Vielflieger Erfahrungen

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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
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Ich habe zwei Zugunglücke "überlebt" (zweimal Kollision), zwei Erdbeben, darunter eines mit einer Amplitude von 7.2, ich geriet in Strassenschlachten zwischen Polizei und Demonstranten (bin naiv "hineingelaufen" oder Demonstrierende blockierten die Strasse), "mein" Linienbus wurde mal von Aufrührern mit Steinen attackiert - egal welche Airline, sie brachte mich immer sicher ans Ziel. Fliegen ist definitiv sehr sicher.

Ich habe zwei lustige Erlebnisse. In Kolumbien fing es mal an kräftig zu schütteln, sodass das Essen rumflog. Statt Panik kugelte sich der halbe Flieger vor lachen. Einmal sass ich in der hintersten Reihe, als der Pilot die Nase senkte. So verliess mein Cola den Becher und schwebte vor meiner Nase, bevor es auf meiner Hose landete.
 

sirikit06

Erfahrenes Mitglied
31.01.2016
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LEJ
Trotz SEN-Status bin ich nicht der Vielflieger wie viele andere hier im Forum. Das erste Mal in einen Flieger gestiegen bin ich 1971, Interflug von Leipzig-Schkeuditz nach Barth. Bis 1993 gab es weitere Flüge nur vereinzelt, danach jährlich eine Flugreise, überwiegend nach Asien. Gegen Ende der 0er-Jahre kamen weitere Reisen dazu, zunächst innerhalb von D bzw. Europa, später auch interkontinental. Dann bin ich auch tiefer ins Meilengame eingestiegen als am Anfang. Und je näher meine Rente rückt, umso mehr reise ich, voriges Jahr z. B. 6x interkontinental, davon 3x Australien. Wenn ich mir jetzt die Statistik seit 2011 auf flightradar24 ansehe, dann ist da ganz schön viel zusammengekommen.
Bisher habe ich noch nichts Spektakuläres oder Angseinflößendes erlebt, weder einen Go Around, noch heftige Turbulenzen. Letztes Jahr ein medical, von dem ich aber außer der Diversion nichts mitbekommen habe. Eine Zeit lang passierten immer Unglücke, während ich im Urlaub war, die Concorde, der Zusammenstoß über dem Bodensee, die Swissair (damals hieß sie noch so) vor Halifax als die wichtigsten. Da ist man doch erst einmal erschrocken. Aber ich habe mir immer gesagt, dass so etwas nicht 2x unmittelbar hintereinander passiert, und bin ohne Angst in den Flieger nach Hause gestiegen. Früher hatte ich vielleicht ein leicht mulmiges Gefühl, wenn es hieß, das Einsteigen verzögert sich, wir müssen noch ein wenig am Flieger basteln. Inzwischen bin ich da auch abgeklärter. Als ich letztens mit BR von VIE nach TPE geflogen bin, trat ein Problem auf, als die Maschine losrollen wollte. Man hat dann 4 Std. gebastelt. Aber da habe ich mir gesagt, dass, vielleicht abgesehen von Andreas L., der Pilot üblicherweise auch an seinem Leben hängt und nichts Unverantwortliches macht.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wie hier schon zum Ausdruck kam, ist Fliegen eine sehr sichere Art zu reisen. Da ist es wesentlich gefährlicher, im Moment des Grünschaltens der Ampel die Straße zu betreten, weil nicht selten ein Auto noch bei Rot fährt...
 
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Reaktionen: Robert-Nesta

BeingAroundTheWorld

Neues Mitglied
11.04.2024
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Meine ersten Flüge vor einigen Jahren waren nicht so dolle. Premiere: Nachtflug + Turbulenzen auf Mittelstrecke, Rückflug mit Fieber. 3. Flug plötzlich Hitzewallungen.. Habe danach solche starke Angst nicht wieder gehabt. Normalerweise: Einen Tag vor dem Flug habe ich teils heftige Sorge (manchmal kann ich nicht schlafen), wenn ich aber das Flugzeug betrete, dann freue ich mich innerlich sehr. Wenn ich mich dann hinsetze, bin ich ganz glücklich und freue mich auf den Flug. Schon ein wenig widersprüchlich. Nach einem richtig schlimmen Flug von LAX nach Kauai (über 1 Stunde durchgängig teils heftige Turbulenzen (und mein Sitz hatte keine Kotztüten)) fliege ich trotzdem gerne. Ich liebe es sogar. Einfach einsteigen und in 10 Stunden (20/30/40) völlig woanders aussteigen:love:
Allerdings Turbulenzen kann ich mittlerweile auch nicht mehr so gern leiden. Früher hat mir es Spaß gemacht, jetzt rumort der Magen.
 

SkyViking

Neues Mitglied
12.11.2021
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Finnland
Im Gegensatz zu anderen hier zähle ich wahrscheinlich nicht als Vielflieger (auch wenn ich hier im VFT schon lange heimlich mitlese ;)), aber ich bin bis 2020 alle paar Monate mal Langstrecke geflogen, dazwischen oft Kurzstrecke.
Seitdem ich (wieder) in die berufsbildende Schule gehe, habe ich leider nicht mehr so viel Zeit wie früher, aber fliege trotzdem noch alle paar Monate Kurzstrecke und 1 - 2x im Jahr Langstrecke.

Jedenfalls: Ich hatte schon immer Flugangst, die, egal wie viel ich geflogen bin, nie ganz weg ging.

