Vielflieger Erfahrungen

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HarryDraper

Neues Mitglied
12.06.2024
10
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Hallo,

ich habe eine Frage an die vielen Vielflieger hier im Forum. Vorab: Ich bin kein Vielieger, bin aber häufig in den Urlaub geflogen, mit einer 17-jährigen(!) Pause. Grund war ein durchweg turbulenter Flug von London nach Frankfurt. Danach hatte ich eine Flugangst entwickelt, die ich nur durch einige Langstreckenflüge und anfangs mit Medikation in den Griff bekommen habe. Inzwischen fliege ich, allerdings mal mehr, mal weniger nervös. Liebe es aber gleichzeitig. Habe also ein paradoxes Verhältnis zum Fliegen.

Meine Frage daher: Habt ihr Vielflieger Situationen, die euch geängstigt haben. Fliegt ihr immer entspannt? Was bereitet euch nach all den vielen Flügen noch Freude? Wie sind eure Erfahrungen mit Flugangst?

Grüße
Harry
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
10.374
7.883
Ich bekomme manchmal Probleme, wenn es sich beim Boarden oder Aussteigen knubbelt, nicht vorwärts geht, gedrängelt wird und die Belüftung schlecht ist. Je nach Flugzeug/Airline/Airport gibt es da ja unterschiedliche Taktiken, wie (gut) belüftet wird, wenn die Triebwerke abgeschaltet sind.

Im Flug fühle ich mich immer gut. Heftige Turbulenzen (bei denen der Sitzgurt verhindert hat, dass ich durch die Kabine fliege) hatte ich bisher nur einmal im Privatjet über den Pyrenäen (gerade bei Südwind bilden sich da heftige Wellen). Das war nicht so toll. In größeren Verkehrsflugzeugen habe ich da noch nie etwas wilderes erlebt. Da ich aber selbst Fluglehrer war und auch schon so manches wilde Manöver geflogen bin, würde ich da nicht von Angst sprechen. Ich geniesse es sogar, wenn man tatsächlich merkt, dass man fliegt, und es ein bischen Turbulent ist. Ich hatte schon Flüge bei denen der Service wegen durchgehenden Turbulenzen gestrichen wurde, aber so wild war das nicht. Ausser drei go-arounds hatte ich auch noch keine besonderen Erlebnisse.

Was bereitet euch nach all den vielen Flügen noch Freude?
Tolle Aussichten.
Zum Beispiel auf Nordlichter auf einem SAS SEA-CPH Flug oder wenn man im Anflug auf EWR von Norden an Manhatten vorbeifliegt oder im Anflug auf Istanbul Atatürk an Ayasofia und blauer Moschee entlang.
Auch das Eiskap in Grönland ist beeindruckend, wenn es wolkenlos ist.

Auch Anflüge bei wildem Wetter mag ich, wenn der Pilot richtig arbeiten muss. Hatte ich zuletzt in IST an einem wirklich stürmischen Tag.
 

Porti

Erfahrenes Mitglied
31.12.2019
1.478
526
Nicht jeder Flug ist angenehm, nicht jede Landung ich sanft. Wie @Volume es schreibt, kann man sich jedoch an schönen Aussichten erfreuen und immer auch über das Ziel - in beide Richtungen. Eine Flugreise ist und bleibt ein Privileg, trotz LCC.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
22.329
7.970
irdisch
Ich fliege immer entspannt und habe keinerlei Angst. Kann auch gut schlafen, auch bei Turbulenzen. Reisen macht mir immer Spaß und Fliegen sowieso. Was manchmal nervt sind die Umstände, wenn die Organisation nicht klappt. Beim Fliegen stört mich eher das Drumherum, zickige Gepäcklimits und Spielchen damit, was alles extra kosten soll.
Staune immer, wie bequem man beim Bahnfahren in der letzten Sekunde noch mitkommt und wieviel Gepäck man mithaben kann. Eine Flasche Sekt mitzubringen, ist überhaupt kein Problem, beim Fliegen schon, wenn man den nicht airside kauft, wo es die, die ich verschenke, aber nicht gibt.
 

eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
2.916
1.558
Europa
Ich liebe fliegen, entspanne mich, unterhalte mich ggf mit den Nachbarn (in den neueren Business Class eher schwierig), schaue mir ein Film, schlafe, essen (manchmal genieße ich auch das Essen)
Turbulenzen achte ich gar nicht mehr drauf, nach 30 Jahren über den Atlantik zu fliegen, sind Turbulenzen mittlerweile Routinen, manchmal etwas nervig wenn man vielleicht am essen ist, aber sonst achtet man nicht mehr so drauf
Was mich aber auf mein letzten Flug geärgert und gestört hat, war die Länge, JFK-TPE über 15 Std sind es einfach zu viel, habe einmal Hin- und Rückflug gemacht, nie wieder
 
