The Grand Circle: Durch die Nationalparks im Südwesten der USA

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plagiator

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23.10.2010
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Nachdem die Reisemöglichkeiten für den risikoscheuen Urlauber in den letzten 2 Jahren doch eher begrenzt waren hatten wir schon Anfang 2021 die USA als erstes sicheres Fernziel nach Corona ins Auge gefasst. Die Gegend dort ist uns bekannt (ich habe in Arizona studiert), die Flugverbindungen zahlreich und zumindest die Natur so unbegrenzt das man nicht auf Schritt und Tritt andere Personen treffen muß - dachten wir zumindest. Gebucht war als Meilenschnäppchen der Direktflug von München nach Denver und zurück sowie der passende Mietwagen für ein Reisedatum im Oktober 2021, nur um dann auch wieder storniert zu werden, die Einreisebedingungen der USA ließen uns keine Wahl.

Im Juni 2022 nun ein neuer Versuch, gebucht wieder mit Meilen (nur ohne Schnäppchen) und leider nicht mehr ganz direkt. Der Mietwagen knapp 40% teurer, aber mit 1200 Euro für ein Full-Size SUV (FFAR) für 17 Tage immer noch im Rahmen - mittlerweise ist ja schon die im Preis enthaltene erste Tankfüllung 200 Euro wert. Übernachtet haben wir in den folgenden 2,5 Wochen in Hotels und Motels, die ich fast immer mehr oder weniger kurzfristig auf einem der großen Buchungsportale nach Verfügbarkeit und Preis gewählt habe, wobei man bei letzterem mittlerweile durchaus tolerant sein muß, vor allem nach oben ...

Am 06.05. ging es schließlich mit LH480 nach DEN, ich hatte den Check-in vorher online erledigt und mußte dann bei der persönlichen Gepäckabgabe auch keinerlei Dokumente vorzeigen. O-Ton: "Sie haben ja schon bestätigt das sie alles haben, wenn was fehlt ist das allein ihr Problem". Gut, Impfung, Corona-Test, Einreiseformular und ESTA sind ja auch einigermaßen überschaubar. Die Lounge in München im Satellit rappelvoll, der Flug absolut unspektakulär, ausgebucht in C und mit fast komplettem Service. Warum die Zitronenscheiben fürs Wasser coronagefährlich sind erschließt sich mir aber allerdings immer noch nicht.

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Über der Westküste Grönlands klare Sicht, sonst meist wolkig. Die Maskenpflicht ist nach 10 Stunden doch eher nervig, wurde aber zumeist beachtet. Direkt nach dem Aussteigen in Denver wurden wir noch in der Gangway mit einem "this is the land of the free, take off your masks" begrüßt - Willkommen in den USA. Bis auf die Indianerreservate haben wir dann auch im gesamten Urlaub keine Masken mehr gebraucht.

Die Einreise lief ohne Nachfragen oder Wartezeit, es ging zügig mit dem Shuttlebus zu Alamo und wir bekamen den gebuchten Chevy Tahoe mit etwa 30.000 Meilen auf dem Tacho. Außer drei altersschwachen Nissans gab es allerdings auch nichts anderes zur Auswahl (immerhin gab es eine Auswahl). Da die Landung in Denver recht früh gegen 14 Uhr erfolgte sind wir am gleichen Tag noch bis nach Silverthorne (an der I70) gefahren und haben dort in einem Hampton Inn übernachtet.
 

plagiator

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23.10.2010
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Am Tag zwei waren wir wie erwartet früh wach und bereits gegen 6 Uhr wieder auf dem Weg nach Moab, unserer ersten Station. Das unerträgliche Plastikfrühstück im Hampton haben wir ignoriert und stattdessen in einem amerikanischen Diner ein klassisches Ham-and Cheese Omelett mit Hash Browns genossen, sowie den lokalen "Kaffee" ertragen. Soweit alles wie immer, am ersten Tag hab ich immer Lust auf ein gehaltvolles Frühstück bevor ich dann eher auf die "Cappuchino und Muffin" Variante umsteige.

Gegen 13 Uhr waren wir nach knapp 6 Stunden Fahrt in Moab, unser Hotel das brandneue Scenic Inn am südlichen Ortsende. In der Gegend ist noch eher Baustelle, deshalb hat die Unterkunft auch nur 250 Euro pro Nacht verlangt und lag damit wirklich deutlich unter den Preisen der anderen Ketten. Jaja, Moab ist ein teures Pflaster und der Abenteuerspielplatz für alles mit Rädern, vorzugsweise auch motorisiert. Der Lärm der ATVs die für diverse Touren durch die Haupt- und Seitenstraßen lärmen ist für die Anwohner bestimmt kein Vergnügen.

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Der Arches NP benötigt seit Anfang April eine Vorreservierung, d.h. man muß zwischen 6 und 17 Uhr ein Stundenfenster für den Einlaß über eine App buchen. Dabei sind die Kontigente begrenzt und zumeist Tage im voraus vergriffen, vor allem zu den "beliebten" Zeiten zwischen 8 und 15 Uhr. Ich hatte etwa eine Woche vorher ein Ticket für den Einlaß zwischen 15 und 16 Uhr gebucht und dafür 2 Dollar Gebühr entrichtet. Um 14:30 standen wir in der zweispurigen Schlange vor dem Gate und haben trotzdem 45 Minuten gewartet bis wir dann waren - jeder muß seine Reservierung suchen, vorzeigen und dann auch noch die 35 Dollar für den Park begleichen. Wir holen uns den "America the Beautiful"-Paß für 80 Dollar, damit kann man ein Jahr unbegrenzt in alle Nationalparks und fuhren dann erstmal zu Balanced Rock und den O-Arch in der Windows Section.

