Ich will nicht auf alles hinweisen, das sprengt den rahmen und ist zum einen vieles auch korrekt, aber bei vielen Dingen ist auch blauäugigkeit dabei.
Ich würde NIE Gesundheitsminister werden wollen, es sei denn man gewährt mir Durchgriffsrecht bis uns Grundgesetz.
zu deinen beiden letzten Punkten.
Die EPA ist in der Theorie ein netter , aber naiver Gedanke. Die Sicherheitssache ist dabei sekundär, aber es geht schon damit los, wer Zugriffsrechte bekommt.
In Notfällen ? Welcher Arzt darf wann was lesen ?
Allein diese Fragestellung zeigt mir eigentlich, dass an Datenschutz verkehrt herangegangen wird.
Die erste Frage muss lauten: was möchte ich erreichen.
Wenn ich dementsprechend meine Datenerfassung gestalte und transparent mache, was ich da tue, gibt es kein tatsächliches Problem.
Daher klare Ansage: Jeder behandelnde Arzt zum Zeitpunkt der Behandlung. Von Anfang bis Ende. Vorbehaltlos alles. Wie soll das denn sonst sinnvoll gehen?
Datenschutz kann auch heißen: „Wir speichern hier ihre Gesundheitsdaten um eine sinnvolle Behandlung zu ermöglichen und sinnvoll zusammenarbeiten zu können. Auf diese Daten können ihre behandelnden Ärzte ohne Einschränkung zugreifen.“
Der Patient ist doch überhaupt nicht in der Lage einzuschätzen, wer welche Informationen wann gebrauchen könnte und verläuft sich letztlich in der Datenfreigabe. Wichtiger ist die Transparenz: Wer hat auf welche Daten wann zugegriffen.
Da haben sich ein paar Informatiker bei der Gematik eine Lebensstellung gebastelt und beweisen täglich ihren Wert mit ihrer Lesart des Datenschutzes.
Die größte Sorge sind übrigens Nachteile im Alltag - also Risikozuschläge bei Versicherungen. Wie wenig da eine Vertuschungstaktik sinnvoll ist, merkt man im Schadensfall.
Du kannst mir glauben, dass ich schon lange keine Datenschutzerklärung beim Arzt mehr vor Unterschrift durchgelesen habe.
Als meine Transplantation anstand, habe ich - über die Notaufnahme aufgenommen - aus irgendeinem Grund keine solche unterschrieben.
Nach 2 Tagen Narkose stand ein paar Tage später jemand von der Verwaltung an meinem Bett…
Weißt Du eigentlich wie wichtig es mir tatsächlich ist, dass ein großes OP-Team, dass sich nach 20 Uhr eine 8 h-OP um die Ohren schlägt und tatsächlich auch mehrfach redundant besetzt ist (man munkelte von insgesamt 26 beteiligten Personen, es sind auch eigentlich 3 Operationen: Explantation neu, Explantation alt, Implantation neu und dazu noch der Backtable zur Vorbereitung!) sich tatsächlich über mich auf dem OP-Tisch austauscht und nicht durch rechtlichen Bullshit an vernünftiger Arbeit gehindert wird? Nach dem Motto: der Anästhesist darf nicht mit dem Chirurgen sprechen wenn der Zettel nicht unterschrieben ist? Meinst Du, der Wunsch eines halbwegs vernünftig denken Menschen ist in der Ambulanz anders geartet?
Wir haben das jetzt schon in der Praxis , dass Frauenarztrelevante aspekte bei uns sichtbar waren.
Wo ist genau das Problem? Bzw. warum sollten diese in deiner (?) Praxis nicht sichtbar sein?
Mensch: Als ich auf die Warteliste gekommen bin, hab ich sämtliche Ärzte der letzten 10 Jahre abtelefoniert und um Übersendung der Unterlagen gebeten - und diese gesammelt dem Transplantationszentrum übergeben. Es geht darum sicherzustellen, dass keine möglicherweise relevanten Informationen verloren gehen. Mich hat übrigens auch schon ein Gynäkologe behandelt. Der machte auf Notarzt.
Und das ist nicht Revier. Das Thema ist dermassen komplex, das kann ich gar nicht schildern. Arztwechsel kosten das system so dermassen viel Effizzienz, das ist unglaublich. Ich kann genau das niemandem empfehlen freiwillig zu machen
Mal als Maßstab: Arztwechsel dürfen nicht mehr Effizienz kosten, als beim Schichtwechsel/Übergabe im Krankenhaus ohnehin notwendig.
Ich hab ein ganzes Ärzteteam nach Vorgabe Transplantationszentrum, das klappere ich nach Vorgabe regelmäßig ab.
- Gastroenterologe - ambulant im Krankenhaus, aber gleichzeitig auch mein lokaler Primärarzt
- Dermatologe (mit Transplantationsnachsorge…) - ambulant im selben Krankenhaus
- Kardiologe - ambulant im MVZ des selben Krankenhauses
- Urologe - niedergelassen
- Augenarzt - niedergelassen
- Zahnarzt - niedergelassen
- Transplantationsambulanz - anderes Krankenhaus
Und worst case kommt vielleicht noch ein Notarzt oder eine Notaufnahme (natürlich bevorzugt im selben Krankenhaus) hinzu.
