Das
Reiseerlebnis kann bei 4U/EW sehr unterschiedlich sein, es ist doch
stark standortabhängig.
Die Regeln sind auch für die Mitarbeiter teilweise nicht klar, bzw. werden nicht korrekt ausgelegt.
Beispiel: in
TXL bei Flug mit 4U/EW gibt es für SEN und Besttarifkunden
kein Prio Tag, sprich man wartet als "Premiumkunde" oder Vielflieger genauso lange auf sein Gepäck wie der "Billigkunde" in basic.
Das ist auch klar so formuliert, als Vielflieger, also HON, SEN, FTL hat man bei 4U/EW keine üblichen Statusvorteile (Priotag/zusätzliches Gepäck) bei Gepäck.
https://www.eurowings.com/de/ihre-vorteile/miles-and-more/statusvorteile.html
Entsprechend checke ich mein Gepäck in TXL zwar am Prioschalter von 4U/EW ein, bekomme aber kein Priotag und warte am anderen Flughafen (LHR) ggf. sehr lange auf mein Gepäck.
Auf dem Rückflug ist es aber ganz anders. In
LHR wird diese Regel nicht beachtet. Auch hier gibt es einen Prioschalter in T2 für 4U/EW. Dort bekommt mein Gepäck
immer ein Priolabel, obwohl das nicht Bestandteil der Statusbenefits bei 4U/EW ist.
Entsprechend verwirrend ist die unterschiedliche Handhabe für den Passagier. Auf den
Hinflug im "teuren" best gebucht, habe ich 45 min. auf mein Gepäck gewartet, da TXL kein Priotag (auch auf Nachfrage) gibt. Auf dem Rückflug habe ich 5 Minuten auf mein Gepäck gewartet, da in LHR Priotags angebracht werden. Das soll mal ein Kunde verstehen?
Nach mehr als zwei Jahren Erfahrung mit 4U/EW ab TXL und LHR habe ich für mich
folgende persönliche Regeln abgeleitet:
-Reisen mit
Gepäck: Hier
vermeide ich 4U/EW, es sei denn ich habe genügend Zeit und das Warten auf Gepäck macht mir nichts aus.
- Flüge ins
Ausland: Hier buche ich nur dann 4U/EW, wenn eine
LH Lounge an beiden Enden vorhanden ist, z.B. LHR
- Flüge bei
wichtigen Geschäftstermin, wo
pünktliches Erscheinen wichtig ist: Hier
meide ich 4U/EW, da aus persönlicher Erfahrung leider sehr unpünktlich.
-
Späte Ankunft in TXL: hier
meide ich 4U/EW ebenfalls. Grund ist die
chronische Unpünktlichkeit und das damit verbundene Risiko doch noch eines Tages in SXF statt in TXL zu landen, da TXL um 23:00 Uhr schließt.
-
Umsteigenverbindungen mit 4U/EW auf einen
Weiterflug mit *A: solche Flüge meide ich ebenfalls, da es immer wieder Probleme mit Gepäck und online Check in gibt.
- Flüge in Jahreszeiten mit hohem Risiko auf
Verspätungen oder Flugausfällen durch Wetter, z.B. Schnee: hier
meide ich 4U/EW ebenfalls, da es für LH Statuskunden keine bevorzugte Behandlung bei Flugstreichung und Flugumbuchung gibt. Sprich das Risiko länger am Flughafen zu verbringen als nötig ist dann sehr hoch, mit all den Konsequenzen, Hotelbuchung, einen Tag später am Ziel, Hotelbuchung selbst organisieren, lange Wartezeit zum Umbuchen des Fluges, Einreichen der Belege und langes Warten auf Erstattung von Hotelkosten.
So gesehen bleiben dann
nach meinen eigenen Regeln nur sehr wenige Möglichkeiten auf 4U/EW zu buchen. Bei guten Wetterbedingungen (Sommer) und günstigen Preisen buche ich auch gelegentlich Direktverbindungen mit 4U/EW, wenn ich ohne Gepäck reise, und auch mal eine halbe Stunde zu spät kommen kann, sprich mein Terminkalender nicht zu eng gestrickt ist, und es an beiden Enden eine LH Lounge gibt.
Letztendlich hat das dazu geführt, dass eine Vielzahl meiner Flüge von *A und LH Group zu OW gewandert sind. Und wahrscheinlich werden ich dadurch 2017 meinen Status bei LH nicht mehr verlängern, da konsequneterweise nun die Langstreckenflüge auch zu OW gehen.
Das gesamte Flugerlebnis ist in Puncto "Smooth traveling" nun OW für mich einheitlicher und stressfreier, gegenüber einem Flugerlebnis in der Kombi aus 4U/EW, restlicher LH Group und *A.
Auf meiner Rennstrecke TXL - LHR gab es früher drei tägliche LH Flüge und fünf tägliche BA Flüge. Während nun 4U/EW das Angebot an manchen Tagen auf zwei Flüge reduziert hat, hat BA sein Angebot an Flügen nach London gerade auf 10 erhöht. Natürlich sind das bei BA auch viele Umsteiger auf die Langstrecke, die von TXL lieber via LHR in die Welt reisen als über FRA oder MUC. Aber es gäbe ja ebenfalls die Möglichkeit mit 4U von TXL via LHR auf *A umzusteigen. Von LHR kann man auf vielen *A Gesellschaften in die ganze Welt fliegen. Aber da man 4U/EW möglichst weit von *A trennt, wird diese Möglichkeit wenig genutzt.
Ist das wirklich das richtige Konzept für die Zunkunft bei der LH Group, zwei so unterschiedliche Marken paralell laufen zu lassen? Ich meine das LH damit auch Kunden auf der Langstrecke verliert, wenn es das Umsteigen mit 4U/EW auf *A nicht smooth gestaltet.