Road to 1K: 40.000 Meilen und 4 Kontinente [semi-live]

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delpiero223

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Ich hatte in einem der UA-MR-Threads bereits angekündigt, dass ich für meinen doch recht verrückten United-Mileage-Run einen kleinen Reisebericht verfassen werde. Da das Internet im ICE sowieso nicht zu gebrauchen ist, hier schon mal der Startschuss, bevor es morgen an den 1. Flug geht.

Nachdem ich letztes Jahr durch meine privaten Reisen gerade so den 1K erreichte, hatte ich dieses Jahr eigentlich damit gerechnet, beim Gold aufzuhören. Irgendwie konnte ich es dabei dann aber doch nicht lassen und habe meinen wohl verrücktesten Mileage Run bisher zusammengebastelt.

Gebucht ist eine Reise nach Südamerika, in die USA & Asien, die hauptsächlich aus zwei günstigen United-Tickets für die Economy Class besteht:
Ticket 1: CDG-ZRH-IAD-IAH-SCL-PTY-IAH | EWR-PRG (BK W hin, K zurück)
Ticket 2: LAX-HNL-GUM-NRT-PVG | SIN-SFO-IAD-LGA (BK K)

Ergänzt wurde das Ganze durch:
Ticket 3: HOU-LAX mit WN
Ticket 4: PVG-SIN mit SQ (Award Ticket, First Suite)

Kostenpunkt waren insgesamt rund 1.000€ (also auch hier ein "1K" ;) ) + knapp 70.000 MR-Punkte für den Singapore-Award

Hier einmal in bildlicher Darstellung:

SHmyj3c.png


Um nicht nur im Flugzeug zu sitzen, ist in SCL, LAX, GUM, NRT, PVG, SIN, EWR, PRG ein Aufenthalt von je knapp 24h bis max. 3 Tagen geplant. Der ganze Trip dauert so rund 2 1/2 Wochen, reine Flugzeit sind knapp 90 Stunden (die Zahl wird mir erst jetzt beim Tippen deutlich :eek:). Mal sehen, ob sich da durch einen SDC noch Änderungen auftun, ich schiele zumindest auf eine Vorverlegung von LAX-HNL für etwas Zeit auf Hawaii.

Insgesamt bringt der Trip dann voraussichtlich knapp 40.000 PQM ein, sodass für die 1K-Requali nur noch ein Trip nach Vegas im Dezember fehlt. :)

Den Hinflug auf Ticket 1 hatte ich natürlich in Hinblick auf eine GPU-Einlösung in W gebucht. Scheint, als hätte ich im GPU-Lotto zumindest schon einen Teilerfolg erzielt: IAH-SCL wurden nämlich nur wenige Stunden nach Upgrade-Antrag bestätigt und gestern hat UA die Seatmap auf eine Polaris-767 umgestellt:

KIGij5O.png


Auf ZRH-IAD (787 ohne Polaris) sieht es derweil nicht ganz so gut aus, aber kleine Chancen bestehen noch. Stand heute sind noch 3 Business-Sitze im Verkauf.

Zur Anreise nach Paris war das Flugzeug ab Rostock nicht wirklich eine Option und so stehen aktuell noch 8 Stunden ICE auf der Uhr. Für die nächsten Tage muss ich dann mal sehen, wie gut das mit semi-live klappt. Ist mein erster Reisebericht hier und eventuell gibt es auch mal ein paar Tage Verzögerung durch Zeitverschiebung und Müdigkeit oder nicht funktionstüchtiges United-WLAN.
 
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delpiero223

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30.11.2011
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Bis Frankfurt lief bei der Bahn gestern tatsächlich mal alles reibungslos, dann wurde es erstmal lustig. Mein ICE, der weiter via Mannheim nach Stuttgart fahren sollte, machte wohl Probleme. Für mich erstmal nicht weiter wichtig, er sollte aber in Frankfurt einmal neugestartet werden und die Weiterfahrt würde sich so um mindestens 20 Minuten verzögert.

Derweil in der DB-Zentrale
"Did you try turning it off and on again?"

Für die Weiterfahrt nach Zürich war dann die Strecke Frankfurt - Karlsruhe mit dem ICE nach Chur vorgesehen und schließlich Karlsruhe - Paris Est mit einem weiteren ICE.

