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Wie es weiterging...
Die Fortsetzung meines Tripreports zum SAS Gold Status im Januar. Für den ersten Run hatte ich ja nur eine Nacht in Umea mit ungeliebten Abflug am sehr frühen Morgen. Ich schlief relativ unruhig, da ich keinesfalls verschlafen wollte und hoffte das Taxi welches mein Airb&B Host für mich bestellt hatte, auch pünktlich sein möge. Aber, wir sind in Skandinavien, welch unötige Unruhe.
Wie bestellt stand um 5.15 Uhr das Taxi vor der Tür und keine 12 Minuten später waren wir am erwachenden Airport von Umea.
Die Strassen waren spiegelglatt, gegen Mitternacht wurde der ÖPNV deswegen eingestellt, erzählte mir der Fahrer. Der Abflug war für 6.25 Uhr geplant, der Check in verlief problemlos mit Einreisegenehmigung nach D, die Maschine war fast ausgebucht.
Mein Host erzählte, das viele Einheimische zum arbeiten nach Stockholm air-shutteln.
Am Gate fiel mir ein junger Deutscher auf, der etwas abseits aufgeregt die Erlebnisse des Vortages in sein Handy sprach.
Auf mich wirkte das wie ein Blog-Beitrag und da auch er nur mit Handgebäck reiste ahnte ich, was sich 2 Stunden später bestätigen sollte.
Der Flug nach Arlanda war kurz und den kostenlosen Kaffeeservice genoss ich zu dieser frühen Stunde besonders.
In Stockholm begab ich mich in die SAS Lounge mit wiederum hervorragendem Angebot.
30 Minuten vor Boarding für den 10 Uhr Flug nach Kopenhagen schlenderte ich in Richtung Abfluggate.
Auf dem Rollfeld wurde gerade eine B777 der Thai Airways ans Gate gerollt, was schon ein kleiner Augenschmauss war in diesen Covid-Aviation düsteren Zeiten.
Ähnlich entzückt wie ich, nahm ich auch den jungen Mann vom Morgenflug wieder wahr, der die Szene ebenfalls fotografierte.
So sprach ich ihn Keck an und wie vermutet, war auch er auf dem SAS Gold Run.
Das war natürlich interessant und wir tauschten uns gleich über werwiewaswo aus. In Kopenhagen wollte ich A.
als Gast mit in die Lounge nehmen, wir scheiterten aber an der neuen Star A. Regel, das Gäste auf dem gleichen Flug wie der Statusinhaber sein müssen und er flog im Gegensatz zu mir nach Frankfurt.
Da mein Weiterflug erst am späten Nachmittag gebucht war, entschloss ich mich das sonnige Wetter zu nutzen und den Flughafen zu verlassen.
Von früheren Aufenthalten war mir bekannt, das gleich hinter dem Airport der Strand von Amagar einlädt.
Am Terminal 3 waren MOBIKE Räder verfügbar, die App hatte ich noch aus Berlin geladen und so ging's los in die frische Brise der Dänischen Ostsee.
Die Promenade von Amagar ist maritim, gezäumt von kleinen Marinas, Sandstränden, Kayakschulen und einem Fort von welchem aus man einen tollen Blick auf Kastrup hat. Vorbei am Büro der Dänischen Flugbegleiter Gewerschaft mit Blick auf einfliegenden Maschinen von Emirates & Qatar und SAS.... Sky meets Sea.
Ein wenig Bammel hatte ich davor ggf. eine neues Testergebnis zu benötigen um durch die Sicherheitskontrolle zu gelangen. Meine Überlegung war, das die Bordkarten ausstellende Airline die DOK Kontrolle vornimmt und meine Bordkarte nicht erneut verifiziert werden muss.
So war es auch, ohne Piep ging es in den Airside Bereich und schnurstracks in die Lounge.
Der finale Flug nach München entspannt wie eh und je mit SAS, in München wurde am Gate die Einreisebestätigung geprüft.
Flugpause für eine Woche
Für die 2. Rotation zum Erhalt des SAS Gold Status hatte ich nachfolgendes Routing gebucht.
Mit den Erfahrungen des ersten Run's via fuxxing Flugladen, müsste ich eher schreiben, umbuchen und optimieren lassen.
20.01. 18.15. -19.50 MUC -CPH
22.55.- 0.05 CPH - ARN
21.01. 14.35.-15.30 ARN - UME
23.01. 8.10.- 9.20 UME - ARN
9.55.-11.05 ARN - CPH
16.00.-17.35 CPH - MUC
Für den 2 Run freute ich mich vor allem einen ganzen Tag Umea erkunden zu können und keinen ungeliebten Morgenflug zu haben..
Am 20 Januar arbeitete ich noch bis 14.00 Uhr und fuhr danach zum Münchner Airport.
Ein erster Ca del Bosco im Senator Cafe, gefolgt von einem Fassbier und Häppchen in der Gold Lounge neben dem Dallmayer.
Der Weg nach Stockholm an diesem Abend mit einem Layover in der SAS Lounge in Kopenhagen verging sprichwörtlich im Fluge.
