Sugoi, sugoi! 13 Tage Japan zur Kirschblüte.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Verehrte Mitinsassen,

wer möchte, ist herzlich eingeladen an unserem relativ kompakten Trip nach Japan über Ostern 2023 teilzunehmen. Es wird jetzt sicherlich keinen Japankenner vom Hocker hauen, aber wir haben doch ein relativ strammes Programm durchgezogen. Wir waren im März und November 2005 schon einmal in Japan. Seinerzeit aber mit dem Schwerpunkt Familie und das primär in Kyushu und dem südwestlichen Honshu. Zuletzt waren wir 2018 mit +0,5 für 8 Tage über Weihnachten in Tokio. Das hat uns so gut gefallen, dass wir die Ostertage 2023 genutzt haben, um Japan zur Kirschblüte zu erleben. Unser diesmaliger Schwerpunkt lag auf Sightseeing, Essen und dem Genuss diverser "malzhaltiger" Getränke.

Reiseroute
3 Nächte Tokio
4 Nächte Kyoto
2 Nächte Osaka
3 Nächte Tokio

Planung
Geplant und gebucht habe ich die Flüge und alle Hotels Ende Mai bzw. Anfang Juni 2022 und somit gute 10 Monate vor der Reise. Zu diesem Zeitpunkt waren Flüge und Hotels noch (!) vergleichsweise günstig. Ich habe alle Hotels flexibel gebucht, da ja zu diesem Zeitpunkt nicht 100% absehbar war, wann Japan wieder Individualreisende einreisen lässt.

Flüge
Initial gebucht in P auf LH-Ticketstock als ANA-Codeshare mit OS/NH ab AMS via VIE nach HND zu damals etwas weniger als 2.200 € pro Person. AMS war signifikant günstiger als DUS oder FRA. Da wir nur gute 2:30 Stunden per Auto nach AMS benötigen und ich den Flughafen (mit Ausnahme des letzten Sommers) sehr mag, war dann der geringe Preis das ausschlaggebende Argument. Auch empfinde ich die Autofahrt nach AMS wesentlich entspannter, als über die A3 nach FRA zu gondeln.

Durch diverse Umbuchungen seitens LH bzw. Cancelations der Route VIE-HND (Details siehe hier: https://www.vielfliegertreff.de/forum/threads/codeshare-findet-nicht-statt-bislang-aber-keine-umbuchung-seitens-lh-was-tun.154579/) wurden es dann letztlich diese Flüge in C bzw. D:

AMS-FRA mit LH1003 am 30.03.
FRA-HND mit NH204 am 30.03.
HND-FRA mit NH203 am 12.04.
FRA-AMS mit LH986 am 13.04.

Durch die hohen Buchungsklassen resultierten dann erfreuliche 28.000 Basispunkte bei SAS EB. Bedingt durch die frühe Ankunft und den späten Abflug haben wir auch je einen vollen Tag ohne Übernachtung gewonnen.

Hotels
1 Nacht Hyatt Place Hoofddorp zur Positionierung. Initial für 5.000 WOH-Punkte gebucht, dann aber kurzfristig auf Grund der 100 € AMEX-Offer auf die "Discover-Amsterdam Rate" mit freiem Parken, Begrüßungsgetränk, Frühstück und late CO umgebucht.
3 Nächte Mandarin Oriental Tokio im Deluxe Room über MO als "One More Night Rate" (3 für 2) mit FMO Elite Benefits.
4 Nächte Sowaka Kyoto in Suite 105 Superior Garden View Skip Floor Main Building über SLH gebucht. Die Buchung über Hyatt wäre übrigens gute 40% teurer gewesen und es hätte nicht diese Suite im Main Building gegeben.
2 Nächte St. Regis Osaka im Grand Deluxe Room als "Marriott STARS Rate" über Whatahotel.
1 Nacht OMO5 Otsuka im Standard-Zimmer mit Frühstück als "Daily Rate" über Hoshino Resorts.
2 Nächte Mandarin Oriental Tokio im Deluxe Room über MO als "Plan Ahead Rate" (30% ) mit FMO Elite Benefits.

Zum Zeitpunkt der Buchung Ende Mai bzw. Anfang Juni 2022 waren die Hotels durchaus noch bezahlbar. Die Preise sind dann aber kontinuierlich gestiegen und lagen zuletzt locker beim 3- bis 4-fachen unserer Raten.

Züge
Für die Strecke Tokio > Kyoto sowie Osaka > Tokio haben wir uns auf der JR-Webseite https://smart-ex.jp/en/index.php registriert und dann die passende Verbindung im Nozomi in der Green Car gebucht. Die Fahrkarten haben wir dann über die JR-Webseite in die Wallet geladen. War keinerlei Problem.

03.04. Tokyo(12:00)-->NOZOMI 227-->Kyoto(14:15) Series N700 Green Non-Smoking Car 8 Seat 3-C und 3-D
Hayatoku-Green Wide Fare für 30.800 ¥

09.04. Shin-Osaka(11:15)-->NOZOMI 222-->Tokyo(13:45) Series N700 Green Non-Smoking Car 8 Seat 5-C und 5-D
Hayatoku-Family NOZOMI Fare für 29.340 ¥

Auf den Railpass haben wir verzichtet, da dieser teurer gewesen wäre und wir den Nozomi nutzen wollten. Auch wollte ich gerne die 1. Klasse bzw. Green-Car einmal ausprobieren. Um den Fuji-san sehen zu können, sind übrigens die C- und D-Plätze ratsam, da diese Plätze auf der jeweils rechten (hin) bzw. linken (zurück) Seite in Fahrtrichtung sind.

Für die Strecke von Kyoto nach Osaka haben wir die JR Keihan Line als Limited Express genommen. Die Station war nah zum Hote. Die JR Keihan Line ist eine Art edlere S-Bahn. Hat mit Pasmo Card zirka 600 ¥ gekostet. Wir haben dann noch am Bahnsteig das Upgrade in die Premium Car für 500 ¥ zusätzlich gelöst, was sich definitiv gelohnt hat.

Gepäck
Wir hatten nur je einen kleinen Bordtrolley als Handgepäck mit. Das hat locker gereicht! In Kyoto war eine Münzwäscherei nahe beim Hotel, da konnte man dann seine dreckige Unterwäsche einmal durchwaschen. Hemden und Hosen habe ich zum Teil auch im Hotel abgegeben. Letztlich hatten wir trotzdem wieder viel zu viel mit. Kleines Gepäck ist in Japan ohnehin anzuraten, da große Koffer insbesondere in den Zügen nicht gerne gesehen sind. Es gab aber auch diverse Touristen, die mit mehreren schrankwandgroßen Koffern in den Shinkansen gedrängt sind.

Pasmo-Card
Die Pasmo-Card haben wir uns vor Abreise ebenfalls in die Wallet geladen um mit 1.000 ¥ aufgeladen. Wir hatten noch physikalische Pasmo-Cards vom letzten Aufenthalt. Die haben wir dann aber zurückgegeben. Die Pasmo-Card ist eine wiederaufladbare Smartcard, die in Japan für den öffentlichen Nahverkehr und andere Zwecke verwendet wird. Ähnlich wie die Suica-Karte, eine andere weit verbreitete Smartcard, kann Pasmo zum Bezahlen von Bahn-, Bus- und U-Bahnfahrten sowie zum Kauf von Waren in teilnehmenden Geschäften und Automaten verwendet werden. Wir haben Pasmo überall problemlos nutzen können.

Lokales Vorankommen
Wir haben überwiegend den ÖPNV und gelegentlich auch mal ein Taxi - letztens vor allem in Kyoto - genutzt. Ansonsten sind wir jeden Tag locker zwischen 20 und 25 km gelaufen.

Bargeld
Die meisten Dinge in Japan können mit Kreditkarte oder Pasmo-Card bezahlt werden. Gerade in Tempeln und Museen ist Bargeld aber unabdingbar. Wir sind mit 30.000 ¥ locker hingekommen.

Wetter
Das war mit Ausnahme eines Regentages am Karfreitag immer tadellos. Die meisten Tage waren sonnig mit Höchsttemperaturen zwischen 15 und 25°.

Touristen
Hier hatten wir die etwas naive Vorstellung, dass es so kurz nach Corona nicht ganz so voll werden würde. Das war natürlich eine Trugschluss. Gerade Kyoto und Tokio waren supervoll mit Touristen. Gefühlt waren > 50% davon US-Amerikaner bzw. Kanadier, der Rest kam dann aus Europa (viele Briten, Franzosen und Spanier) sowie aus China. Vereinzelt sind auch Russen darunter gewesen.

Ressourcen zur Planung
Hier haben wir vor allem die Webseite/Blog von Tessa (WanderWeib) und die offizielle Go Tokyo Webseite genutzt. Darüber hinaus hatten wir auch einige klassische Reiseführer, zum Beispiel den Lonely Planet zu Tokio und Kyoto.

Einreise
Wir haben uns gute 2 Monate vor Abreise bei Visit Japan Web angemeldet https://vjw-lp.digital.go.jp/en/, die Impfnachweise hochgeladen sowie die Einreise- und Zollerklärung ausgefüllt. Hat beim Boarding in FRA niemanden interessiert. Erst nach dem Aussteigen wollte man den blauen Bildschirm für die" pre-registration for quarantine procedures" sehen.

SIM-Karte
Wir haben uns in Deutschland 2 prepaid Daten-SIM Karten mit unbegrenztem Volumen für 15 Tage gekauft. Das hat ganz gut mit DoCoMO funktioniert. Lediglich beim Wechsel von Tokio nach Kyoto wollte dann plötzlich kein Verbindung mehr zustande kommen. Nach einem längerem Technik-Tourette und mehrmaligem Neustart des iPhones ging es dann aber wieder.

Generelle Eindrücke
Es fällt extrem die Sauberkeit, Pünktlichkeit sowie die hervorragende Infrastruktur auf. Selbst die Bahnhofsklos in Tokio waren sauber als so mancher OP an einer deutschen Universitätsklinik. Sollte man unter Inkontinenz oder chronischer Diarrhö leiden, ist Japan auf Grund der jederzeit verfügbaren und blitzsauberen Toiletten ein absolutes Traumziel! Auch die auf die Minute pünktliche Abfahrt und Ankunft im Shinkansen und die extreme Höflichkeit und die Dienstleistungsmentalität überraschen mich immer wieder. Wir haben die ganze Zeit keinen Dreck auf der Straße gesehen, keine Kippen, keine ausgespuckten Kaugummis und eigentlich auch kein Graffiti. Auch Obdachlose sieht man nur sehr vereinzelt. In der Metro in Tokio haben wir kein einziges Mal jemanden laut telefonieren gehört oder ein "Bing" von WhatsApp vernommen. Da war der letzte Samstag zurück in DUS dann schon ein echter Kulturschock!

