Steigerungssatz bei deutschen Fachärzten?

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Skyscraperfan

Erfahrenes Mitglied
16.03.2023
1.014
813
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In solchen Praxen kostet die PZR halt 300-400 €,
Wird ja schließlich auch vom Herrn oder der Frau Dr. gemacht.
Wieso sollte der Arzt selber eine Zahnreinigung besser durchführen können, als die Mitarbeiterin, die schon seit zehn Jahren jeden Tag mehrere Zahnreinigungen macht? Zahnreinigung ist eher Handwerk und ein fachlich guter Zahnarzt muss nicht unbedingt handwerklich begabt sein.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.832
5.517
Z´Sdugärd
Das mit dem 3,5 Satz wird von meinem ZA gerne genutzt. 1,8 kommt nicht mehr vor. Allerdings war bei dieser Behandlung der Zeitaufwand ca. 50 Min, inkl. kurze Kontrolle durch den ZA. Deshalb insgesamt o.k. für mich.
Gruss von meiner Frau (die macht NUR PZR in einer privat Praxis) für 50min wirst du komplett beschissen. Selbst mit Faktor 3,5 (den der Chef IMMER anwendet) darf sowas nicht mehr als n Hunni kosten.
 

odie

Erfahrenes Mitglied
30.05.2015
8.832
5.517
Z´Sdugärd
Beim Preis kommt es halt auch immer auf die Qualifikation des Mitarbeiters an.
Wird die Zahnreinigung durch die Auszubildende, die ZMF , ZMP oder DH durchgeführt?
In einigen renommierten Praxen läuft es so ab, dass die Assistenzärzte im ersten Jahr keine Behandlungen durchführen, sondern nur Zahnreinigungen.
in diesen Praxen verdient man als Assistenzarzt in der Regel weniger als die Angestellten „Helferinnen „, man kann aus Sicht des Chefs froh sein, in seiner Praxis was lernen zu dürfen.
In solchen Praxen kostet die PZR halt 300-400 €,
Wird ja schließlich auch vom Herrn oder der Frau Dr. gemacht.
Am unteren Ende der Qualitäts Skala stehen dann diverse Kooperationspartner privater Versicherungen, Krankenkassen usw.
Krankenkasse gibt zum Beispiel einen maximal Preis vor, ohne weitere Bedingungen an Qualifikation oder Behandlungsdauer. Kenne eine Praxis, wo mehrere Auszubildende im 1/2 Stunden Rhythmus die Prophylaxe abarbeiten. Ist für den Inhaber deutlich lukrativer , im Vergleich zu einer 200 € -300€ PZR durch eine Dental Hygienikerin.
Sorry, nicht bös gemeint...aber die Azubine darf selbst gar nicht ran. Ohne passende Schulung darf das auch sonst keiner. Theoretisch nicht mal Assidoc. Das Azubinen das im halben Stundentakt machen...halte ich für ein riesen Gerücht. So eine Schulung kostet ein paar Mark fuffzisch. Da muss die Azubine viele Rechnung für 200€ schreiben das die Mücken wieder drin sind. Nur um nicht zu wissen ob man diese hinterher übernimmt oder obn sie nicht direkt woanders hin geht.

Das is kein Ölwechsel an der Leasingkrarre die der Stift macht und hinterher Meisterstunden abgerechnet werden.

Von daher gehört die Aussage eher in den Paulaner Garten.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Was kostet noch einmal eine Mechaniker-Stunde in einer BMW Werkstatt?
Cabrios von Wirtstöchtern werden für 50€ repariert. Schwarz wie üblich versteht sich. Alle anderen zahlen schonmal 150-200€
 

mayday

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.652
725
Genau. Marktwirtschaft. Besonders gute Handwerker sind auch teuer, gute Restaurants sind auch teuer und First Class zu fliegen ist teurer als Eco. Da meckert keiner. Aber bei Ärzten und Anwälten.

Veto. Die beiden Berufsgruppen sind nicht vergleichbar.

Ärzte und Anwälte sind Freiberufler. Handwerker, Köche und Piloten nicht.

