Boarding nach Houston beginnt pünktlich, ich habe mich gegen den Upper Deck Platz entschieden, da es oben bis auf den letzten Platz voll ist, sondern 87K, wobei 87L leer bleibt. Vom Flug gibt es nichts zu berichten, außer das ich sehr enttäuscht von der Sauberkeit der Toiletten war - nicht weil da einige Passagiere die Sau rausgelassen hatten, sondern weil die Langzeitpflege vernachlässigt wird. Der tiefsitzende (Rubbelprobe mit einem Papiertuch), schimmelartige Dreck in den Ecken und die Wollmäuse an der Wand, die aus der Lüftung zu kommen schienen, deren Gitter auch zugesetzt war, können eigentlich nur von andauernder schnel-schnell Putzerei kommen. Ich verstehe ja, das dies in den kurzen Servicezeiten durch Fremddienstleister oft nicht anders geht - aber die Dinger sind doch auch mal länger in der Wartung.
Wir kommen pünktlich weg und 15 Minuten zu früh in Houston an.
Immigration ist trotz recht langer Schlange, aber vielen freien Automaten nach 10 Minuten (diesmal kein "X") erledigt und auch Customs und erneuter TSA Check gehen so zügig, das ich schon 25 Minuten nach dem Debording am United Automaten meine weiteren Tickets ziehe. Zu meiner Überraschung spuckt der direkt alle 6 weiteren Flüge aus.
Da ich hier zum ersten mal *G Tickets habe, gehe ich aus Neugier in die United Lounge, beschließe aber nach einer Runde doch weiter in die Centurion Lounge zu gehen. Das Angebot an Speisen und Getränken ist da einfach um Klassen besser. Nach Mahlzeit und Dusche geht es weiter zur Maschine nach SFO. Ab jetzt habe ich 4 Flüge mit der B738 vor mir- der erste nach SFO ist bis auf den letzten Platz gefüllt, und ich erlebe zum ersten mal "Status Overrun" - Im Preboarding sind bereits mehr als 20 Leute (Militär, 1K) und in meiner Boarding Group 1 geschätzte 50-60 Leute, so dass gefühlt die restlichen Boarding Groups zusammen kleiner waren. (Geht aber Mathematisch nicht auf da >150 reinpassen).
Auf diesem Flug fällt mir zum ersten mal auf das ich Whatsapp Nachrichten über UnitedWifi bekomme, obwohl ich nichts gebucht habe. Auch alle Google Anwendungen bekommen Daten (Maps aktualisiert - auch die Satelittensicht, Mail, suche, flights geht ). Dies ist auch auf den weiteren domestic Flights so. Mann kann Nachrichten per Whatsapp verschicken und empfangen - nur Bilder und Anhänge werden nicht übertragen. Für Maps ist das sehr praktisch, am Fenster hat man meistens auch GPS Empfang, so dass man genau nachsehen kann, was man da draußen so sieht.
Wir kommen 15 Minuten zu früh in SFO an, so dass ich dann doch fast eine Stunde zum Umsteigen habe, die Maschine nach Seattle ist auch pünktlich, boarded aber früh - letztendlich bin ich nur ca. 10 Minuten in SFO im Terminal gewesen.
Auch in Seattle sind wir 15 Minuten zu früh. Da ich den Flughafen noch nicht kenne (bzw. vor 25 Jahren zuletzt hier war) mache ich erst mal eine Orientierungsrunde um mich etwas zu bewegen. Leider habe ich vergessen, dass die Centurion Lounge um 22:00 schließt - ich kann sie mir leider nicht mehr ansehen. Ich kehre also in die United Lounge ein, die bis 0:15 geöffnet ist. Hier verbringe ich bei Tomatencremesuppe (geht eigentlich) und etwas Rotwein (naja) die Zeit bis zum Boarding um 0:05.
Auf dem Flug nach Chicago schlafe ich viel, so viel, dass ich keine Getränkerunde mitbekomme. Auf der Anflugrunde über Chicago gibt es unter der Wolkendecke eine tolle Aussicht auf die Stadt, leider hab ich nur das Handy zur Verfügung.
Wieder sind wir zu früh, aber in der Lounge in Chicago kann ich einen schönen Sonnenaufgang erleben - dies neben einem orthodoxen Juden, der, in voller Montur (Tallit, Riemen etc.) aber sehr ruhig, sein Morgengebet abschockelt.