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immerfernweh89

Erfahrenes Mitglied
04.09.2020
347
601
STR
Hier wirst du jetzt vermutlich 100 verschiedene persönliche Storys hören, find ich aber spannend deshalb mach ich gerne mit:

Ich bin mit dem Fliegen aufgewachsen, durch meinen Vater bin ich vermutlich das erste mal mit ~ 5 Jahren in den Flieger gehüpft.
Damals DR400 bzw. BO209.
Das schönste für mich war die selbst erzeugte Schwerelosigkeit durch den "Parabelflug"
"Luftlöcher" störten mich auch nie.
Mit meinem Vater kann ich leider nicht mehr fliegen aber einen Bruder bei EW als FO und seine +1 bei LH in MUC als fliegende Barkeeperin (;)) ist die Verbindung nach wie vor da.

Ich bin heute viel aber kein Vielflieger, vermutlich auch aus diesem Grund freue ich mich jedes mal auf ein neues, wenn ich wieder in einen Flieger steigen darf :)
Hängt aber auch damit zusammen, dass ich Intercont ausschließlich C fliege, alles andere würde mit 1,98cm auch kein Spaß machen...

Flugangst kenne ich wirklich nicht.
 
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pierce

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06.10.2011
7.246
1.593
Rheinland-Pfalz
Mit meinen über 1.000 Flügen was soll ich sagen.
Ich liebe ich das Fliegen , vor allem Langstrecke.
Ich fliege gerne große Maschinen mit 2 Gängen. ( 777/380/350 etc)
737/320 ungern. Darunter sehr ungern.
Ich mache mir immer Gedanken übers Wetter, ich fliege sehr ungern wenns schlecht ist, wenn ich durch Wolken fliege ( also länger) oder draußen Blitze sehe werde ich richtig nervös.... Hatte da auch schon Turbulenzen über Indien an die ich mich ungern erinnere, für die meisten wahrscheinlich nix schlimmes , ich hab mich schon unwohl gefühlt.
Dazu kommt auch, dass ich mich bei LH oder Emirates wohler ( sicherer) fühle als wenn ich mit Biman Bangladesh geflogen bin...
 

DUBflyer

Neues Mitglied
22.11.2012
16
16
Ich fliege vielleicht nicht sehr viel, aber durchaus regelmäßig, so etwa 1-2x im Monat. Das Gefühl des Threaderstellers kann ich ein bisschen nachvollziehen, seit ich einmal mit einer E175 von BE auf MAN-DUS als eine der letzten Maschinen vor einem schweren Gewittersturm reingekommen bin, der den Bahnverkehr in NRW über viele Tage lahmgelegt hat. Bis dahin haben mit Turbulenzen auch eher Spaß gemacht, aber das war nicht ohne, bestimmt moderate turbulence. Bei den nächsten Flügen danach hatte ich auch ein etwas mulmiges Gefühl, aber das hat sich nach 1-2 Jahren wieder gegeben. Ist wohl wie beim Fahrradfahren: Wenn man einmal gestürzt ist, sollte man schnell wieder aufsteigen. Insofern: Dranbleiben, dann wird das schon! :)
 
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H.Bothur

Erfahrenes Mitglied
19.04.2015
891
296
HAM - PRM
Vorab: ich bin wirklich kein Vielflieger, 3-4mal im Jahr D-PT und vielleicht alle zwei Jahre mal Langstrecke. Und das auch nicht in C (lohnt sich bei D-PT ja nun auch nicht).

Worauf ich mittlerweile sehr achte ist mit welchem Muster ich fliege. Ich finde einfach eine 2+2 oder 2+3 Bestuhlung zusammen mit meiner Frau sehr viel angenehmer als wenn man noch jemand fremdes neben sich hat. Deswegen fliegen wir mittlerweile viel TAP auch wenn hier viele das nie machen würden.

Hans
 
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Sporthose

Erfahrenes Mitglied
01.02.2013
258
44
Hamburch
Nee. Ich bin früher immer entspannt und gerne geflogen und hatte dann einen echt blöden Flug mit zwei missglückten Landeanflüge bei Regen und Gewitter von oben und unten in JNB, bevor der Flug umgeleitet wurde.
Seitdem (Jan 2023) steige ich mit einem unguten Gefühl ein und checke vorher alle möglichen Wetterradare. Das nervt mich selber, weil ich eigentlich weiß, was Flugzeuge aushalten und wie sicher das Fliegen ist. Neulich habe ich mich sogar nach einer Bahnverbindung als Alternative umgesehen...
Kann es sein, dass sowas im Alter schlimmer wird?
 