Eine der wichtigsten Gründe ist ja bekanntlich die Kultur Japans. Respekt, Höflichkeit und Sauberkeit werden in der japanischen Kultur hoch geschätzt und sind tief verwurzelt. In Japan ist es normal, seine Umgebung sauber zu halten, und es wird erwartet, dass jeder seine Umgebung respektiert und sich höflich verhält. Auch wird in Japan großen Wert auf Disziplin und Pünktlichkeit gelegt. Dies beginnt bereits in der Grundschule, wo den Schülern beigebracht wird, pünktlich zu sein und Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen. Diese Werte werden dann in der höheren Bildung und im Arbeitsleben weiter vermittelt. Die japanische Gesellschaft hat einen starken Gemeinschaftssinn. Die Menschen arbeiten oft zusammen, um lokale Gemeinschaften und Nachbarschaften sauber zu halten und sicherzustellen, dass alles ordentlich und ordnungsgemäß funktioniert.

Corona
Die Rate an Masken war initial sehr hoch, wurde dann aber graduell weniger. Während des ersten Aufenthaltes im Mandarin trugen noch alle vom Staff Maske, beim zweiten Aufenthalt nur noch wenige Mitarbeiter. Auch in der Metro sah man in der zweiten Woche vermehrt Japaner ohne Maske. Wir haben sowohl auf dem Flug als auch während der gesamten Reise auf die Maske verzichtet. War kein Problem und man wurde auch nicht schräg angesehen. Allerdings hatten wir auch erst gute 3 Wochen vor Abreise die zweite bzw. dritte Infektion und entsprechend hoch war dann auch der letzte Antikörpertiter.

Ich berichte über die einzelnen Tage zeitnah nach. Bis dahin Glück auf!
 
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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Positionierung und Hinflug

Am Mittwoch, den 29.03. lassen wir gegen 15:00 Uhr auf der Arbeit die Griffel fallen. In guten 2:30 Stunden geht es dann mit dem eigenen Auto nach Hoofddorp zum Hyatt Place. Das ist jetzt nichts besonderes, aber sauber und relativ ruhig gelegen. Wir haben hier schon einige Male vor Flügen ex AMS übernachtet und waren meistens zufrieden.

Mit uns checkt die Crew von OS ein. Wir bekommen ein Zimmer in der neunten Etage mit Blick über den Flughafen.

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Als Begrüßungsgetränk nehmen wir erst mal an der Hotelbar zwei Heineken vom Fass zu uns und brechen dann erneut per Auto zum nahegelegenen Restaurant Den Burg auf. Das befindet sich in einer alten Scheune und ist sehr idyllisch am Deich gelegen. Im Sommer kann man sehr nett im großen Biergarten sitzen. Wir haben in der Vergangenheit dort schon einige Male gegessen und waren eigentlich immer zufrieden. Alternativ gibt es im Örtchen selber noch einen sehr guten Italiener (Trattoria Buoni Amici). Allerdings ist es hier mit dem Parken suboptimal und ich habe beim letzten Mal dort irgendwas nicht vertragen und dann ziemliches Sodbrennen bekommen, was mich dann auf dem gesamten Flug am Folgetag begleitet hat.

Nach dem Essen nehmen wir noch an der Hotelbar einen Talisker 10 zu uns und fallen dann gegen 21:30 Uhr müde ins Bett.

Um 5:00 Uhr schellt schon wieder der Wecker und gegen 5:40 Uhr checken wir bereits wieder aus. Das Frühstück und den late check out hätten wir uns also definitiv sparen können. Das Frühstück hier ist - mit Ausnahme der Schokostreusel - auch wirklich nichts besonderes.

Den Parkplatz am Flughafen haben wir in P1 für 130 € vorreserviert. Traditionell parken wir bei Klompen 10. Da hab ich kein Problem, den Wagen wieder zu finden.

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Breits kurz nach 6 Uhr sind wir reichlich früh an der Sicherheitskontrolle. Aufgrund der schlechten Erfahrung und dem Chaos im letzten Sommer wollte ich aber lieber früher als später hier sein. Heute ist aber wenig bis gar nichts los und wir sind Dank des Priority Zugangs in 5 Minuten durch. Das schöne am AMS ist, dass man Flüssigkeiten und Elektronik im Gepäck belassen kann. Allerdings werde ich relativ häufig nachkontrolliert. Um 6:15 Uhr sind wir dann schon in der fast menschenleeren Star Alliance Lounge im Schengenbereich. Die liegt direkt neben der Aspire-Lounge, die ich auch noch fotografiere, da ein User schrieb, sie würde umgebaut. Das war aber die im Non-Schengenbereich.

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Die Lounge ist sehr sauber und modern, aber die Auswahl an Essen lässt zu wünschen übrig. Da es von hier aus noch ein relativ langer Weg zum Abflugate B15 ist, brechen wir schon um 7:15 Uhr auf, müssen dann noch gute 15 Minuten am Gate warten, bis das Boarding beginnt.

Die Maschine nach Frankfurt steht bereits seit dem Vorabend hier und es geht dann auch relativ pünktlich zurück nach Frankfurt. Beim Anflug hat man einen schönen Tag auf die Skyline.

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Erwartungsgemäß gibt es eine Vorfeldposition mit anschliessender längerer Busfahrt zum Terminal 1. Wir schwurbeln dann durch den "Tunnel des Grauens", wo ebenfalls erwartungsgemäß am Ende bei B beide Aufzüge nicht funktionieren und wir unsere Koffer dann nach oben zur Abflugebene mehrere Etagen durchs Treppenhaus schleppen dürfen.

In der Senator Lounge in B angekommen, muss ich daher nochmals duschen. Hier ist auch recht wenig los und man hat einen schönen Blick aufs Vorfeld wo dann gegen 10:45 Uhr die Boeing 787- 900 der ANA in der Star Alliance Livery bereitgestellt wird.

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Das Boarding beginnt pünktlich. Wir sitzen im vorderen Teil der Business Class auf den Plätzen 6 E und G. Um es herum finden sich größtenteils Japaner. Wir leihen uns Pyjamas aus und ziehen uns um, was für den langen Flug doch durchaus sehr bequem ist. Auch kann man sich dann ohne Reue beim Essen vollsauen. ANA hat in der Business Class Recliner-Sitze in einer 1-2-1 Anordung über insgesamt 13 Reihen unterteilt in zwei Kabinenabschnitte verbaut. Die Sitze sind ok, es gibt Slipper und eine zusätzliche Sitzauflage für die Nacht. Die Crew ist bemüht und wir bekommen beide das japanische Essen.

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Als Absacker gibt es dann noch einen Suntory World Whisky Ao. Der ist jetzt nicht der Hammer, aber zum Einschlafen am frühen Nachmittag deutscher Zeit reicht es. Mit einer Melatonin bin ich dann auch schon im Tiefschlaf und wache erst gute 8 Stunden später pünktlich zum japanischen Frühstück wieder auf.

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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
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Vielen Dank für die ausführlichen Infos in Post #1.
Zug buchen hat dank Deiner Beratung auch prima geklappt.

Ich freue mich schon auf Fortsetzung Deines Berichtes!
 
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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 1 Tokio (Freitag)

Nach guten 12 Stunden Flug mit den schon bekannten Umwegen landen wir relativ pünktlich in HND an Gate 144.

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Leider dauert es dann gute 10 Minuten, bis die Türen geöffnet werden. Dadurch sind viele Paxe der eigentlich die ganze Zeit hinter uns geflogenen LH714 aus MUC schon ausgestiegen und stehen jetzt vor uns an der Immigration. Die Schlange ist gute 100 Meter lang, es geht aber flott und zirka gegen 8:45 Uhr haben wir auch die Zollkontrolle passiert und es grüßt Hello Kitty.

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Google sagt, dass die Keikyu Airport Line bis Nihombashi Station am günstigen zum Hotel sein soll. Am Zugang zum Gate gibt es dann die erste Irritation. Die eigentlich mit 1.000 ¥ in die Wallet geladenen Pasmo-Card von +1 ist beim Wechsel des iPhones offenbar verloren gegangen. Zum Glück haben wir noch eine physikalische Karte, die dann von +1 genutzt wird. Die Keikyu Airport Line ist zum Glück nicht zu voll und wir finden einen Sitzplatz.

In Nihombashi Station angekommen, nehmen wir natürlich prompt den falschen Ausgang. Google sagt explizit, welchen Ausgang man nehmen soll und wo man am besten zusteigt. Das dauert aber etwas, bis dieses bei uns/mir ankommt.

Wir schlendern dann über die Nihombashi-Brücke Richtung Hotel. Dabei sehen wir direkt neben dem Mitsukoshi Main Store die ersten Kirschbäume.

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Das Mandarin Oriental Tokio liegt im Nihonbashi Mitsui Tower im Stadtteil Nihonbashi, in der Nähe des Bahnhofs Tokio und vom Mitsukoshi Main Store Die Ginza-Line und die Hanzomon-Line der Metro kann man mit dem direkt am Hotel liegenden Bahnhof Mitsukoshimae optimal erreichen und auch die JR-Station Kanda und Shin-Nihombashi sind in nur wenigen Minuten fußläufig und zum Teil unterirdisch erreichbar. Das Hotel wurde im Dezember 2005 eröffnet und verfügt über 178 Gästezimmer und Suiten. Es belegt die obersten neun Stockwerke des Nihonbashi Mitsui Tower. Die Gästezimmer des Hotels verteilen sich auf die 30. bis 36. Etage des Gebäudes. Das Spa sowie die Restaurants und die Bar befinden sich auf der 37. und 38. Etage. In der 38. Etage ist auch die Main-Lobby, die wir mit dem Express-Aufzug von der kleinen Lobby im Erdgeschoss aus erreichen. Hier findet sich dezente Sakura Dekoration.

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Das absolute Highlight sind die Toiletten auf der 38. Etage, die einen grandiosen Ausblick nach Osten Richtung Skytree bieten.

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Wir haben bei unserer Rate die folgenden Benefits enthalten bzw. ausgesucht:

- Early Check-in um 12 Uhr
- 200 $ F&B Credit
- Frühstück
- 1 Stück Laundry kostenlos

Es ist gerade mal 9:45 Uhr und wir sind damit reichlich früh dran, das Zimmer ist noch nicht bezugsfertig. Daher lassen wir das Gepäck beim Empfang und gehen erst mal Richtung Park des Kaiserpalastes.