Der Verspätungsalarm der Bahn war anscheinend ebenso defekt wie der ICE und ich wähnte mich in Sicherheit, dass alles klappen würde wie geplant. Auf dem Weg zur Bahn-Lounge prüfte ich dann sicherheitshalber nochmal den ICE-Status und stellte fest, dass er mittlerweile auf über 60 Minuten Verspätung stand. :eek: So würde das natürlich nichts mit dem 24min-Anschluss in Karlsruhe.

Da in Mannheim noch ein Mitreisender dazustoßen sollte (nur nach Santiago ohne den Asien-Teil) schaute ich erstmal nach der nächsten Verbindung Richtung Mannheim - und siehe da: Es sollte wieder mein mehr oder weniger kaputter ICE aus Hamburg sein. Also wieder den Weg zurück in den gleichen Zug wie vorher. Dort schien der Neustart auch tatsächlich geholfen zu haben und die Abfahrt wurde in der App "in 5min" angegeben. Doof nur, dass sich auch die nächsten 15 Minuten nichts tat und ich langsam nervös würde, den Anschluss in Mannheim noch zu bekommen.

Auch wenn das Personal per Ansage betonte, bald ginge es dann wirklich los, wurde mir das ganze zu knapp. Statt in Mannheim umzusteigen, wählte ich nun den direkten TGV Frankfurt - Mannheim - Karlsruhe und ließ mir noch schnell beim Personal bestätigen, dass es innerhalb Deutschlands auch keine Reservierungspflicht gäbe.

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Schließlich lief mit dem TGV dann alles reibungslos, der Mitreisende stieg einfach in Mannheim zu. In Karlsruhe blieben dann noch rund 30 Minuten Aufenthalt - perfekt, um mal den "Green Apple"-McSundae zu probieren. Trotz Bahnhofslage mit 1€ bepreist und schmeckte besser als es sich anhört.

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Der weitere Weg verlief dann reibungslos. Für den internationalen ICE ab Karlsruhe gelang mir leider online keine Sitzplatzwahl und so gab es nur 2er Plätze ohne Tisch. Sitzplatzreservierungen wurden natürlich nicht angezeigt, zumindest die knappe Stunde bis Straßburg blieb aber ein 4er mit Tisch zum Arbeiten frei, danach wurde es wirklich voll.

Kommen wir zum nächsten unschönen Teil: Paris. Im August war ich dort erst einen Tag als Tourist unterwegs, Sonntag war es aber noch angenehm leer. Am gestrigen Donnerstag hingegen keine schöne Erfahrung. Die Bahnhöfe überfüllt, viele düstere Gestalten und der Fußweg vom Bahnhof Est -> Nord war noch weniger einladend. Ebenso voll war die RER-S-Bahn zum Airport, aber nach 13h Fahrt war die Freude groß, endlich am Flughafen zu sein. Von dort ging es mit einem riesigen Umweg im gratis Hotel-Shuttle-Bus zum Hotel für eine kurze Nacht, dem Novotel Suites Villepinte.

Im Nachhinein hätte ich wohl doch besser das Ibis direkt am Terminal gebucht. Insgesamt war das Hotel für die reduzierte Rate (knapp 80€ die Nacht) ok, aber nochmal buchen würde ich es nicht. Das Leitungswasser in Paris ist ekelhaft, aber es gab immerhin 2 kleine Wasserflaschen im Kühlschrank.

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Heute ging es dann in aller früh wieder zum Airport, denn der Swiss-Abflug nach Zürich war um 6:30 vorgesehen. Gestern entschieden wir uns, dass der erste Shuttle des Tages (Abfahrt 5:03) gerade so ok wäre, da der Checkin wohl 5:50 schließt.

Insgesamt war es eine doch eher knappe Geschichte. Ein Uber / Taxi hätte 9min zum Terminal 1 gebraucht, so brauchen wir dank eines großen Umweges übers T2 eine halbe Stunde bis zum Terminal. Der Checkin klappte bei mir reibungslos und den Koffer (bei über eine Woche reise ich nicht gern mit Handgepäck) war ich schnell los.

Beim Mitreisenden gestaltete sich der Checkin deutlich schwieriger. Ein Checkin per App war weder bei UA, LH noch LX möglich. Nach einem erstaunten Blick auf die Segment-Zahl (er fliegt ohne US-Aufenthalt nach knapp 24h in Santiago wieder zurück) tippte der Agent einige Zeit im Computer rum, es schien aber Probleme zu gaben. Irgendwann hieß es, er hätte zu viele Transit-Flughäfen im Ticket, da der Checkin wohl (wie auch online erfolglos) direkt für sämtliche 8 Segmente am Stück erfolgen sollte, also quasi Paris - Frankfurt via Houston, Santiago, ... :eyeb:

Immerhin erhielt er so eine Bordkarte von Paris nach Zürich, mehr konnte das Personal nicht tun. Die Bordkarte für die Anschlussflüge gab es schließlich am United-Counter in Zürich.

