W6: Wizz Air Chef "glänzt" mit ekeleregendem Interview

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TS236

Aktives Mitglied
21.07.2013
236
50
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Er hat doch recht. Jeder weiß doch, auf was er sich einlässt, wenn er einen Arbeitsvertrag unterschreibt. Da braucht es nicht unbedingt Gewerkschaften. Ich würde eher das Verhalten, dass viele LH-piloten bei vergangenen Streiks gezeigt haben, als ekelhaft bezeichnen.
 

xcirrusx

Erfahrenes Mitglied
16.10.2012
4.004
1.448
KUL (bye bye HAM)
Minimum nach der Quelle:

"Avionics Technician" pro Monat ab 14.000 Philippinische Pesos = 247,- Euro

Monatliche Arbeitszeit: 4 x 40h = 160h

Stundenlohn: 1,54 Euro

Ob die Quelle belastbar ist, weiß ich nicht. Trotzdem danke, travellersolo!

Ist fuer einen Junior schon realistisch. Techniker mit etwas mehr Erfahrung kosten in Metro Manila zwischen 400-700 EUR im Monat. Teamleiter Service zwischen 800-1100 EUR. Jeweils Basisgehalt, Ueberstunden bezahlt und davon machen die meisten so viel wie sie koennen.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
4.049
191
MUC
Er hat doch recht. Jeder weiß doch, auf was er sich einlässt, wenn er einen Arbeitsvertrag unterschreibt. Da braucht es nicht unbedingt Gewerkschaften. Ich würde eher das Verhalten, dass viele LH-piloten bei vergangenen Streiks gezeigt haben, als ekelhaft bezeichnen.

Wow, was für ein Thread. Der dürfte schon bald als Paradebeispiel für "Whataboutismus" im entsprechenden Wikipedia-Eintrag verlinkt werden...
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
11.398
9.116
Er hat doch recht. Jeder weiß doch, auf was er sich einlässt, wenn er einen Arbeitsvertrag unterschreibt. Da braucht es nicht unbedingt Gewerkschaften.
Absolut korrekt. Aber wenn dann Jahr für Jahr am vereinabarten abgeknabbert wird: 38.5 auf 40 Stunden, Urlaubsgeld gestrichen, Diensreisezeiten nicht mehr angerechnet, Überstunden auf Dienstreisen nicht mehr angerechnet, Lohnzahlung vom 15. auf den letzten Tag des Monats geschoben, Ruhezeiten abgeschafft (wenn man nachts um 2 von der Dienstreise heimkommt muss man trotzdem am nächsten Morgen zum Gleitzeitanfang um 08:00 antanzen, nach 6 der 11 Stunden Ruhezeit die einem gesetzlich zustehen)...
Dann kann so eine Gewerkschaft schon was feines sein, es sei denn deren Funktionäre sind schärfer auf Aufsichtsratsposten als auf Arbeitnehmerbelange...

Ansonsten gibt es für Chefs zwei Möglichkeiten:
Man spart wo es nur geht (am liebsten bei der eigenen Belegschaft), gibt sich nach aussen aber als der total soziale Chef dem die Arbeitnehmer über alles gehen.
Oder man ist ehrlich, und sagt was Sache ist.
Die dritte Option verhindern die Shareholder (oder das, was die Chefs glauben das es die Shareholder wollen).

Von daher: Hut ab, dass der Herr wenigstens ehrlich sagt, was ohnehin alle tun, und nicht auch noch heuchelt und damit die Arbeitnehmer erst ausbeutet und dann auch noch verhöhnt.
 

HB2174

Erfahrenes Mitglied
02.04.2014
1.635
12
ZRH
Wow, was für ein Thread. Der dürfte schon bald als Paradebeispiel für "Whataboutismus" im entsprechenden Wikipedia-Eintrag verlinkt werden...

Meinst Du deswegen: "Gina Schad sieht in der Charakterisierung von Gegenargumenten als "Whataboutism" einen Mangel an kommunikativer Kompetenz, indem Diskussionen abgeschnitten werden. Der Vorwurf werde auch als als ideologischer Schutzmechanismus eingesetzt, der zu "Verschließungen und Echokammern" führe.Der Hinweis auf "Whataboutism" wird auch als "Diskussionsstopper" wahrgenommen, "um eine bestimmte Diskurs- und Deutungshegemonie abzusichern"."

Ansonsten zum Thema: Eine sehr ehrliche Antwort welche dem PR Berater, falls vorhanden, die Haare zu Berge stehen lässt. Entscheidend ist doch aber wie sich Firmen tatsächlich verhalten, und selbst dann ist es in erster Linie ein Problem der Mitarbeiter und nicht eines der Kunden. Für die Kunden ist es nochmal einfacher auf die Dienstleistung zu verzichten. Allerdings glaube ich auch, dass hier eine Diskussion zwischen Gerwerkschaftsfreunden und Gegnern zu keinen neuen Erkenntnissen führen wird.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
23.601
9.528
irdisch
Meiner Meinung nach werden generell solche Soft-Faktoren nach Corona wichtiger weil man den nun wenigeren Kunden wieder mehr hinterherrennen muss. Wieviele Steuern zahlt eine Firma hier, wieviel bildet sie aus, lässt sie Gewerkschaften zu, kümmert sie sich um Entschädigungen oder wimmelt sie alle ab, wie eng sitzt man, wird man beim Handgepäck schikaniert, gibt es irgendeinen Service an Bord.
Wizz scheint das anders zu sehen.:D
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.554
9.398
Dahoam
Meiner Meinung nach werden generell solche Soft-Faktoren nach Corona wichtiger weil man den nun wenigeren Kunden wieder mehr hinterherrennen muss. Wieviele Steuern zahlt eine Firma hier, wieviel bildet sie aus, lässt sie Gewerkschaften zu, kümmert sie sich um Entschädigungen oder wimmelt sie alle ab, wie eng sitzt man, wird man beim Handgepäck schikaniert, gibt es irgendeinen Service an Bord.
Wizz scheint das anders zu sehen.:D

Glaube nicht dass die breite Masse der Bevölkerung irgendwelche Lehren draus zieht. Hauptsache billig.
 