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Entgegen meiner Erwartung war es nur leidlich voll und vor allem prima Licht für Fotos.

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(Ok, der Weitwinkel ist hier vielleicht des Guten zu viel).

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Zum Abschluß des Tages ging es noch zum Delicate Arch und ich befüchtete eigentlich volles Haus, aber auch hier sorgt der knapp einstündige Aufstieg für eine natürliche Auslese. Man konnte den bekannten Arch sogar ohne weitere Personen im Bild fotografieren. Kurz vor Sonnenuntergang sorge ein Wolkenband dann aber für ein abruptes Ende und wir waren doch recht zeitig wieder zurück in Moab.

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Abendessen gab es in der Moab Brewery und die ist nun leider überhaupt nicht zu empfehlen. Der Burger mit lauter "fancy" Zutaten wie Trüffelmayonaise, dafür aber total durchgeweicht und wenig überzeugend. Dazu passend sehr laut und wenig stilvoll, halt einfach ein Laden mit Plastiksitzen und schlechten Pommes. Das Chicken Sandwich meiner +1 nur wenig besser, gut frittiert ist halb gekocht.
 

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tarantula

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02.02.2011
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Löhne
Vielen Dank für Deinen Bericht. Die Übernachtungspreise in Moab habe ich in den letzten Tagen auch schon mit "Kopfschütteln" wahrgenommen. Ich habe dort während vieler Aufenthalte zwischen 1992 - 2018 nie mehr als 100 USD hingelegt, zumindest in den Monaten März, April und Oktober nicht - nun gut.

Das mit der Reservierung für den Arches war mir völlig neu. Vielen Dank für den Hinweis. Da hätte ich dann im September wahrscheinlich ein dummes Gesicht gemacht und vor der Eingangskontrolle umkehren müssen.
 

jotxl

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19.11.2009
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1.293
TXL
Danke, freue mich schon über die Fortsetzung ! Eigentlich hätten wir auch vor wieder den Südwesten zu besuchen...250 Euro für n Motel abseits der Großstädte wird aber leider zum No-Go..
Moab war sicher schon immer etwas teurer, aber vor Corona haben wir dort selten mehr als 140 Dollar für ein Midscale Hotel ausgeben müssen.
Viel Spaß Euch dort..geniesst die immer wieder atemberaubende Landschaft !
wir werden wohl abwarten, vielleicht ändert sich der €/Dollar Kurs irgendwann wieder zu Gunsten der Reisenden.
 

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23.10.2010
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Vielen Dank für Deinen Bericht. Die Übernachtungspreise in Moab habe ich in den letzten Tagen auch schon mit "Kopfschütteln" wahrgenommen. Ich habe dort während vieler Aufenthalte zwischen 1992 - 2018 nie mehr als 100 USD hingelegt, zumindest in den Monaten März, April und Oktober nicht - nun gut.

Das mit der Reservierung für den Arches war mir völlig neu. Vielen Dank für den Hinweis. Da hätte ich dann im September wahrscheinlich ein dummes Gesicht gemacht und vor der Eingangskontrolle umkehren müssen.
Tja, ich bin aus den Jahren zwischen 1995 und 2012 auch anderes gewohnt, aber einerseits haben sich unsere Ansprüche erhöht (Motel 6 finde ich nun doch nicht mehr akzeptabel) und gleichzeitig ist auch der Tourismus massiv gewachsen. Vor 20 Jahren war Moab ein "Nest", jetzt ist der Weg zu Disneyland nicht mehr weit.

Zum Thema Reservierung. Am Vortag ab 18 Uhr Ortszeit gibt es noch ein weiteres Kontigent für den Folgetag, zu buchen in der gleichen Recreation-App wie die Reservierung. Da gab es eigentlich für alle Zeiten noch freie Plätze wenn man zeitnah dran war. Und es gibt einen weiteren Eingang in den Park im Osten auf einer unbefestigten Straße, da werden (vom Hörensagen) und bei entsprechendem Gefährt gar keine Reservierungen kontrolliert.
 
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Daniel24

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13.05.2009
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Stuttgart / Muenchen
Tja, ich bin aus den zwischen 1995 und 2012 auch anderes gewohnt, aber einerseits haben sich unsere Ansprüche erhöht (Motel 6 finde ich nun doch nicht mehr akzeptabel) und gleichzeitig ist auch der Tourismus massiv gewachsen. Vor 20 Jahren waren Moab ein "Nest" mit ein paar Motels, jetzt ist der Weg zu Disneyland nicht mehr weit.

Zum Thema Reservierung. Am Vortag ab 18 Uhr Ortszeit gibt es noch ein weiteren Kontigent für den Folgetag, zu buchen in der gleichen Recreation-App wie die Reservierung. Da gab es eigentlich für alle Zeiten noch freie Plätze wenn man zeitnah dran war. Und es gibt einen weiteren Eingang in den Park im Osten auf einer unbefestigten Straße, da werden (vom Hörensagen) und bei entsprechendem Gefährt gar keine Reservierungen kontrolliert.
Das mit dem Kontingent am Vortag kann ich bestätigen (18 Uhr Ortszeit), so bin ich auch an das Ticket gekommen.
 