Der Kaiserpalast befindet sich im Zentrum von Tokio auf dem Gelände der alten Burg Edo, die von 1603 bis 1867 von dem Tokugawa Shogun regiert wurde. Die Hauptburg (Honmaru) wurde 1638 errichtet, brannte aber 1657 nach einem Feuer ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Von der ehemaligen Edo Burg kann man heute noch die Wassergräben, einige Wächterhäuser und diverse massive Mauern sehen. 1888 wurde der heutige Kaiserpalast gebaut, der dann im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, danach aber wieder aufgebaut wurde. Der Park kostet keinen Eintritt und es gibt eine nette App, die eine Art Audio-Guide darstellt.

Wir gehen als erstes durch das Otemon-Tor Richtung Norden zum Kitanomaru Park. Hier sind am Rande des Chidorigafuchi Moat zahlreiche Kirschbäume zu sehen. Auf dem Wassers des Grabens herrscht Hochbetrieb mit unzähligen Booten, die unter der Kirschbäumen herumgondeln und diverse Beinaheunfälle verursachen. Ingesamt sehr lustig anzusehen.

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Die Kamelien blühen auch.

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Wir gehen wieder zurück Richtung der East Gardens, wo man die Steinmauern der Hauptburg (Honmaru), den zweiten Verteidigungsring (Ninomaru), die Wassergräben und die Wächterhäuser sehen kann. Im zweiten Verteidigungsring befindet sich außerdem ein schöner japanischer Garten mit einem Teehaus und einem schönen Karpfenteich in dem wir uns länger aufhalten (im Garten, nicht im Teich).

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Hier gibt es auch schöne Iris und den ersten kleinen Bambushain zu sehen.

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Langsam geht es auf die 12 Uhr zu und wir schlendern zurück Richtung Hotel in der Hoffnung, bald auf das Zimmer zu können. Vorher kommen wir noch am direkt neben dem Hotel gelegnen Fukutoku-no-Mori Schrein vorbei. Hier soll man sein Glück für die Lotterie finden. Da ich kein Lotto spiele war das leider vergeblich.

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Das Zimmer ist dann kurz vor 12 Uhr erwartungsgemäß bezugsfertig. Das Gepäck ist schon auf dem Zimmer. Wir landen auf der 34. Etage mit Blick Richtung Westen. Der Blick nach Osten ist definitiv besser, aber wenn ich den Skytree sehen will, gehe ich einfach auf die Toilette im 38. Stock...

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Alles ist sauber und sehr ordentlich, wie man es erwarten kann. Ich dusche erst mal ausgiebig und wir entspannten etwas, bevor wir uns erneut und jetzt in Richtung Tokio Station und Marunouchi Naka-Dori aufmachen.

Im Bahnhof gibt es dann das erste Sushi der Reise. Nix besonderes aber dafür mit 800 ¥ auch sehr günstig.

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Wir laufen weiter Richtung KITTE. KITTE ist ein kleinere Shopping-Mall im ehemaligen Tokioter Hauptpostamt, welches hübsch renoviert wurde. Vom Dachgarten hat man einen schönen Blick auf die Tokio Station und drinnen gibt einigen nette und individuelle Lädchen zu sehen.

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Später geht es weiter...
 
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Yoshi

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17.08.2011
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Wir wandern weiter über die Marunouchi Naka-dori Richtung Shinbashi. Hier gibt es unter den Gleisen der JR-Linie viele nette Bars, Restaurants und Shops. Noch ist nicht viel los das ändert sich aber bald.

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Mittlerweile geht auf auf 18 Uhr zu und wir entschliessen uns in einem netten Izakaya auf ein frühes Abendessen und das erste Suntory Premium Malt einzukehren. Ein älterer Japaner sieht uns unentschlossen vor dem Lokal stehen. Wir vertrauen auf sein "good" und Daumen hoch-Zeichen. In der Tat ist es lecker.

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Auf dem Rückweg stolpern wir über eine kleine Whisky-Bar mit toller Auswahl an schottischen und japanischen Whiskys, in die wir direkt mal einkehren müssen.

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Die Preise sind sehr moderat und es werden ein Macallan 12 und ein Nikka Single Malt Miaygikyo Peated. Sehr lecker!

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Reichlich angeheitert treten wir den Heimweg an. Unterwegs ist Zeit für mehrere Toiletten-Stops nebst Bewunderung der eigentümlichen Ausstattung.

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Auf der Straßen neben dem Hotel werden die Kirschbäume ansgestrahlt. Sieht schön aus und erfreut Japaner und Touristen.

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Wir sind nach guten 40 Minuten Fußweg zurück wieder nüchtern und kehren erst mal in der Hotelbar ein um den F&B Credit auf den Kopf zu hauen. Dabei muss zunächst der Toilette auf dem 38. Stock ein Besuch mit Bewunderung des Ausblicks abgestattet werden.

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In der Bar arbeiten momentan einige Mitarbeiter aus dem MO in Singapur. Das Hotel dort wird aktuell renoviert und das Staff ist über die Welt verteilt worden. Wir unterhalten uns nett mit einigen der Damen.

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Weil Wochenende ist, ist aber in der Bar reichlich was los und mit den 200 $ würde man auch nicht weit kommen. Wir trinken daher nur einen Ardbeg 10 und einen Kilchoman Machir Bay und beschliessen noch mal kurz rauszugehen. Ist ja ein lauer Abend.

Beim Spaziergang einige Straßen weiter in Nihonbashi fällt uns eine typische japanische Kellerbar auf, die offenbar auch eine famose Auswahl an Whiskys aufweist. Es wird geraucht und der Laden ist voll mit den typischen japanischen Salaryman.

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Hier wird es dann ein sehr spezieller Ichiro´s Malt aus Chichibu. Ebenfalls sehr lecker!

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Vermutlich war das jetzt doch etwas zu viel der malzhaltigen Getränke. Wir wanken zurück, genießen noch kurz den Ausblick vom Sofa und fallen dann wie tot ins Bett.

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Yoshi

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17.08.2011
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Tag 2 Tokio (Samstag)

Interessanterweise schlafen wir trotz oder gerade wegen (?) der vielen Whiskys relativ gut. Da wir ein straffes Programm geplant haben, haben wir uns den Wecker auf 8:00 Uhr gestellt. Da merkt man die 7 Stunden Zeitverschiebung doch schon deutlich und ich stehe nur wiederwillig auf. Der Blick aus dem Zimmer ist auch am Tag sehr schön. Interessant sind die Abrissarbeiten an einem Gebäude gegenüber.

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Das Frühstück findet in einem der Restaurants auf der 38. Etage statt. Wir bekommen einen schönen Tisch am Fenster mit netten Ausblick über Marunouchi und Ginza.

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Zum Frühstück wird eine Kombination aus à la carte Frühstück und Buffet angeboten. Alles in allem sehr ordentlich und lecker. Es fällt auf, dass extrem viel Personal vorgehalten wird, so dass die Kaffeeversorgung für die nächste Stunde gesichert ist.

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Ich wähle das Mandarin Oriental Tokyo Egg Benedict. Das wird mit reichlich Krabbenfleisch und Avocado sowie einer sehr gelungenen Sauce Hollandaise serviert. Sehr lecker! Als nächstes müssen die glutenfreien Pfannkuchen probiert werden. Auch diese sind vorzüglich.

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Nach dem Frühstück machen wir uns auf nach Ginza. Heute ist Samstag und da ist die die Hauptverkehrsstraße Ginza komplett autofrei.

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Wir fahren mit der Ginza-Line drei Haltestellen bis Ginza-Station und laufen dann erst einmal Richtung Yurakucho, um uns das Tokio International Forum anzusehen.

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Das Tokio International Forum ist ein Kongress- und Veranstaltungsgebäude mit einer extrem beeindruckenden gigantischen Lobby. Die Decke ist aus Glas und die Außenseite hat eine Bootsform.

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Auf dem Weg dahin kommen wir noch am Sanrio World Ginza vorbei, wo +1 sich ausgiebig umtun muss.

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Den restlichen Teil des Vormittags verbringen wir damit, kreuz und quer durch die Straßen von Ginza zu laufen und uns die durchaus beeindruckende Architektur der Flagship Stores diverser nationaler und internationaler Luxusmarken anzusehen. Hier gibt es jetzt nicht so viel Japanisches zu entdecken, das findet sich eher versteckt und im Detail in den Seitenstraßen.

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+1 muss bei Ginza Kimuraya ein Butter-Anpan und eine Zimtschnecke erwerben. Anpan ist ein japanisches Weißbrot, das mit roter Bohnenpaste gefüllt wird. Ich stoße in einer der Seitenstraßen auf eine Filiale von Venchi und gönne mir bei den Temperaturen von mittlerweile 23° erst mal ein Eis.

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Wir besuchen noch kurz die sehr schöne Mail Ginza Six. Der Dachgarten ist sehr zu empfehlen und bietet einen tollen Ausblick

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Hier gibt es auf jeder (!) Etage bei den Toiletten Handcreme entweder der Marke Schinkenwasser, alternativ das aus dem Park Hyatt bekannte und bei diversen Mittinsassen sehr beliebte Le Labo. Ich überlege kurz, wie lange so etwas in Berlin oder Köln stünde bis es weg ist oder in mittgebrachte Flaschen maximiert wurde, verwerfe dann aber weitere Gedanken.

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Gegen frühen Nachmittag fahren wir mit der Hibiya-Line von Ginza Richtung Ebisu. Das liegt etwas unterhalb von Shibuya und ist mit Daikanyama und Nakameguro ein doch recht trendiges Stadtviertel mit einer geringeren Anzahl an Touristen. Hier findet man viele Cafés, Bars, Restaurants und sehr nette und individuelle Mode- und Einrichtungsläden.

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Unterwegs kommen wir in die Daikanyama an der Logroad vorbei. Das ist eine kleine Einkaufsmeile, auf der sich ehemals die Strecke der alten Tokyu-Line befand. Jetzt gibt es hier einige nette Geschäfte und Restaurants sowie eine Brauerei, die wohl von von Kirin betrieben wird. Es ist aber noch zu früh für Bier, daher geht es weiter Richtung Daikanyama.

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Gerade in den Seitengassen finden sich viele nette und individuelle Geschäfte.

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Auf dem Weg nach Nakameguro kommen wir am Kyu Asakura House https://www.tsunagujapan.com/traditional-kyu-asakura-house-in-metropolitan-tokyo/ vorbei und besichtigen dieses spontan, da noch offen. Das Haus wurde 1919 von einem wohlhabenden Reishändler und einflussreichen Lokalpolitiker erbaut und ist ein schönes Beispiel für die japanische Architektur der frühen zwanziger Jahre. Es hat das große Kanto Erdbeben 1923 und die Bombardierung Tokios im zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden. Insbesondere der japanische Garten in ist sehr sehenswert. Drinnen ist vieles mit Tatami-Matten ausgelegt, daher Schuhe aus. Lohnt sich auf jeden Fall anzusehen!

