Sa, 26.08.17
Nach dem Frühstück bin ich um 7 Uhr los. Über Nacht hatte es geregnet, inzwischen war es aber wieder schön, wenn auch etwas frisch.
Als erste Ziel hatte ich mir die Altstadt von Krakau vorgenommen. Unterwegs kam ich am Unity Tower vorbei. Wenn man das Gebäude sieht, weiß man, warum das Gebäude eher als Szkieletor bekannt ist.
Im Park Strzelecki steht diese Statue des ehemaligen Papstes, der zuvor Erzbischof von Krakau war.
Kurz darauf kam ich wieder am Bahnhofsvorplatz an, ging diesmal aber gerade weiter zur Altstadt. Das Juliusz Słowacki Theater
Die Stadtmauer mit dem Florianstor
Barbakan auf der anderen Seite der Stadtmauer
Statue von Jan Matejko
In 2006, the city of Krakow and the Czartoryski Foundation jointly established the Princes Czartoryski Place and installed this bronze copy of a sculpture of Mercury by Bertel Thorvaldsen from the National Museum in Krakow.
Durch ein paar Seitenstraßen und -gassen kam ich dann zum Hauptmarkt. Die Tuchhallen...
...und das Adam-Mickiewicz Denkmal direkt davor.
Die Marienkirche mit den unterschiedlich hohen Kirchtürmen.
Die kleine St.-Adalbert-Kirche
Der Rathausturm, das einzige Überbleibsel des alten Rathauses
Nun ging ich weiter in Richtung Wawelhügel und kam an der Peter und Paul Kirche vorbei; die Statuen im Vordergrund sind die Zwölf Apostel.
Der Wawel
Kreuz zum Andenken der Opfer des Massakers bei Katyn, bei dem Angehörige des sowjetischen NKWD 1940 mehrere tausend Polen erschossen.
Danach machte ich mich daran, den Wawelhügel zu ersteigen.
Zum Glück war schon geöffnet und man konnte das Areal gut besichtigen. Auch hier findet man eine Statue von Johannes Paul II, die direkt gegenüber der Kathedrale steht.
Arkadenhof des Wawelschlosses
Die Kathedrale
Blick auf die Weichsel
Ich verließ die Burg wieder und ging nach unten. Am Fuß des Hügels findet sich der Wawel-Drache.
Ein letzter Blick auf die Burg...
...bevor ich am Weichselufer weiterging. In einem Park findet sich diese Statue:
Dzok, the Dog. The most faithful canine friend ever, epitomising a dog's boundless devotion to his master. Throughout the entire year 1990-1991, Dzok was seen waiting in vain at the Rondo Grunwaldzkie Roundabout to be fetched back by his master, who had passed away at the very site.
Nachdem ich gestern im Museum vom ehemaligen KZ Plaszow gelesen habe, habe ich beim Schreiben des TRs gesehen, dass es ganz in der Nähe war, und so wollte ich mir das Gelände heute noch ansehen, auch wenn ich im Internet schon gelesen habe, dass das Gelände sehr vernachlässigt ist und nichts erhalten oder konserviert ist.
Brücke über die Weichsel
Josefskirche
Etwas abseits finden sich diese Reste der Mauern des Krakauer Ghettos.
Here stand the remnants of the walls of the Krakow Ghetto that existed from 1941 till 1943. These walls have been restored in memory of the Jews of Krakow by the Mosberg Family Foundation.
Ich frage mich ja, wie intelligenzbefreit man sein muss, um gerade diese Wand mit Grafitti zu verunstalten.
Ein Stück weiter kam ich schließlich zu dem Gelände. Diese Tafel weist auf das ehemalige KZ hin.
Erhalten ist hier fast gar nichts. Am Rande steht das sogenannte Graue Haus, das SS-Offiziershaus mit Folterkeller und Zellen.
Blick über das Gelände. Es war richtig ruhig und friedvoll hier, ein krasser Kontrast zu dem unsäglichen Leid, das hier geschehen ist.
Am anderen Ende findet sich dieses Denkmal zum Gedenken an die im Lager ermordeten Juden...
...und das Mahnmal zum Gedenken der Menschen aller Nationalitäten, die im Lager ermordet wurden.
Auf dem Rückweg kam ich an dieser Gedenkstätte Hujowa Górka nahe des KZ vorbei. Hier hatte die SS Massenhinrichtungen durchgeführt.
Inzwischen war es kurz nach 10 Uhr und nach dem gerade gesehenen war ich auch nicht mehr in der Stimmung, sonderlich viel zu unternehmen, deswegen lief ich zum Hotel zurück. Dort kam ich um kurz vor 11 Uhr wieder an und duschte mich erstmal. Inzwischen fing es wieder zu regnen an; mit dem Wetter hatte ich also richtig Glück gehabt. Interessehalber maß ich noch meinen heute Morgen gelaufenen Weg nach und kam auf 20km. Nun war mir auch klar, warum ich es in den Beinen spürte. Anschließend packte ich noch meine Sachen zusammen, surfte etwas im Internet und checkte schließlich um 12 Uhr aus.
Danach lief ich rüber zum Doubletree, wo ein Kollege und ich uns ein Taxi zum Flughafen teilten. Die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde und kostete genau 100 Zloty.
Am Check-In von LOT hatte sich bereits eine kleine Schlange gebildet, geöffnet wurde dieser aber erst 2h vor Abflug. Schnell hatte ich meinen Koffer und die beiden Bordkarten bekommen. Auf beiden Flügen hatte ich mir einen Platz am Notausgang reserviert.
