Vermögensverwalter - lohnt sich so etwas?

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mf_2

Erfahrenes Mitglied
26.02.2016
1.929
3.676
STR
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Hallo zusammen,

Ich habe mich länger schon mit dem Gedanken getragen, mein Geld nicht selbst anzulegen, sondern das in professionelle Hände zu geben. Allerdings dachte ich immer, dass die Mindestsummen sehr hoch sind (7stellig).

Nun sehe ich online seit einiger Zeit Werbung von Liquid. Die machen‘s schon ab 100k „auf Family Office Niveau“. Hat hier jemand Erfahrungen mit denen? Kann man mit denen sein Geld gut mehren? Oder gibt es ggf. bessere?

Auf LinkedIn sehe ich immer „GrünerFisher“, aber die scheinen sich mehr an Rentner zu richten (oder ich sehe das falsch) und dann wäre ich definitiv nicht die Zielgruppe.

Was könnt ihr empfehlen? Die gute alte Dorfsparkasse?

Oder doch selber versuchen?

Viele Grüße
mf_2
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.223
11.036
IAH & HAM
Einfacher und billiger ist es wenn Du selber einen Teil in Index ETF steckst, und den Rest in festverzinsliche Wertpapiere hoher Bonität und unterschiedlicher Laufzeit.

Ich habe seit vielen Jahren einen Teil meines Geldes in einer Vermögensverwaltung unter Vertrag (erst Commerzbank, jetzt bei einer kleineren Bank). Die Rendite die in der Vermoegensverwaltung erzielt wird ist nach meiner Erfahrung nach Abzug der Kosten nicht besser als das was ich auch mit dem Rest meines Geldes erziele, allerdings ist die Diversifizierung und Risikostreung deutlich breiter. Man merkt das immer wenn es Rückschläge im breiten Markt gibt und das Depot bei der VW deutlich weniger verliert. Insofern sehe ich Vermögensverwaltung wirklich hauptsächlich als Risikomanagement Tool.

Bevor Du zu einer Vermoegensverwaltung gehst solltest Du Dir klar sein warum Du das machst, was Dein Ziel ist.. Ich zahle Übergens eine pauschale Vergütung (Prozentsatz des angelegten Geldes), alle "Kickbacks" die die Bank erhält werden mir gutgeschrieben, alle Trading Kosten ausser Fremdspesen sind abgedeckt.
 

Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.266
3.620
FRA
Auf LinkedIn sehe ich immer „GrünerFisher“, aber die scheinen sich mehr an Rentner zu richten (oder ich sehe das falsch) und dann wäre ich definitiv nicht die Zielgruppe.
Mit denen hatte ich jetzt den Erstkontakt, aber du musst dir mal ganz genau durch den Kopf gehen lassen, von was die leben …

Erstmal wollen die einen festen Prozentsatz von deinem Vermögen als Basis (ca. 1% zzgl MwSt); zusätzlich ca. 10% zzgl MwSt für jeden Gewinn, den Du machst.
Sollte also Dein Portfolio einen Zuwachs haben von 1000 EUR, dann nehmen die davon erstmal 100 EUR mit. Gerechnet wird dies quartalsweise.

Nehmen wir also mal an, du hättest 500.000 EUR von denen verwaltet, dann wird erstmal die jährliche Gebühr von 5000 EUR zzgl MwSt berechnet, sollte der Vermögensverwalter das nur angelegt haben und nichts mehr damit machen und auf Grund guter Börsen werden das am Ende des Quartals 550.000 EUR, dann zahlst du am Ende des Quartals nochmal 5.000 EUR Gewinnbeteiligung.
Wenn die Börsen mal schlecht laufen, dann bleibt die jährliche feste Vergütung immer noch, es gibt nur keine Gewinnbeteiligung …
 

Tim2008

Erfahrenes Mitglied
28.04.2009
1.100
185
Es hängt viel davon ab, wie hoch die Anlagesumme ist. Eine wirklich individuelle VV wird man mit einem 6-stelligen Betrag nicht bekommen oder es wird ein recht hoher Anteil der Anlage für die Gebühren draufgehen. Sonst wird einem was als individuell verkauft, im Endeffekt ist man in einem Topf mit vielen anderen. Kann man machen, aber dann kann man auch selbst einfach einen Mix an ETF‘s kaufen und spart eine Menge.