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23.10.2010
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Jetzt wird es aber interessant, da haben wir uns wohl nur sehr knapp verpasst, das Foto ist vom 7.5. morgens… 😎
Bin leider noch nicht zum Reisebericht schreiben gekommen. Hattet ihr etwa auch einen Geländewagen für Canyonlands gemietet, um die Shafer Switchbacks fahren zu können?
Kann ich bestätigen, auch wenn es zumindest dafür absolut nicht nicht notwendig war .. :)
 

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23.10.2010
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Der Vorteil des Jetlags ist das man früh wach ist und so auch vor 6 Uhr in den Arches NP kann. Der Nachteil: Wenn es morgens wolkig und regnerisch ist bringt das gar nichts. Wir haben also nach Studium der Wettervorhersage kurzfristig ein weiteres Einfahrticket für den Folgetag zwischen 7 und 8 Uhr erworben und sind dann direkt zum Landscape Arch gewandert.

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Danach ging es noch ein bisschen den Weg weiter Richtung Double-O Arch, aber da ich da schon mehrfach war und es als nicht so spektakulär empfand sind wir nach ein bisschen rumkraxeln wieder zurück zum Parkplatz und zum Broken und Sand Dune Arch gewandert.

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Eigentlich wollte ich aber vor allem ein Foto in der Windows-Section machen, und zwar durch das North Window auf den Turret Arch. Dazu hieß es vormittags bei Sonne und wir sind natürlich nicht nur einmal um alle Arches rum nur um dann festzustellen das man einfach durch das North Window auf den Vorsprung dahinter klettern muß. Hier die Ergebnisse:

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Damit hatte ich dann erstmal genug und es ging weiter in Richtung Canyonlands NP, mit einem kleinen Abstecher in Richtung Dead Horse Point SP. Hier sind wir gute 2 Stunden an verschiedenen Aussichtspunkten herumgelaufen und ich habe den Shafer Trail als nächstes To-Do auf meine Liste aufgenommen (das ist die Straße die man unten im Bild sieht).

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Es wurde ziemlich windig und wir bekamen einen ersten Vorgeschmack auf die nächsten Tage, denn es sollte nicht besser werden. Abends waren wir bei Fiesta Mexicana, einer kleineren Kette mit üblichem MexTex-Essen und sehr kühlem Bier. Im Gegensatz zu den Burgern in der Brewery fanden wir es so gut das wir im weiteren Verlauf noch weitere Filialen der Kette besuchen sollten.
 

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23.10.2010
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Nächster Tag, frühes Glück: Um 4:30 ging es wieder in den Canyonlands NP und dort zum Mesa Arch, einem Sonnenaufgangsziel weiterer etwa hundert Fotografen. Am Tag davor hatten wir die kurze Wanderung schon mal ausgekundschaftet und waren um kurz vor 6 Uhr morgens wieder vor Ort (Anfahrt aus Moab ca. eine Stunde, plus etwa 20 Minuten Wanderung). Das Ergebnis finde ich durchaus sehenswert, auch wenn der Andrang schon grenzwertig war (wie meinte einer auf dem Nachbarfelsen: "Come over here. Same view, just without the arch").

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Nach diesem erfolgreichen Start ging es zum wohnverdiensten Frühstück in das Hidden Cafe direkt gegenüber von unserem Scenic Inn und hier kann ich mal eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. In diesem Lokal wird gekocht und meine Crepes mit Eierfüllung waren absolut hervorragend, vermutlich das beste Frühstück auf unserem Trip.

Im Anschluß fuhren wir weiter in Richtung Monument Valley und stoppten zuerst mal im Valley of the Gods, das kannten wir nämlich noch nicht. Außerdem wollten wir mal völlig vertragswidrig unseren AWD-Chevy auf einer unbefestigten Straße testen, was mich wenig beeindruckte. So mag der Motor für das Ungetüm sicher genug Kraft haben und der Allradantrieb diese auch auf die Straße bringen, aber mit stark abgefahrenden Straßenreifen, dem riesigen Radstand und nicht zuletzt dem Gewicht macht man im "echten" Gelände keinen Stich. Reserverad hatte ich natürlich auch nicht. Zudem wurde es immer windiger, vor lauter Sand konnte man kaum mehr was erkennen.

Nach dem Valley of the Gods sind wir noch den Moki Dugway rauf und runter und in Richtung Monument Valley, wo wir dann aber einsehen mussten das das heute nichts mehr wird. Also ins vorgebuchte Red Hat Inn (ca. 200 USD) in Mexican Hat (hier gibt es so wenige Übernachtungsmöglichkeiten das mir eine Spontanbuchung zu heikel war), Tür verrammelt und darauf gehofft das der Wind am nächsten Morgen wie versprochen nachläßt. Zu Essen gab es auch nichts, das einzige Restaurant hat nur Plätze im Freien und die waren natürlich nicht zu gebrauchen. Immerhin hat der Ort ne Tankstelle.
 