Bei den Freiberuflern entsteht in der Regel das Principal-Agent-Dilemma:

Der Arzt/Anwalt/Steuerberater/you name it (= Principal) hat einen Wissensvorsprung und kann den Kunden (Agent) für dumm verkaufen, ihn über den Tisch ziehen. Letztlich kann der Kunde/Patient/Mandant weder die Notwendigkeit noch die Qualität der erbrachten Leistung beurteilen. Oben hatten wir ja das Beispiel der "unbedingt dringend notwendigen Parodontose-Behandlung".

Ein primitiver Ansatz zur Lösung dieses Problems sind nunmal die Gebührenordnungen.

Gruß

Ein Freiberufler.
 

Skyscraperfan

Erfahrenes Mitglied
16.03.2023
1.014
813
Der Arzt/Anwalt/Steuerberater/you name it (= Principal) hat einen Wissensvorsprung und kann den Kunden (Agent) für dumm verkaufen, ihn über den Tisch ziehen. Letztlich kann der Kunde/Patient/Mandant weder die Notwendigkeit noch die Qualität der erbrachten Leistung beurteilen. Oben hatten wir ja das Beispiel der "unbedingt dringend notwendigen Parodontose-Behandlung".
Das ist leider für Privatpatienten zum Problem geworden, denn bei denen macht man gerne auch mal eine Behandlung, die medizinisch eigentlich nicht notwendig wäre oder sogar mehr schaden als nützen könnte. Ein Beispiel sind Knieoperationen. Oft erwartet sogar die Klinik von ihren Ärzten, dass sie eine gewisse Mindestzahl von Knieoperationen pro Jahr durchführen und sie müssen sich rechtfertigen, wenn es "zu wenige" sind.

Ich habe eine Zahnlücke, weil ich mich gegen ein Implantat entschieden habe. Ich werde aber wohl nie erfahren, ob der Zahn wirklich nicht mehr zu retten war oder der Zahnarzt einfach Fakten schaffen wollte. Ist der Zahn nämlich erst einmal gezogen, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass der Patient in der Folge ein teures Implantat in Auftrag gibt.

Von meinem aktuellen Zahnarzt (ein weiblicher, aber ich will nicht gendern) fühle ich mich auch etwas verarscht. Mir war ja vor zwei Jahren der Nerv in meinem Zahn während einer längeren Reise abgestorben, nachdem ich vorher fürchterliche Zahnschmerzen hatte. Danach hatte ich Ruhe. Monate später ging ich dann zum neuen Zahnarzt und er sagte, irgendwann könne sich der tote Nerv vielleicht entzünden und riet mir daher, ihn mit einer Wurzelkanalbehandlung entfernen. Dem stimmt ich zu und nach mehreren Sitzungen war der Nerv entfernt und die Kanäle aufgefüllt. Nach der Behandlung sagte der Zahnarzt jedoch, ich solle doch zeitnah den Zahn überkronen, denn durch das ganze Bohren stünde nun nur noch eine dünne Außenwand und das Füllmaterial sei nicht so stabil wie ein echter Zahn. Also könne der Zahn früher oder später kaputt brechen und das könne nur eine Krone verhindern. Das hat mich ziemlich entsetzt, denn warum erfährt man so ein wichtiges Detail erst NACH der Behandlung? Bei einer Krone müsste ich 25% selber bezahlen, was so etwa 200 Euro wären. Ich will dem Arzt da nichts unterstellen, aber es ist doch sehr praktisch, dass bei der Wurzelkanalbehandlung ganz nebenbei so viel Schaden angerichtet wird, dass danach eine Krone ratsam ist. Ich habe mich jedoch gegen die Krone entschieden und achte stattdessen darauf jenen Zahn etwas zu schonen. Wenn etwas kaum zu beißen ist, werde ich es mit der anderen Seite versuchen. Ich bn zuversichtlich, dass der Zahn noch viele Jahre durchhält und wenn wirklich mal etwas abbricht, kann man ihn immer noch reparieren. Hätte der Arzt jedoch im Interesse des Patienten gehandelt, hätte er gleich darüber aufgeklärt, dass der Zahn bei der Wurzelbehandlung nicht gerettet, sondern geschädigt wird.
 

