Sugoi, sugoi! 13 Tage Japan zur Kirschblüte.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tolle Fotos....bitte mehr ;-)

Darf ich noch ein paar Fragen stellen?
Braucht es für Taxifahrten japanische Sprachkenntnisse? Oder geht englisch? Oder Stadtplan hinhalten und auf Ziel deuten?
Zahlung Taxi nur mit cash? CC? Oder geht auch Suica?
Danke Dir!
Taxi haben wir fast ausschließlich mit CC bezahlt. Lediglich 1 x war kein Gerät an Bord und wir dann haben Bar gezahlt. Wie schon angesprochen, insbesonders für den Eintritt in die Tempel wird Bargeld benötigt, der Rest funktioniert nahezu Bargeldlos mit CC oder Pasmo. Mit der Pasmo Card in der Wallet konnte immer auch sehr flexibel nachgeladen werden.
Sprache war nie ein Problem, zur Not Adresse aus Google vorlesen lassen. Die Fahrer fragen ohnehin sicherheitshalber mehrfach nach, insbesondere bei Zielen wie Kinkaku-ji oder Ginkaku-ji.
 
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Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.747
6.117
Kurzes offtopic:

Gestern in Luxemburg sah ich eine Gruppe japanischer Touristen, die sich unter Kirschbäumen ablichten liessen.
Wozu noch nach Japan zur Kirschblüte fliegen? :D:D:D

/offtopic OFF/
 
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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 6 Kyoto Nachmittag und Abend (Mittwoch)

Gegen Nachmittag sind wieder zurück im Hotel und ruhen uns erst mal etwas aus. Für den heutigen Abend haben wir über den Concierge vom Sowaka eine sehr orginales und traditionelles Sukiyaki-Restaurant direkt am Pontocho-Park reserviert. Bei Inayoshi wird Sukiyaki in einem Kaiseki-Menü mit Kyoto Beef angeboten. Das Kyoto Beef ist für seine schöne Marmorierung und milde Süße des Fleisches bekannt.

Zutaten beim Sukiyaki sind hauchdünn geschnittenes Rindfleisch, Shirataki-Nudeln, Lauch, Zwiebeln, Enoki-Pilze und diverse andere Zutaten. Die werden in einem Topf in Sojasauce, Zucker und Mirin bei geringer Hitze angebraten bzw. gekocht. Vor dem Essen werden die gekochten Zutaten in eine Schale mit gequirltem Ei getunkt und danna zusammen mit Reis gegessen. Das Sukiyaki wird traditionell auf einem Gaskocher direkt am Tisch zubereitet.

Wir haben die Reservierung für 18 Uhr, daher schlendern wir vorher noch etwas durch Gion und Pontocho.

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Im Restaurant angekommen, sind wir überaus positiv überrascht. Der Laden ist sehr edel klassich-japanisch eingerichtet und picobello sauber. Die Schuhe müssen beim Eingang ausgezogen werden und es geht auf Socken in den ersten Stock, wo wir in ein privates Esszimmer geführt werden, welches mit Tatami-Matten und bodentiefem Tisch ausgestattet ist. Vor dem Fenster blüht ein Kirschbaum.

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Wir haben einen sehr gut englisch sprechenden Kellner, den wir jederzeit mit einem Buzzer für zügigen Nachschub anfordern können. Zum Einstand bestellen wir mal direkt zwei Suntory Premium Malt und zwei trockene Sake. Kampai!

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Wir haben bei der Reservierung ein Menü vorbestellt. Gestartet wird mit mehreren Vorspeisen. Es gibt hier zuerst in kleinen Schalen Kyoto Beef Marinade mit Soja-Sauce, Kyoto Huhn mit Grapefruit, geröstete Kyoto Ente und Nama-fu mit Fleisch-Miso. Nama-fu wird hergestellt, indem Mehl mit Wasser versetzt, geknetet und das extrahierte Gluten zusammen mit Mochi-Mehl gedämpft wird. Nama-fu hat selber keinen Geschmack, aber mit dem Fleisch-Miso ist es sehr lecker.

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Es folgen dann noch eine Kohlsuppe, gefolgt von einer weiteren kalten Vorspeise (geröstetes Kyoto Beef mit frischem Frühlingsgemüse) und einer warmen Vorspeise (Kyoto Beef Kadaif Fritters). Letzteres ist so etwas wie Kung sarong, nur statt Kung eben Beef. Alles sehr lecker!

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Vor dem eigentlichen Hauptgang wird ein Gaumenreiniger serviert. Den hätte es nicht gebraucht.

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Der freundliche Kellner startet dann mit der Fleischpräsentation. Das ist sehr fein und reichlich marmoriert und hat eine zarte und weiche Textur. Er bginnt sogleich mit der professionellen Zubreitung des Sukiyaki. Das Ei ist übrigens schon optimal aufgeschlagen. Zusammen mit dem Bier und einigem an trockenen Sake schmeckt das Essen famos mit einem tollen Umami-Aroma!

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Nach dem Sukiyaki sind wir schon maximal gesättigt und ich überlege kurz, ob ich mich nicht direkt hier auf den Tatami-Matten auf ein kurzes Verdauungsschläfchen niederlegen soll. Das gefällt +1 aber nicht, außerdem wird noch mehr Essen aufgetragen, jetzt in Form eines scharfen Koyto Beef Currys. Der Abschluss ist dann ein "leichtes" Fruchtmouse aus Erbeeren und Passionsfrucht.

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Wir sind jetzt komplett genudelt und ich würde noch nicht mal mehr ein hauchdünnes Pfefferminzblättchen essen können. Außerdem scheint die Hose während des ungewöhnlichen Sitzens am Boden irgendwie eingelaufen zu sein. Unverschämt!

Wir beschliessen kurzerhand in die direkt unter dem Restaurant befindliche Bar auf einen Whisky als Absacker einzukehren. Die Cover-Charge wird uns hier als vorherige Gäste des Restaurants freundlicherweise erlassen. +1 bleibt beim Sake, ich gönne mir einen Ardbeg 10.

Als wir gegen 20:30 den Heimweg antreten, regnet es es leicht. Durch das jetzt relativ leere Gion geht es zurück zum Hotel und etwas zeitiger zu Bett als gestern.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 7 Kyoto Vormittag und Mittag (Donnerstag)

Wir sind erneut um 7:30 Uhr beim Frühstück. Heute gibt es erstmalig eine schriftliche Erklärung zum japanischen Frühstück. Bislang wurde das eher umständlich und schwer verständlich durch einen der Mitarbeiter erläutert. Die Amerikaner sind auch schon wieder allesamt putzmunter, dementsprechend hoch ist auch der Geräuschpegel im Restaurant.

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Da für den morgigen Karfreitag reichlich Regen angesagt ist, ändern wir kurzfristig unsere Pläne. Eigentlich war für heute der Besuch von Arashiyama und Umgebung geplant und am Freitag vor der Weiterereise nach Osaka die Besichtigung der noch verbliebenen Termpel im Osten Koytos. Ich bin allerdings immer noch etwas verstört von den Touristenmassen am Tofuku-ji und es soll in Arashiyama ebenfalls sehr, sehr voll sein.