Da ich erst kurz nach Mitternacht in Stockholm landete, hatte ich mich entschieden das eigentlich überteuerte Radisson Transit Hotel zu buchen, welches direkt im Terminal liegt.
Der Zugang erfolgt landside über die Sky City, ich war froh nur wenige Meter nach dem Gate ins Bett zu fallen.
Im Zimmer befand sich ein kurzer Gruss für den geneigten Radisson Gold Member mit einer Tüte Bonbons. Weiter Status Benfits wurden nicht gewährt.
Der Blick aus dem Bett am Morgen war grandios.
Sozusagen "Bed with a nerdy view" direkt auf die Gates und geparkte Flugzeuge. Das Hotel befindet sich sozusagen über den Passagiergängenl.
Ich nutzte das GYM um munter zu werden, checkte gemütlich aus und begab mich auf ein Bärenhunger Frühstück in die SAS Lounge. Den Rest kennt man, also kurzer Schnitt um einige Stunden und wir befinden uns im Landeanflug auf das dämmernde Umea. Für die 2 Nächte hier, hatte ich das Scandic Syd ausgewählt, welches preislich ok war, mit Sauna punktete und am nähesten zum Flughafen war. 4 Stationen mit dem 8 er Airport Bus und noch 7 Minuten zu Fuss, easy.
Ich machte mich gleich noch auf um in die City zu laufen und ein erneutes Bier im "Lottas" zu trinken.
Das gemütliche Pub war zum bersten voll, es kamen noch einige Pints dazu
Das Scandic Hotel selbst ist ein älteres Haus, vermutlich vor ein paar Jahren von der Gruppe übernommen. Die Zimmer verströmen noch 80 er Charme, aber es gab eine Sauna einen kleinen Pool und hervorragendes Frühstück.
Da ich an einem Wochenende übernachtete waren die Gäste zum Grossteil wochenend-motorisierte Ausflügler. Pfadfinder-Familen in vollem Ornat, eine Gruppe Leichtathletikerinnen und wie konnte es anders seiin, die SAS Crew welche mich am Sonntag nach Arnheim flog und neben mir frühstückte.
Beim Boarding wurde ich erkannt was ich sehr symphatisch fand.
Den Samstag vor Ort verbrachte ich mit einem ausführlichen Stadtbummel und dem Besuch des Bildermuseums, einem der neuen Wahrzeichen der Stadt.
Das Museum ist umfangreich und enthält auf jedem der 4 Stockwerke unterschiedliche Austellungen.
Der Eintritt ist frei mit entspann lächelnden Mitarbeitern, die bereitwillig und zugewandt Cicerone sind.
Entlang des Flusses sind mehrere Boote vertaut, welche auch im Winter ab den Nachmittagsstunden öffnen und hippe Gastronomie bieten.
Riesige Bildschirme auf denen Kamine lodern wärmen spürbar visuell. Für hygge muss es doch auch ein schwedisches Pendant geben ???
Das Gebäude der Stadtbibliothek beherbergt ein Hotel in welches man sich an einem Desk selbst eincheckt und im Erdgeschoss eine vielfältige Gastronomie mit Cafe, Restaurant und Hofladen. So lässt es sich aushalten im schwedischen Winter.
Was wir auch lernen, FIKA ist die schwedische Kaffeepause ( heiss geliebt).
Und was für uns in Bayern Breznständer sind, existiert in Schweden natürlich als Knäckebrothalter für die riesigen Wagenräder mit Loch. Weitere Erkenntnis, wer als Deutscher nennt schon einen Senftubenquetscher sein eigen ?
Nachhaltig wird im Scandic Hotel die Abluft des TV zum heizen des Fön's genutzt
und was mich auch tief beeindruckt hat, ist die Alltagsgelassenheit. Nirgendwo ein lautes Wort, keine Ellenbogenei und ein sanfter Strassenverkehr mittels Kreisverkehr. Es gibt kaum Ampeln, was bewirkt das es nicht zum ständigen Anfahren und Abbremsen kommt, gefühlt friedliche Koexistenz der Mobilen.
Eine dehydrierende Lektion musste ich trotzdem lernen, als ich am Samstag um 16.30 Uhr im einzigen "Systembolaget" dem hiesigen Liquor-Stor eine kleine Bouteille Schlafenstrunk erstehe wollte, um den Preisen der Hotelbar ein Schnäppchen zu schlagen.
Die schwedischen Alkoholmärkte schliessen am Samstag um 15.00 Uhr. In Supermärkten gibt es lediglich alkoholreduziertes Bier, die Probe einer Dose des Methadon-Bieres reicht für den Rest meines Lebens.
Fazit: Die Rückflüge in einem durch die Lounge in Copenhagen unterbrochenen Tagesritt waren entspannt, der SAS Gold Status mit Hilfe der Nachkreditierung eine Woche später in der Tasche und mit netten Begegnungen (A.W. der junge Vielflieger-Novize) und interessanten Einblicken in Skandinavischen Winter, war der Run eine tolle Erfahrung.