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Senfgnu

Erfahrenes Mitglied
16.09.2015
340
354
NUE
Bisher immer entspannt. Aber ich hab schon als Kind Rundflüge im Urlaub mit alten Sowjetklapperkisten mitmachen dürfen, vielleicht härtet das etwas ab? Das gefährlichste mittlerweile sind doch Kaffeeflecken bei Turbulenzen oder dass das Sektglas umfällt.

Was bereitet mir noch Freude? Eigenlich alles. Außer Europa-BusinessClass. Ich kann manchmal Gewitter von oben sehen, mir serviert 13 Kilometer über der Erde jemand Getränke, der Schub beim Start, neue Muster in faszinierenden Ländern fliegen, Anflüge bei Dunkelheit über NY - herrlich. Da ich auch Freude an Absurdem habe, beginnt bei mir jeder Urlaub schon mit People-Watching am Gate/in der Lounge.
 

Reyhan

Erfahrenes Mitglied
30.09.2017
696
714
FMO
Seitdem (Jan 2023) steige ich mit einem unguten Gefühl ein und checke vorher alle möglichen Wetterradare. Das nervt mich selber, weil ich eigentlich weiß, was Flugzeuge aushalten und wie sicher das Fliegen ist. Neulich habe ich mich sogar nach einer Bahnverbindung als Alternative umgesehen...
Kann es sein, dass sowas im Alter schlimmer wird?


Kenne ich (JFK u IST). Wetter (3 verschiedene ) ist seit dem Pflicht. Oft frage ich die FA´s auch mal nach dem aktuellen Stand.

Aber letztens bin ich in der Abenddämmerung über die Pyrenäen geflogen. Es war so schön ! Dann weiß ich wieder, warum ich in diese Sardinenbüchsen einsteige.
 
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xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
3.868
1.149
KUL (bye bye HAM)
Mal aus der Historie:
- 3h in CAI auf der Rollbahn ohne irgendwelche Infos weil DUS in Flammen stand
- Anflug auf SGN waehrend schwerstem Unwetter, inkl. Luftloch kurz vorm aufsetzen und dann Durchstarten und Abdrehen nach Cam Ranh
- 1000m Luftloch auf dem Weg nach HKG, alles was nicht angeschnallt war hing in der Luft, ich hielt die FA fest, ihr Trolley crashte in einer Toilettentuer als wir wieder stabil waren
- Jumpseat fliegen auf Fokker von Bandar Abbas nach Teheran, damit ich noch meinen Anschluss nach Frankfurt bekomme
- Medical mit Notlandung in Karachi, Pakistan auf dem Weg IST-KUL. Im Anschluss wieder ein Medical mit Notlandung in KUL. Auf dem gleichen Flug....

Haelt mich das vom Fliegen ab? Nein, auch beruflich bei mir schlecht machbar. Aber die Begeisterung auf den Standardfluegen laesst einfach nach.
 

HarryDraper

Neues Mitglied
12.06.2024
10
3
Frei nach Homo Faber "alles rational betrachten".
Das führt ja leider in die Katastrophe; auch wenn der Absturz im Schachspiel endet. Die Haltung ist dennoch die richtige. Um eine (ausgeprägte) Flugangst in den Griff zu kriegen braucht es aber, so meine Erfahrung, noch Schritte davor und dazu.

Die Rückmeldungen sind tatsächlich spannend. Ich habe inzwischen ein paradoxes Verhältnis zum Fliegen. Trotz irrationaler Restangst, gerade bei kleineren Fliegern, liebe ich das Fliegen und ich interessiere mich sehr für die Technik und alles drum herum. Fliege zB liebend gerne mit der 747-8i. Einmal sogar FC.

Am Ende bewundere ich es immer, wenn Leute das tun, was am besten ist: Das Fliegen ganz normal und alltäglich zu behandeln. Mit allen Vorzügen und auch den nervigen Seiten. Gleichzeitig finde ich den Hinweis darauf, dass es ein Privileg ist, äußerst wichtig.

Was ist denn das witzigste oder erstaunlichste was euch passiert ist?

Hier meine Story:

Ich sitze in der FC bei LH nach HND. Für mich das erste Mal. Alle 8 Plätze sind belegt. Ein japanischer Gast kommt herein, Anzug und Trenchcoat, alles sehr stylisch, vll Mitte 50. Setzt sich rein, zieht den Mantel aus. Nachdem das Flugzeug auf Flughöhe ist, macht der sich den Sitz nach Hinten und pennt den Flug (12h30) fast ganz durch bis zum Frühstück vor der Landung. Da isst er einen Obstteller und trinkt ein Glas Wasser. Zieht dann den Mantel nach dem Touchdown an, macht dann nach dem Aufstehen 2 Fotos und geht raus.
Und ich hatte noch Sorge länger als 2-3h zu schlafen, damit ich die FC voll genießen kann und nichts verpasse 😂.
Irre!
 
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