Da ich zum einen keinen Lust habe, zweimal quer durch die Stadt von Osten nach Westen zu shutteln, nur um dann im Touristenstau zu stehen, zum anderen wir in unmittelbarer Laufnähe unseres Hotels noch diverse hochkarätige Attraktionen gar nicht gesehen haben, wird Arashiyama gecancelt und wir beschränken uns auf die Tempel in der näheren Umgebung. Hier starten wir um Punkt 9 Uhr mit dem in nur wenigen Minuten von unserem Hotel entfernten Chion-in. Erfreulicherweise sind wir hier tatsächlich (fast) die einzigen Touristen.

Der Chion-in ist ein Tempel des Jodu-Shinshu-Buddhismus. Diese spezielle Glaubensform des Buddhismus ist vor allem in Japan sehr populär. Man betritt die Tempelanlage durch das große Sanmon-Tor, welches dem Jahr 1619 stammt. Es ist mit einer Breite von 26 Metern und einer Tiefe von 12 m das größte Sanmon-Tor in Japan.

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Der riesige Hondo ist mit einem Fußwalmdach gedeckt. Wir laufen um den Hondo zum inneren Tempelbereich. Hier gibt es einige schöne Gärten zu besichtigen. Auch hier sind weiterhin nahezu alleine. Weiteres Highlight ist der Bell-Tower mit einer 80 Tonnen schweren Glocke, die die größte in Japan ist. Beim traditionellen Läuten zum japanischen Neujahrsfest sind 17 Mönche notwendig, um sie anzustimmen.

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Weiter geht es zum direkt danebenliegenden Shoren-in mit kurzem Stop am Getränkeautomaten.

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Vor dem Eingang und im Park sind zahlreiche riesige Bäume, darunter über 800 Jahre alte Kampferbäume. Allein dieser Anblick ist schon ein Highlight. Der Shoren-in ist ein Monzeki-Tempel, der zur buddhistischen Tendai-Schule gehört. In Monzeki-Tempeln waren die Tempelvorsteher traditionell Angehörige der kaiserlichen Familie oder des Adels.

Ein weiteres Highlight des Shoren-in-Tempels ist der Garten. Dieser wurde von Soami gestaltet, einem bekannten Maler und Landschaftsarchitekten des 16. Jahrhunderts. Trotz diverser Verwüstungen durch Kriege oder Plünderungen besteht der Garten noch in seiner ursprünglichen Form. Der Teich Ryujin ist besonders fotogen. Von dort führt ein Weg durch einen kleinen Baumbuswald auf einen Hügel. Auch hier sind wir wieder fast alleine unterwegs. So haben wir auch ohne Arashiyama etwas Bambus gesehen.

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In guten 20 Minuten geht es danach erneut zu Fuß zu dem 1,5 km entfernten Nanzen-ji, einem der bekanntesten Tempel des Rinzai-Zen. Im frei zugänglichen Bereich befindet sich ein sehenswerter Stein-Aquädukt, der während der Meiji-Zeit erbaut wurde und Wasser vom Biwa-See nach Kyoto fördert und ein ebenfalls riesiges (aber eben nicht das größte) Sanmon-Tor. Die Säulen des Aquädukts sind ein sehr beliebtes Fotomotiv. Wir schaffen es nicht, ein Foto ohne andere Touristen zu machen. Dafür muss man vermutlich deutlich früher hier sein. Insgesamt ist es schon merklich voller hier, aber immer noch moderat im Vergleich zum Tofuku-ji. Die Anlage ist riesig und es verläuft sich ganz gut.

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Wir wandern vom Aquädukt aus durch den dichten Wald am Sub-Tempel Saisho-in vorbei gute 500 Meter den Berg hoch Richtung Komaga Falls. Hier gibt es mitten im Wald versteckt einen kleinen Wasserfall und eine Grotte mit Budda-Statuen, bei dem ein rituelles Bad genommen werden kann. Ich habe die Schwimmbutz leider nicht dabei, daher fällt das Bad aus. Auch ist der Wasserfall aktuell eher ein Wasserrinnsal. Trotzdem interesant, da bis auf einen greisen Tempelwächter und uns keiner hier ist.

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Wieder runter vom Berg besichtigen wir den sehr sehenswerten Zen-Garten des Nanzen-ji, bei dem dann aber Eintritt verlangt wird. Hier findet sich auch der berühmte "Garten des springenden Tigers", der nach einem Wandbild im Gebäude benannt ist.

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Wie stellen beim Bezahlen des Eintritts (wie so häufig in Tempeln nur bar) überrascht fest, dass wir fast kein Bargeld mehr haben. Da der nächste ATM doch weiter entfernt ist und der Hunger kommt, entschliessen wir uns nach der Besichtigung des Gartens per Taxi zum Nishiki-Markt in der Innenstadt fahren zu lassen. Auf dem Nishiki-Markt gibt es über 100 Stände mit diversen Lebenmitteln, Obst, Fisch und Fleisch etc., die sich in einer schmalen Passage auf ungefähr 400 m Länge erstrecken.

Hier kommen wir gegen 14:15 Uhr an und kehren direkt in einem kleinen Restaurant ein, welches ein Mittagsmenü mit Soba-Nudeln und Tempura für gerade mal 1.000 Yen anbietet. Sehr schmackhaft! Ein erneuter Besuch bei Mos-Burger wurde von +1 zuvor kategorisch abgelehnt.

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Japandi

Erfahrenes Mitglied
06.04.2014
1.470
885
BRN
Da ich zum einen keinen Lust habe, zweimal quer durch die Stadt von Osten nach Westen zu shutteln, nur um dann im Touristenstau zu stehen, zum anderen wir in unmittelbarer Laufnähe unseres Hotels noch diverse hochkarätige Attraktionen gar nicht gesehen haben, wird Arashiyama gecancelt und wir beschränken uns auf die Tempel in der näheren Umgebung.
Richtige Entscheidung.
Arashiyama ist sehenswert, vor allem der Bambuswald - aber extremst überlaufen. Dieser Weg durch den Bambus, den man auf sehr vielen Bildern und Stock Photos sieht - dort oft verträumt und leer - wird in der Realität leider von Touristen überflutet. Direkt zum Tagesanbruch ab 5 Uhr morgens wahrscheinlich noch angenehm machbar, aber bereits gegen 8 Uhr schon gut besucht und ab ~10 Uhr einfach nur nervig.
 

Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 7 Kyoto Nachmittag und Abend (Donnerstag)

Durch das Mittagessen gestärkt, schlendern wir die nächste Stunde über den wirklich sehenswerten Nishiki-Markt. Hungrig ist das übrigens nicht empfehlenswert. Insbesondere die Auswahl an Fisch und anderem Meereszeug ist beindruckend.

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In den Genuss einer Turbanschnecke, die wir hier zufällig fotografiert haben, kommen wir übrigens einige Tage später in Otsuka.

