Wie in der Tagespresse auch erschöpfen sich hier die Erklärungsversuche für Trumps Wirtschaftspolitik in einer Floskel 'Trump ist doof' und alles wird schlecht. Hat jemand der Mitlesenden zufällig rationale Erklärungsansätze parat?
Da gibt es eigentlich so viele... Einer wäre, das Trump ein sehr emotional gesteuerter Mensch ist, der sich ausgenutzt und von der Welt belogen und verzwergt fühlt. Eine logische, da menschliche Reaktion darauf, sind Racheaktionen, die keinem anderem Ziel dienen, als sich selbst besser zu fühlen. Das kombiniert mit Macht führt zu dem Verhalten. In der modernen Zeit ist das mit dieser Tragweite eher unüblich, aber historisch keine Ausnahme. Kaiser Nero ist auch nicht für sein rationales Verhalten bekannt geworden.
Natürlich gibt es einen deutlich komplexeren Hintergrund, im Grunde geht es darum, dass es schlicht keine Möglichkeit gibt, mehr zu konsumieren als man produziert, ohne sich dadurch zu verschulden, "Släwe isch koi Wunschkonzärt".
Das geht langfristig schon, da sich die Bewertungen dessen, was ausgetauscht wird, im Laufe der Zeit ändern oder sich komplett wandeln.
Die Logik verstehe ich nicht. Das Problem in den USA ist doch eher, dass es gar nicht so viel heimische Produktion gibt, weil die viel zu teuer ist. Deswegen wird doch so viel Importiert.
Ich versuche es einmal anders herum: Es gibt viele Leute auf der Welt außerhalb der USA, die bereit sind, für einen bestimmten Dollarbetrag länger, härter und/oder unter schlechteren Bedingungen zu arbeiten als US Bürger, weil sie viele andere Menschen außerhalb der USA kennen, die diesem Dollarbetrag einen ähnlichen Wert zurechnen wie sie selber.
Es hat nichts mit den Menschen in den USA zu tun, sondern damit, dass andere Menschen auf der Welt gegenseitig der Ansicht sind, dass der Dollar etwas wert ist. Für Bürger der USA hat es den Nebeneffekt, dass sie die Wahl haben, ihrer Dollar ihren Nachbarn oder diesen anderen Menschen außerhalb der USA geben zu können, nur dass diese anderen Menschen mehr dafür liefern.