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Nach einer kurzen Besichtigung schlendern wir Richtung Nakameguro. Hier ist am gleichnamigen Meguro Fluss, der jedoch eher ein Kanal ist, die absolute Hölle los. Rund um den Kanal sind mehrere 100 Kirschbäume in voller Blüte und das ist offenbar einer der absoluten Sakura Hotspots in Tokio. Es ist ähnlich voll wie am Rosenmontag in Köln bei 18 Grad und Sonne. Alles ist weiträumig abgesperrt und es findet sich eine komplett untypisch japanische Partyatmosphäre. Normalerweise ist ja Essen und Trinken im Gehen oder auf der Straße komplett verpönt in Japan. Ich wurde mit meinem Eis von Venchi zu einem speziell dafür vorgesehen, abgesperrten und per Wachmann überwachten Bereich verwiesen. Hier finden sich aber unzählige Verkaufsstände mit diversen alkoholischen Spezialitäten. +1 beschließt unbedingt Pritzelwasser mit Erdbeeren trinken zu müssen. Dieses erweist sich zweimalig als großer Fehler. Zunächst dauert der Bestell- und Bezahlvorgang schon Jahrhunderte, dann darf uns nach dem Genuss des Getränkes das zugehörige Plastikglas in Ermangelung jedweder Mülleimer mehrere Kilometer begleiten.

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Mittlerweile geht es wieder auf die Dämmerung zu und der Hunger kommt zurück. Die Nakameguro ist allerdings komplett überfüllt und samstags abends ohne eine Reservierung ist auch nicht die beste Voraussetzung. Wir streifen ein bisschen um die typischen japanischen Viertel in der Nähe der Nakameguro-Station und stoßen durch Zufall auf ein kleines Izakaya, bei dem man sich unserer erbarmt und wir noch einen Tisch für zwei Personen ergattern können. Dies hat sich als absoluter Glücksfall herausgestellt, denn hier hat man sich auf jedwede Art und Zubereitung von frischem Thunfisch spezialisiert. Die geniale Vorspeisenplatte mit verschiedenen Arten von fettigen und weniger fetten Thunfisch sowie Makrele ist grandios und mit 1.100 Yen pro Person sehr günstig. Die fettigen Teile müssen am Tisch auf einem extra dafür bereitgestellten Grill kurz angebraten werden. Sehr lecker!

Falls jemand in der Gegend ist, hier die Adresse und die Webseite des Restaurants
Japan, 〒153-0051 Tokyo, Meguro City, Kamimeguro, 2 Chome−18−12 林ビル 1階
https://magurotosaba-nakame.owst.jp

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Nach dem Essen und mehreren Suntory Premium Malt Bierchen wollen wir uns das Kirschblütentreiben bei Nacht ansehen und schlagen uns erneut zurück ins Getümmel. @Volume leider kein Kirschwasser!

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Für den Rückweg nehmen wir wieder Hibiya-Line. Hier erleben wir erstmalig, was es heißt in einem vollen Zug zu sitzen. Alle wollen zurück und auch der Zugang zum Bahnhof wird zeitweilig eingeschränkt.

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Wir beschließen kurzerhand in Shimbashi auszusteigen und hier erneut auf einen Whisky in der gestern schon für gut befundenen Whiskybar einzukehren. Heute wird es ein Ichiro’s Malt & Grain Classic Edition und ein Ardbeg Uigeadail.

Auch hier die Adresse und Webseite
Japan, 〒100-0011 Tokyo, Chiyoda City, Uchisaiwaicho, 1 Chome−7−1 日比谷OKUROJI G28
https://www.instagram.com/whisky_house_maduro/

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Zurück ins Hotel nehmen wir erneut die U-Bahn, trinken dort in der Bar auf der 37. Etage noch einen letzten Absacker und fallen erneut ziemlich erledigt ins Bett.
 
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Yoshi

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17.08.2011
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1.712
Tag 3 Tokio (Sonntag)

Heute ist Sonntag, da beschließen wir etwas länger zu schlafen. Um kurz vor 9 Uhr sind wir erst beim Frühstück. Das Hotel ist gut gebucht, daher ist es schon recht voll. Überwiegend sich Amerikaner, Japaner und einige andere Asiaten (China? Taiwan?) im Hotel. Wir bekommen wieder einen ruhigen Tisch am Fenster und bezüglich der Speisen gibt es keiner größeren Veränderung zum Vortag. Ich bleibe bei der bewerten Kombination aus Egg Benedicts mit Krabbe gefolgt von Pfannkuchen. +1 versucht derweil die sehr leckeren Dim-Sum und diversen Kleinigkeiten vom japanischen Frühstücksbuffet.

Gegen 10 Uhr brechen wir mit der Ginza-Line Richtung Shibuya zum Meiji-Jingo Schrein auf, den wir gute 30 Minuten später erreichen. Der Meiji-Schrein ist dem Kaiser Meiji und der Kaiserin Shoken gewidmet, die Japan in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch eine Phase der Modernisierung geführt haben. Um den Schrein herum gibt es eine sehr schöne parkartige Landschaft. Der Meiji-Schrein selber ist etwas über 100 Jahre alt und gerade am Wochenende finden hier traditionelle Hochzeiten statt. Der Eintritt ist frei, lediglich wenn man den auf dem Weg zum Schrein befindlichen japanischen Garten mit Teehaus und Lilien-Garten besuchen möchte, muss man Eintritt bezahlen. Machen wir natürlich, lohnt sich aber nicht wirklich.

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Sake-Fässer, leider kein Whisky...

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Wir verbringen zirka 1 Stunde auf dem Gelände. Interessant sind die häufig an schintoistischen Schreinen und buddhistischen Tempel zu sehenden Votiv-Tafeln, sogenannte Emma. Das sind bunte Holztäfelchen, auf deren Rückseite man schriftlich seine Wünsche und Bitten an die Götter oder Heiligen des Tempels einreichen kann. Die Tafel hängt man auf und lässt sie vor Ort zurück. Sie werden regelmäßig rituell verbrannt und sollen so die Wünsche in den Himmel tragen.

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Mittlerweile geht es auf 12 Uhr zu und wir schlendern weiter Richtung dem direkt an den Schrein angrenzenden Yoyogi-Park. Weil Sonntag, ist hier die Hölle los und alle Plätze unter den Kirschbäumen sind von großen und ausgelassen feiernden Picknickgruppen besetzt.

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Im Park selber sieht man reichlich interessante Gestalten, darunter auch diverse Cosplayer.

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Nach einem kurzen Spaziergang durch den Park geht es Richtung Omotesando und Aoyama. Ziel ist das Nezu-Museum. Hier angekommen, stellen wie dann fest, dass dieses leider seit Freitag für insgesamt 14 Tage geschlossen ist. Blöd! Wie gehen daher weiter Richtung Chokokuji-Tempel. Der befindet sich direkt hinter dem Nezu-Museum, aber man muss 10 Minuten zu Fuß dorthin gehen, da sich der Eingang auf der gegenüberliegenden Seite befindet. Man kann hier eine sehr schöne Kannon mit elf Gesichtern sehen, die aber offenbar nachgebaut wurde, da das Original zusammen mit dem Tempel während eines Luftangriffs der Amerikaner niedergebrannt wurde.

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Auf dem neben dem Tempel liegenden Friedhof liegt wohl das Grab von Kyu Sakamoto, der in den 60er Jahren den Welthit „Sukiyaki“ gesungen hat.

https://www.youtube.com/watch?v=C35DrtPlUbc

Der Song war 1963 wohl drei Wochen lang die Nummer 1 der „Billboard Hot 100“. Sad Trivia: der Sänger kam 1985 im Alter von 43 Jahren beim Absturz des JAL Fluges 123 von HND nach ITM ums Leben. Am 12.08.1985 stützte eine Boeing 747-100 in einer Höhe von 1460 m auf zwei Gebirgskämme des Berges Takamagahara in der japanischen Präfektur Gunma ab. Offenbar wurde das Seitenleitwerk abgerissen und hierbei das vierfache hydraulische Kontrollsystem zur Steuerung des Flugzeuges zerstört. Von 524 Menschen an Bord überlebten nur vier. Ursache war offenbar ein Reparaturfehler seitens Boeing. Puuh!

Wir spazieren zurück Richtung Harajuku über die Omotesando-dori. Hier ist heute die absolute Hölle los und mir sind das definitiv zu viele Menschen.

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Um das ganze noch zu toppen, beschließt +1 in das direkt angrenzende Shibuya zu wollen, um hier den Trubel auf der Shibuya-Crossing fotografisch dokumentieren zu können. Hier überqueren in einer einzigen Grünphase oftmals mehrere 1000 Menschen gleichzeitig die mehrseitige Kreuzung.

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Hier steht auch die Statue des Akita-Hundes Hachiko. Der begleitete in den 1920er-Jahren wohl jeden Morgen sein Herrchen zum Bahnhof Shibuya, wo dieser den Zug zu seiner Arbeit Tokio bestieg. Als sein Herrchen am Abend nach Hause zurückkehrte, empfing ihn die Töle jeweils voller Vorfreude am Bahnhof.

1925 verstarb das Herrchen. Unverdrossen kam der Hund in den folgenden neun Jahren jeden Tag zum Bahnhof Shibuya, wo er vergeblich auf sein Herrchen wartete und zeitweise von Passanten geschlagen und getreten wurde. Erst als in der Zeitung darüber ein Artikel erschien, änderte sich dies. Hachiko war auf einmal berühmt. Bahnhofsangestellte und Pendler kümmerten sich um den herrenlosen Hund, bis dieser am 8. März 1935 verstarb. Hachiko wurde nach seinem Tod endgültig zum Inbegriff für ewige Treue.

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Unbedingt sollte man sich auf der zweiten Etage der Shibuya-Station vis-a-vis der Shibuya-Kreuzung, das Wandgemälde "Myth of Tomorrow" des japanischen Künstlers Taro Okamoto ansehen. Viele Touristen übersehen das gigantische Wandgemälde, da sie sich fotografisch auf die gegenüberliegende Kreuzung konzentrieren. Das Gemälde ist 30 m lang und stellt surrealistisch die schrecklichen Folgen einer Atombombenexplosion da. Im Zentrum des Bildes sieht man eine skelettartige Figur, die vollständig von Flammen umgeben ist. Das Bild selber wird häufig mit dem von Pablo Picasso gemalten Guernica verglichen. Es war eigentlich für ein Hotel in Mexiko-City gedacht wurde aber dort offenbar gar nicht installiert und verschwand bis zum Jahr 2003. Seit 2008 hängt es hier in Shibuya.