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Gegen 16 Uhr treten wir den Heimweg zum Hotel an. Der Fischreiher wartet übrigens vor einem japanischen Restaurant auf frischen Fisch. Muss gut sein.

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Wir verbringen noch etwas Zeit in unserem Teezeremonie-Zimmern mit Gartenblick, ausnahmsweise tatsächlich einmal mit Tee, bevor wir gegen 18 Uhr zum Abendessen aufbrechen.

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Dafür hat uns das Hotel ein kleines Izakaya in Gion empfohlen. Sehr nett und preislich angemessen, aber jetzt auch nicht der Knaller. Neben uns an der Theke sitzt ein nettes Paar aus Calgary. Die Frau stammt aus Japan und sie besuchen die Familie. Die Kinder sind bei den Großeltern in Tokio geblieben. Wie kommen ins Gespräch und man ist schwer beeindruckt, dass wir Calgary kennen. Noch begeisterter ist man, als wir berichten 2017 sogar für zwei Tage die Calgary Stampede besucht zu haben. Da seien sie selber noch nie gewesen.

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Nach dem Essen schlendern wir bei dem lauen Abend durch das jetzt nahezu menschenleere Gion zurück zum Hotel. Das ist eigentlich am schönsten, wenn die ganzen Tagestouristen weg sind.

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Dann geht es zum letzten Mal in unsere Zimmerbar.

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+ 1

Neues Mitglied
27.04.2023
4
11
Danke für die schönen Bilder aus Kyoto! War schon lange nicht mehr dort, schön ist es ja schon - aber eben deswegen leider zu arg überlaufen.

Cover Charges in Bars sind in Japan eher die Regel, und 1000 Yen eigtl auch nicht sehr viel. Hab auch schonmal 2000 gezahlt, dann aber mit Snacks.

Übrigens, wenn ich einen Touri-Tag in Japan an einer beliebten Destination mache, z.B. Kyoto im Herbst, geht es für mich zwischen 5 und 6 Uhr morgens los ;) - die Sonne scheint dann bereits (ausser im Winter) und manche Tempel machen auch schon auf. Dafür natürlich auch gegen 20-21 Uhr ins Bett. Da ist 7:30 Uhr ausschlafen! :)
Ja, ich habe ganz nette Fotos gemacht…😊
 

Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 8 Kyoto und Osaka (Freitag)

Heute ist Karfreitag und wie angekündigt regnet es Hunde und Katzen. Einige ältere Japanerinnen sammeln Kätzchen auf und tragen sie nach Hause.

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Bevor wir auschecken, steht trotz des Regens mit dem Kennin-ji ein letzter Tempel auf dem Programm. Der Kennin-ji liegt sehr zentral in Gion am südlichen Ende der bekannten Straße Hanamikoji. Er wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ist damit einer der ältesten Zen-Tempel Japans und ein Haupttempel der Rinzai-Schule, einer der beiden größten Schulen des japanischen Zen-Buddhismus. Die weitläufige Tempelanlage ist sehr sehenswert und touristisch nicht so überlaufen wie diverse andere Tempel. Der Regen hält sicherlich auch etwas an Besuchern ab, wenngleich der Tempel bei Regen durchaus seinen Charme hat und man bei der Besichtigung durchaus trocken bleibt.

Direkt hinter dem Eingang findet sich ein wunderschöner Byobu, der die Gottheiten Fujin und Raijin (Wind- und Donnergott) zeigt.

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Anschließend kommt man zum ersten der Zen-Gärten, der den seltsamen Namen „Kreis-Dreieck-Viereck-Garten“ trägt. Alle geomterischen Figuren sind im Garten abgebildet. Das Dreieck sieht man auf dem Bild leider nicht. Es folgt der Chouontei-Garten oder „Garten des Rauschens der Gezeiten“. Der Satz aus drei Steinen soll Buddha und zwei Zen-Mönche darstellen. Von hier aus gelangt man zum Hojo mit seinen umspannenden Steingarten Daioen und einigen sehr schönen Wandbildern.

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Vom Hojo aus gelangt man zum Inneren der Hatto-Halle. Die Besonderheit dieser Halle ist das Drachengemälde an der Decke, welches 2002 vom Künstler Koizumi Junsaku erschaffen wurde.

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Auch das frei zugängliche Tempelgelände mit dem Sanmon-Tor ist sehenswert. Wir finden, dass dieses einer der schönsten und ruhigsten Tempel in Kyoto ist. Mit uns sind lediglich einige Japaner hier. Westliche Touristen sehen wir so gut wir gar nicht.

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Wir laufen zurück zum Hotel und checken aus. Per Taxi geht es dann die kurze Strecke zur Gion-Shijo Station. Hätte es nicht so stark geregnet, wären wir auch zu Fuß gegangen. Wir nehmen die Tokaido-Sanyo Line bis Yodoyabashi-Station. Das ist eine edlere S-Bahn und kostet gerade mal 430 Yen. Wir lösen am Bahnsteig für die gut 40 Minuten lange Fahrt ein Upgrade in die Premium-Car, welches zusätzlich 500 Yen kostet. Das ist gut angelegtes Geld, denn hier fährt es sich sehr bequem. Finde die Unterschiede zur S6.

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Wir müssen dann noch kurz in die Midosuji Line umsteigen und fahren eine Haltestelle bis Hommachi-Station. Hier angekommen, finden wir tatsächlich den unterirdischen Zugang zum St. Regis auf Anhieb und gelangen so trockenen Fußes ins Hotel.

Das Hotel liegt in der Hommachi Garden City sehr zentral am nördlichen Ende der Shinsaibashi-suji. Das ist eine überdachte Einkaufsstraße, die nördlich von Dotonbori und parallel und östlich der Mido-suji verläuft. Die Lobby ist auf der 12. Etage. Hier sind auch die Bar und das Frühstücks-Restaurant. Die 160 Zimmer sind auf den darüber liegenden Etagen 14 bis 28. Wir treffen um 13 Uhr am Hotel ein und können das Zimmer direkt beziehen.

Gebucht haben wir über Whatahotel einen Grand Deluxe Room als "Marriott STARS Rate". Diese Benefits sind/wären enthalten:

A Room Category Upgrade subject to availability at Check-In
Complimentary Breakfast x 2 Daily
$100 Hotel Credit
Free Basic WiFi
Late Check-Out, subj to avails upon Request

Trotz (nutzlosem) Bonvoy Gold-Status und zusätzlich auch in der Rate enthaltenem Upgrade gibt es natürlich keines. Warum auch. Es wird der gebuchte Grand Deluxe Room auf der 20. Etage mit Blick nach Osten. Das Zimmer ist groß und sauber, aber jetzt auch nichts besonderes. Insgesamt ist das Hotel schon etwas älter, was man aber erst auf den zweiten oder dritten Blick bemerkt, z.B. durch das Fehlen von USB-Anschlüssen. Alles ist aber in tadellosem Zustand und das Personal überaus freundlich und bemüht. Es wird gefragt, wann wir Sonntag auschecken wollen. Da unser Zug um 11 Uhr geht, brauchen wir den late Check-out nicht. Wir bekommen Kaffee aufs Zimmer gebracht und ich werde direkt etwas an Wäsche an den "Butler" los.