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23.10.2010
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An nächsten Morgen hatte der Wind tatsächlich nachgelassen und es ging wieder bei Sonnenaufgang zum Monument Valley. Seit Anfang Mai zahlt man 8 USD pro Person und nicht mehr 20 USD pro Fahrzeug, wodurch es für uns billiger wurde - eine ungewohnte Erfahrung. Der Sonnenstand ist für Fotos vom Visitor Center nicht gerade ideal, dafür ist der Self Drive durch das Tal wieder mit 75% Kapazität geöffnet (vorher waren es nur 5 Autos pro Stunde, Corona verbreitet sich auch wahnsinnig von Auto zu Auto). Wir haben also wieder unter Verstoß gegen die Mietbedingungen die Runde auf der Staubpiste gedreht und wurden prompt mit einem "Oil Level Low" belohnt. Wie sich herausstelle hatte der Wagen allerdings wirklich nur zu wenig Öl, kein Schaden am Unterboden oder so.

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Danach ging es wieder zurück nach Mexican Hat, natürlich nicht ohne einen Stop am Forrest Gump Point, den ich nicht gekannt hätte wenn er mir auf Google Maps nicht angezeigt worden wäre:

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Nach einem Tankstellenfrühstück ging es über den Moki Dugway (einfach ein Stück nicht asphaltierte Straße, von wegen "scariest road of the US" oder so) weiter zum Natural Bridges NP, wo wir eine kleine Wanderung zu einem der Bögen unternommen haben.

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Mittagessen gab es im Burger Shack in Hanksville, den ich gleich mal lobend erwähne und ohne Tripadvisor auch sicher nicht aufgesucht hätte. Für unser nächsten Ziel Torrey waren wir noch etwas früh dran und sind deshalb noch zur Hickman Bridge, eine abwechlungsreiche und leichte Wanderung im Capitol Reef NP.

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Die Übernachtungen dann im Days Inn, so richtig viel Auswahl hat man ja nicht. Das Steakhaus oberhalb war voller Bustouristen und mit dem Andrang merklich überfordert, auch geschmacklich würde ich da nicht mehr hingehen - aber es war halt in Gehweite und so gabs es mal zwei Bier anstatt nur eines.
 
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23.10.2010
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Durch den Capitol Reef NP bin ich schon oft durchgefahren und manchmal auch ein bisschen gewandert, aber so richtig gesehen hatte ich noch nichts. Ich wollte mal auf die Burr Trail Road, zu den Switchbacks und vor allem zum Strike Valley Overlook. Nachdem der Geländetest des Chevy Tahoe bescheiden ausfiel haben wir kurzentschlossen als Walk-In in Torrey einen Jeep Wrangler für einen Tag für 250 USD gemietet. Mit dem war das Offroad-Fahren nicht nur erlaubt sondern auch versichert und ein Reservereifen inkl. Werkzeug war auch an Bord.

Der Jeep war brandneu und deutlich besser ausgestattet als ich das erwarten würde, u.a. mit Satellitenradio, beheizten Sitzen und Spiegeln und Navigation. Die Burr Trail Road sind wir dann von Norden als Loop angefahren, also erst über die Notom-Bullfrog Road Richtung Süden und dann bei den Switchbacks auf dem Burr Trail zurück. All diese Straßen sind zwar nicht immer asphaltiert, unterfordern den Jeep aber massiv und sind bei trockenem Wetter auch mit einer Limousine befahrbar. Hier mal die "gefährlichen" Switchbacks der Burr Trail Road von oben:

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Der interessante Teil war dann der 4WD-Track zum Strike Valley Overlook, hier war ich dann doch froh einen passenden Untersatz zu haben. Die Fahrt (und damit ersatzweise auch die Wanderung) geht durch teilweise tiefen Sand und ist etwa 3.5 Meilen lang. Ab dem oberen Parkplatz noch etwa 30 Minuten bis zum Overlook.

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Auf dem Rückweg ist der Burr Trail ab der Nationalparkgrenze wieder asphaltiert, hier noch ein Stop im Singing Canyon.

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Das Mittagessen im Burr Trail Cafe hat uns dann wieder weniger überzeugt, aber wer keine Alternativen hat braucht sich auch nicht zu beklagen. So richtig nötig war der Jeep nur auf den paar Meilen zum Overlook, aber ich bin vorher noch nie einen gefahren und nun zumindest um die Erfahrung reicher. Ob ich damit in Schrittgeschwindigkeit 30 Meilen ins Cathedral Valley will ... na ich weiß nicht.
 

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23.10.2010
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Am Folgetag hieß es wieder wandern, es ging schon früh zum Cassidy Arch, eine der beliebtesten (und angeblich anstrengenden) Wanderungen im Capitol Reef NP. Nun ja, es geht bergauf, teilweise auch steil, aber in etwas mehr als ner Stunde ist man auch da. In der Mittagshitze bestimmt nicht so angenehm, aber wer regelmäßig in den Bergen ist hat hier auch kein Problem.

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Weil danach noch viel Tag übrig war sind wir noch ein Stück im Grand Wash zu den Tanks gewandert, auch eine sehr empfehlenswerte und wenig anspruchsvolle Tour.

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Nachmittags ging es dann weiter zum Bryce Canyon NP, wo wir für spottbillige 115 USD eine Nacht im Ruby Inn direkt am Park gebucht hatten. Das Motel war klassisch, aber sauber und sein Geld in jeder Hinsicht wert (Lage, Lage, Lage).
 