Zum Flug Paris - Zürich: Trotz Boarding-Zeit um 06:05 laut Gate startete das Boarding bereits 10 Minuten eher ohne erkennbare Notwendigkeit. Der Flug war nur zu rund 30% gebucht und inbesondere im hinteren Teil blieben viele Reihen komplett frei. Ich blieb trotzdem vorne in Reihe 8, da nur dort etwas Beinfreiheit gegeben ist.

Die Verpflegung war für den kurzen Flug ganz ok, wenn auch die Vanilleplunder etwas trocken:

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Aktuell sitze ich nun in der Swiss-Lounge bei den E-Gates. Bis 11 gibt es leider nur Frühstück und Boarding für den United-Flug ist 11:05 angesetzt. Mittag gibt es dann also vermutlich erst im Flugzeug, in IAD und dann in der Polaris-Lounge IAH. Verhungern dürfte ich also zumindest nicht.

Bis auf frische Omelettes und Spiegeleier vom Live-Cooking ist das Frühstück eher enttäuschend. Es gibt noch Bohnen, trockenes Chemie-Rührei und Brot mit Aufstrich. Große Pluspunkte der Lounge: Der gute Balkon mit Aussicht - und es gibt Rivella.

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Hier steht auch schon der Dreamliner, der uns nachher nach IAD bringen wird:

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So wie es aussieht leider ohne Upgrade, denn bei einem freien Business-Sitz reicht der 1K in W aktuell nur für Platz 4 der Upgrade-Liste.
 
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delpiero223

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Und weiter geht's.

Da um 10:55 noch nichts vom Mittagessen in der ZRH-Lounge zu sehen war, machte ich mich dann langsam auf dem Weg zum United-Gate, wo nach wenigen Minuten Wartezeit und der üblichen Fragerunde (Wie viele Koffer haben sie aufgegeben, selbst gepackt?) schon das Pre-Boarding startete. Zu Essen sollte ich im Verlaufe des Langen Tages sowieso noch genug bekommen, daher war der Verlust zu verschmerzen.

Mittlerweile wurden in der (sehr brauchbaren) United-App alle 36 Sitze als "gebucht" angezeigt und so hatte schließlich niemand der 6 Personen auf der Upgrade-Liste Glück. Die ~200€ Aufpreis von K auf W hatten sich bei mir durch das Upgrade auf IAH-SCL aber sowieso schon bezahlt gemacht. Glücklicherweise blieb der Nebensitz in der 787-8 wie geplant frei. Der Sitzabstand ist in der Eco Plus war zwar immer ok, sehr schmal sind die Sitze aber trotzdem.

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Wie auf Flügen nach Deutschland gab es auch hier wieder ein paar Flugbegleiter mit Deutschkenntnissen. Da bestand noch einiges an Optimierungsbedarf, denn die Aussagen waren eher ein Stottern, sodass man kaum ein Wort verstand. Immerhin reichte es zur Verabschiedung noch für ein "Uf Wiederluege".

Da alles wie geplant lief, gibt es sonst nicht allzu viel zu erzählen. Den Fensterplatz belegte der Mitreisende, aber es war eh größtenteils bewölkt und United dimmt im Flug automatisch die Fenster auf die Stufe "man sieht kaum noch was". Auf die Hauptspeise verzichtete ich, wie immer recht gut war aber das warme belegte Brötchen mit Pesto und Turkey vor der Landung.

Das Highlight des Fluges war aber ein zufälliger Blick auf den Flugstatus des kommenden IAD-IAH-Segments über das Inflight-WiFi. Ich hatte für meinen Run für 69$ ein Monatsabo abgeschlossen, die App und United.com kann man aber auch so kostenlos aufrufen. In Zürich wurde mir dafür noch eine 737 (mit null Upgrade-Chancen da voll gebucht) angezeigt, plötzlich stand eine 767-300 mit 30 Premium-Sitzen der richtigen Polaris drin. Im Rahmen des Aircraft Change wurden dann direkt 6 Upgrades bestätigt und ich war glücklicherweise der vorletzte darunter. (y) Ohne den W-Fare hätte es sicher nicht geklappt, denn bis zum Abflug wurden alle übrigen Sitze anderweitig gefüllt und bei der Upgrade-Liste tat sich nichts mehr.