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Er regnet weiter und das auch noch mal deutlich heftiger als am Morgen in Kyoto. Mit Schirm bewaffnet gehen wir trotzdem raus. Der eigentlich angedachte Besuch des Schlosses entfällt ersatzlos. Stattdessen gehen wir die glücklicherweise überdachte Shinsaibashi-suji einmal komplett rauf und runter. Die Idee haben alle anderen natürlich auch, dementsprechend voll ist es auf der Straße und in den Geschäften. In den Kaufhäusern Daimaru und Parco halten wir uns länger auf.

Zum Abendessen hat uns der sehr freundliche Concierge ein nur 2 Blocks vom Hotel entferntes Restaurant für Okonomiyaki und Yakisoba empfohlen. Das Seijuro sei eine kleine lokale Kette mit 4 Restaurants in Osaka. Diese Filiale sei noch recht neu und daher nicht so schmierig und fettig wir so manches andere Okonomiyaki-Restaurant. Auch würde das Hotelpersonal hier gerne nach dem Dienst einkehren. Das ist eine prima Empfehlung. In der Tat ist das Restaurant überraschend sauber. Es sind nur japanische Gäste anwesend, überwiegend kleinere Gruppen von Salaryman nach Feierabend und dementsprechend gut ist die Stimmung. Es gibt keine englische Karte und es spricht keiner englisch. Trotzdem funktioniert die Bestellung nahezu reibungslos und wenige Minuten später sind wir jeder mit einem kühlen Sapporo und einem trockenen Sake ausgestattet. Die Bestellung von je 2 Portionen Okonomiyaki und 2 Portionen Yakisoba wird abgelehnt, da es zu viel sei. Stimmt, aber bei Preisen von gerade mal 800 Yen für das Hauptgericht denkt man, dass hier nur winzige Portionen serviert werden. Das Gegenteil ist der Fall. Die Portionen sind riesig und es schmeckt super. Die Kleidung riecht erstaunlicherweise gar nicht nach Essen.

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Wir treten den Heimweg an, um in der Bar vom St. Regis noch auf einen Absacker einzukehren. +1 trinkt einen Rotwein und ich bestelle einen Ardbeg Uigeadail. Heute gibt es Live-Musik in der Bar. Sehr schön! Da bestellen wir gleich noch eine zweite Runde. Wir müssen ja den F&B Credit durchbringen.

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Mittlerweile hat der Regen aufgehört und es klart auf. Morgen soll es wieder sonnig werden.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
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Tag 9 Osaka (Samstag)

So richtig gut schlafe ich leider nicht, was aber nicht am dem Bett liegt, sondern dem etwas unglücklichen Umstand geschuldet ist, dass +1 gestern Abend einen mobilen Lautsprecher verwendet hat, um im Zimmer noch Musik zu hören und der sich dann mit leerem Akku gegen 3 Uhr morgens geräuschvoll meldet. Dafür scheint heute wieder die Sonne.

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Das Frühstück um kurz vor 9 Uhr ist ok, aber in Auswahl und Geschmack deutlich hinter dem Mandarin und Sowaka. Auch das Restaurant und insbesondere die Stühle und Tische sind schon reichlich angeranzt und hätten einen Austausch verdient. Der Nachschub an koffeinhaltigen Heißgetränken läuft leider auch nur viskös. Da nix besonders, machen wir auch keine Fotos.

Der Plan für heute sieht wie folgt aus: U-Bahn bis Tennoji-Station im Süden und dann zu Fuß einmal längs durch die Stadt bis Umeda im Norden. Dabei alle Sights mitnehmen.

Wir nehmen die Midosuji Line bis Tennoji-Station und fahren bei guter Sicht zuerst auf die Aussichtsplattform des Wolkenkratzers Abeno Harukas. Das Gebäude beherbergt Büros, das bei einigen Mitforisten bekannte und beliebte Osaka Marriott Miyako Hotel, sowie ein Shopping-Center. Mit einer Höhe von exakt 300 Metern ist er das höchste Gebäude in Japan. Das Observatorium nimmt die 58., 59. und 60. Etage ein und bietet einen 360°-Panoramablick auf Osaka und die umliegende Region. Mit 1.500 Yen ist der Eintritt - insbesondere zu ähnlichen Gebäuden in den USA - geradezu billig. Auch gibt es so überhaupt keine Schlange und wir sind wenige Minuten nach Verlassen der U-Bahn schon oben.

Lohnt sich, der Blick ist nicht übel.

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Runter geht es durch sämtliche Etagen des Kintetsu Department Stores, wo +1 sehr ausgiebig persönlichen Kontakt mit nahezu jedem Gegenstand aufnehmen möchte. Irgendwann sind wir aber unten angelangt und es geht endlich weiter Richtung Tennoji Park, in dem heute offenbar ein Konzert stattfindet.

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Wir besuchen auch kurz den Zoo, in dem es KEINEN Elefanten gibt. Leider ist der Zoo im Umbau begriffen und etwas deprimierend. Einzig in der Fledermaushöhle halten wir uns länger auf. Hier klärt sich endlich die Frage, wie die Fledermäuse ihr Geschäft verrichten. In Thailand haben wir immer Flughunde vor unserem Hüttchen mit den entsprechenden "Droppings" auf Terrasse und Liegen, da hat uns diese Frage schon umgetrieben.

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Direkt westlich des Zoos liegt das berühmt/berüchtigte Stadviertel Shinsekai mit dem markanten Tsutenkaku-Turm. Der soll ein Nachbau des Eiffelturms sein. Erstmalig wurde er 1912 erbaut, dann aber bei einem Brand schwer beschädigt und daraufhin im zweiten Weltkrieg für Waffen eingeschmolzen. Der Neubau erfolgte im Jahr 1956. Das Viertel ist ziemlich bunt und retro und erinnert entfernt an eine neongrelle Düsseldorfer Altstadt.

Vor nahezu jedem Laden begegnet man einer debil grinsenden goldenen Statue namens Billiken, der wie eine Kreuzung aus Buddha und Grinch aussieht. Billiken ist die Erfindung einer amerikanischen Designerin Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Figur erlangte in Japan Kultstatus. Die Füße von Billiken zu berühren, bringt angeblich Glück.

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Hier kann man seinen Fisch selber angeln und dann im Anschluss verzehren.

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Weiter geht es zu Fuß Richung Namba.

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Hier bekommen wir Hunger und kehren in einem kleinen Sushi-Restaurant ein. Hier gibt es nur 8 Plätze an der Theke. Wir bestellen das Mittagemenü für 1.100 Yen. Das Sushi ist super und qualitativ und geschmacklich bislang das beste.