Nach 30 Minuten muss ich auch schon weiter, hier erwische ich mich zum ersten mal bei dem Gedanken, dass ein längerer Stopover doch mal ganz nett wäre. Auch der Flug nach Houston ist überpünktlich - wir sind um 10:15 da. Ich gehe in die Centurion Lounge und mache in der Ruheecke erst mal ausgestreckt ein Nickerchen.
Gegen 14:00 bekomme ich einen Slot für die Dusche, und dann ist auch nicht mehr viel Zeit bis zum Rückflug. Die Maschine nach München boarded pünktlich, wegen aufziehendem Regen brauchen wir aber fast 1h bis wir starten dürfen. Auf diesem Flug habe ich leider einen Russen neben mir, der die vertikale Ausrichtung seine Beine nicht richtig kontrollieren kann, aber auch nicht damit leben kann, das sich deshalb unsere Knie gelegentlich berühren. Er wechselt gefühlt alle 5 Minuten seine Sitzposition- ich bin aber froh nicht vor Ihm zu sitzen, da er auch mehrmals seine Beine anwinkelt und die Knie am Vordersitz abstützt. Die Oma vor ihm scheint dies aber zu ignorieren.
Ich schlafe deswegen wesentlich unruhiger als es notwendig wäre, richtig wach fühle ich mich beim Frühstück nicht. Wir kommen mit nur 30 Minuten verspätung an. Es gibt keine Automaten in München, da aber sehr viele nicht Europäer im Flieger sitzen, habe ich bei der Passkontrolle nur 3 Mann vor mir.
Etwas müde habe ich keine Lust jetzt noch bis 13h hier zu warten und frage in der Senator Lounge höflich, ob sie nicht Interesse daran hätten, wenn ich die frühere Maschine nach Düsseldorf nehme. Die sehr nette Dame meint sie schaut mal, sie hätte einige Möglichkeiten, da der Flugplan in der Früh wegen Nebels sowieso durcheinander sei. Noch während sie bucht, bekomme ich die Meldung auf mein Handy, dass ich wegen der Verspätung meinen Anschlußflug nicht schaffen könne und deswegen auf einen anderen Flug umgebucht wurde
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Nach kurzer Stärkung kann ich dann auch direkt weiter zu G31, wo der Flieger nach Düsseldorf wartet.
Hier werde ich Zeuge zweier "Businesskasper", die aber wohl grade neu im Metier sind: Die beiden fielen mir schon auf, weil sie direkt am Gate stehend mit ihren ausgedruckten "C" Tickets rumwedelten. Da auch der Rest der Maschine recht geschäftlich besetzt ist, macht die erste Boardinggroup rund 30 Personen aus. Als die FB zur Ansage des Boardings ansetzt springen die beiden sofort zu ihr, um ihr noch während der Durchsage ihre Tickets unter die Nase zu halten. Leider sind keine Kinder unter den Passagieren, so das die beiden auch als erstes drankommen und die Treppe runtergehen.
Es ist aber ein Bustransfer
- als ich in den Bus einsteige haben es sich die beiden hinten im Bus bequem gemacht und je einen Carryon auf dem Sitz daneben. Ihr Wohlbefinden verringert sich zusehend, während sich der Bus weiter füllt - letztendlich kommen sie als letztes aus dem Bus und ich muss mir ein lautes Auflachen verkneifen, als sie die hintere Treppe zur Maschine nehmen.
Wir sind 15 Minuten zu früh in Düsseldorf, und ich nutze die gewonnene Zeit um zur Bundespolizei zu gehen um Global Entry zu beantragen. Das Büro ist mitten im Terminal und trotz Mittagspause und einem Beamten der das noch nie gemacht hat, unterschreibe ich nach 10 Minuten die Freigabeerklärung und gehe mit meiner Kopie nach Hause.
Fazit: Schön wars, aber ohne große Pause auch echt anstrengend - vor allem weil es 4x 737 nacheinander waren. Jetzt sehe ich die einzelnen Flüge langsam in meinem Account eintrudeln und denke über OleWs Frage nach warum mir das nichts ausmacht, und ich trotzdem einigermaßen entspannt nach Hause komme. Ich bin da noch zu keinem endgültigen Schluss gekommen - das muss ich wohl mal mit einem Therapeuten durchdiskutieren.