Wenn man von Vancouver nach Seattle mit der Amtrak fährt findet die komplette Abfertigung bereits am Bahnhof von Vancouver statt. An der Grenze hält der Zug zwar und es gehen auch Grenzbeamte durch den Zug aber man muss weder was vorzeigen noch wird man nochmal befragt oder gefilzt. Das geht aber auch nur deshalb weil zwischen Vancouver und der Grenze kein Halt ist.
Das wusste ich nicht. Interessant, dass es das da so viele verschiedene Verfahren gibt - und das bei insgesamt nur 3 grenzüberschreitenden Verbindungen: Montreal (Adirondack), Toronto (Maple Leaf) und Vancouver (Cascades). Letzterer immerhin mit 2 täglichen Zügen.
Die USA sind eben riesig. Da kann man schon mal eine gute Stunde zum naechsten Shoppingcenter fahren, wenn man einkaufen moechte. Und sicherlich sind das keine Highspeed Zuege.
Riesig sind die USA, das stimmt. Aber die 8 Stunden für 560 Kilometer (was einem auch die Größe des Staates New York verdeutlicht - man bleibt die ganze Fahrt im selben Bundesstaat!) sind auch nicht arg schnell. Diese Amtrak Intercity Angebote sind am ehesten mit D-Zügen in den 60er und 70ern vergleichbar.
Toller TR. Ein bisschen hat man ja schon das Gefühl, dass bei Amtrack (und vielen anderen EUs in den USA) die Zeit stehen geblieben ist. Und das im positiven wie im negativen Sinne.
Danke! Ja, beim Reisen mit der Bahn in den USA ist in der Tat die Zeit stehen geblieben. Es sind die alten Trassierungen der Bahnstrecken, meist noch aus dem 19ten Jahrhundert. Damals hat man in Nordamerika beim Bau auf die Kosten geachtet und aufwändige Erdarbeiten sowie Tunnels und Brücken möglichst vermieden. Sprich, die Strecken sind im nicht flachen Land eher kurvig. Für den Güterverkehr ist das ausreichend und die Güterbahnen, welche die Strecken besitzen und betreiben, sehen absolut keinen Grund, in den Ausbau zu investieren. Der Adirondack fährt nördlich von Albany kaum schneller als 50 km/h und oft langsamer.
Auch das Signalsystem ist außerhalb der North-East-Corridor zwischen Boston, New York und Washington eher bescheiden, weshalb keine Geschwindigkeiten über 79 mph (knapp 130 km/h) erlaubt sind - die sowieso nur an wenigen großzügig trassierten Stellen in den USA erreicht werden können.
Das Thema Infrastruktur ist in den USA sowieso spannend, der Staat auf Bundesebene macht da kaum was und eigentlich lebt das Land von der Substanz. Die Interstates wurden in den 50er/ 60ern gebaut, seitdem tut sich da relativ wenig (kaum nennenswerter Netzerweiterungen). In den einzelnen Bundesstaaten gibt allerdings Ausbau (mehr Fahrspuren, etc.) - das hängt aber oft von den Verhältnissen im jeweiligen Bundesstaat ab, da diese Geld beisteuern müssen.
Bei Bahnstrecken sowieso nix neues - nur begrenzter Ausbau in einigen Gegenden, aber auch eher halbherzig.
Carsten