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Gestärkt brechen wir zum nahegelegene Kuromon Ichiba Market auf. Die 170 Stände auf dem Markt sind auf Fisch, Fleisch und andere Lebensmittel spezialisiert. Ist letzlich dem gestern besuchten Nishiki Markt in Kyoto ähnlich, nur nicht ganz so eng und voll und etwas weniger touristisch.

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Bei einem Fischstand wird gerade Thunfisch filletiert. Wir essen direkt vor Ort noch ein Portion Otoro Sashimi. Das ist der vordere fetthaltigere Bauchteil (Harakami) des Blauflossen-Thunfischs. Es besitzt eine feine Fett-Maserung und ist deutlich heller als der obere Akami Teil des Thunfischs.

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Wir schlendern weiter Richtung Dotonbori. Dotonbori ist für Osaka, was der Times Square für New York City ist. Die Straßen sind voller Neonreklamen. Es gibt unzählige Clubs, Bars und Restaurants. Hier findet sich auch die bekannte Werbung mit dem Glico Mann, der auf einer großen Neontafel direkt neben der Ebisubashi-Brücke auf einer blauen Rennstrecke läuft. Die Werbetafel wurde erstmals 1935 als Werbung für Glico, einem japanischen Lebensmittelkonzern, welcher die bekannten Pocky-Sticks herstellt, errichtet. Lustig, aber irgendwie zu voll hier.

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+1 probiert Mitarashi Dango, gegrilltes Mochi mit süßer Sojasauce. Nix für mich.

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Im Anschluss geht es nach Amerika-mura. Das ist ein Gebiet direkt westlich des Einkaufsviertels Shinsaibashi, welches ein bekanntes Zentrum der japanischen Jugendkultur ist. In einem kleinen Gebiet gibt es über 2.000 trendige Geschäfte, Cafés, Restaurants, Bars und Clubs. Zentrum ist der Sankaku Koen Park.

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Mittlerweile geht auf 16 Uhr zu. Wie machen uns über die Midosuji-dori auf den Weg zurück zum Hotel.

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Nach einem kurzen Verschnaufpause im Hotel brechen wir dann per U-Bahn nach Umeda auf.

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Ziel in Umeda ist das Shabu Zen Resturant. Das ist ebenfalls eine kleinere Kette in Japan und auf Shabu Shabu und Sukiayki spezialisiert. Es gibt für uns A4/A5 Kuroge Wagyu Beef Sukiayki als “all you can eat”. Da sollen sie mal sehen, wie viel wir essen können! Vom „all you can drink“ nehmen wir sicherheitshalber Abstand. Ist definitiv besser so. Wir schaffen am Ende 5 Portionen Fleisch. Sehr lecker, aber das Sukiayki in Kyoto war doch besser.

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Wir überlegen noch, ob wir nach dem Essen noch einmal Richtung Dotonbori und Namba aufbrechen sollen, sind aber beide doch etwas platt. Daher geht es nur noch in die Bar mit Live-Musik und dann ins Bett.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
977
1.712
Tag 10 Tokio (Sonntag)

Heute geht es mit dem Nozomi um 11:15 Uhr von Osaka zurück nach Tokio. Wir checken um 10 Uhr aus dem St. Regis Osaka aus und fahren mit der U-Bahn zum Bahnhof Shin-Osaka. Dort kommen wir dann reichlich reichlich früh an und schlagen die Zeit in den Lädchen am Bahnhof tot. Der Versuch der Umbuchung auf einen früheren Flug in der JR App wird sicherheitshalber abgebrochen, da es mir zu riskant erscheint. Wir haben wieder reservierte Plätze der Green-Car, die aber erstaunlich leer bleibt. In den Nozomi sind offenbar einigen Reisende mit Rail-Pass zugestiegen. Die werden dannn mit mehrfachen Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, den Zug an der nächsten Haltestelle zu verlassen.

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Heute ist das Wetter klarer als bei der Hinfahrt und man hat einen guten Blick auf den Fuji-san.

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In Tokio-Station angekommen, steigen wir in die Yamanote-Line Richtung Otsuka um. Otsuka liegt ziemlich weit nördlich an der Yamanote-Line zwischen Sugamo und Ikebukuro. Bei der initialen Planung wussten wir noch nicht, was wir diese eine Nacht machen wollen. Eigentlich war ein Stop in einem Onsen-Hotel vorgesehen, das dann aber leider komplett ausgebucht war. Auch die zusätzliche Nacht im Mandarin wäre teurer als die 2 bereits gebuchten nachfolgenden Nächte gewesen, so dass wir uns kurzerhand für eine Nacht im OMO5 Otsuka entschlossen haben. Hier haben wir 2018 schon einmal kurz nach der Eröffnung des Hotels übernachtet und waren von dem Konzept sehr angetan. Das Hotel ähnelt in etwa einem Motel One, nur mit japanischem Design und Zimmern mit Tatami-Matten. Sehr nett und ordentlich und für Tokio gradezu günstig. Allzu groß sollte man aber nicht sein, sonst stößt man sich ständig den Kopf. Auch mit viel Gepäck ist das Hotel mangels Stauraum nur bedingt zu empfehlen. Zur Not kann man in dem Zimmer auch zu dritt übernachten, da der Futon auf einer Empore steht und das Sofa darunter - aufpreispflichtig - zu einem Bett umgewandelt werden kann. Dank dem nahegelegenen Bahnhof Otsuka kommt man mit der Yamanote-Line eigentlich überall hin.

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Otsuka selber ist sehr charmant urig-japanisch vorstädtisch und man findet so gut wie keine Touristen. Nach dem Check-in schlendern wir zuerst durch Otsuka, später dann Richtung Sugamo.

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Sugamo trägt den Spitznamen „Harajuku für Grannys“ und wird von vielen älteren Japanern zum Einkaufen frequentiert. Der Stadtteil scheint in der Tat in der Zeit ein wenig eingefroren zu sein, und das Gleiche gilt für seine ziemlich alte Bevölkerung. Ausländischen Touristen findet man wie auch in Otsuka kaum, dafür aber einige Modegeschäfte mit roter Unterwäsche. Das Tragen eines roten Tuches in der Nähe des Nabels soll die Lebensdauer verlängern.

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Dazu passt auch der hier befindliche Kogan-ji Tempel, den man besuchen muss, um bei guter Gesundheit zu bleiben. Im Innenhof des Tempels steht Arai Kannon. Über diese Statue muss zuerst Wasser gegossen und dann das potentiell zu heilende Körperteil mit einem Tuch gründlich abgewischt werden.

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Wir schließen dann noch kurz einen Besuch des Rikugi-en an. Dieser soll einer der schönsten Landschaftsgärten in Tokio sein und heißt übersetzt „die sechs Grundsätze der Dichtkunst“. In der Tat hübsch, aber eine weitere Anfahrt würde ich dafür nicht in Kauf nehmen wollen.

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Auf dem Weg zurück zum OMO5 ist +1 sehr von einem neben dem Hotel befindlichen Paternoster-Parkhaus angetan und wir müssen minutenlang die Be- und Entladung beobachten.