Viele der besseren VV haben die Mindestanlagesummen für eine richtige VV mit Vermögensplanung etc. in den letzten Jahren auch signifikant erhöht.

Wie DFW-SEN schon geschrieben hat, ist eine Pauschalvergütung am sinnvollsten.
 

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
551
361
Für einen guten Vermögensverwalter musst Du roundabout 1 Mio € mitbringen, wenn er genügend Know-How reinstecen soll. JA, viele Vermögensverwalter fangen bereits bei Einhunderttausend € an, aber das ist dann ein Standard, den viele andere genau so gut leisten können. Ab einer halben Mio wirds dann ein klein wenig individueller, aber ein auf Dich zurecht geschnittenes Konzept kriegst Du in D wohl kaum unter 1 Mio.
Diejenigen, die viel Werbung machen, haben´s wohl auch nötig. Die wirklich Guten sprechen sich rum, sind in Anlegerkreisen bekannt.
 

Hotel

Erfahrenes Mitglied
20.10.2020
3.041
3.198
wenn der VV gut ist, ist das Preismodell nachrangig.

Es ist sinnvoll, wenn der Verwalter nur dann richtig gut verdient, wenn ich gut verdiene.

Frage: welche wirklich als gut geltenden VV arbeiten mit diesem Modell?

Wirklich gute gibt es nach meiner Kenntnis nicht, weil alle nur mit Wasser kochen.
Oder ich kenne diese nicht, weil ich nicht so vermögend bin.

Mit 1 Mio€ Vermögen kannst Du z.B. zur Quirinbank gehen (feste Vergütung + Erfolgsbeteiligung), dort die Konditionen verhandeln, das Thema Geldanlage vergessen, und Dich den schönen Dingen im Leben widmen.

Du kannst mit der Mio auch z.B. zur LGT gehen (höhere Kosten als bei QBK, aber raus aus der EU).
 

Hotel

Erfahrenes Mitglied
20.10.2020
3.041
3.198
Absurde Vorstellung. Der Verwalter verdient immer.

Das ist falsch. Mancher Verwalter lässt sich angeblich auf eine Vergütung als Beteiligung am Wertzuwachs ein. Und selbstverständlich werden bei einer Vermögensverwaltung im Honorar-Model eventuell gezahlte Provisionen etc. an den Kunde 1:1 weitergegeben.

Richtig ist aber auch, dass die Mehrheit der Honorar-Verwalter eine gewisse Grundvergütung erhalten (z.B. 0,5% des Vermögens, pro Jahr, also bei 1Mio€ 5k€), und zusätzlich eine Erfolgsbeteiligung.
 

bahnfahrer_eu

Erfahrenes Mitglied
18.05.2024
266
386
Das ist falsch. Mancher Verwalter lässt sich angeblich auf eine Vergütung als Beteiligung am Wertzuwachs ein. Und selbstverständlich werden bei einer Vermögensverwaltung im Honorar-Model eventuell gezahlte Provisionen etc. an den Kunde 1:1 weitergegeben.

Richtig ist aber auch, dass die Mehrheit der Honorar-Verwalter eine gewisse Grundvergütung erhalten (z.B. 0,5% des Vermögens, pro Jahr, also bei 1Mio€ 5k€), und zusätzlich eine Erfolgsbeteiligung.
„Angeblich“. Du meinst , in Jahren ohne Zuwachs geht der Verwalter zum
Sozialamt?
 

