Streiks in der EU

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STRair

Erfahrenes Mitglied
19.09.2017
367
519
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Also von den Äußerungen, die er vorhin in der PK getätigt hat und der Art und Weise seines Auftretens, habe ich am Ende des Tages mehr Verständnis für das Handeln der GDL als für das Vorgehen der verdi bei der Auseinandersetzung im ÖPNV.

Am Ende des Tages muss ja auch bedenken, dass es eine Person ist, die an der Spitze steht - aber er eine Organisation vertritt, die das Handeln irgendwo billigt und dem Ganzen folgt.

Und irgendwo hat er ja schon Recht - wenn trotz Rekordneueinstellungen immer noch eine Unterdeckung der Personaldecke vorliegt, die nur durch den Einsatz der Mitarbeitenden irgendwo kompensiert werden kann, dann geht das auch nicht auf Dauer gut und dann muss man auch irgendwo was machen, um den Fluktoationsanteil von 60% der von der Bahn selbst angegebenen Mitarbeitenden, die in den nächsten Jahren das Unternehmen fluktoations- oder altersbedingt verlassen werden, so gering wie möglich zu halten. Da sind viele Hausaufgaben in der Vergangenheit offensichtlich nicht richtig gemacht worden, die jetzt in dieser Eskalation münden. Und ich kann's irgendwo schon nachvollziehen, dass es nicht immer nur die operativen Mitarbeitenden sein wollen.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.196
5.486
DTM
Welche Optionen bieten sich der GdL?
1. Claus & Co. streiken demnächst am laufenden Band -> Folge: die Politik wird sehr wahrscheinlich dazwischen grätschen und dies unterbinden. Der Bundesverkehrsminister hat bereits Andeutungen gemacht.
2. die Bahn gibt nach und erfüllt die utopischen Forderungen - möglich, aber in meinen Augen eher unwahrscheinlich
3. man findet einen Kompromiss - das wäre die beste Lösung. Offenbar ist die GdL aber keinen Millimeter verhandlungsbereit.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.388
632
Mein Verständnis hält sich Grenzen - allerdings auch für den Bahnvorstand, der sich für die zunehmend schlechter werdende Leistung der Bahn auch noch 5 Millionen Bonus gegönnt hat. Die Leute in diesem Unternehmen - oben wie unten - haben nicht mehr alle Schrauben an der Lok.
 

aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.579
1.973
MZ
Ob es bei dem LH Streik bleibt? Zu den laufenden Verhandlungen bei den Luftsicherheitsunternehmen heißt es:
"Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich diese Kollegen den Lufthanseaten anschlössen, sagte ein Sprecher auf Anfrage."

 

hamburgler

Erfahrenes Mitglied
18.10.2023
3.321
3.411
Das hat mit "schäbig" nix zu tun, sondern diese Person ist ein Profilneurotiker und in keinster Weise an einer Einigung interessiert. Vorallem jetzt Streiks nicht einmal mehr 48 Stunden im Vorfeld anzukündigen, zeigt was für ein Psychopath dieser "Mensch" ist.
Das hat mit Psychopathie nichts zu tun. Nochmal: das erste Ziel jeder Gewerkschaft ist soviele Mitglieder wie möglich zu haben, das zweite Ziel ist für diese Mitglieder so gute Verträge wie möglich zu erreichen.

In einem Konzern wie der Bahn der sich (übrigens freiwillig) in Hunderte operativer Unternehmen zerstückelt hat und für den daher keine Tarifeinheit gilt, gibt es daher (wie übrigens auch bei der Lufthansa mit all ihren Pseudo-Airlines) verschiedene Gewerkschaften die sich gegeneinander profilieren müssen, damit die Mitarbeiter bei ihnen und nicht bei einer der anderen Gewerkschaften Mitglied werden. Und das geht am besten dadurch dass man die besten Tarifabschlüsse vorweisen kann. Und das geht am besten dadurch dass man, vor allem wenn man momentan die Oberhand hat, stur bleibt.

Ich würde das ganz genauso machen wie er.