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Für den Abend haben wir eine Reservierung bei Kushikoma Honten Otsuka. Das Restaurant ist im Michelin mit einem Bib Gourmand empfohlen und es wird ein mehrgängiges Omakase-Menü zu einem überaus fairen Preis serviert. Die Suche nach dem Restaurant gestaltet sich etwas umständlich, da so gar keine westliche Beschilderung vorhanden ist und Google nicht ganz korrekt mit der Adresse ist. Auf dem Weg dorthin gibt es aber etliche Kneipen und kleine Restaurants.

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Irgendwann haben wir es gefunden.

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Man sitzt in dem sehr urigen und kleinen Restaurant auf dem Boden an Tischen aus alten Sakefässern. Dazu gibt es frisches Suntoty Premium Malt und natürlich Sake. Der erste Gang enthält die bereits in Kyoto gesehene Turban-Schnecke.

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Später gibt es Basashi, also Sashimi vom Pferd und Pferde-Tartar. Man erläutert uns, dass diese Art von Pferd eine spezielle und sehr fettige Gattung Klepper aus der Kumamoto Präfektur sei, ähnlich dem Mangalitza-Schwein. Es schmeckt lecker und mit uns sind nur Japaner im Restaurant anwesend.

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Später werden noch Sashimi und diverse andere Speisen aufgetragen. Wir kommen mit der Gruppe am Sakefass neben uns ins Gespräch, die sich wundern, was Ausländer hier in dieses offenbar sehr spezielle Restaurant und nach Otsuka bringt. Es werden dann noch einige Biere und Sake getrunken, bevor wir uns in unser Hochbett zurückziehen.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
977
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Tag 11 Tokio (Montag)

Nach dem Check-out im OMO5 fahren wir mit der Yamanote-Line bis Kanda-Staion und laufen die letzten Meter zum Mandarin. Hier deponieren wir unser Gepäck am Empfang und fahren mit der Ginza-Line bis Asakusa-Station. Es stehen heute der Senso-ji Tempel und die Einkaufsstraße Nakamise-dori sowie die nähere Umgebung auf dem Programm.

Das Kaminari-mon ist das Eingangstor des Senso-ji und ist das Wahrzeichen von Asakusa. Übersetzt heißt es Donner-Tor und zeichnet sich durch seine riesige Laterne und vier Wächtern im Torbogen aus. Hinter dem Tor fängt die Einkaufsstraße Nakamise-dori mit unzähligen kleinen Ständen und Souvenirläden an. Hier ist trotz Wochenanafang die Hölle los und man kommt vor lauter Menschen kaum durch. Maske = Japaner, keine Maske = # Japaner.

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Der Senso-ji ist der berühmteste Tempel in Tokio und ist im Laufe der Zeit mehrmals abgebrannt, zuletzt bei einem Luftangriff im zweiten Weltkrieg. Ganz nett, aber wenn man kurz zuvor in Kyoto war, fällt es doch ab.

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Um den Tempel herum gibt es einige überdachte Einkaufsstraßen durch die wir schlendern. Wir machen wir auch später noch Rast bei einem kleinen Sushi-Restaurant und essen als Nachtisch einen Taiyaki, einem typischenGebäck in Form eines Fisches, das auf einer Bratplatte mit Fischformen gebacken wird. Traditionell ist es mit Anko gefüllt, einer süßlichen Paste aus roten Bohnen.

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Im Anschluss geht es auf die kostenlose Aussichtsplattform des Asakusa Culture Tourist Information Center. Hier hat man von der 8. Etage einen schönen Blick auf den Tokio Skytree und das Asahi-Building mit der goldenen Flamme, aka "The Golden Turd."

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Wir laufen über den Sumida-River und nehmen einen Bus zum Kiyosumi-Garden. Der war ursprünglich in der Edo-Periode der Wohnsitz eines wohlhabenden japanischen Kaufmanns, wurde dann aber 1878 vom Mitsubishi-Gründer Iwasaki Yataro gekauft und umgebaut. Am Ufer gibt es im Wasser gelegene Steine sind alle betretbar sind. Der Garten ist schön, aber auch hier würde ich mir die weitere Anfahrt sparen.

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Wir fahren mit der U-Bahn zurück zum Hotel und checken ein. Diesmal sind die folgenden Benefits enthalten:

- Late Check-out um 16 Uhr (durften sogar bis 18 Uhr bleiben)
- 200 $ F&B Credit
- Frühstück
- 1 Stück Laundry kostenlos

Es ist das gleiche Zimmer wie beim ersten Aufenthalt, somit erneut Blick nach Westen und 34. Etage. Wir richten uns häuslich ein und duschen erst mal ausgiebig.

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Für den Abend haben wir einen Besuch beim Ableger der US-Steakhouse Kette Mortons geplant. Irgendwie steht mir nach dem vielen Fisch und Bier der Sinn nach Fleisch in großer Portion und Wein. Das Restaurant liegt an der Marunouchi Naka-dori und damit laufnah zum Hotel.

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Wir bestellen je ein Tuna-Tartar als Starter und dann ein Prime Striploin. Dazu gibt es einen famosen Silverado Cabernet Sauvignon aus Nappa. Wir haben das Weingut 2014 besucht und waren sehr angetan. Es liegt im Stags Leap District und gehörte bis 2022 Diane Disney Miller, der Tochter des Filmproduzenten Walt Disney. Ist ein toller Wein zu einem guten Preis.

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Als Desert gibt es NY Cheesecake und einen Talisker 10. Es schmeckt alles famos und irgendwie hätten wir jetzt auch in Chicago sein können. Fluch und Segen der Globalisierung.

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Zum Absacker geht es zur Fuß zurück in die Hotelbar, es gibt ja neuen F&B-Credit der aufgebraucht werden muss. +1 trinkt zur Abwechslung den Hatcho Tycoon Cocktail mit Miso. Sehr lecker! Für mich gibt es einen Suntory Hakushu Single Malt Peated. Auch sehr lecker! Dann noch ein letzter Blick vom Klo auf der 38. Etage auf den Skytree und es geht ab ins Bett.

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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.497
869
Fürs nächste Mal:
Zugticket eines Shinkansen verschieben klappt prima. Sofern man keinen Rabatt-Tarif hat, ist das Umbuchen gratis. Sprich: Rückerstattung = neuer Preis.
Zu beachten ist: Altes Ticket muss aus Wallet entfernt werden, damit das neue geladen werden kann.
QR funktioniert übrigens nicht an allen Stationen......Tokyo schwächelte da sehr.

War ein schöner Reisebericht, der viele Anregungen brachte - und tolle Fotos hatte! Vielen Dank dafür!
Auch einen Extra-Dank an +1 (gutes Auge für schöne Bilder)!
 
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27.04.2023
4
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Fürs nächste Mal:
Zugticket eines Shinkansen verschieben klappt prima. Sofern man keinen Rabatt-Tarif hat, ist das Umbuchen gratis. Sprich: Rückerstattung = neuer Preis.
Zu beachten ist: Altes Ticket muss aus Wallet entfernt werden, damit das neue geladen werden kann.
QR funktioniert übrigens nicht an allen Stationen......Tokyo schwächelte da sehr.