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bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
Zahlt man Krankenschwestern/-pflegern, Kassierern, anderen Berufsgruppen jetzt mehr, da systemrelevant? Das wurde in den Medien gefordert, aber wahrscheinlich nicht umgesetzt.
Der WizzAir-Chef macht es, weil er das legal in Deutschland kann. Warum verhindern Politiker solche Arbeitsbedingungen nicht?
Ich sehe auch nicht die breite Masse der Bevölkerung in der Verantwortung. Wo ist das Medianvermögen in Deutschland, wie hoch der Eigentumsbesitz? Wie verteilt ist Vermögen in der Gesellschaft?
Man könnte auch die Arbeitgeber in die Pflicht nehmen, sie muessen höhere Löhne zahlen, weniger Profit verkraften. M.E. ist der Gesetzgeber gefragt und nicht der Kunde.
Die staendige drohende Gefahr von H4 draengt die Leute auch in solche Beschaeftigungsverhaeltnisse.
 
Zuletzt bearbeitet:

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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2.376
FRA
Wieviele Steuern zahlt eine Firma hier, wieviel bildet sie aus, lässt sie Gewerkschaften zu, ... , gibt es irgendeinen Service an Bord.

Ist das nicht ein Widerspruch in sich?

Warum gründen Wizzair-Mitarbeiter eigentlich keine Gewerkschaft? Gewerkschaften sind ja in jedem EU-Land erlaubt. Vielleicht wollen sie einfach nicht?

Auch in Deutschland gibt's etliche Firmen ohne Gewerkschaften, z. B. in der IT.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484

Volume

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01.06.2018
11.398
9.116
Kann es sein, daß Du Gewerkschaft mit Betriebsrat verwechselst?
Je nach Gewerkschaft und Betrieb ist das praktisch das gleiche.
Die Vereinigung Cockpit trennst du nicht mehr wirklich vom LH-Pilotenbetriebsrat, und UFO vom LH-Flugbegleiterbetriebsrat.

Mit IG Metall bei LH Technik sieht es vermutlich anders aus, da wird der Betriebsrat tatsächlich eine wichtige und relativ unabhängige Rolle spielen.

Ich denke auch Wizz Air ment eher Betriebsrat als Gewekscahft...
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.996
2.376
FRA
Aber warum soll ausgerechnet der Betriebsrat böse sein? Die Gewerkschaft organisiert Streiks, zwingt den Arbeitgeber zum Tarifvertrag, verlangt ständig mehr Kohle (und untermauert es mit Streiks und sonstigen Erpressungen).

Dabei handelt die Gewerkschaft oft nicht einmal im Sinne der Mitarbeiter des konkreten Unternehmens (siehe z. B Laudamotion).

Der Betriebsrat hat zwar etwas Mitspracherecht, aber fügt er dem Unternehmen wirklich einen mit einer Gewerkschaft vergleichbaren Schaden zu?
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.303
794
Aber warum soll ausgerechnet der Betriebsrat böse sein? Die Gewerkschaft organisiert Streiks, zwingt den Arbeitgeber zum Tarifvertrag, verlangt ständig mehr Kohle (und untermauert es mit Streiks und sonstigen Erpressungen).

Dabei handelt die Gewerkschaft oft nicht einmal im Sinne der Mitarbeiter des konkreten Unternehmens (siehe z. B Laudamotion).

Der Betriebsrat hat zwar etwas Mitspracherecht, aber fügt er dem Unternehmen wirklich einen mit einer Gewerkschaft vergleichbaren Schaden zu?

Bei Deinen Ansichten an sich kann man echt nur die Augen verdrehen... Insbesondere zum letzten Absatz :sick: (n)
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.996
2.376
FRA
Bei Deinen Ansichten an sich kann man echt nur die Augen verdrehen... Insbesondere zum letzten Absatz :sick: (n)

Ich weiß nicht - habe nie in einem Unternehmen mit einem Betriebsrat (oder einer Gewerkschaft) gearbeitet. Meine Vorstellung vom Betriebsrat ist dass er in einige Unternehmensentscheidungen eingebunden ist (z. B. Auswahl der zu kündigenden Mitarbeiter), und auch generell auf die Rechte der Arbeitnehmer achtet, aber nicht direkt Forderungen z. B. nach einer Gehaltserhöhung stellt und diese durchsetzt. Ist es nicht so?
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.160
484
Je nach Gewerkschaft und Betrieb ist das praktisch das gleiche...

Manchmal ist es so, manchmal nicht.

Das Eine hat mit dem Anderen direkt nichts zu tun (auch wenn das die Gewerkschaften gerne anders darstellen).

Es gibt Unternehmen mit funktionierendem BR, von drnen niemand in der Gewerkschaft ist, ebenso wie Unternehmen, in denen der BR nur dank und mit der Gewerkschaft existiert und funktioniert.

Wo es dagegen oftmals - und da muss man cockpitvisit Recht geben - oftmals zu Lasten des Unternehmens geht, wenn gewerkschaftliche Berufsfunktionäre statt "Kollegen von der betrieblichen Front" (egal ob gewerkschaftlich gebunden oder nicht) den BR bestücken.
 
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