Mich verwundert aber in der Tat dass die Politik solchen Splittergewerkschaften nicht schon längst durch Tarifeinheit in Konzernunternehmen Einhalt geboten hat. Dann wäre nämlich die GdL kein Thema mehr. Und auch bei der Lufthansa wäre es dann nicht mehr möglich dass Gewerkschaften rollierende Streiks unterschiedlicher operativer Einheiten sequentiell durchführen. Solange das aber gesetzlich erlaubt ist, wären die Gewerkschaften ja blöd das nicht so zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.934
10.341
Dahoam
Die Politik könnte auch einfach bei den EU-Kompensationen den Streik nicht ausnehmen. Dann würden Airlines deutlich schneller einlenken...
 
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SF340

Erfahrenes Mitglied
16.12.2023
569
1.044
Die Politik könnte auch einfach bei den EU-Kompensationen den Streik nicht ausnehmen. Dann würden Airlines deutlich schneller einlenken...
Woran machst du das fest? Die LH zahlt die Kompensationen fleissig aus und trotzdem gibt es keine Einigung.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.934
10.341
Dahoam
Ich bin bisher davon ausgegangen dass sich die Airlines da rauswinden. Bisher bin ich von LH mit sowas zum Glück verschont geblieben...
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.710
1.089
noch TXL
Also die GDL hat insgesamt ca. 40.000 Mitglieder, wobei nicht alle bei der DB AG mit ca . 324100 Mitarbeiter arbeiten.
Wie gesagt EVG vertritt aber 184.000 Mitarbeiter.
Wenn die GDL/ Weselsky jetzt auch noch die Streikankündigungsfrist von 48h nicht mehr einhalten wollen - ist für mich eine rote Linie deutlich überschritten.
Meiner Meinung nach legen hier 40.000 Gewerkschafter, wenn sie alle bei der DB-AG arbeiten würde, wäre es also jeder 8. DB-AG Mitarbeiter,
wenn wir davon ausgehen, das bei den Privatbahnen auch GDL Mitglieder sind - vielleicht ist also nur jeder 9. oder 10. DB-AG Mitarbeiter ein GDL Mitglied.
Also kann ein kleiner Teil des Unternehmens - den ganzen DB Verkehr und damit fast ganz Deutschland lahm legen? Da ist irgendetwas schief gelaufen!

Wie schon gesagt, man sollte - im Vergleich zu anderen Gewerkschaften - als "Minigewerkschaft" seinem Arbeitgeber die 48 Stundenfrist zugestehen.
Schließlich vertritt man nur ca. 40.000 Mitglieder, aber der Arbeitgeber hat über 320.000 Beschäftigte, welche einen relativ krisenfesten Job haben und pünktlich auch ihr Gehalt (und Weihnachts- und Urlaubsgeld) bekommen haben. - Natürlich war dass mit den Boni für die Bahnvorstände große Sch...!
Aber wie soll das ohne 48 Stundenankündigungsregel gehen? Kann der Arbeitgeber und natürlich auch der Kunde damit rechnen, das am nächsten Tag, also zu jeder Zeit ein Streik ausbrechen kann und der ganze Eisenbahnverkehr zusammenbricht? Beim Gefühl das zu jederzeit ein Streik losgehen kann - ist für mich die Verhältnismäßigkeit überschritten.
Der Arbeitgeber hat ja eine Verantwortung für alle Beschäftigten, die GDL Mitglieder werden sicher Streikgeld von ihrer Gewerkschaft bekommen.
Was ist mit dem überwiegenden Teil der DB AG Beschäftigten, die nicht in der GDL organisiert sind, wenn man auch keinen Notfahrplan mehr erstellen kann?
Werden diese Mitarbeiter, die nicht GDL organisiert sind und nicht streiken, trotzdem weiterbeschäftigt und bezahlt?
Wenn ich daran denke, wie schwer es ist ein Notfahrplan zu erstellen, was auch mit Kosten verbunden ist - nach einem Streikende dauert es ja auch wieder bis sich das alles wieder "eingefädelt" hat. Es ist ja nicht so, das wenn der Streik um 14:00 endet, das dann alles gleich super läuft...