War ein schöner Reisebericht, der viele Anregungen brachte - und tolle Fotos hatte! Vielen Dank dafür!
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Dankeschön!
 

Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
977
1.712
Tag 12 Tokio (Dienstag)

Nach dem Frühstück (erneut Krabben Egg Benedict und Pfannkuchen) geht es heute nach Ueno und in das dort befindliche und absolut sehenswerte Nationalmuseum.

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Zuvor besuchen wir noch kurz den in der Nähe des Bahnhofes befindlichen Ameyoko Shopping Distrikt.

Ameyoko ist eine belebte Marktstraße entlang der Gleise der Yamanote-Linie zwischen den Bahnhöfen Okachimachi und Ueno. Der Name Ameyoko ist eine Kurzform für „Ameya Yokocho“ (Süßwarenladengasse), da dort traditionell Süßigkeiten verkauft wurden. Alternativ steht „Ame“ aber auch für „Amerika“, denn viele amerikanische Produkte waren hier früher erhältlich, als die Straße in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg Schauplatz eines Schwarzmarktes war. Heute werden entlang Ameyoko verschiedene Produkte wie Kleidung, Taschen, Kosmetika, frischer Fisch, Trockenfutter und Gewürze verkauft. Die Gegend erinnert ein deutlich an die Straßenmärkte im übrigen Asien und ist voller und deutlich chaotischer als in Japan gewohnt.

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Durch den Ueno-Park geht es dann Richtung Nationalmuseum.

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Dessen Sammlung umfasst über 110.000 Exponate, von denen gute 100 unschätzbare Nationalschätze sind. Wir beschränken uns bei unserer Beschitigung auf das Hauptgebäude, den Honkan, der einen Überblick über die japanische Kunst und Geschichte bietet, alles mit hervorragenden Informationen auf Englisch.

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Wir bleiben gute 2 Stunden im Museum, dann geht es zu Fuß über den Friedhof Yanaka Richtung Yanaka-Ginza. Angeblich sollen auf dem Friedhof größere Mengen wilder Katzen anzutreffen sein. Bei unserem Besuch sehen wir leider keine einzige Mieze.

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Vorher kommen wir noch bei einer interessanten Galerie vorbei, die mal ein altes Badehaus gewesen ist. In The Bathhouse findet gerade eine Ausstellung des lokalen Künstlers Tatsuo Miyajima namens "Numerical Beads Painting" statt. In Numerical Beads Painting wird das flackernde Licht von LEDs durch Acrylperlen ersetzt, die mit arabischen Ziffern von 1 bis 9 beschriftet sind. Die Zahlenperlen werden auf die Gitterlinien auf Leinwand geklebt, entsprechend eine durch ein Computerprogramm zufällig erstellte Entwurfszeichnung, indem der Prozentsatz der Perlenbelegung in Relation zur Gesamtzahl gesetzt wird.

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Yanaka-Ginza ist eine traditionelle Einkaufsstraße aus den 1950er-Jahren mit Geschäften und Restaurants.

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Unterwegs kommen wir an einem Altenheim vorbei, welches über eine interessante Evakuierungsrutsche verfügt.

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Zuletzt besichtigen wir noch den Nezu-jinja-Schrein, der für seine blühenden Azaleen und einige Torii-Tore bekannt ist.

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Mittlerweile geht es auf 16 Uhr zu und wir machen einen längeren Stopp im Hotel. Am Abend geht es mit der U-Bahn in das bereits in der Vorwoche für sehr gute befundene japanische Restaurant Maguro to Sana in Nakameguro.

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Alleine die Vorspeise in Form eines Wurstbrettäquivalents ist grandios und umfasst Sammlungen von Wangen-, Kopf- und Lenden-Sashimi vom Thunfisch sowie Stücke Shimesaba (leicht gepökelte Makrele), scharfem Sabazuke (mit Sojasauce marinierte Makrele) und unter Glas frisch geräuchertem Saba-Sashimi. Dazu gibt es wieder reichlich Suntoty Premium Malt und Sake. Auch die Kartoffel in Uni-Sauce (Seeigel) ist famos. Die Kartoffeln werden zuerst in Dashi gekocht, dann als Kartoffelecken gebraten und mit einer Seeigel-Creme gewürzt.

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Zum Abschluss geht es ein letztes Mal (schluchz) in die Bar vom Mandarin um den Rest des F&B Credits auf den Kopf zu hauen.

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Yoshi

Erfahrenes Mitglied
17.08.2011
977
1.712
Tag 13 Tokio und Rückreise (Mittwoch)

Wir schlafen ausnahmsweise etwas länger, da ja heute am späten Abend die Rückreise ansteht. Nach dem Frühstück geht es zu Fuß Richtung Ginza. Hier stoppen wir eher zufällig beim Tokio Police Museum. Der Eintritt ist frei und somit statten wir dem Museum einen kurzen Besuch ab. Wenn man in der Nähe ist oder Kinder dabei hat, ist es sicherlich interessant, eine weite Anreise würde ich aber dafür nicht in Kauf nehmen wollen.

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Als nächstes wandern wir in Ginza zum Okuno-Gebäude und dem dort befindlichen Room 306. Das im frühen 20. Jahrhundert als Luxus Appartementhaus erbaute Okuno-Gebäude beherbergt heute Kunstgalerien und Antiquitätengeschäfte. Das Room 306 Projekt zeigt eine Wohnung des Gebäudes im Originalzustand. Leider wird Wohnung Nummer 306 nur einmal pro Monat für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. An den übrigen Tagen kann man das sehr sehenswerte Gebäude natürlich so besichtigen und durch die Türen einem Blick in die Wohnung werfen. Der kurze Abstecher lohnt sich.

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Im Takashimaya Nihonbashi geht es noch mal in die Fressabteilung. Hier würde man zur Not auch Weißwürste vom Dallmayr bekommen. In nehme Vorlieb mit einem letzten Mos-Burger und einem Eis von Venchi.

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Auf dem Rückweg zum Hotel stolpern wir zufällig über den GOOD DESIGN Store in Marunouchi. +1 möchte unbedingt das dort ausgestellte Moflin erwerben. Moflin ist ein KI-Haustierroboter mit einem sehr, sehr, sehr weichen Fell, welches Bewegungen und Geräusche beim Streicheln von sich gibt. Kann man zum Glück hier nicht kaufen, geht nur online.

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Zurück im Hotel duschen und packen wir. Zum Glück haben wir einen late Check-out um 18 Uhr. Wir checken gegen 17:30 Uhr aus und nehmen die Sobu-Line ab Shin-Nihombashi Station bis Shinagawa und dann weiter mit der Keikyu Main Line bis Haneda. Letzteres ist leider nicht so optimal, da der Zug komplett voll ist.

