Wenn das auf der Rechnung bzw. Buchungsbestätigung sauber aufgeschlüsselt ist, reicht das vollkommen. Für die Entscheidung, ob ich die Leistung kaufe oder nicht, ist diese Aufschlüsselung doch völlig belanglos, mir wird ein zu zahlender Endpreis genannt und da interessiert es mich nicht, wie der sich zusammensetzt. Es bringt mir auch keinen Vorteil, da ich eh nichts daran ändern kann. Wenn mir ein anderer Anbieter ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, gehe ich dahin und zahle den mir genannten Endpreis, fertig! Beim Metzger frage ich doch auch nicht, wie hoch der Personalkostenanteil am Preis des Steaks ist.
Das ist natürlich von der Logik her zunächst vollkommen richtig - wie ich versucht habe oben zu erklären ist der Einzelhandel (Verkauf einer Ware!!) nicht zu vergleichen mit einer Dienstleistungverkauf und schon gar nicht mit dem
online Dienstleistungsgewerbe:
Beim Metzger hast du ja auch nicht 10 Metzger nebenan (ggf. auf dem Wochen-Markt?) und kannst "transparent" das Preis-Leistungsverhältnis vergleichen. Außerdem spielt beim Lebensmitteleinzelhandel und speziell beim handwerkerlichem Angebot neben dem Preis auch Geschmack und Reputation eine Rolle - Leberkäs vom Metzger A schmeckt in der Regel anders als der vom Metzger B und hat deshalb einen anderen Preis - analog Wein, Kaffee oder Gastroangebote!
Internet erweckt den Eindruck als hätte man 100%ige Preistransparenz - zumindest will uns Google das so vorspiegeln.
OT Einzelhandel:Ich erinnere mich an Zeiten als der Kaufland seine Waren nach dem klassischen Händlerprinzip kalkulierte: EK-Preis mal XX,XX = VK-Preis. Abverkauf erfolgte durch Abschlag von diesem Preis ggf. bis unter EK. Das waren noch Zeiten
Irgendwann hat der Lidl&Schwarz wohl die studierten Absolventen ans Werk gelassen und seine Preisbildung komplett umgestellt: weil die meisten heutzutage eh mit dem Smartphone rumlaufen und Preise per Barcodescan kurz mal online vergleichen wurden die Preise nicht mehr EKmalXX gerechnet sondern nach dem online Preis plus ein paar Kreuzer für das "gleich mitnehmen" - Abverkauf nur noch bis zum Onlinepreis. Natürlich gibt's ab und zu gute Angebote, die vom o.g. Standardprinzip abweichen...
Zurück zum Thema: als vor sagen wir 7 oder 8 Jahren das OTA Geschäft losging, stellte Traveloverland, L'Tur und zig andere mehr oder weniger in der Republik bekannten Reisebüros, die früher in der Süddeutschen die Reiseseiten mit Kleinanzeigen füllten, neben expedia & Co einfach ihre Angebote online. Somit konnte der Kunde Preise vergleichen, zum Buchung musste er immer noch in das Geschäft kommen. Dann kamen die Airlines auf die Idee selber die Flüge online zu verkaufen und haben die Provisionen abgeschafft. Reierair und Easjet mit ihren absichtlich verwirrend aufgebauten Websites waren Pioniere im "so verführe ich Kunden mehr zu kaufen als sie brauchen" ....
Danach habeb sich viele Anbieter einen Server zugelegt und über Anbindung an ein GDS selber im Geschäft mitgemischt. Expedia oder ebookers waren trotzdem unschlagbar, weil global aufgestellt. Die kleineren suchten nach Wegen, hier mitzumischen.
Kayak, Swoodoo, hoteslcomparision und andere Metasearchmachines (wie für alles was du online kaufen kannst , guenstiger.de, google shopping) spiegeln dem Nutzer 2014 eine vermeintliche Transparenz (so verkauft es uns die Presse) vor - um hier ganz oben zu landen wird das online Geschäft extra vorbereitet: ich erinner mich an ein Zockerhotel in Meran das bereits damals bei hrs.de ganz oben stehen wollte: Raten wurden sehr niedrig angesetzt um ganz oben zu landen - im Kleingedruckten stand dann "Kurtaxe pro Person/Nacht 12,5€" - derweil hatte Meran die Kurtaxe bereits 1995 abgeschafft.
Das Aufbröseln von Gebühren macht nur Sinn, wenn man die Wahl hat - wenn keinen Wahl besteht ist das ganze nicht wirklich zielführend.
2014 sind onlinewebsite gespickt von Tricks, Versicherungen, IP-Adressenabhängige Veränderungen, affiliate link abhängige Preise etc. - hier ist absolut Vorsicht geboten - mit seriös hat das nichts mehr zu tun!
Wie ebookers.de zeigt stimmt nicht mal die Rechnung (s. screenshot)...
OT: Ganz nebenbei kann der Handwerker neuerdings noch eine Abfallpauschale bei jedem Angebot angeben: versuch doch mal, zum Handwerker zu sagen "den Abfall entsorge ich selber".... da werden die richtig böse