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Im Anschluss geht es Richtung Shibuya Center-Gai. In der Gegend gibt es eine ganze Reihe von fast Fashion Läden, Boutiquen sowie Bars und Clubs. +1 entdeckt eine Filiale von Tokyu Hands, in der auf mehr als zehn Etagen mehr oder weniger ALLES verkauft wird. Ich bin mittlerweile etwas angenervt und lehne einen Streifzug durch mehr als zwei Etagen definitiv ab. Hier bräuchte man allein einen halben Tag, um sich alles anzusehen. Ist mir zu energieintensiv...

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Mittlerweile ist es auch schon früher Abend und der Hunger meldet sich. Da wir für diesen Abend nichts geplant haben, entschließen wir uns spontan nach einem Restaurant für Okonomiyaki (eine Art japanische Pfannkuchen) und Yakisoba (Buchweizen Bratnudeln) Ausschau zu halten. In einem größern Einkaufszentrum nach dem Bahnhof Shibuya finden wir Dank Google in der sechsten Etage ein gut bewertetes Restaurant und haben Glück, dass wir noch einen Tisch für zwei Personen bekommen. Nach uns werden alle ohne eine Reservierung abgewiesen.

Okonomiyaki ist ein typisches japanisches Gericht, was traditionell auf einer heißen Eisenplatte (Teppan) gebraten wird. Grundzutaten sind Wasser, Kohl, Mehl, Ei und Dashi. Dazu kommt häufig noch Speck und Tintenfisch. Gewürzt wird Okonomiyaki mit einer speziellen süßlichen Sauce (Art Bull-Dog Sauce) und Katsuobushi. Letzteres ist getrockneter Thunfisch (auch bekannt als Bonitoflocken). Dann wird das Ganze noch mit Nori und Mayonnaise verfeinert. Wir mögen die Osaka Variante von Okonomiyaki sehr. Hier gibt es durchaus Unterschiede in Japan und man muss höllisch aufpassen, wo man was bestellt. Die Rivalität soll ähnlich sein wie bei Alt oder Kölsch. Darauf trinken wir erst mal einige Suntory Premium Malt. Da macht man nix falsch.

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Nach dem Essen sind wir ziemlich müde und fahren mit der U-Bahn zum Hotel zurück, wo wir in der Hotelbar den Rest des F&B Credits mit einem Ardbeg 10 und einem Kilchoman Machir Bay erfolgreich vernichten.

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Yoshi

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17.08.2011
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1.712
Tag 4 Anreise nach Kyoto und Hotel (Montag)

Da heute die Weiterreise nach Kyoto ansteht, schellt der Wecker schon um 8 Uhr. Frühstücktstechnisch gibt es keine Veränderung zu den Vortagen: Krabben-Bendedict und Pfannekuchen. Punkt 9:55 Uhr stehen wir vor dem direkt am Hotel gelegenen Flagship-Store der japanischen Warenhauskette Mitsukoshi Nihonbashi. Die Firma Mitsukoshi wurde in Japan bereits während der Edo-Zeit im Jahr 1637 gegründet. Staun, staun! Wer kann sich bei uns noch an Horten erinnern und wie heißt jetzt gleich Karstadt/Kaufhof genau???

Mitsukoshi liegt vom Umsatz her nur knapp hinter Takashimaya. Die tägliche Eröffnung um Punkt (!) 10:00 Uhr ist ein großer Spaß und absolut erlebenswert. Kurz vor zehn tritt eine adrett im Kostüm uniformierte Mitarbeiterin mit einem Mikrofon vor die auf Einlass wartende Menge und bedankt sich ausnehmend für deren kommen, inklusive diverser Verbeugungen. Punkt (!) 10:00 Uhr werden die Türen geöffnet, alle Mitarbeiter haben sich in Reih und Glied vor ihren Verkaufsstellen aufgebaut und verbeugen sich und begrüßen die Kunden. Dazu ertönen pathetische Fanfarenklänge. Da fühlen wir uns ein bisschen wie Königs und beschließen, dieses morgendliche Ritual zukünftig auch bei uns in der Firma einzuführen. Die Eingabe beim BR läuft bereits. In der gigantischen Halle vor den Haupttreppen des über 100 Jahre alten Kaufhauses findet sich die Statue von Magokoro, der Göttin der Aufrichtigkeit. Angeblich soll diese Statue mit 11 m Höhe eines der größten Holzschnitzereien der Welt sein und sei aus einer über 500 Jahre alten Zypresse aus Kyoto geschnitzt.

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Auf dem Dach des Kaufhauses befindet sich übrigens ein schöner Garten mit kleinem Schrein und der Bonsai-Abteilung.

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Für uns geht es dann in die Fresseabteilung im Untergeschoss, um uns für die bevorstehende Zugfahrt kulinarisch einzudecken. Nach kurzem Streifzug durch die die gigantischen Gänge werden ein Tonkatsu-Sandwich, ein größeres Sushi und Wagyu ebenfalls als Sushi erworben und alles mit gefühlt 100 Plastiktüten verpackt.

Gegen 11:00 Uhr checken wir aus dem Mandarin aus. Es sind nur die Übernachtungen mit Steuern und Service-Charge auf der Rechnung. Die diversen Getränke an der Bar und etwas an Wäsche sind komplett runter von der Rechnung. Perfekt! Wir bedanken uns, avisieren erneut unsere Rückkehr in wenigen Tagen an und machen uns dann mit der Ginza-Line auf dem Weg Richtung Tokio-Station. Das sind nur zwei Stationen und man muss am Schluss noch etwas laufen, macht aber keine größeren Schwierigkeiten.

Die Abfahrt ist um 12:00 Uhr mit dem Nozomi 227 geplant. Wir sind schon eine gute halbe Stunde vorher am Bahnsteig 17 um den einfahrenden Zug und das darauf folgende Spektakel zu beobachten.

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Punkt 11:45 Uhr fährt der Zug aus Shin-Osaka kommend ein. Pro Waggon stehen bereits 3-4 uniformierte Putzkräfte bereits, die sich von jedem Ausgang positionieren und die aussteigenden Zuggäste durch eine Verbeugung verabschieden. Kaum haben alle Passagiere den Zug verlassen, beginnt die blitzartige Säuberungsaktion. Alles wird im Akkord gesaugt und gewischt und alle Sessel werden wieder in Fahrtrichtung gedreht. Nur 10 Minuten später - somit 11:55 Uhr - verlässt die Putztruppe den Zug und wir dürfen einsteigen. Wir haben reservierte Sitze in der Green-Car auf der rechten Seite. Das ist schon ausgesprochen bequem hier und man hat mehr als genug Platz. Das Handgepäck passt prima in die Ablagen über den Sitzen. Die zweite Klasse sieht aber auch gut aus. Punkt (!) 12:00 Uhr geht es los und jeder Zugbegleiter, der unseren Wagen betritt, verbeugt sich beim Betreten sowie beim Verlassen. Gefällt mir! Im Wagen mit uns sind fast überwiegend nur Japaner. Es ist mucksmäuschenstill, keiner redet, keiner telefoniert und kein Telefon/Device gibt irgendwelche nervigen Signaltöne (Bing!) von sich. Unnötig zu erwähnen, dass die Toiletten so sauber sind, als hätte Klementine aus der Ariel-Werbung hier erst vor Minuten frisch durchgefeudelt. Nach etwas über einer halben Stunde kann man in der Ferne verschwommen den Fuji-san erkennen. Auf der Rückfahrt ist es etwas klarer und wir können bessere Fotos machen. Um Punkt (!) 14:15 Uhr treffen wir in Kyoto ein. Nach so einem Erlebnis kann man vermutlich nie mehr mit der DB fahren. Senk ju vor träwelling with JR East!

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Wagyu-Sushi. Leider war der Hunger groß, daher schon halb weg.

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Am Bahnhof in Kyoto ist die Hölle los. Man muss aufpassen, dass man nicht von Touristen umgelaufen wird. Wir versuchen zuerst am südlichen Taxistand ein Taxi zu unserem Hotel in der Nähe von Gion zu bekommen, stellen aber fest, dass die Schlange mehrere 100 m lang ist. Somit laufen wir durch den Bahnhof zum nördlichen Taxistand, der aber auch komplett überfüllt ist. Wir entschließen uns, erst einmal ein paar Meter vom Bahnhof weg in Richtung des Hotels zu laufen, um uns dann einfach ein vorbeifahren Taxi anzuhalten. Funktioniert tadellos! Die gestrickten Polsterbezüge sind übrigens herzallerliebst.

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Das Sowaka liegt in unmittelbarer Nähe von Gion direkt neben dem Yasaka-Schrein. Zum Kiyomizu-dera Tempel braucht es gute 15 Minuten zu Fuß. Das Hotel besteht aus einem im japanischen Stil neu gebauten und sehr modern Anbau (Anex) und dem historischen Main-Building. Das Main-Building ist über 100 Jahre alt und war früher ein traditionelles japanisches Restaurant, welches im Sukiya Architekturstil erbaut wurde. Neben dem Shinden- und Shoin-Stil ist der Sukiya-Stil einer der drei bedeutenden Stile für historische Wohngebäude in Japan. Der Sukiya-Stil war in den 1920er- und 30er-Jahren in Japan wohl ein sehr beliebter Architekturstil ist eng mit der japanischen Arts-and-Crafts-Bewegung verknüpft. Suki bedeutet "verfeinert", "gut gebaut" oder einer "eleganten Linie folgend" und bezieht sich wohl primär auf die Durchführung der traditionellen Tee-Zeremonie. Ya bedeutet "Gebäude" oder "Dach". Das Wort Sukiya beschreibt demnach ein Gebäude, in dem ursprünglich eine Tee-Zeremonie abgehalten wurde. So ist es auch hier, wie wir kurz darauf selber feststellen dürfen. Es gibt im Sowaka 11 Zimmer bzw. Suiten im Main Building und 12 Zimmer im Annexbau. Kein Zimmer hat dasselbe Layout und Design. Alles was im Hotel verbaut wurde, wie zum Beispiel die Betten, aber auch die Bad-Produkte sowie die meisten Getränke in der Minibar stammen aus Kyoto. Die Matratzen kommen aus dem in Kyoto ansässigen alteingesessenen Bettwarengeschäft Iwata, der Lautsprecher am Bett kommt von der Kyoto Natural Factory und ist angeblich aus Kitayama-Zeder hergestellt. Die Toilettenartikel sind von Gallery Kazurasei aus Kyoto. Staun, staun! Das alte Gebäude wurde extrem aufwändig und mit großer Liebe und Sorgfalt und vermutlich noch viel mehr Geld vom japanischen Architekten Shigenori Uoya renoviert.