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23.10.2010
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Der Bryce NP hat (wie auch Zion und der Grand Canyon) ein Problem, und das ist die Anzahl der Leute die ihn besuchen wollen. Bryce ist besichtigungsfreundlich über verschiedene Aussichtspunkte mit dem Auto bzw. seit einiger Zeit auch mit dem Shuttlebus zu erreichen und das ist es was die meisten wohl auch machen. Nicht umsonst heißt ein populäres Kapitel im Visitor Guide " what to do if you have one hour for your visit", da bleibt nicht mehr viel übrig.

Wir waren bereits mehrfach da und haben so ziemlich alle Tageswanderungen gemacht, daher haben wir uns auf die "üblichen" Rundwege beschränkt. Auch wie immer war es in der Höhe vor allem morgens und mit Wind auch im Mai eiskalt (morgens -7°C), wodurch sich Sonnenaufgang und Sternengucken von alleine verboten haben.

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Anschließend ging es weiter nach Kanab, wo wir mehrere Tage im La Quinta für etwa 200 USD pro Nacht gebucht hatten. Das Hotel war brandneu und ich konnte mich wieder meinem Lieblingshobby widmen - in der Nationalpark-App an der Verlosung von Genehmigungen teilzunehmen.

So hatten wir erst geplant im Zion NP die Wanderung zu Angels Landing zu unternehmen. Nun mußte ich leider feststellen, dass auch für diese (ganz normale) Wanderung aufgrund des Ansturms seit neuestem Permits nötig sind, die Monate im voraus vergeben oder per Verlosung am Tag vor dem Hike zu gewinnen sind. Also habe ich mich mehrfach für immer 6 USD registriert und nie was bekommen - Pech.

Parallel dazu hatte ich im Januar 2022 an der Verlosung der Genehmigungen für Coyottes Buttes North (The Wave) teilgenommen, war aber leider nicht erfolgreich. Naja, während meiner Studienzeit war ich 1998 schon mal da und könnte es verschmerzen. Neben der Verlosung Monate im voraus gibt es auch noch 10 Plätze für die Wave 2 Tage vor dem eigentlichen Termin. Teilnehmen kann man aber nur wenn man sich in Kanab oder Page befindet, die App frägt den Standort ab und reglementiert so den Zugang. Ich hab also vor Ort ohne große Hoffnung auch dieser Verlosung der last-minute Wave Permits teilgenommen, kostet ja auch nur ein paar Dollar. Und was soll ich sagen - wir hatten unglaubliches Glück :)

Ich hatte für den Tag eigentlich ne ATV-Tour zu den White Pockets gebucht und mußte die erst noch verschieben, und da war ich ehrlicherweise wenig optimistisch, Stornobedingungen und so und die 500 USD wollte ich auch nicht in den Wind schreiben. Die Jungs bei der Kanab Tour Company hielten ne Wave-Permit aber für so außergewöhnlich das sie dies problemlos auch noch 15 Minuten vor dem eigentlichen Tourstart möglich machten. Hierfür nochmal ein großes Danke, auch wenn die das eher nicht lesen.

Damit war die Planung unserer Folgtage ein wenig durcheinander, wir mussten die unverhoffte Wave-Tour einschieben und am nächsten Tag erst mal persönlich um 8:30 im Kanab Center unsere Permit abholen und ein Sicherheitsbriefung absolvieren.
 
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Strolf

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27.03.2020
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War es das schon? Oder von „The Wave“ verschluckt worden?
So gefährlich ist die Wanderung dahin doch nicht :unsure:
 

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War es das schon? Oder von „The Wave“ verschluckt worden?
So gefährlich ist die Wanderung dahin doch nicht :unsure:
Nein, absolut nicht, wobei man das nach dem Sicherheitsbriefing nicht unbedingt bejahen konnte.

Mehr als pünktlich waren wir um 8:15 im Kanab Center für unser Permit. Abholen darf nur der Permit Holder persönlich und unter Vorlage einer ID, d.h. ne Vertretung oder nen Guide schicken klappt nicht mehr. Nicht abgeholte Permits werden auch nicht kurzfristig beu verteilt, wir haben mehrere Nachfragen beobachtet und die wurden alle abgelehnt. Wir haben dann noch mit einer Mitarbeiterin geratscht und sie hat uns erzählt das immer mal wieder höhere Beträge geboten werden, aber das Online-Verlosungssystem ist mittlerweile unbestechlich.

Als Permit bekommt man einen bedruckten farbigen Karton mit 3 Teilen ausgehändigt. Ein Teil ist das Parkticket für den Trailhead am Wire Pass, ein Teil mit Öse die eigentliche Permit und ein Teil ein bisschen Text mit Name und Beschreibung. Dazu noch ein Stück Draht, mit dem man die Permit deutlich aus der Ferne sichtbar am Rucksack anbringen soll. Dazu dann eine mehrseitige Fotodokumentation für den eigentlich unmarkierten Weg, auf der sowohl für den Hin- wie auch Rückweg charakteristische Felsformationen zur Orientierung abgebildet sind. Das ganze dann ergänzt mit aus unserer Sicht selbstverständlichen Hinweisen wie z.B. mittags ist es in der Wüste warm und Sonnenschutz und Wasser wären ne gute Idee. Nachdem aber pro Jahr im Gebiet etwa 150 Rettungseinsätze laufen sind diese "Hinweise" wohl durchaus berechtigt. Es wurde empfohlen, kurz vor Sonnenaufgang zu starten, was uns dann doch etwas zu früh war da in der Wave dann sehr viel Schatten liegt. Die ganze Sicherheitseinweisung dauert in etwa ne halbe Stunde und ist eher "recommended", d.h. die Permit abholen und wieder gehen wäre auch gegangen und viel verpaßt hätte man auch nicht.