OLCI bei ANA ging nicht, daher müssen wir zum Schalter. Der CI und die SIKO sind unspektakulär und gegen 19 Uhr sind wir in der ANA Lounge. Nett, aber auch nicht weltbewegend und später auch richtig voll. Wir essen noch etwas und trinken ein letztes Bier und sind dann pünktlich um 21 Uhr beim Boarding.

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Das Boarding zieht sich aber deutlich nach hinten und wir können erst gegen 21:40 einsteigen. Diesmal haben wir die Plätze 10A und 12A am Fenster im zweiten Teil der Business Class ausgewählt. Auch das ist leider nicht optimal, da wir beide finden, dass es hier deutlich lauter als im vorderen Kompartiment ist.

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Es hieß bereits kurz vor dem Start, dass der Flug deutlich länger würde, da der Schiwelutsch auf Kamtschatka ausgebrochen sei und man der Aschewolke ausweichen müsse. Während die NH223 am Vormittag noch ostwärts über Alaska geflogen ist, bemerke ich kurz nach dem Start auf der Moving Map und auf Flight Radar, dass wir nach Westen fliegen. Damit erhöht sich die finale Flugzeit auf 15:53 und die Strecke auf 7458 Meilen, was im Vergleich zu den 5810 Meilen für den direkten Weg über Russland doch einiges länger ist.

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Wir essen das japanische Menü, welches deutlich besser als auf dem Hinflug schmeckt und versuchen dann möglichst lange zu schlafen.

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Gegen 4 Uhr deutscher Zeit werde ich pünklich zum Frühstück wach.

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Bedingt durch den Flug westwärts landen wir mit fast 2-stündiger Verspätung in FRA und somit nicht um 5:20 Uhr sondern erst um 7:20 Uhr.

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NH203 macht um genau 7:30 Uhr bei C15 die Tür auf. Mit Skytrain, SIKO mit 2 x Secondary und Passkontrolle schaffen wir es in genau 19 (!) Minuten noch pünktlich zum Boarding für die LH896 ab A11 und Abflug 8:10 Uhr. Und das, obwohl wir aus Versehen die Passkontrolle bei A26 nehmen und dann zweimal die Gänge bei Z/A rauf/runter rennen. Dann will man uns erst nicht mitnehmen, da die ANA uns schon umgebucht hat. Wir kommen trotzdem noch mit...

Damit fallen aber der Lounge-Besuch und die Dusche in FRA aus. Dafür "tasten" wir dann "Heimat", wenigstens hat man genug "Heimat" geladen. Hunger habe ich auf jeden Fall schon wieder.

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In AMS geht es dann ohne Umwege zu Klompen 10 und mit dem Auto direkt zur Arbeit. Das hat sich in der Vergangenheit als exzellente Prävention gegen den Jetlag erwiesen und klappt auch jetzt hervorragend.

Vielen Dank für das Mitlesen. Ich hoffe, es hat gefallen und eventuell war ja die eine oder andere Anregung dabei. Vielen Dank an +1 für den schönen Urlaub und die schönen Bilder. Jetzt kannst Du @+ 1 dich hier aber ruhig wieder abmelden. Dem Kollegen @Travel_Lurch wünsche ich einen wunderbaren Aufenthalt in Japan.

Glück auf!
 
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Neues Mitglied
27.04.2023
4
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Moflin erwerben. Moflin ist ein KI-Haustierroboter mit einem sehr, sehr, sehr weichen Fell, welches Bewegungen und Geräusche beim Streicheln von sich gibt. Kann man zum Glück hier nicht kaufen, geht nur online.
Kann man leider bis auf weiteres nicht käuflich erwerben, dafür hätte man beim Crowdfunding mitmachen müssen 😢.
 
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Travel_Lurch

Erfahrenes Mitglied
15.09.2009
2.497
869
Vielen Dank für den ausführlichen Reisebericht mit den tollen Fotos! Die Wahl des Accountnamens von +1 hat auch für Grinsen gesorgt ;-)

Was nicht ganz so gut geklappt hat, ist Boarding Shinkansen mit QR-Code. Funktioniert nur dann reibungslos, wenn der QR-Leser auch funktioniert. Das tat es überraschenderweise in Tokio nicht - weder bei Abfahrt, noch bei Ankunft (2 verschiedene Gates). Gab dann aber manuelle Abhilfe von freundlichen JR-Mitarbeitern.
Kyoto war leider etwas verregnet (30h Dauerregen), so dass die Anregungen Deines TR nur zu einem kleinen Teil umgesetzt werden konnten.
Sprachkenntnisse wären teilweise echt hilfreich gewesen. In einem Lokal wurden wir komplett auf Japanisch zugetextet - Kommunikation war dann halt unsererseits non-verbal.
Alles in allem aber eine schöne Reise.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.712
9.858
Dahoam
Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht mit den vielen schönen Fotos! Danke für's mitnehmen und für neue Reiseideen.
Für mich geht's nächste Woche nach 5 Jahren mal wieder nach Japan. Ich freue mich vor allem wieder auf das Essen.

Kann man leider bis auf weiteres nicht käuflich erwerben, dafür hätte man beim Crowdfunding mitmachen müssen 😢.
Dieser Fellknäuel erinnert mich irgendwie an ein "Tribble" aus Star Trek. Hoffe die vermehren sich nicht auch so... 😁
Wem ein "Tribble" nichts sagt: https://en.wikipedia.org/wiki/Tribble
 
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LH711

Reguläres Mitglied
Gerade mal gut zwei Wochen aus Japan zurück - ich habe es aus beruflichen Gründen diesmal fertiggebracht, an 15 Tagen Japan von Tokyo praktisch gar nichts außer HND sowie den Bahnhöfen Shinagawa und Tokyo zu sehen - habe ich dank deiner kurzweiligen Berichte und vor allem der wunderbaren Fotos schon wieder Lust bekommen, endlich mal wieder eine längere Zeit in dieser Metropole zu verbringen.
Kleine Anmerkung zu den Buzzern, mit denen man in vielen Restaurants in Japan nach der Bedienung klingeln kann: Die würde ich mir auch für viele Gaststätten in Deutschland wünschen, denn dieses Rufen und Rumfuchteln mit den Armen in Lokalen, wo das Personal eher weniger aufmerksam bei der Sache ist, nervt jedesmal gewaltig.
Das Thema Kirschblüten hatte ich aufgrund des späten Zeitpunktes meiner Reise eigentlich bereits abgehakt, hatte aber das Glück, doch noch im Park der Burg Hirosaki (Präfektur Aomori) bei gepflegter japanischer Jahrmarktatmosphäre in den Genuss zu kommen.
 
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Icecreamman

Erfahrenes Mitglied
04.07.2022
2.538
2.697
Danke fürs Mitnehmen, bin selber gerade erst zurück von einer längeren Tour in Japan...für die Kirschblüte - die dieses Jahr ja extrem früh gestartet ist - hats bei uns leider nicht mehr gereicht, waren zu spät dran für dieses Schauspiel und haben nur noch vereinzelte Blüten gesehen.
 
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