Hi,
Beijing:
Kann mich einigen Bemerkungen von oben nur anschließen. Sommerpalast ist super, Mauer "muss" man ja auch mal machen. Badaling ist der Abschnitt der Mauer
, der üblicherweise von Staatsgästen angefahren wird. Jiankou kann noch interessanter sein, dort war es zumindest 2015 noch nicht renoviert. Man sieht, wie die Mauer heutzutage dann wirklich aussähe. Ich würde das nicht per Zug oder Gruppenführung, sondern mit einem Fahrer machen. Den kann man ganz gut über Ctrip.com bestellen, ctrip ist sowas wie Expedia. Ich kann auch helfen, wenn es akut wird. Es kostet natürlich mehr, aber Du kannst kommen und gehen, wie Du willst. Zur Mauer entweder früh Morgens oder wie beschrieben Nachmittags. Zwischen Frühstück und Mittagessen wird es voll mit Reisegruppen aus dem ganzen Land.
In Peking bietet sich vor allem auch ein Spaziergang durch die verbotene Stadt (mit Guide empfehlenswert, es gibt 1000 Sachen zu sehen, die Du sonst nicht wahrnimmst) an. Im Süden rein, im Norden raus. Vorher Tiananmen Platz. Danach auf den Kohlehügel. Dann drehst Du dich nach Westen, peilst den Trommelturm an (manchmal kann man rein) und läufst durch einige der letzten echten Hutongs zu Qianhai, Zhonghai, Houhai. Das sind schön gemachte Viertel mit Bars, Kneipen und Lädchen um drei miteinander verbundene Seen. Da kannst Du je nach Jahreszeit auch Bötchen fahren oder Schlittschuh laufen.
Das Olympiagelände, speziell das Vogelnest, fand ich auch spannend. Man sieht an einigen Stellen (hier Stand 2016 bei mir) schon gut den Verfall, ähnlich wie in Athen. Betrifft vor allem das Schwimmstadion. Ich würde auch noch eine Pekingente bei Jingzun anregen (weniger pompös als bei Quanjude oder anderen Ketten, aber m.E.n. besser), alternativ bei Siji Minfu.
Wenn Du noch nie in einem Tempel in China warst, gibt es zwei erste Adressen: Den tollen Sonnentempel mit Park (sehr untypisch, aber toll) oder den Konfuziustempel, kombinierbar mit dem "Fangzetan" gegenüber.
Damit und mit dem Sommerpalast hast Du die Tage dann definitiv voll.
Shanghai:
Kunst: Im "Hongfang" (Rotes Viertel - fun fact hier: Trink mal einen Espresso in der einzigen Kaffeebar auf diesem alten Fabrikareal - der bestimmt 70-jährige Barista erzählt Dir mehr über Kaffee, als Du je wissen wolltest), Haltestelle Honqiao Road oder im Art Plant MOCA (
siehe hier), einem nach der Expo umgewidmeten Heizkraftwerk. Tianzifang wurde erwähnt, hier lohnt ein Besuch der Bar-Institution Bell Bar. Unbedingt das
Propaganda-Museum machen! Ich fand das inklusive des Besitzers extrem spannend. Hier werden Propagandaposter der früheren Tage sehr kritisch auseinandergenommen. In Peking wäre so etwas längst tot. Ist stilsicher im Keller eines Wohnhauses.
Architektur: Es lohnt sich, nach dem Glamour der Skyline von Pudong (die Bar auf dem Dach des indigo Hotels ist für einen guten Blick geeignet, oder der Klassiker Bar Rouge, oder die Bar auf dem Dach des Captain's Hostel) die French Concession auf sich wirken zu lassen. Wenn Du gerne läufst, starte am Bund und folge imaginär immer der Metrolinie 1. Mach ab Shaanxi Nan Lou unbedingt einen Schlenker nach Süden - das Ruijin Interconti ist nicht nur ein Hotel, sondern war die Residenz von Chiang Kai-Shek, dann des Bürgermeisters von Shanghai, dann das staatliche Gästehaus und ist seitdem eine beliebte Fotolocation für Hochzeitspaare. Eine Oase der Ruhe mitten in Shanghai. Je weiter Du jetzt nach Südwesten läufst, desto mehr wirst Du koloniale Architektur wahrnehmen, außerdem haben die Straßen plötzlich ein Blätterdach. Es kommen spannende Läden, kleine "französische" Bäckereien, Cafés, Winkel und Ecken, die man so nicht immer erwartet. Um das besser zu verstehen: Das Museum für Stadtgeschichte und Stadtplanung hat einen hervorragenden Ruf. Shanghai war vor genau 100 Jahren schon einmal eine Weltmetropole und ein Schmelztiegel - es ist spannend, sich das vorzustellen.
Shanghai hat mit der Tongji und der Fudan zwei Eliteunis mit Campus in relativ zentraler Lage. Ein Rundgang ist spannend (bei mir mehr Nostalgie, habe da mal studiert), wenn man das mal sehen möchte. Der Century Park ist weit draußen, aber lohnenswert. In den Türmen in Pudong bot sich immer entweder die Bar im Interconti im Jin Mao Turm oder im Flaschenöffner an. Preislich ähnlich wie die Aussichtsplattform, jeweils 1-3 Etagen drunter, aber man kriegt dafür ein Getränk. Möchtest Du die Skyline an dir vorbeiziehen lassen, nimm am Bund eine Fähre auf die andere Seite. Kostet ca. 25 Cent. Lohnt sich.
Essen: Xiaolongbao (das sind kleine Teigtaschen) sind Pflicht, Hongshaorou (rotgeschmorter Schweinebauch in einer süßlichen Sauce im Tontopf, im Idealfall mit versteckten Wachteleiern) muss man auch gemacht haben. Snacks für zwischendurch in einem der vielen, vielen muslimisch geführten Nudelläden (Lamian), oder da, wo es geschabte Nudeln (Daoxiaomian) gibt.
Ich könnte hier noch weitermachen... Reicht aber glaube ich erstmal
.