Der Eingang zum Hotel ist sehr versteckt und liegt hinter einem Noren-Vorhang. Einmal passiert muss man noch einige Meter über eine kleine Kopfsteinpflastergasse mit Wänden aus Zedernrinde gehen. Da im Innbereich der Boden überwiegend mit Tatamimatten und zum Teil mit Holzboden ausgekleidet ist, muss man vor dem Betreten die Schuhe ausziehen. Diese verbleiben beim Empfang und sie werden einem beim Verlassen wieder ausgehändigt. Es gibt glücklicherweise Fußbodenheizung.

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Der Check-in verläuft extrem freundlich und professionell in der wunderschönen Lobby-Lounge.

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Zur Begrüßung gibt es erst mal ein Glas Champagner. Das kommt um kurz vor 15 Uhr gerade recht. Als man uns verkündet, dass die eigentlich schon seit mehr als 10 Monaten gebuchte Superior Suite 105 doppelt vergeben sei, gucken wir ein bisschen dumm aus der Wäsche. Man habe uns in die größere Deluxe Maisonette-Suite 104 mit eigenem Tee-Zeromonie Raum umgebucht. So ganz verstanden hatte ich das mit dem Upgrade nicht. Deswegen frage ich direkt mal dumm nach, ob man uns denn nicht mit einer Einladung zum Frühstück für die vier Übernachtungen entgegen kommen würde. Das wird selbstverständlich bejaht und wir werden nach Erledigung der Formalitäten auf das Zimmer geführt, wo uns alles erklärt wird.

Nachdem wir dann das Zimmer gesehen haben, können wir unser Upgrade-Glück kaum fassen. Die Suite erstreckt sich auf 60 qm über zwei Etagen. Unten ist das große Schlafzimmer mit Tatami-Matten und mit Blick in den privaten japanischen Garten. Ebenfalls im Untergeschoss sind der Schrank, Waschbecken und die japanische Toilette sowie abgetrennt der originale Raum für die Tee-Zeremonie, natürlich ebenfalls mit Tatamimatten ausgekleidet. Es gibt versteckt sogar noch die Feuerstelle und den Platz für den Wasserbehälter im Vorraum. Über eine Treppe geht es in die obere Etage, wo sich eine Badewanne aus Zypressenholz, die sehr moderne Dusche und ein weiteres großes Zimmer mit Sitzgelegenheit und Tatamimatten sowie Blick auf den privaten japanischen Garten im Innenhof befinden. Hier gibt es u.a. einen kleinen Bach und einen sehr schönen Brunnen. Alles in allem sehr stilvoll und im perfekten Zustand. Wir fühlen uns, als wären wir die ersten Gäste. Das mit dem Frühstück ist auch sehr schön, da ich keinen Status bei SLH (damals, jetzt wieder) habe und ich das Hotel aus Geiz ohne Frühstück gebucht habe.

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Grundriss Zimmer 104 Maisonette with Tea Ceremony Room.

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Die Minibar ist unter anderem mit Sake und feinem Yebisu Bier ausgestattet. Zusätzlich haben wir auch noch ein Fläschchen Laphroaig aus dem Duty-Free in FRA dabei, so dass wir beschließen, den Tee-Zeromonie Raum allabendlich zu unserer privaten Zimmerbar umzuwidmen. Kampai!

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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.497
869
Yup....definitv ein toller Reisebericht.
Mit dem Hotel in Kyoto habt Ihr ja einen guten Fang gemacht. Schön, dass es sowas "altes" auch noch gibt.
Die Holz-Badewanne sieht ein bisschen unbequem aus. War sie das?
 
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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
977
1.712
Tag 4 Kyoto Nachmittag und Abend (Montag)

Es ist gerade kurz nach 15:00 Uhr und das Wetter ist prächtig, 22 Grad und Sonne. Somit starten wir direkt und ohne Jacke mit dem Sightseeing und beschränken uns dabei natürlich auf die Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe zum Hotel. Kyoto ist doch übrerraschend groß und bei den Planungen waren wir zunächst reichlich überfordert von der enormen Anzahl an Tempeln und Sehenswürdigkeiten. Dazu kommt, dass viele der Highlights in deutlicher Entfernung voneinander liegen, so dass hier eine gute Planung die Voraussetzung dafür ist, möglichst viel in kurzer Zeit sehen zu können.

Vor dem Verlassen des Hotels werden wir noch gefragt, wann wir morgen frühstücken wollen. Es gibt zwei Zeiten zur Auswahl: 7:30 Uhr und 9:00 Uhr. Da wir für die nächsten Tage ein straffes Programm haben, wird es (leider) immer 7:30 Uhr. Später finden wir diesen Voucher an unserer Türe.

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Wir starten mit dem direkt neben dem Hotel gelegenen Yasaka-Schrein. Das ist ein Shinto-Schrein, der im Jahre 665 (!) erbaut wurde und Susano-no-o-mikoto als Haupt-Gott zusammen mit seiner Ehefrau und seinen acht Kindern geweiht ist und einer der größten Shinto-Schreine Japans sein soll. Offenbar war hier 869 auch der Ausgang der alljährlichen Gion-Mattsuri Parade bei der jeden Juli diverse Prunkwagen und tragbare Schreine durch die Straßen ziehen.

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Im direkt in neben dem Schrein liegenden Maruyama-Park sind diverse Fressstände für die im Park stattfindende Kirschblütenschau aufgebaut. Hier ist nachts die Hölle los.

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Wir schlendern weiter durch die hübschen Straßen von Higashiyama Richtung Kodai-ji. Der Kodai-ji ist ein sehr schöner Zen-Tempel mit einem wunderschönen Zen-Garten. Der Tempel wurde 1606 erbaut und ist Toyotomi Hideyoshi und seiner Frau Nene geweiht. Neben dem klassichen Zen Stein- und Felsgarten, der die Weite des Ozeans symbolisieren soll, gibt es einen zweiten Garten im Tsukiyama-Stil mit einem Teich, künstlichen Hügeln, dekorativen Felsen und wunderschönen Pinien und Ahornbäumen. Innerhalb des Gartens steht die Kaizando (Gedenkhalle) für Hideyoshi. Neben den beiden Zen-Gärten gibt es auch einen kleinen Bambuswald, der überraschenderweise so gar nicht überlaufen ist. Insgesamt gibt es hier nur sehr wenige Touristen, was diesen Tempel zu einem echten Ort der Ruhe macht.

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Man verlässt den Tempel über eine steile Steintreppe, genannt "Nenes-Weg", der einen zurück nach Higashiyama bringt. Direkt gegenüber dem Ausgang findet man den zum Kodai-ji gehörenden Subtempel Entoku-in. Auch hier findet sich ein sehr schöner Zen-Garten, für den der Entoku-in bekannt ist und der als Ort von besonderer landschaftlicher Schönheit deklariert ist. Stimmt!

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Weiter geht es durch die hübschen Straßen Ninnen-zaka und Sannen-zaka Richtung Kiyomizu-dera. Die Straßen sind komplett (!) mit Touristen überfüllt, so dass man kaum durchkommt und es gibt allerlei Souvenir-Lädchen und Fressstände in den kleinen Shops am Straßenrand. Mir ist das schon zu touristisch.

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Die Kimono-Dichte ist ähnlich hoch wie die Dirndl-Dichte am ersten Oktoberfest-Wochenende. Wir treffen eine gute Stunde vor dem Sonnenuntergang am Kiyomizu-dera ein. Der Tempel stammt aus dem achten Jahrhundert und ist einer der bekanntesten Tempel in Kyoto und dementsprechend DAS Ziel aller Touristengruppen. Die Anlage ist UNESCO Weltkulturerbe gerade die Haupthalle und die davor liegende Terrasse, die auf einer hölzern Balkenkonstruktion ohne Nägel an einem steilen Berghang errichtet wurde und einen beeindruckenden Blick auf die Stadt ermöglicht ist ein absolutes Highlight. Offenbar gibt es eine japanische Redewendung, die "Terrasse des Kiyomizu-dera herunter zu springen", was bedeutet, dass man sich "zu einem Entschluss durchringt". Das erinnert wohl an eine Tradition aus der Edo-Zeit, nach der einem Menschen, der den Sprung von der 13 Meter hohen Terrasse wagte, seine Wünsche erfüllt wurden. Offenbar hat die damals unter der Terrasse reichlich vorhanden Vegetation den Aufprall abgedämpft, so dass doch einiger der Springer überlebten. Heutzutage ist es natürlich verboten, von der Terrasse zu springen. Dem Wasser des Tempels wird übrigens nachgesagt, heilende Kräfte zu besitzen und Gesundheit, langes Leben und Erfolg zu bringen. Da ich eher torfiges und maltzhaltiges Wasser bevorzuge und es eine lange Schlange vor dek Brunnen gibt, fällt das leider aus. Wir haben aber Glück, es ist wohl nicht ganz so voll wie an anderen Tagen (weil Montag), wenngleich die Besucherdichte doch recht hoch ist. Es sind erstaunlich viele Amerikaner hier, erkennbar an begeisterten Ausrufen wie "amazing" und "Oh, Kyoto is the most beautiful city ever". Kurz nach Sonnenuntergang schlendern wir durch die malerischen Straßen zurück zum Hotel.

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Zum Abendessen hatten wir im Vorfeld einen Tisch in dem zum Hotel gehörenden Restaurant La Bombance reserviert. Hier soll dann auch morgen das Frühstück serviert werden.

Nach langer Dusche geht es auf Socken dann vom Zimmer zum Restaurant. Hier warten aber Pantoffeln auf den Gast. Im La Bombance wird eine modern interpretierte japanisch/französische Küche im Kaiseki-Stil angeboten. Dabei werden lokale und saisonale Zutaten verwendet. Wir haben uns für das Tasting-Menü entschieden. Neben diversen kleinen Appetithäppchen gibt es dabei auch verschiedene Sorten Tempura, eine Suppe aus gedünsteten Fisch und Foie gras, sowie ein Wagyu-Beef Teriyaki. Dazu trinken wir Yebisu und Sake. Alles in allem lecker, aber doch schöner anzusehen, als es letztlich geschmacklich gewesen ist.

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Nach dem Essen zieht es uns bei dem lauen Frühlingsabend dann doch noch einmal nach draußen. Im nahe gelegenen Maruyama-Park ist unter den Kirschbäumen die Hölle los, dito an den diversen Fress- und Getränkeständen. Keine Touristen, nur Einheimische.