Zum Vergleich der Status von vor 25 Jahren: Man fuhr in die Ranger Station am Highway 89, bekam dort 5 Bilder gezeigt (das waren im wesentlichen die für den Hinweg), durfte sich die kurz merken (Handy gab es nicht, Dias wären wenig sinnvoll) und wurde damit losgeschickt. Auf unserem Rückweg hörten wir damals dann auch prompt Hilferufe eines verirrten Wanderers, der nicht mehr zum Parkplatz zurückfand.

Mit dem angebrochenen Tag mussten wir nun noch was anfangen und sind eher aus Langeweile in Richtung Zion gefahren. Der Park ist aus meiner Sicht ein Paradebeispiel wie ein eigentlich recht schönes, aber irgendwie auch unspektakuläres Tal zum Topziel gehypt wird und damit quasi nicht mehr besuchbar ist. Vielleicht liegt es an der Nähe zu Las Vegas, vielleicht an der leichten Zugänglichkeit. Die Fahrt von Osten an Checkerboard Mesa und durch den Tunnel ist toll, aber sobald wir dann unten waren ist es mit dem Spaß vorbei. Der mehrere Fußballfelder große Parkplatz am Visitor Center war um 10:00 voll, es hieß "Park in Town", also in Springdale. Dort sind die ersten 3 Meilen "premium parking" und kosten pro Tag 40 USD, danach wird es billger und kostet nur noch 20. An der Straße gibt es Haltestellen für den Shuttlebus zum Visitor Center, wobei man bei den meisten angesichts der Massen keine Chance hatte zeitnah auch in einen reinzukommen. Und mit diesem Shuttlebus geht es ja dann erst zum eigentlichen Shuttlebus ins Tal ....

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Nun waren wir ja eigentlich nicht zum Busfahren da, was aus unserer Sicht vermutlich 2 Stunden einfach gedauert hätte. Die Wanderung zu Angels Landing konnten wir mangels Permit nicht machen, die zum Observation Point ist wegen Steinschlag gesperrt und für die Narrows waren wir weder passend ausgerüstet noch rechtzeitig genug dran. Wir sind also umgekehrt und den Weg zurückgefahren, um vom East Mesa die Wanderung zum Observation Point anzugehen. Da war dann irgendein Laufevent, die Straße war gesperrt und es gab - richtig - Shuttlebusse. Diesmal allerdings kleine Minibusse für eine Handvoll Wanderer, das war absolut in Ordnung und angesichts der doch sehr beschränkten Parkmöglichkeit am Trailhead vermutlich auch die bessere Lösung. Die Wanderung zum Observation Point geht dann leicht ansteigend durch den Wald und nur am Ende ein bisschen durch den Sand; in 3 Stunden hatten wir Hin- und Rückweg erledigt. Der Felsgrat von rechts im Bild ist übrigens Angels Landing.

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Nach dem Ausflug ging es schon recht früh zurück nach Kanab und dort ins Wild Thyme für ein gutes Abendessen auf der Terrasse.
 
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Andie007

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
4.082
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New York & DUS
Nachmittags ging es dann weiter zum Bryce Canyon NP, wo wir für spottbillige 115 USD eine Nacht im Ruby Inn direkt am Park gebucht hatten. Das Motel war klassisch, aber sauber und sein Geld in jeder Hinsicht wert (Lage, Lage, Lage).
War ich letzten Herbst auch :) Lage ist da wirklich das Stichwort - das Restaurant war allerdings gruselig.
 

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23.10.2010
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Samstag, Wave-Tag. Gegen 6 Uhr fuhren wir in Kanab los und machen uns auf den Weg zum Wire Pass. Ab der US89 geht es noch etwa 10 Meilen auf einer Schotterpiste (der Houserock Valley Road) Richtung Süden. Die Straße war in bestem Zustand, grober Schotter und kein Sand, für jedes normale Auto bei trockenen Verhältnissen problemslos befahrbar. Am Wire Pass zeigte sich die Beliebtheit des Gebiets, wo wir vor 25 Jahren noch in einer Parkbucht neben der Straße hinter einem anderen Wagen standen gibt es jetzt einen mehrreihigen Parkplatz mit Toiletten, Karten und Logbuch. Von hier starten auch die Wanderungen in den Buckskin Gulch, einen ewig langen Slot Canyon für den man sich am Parkplatz direkt ein Permit kaufen kann.

Wir haben uns brav ins Trail Log eingetragen und dabei gesehen das nur eine Gruppe vor uns unterwegs war. Vom Parkplatz geht es erst im Flußbett des Buckskin Gulch entlang und dann nach etwa einer Meile bei einem Schild "Permit required" nach rechts über einen Hügel. Der Weg ist voller Fußspuren und absolut nicht zu verfehlen, wenn man nicht blind ist. Nach 2 Meilen verläßt man den Sand und steigt auf Fels über einen kleinen Grat, das ist auch der erste "Landmark" auf dem Handout. Ab da geht es auf Fels weiter und Fußspuren bringen nicht mehr viel, nur hat man mit den Bildern ganz klar vor Augen wo man hin will, von einem GPS auf dem Handy nicht zu reden. Und weil auch das nicht reicht hat man auf dem "unmarkierten Weg" für die Felspassage noch ein paar Pfosten mit Schildern gesetzt, vor allem für den Rückweg. Allen Hinweisen, Bildern und Empfehlungen zum Trotz verläuft sich scheinbar immer noch eine nicht kleine Anzahl der Besucher und man hat irgendwann die Nase voll von Rettungseinsätzen, Prinzipien hin oder her.

