Sicherheit vs. Geldmacherei

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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
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Das kann man so nicht pauschalisieren. Bei kurzfristiger Buchung oder an beliebten Reisetagen zahlt man auch bei U2 dreistellige Beträge für das eigentliche Flugticket, da kosten Wunschsitzplätze und Gepäck dann nur ein paar Prozent mehr.
Danke fuer den Hinweis. Ich buche selten so kurzfristig.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
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BRU
FR hat selbst ab Charleroi regelmäßig Preise von 200 Euro und mehr rein für das Ticket. Im Prinzip machen die LCC doch genau das gleiche, wie die traditionellen Airlines auch: Wo sie es können, verlangen sie entsprechende Preise. Wenn halt durchschnittlich gesehen auf niedrigerem Niveau, sei es, da niedrigere Betriebskosten, sei es, da eben höherer Anteil an Einnahmen aus Zusatzleistungen.

Wobei auch die traditionellem Airline in letzterem immer mehr den LCC folgen. Siehe die kostenpflichtige Sitzplatzwahl bei SN beim OLCI, die neuen Basic-Tarife bei EW usw. Ob es einem gefällt oder nicht: Ist derzeit wohl der Trend, die Basisleistung auf das absolute Minimum zu reduzieren (Flug von A nach B auf von der Airline willkürlich zugewiesenem Sitzplatz mit kleinem Gegenstand unter dem Vordersitz) und für alles andere Geld zu verlangen.

Solange die "Zusatzleistungen" noch irgendwo eine "Leistung" beinhalten, wie meinetwegen Gepäck, ja noch irgendwo nachvollziehbar (da begrenzter Platz in der Bins bzw. Kosten für aufgegebenes Gepäck). Nur bei Sitzplatzwahl beim OLCI finde ich das langsam auch lächerlich. Erst recht, wenn dann wirklich selbst zusammen buchende Personen absichtlich getrennt werden...
 

tisch

Erfahrenes Mitglied
15.11.2017
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Ich meine mich zu erinnern, irgendwo mal gelesen zu haben, dass FR selbst mit dem durchschnittlichen Preis für das Basis-Ticket Verluste machen würde. Und erst durch den relativ hohen Prozentsatz an Einnahmen aus Zusatzleistungen beträchtliche Gewinne macht. Insofern funktioniert das Modell also wohl nur, wenn ein beträchtlicher Teil der Paxe eben nicht nur den reinen Transport von A nach B bezahlt.

Und da die Anzahl derjenigen, die "unfreiwillig" zusätzlich zahlen müssen (weil sie übersehen haben, dass der CI am Flughafen kostet, sich nicht an die Gepäckregeln halten usw.) vermutlich eher zurückgeht, da es sich mittlerweile rumgesprochen hat, dass man bei den LCC da aufpassen muss, geht es eben immer mehr in die Richtung, dass man fast schon irgendwas dazubuchen "muss". Sei es das Gepäck (weil im Basis-Ticket nur mehr ein kleiner persönlicher Gegenstand erlaubt ist, mit dem die wenigsten auskommen), sei es Sitzplatzreservierung (siehe die "obligatorische" Reservierung für Kinder unter einem bestimmten Alter), irgendwelche "Pakete" usw.
Da FR ja ein börsennotiertes Unternehmen ist findest du die Zahlen einfach in deren 2019er Jahresabschluss.

5,3 Milliarden € Ticketerlöse
2,4 Milliarden € Ancillary

6,7 Milliarden € Operating cost

Ohne die Zusatzerlöse würde FR Verluste schreiben statt der fast 1 Milliarde Euro Gewinn. Bei durchschnittlichen Ticketerlösen von aktuell 37 € bzw teilweise sogar 33 € im Winter natürlich kein Wunder.

Der Schritt von Eurowings scheint mir schon in die richtige Richtung zu gehen. Man passt sich halt dem Niveau von EasyJet an.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Ich finde das auch nicht gut und will das Vorgehen auch nicht verteidigen, ich sehe es nur pragmatisch, wenn ich ein bestimmtes Produkt haben möchte, muss ich es mir kaufen und darf nicht erwarten, etwas wegen meiner persönlichen Situation geschenkt zu bekommen.

Ist halt immer die Frage: Will man etwas "geschenkt bekommen", oder ist es ein Service fuer eine schutzbeduerftige Passagiergruppe, fuer den gesondert zur Kasse zu bitten unethisch oder sogar illegal waere? Der Rollstuhlfahrer "bekommt" ja auch "geschenkt", dass er ins Flugzeug getragen wird.

Konkret bei Ryanair mit Kindern unter 12 muss man laut https://www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center/gebuhren zwingend Sitzplätze buchen, kostet 4 € pro Person und Segment für die Eltern, für die Kinder nichts, also insgesamt 16 € für die Urlaubsreise. Finde ich - für einen LCC - eine sinnvolle (aus den genannten Sicherheitsaspekten) und faire (Preis) Regelung.

Oha, das heisst, der Passagier hat keine Chance den angezeigten Preis zu bezahlen, sondern wird zum Kauf einer Zusatzleistung gezwungen. Und das auch noch wegen seines Alters. Da bekomme ich doch gleich mal ueble Bauchschmerzen dreierlei Art: Preisauszeichnung, Altersdiskriminierung und ganz allgemein AGB-rechtlich.


Ganz allgemein: Ich halte das Auseinandersetzen von Passagieren in der selben Buchung bereits jetzt fuer (AGB-rechtlich) unzulaessig. Insofern koennte es nicht schaden, wenn der Gesetzgeber da einmal klarstellend eingriffe. Insoweit dadurch unbegleitete Kinder entstehen, ist das ein Unding und natuerlich auch sicherheitsrelevant. Ist nicht sogar die Zahl der "echten" UMs begrenzt, eben weil sich die Besatzung besonders um sie kuemmern muss?

In der Tat ueberdrehen die Airlines, und beileibe nicht nur die Billigflieger, die Schraube beim "Nickel & Diming" so weit, dass dadurch Sicherheitsrisiken entstehen. Riesiges Handgepaeck und an ungeeignete Personen verkaufte Plaetze am Notausgang sind mE die draengendsten Probleme.
 
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_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
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.de
Eine Quelle bin ich: Ryanair setzt tatsächlich Familien mit Kindern und auch Erwachsene in gemeinsamen Buchungen auseinander, um das Ancillary-Geschäft anzukurbeln.

Das stimmt nicht. Das wurde nur anfangs so gemacht und nach einem Aufstand hat man es in Richtung kostenlose Sitzplatzreservierung für Kind + Zwangsreservierung für Erwachsenen geändert.