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Wir ziehen weiter Richtung Gion. Hier ist an der Shirakawa-Lane ein kleiner Bach mit vielen angestrahlten Kirschbäumen. Auf dem Weg zurück kommen wir "zufällig" an einer sehr interessant aussehenden Whisky-Bar vorbei, in die wir "spontan" einkehren. Etwas verspätet stellen wir fest, dass hier offenbar eine Cover-Charge von 1000 ¥ erhoben wird. Unerhört! Das erklärt auch, warum die Whiskys so günstig sind. Um diesen Verlust wieder weg zu machen, bestellen wir einfach einige Whiskys mehr, dann wird es wieder billiger. Es werden u.a. ein Lagavulin 16, ein Ardbeg 10 sowie ein Nikka Single Malt Miaygikyo bestellt. Der sollte eigentlich auch "peated" sein, war er aber nicht, weshalb er freundlicherweise aufs Haus ging.



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Wir sind danach schon reichlich angeheitert noch auf einen Schlummertrunk in unsere eigene Zimmerbar - aka Tee-Zeremonie Zimmer - eingekehrt. Filmriss! Vorteil: das Bett ist gleich nebenan.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 5 Kyoto Vormittag und Mittag (Dienstag)

Um 7:30 Uhr schellt der Wecker. Mir geht es jetzt nicht ganz so gut, was aber weniger dem gestrigen Whisky als der Tatsache geschuldet ist, dass unser Zimmer im Altbau doch in einem sehr originalen Zustand und damit eigentlich gar nicht isoliert ist. Vor einigen Fenstern befindet sich lediglich ein mit Shoji-Papier bezogener Schutz. Durch das ständige plätschern des Brunnens und des kleinen Baches in unserem Garten sowie die etwas ungewöhnlichen Geräusche im Garten ist es eher wie eine Übernachtung im Zelt, daher schlafe ich nicht wirklich gut. Dazu kommt, dass mit Sonnenaufgang die in großer Zahl anzutreffenden Krähen anfangen, einen mörderischen Radau zu schlagen. Mit Ohrstöpsel geht es dann jedoch.

Auf dem Zimmer liegen Yukata-ähnliche Hausanzüge bereit, in die wir kurz schlüpfen, um dann etwas verspätet beim Frühstück zu sein. Hier stellen wir mit Verwunderung fest, dass das Restaurant bereits bis auf fast den letzten Platz mit überaus munteren und sehr gut gelaunten Amerikanern besetzt ist, die aus unerfindlichen Grund so überhaupt keinen Jetlag zu haben scheinen und zum Großteil auch schon mit dem Frühstück fertig sind. Somit leert sich das Restaurant relativ schnell. Das vorbestellte japanische sowie das westliche Frühstück werden auf einem hübsch angerichteten Tablett serviert und sind optisch sowie auch geschmacklich der Hammer. Am Tisch befindet sich ein kleiner Holzkohleofen, auf dem der Toast beziehungsweise das Croissant aufgewärmt werden. Sehr lecker!

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Nach einer schnellen Dusche brechen wir gegen kurz vor neun auf Richtung Kinkaku-ji im Nordwesten Tokios. Um Zeit zu sparen, nehmen dir ein Taxi, was mit knapp 1500 Yen günstig ist. Zirka 9:20 Uhr erreichen wir den Kinkaku-ji, auch bekannt als goldener Tempel. Dies ist eine weitere der Hauptsehenswürdigkeiten in Kyoto und zählt ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dementsprechend empfiehlt es sich, früh vor Ort zu sein um dem Andrang der Besucher zu entgehen. Wir haben Glück und es ist (noch) nicht zu voll. Das Wetter ist prächtig und wir können einige schöne Fotos vom Tempel und den umliegenden Gärten machen. Der goldene Pavillon steht sehr malerisch an einem kleinen See und ist mit seinem komplett mit Gold überzogen Fassaden ein echtes Highlight.

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Zu Fuß geht dann es weiter Richtung Ryoan-ji. Der Royan-ji ist ebenfalls ein berühmter buddhistischer Tempel, der für seinen Zen-Steingarten bekannt ist. Der Garten besteht aus 15 Felsen auf einem Beet aus weißen Kies der von einer sehr schönen verwitterten Mauer umgeben ist. Der Garten ist um 1500 von einem Mönch kreiert worden. Insgesamt liegen hier 15 Steine von verschiedener Größe und man soll von keiner Stelle der Veranda aus alle 15 Steine gleichzeitig sehen können. Um den Steingarten und um das Hojo liegt ist ein schöner Park mit einem sehr netten Teich.

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Einen guten Kilometer westlich des Ryoan-ji liegt der Zen-Tempel Ninna-ji, der für seinen Kirschbaumpark berühmt ist. Dementsprechend groß ist der Andrang und man muss gute 15 Minuten warten, um zu den Kirschbäumen zu gelangen.

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Den Blick auf die über 100 blühenden Bäume ist es jedoch wert. Wir verbringen hier eine gute Stunde und schlendern dann zur nächstgelegenen Straßenbahnstation.

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Mit der Straßenbahn geht es zurück ins Zentrum.

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Zwischendurch wird der Durst an einem immer in der Nähe befindlichen Automaten gestillt. Wasser kostet aktuell zwischen 100 und 130 Yen, grüner Tee um die 160 Yen.

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Stimmt (leider) nicht!

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Nächstes Ziel ist die Burg Nijo. Auf dem Weg dorthin entdecken wir zufällig eine Filiale der japanischen Kette Mos-Burger. Hier muss natürlich sofort auf eine kleine Stärkung eingekehrt werden.

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Die Burg Nijo wurde im 17 Jahrhundert während des Tokugawa Shogunats erbaut und diente als Residenz der Shogune während deren Aufenthaltes in Kyoto. Sie wurde jedoch kaum benutzt, da der eigentliche Sitz Shogune in Edo lag und war damit vor allem ein Machtsmbol der Shogune. In de, rechteckigen und von Wassergräben umgebenen Kernbereich der Burg (Honmaru) findet sich der eigentliche Palast mit der großen Residenz (Ninomaru) und diversen zickzackförmig angelegten Gebäude, die unterschiedlichen Zwecken wie dem Empfang oder als Wartebereich dietnen. Die ersten vier Gebäudeteile sind von einem Wandelgang eingefasst, der beim Betreten deutlich quietscht. Das ist der berühmte "Nachtigallenflur", der angeblich so angelegt wurde, damit sich niemand dort ungehört bewegen kann. Diese quietschenden Holzböden findet man jedoch häufig in Tempel und Burgen in Japan und kommen durch die Verwendung spezieller Nägel zustande. Die Ausstattung der Räume ist überaus prächtig, darf aber leider nicht fotografiert werden.

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Nach Besichtigung der Burg streifen wir noch durch den weitläufigen Park.

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Yoshi

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Tag 5 Kyoto Nachmittag und Abend (Dienstag)

Nachdem wir mit der Besichtigung der Burg Nijo fertig sind, ist es kurz vor 15 Uhr und wir beschließen, ein Taxi zu nehmen und uns in den Osten Kyotos zum Ginkaku-ji Tempel shutteln zu lassen. Die zirka 15 Minuten lange Fahrt wird recht kurzweilig, weil der sehr nette Taxifahrer, der vermutlich schon auf die 80 Jahre zugeht, versucht intensiven Smalltalk über eine Übsetzungs-App auf seinem iPad mit uns zu führen.

Ginkaku-ji ist ein Zen-Tempel im Osten von Kyoto und auch der Ausgangspunkt des Philosophenweges. Er ist Berühmt für seinen Steingarten und den silbernen Pavillon. Er wurde 1482 von Shogun Ashikaga Yoshimasa als Ruhesitz erbaut. Der Ginsyadan genannte Zen-Garten stellt aufgewühltes Meer und eine im Meer liegende Insel dar, welche wohl ein Symbol für den Fuji ein soll.

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Wie laufen weiter durch die sehr landschaftlich sehr schöne Anlage den Hügel hinauf, wo man einen tollen Blick über Kyoto hat. Auch hier ist glücklicherweise heute nicht zu viel los.

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Von hier bis zum Hotel sind es gute 4,5 km und wir beschließen, bei dem weiterhin sehr schönen Wetter über den Philosophenweg zu Fuß zurückzugehen. Der Weg führt entlang eines kleinen Baches und ist von Kirschbäumen gesäumt. Seine Bekanntheit und seinen Namen hat der Weg dem Philosophen Nishida Kitaro zu verdanken, der an der Universität Kyoto gelehrt hat und den Weg oft zur Meditation entlang spaziert ist.

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Nach einer guten Stunde erreichen wir dann ziemlich platt und ohne weiteren Zwischenstopp das Hotel. Wir sind mittlerweile ziemlich verschwitzt und staubig, da in vielen der Tempel Kies auf den Wegen ausgebracht ist. Es geht erst mal ausgiebig in die leider etwas unbequeme Badewanne. Danach nutze ich die Zeit, um unsere Wäsche in einer nahegelegenen Münzwäscherei einmal auf Vordermann zu bringen und dabei den Sonnenuntergang zu genießen.

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Für den Abend hatte ich über JPNEAZY eine vorbezahlte Reservierung in dem in mehreren Reiseführern recht gehypten japanischen Restaurant Giro Giro Hitoshina getätigt, leider erst um 20:30 Uhr. Hier kann man wirklich günstig ein 7-gängiges Kaiseki Tasting-Menü genießen und dabei auf den direkt neben dem Restaurant befindlichen Takase-gawa Fluss blicken.

Vorher schlendern wir noch durch Gion und Pontocho und an dem mit Kirschbäumen gesäumten Takase-gawa Fluss entlang.

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Punkt 20:30 Uhr sind wir maximal ausgehungert im Restaurant. Früher kommen war leider nicht angesagt. Es werden hier wohl täglich zwei Seatings mit jeweils gleichem Menü angeboten, daher ist man bezüglich der Essenszeiten nicht flexibel.

Das Essen ist aber wirklich großartig und schmeckt uns auch deutlich besser als am gestrigen Abend. Das Restaurant ist winzig mit knapp 15 Plätzen an einer U-förmigen Theke um eine Küche von vielleicht 3 m². Oben gibt es wohl noch einige Tische, aber am Tresen sitzt man definitiv schöner. In der winzigen Küche wuselt der Chef und zwei Hilfsköche. Der Chef ist - sagen wir mal so - sehr speziell und es herrscht ein rauer Ton. Einer der Hilfsköche wird ständig rumkommandiert und ermahnt, Gäste die ohne Reservierung erscheinen doch recht rüde herausgebeten. Er erinnert ein bisschen an den "Soup Nazi" aus der 116. Folge von Seinfeld, lustig ist es aber schon und es gibt reichlich kühles Kirin vom Fass. Einzig das mit uns ausschließlich Touristen hier einkehren mag etwas stören.