Denke hier wird das Streikrecht auch ausgenutzt... (sagt ein jahrzehntelanges IG -Metall - Mitglied)
 

red_travels

Reisender
16.09.2016
26.935
17.325
www.red-travels.com
Meiner Meinung nach legen hier 40.000 Gewerkschafter, wenn sie alle bei der DB-AG arbeiten würde, wäre es also jeder 8. DB-AG Mitarbeiter,

es schwebt in den zahlreichen Artikeln immer 10.000 GDL Mitglieder bei 18 Unternehmen der DB im Raum

Edit: Die DB schreibt es so auch.
In der jetzigen Tarifrunde mit der Lokführergewerkschaft werden die Tarifverträge der GDL verhandelt, die für rund 10.000 Beschäftigte in 18 von 300 Betrieben im DB-Konzern Anwendung finden.
 
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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.539
9.827
BRU
Früher hat man sich irgendwo in der Nähe der Mitte getroffen. Aber die Kompromissbereitschaft seitens der GdL sehe ich auch nicht.
Genau das ist auch mein Eindruck. Ja, auch früher sind beide Seiten mit (unrealistischen) "Maximalforderungen" in die Verhandlungen gegangen. Wohl u.a. deswegen,weil sie wussten, dass sie irgendwo nachgeben müssen und nicht alles bekommen werden, was sie fordern, bzw. mehr geben werden müssen, als sie am Anfang anbieten.

Nur an wiederholte tagelange sogenannte "Warnstreiks" vor bzw. während der Verhandlungen, wenn der AG kein Angebot macht, das bereits weitgehend den eigenen Forderungen entspricht, kann ich mich nicht erinnern.
 

HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
4.511
3.659
HAM
Werden diese Mitarbeiter, die nicht GDL organisiert sind und nicht streiken, trotzdem weiterbeschäftigt und bezahlt?

Ja. In Deutschland trägt der Arbeitgeber das Risiko. Gesetzlich ist das in §615 BGB geregelt.

Die Bahn kann natürlich im zulässigen Rahmen die Dienstpläne anpassen, so dass ein Teil dieser Mitarbeiter während des Streiks Freizeit erhält und die ausgefallene Zeit später nacharbeiten muss. Zulässig sind im allgemeinen vier Tage vorher, so dass es für die Bahn aktuell recht knapp ist, bei längeren Streiks aber eine Option wäre.
 
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Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.710
1.089
noch TXL
Ja. In Deutschland trägt der Arbeitgeber das Risiko. Gesetzlich ist das in §615 BGB geregelt.

Die Bahn kann natürlich im zulässigen Rahmen die Dienstpläne anpassen, so dass ein Teil dieser Mitarbeiter während des Streiks Freizeit erhält und die ausgefallene Zeit später nacharbeiten muss.
Irgendwo habe ich gehört oder gelesen, dass sich der Krankenstand zur Zeit auch extrem erhöht hat.
Ob es da einen Zusammenhang mit den Streiks gibt ...;)
 
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hamburgler

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18.10.2023
3.321
3.411
Irgendwo habe ich gehört oder gelesen, dass sich der Krankenstand zur Zeit auch extrem erhöht hat.
Ob es da einen Zusammenhang mit den Streiks gibt ...;)
Naja also diese ganzen Streiks machen einen schon krank, der ganze Stress immer alles umzubuchen ;) aber im Ernst, ich kann mir nicht vorstellen dass es irgendwo grundsätzlich anders aussieht - bei uns ist derzeit auch ein sehr hoher Krankenstand. Ist ja auch immer noch Grippezeit und die Immunsysteme sind nach den Coronajahren immer noch geschwächt, da ist das kein Wunder.
 

aib

Erfahrenes Mitglied
18.01.2015
1.579
1.973
MZ
Ob es bei dem LH Streik bleibt? Zu den laufenden Verhandlungen bei den Luftsicherheitsunternehmen heißt es:
"Es sei nicht ausgeschlossen, dass sich diese Kollegen den Lufthanseaten anschlössen, sagte ein Sprecher auf Anfrage."

Und so soll es kommen. Zumindest Donnerstag in FRA und HAM.

Meiner Meinung nach ein Schlag in Gesicht der Fluggäste, zumindest in FRA. Die betroffenen LH Kunden dürfen ohnehin umplanen und fangen jetzt wieder neu an.
 