An der Sicherheitskontrolle gibt es einen unbemannten Fast Track, der sich zum Glück nach Scannen der Bordkarte direkt öffnete.
Das Prozedere war etwas skurril. Ein Aufseher stand hinter dem Metalldetektor. Als ich ankam, lief er durch den Metalldetektor nach vorne, beaufsichtigte mich, dass ich auch alle Elektronik auspackte und die Hosentaschen entleerte. Danach ging er wieder durch den Metalldetektor durch (der beide Male natürlich piepte), ließ dann mich durchgehen und das alles wiederholte sich für den nächsten Passagier. Nicht gerade effizient.
Danach ging es direkt zur Lounge...
...die fast ganz leer war. Es gab bequeme Sessel und Sofas und einen schönen Blick aufs Vorfeld. Zu essen gab es "Traditional Sour Soup", oder wie wir das früher genannt haben: "Resteverwertung". Hat aber sehr gut geschmeckt, und so aß ich direkt drei Schüsselchen.
Als ich meine 734 landen sah, ging ich langsam zum Gate. Momentan scheinen (fast?) alle Fluggastbrücken hier am Flughafen außer Betrieb zu sein, und so gab es - nicht nur für uns - ein Busboarding.
Der Flug an sich war schnell vorbei, es hätte Wasser gegeben sowie ein Prinz Polo, ich verzichtete aber. Am Notausgang war genügend Platz, die anderen Plätze sahen aber recht eng aus.
In Warschau hatten wir zwar eine Gateposition, mussten den Flieger aber dennoch über Treppen verlassen; ich vermute, dass wir im Non-Schengen-Bereich ankamen. Laut FR24 ist die Maschine auch danach nach Zagreb geflogen.
Trotz überpünktlicher Ankunft um 15.40 Uhr war ich erst um 16.00 Uhr im Terminal; es waren zwar zwei Busse da, allerdings fuhren beide erst ab, als der Flieger komplett leer war, auch wenn "mein" Bus schon ganz voll war und die verbleibenden Passagiere in den hinteren einstiegen.
Bis zum Boarding hatte ich noch etwas mehr als 30min, sodass ich direkt zur Lounge ging und diesmal den Elite Club, die Lounge in der Lounge, besuchte.
Dort gibt es einen eigenen Empfang, bei dem Bordkarte und Vielfliegerkarte nochmal kontrolliert und gescannt wurden. Ich aß eine Kleinigkeit und ging dann 15min vor Boarding zum Gate 37. Dort angekommen stand aber immer noch der Flug nach Paris am Gate, der um 16.30 Uhr abfliegen sollte. Das passte mit dem Boarding um 16.35 Uhr nicht so wirklich zusammen, wenn es denn kein Busgate werden würde. Auf den Monitoren wurde der Flug immer noch als pünktlich angezeigt.
Paris stand noch längere Zeit am Gate und wurde erst kurz vor 17.00 Uhr weggeschoben, und kurz darauf kam dann endlich die SP-LWB angerollt. Inzwischen wurde die Abflugzeit auch auf 18.00 Uhr geändert. Toll, wäre das eher bekannt gewesen, hätte ich noch 45min in der Lounge warten können. Nachdem es aber nur noch etwa 25min bis Boarding waren, beschloss ich, direkt am Gate zu warten. Ein kurzer Blick auf FR24 zeigte, dass die Maschine aus Barcelona kam und schon seit Dienstag massenhaft Verspätung mit sich rumschleppt. Da hat LOT wohl den Flugplan ohne jegliche Reserven geplant...
Boarding war dann um 17.40 Uhr und um 18 Uhr ging es schließlich los. Innereuropäisch gibt es bei LOT in der Economy BOB, nur Wasser/Kaffee/Tee und Prince Polo gab es kostenlos. Immerhin war diesmal mein Nebensitz frei. Irgendetwas habe ich wohl falsch verstanden. Zwar ist die Maschine neu für LOT, allerdings ist sie vorher 12 Jahre bei China Eastern geflogen. Irgendwie hatte ich erwartet, in einem (brand-)neuen Flieger zu sitzen. Muss ich wohl doch auf deren Max8 warten.
Auch in Frankfurt gab es wieder eine Außenposition, wie bei jedem meiner bisherigen LOT-Flüge ab/nach Frankfurt. Da ich davon ausging, dass das Gepäck noch etwas auf sich warten lassen würde, wollte ich ankommend noch ein paar Minuten in die SEN-Lounge, was ein wirklich angenehmes Feature des SENs ist. Blöderweise haben uns die Busse bei B-Schengen-Ost ausgeladen. Da ich keine Lust hatte, durch den Tunnel des Grauens nach A zu laufen und dann wieder zurück zur Gepäckausgabe, strich ich den Plan und verließ den Sicherheitsbereich. Es wird wirklich Zeit für eine Lounge bei B Schengen...
Ich lief nochmal die beiden Starbucks in der Hoffnung, die neue Oktoberfesttasse zu bekommen, ab, hatte aber keinen Erfolg und so ging ich eben zum Gepäckband. Priority war mal wieder Makulatur, aber ich hatte zum Glück eh noch ein paar Minuten Zeit, bis der Bus kam. Eine Bus- und anschließende Autofahrt später war ich schließlich wieder daheim.