Einmal 2017, als wir einen unruly PAX im Flugzeug hatten, da wurde ich wirklich bleich und hätte fast eine Panikattacke ausgefasst. Weniger weil dem lauten Aggro-PAX bzw. seinem Herumgeschimpfe, sondern eher, weil ich warum-auch-immer Angst hatte, der PAX holt wie-auch-immer das Flugzeug vom Himmel.

Als die FB meine Panik mitbekam, redete sie wohl mit Captain und First Officer - und ich durfte, als wir dann am Boden in VIE waren, nach vorne an die geöffnete Cockpit-Tür, das Cockpit anschauen und mich für ein paar Minuten mit Captain und First Officer unterhalten.
(Ich war damals wohlgemerkt 17 und damals als 1,70 Meter-Bursche mit Lauchstatur dachten die wohl Bedrohung = Null... :LOL:)
Die waren wirklich nett und haben gemeint "Die Chance ist höher, im Lotto zu gewinnen, als mit dem Flieger abzustürzen." und dann als Referenz auf den unruly PAX: "...und wenn du dich vor'm Fliegen nicht besäufst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen."
So ein A320 Cockpit ist übrigens sehr cool anzusehen! :)

Dann einmal beim Anflug auf HND in 2020, kurz vor den Pandemie-Lockdowns, der Anflug war dermaßen turbulent und holprig, dass ich echt dachte, jetzt klatscht es uns gleich vor der Rollbahn ins Wasser - ist natürlich nicht passiert und ging alles gut.

Mir macht Spaß am Fliegen einfach, naja, das Reisen und das Gefühl, hoch über den Wolken herumzuschwirren. Und natürlich das Ankommen am Reiseziel. ;)

Auch wenn ich Fiugangst habe, ohne Flugzeug komme ich leider nicht weit, wenn ich von A nach B muss/will. Ich muss aber sagen, meine Flugangst hat sich in den letzten Jahren allerdings definitiv gebessert.
 

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
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Kunstflug muss ich nicht unbedingt haben. Es ängstigt mich nicht wirklich, aber ich finde es zum einen rein körperlich unangenehm, und zum anderen ist mir natürlich bewusst, dass es "gefährlicher" (auf immer noch sehr niedrigem Niveau) ist als einfach langweiliges Fliegen von A nach B. Ich mache es aber schon, so ist es nicht.

Problematischer finde ich dann eher die Gelegenheiten, wenn ich den Eindruck habe, dass der Pilot zeigen will, was er und die Maschine können, und dabei die Grenzen des Erlaubten überschreitet (z.B. Unterschreitung der Mindestflughöhe, VFR in IMC, kunstflugartige Manöver ohne Kunstflugzulassung, rücksichtslos durch die Platzrunde fräsen). Wichtig dabei: Wenn man ein Problem hat oder auch nur glaubt, eine Grenzüberschreitung zu erkennen, muss man es ansprechen. Das erfordert Überwindung und Training. Dann kann der Pilot entweder die Bedenken zerstreuen, die man deshalb hatte, weil man als Laie etwas nicht verstanden hat, oder sein Verhalten anpassen. Ich bin da selber noch nicht zufrieden mit mir - ich war bisher (auf ungefähr 200 Flügen in der General Aviation) in einer Handvoll unangenehmen Situationen, habe meine Bedenken aber nur zweimal verbalisiert. Aber eigentlich müsste man es konsequent immer ansprechen.

In der normalen "großen" Fliegerei (ca. 1.500 Flüge) war es zweimal problematisch, aber beide Male nur abstrakt, nicht konkret: Das eine Mal war der Copilot offensichtlich nachtblind und konnte praktisch keine Aufgabe erfüllen, außer ein bisschen zu funken. Letztlich ist das ja aber auch "nur" ein Redundanz-Thema - wenn sonst nichts schiefläuft, schafft das der Kapitän auch alleine. Ich durfte ihm dann ein bisschen die Checklists vorlesen, die der Co nicht mehr lesen konnte. Gutes CRM - einfach mal den Passagier auf dem Jumpseat einbinden, obwohl der keinerlei Vorbildung hat :LOL: Und das andere Mal war das Flugzeug halt nicht zugelassen - höchst illegal, klar, aber technisch gut in Schuss und somit kein unmittelbarer Grund zur Besorgnis, über die reine Formalität hinaus - die natürlich eigentlich ein No-Go ist, aber ja auch nicht dazu führt, dass das Flugzeug sofort zu Staub zerfällt.
Beides allerdings Gelegenheiten im tiefsten Afrika, die man als Normalpassagier durch die Wahl einer "normalen" Airline auch ziemlich sicher ausschließen kann, also letztlich selbst schuld; "wer sich in Gefahr begibt..." und den zweiten Teil des Satzes vergessen wir mal schnell wieder...
 
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LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
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Richtig unangenehm fand ich als wir wegen einem Medical in Tiflis landen mussten, die Ärzte dann aber nur noch den Tod des Passagiers feststellen konnten. Nach einer Diskussion wann der Tod wohl eingetreten sei, am Boden oder in der Luft, man entschied sich "in der Luft", durften wir weiter fliegen. Die Tote wurde auf den einzig freien Sitz in der C gesetzt, schräg vor mir. Das hat mir das Upgrade doch stark verhagelt.

Ansonsten jedes Mal wenn die Flugbegleiter den Service einstellen und auf allen Vieren zu ihren Sitzen krabbeln sind mir die Turbulenzen doch zu stark. Hatte ich glücklicherweise noch nicht so oft. Aber an das einmal mit Denim Air von MUC nach MGL bleibt mir wohl immer in Erinnerung, da haben sich auch noch die Trollys selbstständig gemacht.