Samstag, Tag 4
Um fünf klingelt der Wecker und mangels Alternative geht es mit dem Taxi für faire 12,- CAD zur Pacific Station der Amtrak.
Dort dauert es ein wenig, bis der Check In beginnt.
Hinter dem Fahrkartencheck steht die US Immigration, mit dem Zug geht es nach Seattle. Der Officer wirkt auf mich ein wenig maulig, klar, so früh am Wochenende bei den Mounties seinen Dienst verrichten, wer hätte da keine schlechte Laune. Aber schließlich bekomme ich meinen Stempel, entrichte 11,- USD und darf in den Zug. Im Servicehimmel USA bin ich übrigens nicht nach einem Sitzplatzwunsch gefragt wurden, selber habe ich es bei der Zuteilung vergessen, nach einem Tischplatz zu fragen.
Der Zug selbst ist reichhaltig von weiterreisenden Fans bevölkert, schließlich steht morgen das zweite Konzert der TJT-Tour eben in Seattle an, mein Sitznachbar kommt aus Fort Lauterdale für diese zwei Konzerte. Wie sich in der WA-Gruppe rausstellt, ist auch eine Foruminsassin mit an Bord, welche auf dem gestrigen Treffen nicht dabei war, sie kommt für einen kurzen Plausch an meinen Platz. An der Grenze stoppen wir und es kommen Officers durch, die nochmal einen kurzen Blick in die Pässe werfen. Da an meinem Platz die AC mir unangenehm in den Hals bläst, wechsle ich zwischendurch mal an einen freien Tisch in einem anderen Wagen, da frühstückt es sich auch viel gemütlicher. An einem Stop öffne ich kurz die Tür, um ein Foto von dem im Nachbargleis stehenden Zug zu machen.
Nach der Abfahrt erfolgt eine längere Durchsage, welche alle Fahrgäste darüber aufklärt, dass ausschließlich autorisiertes Personal befugt ist, die Türen zu öffnen und zu schließen, der Monolog endet mit den Worten "we know, who you are". Jetzt weiß ich endlich wieder, in welchem Land ich mich befinde, wie habe ich das vermisst. Hier noch ein paar Impressionen von unterwegs:
Mit 50-minütiger Verspätung erreichen wir schließlich Seattle, seltsamerweise wird darüber kein Wort der Entschuldigung verloren. Wenn ich mit einem Amtrak-Gutscheine etwas hätte anfangen können, hätte ich mir mal die Mühe gemacht, Amtrak daraufhin anzuschreiben, so hake ich das ab und überlasse das den Zeitmillionären.
Die Bahnhofshalle von Seattle.
Zu Fuß mache ich mich auf den Weg zur Hertz-Station. Auch an Seattle habe ich keine Erinnerungen mehr, wenn mir bewusst gewesen wäre, wie hügelig die Stadt ist, hätte ich mir ein Taxi genommen.
Andererseits beglückwünsche ich mich zu meiner Entscheidung, außerhalb zu übernachten, so viele Wracks, Junkies, Dealer und Obdachlose habe ich selten am Tag auf einer Stelle gesehen. Auf einer Art Marktplatz werden letzte Vorbereitungen für das heute Abend stattfindende Musikfestival getroffen. In der Hertz-Filiale darf ich noch ein wenig warten bis mein Auto fertig ist, Verständnis für den Anlass meiner Reise ernte ich jedenfalls keines. Nach Übernahme des Autos geht es nach Everett ins über Hotwire gebuchte La Quinta Inn.
Anschließend hole ich mir im nahe gelegenen Supermarkt eine Kleinigkeit zum Mittag und kurve noch ein wenig durch die Gegend und lande in einem Recreation Park, dessen Name mir entfallen ist.
Anschließend ruhe ich noch ein wenig im Hotel, bevor es abends wieder nach Seattle geht.
Heute steht das zweite Forumtreffen an, ein Pärchen von vorgestern ist leider wegen Krankheit verhindert, dafür sind neue Leute dabei, unter anderem ein User, welcher auch hier hin und wieder aktiv ist, anscheinend liest er aber die Reiseberichte nicht so aktiv. (Hallo Kay!
![Big grin :D :D](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
) Im übrigen ist der Owl 'N Thistle überwiegend von U2-Fans bevölkert, immer wieder kommen Leute an unseren Tisch und begrüßen den einen oder anderen, viele kennen sich von früheren Touren. Wahnsinn, was da für eine Karawane unterwegs ist. Irgendwann geht auch dieser Abend zu Ende, ich setze noch drei Leute an ihrem Hotel ab, bevor es zurück ins Hotel geht.