Business Class Sitz
Die Sitze in der neugestalteten Business Class, welche übrigens erstmalig ab Deutschland eingesetzt werden, sind nach vorne gerichtet und mit Leder überzogen. Dabei ist jeder Sitz entweder beige oder violett. Einmal platzgenommen hätte ich auch mehr als die 12 Flugstunden nach Singapur hier verbringen können. Die Polsterung ist bequem und mit dem großen flauschigen Kissen kann man es sich richtig gemütlich machen. Möchte ich meine Beine hochlegen, so muss man außer in der 11. und 19. Reihe, leicht schräg sitzen. Die Füße verschwinden dann in einer kleinen Lücke, in meinem Fall zum Fenster hin. Dies war anfangs für mich etwas ungewohnt. Es ist aber auch eine stufenlose und getrennt bewegliche Fußstütze vorhanden. Diese stellt man, genauso wie die Lehne, an den seitlich befindlichen Knöpfen ein. Neu für mich war auch der Sicherheitsgurt mit einem verbauten Airbag. Hoffen wir mal, dass dieser nie benötigt wird.
Ablagen neben dem Bildschirm des In-flight Entertainment
Für seine persönlichen Sachen bietet der Sitz eine Vielzahl unterschiedlich großer Ablagen. So befindet sich neben dem Bildschirm eine Abstellfläche für ein Getränk und darüber ein kleines beleuchtetes Fach (belastbar bis 1kg) zum Zuschieben. Ich habe während des Fluges hier meine Kamera sicher verstaut. Praktisch, aber vermutlich hauptsächlich für die Damen, ist der mit einer Blende verdeckte Spiegel. So erspart man sich den Weg zur Flugzeugtoilette um zu überprüfen, ob nach 12h Flug die Drei-Wetter-Taft-Frisur wirklich noch hält wie versprochen.
frei verstellbarer Tisch
An der dem Fenster zugewandten Seite befindet sich ein kleines Staufach, wo sich anfangs die Noise-Cancelling-Kopfhörer von Phitek befanden. In dem Auszug daneben ist der ausreichend große und stabile Tisch verstaut. Dieser wird durch einen Druck auf die Abdeckung herausgefahren. Einmal ausgeklappt lässt sich der Tisch in jegliche Richtung verschieben bzw. drehen. Auch die Höhe ist individuell anpassbar. Das Aufstehen, ohne den Tisch wegzuklappen, ist mit etwas Vorsicht möglich.
seitliche Ablagen
Höhenverstellung des Tisches
Tisch im Einsatz (mit 13″ Ultrabook)
Ablage und Anschlüsse neben der Sitzlehne
Links von meiner Sitzlehne befand sich ein weiteres größeres Fach. Hier passen z.B. Zeitung, Zeitschrift oder eine Wasserflasche hinein. Ich nutzte das Staufach nach dem Start hauptsächlich zum Verstauen des Laptops. Direkt daneben befinden sich die persönlichen Anschlüsse für USB-Geräte und Netzstecker (110V/60Hz). Ein handelsüblicher Eurostecker (Steckertyp C) passt hier ohne Adapter.
Beleuchtung
Die individuelle Beleuchtung ist, ebenso wie ein Großteil der Kabinenbeleuchtung, LED basierend. Auf meinem Platz 20A hatte ich rechts von der Sitzlehne eine dreiteilige Leseleuchte und links nochmals eine Einzelne. Mit der darunter liegenden Taste konnte ich zwischen zwei verschiedenen Leuchtstärken wählen. Als ein nettes Detail empfand ich auch, dass sich der Kopfhörer prima über die einzelne Leuchte hängen ließ, wenn ich ihn nicht brauchte.
verschiedene Leuchten rechts von der Sitzlehne
Leseleuchte links von der Sitzlehne und der Kopfhöreranschluss
Privatsphäre
Die Privatsphäre ist auch jedem Sitz in der neuen Business Class von Singapore Airlines durch verschiedene Blenden garantiert. Von meinem Sitz 20A konnte ich lediglich sehen, was bei meinem Nachbarn auf der anderen Seite des Ganges gerade im In-flight Entertainment läuft.
Die Airbus A350 wurde von Singapore Airlines mit einer 1 – 2 – 1 Bestuhlung in der Business Class ausgestattet. Als Alleinreisender bietet sich ein Sitz am Fenster an. Sollte man allerdings zu zweit unterwegs sein, ist die Wahl der zwei mittleren Sitze (D & F) angebracht. Hier ist man zwar räumlich voneinander getrennt, kann aber Gespräche ohne Weiteres führen. Möchte ein Passagier trotzdem für sich sein, kann eine Sichtblende zwischen den Sitzen vorgeschoben werden.
Mittelsitz ohne Sichtblende
Mittelsitz mit Sichtblende
Mittelsitz mit Sichtblende aus Passagiersicht
flaches Bett mit waagerechter Liegefläche
Der neue 71 cm breite Business Class Sitz in der A350 lässt sich in ein komplett flaches Bett mit einer 1,98 m langen waagerechten Liegefläche umbauen. Was man dabei wissen muss, ist das bei Singapore Airlines nicht wie bei anderen Airlines der Sitz in die niedrigste Position gefahren wird, sondern die Rückenlehne nach vorne geklappt werden muss. Auf der Rückseite der Lehne befindet sich dann eine dünne Matratze bzw. Auflage, eine Decke und ein zusätzliches Kissen. Für mich war der Umbauprozess beim ersten Mal nicht ganz so einfach. Die Flugbegleiter helfen aber gerne und bereiten einem das Bett vor.
Als Vorteil empfinde ich, dass man ein komplett flaches und vor allem breites Bett hat. Singapore Airlines wirbt damit, dass es das breiteste Bett seiner Klasse ist. Gut gelöst finde ich auch das Anschnallen während des Schlafes. Dies wird nicht mit dem normalen und starren Beckengurt gemacht, sondern mit einem zusätzlichen Gurt. Dieser ist ähnlich wie der im Auto und bewegt sich bis zu einem gewissen Punkt mit. So wird das Umdrehen im Schlaf einfacher und bequemer. Nachteilig für den ein oder anderen Passagier könnte sein, dass man in diesem Business Class Sitz schräg zur Flugrichtung schlafen muss.