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ichbinswieder

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18.11.2010
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Da hat man bei LH einige Flüge "retten" können, mit Tausch auf CityLine, oder Umbuchung auf OAL und nun der Dreck
 
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Rost

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17.07.2023
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Ich bin ja mal gespannt, ob irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem irgendein Politiker, den Arsch in der Hose hat, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Das hat mit Sozialpartnerschaft und Solidarität nichts mehr zu tun.
Es werden maximal Forderungen aufgestellt und diese mit brutaler Gewalt ohne jegliche Kompromissbereitschaft zulasten Dritter durchgezogen. Der Schaden geht sicherlich in den dreistelligen Millionen Bereich.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.894
6.512
Ich bin ja mal gespannt, ob irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem irgendein Politiker, den Arsch in der Hose hat, diesem Treiben Einhalt zu gebieten

Wenn ich an Politiker mit "Arsch in der Hose" denke, habe ich eher die Exemplare, die den Volkszorn auch einfach mal mit selbigem Arsch aussitzen, vor Augen, und nicht die, die sich von eben jenem Volkszorn vor den Karren spannen lassen, oder diesen noch aus persönlichen Beweggründen aufstacheln.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.710
1.089
noch TXL
Ich bin ja mal gespannt, ob irgendwann der Punkt erreicht ist, an dem irgendein Politiker, den Arsch in der Hose hat, diesem Treiben Einhalt zu gebieten. Das hat mit Sozialpartnerschaft und Solidarität nichts mehr zu tun.
Es werden maximal Forderungen aufgestellt und diese mit brutaler Gewalt ohne jegliche Kompromissbereitschaft zulasten Dritter durchgezogen. Der Schaden geht sicherlich in den dreistelligen Millionen Bereich.
Und dann wissen wir, wem wir das zu verdanken haben.
Dabei halte ich Streikrecht sehr wichtig.
Ohne Streikrecht würden wir (alle Arbeitnehmer) vielleicht immer noch 6 Tage in der Woche arbeiten. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und auch Urlaub- und Urlaubsgeldvereinbarungen u.v.a. sind den Arbeitnehmern nicht geschenkt worden, aber hier nutzt ein Gewerkschaftsboss einer Minigewerkschaft das Streikrecht aus und überspannt den Bogen..
Der Streik sollte immer das allerletzte Mittel sein, und keine Seite sollte auf ihre Maximalforderungen beharren
 
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chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
7.622
9.959
HAM
Und dann wissen wir, wem wir das zu verdanken haben.
Dabei halte ich Streikrecht sehr wichtig.
Ohne Streikrecht würden wir (alle Arbeitnehmer) vielleicht immer noch 6 Tage in der Woche arbeiten. Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und auch Urlaub- und Urlaubsgeldvereinbarungen u.v.a. sind den Arbeitnehmern nicht geschenkt worden, aber hier nutzt ein Gewerkschaftsboss einer Minigewerkschaft das Streikrecht aus und überspannt den Bogen..
Der Streik sollte immer das allerletzte Mittel sein, und keine Seite sollte auf ihre Maximalforderungen beharren

Bei Verdi geht es schon lange nicht mehr um diese Themen. Hier geht es um die Schwanzverlängerung und Brustvergrößerung von Funktionären. Anders kann man es sich nicht erklären, dass Verdi bei den Banken 3,5 % fordert (nach Milliardengewinnen) bei der Lufthansa 12% am Boden und bei den Sicherheitskräften fast 19%. Ich fliege inzwischen zu 50% nur noch aus dem Ausland - Dänemark sei Dank. BLL auch ein süßer Flughafen.
 

ichbinswieder

Erfahrenes Mitglied
18.11.2010
2.261
322
Auf Tagesschau Homepage. Zitat

Die Moderatoren de Maizière und Günther haben ihren Vorschlag für eine Lösung im Bahn-Tarifkonflikt veröffentlicht. Der kommt den Forderungen der GDL recht nah und könnte damit GDL-Chef Weselsky in Erklärungsnot bringen.


und weiter, die Bahn hatte zugestimmt, die GDL abgelehnt und ist nicht von ihrer Forderung abgewichen.