ohne passende Begründung einen Rollifahrer stehen lassen hatte ich selbst noch nicht. Auch bei anderen Airlines nicht.

Ladepersonal und Ramp Agent dürfen alleine schon aus versicherungstechnischen Gründen nicht an den Teilen rumfummeln. Wir vermitteln lediglich zwischen Passagier, Cockpit und Ladepersonal. Alles andere ist Käptns Decision.
 
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