Ob ein Markt wie Wien auf Dauer im freien Wettbewerb eher ein Hub oder ein Spoke ist, sollte doch der Konsument entscheiden. Das Problem der AUA, wie schon mehrere Male angeschrieben, war und ist eine Kostenstruktur, die sich in Zeiten wie unseren nicht darstellen lassen kann, die Erloese waren immer ausgezeichnet und auch Tyrolean hat fuer die Mutter immer solide gefuettert, so dass es primaer an der fetten und viel zu teuren Mutter liegt.
Dumme Versuche wie die Erhoehung der Qualitaet ( Stichwort Catering ), ohne die Kostenstruktur zu optimieren, endeten ja meist in verzweifelten Korrekturen und dem Versuch, das Boot zurueck zu rudern.
Kann mich hier sehr gut an einen Kommentar eines Vorstands vor Jahren erinnern, der sich angesichts der Serviceoffensive erstaunt zeigte, da die Erloese nicht signifikant stiegen. Anstatt die Strategie per se zu hinterfragen, wurde es mit Dumpingpreisen von Niki und dem Verlust einiger Monopole und Duopole erklaert.
Es ist natuerlich mehr als pikant und entsprechend faellt die Reaktion im Interview auch aus, dass ein zweiter EK Flug wohl definitiv die Langstreckenfluege ruinieren wuerde, die eventuell noch den einen oder anderen Groschen abwerfen, sprich Nordostasien und Bangkok.
Aber auch der Bau ( oder vielmehr der Versuch eines Terminalbaus ) und die daraus entstandene PR Schlacht, wer denn nun verantwortlich ist, zeigt wie in diesem Fall auch, dass die Uhren an der Donau noch anders ticken.
Man kann sicherlich in weniger stark umkaempften und rendite-traechtigeren Branchen den Filz weiter kultivieren und Schluesselpositionen politisch besetzen, aber im Luftverkehr sollte man die Zeichen der Zeit doch schon vor 10 Jahren erkannt haben...
Ob man den Protektionismus und den politischen Rueckhalt aus Canada in OE replizieren kann, bleibt ebenso fraglich, so dass sich die AUA schlicht und ergreifend den Gesetzen des freien Marktes stellen muss und primaer in die Hubs der LH fuettern wird...
Nur am Rande angemerkt: wenn man sich die Loehne der jungen OS Mitarbeiter einmal vor Augen haelt, dann sollte man sich ebenfalls nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnen, sonst muss man sich irgendwann rechtfertigen, warum die Jungchinesin in der Kabine einer EK 773 noch mit mehr netto nach Hause in die FA WG geht, als so mancher OS Jungmitarbeiter...