Rungisalf

Erfahrenes Mitglied
06.07.2012
507
225
Ich bin seit einigen Jahren beim VW Liqid.
Absolut seriös und professionell, habe dort in verschiedenen Strategien investiert (Aktiv, Passiv, Privat Equity),
die Vergütung ist transparent und wirklich fair.
Monatliches Reporting, persönliche Beratung, die Rendite nach Kosten ca. 13,5 % p.a.
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.266
3.620
FRA
Monatliches Reporting, persönliche Beratung, die Rendite nach Kosten ca. 13,5 % p.a.
Was berät er denn persönlich ? Der VV kauft und verkauft doch sowieso in Deinem Namen auf Deinem Depot ?

Aus wieviel Positionen besteht denn Dein Depot ? Liegt das Depot bei einer Bank Deines Vertrauens oder bei einer Bank, die Dir der VV vorgegeben hat ?
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.223
11.036
IAH & HAM
Drückt aber auch in "schlechten Zeiten" den Zugewinn, oder kann sogar zu Verlusten führen.
Das stimmt, aber auch hier muss eine VW zeigen dass durch die Anlagestrategie die Verluste (nach Gebühren) geringer ausfallen als im breiten Markt (e.g. Index ETFs). Dazu werden Vereinbarungen ueber Benchmarks getroffen (basierend auf der Anlagestrategie), gegen die der Erfolg gemessen wird.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Damit der Verwalter genau nichts macht?

Was der Verwalter macht ist ja vereinbart und wird gegen die Benchmarks gemessen.

Am sinnvollsten ist eine Erfolgsbeteiligung.

Das sehe ich anders, ausser Du bist auch in der Lage eine Verlustbeteiligung zu vereinbaren (Viel Glueck). Du hast kein Interesse die VW zu inzentiveren hoch spekulativ anzulegen.
 
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KevinHD

Erfahrenes Mitglied
05.07.2012
2.587
1.537
FFM
Ich mache das grundsätzlich und ausnahmslos selbst, auch wenn ich einen "Vermögensverwalter" nehmen könnte.

Denn
1. spare ich mir damit deren nicht unerhebliche Kosten
2. weiss ich auf wen ich sauer sein darf, wenn es mal nicht so gut läuft :) und
3. wäre mein BWL/VWL-Studium sonst ja wirklich für die Katz gewesen
4. die "Beratung" einer durchschnittlichen Sparkasse oder VB ist für den kleinen Mann mit 100k doch für die Tonne, da wird aufgeschwatzt was gerade weg muss ....

Man hat heute mit Onlinebanken und Fintechs so viele einfache Möglichkeiten dafür.
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
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Rungisalf

Erfahrenes Mitglied
06.07.2012
507
225
Was berät er denn persönlich ? Der VV kauft und verkauft doch sowieso in Deinem Namen auf Deinem Depot ?

Aus wieviel Positionen besteht denn Dein Depot ? Liegt das Depot bei einer Bank Deines Vertrauens oder bei einer Bank, die Dir der VV vorgegeben hat ?
Inwieweit bringt uns jetzt Deine Frage in unserer Diskussion weiter? Soll ich Dir meinen monatlichen Vermögensbericht senden?
Liqid arbeitet mit der V-Bank zusammen. Vor einiger Zeit war es die Deutsche Bank.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.445
9.865
Die Rendite die in der Vermoegensverwaltung erzielt wird ist nach meiner Erfahrung nach Abzug der Kosten nicht besser als das was ich auch mit dem Rest meines Geldes erziele, allerdings ist die Diversifizierung und Risikostreung deutlich breiter. Man merkt das immer wenn es Rückschläge im breiten Markt gibt und das Depot bei der VW deutlich weniger verliert.
Das ist der springende Punkt. Die Leistung einer Vermögensverwaltung ist weniger, in Zeiten mit in der Breite steigenden Kursen besonders hohe Rendite zu erzielen, sondern in Zeiten (deutlich) fallender Kurse die Verluste zu begrenzen.