Nach der Felspassage kommt man zu Plateau Rock, der liegt ungefähr in der Hälfte und dahinter geht es runter wieder in den Sand. Ab hier dann auch wieder Fußspuren durch ein kleines Tal und auf der gegenüberliegenden Seite durch tiefen Sand teilweise steil hinauf und dann ist man auch schon da.

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Die Fotos entstanden alle zwischen etwa 8:30 und 10 Uhr. Wir waren auch an der "Second Wave" weiter im Westen und sind dann von hinten auf den Grat hinter der Wave gestiegen, wo sich noch ein kleiner Arch befindet, aber nichts ist so spektakulär wie "die" Wave. Wie auch schon vor 25 Jahren wurde bei uns übrigens vor Ort das Permit kontrolliert, man sollte sich also nicht darauf verlassen das man da auch ohne Erlaubnis durchkommt und ein Verstoß ist teuer, sehr teuer.
 

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plagiator

Aktives Mitglied
23.10.2010
224
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Auf dem Rückweg gegen 11 Uhr haben wir dann die ganzen anderen Leute getroffen, die wohl am selben Tag wie wir ihre Permit hatten. Teilweise mit 2 Kindern auf dem Rücken, ohne Kappe und mit ner kleinen Flasche Wasser in der Hand, erst mal nach dem Weg fragend ... ich würde als Ranger da auch verzweifeln. Kurz vor dem Parkplatz eine zweite Kontrolle unseres Permits, die Leute sind bestens vorbereitet und haben Namenslisten dabei. Am Wire Pass haben wir uns wieder aus dem Log ausgetragen und uns auf den Weg nach Page gemacht, wir hatten Hunger.

In Page ging es erst auf nen Burger in das von Tripadvisor empfohlene Gone West (stimmt) und dann kurz in unsere Unterkunft im Days Inn. Preislich waren die Übernachtungen hier durchaus moderat bei etwa 130 USD pro Nacht, die Auswahl ist im Gegensatz zu früher gigantisch. Nach einer kurzen Erholung sind wir auf gut Glück zum Antelope Canyon, ich wollte mich nicht Monate im voraus festlegen und fand die mittlerweile 60 USD Eintritt pro Person auch recht sportlich. Im Upper Antelope war ich vor 25 Jahren schon, da mussten wir für 20 USD noch selbst zu Fuß hingehen und konnten uns ohne Führer solange austoben wie wir wollten.

Bei Ken's Tours waren wir nicht erfolgreich, die Dame am Schalter verwies uns recht unmotiviert auf deren Internetseite und wenn da nichts frei wäre gäbe es auch nichts. So sind wir halt weiter zu Dixie direkt daneben, und da hatte man dann für die Tour um 16:30 noch Platz. Man muß eine Stunde vor dem Start "einchecken" und effektiv sind wir dann um 16 Uhr mitgekommen weil eben in den Touren doch immer mal wieder einer fehlt. Die Gruppen von etwa 10 Personen geben sich im Canyon die sprichwörtliche Klinke in die Hand, teilweise weiß man nicht mal mehr ob man noch bei "seiner" Gruppe steht oder schon bei der nachfolgenden oder vorausgehenden. Der Canyon ist dann aber sehr schön. Achtung: Wir sind im Indianerreservat und hier herrscht drinnen und draußen Maskenpflicht. Wer seine Maske abnimmt hat seine Tour beendet ...

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Wir hatten Glück und es gab auch mal einen der "Beams" zu sehen, trotz der späten Stunde:

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Nach der etwa einstündigen Tour dachte ich mir kurz vor 18 Uhr wir könnten noch schnell beim Horseshoe Bend für den Sonnenuntergang vorbeischauen. Das ist nun nicht mehr einfach ein Aussichtspunkt neben der Straße, sondern ein riesiger Parkplatz, der 10 USD Eintritt kostet und von dem man auf einem rollstuhlgerechten Weg etwa 15 Minuten bis vor zum Rand des Colorado River wandern kann. "Das" Foto macht man dann aber erst bei Sonnenuntergang, die eine Stunde Wartezeit hat die Geduld meiner +1 auf eine harte Probe gestellt.

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Zum wohlverdienten Abendessen haben wir das New York Teriyaki ausprobiert, welches leider unter dem verbreiteten Personalmangel besonders leidet. Sushi gab es mangels Koch nicht, Küche nur bis 20 Uhr (wir waren um 19:45 da) und durch das ständige Rennen der Familienmitglieder war es auch wenig gemütlich, dazu noch eiskalt. Wir hatten beide ne Teriyaki Bowl, die akzeptabel war und dazu als Vorspeise Tempura, welches leider erst nach dem Essen und ohne japanische Panade geliefert wurde - würden wir nicht mehr hingehen.
 