Vielleicht erkennt man ein wenig, dass ich große, leistungsfähige Gesundheitsversorger bevorzuge - die im Ernstfall auch auf stationär wechseln können und nicht einfach Überweisungen schreiben
Gebe aber zu, dass dass die regelmäßige ambulante Behandlung im Krankenhaus ohne Überweisung ein Privileg von PKV-Versicherten ist.
Und für mich der Hauptgrund, in der PKV zu sein. Zusatznutzen: es finden mich mehrere Spezialisten in einem Krankenhausinformationssystem - so sind weniger Ärzte informationstechnisch „trusted“ zu integrieren. Das Team habe ich mir einmal gecastet, Hopping mache ich in dem Sinne keines.
Die muss ich mit den notwendigen Informationen versorgen. Dazu hab ich meinen Posteingang seit 2019 per Scanservice digitalisiert und kann per Handy darauf zugreifen. Blutergebnisse - zwischen 8:00 und 09:00 Uhr war Blutentnahme - kommen bei mir bis Mittag per Fax, per Faxserver in meinen Maileingang. Wenn ich da zufällig nachmittags den nächsten Arzttermin habe entfällt meist schon die Blutentnahme. Die EPA würde nach meiner Vorstellung u.a. die Postlaufzeiten eliminieren,
Zweitmeinungen habe ich noch nicht nutzen müssen, finde ich aber dann legitim, wenn nicht mehr geholfen werden kann (Nicht transplantabel-Status in dem einen Transplantationszentrum, ein. anderes transplantiert erfolgreich) oder Dingen wie “sie müssen jetzt mit einem Stoma leben“ und beim Patienten 1 Jahr später die Rückverlegung an einer Uniklinik gelingt.
Aber ich kenne halt auch Bereiche, wo die Patienten als austherapiert galten und dann mit innovativen Operationen an einer Uniklinik zurück ins Leben kamen.
Mehrere Klininken mit gleichem Leistungssprektrum?
Wir hatten hier 4 Krankenhäuser in der unmittelbaren Umgebung, davon 3mal Ameos und ein Städtisches. Ein Ameos ist jetzt platt. Ein weiteres Ameos zur reinen Psychiatrie gestrippt.
Es gibt trotzdem 2 x Gastro, Kardio machen auch beide - einer mit, einer ohne Versorgungsauftrag, die Kinderklinik hat Ameos irgendwann einfach eingestellt.
Tja, gabs alles schon ..schöne Polikliniken mit langen wartezeiten, lustlosem Personal etc.
Wartezeiten sind eine Frage der Organisation. Kein Mensch braucht heutzutage bei effizienter Organisation Wartezimmer mit mehr als 3 Stühlen.
Ich habe übrigens keine schlechten Erfahrungen mit Polikliniken, war aber sehr früh im Leben Thema für die Unimedizin.
Alles gehabt und gibts immer noch weltweit.
tatsächlich ist es einzig die Konkurrenz, die zu besseren leistungen antreibt.
In einer Versorgungswirtschaft ersetzt der Anspruch an das eigene fachliche Handeln den Konkurrenzbegriff.
Sorry, das stimmt so einfach nicht. Du kannst bei stationären immer und sogar bei ambulanten Behandlungen eine Direktabrechnung mit der PKV veranlassen.
Ja, es gibt zugegeben ganz ganz wenige Kliniken, die das nicht machen, aber die muss man auch nicht auswählen.
Die meisten Kliniken machen das gerne.
Wie geschrieben: Direktabrechnung der Klinik mit der PKV kenne ich nur für die unmittelbare Krankenhausrechnung - und ja, da machen das die Kliniken gerne. Und ich spreche da nicht über ganz spezielle Kliniken sondern über große öffentliche Regionalversorger und auch öffentliche Uniklinik. Alles andere - also aus der Beauftragung der Klinik an andere Dienstleister bzw. an die liquidationsberechtigten Chefärzte - landet bei dir und du lernst mehr Chefärzte kennen, als Du jemals bewusst gesehen hast (u.a. Pathologie, Labormedizin, Anästhesie). Die haben meine Krankenkassenkarte nie gesehen, keine Unterschrift direkt von mir und die eigentliche Klinik spielt allgemein nicht Inkassodienstleister. Ich hab dann Rechnungen via Abrechnungsdienstleister oder in seltenen Fällen direkt vom Chefarzt-Sekretariat gesehen.
Und eine Direktabrechnung mit der PKV habe ich - außer bei stationärer Aufnahme die Krankenhausrechnung - auch noch nicht einmal erlebt oder bin danach gefragt worden oder ähnliches. Es gibt allerdings anscheinend bei der Halleschen allerdings sowas für hochpreisige Zytostatika etc.
Aber die finanzielle Nummer war nicht mein Problem, eher selten irgendwelche gestrichenen Kleinbeträge bei Laborrechnungen oder die Diskussion über die Notwendigkeit von Vitamin D auf Rezept oder die Indikation für bestimmte Impfungen.