Aladin

Erfahrenes Mitglied
03.03.2020
3.903
4.509
Chersonesus Cimbrica
und achte stattdessen darauf jenen Zahn etwas zu schonen

Die (im Vergleich zu einer den gesamten Zahn ummantelnden Keramikkrone) minderbelastbare Kompositversiegelung Deines wurzelbehandelten Zahnes wird sich vermutlich nicht durch das Kauen des Frühstücksbrötchens verabschieden, sondern infolge von Schlafbruxismus. Denn nachts wird Dein Kaumuskel unwillkürlich und dabei oft maximal aktiviert.

Edit: Damit wir nicht gänzlich vom Thread-Thema wegdriften: Die vom Zahnarzt des Vertrauens bei einer Zahnfraktur (d.h. dem Bruch der verbleibenden Zahnwände) als finale Lösung angebotene Extraktion wird nur selten mit mehr als dem 3,5 fachen Steigerungsfaktor abgerechnet.
;)
 
Zuletzt bearbeitet:

bcs13

Erfahrenes Mitglied
22.11.2010
1.142
1.846
Das ist leider für Privatpatienten zum Problem geworden, denn bei denen macht man gerne auch mal eine Behandlung, die medizinisch eigentlich nicht notwendig wäre oder sogar mehr schaden als nützen könnte. Ein Beispiel sind Knieoperationen. Oft erwartet sogar die Klinik von ihren Ärzten, dass sie eine gewisse Mindestzahl von Knieoperationen pro Jahr durchführen und sie müssen sich rechtfertigen, wenn es "zu wenige" sind.

Ich habe eine Zahnlücke, weil ich mich gegen ein Implantat entschieden habe. Ich werde aber wohl nie erfahren, ob der Zahn wirklich nicht mehr zu retten war oder der Zahnarzt einfach Fakten schaffen wollte. Ist der Zahn nämlich erst einmal gezogen, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass der Patient in der Folge ein teures Implantat in Auftrag gibt.

Von meinem aktuellen Zahnarzt (ein weiblicher, aber ich will nicht gendern) fühle ich mich auch etwas verarscht. Mir war ja vor zwei Jahren der Nerv in meinem Zahn während einer längeren Reise abgestorben, nachdem ich vorher fürchterliche Zahnschmerzen hatte. Danach hatte ich Ruhe. Monate später ging ich dann zum neuen Zahnarzt und er sagte, irgendwann könne sich der tote Nerv vielleicht entzünden und riet mir daher, ihn mit einer Wurzelkanalbehandlung entfernen. Dem stimmt ich zu und nach mehreren Sitzungen war der Nerv entfernt und die Kanäle aufgefüllt. Nach der Behandlung sagte der Zahnarzt jedoch, ich solle doch zeitnah den Zahn überkronen, denn durch das ganze Bohren stünde nun nur noch eine dünne Außenwand und das Füllmaterial sei nicht so stabil wie ein echter Zahn. Also könne der Zahn früher oder später kaputt brechen und das könne nur eine Krone verhindern. Das hat mich ziemlich entsetzt, denn warum erfährt man so ein wichtiges Detail erst NACH der Behandlung? Bei einer Krone müsste ich 25% selber bezahlen, was so etwa 200 Euro wären. Ich will dem Arzt da nichts unterstellen, aber es ist doch sehr praktisch, dass bei der Wurzelkanalbehandlung ganz nebenbei so viel Schaden angerichtet wird, dass danach eine Krone ratsam ist. Ich habe mich jedoch gegen die Krone entschieden und achte stattdessen darauf jenen Zahn etwas zu schonen. Wenn etwas kaum zu beißen ist, werde ich es mit der anderen Seite versuchen. Ich bn zuversichtlich, dass der Zahn noch viele Jahre durchhält und wenn wirklich mal etwas abbricht, kann man ihn immer noch reparieren. Hätte der Arzt jedoch im Interesse des Patienten gehandelt, hätte er gleich darüber aufgeklärt, dass der Zahn bei der Wurzelbehandlung nicht gerettet, sondern geschädigt wird.
Ich hoffe, deine Anzeige ist schon raus. Informiere uns dann bitte auch über den Fortgang der Angelegenheit. :)
 
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