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Der Folgetag war dem Grand Caynon gewidmet und so nicht geplant, denn eigentlich wollten wir von da dann direkt weiter nach Flagstaff. Nur hatten wir ja jetzt noch die ATV-Tour zu den White Pockets nachzuholen, also wurde der Grand Canyon ein Tagesausflug von Page.

Am GC waren wir beide schon so oft das wir nicht wirklich das Gefühl hatten was zu verpassen. Von Osten ging es erst zum Desert View und dann weiter in Richtung GC Village. Hier gibt es nun schon mehrere Shuttlebuslinien, die die einzelnen Teile des Parks anfahren und sich vor dem Visitor Center treffen. Für die Fahrt zu Hermits Rest ist z.B. ein Umstieg nötig - so richtig effektiv ist das nicht, von wegen eine Stunde Besuchszeit und so. Wir sind dann ein Stück den Bright Angel runter, einfach weil wir beide ein bisschen wandern und nicht nur von oben runterschauen wollten wie geschätzt 95% der Besucher. Auch hier jede Menge Warnungen, daß man nicht zu weit gehen sollte und unbedingt Wasser braucht, aus unserer Sicht mit bescheidenem Erfolg. Einige unserer Mitwanderer hatten beim Aufstieg sichtlich Mühe und noch nichts von gleichmäßigem Gehen gehört, immer schnell vorbei und dann schnell aus der Puste.

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Für den Sonnenuntergang hat es diesmal nicht mehr gereicht, wir haben gegen 16 Uhr die Rückfahrt nach Page angetreten (immerhin mehr als 2 Stunden Fahrt) und dann in einer weiteren Filiale des Fiesta Mexicana den Abend bei einem guten Essen und einem (oder zwei) Bier ausklingen lassen.
 
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Nach dem Checkout in Page ging es wieder früh zurück in Richtung Kanab, Treffpunkt für die ATV-Tour war die Abzweigung der House Rock Valley Road an der US89 - kannten wir ja schon. Das ganze um 8 Uhr Utah-Zeit, also 7 Uhr Arizona plus vorheriger Anfahrt. Unser Guide wartete schon mit den ATVs und wir sollten seine einzigen 2 Gäste sein, also gab es ne Privattour, er mit seinem ATV voraus und wir so gut es ging hinterher.

Der erste Teil ging die House Rock Valley Road entlang und war wenig aufregend, dafür aber sehr staubig. Ich wollte den Kontakt zum Guide nicht verlieren und hab deshalb zu wenig Abstand gelassen, wodurch wir mit einer Staubdusche vom feinsten (Sand) belohnt wurden. Hätte ich mal zugehört und wär einfach der Staubfahne nachgefahren, die ist kaum zu übersehen, Blickkontakt ist absolut unnötig.

Nach etwa 15 Meilen ging es links über kleine und SEHR sandige Wege zu den White Pockets. Ich war und bin beeindruckt was die ATVs können, da kann jeder Jeep einpacken mit welcher Souveränität und Geschwindigkeit die jedes Hindernis nehmen.

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In den White Pockets sind wir etwa 2 Stunden herumgelaufen, haben Fotos gemacht, viel über die Gegend gelernt und dann auf dem gleichen Weg auch wieder den Rückzug angetreten. Die Landschaft ist anders als bei der Wave, aber nicht minder beeindruckend.

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Gegen 14 Uhr waren wir wieder am Auto, eine Stunde früher als gedacht und der Guide hat sich mehrfach rückversichert ob das auch reicht und wir uns nicht beschweren würden weil die Tour jetzt kürzer wäre als ausgeschrieben. Aber warum zwangsweise noch Zeit totschlagen, wir waren durch die kleine Gruppe einfach sehr schnell (und die ATVs sind das auch, schneller als 60 Meilen pro Stunde hab ich mich aber nicht getraut - da wär noch mehr gegangen) und wollten auch noch bis nach Flagstaff. Wir haben ihm also sein wohlverdientes Trinkgeld überreicht und möchten nochmal die Kanab Tour Company loben, extrem flexibel und toll organisiert. Ich würd die wieder buchen, beim nächsten Mal dann Coyotte Buttes South, da sind die Permits leichter zu bekommen.
 

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Nun wird es für die meisten etwas langweiliger, in Flagstaff hab ich studiert und war dort eher aus sentimentalen Gründen. Die meisten können mit der Ansammlung von Hotels, Restaurants und Shops vermutlich nicht viel anfangen, für mich ist der Ort ein Stück "Heimat". Wir waren 2 Tage im Sleep Inn und haben einige der mittlerweile zahlreichen Brauereien besucht, waren bei der Snow Bowl ein bisschen wandern und durch den Oak Creek unten in Sedona - hier hat es noch mehr Tourishops als früher. Abends konnte man draußen sitzen, ein paar alte Freunde treffen und in Erinnerungen schwelgen.

Flagstaff hat seine Bevölkerungszahl in den letzten 25 Jahren von 40.000 auf fast 80.000 Einwohner verdoppelt. Irgendwann muß ich hier nochmal für länger her und die ganzen MTB-Trails und Wanderungen wiederholen, die ich schon mal gemacht habe. Auffällig, das die klassischen alten Motels an der Route 66 langsam verfallen und die Stadt dafür an den Rändern mit neuen Inns und Hotels immer weiter wächst - schön ist das nicht. Der Museum Club ist aber noch da :)

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