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Ebenfalls stört ein Reise-Blogger oder Vlogger (?) aus Frankreich, der die ganze Zeit sich und das Essen filmt. Neben uns sitzt eine Familie aus Kopenhagen mit zwei Kindern im Alter von 15 und 18 Jahren. Die kommen mit dem Blogger ins Gespräch und berichten, dass sie morgen eine Reservierung bei Noma haben, was ja momentan hier in Kyoto eine gefeiertes Gastpiel im Ace-Hotel gibt. Zum ersten Mal verschlucke ich mich, als ich grob aufaddiere, was das dann morgen mit vier Personen kostet, zum zweiten Mal dann vor Lachen, als der Blogger fragt, was denn Noma sei. Er hätte davon noch nie gehört.

Gegen 22:30 Uhr ist das Essen dann vorbei. Wir sind ziemlich satt und müde, müssen aber noch gut 20 Minuten zum Hotel schwurbeln. Am Ende haben wir für diesen Tag 28 km zu Fuß auf dem Tacho und fallen dementsprechend wie tot ins Bett.
 
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Japandi

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06.04.2014
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BRN
Danke für die schönen Bilder aus Kyoto! War schon lange nicht mehr dort, schön ist es ja schon - aber eben deswegen leider zu arg überlaufen.

Cover Charges in Bars sind in Japan eher die Regel, und 1000 Yen eigtl auch nicht sehr viel. Hab auch schonmal 2000 gezahlt, dann aber mit Snacks.

Übrigens, wenn ich einen Touri-Tag in Japan an einer beliebten Destination mache, z.B. Kyoto im Herbst, geht es für mich zwischen 5 und 6 Uhr morgens los ;) - die Sonne scheint dann bereits (ausser im Winter) und manche Tempel machen auch schon auf. Dafür natürlich auch gegen 20-21 Uhr ins Bett. Da ist 7:30 Uhr ausschlafen! :)
 
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polyglot

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26.10.2019
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"....zum zweiten Mal dann vor Lachen, als der Blogger fragt, was denn Noma sei. Er hätte davon noch nie gehört."
Ich musste mich glücklicherweise nicht verschlucken - aber dafür sehr lachen. Voll mein Vorurteil über die meisten dieser Spezies bestätigt :ROFLMAO:
Hatte nur vom Noma in DK gehört, aber wusste nicht, dass die in Kyoto ein Ableger haben (musste ich googeln). Ausserdem dachte ich, dass die geschlossen hatten, aber ist wohl erst Ende 2024. In kyoto 775€ ohne Drink-pairing ist schon ordendlich...
 
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Yoshi

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17.08.2011
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In kyoto 775€ ohne Drink-pairing ist schon ordendlich...
Jawohl! Ich hatte bei der Reiseplanung auch kurz überlegt hier einzukehren, diesen Gedanken dann aber auf Grund des Preises sofort verworfen. Ein Ableger ist es eigentlich nicht, eher ein Pop-up. Das komplette Team plus Partner und Kinder, insgesamt knapp 100 Menschen, sind für diese Zeit nach Kyoto übergesidelt.
 
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Yoshi

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17.08.2011
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Tag 6 Kyoto Vormittag und Mittag (Mittwoch)

Es gibt keine berichtenswerte Veränderung beim Frühstück: 1 x Western und 1 x Japanese um 7:30 Uhr. Dann geht es schon nach einer schnellen Dusche erneut per Taxi in Richtung Fushimi Inari-Schrein. Den hätte man - wie von @Japandi empfohlen - auch schon deutlich früher besuchen können, schaffe ich aber nicht. Ich bin eher ein Langschläfer. Wir treffen hier kurz nach 9 Uhr ein.

Laut diverser Reiseführer soll der Fushimi Inari-Schrein eines der absoluten Highlights eines jeden Kyoto-Besuchs sein. Der Schrein selber ist relativ unspektakulär. Er wurde im Jahre 794 zu Ehren des Reis-Gottes Inari gegründet, als der damalige Kaiser die Stadt Kyoto als neue Hauptstadt festlegte. Im Jahre 1589 kamen das berühmte Romon Tor und die Haupthalle dahinter dazu. Auf dem Gelände des Schreins befinden sich viele Fuchs-Statuen, die Boten des Reis-Gottes Inari sind.

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Dafür sind die roten Torii, durch die man auf den heiligen Berg Inari hinauf läuft umso sehenswerter, voraussgesetzt es sind nicht gerade die Menschenmassen unterwegs, so wie heute. Insgesamt sind es mehr als Tausend dieser roten Tore, die von Privatpersonen oder Unternehmen gespendet sind. Anfangs stehen die Torii sehr dicht und später in immer größeren Abständen hintereinander.

Ganz unten bei den ersten Torii ist es extrem voll und das Fotografieren ist wegen der Menschenmassen nicht möglich. Wie entschliessen uns, den Weg auf den Berg Inari nach ganz oben anzutreten. Glücklicherweise gehen die Bustouristen nicht sehr weit den Berg hinauf, so dass es nach oben hin deutlich leerer wird. Für die 233 Höhenmeter zum Gipfel brauchen wir eine gute Stunde, was aber nicht der mangelnden Kondition sondern eher den ständigen Fotostops geschuldet ist.

Am Wegesrand sind viele kleine Schreine aufgebaut die mit kleinen roten Holz-Toren dekoriert sind, die von den Besuchern gespendet wurden. Oben angekommen bin ich doch etwas abgekämft. Heute ist es mit über 20 Grad auch wieder recht warm ist und ich habe blöderweise eine Jacke angezogen, die ich jetzt die ganze Zeit mit mir rumschleppen darf.

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Gegen 11:00 Uhr sind wir vom Berg Inari wieder runter und laufen einen guten Kilometer zum Tofuku-ji Tempel. "Curb your dog" auf japanisch.

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Der Tofuku-ji zählt zu den fünf großen Tempel Kyotos und ist Haupttempel der buddistischen Rinzai Sekte. Er wurde 1236 zusammen mit den Tempeln Todai-ji und Kofuku-ji errichtet. Tofuku-ji ist eine Kombination dieser Namen. Im Herbst gibt es wohl besonders viele Besucher, da sich die Tsutenkyo Brücke dann über ein rotes Meer von Ahornblättern spannt. Der Tofuku-ji ist ein wirklich schöner Zen-Tempel. Erstaunlicherweise sind hier so gut wie keine Touristen, ist ja auch nicht Herbst.

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Die Tempelanlage ist herrlich idyllisch, mit einer alten Holzbrücke, einem kleinen Bach, viel Grün und schönen Gärten. Das aus dem Jahre 1425 stammende Sanmon Tor gilt als Nationalschatz Japans und ist das älteste erhaltene Zen-Tor in Japan. Hinter dem Tor befindet sich die Haupthalle Hondo, die allerdings eine Nachbildung aus dem Jahre 1934 ist.

Das Hojo-Gebäude zeigt sehr schöne Stein- und Moosgärten. Die Tsutenkyo Brücke ist im Herbst sicherlich eine Attraktion, wenn sich die Ahornblätter verfärben.

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Wir verbringen hier eine gute Stunde, auch weil es sehr ruhig und fast menschenleer ist. Ein echte Entspannung zum Fushimi Inari-Schrein.

Weiter geht es mit dem Taxi Richtung To-ji. Erfreulicherweise findet sich in unmittelbarer Nähe des Tempels eine Filiale von Mos-Burger, in die wir doch mal direkt einkehren müssen.

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Der südlich vom Bahnhof liegende To-ji-Tempel stammt aus dem 8. Jahrhundert und ist vor allem für seine 5-stöckige Pagode bekannt, die im Tempelgarten emporragt. Ich dachte erst, es sei ein Mobilfunkmast...

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Nach gerade mal 20 Minuten laufen wir weiter Richtung Hauptbahnhof, um die imposante Architektur vom Dachgarten und dem Skywalk inklusive Blick auf den gegenüberliegenden Kyoto Tower zu bewundern.

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Im Anschluss geht es zur Fuß weiter zum Higashi Hongan-ji. Der Higashi Hongan-ji ist der Haupttempel der Sekte Otani-ha und der Zwillingstemepel des Nishi Hongan-ji. In guten 800 Meter Entfernung vom Higashi Hongan-ji befindet sich der Garten Shosei-en, den wir auch noch kurz besuchen. Nett, muss man aber nicht unebdingt gesehen haben.

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Zu Fuß geht es dann zurück zum Hotel. Hierbei kommen wir eher zufällig am Yasui Konpira-gu Schrein vorbei. Hier fällt mitten in der Tempelanlage ein großer Stein mit einem Loch auf, der komplett mit Zetteln beklebt ist. Durch das Loch kriechen diverse anwesende Japaner, erst die eine Richtung und dann in die andere. Staun, staun!

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Wir lesen, dass dem Stein nachgesagt wird, dem Gläubigen bei Beziehungen zu anderen Menschen zu helfen. Wenn man den Wunsch hegt, eine Beziehung aufzubauen oder eine Beziehung zu beenden, dann sei dieser Stein die Lösung.

So soll es funktionieren:

1. Zuerst in der Haupthalle des Tempels beten.
2. Am nebem dem Stein befindlichen Stand einen Katashiro genannten Zettel kaufen.
3. Wunsch auf Katashiro schreiben (leserlich!!).
4. Zunächst von vorne nach hinten durch den Stein krabbeln und dabei Wunsch aufsagen.
5. In die andere Richtung zurückkrabbeln und dabei Wunsch erneut aufsagen.
6. Mehrfache Verbeugungen und Klatschen in die Hände.
7. Katashiro auf Stein kleben.
8. Warten auf Erfüllung des Wunsches.

Wir können den Erfolg leider nicht verifizieren, ich habe "Knie" und kann nicht krabbeln. Außerdem habe ich Angst, stecken zu bleiben...
 
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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.497
869
Tolle Fotos....bitte mehr ;-)

Darf ich noch ein paar Fragen stellen?
Braucht es für Taxifahrten japanische Sprachkenntnisse? Oder geht englisch? Oder Stadtplan hinhalten und auf Ziel deuten?
Zahlung Taxi nur mit cash? CC? Oder geht auch Suica?
 
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HDH Aviation

Erfahrenes Mitglied
25.02.2018
1.275
3.349
D-AIEP
Ganz ganz großes Kino bisher! Das macht richtig Spaß virtuell mitzureisen, schöne Fotos und ein gut und kurzweilig geschriebener Text, bei dem man direkt Lust bekommt ebenfalls nach Japan zu fliegen. Und jetzt weitermachen bitte!
 
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