Ein gut abgesichertes Portfolio wird etwas weniger Rendite abwerfen und darf das auch.

Um ein Portfolio gut abzusichern, muss man sich allerdings umfassend auskennen und das ist bei den meisten Anlegern nicht der Fall.

Gibt derzeit ausreichend viele potentielle Auslöser für eine Baisse. Da sollte man auch vor fallenden Kursen gerüstet sein.
 
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DFW_SEN

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28.06.2009
13.223
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IAH & HAM
Das ist der springende Punkt. Die Leistung einer Vermögensverwaltung ist weniger, in Zeiten mit in der Breite steigenden Kursen besonders hohe Rendite zu erzielen, sondern in Zeiten (deutlich) fallender Kurse die Verluste zu begrenzen.

Ein gut abgesichertes Portfolio wird etwas weniger Rendite abwerfen und darf das auch.

Um ein Portfolio gut abzusichern, muss man sich allerdings umfassend auskennen und das ist bei den meisten Anlegern nicht der Fall.

Gibt derzeit ausreichend viele potentielle Auslöser für eine Baisse. Da sollte man auch vor fallenden Kursen gerüstet sein.

Und genau deshalb will man der VW keine erfolgsabhängige Vergütung zahlen. In NVIDIA kann jeder investieren.....
 

bahnfahrer_eu

Erfahrenes Mitglied
18.05.2024
266
386
Und genau deshalb will man der VW keine erfolgsabhängige Vergütung zahlen. In NVIDIA kann jeder investieren.....
Ich denke, dass das ein riesiges Missverständnis in Internet- Foren ist.

Ich kenne einige (wenige) in meinen Augen Superreiche (20- 100 Mio.)
Die wollen keine Gesamt- Rendite von 10 oder 15% pro Jahr. Die wollen risikoarm von Ihrem Vermögen dauerhaft den teilweise aufwendigen Lebensstil finanzieren und dabei das Vermögen bestenfalls erhalten.

In Foren wie diesen sind doch überwiegend Mittellose unterwegs, die hohe Renditen benötigen, um erst mal ein Vermögen aufzubauen.

Und auch jemand mit 100 Tsd. EUR ist in meinen Augen nicht vermögend. Vermögend definiere ich eher als "davon leben können".
 
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Simineon

Erfahrenes Mitglied
23.03.2013
5.266
3.620
FRA
Inwieweit bringt uns jetzt Deine Frage in unserer Diskussion weiter? Soll ich Dir meinen monatlichen Vermögensbericht senden?
Liqid arbeitet mit der V-Bank zusammen. Vor einiger Zeit war es die Deutsche Bank.
Welche persönliche Beratung führt denn ein VV durch ? Wie oft hast Du mit ihm im letzten halben Jahr geredet, über was ?

Hast Du dann investiert oder hat er (mit Deinem Geld) investiert ? In jede Klitsche, für die er gerade Provisionen erhalten hat oder in seinen eigenen Fond, der ihm zusätzliche Einnahmen bringt (wie teilw. GF). Hast Du eine individuelle Strategie oder eine Strategie, die Tausende andere Kunden auch als „die beste“ verkauft bekommen haben.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
13.223
11.036
IAH & HAM
Welche persönliche Beratung führt denn ein VV durch ? Wie oft hast Du mit ihm im letzten halben Jahr geredet, über was ?

Ich kann nicht fuer den anderen Teilnehmer sprechen, aber ich sitze formal jedes Quartal mit meinem VW zusammen (ueblicherwise ~60 Minuten). Dann gehen wir durch die Benchmark Ergebnisse, was gut bzw nicht gut gelaufen ist und wir sprechen ueber Asset Allocation, den Kapitalmarktausblick, steuerliche Fragen etc. Hinzu kommen ad hoc ca einmal im Monat kurze Gespräche um bestimmte Frage abzuklären.