Die Einreise in IAD lief dank Global Entry wie üblich flott ab. Man nutzt dort noch nicht die neue Face-Recognition-Software, es mussten also Pass und Fingerabdrücke eingelesen werden. Gefällt mir persönlich aus dem Grund besser, dass man zur Deklaration etwaiger Lebensmittel einfach ein Kreuzchen setzen kann und nicht den Officer aktiv drauf ansprechen muss. Diesmal hatte ich aber nichts zu Essen dabei, auf dem Rückweg von Asien sieht's in SFO sicher anders aus.

Zum Glück schaute ich mir vor der Gepäck-Neuaufgabe nochmal genau das Baggage Label an. Mein Koffer war nämlich nur bis Houston und nicht bis nach Santiago durchgetaggt. Offenbar war Swiss in Paris auch bei mir etwas überfordert, denn die Bordkarten druckte man korrekt bis Santiago aus.

Bevor es in die 767 ging, stand dann noch etwas Loungehopping in IAD an. Zuerst ging es in die gut gefüllte Turkish-Lounge, bei der Priority-Pass-Gäste wegen Überfüllung bereits abgewiesen wurden. Das Essen enttäuschte nicht, ich gönnte mir etwas Huhn, türkisches Fleischbällchen Baklava und sehr guten Milchreis.

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Im Anschluss ging es noch kurz in die nahegelegene Lufthansa-SEN-Lounge (die ebenso aus allen Nähten platzte) und schließlich für die Coke-Freestyle-Maschine und ein paar Brownies zum United Club nahe des Abflug-Gates. Pünktlich zum Pre-Boarding ging es dann in die 767-300, die uns pünktlich nach Houston bringen sollte. Trotz des beinahe pünktlichen Pushbacks verzögerte sich der Abflug dann aber noch um 30 - 40 Minuten, Grund laut Piloten: Reduzierte Abflugrate aufgrund eines Unwetters in der Nähe.

Schade für die Zeit in der Polaris-Lounge, aber immerhin Zeit genug, sich etwas mit dem mir noch unbekannten Sitz vertraut zu machen. Kissen oder Decke gab es nicht (allenfalls eine dünne Decke auf Nachfrage). Mit 5L gab es für mich einen "abgeschotteten" Sitz nahe des Fensters mit wirklich viel Privatsphäre.

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Nach einiger Zeit des Rollens konnte ich direkt vor uns den Dreamliner ausfindig machen, der uns zuvor nach Washington gebracht hat. Für ihn sollte es jetzt erstmal nach Denver gehen:

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Das Essen für den Hüpfer nach Texas stellte sich als erstaunlich reichhaltig heraus. Schokokuchen und das Thai Chicken mit Nudeln waren sehr lecker, nur ich und der Sesam-Ingwer-Dressing werden im Leben wohl keine Freunde mehr

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Ich spule mal etwas vor und befinde mich jetzt mit etwas Verspätung in der Polaris-Lounge Houston. Aufgrund positiver Berichte aus dem Umfeld war ich sehr gespannt, was mich hier erwarten würde. Leider war die Lounge selbst dann aus meiner Sicht etwas enttäuschend. Fast sämtliche Tische waren mit Personen oder dreckigem Geschirr belegt und das Gefühl einer Premium-Lounge kam nicht auf. Es hieß, für einen Besuch des Restaurantbereiches müsste ich eine Stunde warten, was nur knapp bis zum Boarding-Beginn gereicht hätte.

Derweil stattete ich dem Buffet einen Besuch ab und es trat wieder Ernüchterung ein: Es gab nur ein, zwei warme Mahlzeiten sowie verschiedene Wraps, Sandwiches und eine Salat-Bar. Da hatte ich in der Turkish-Lounge zuvor besser gespeist. Ich verzichtete und die Hoffnungen lagen nun auf dem Restaurant-Bereich.

Dort ging es glücklicherweise etwas schneller als angekündigt und ich konnte nach rund 30 Minuten Platz nehmen. Zuerst wurde ein "Havana Crab Cake" bestellt, im Anschluss noch der legendäre Polaris Burger. War beides gut genießbar und definitiv besser als der Kram vom Buffet. Schade nur, dass ich zu satt war, um noch den S'More Brownie oder den Oreo Cheesecake zu probieren.

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Die Wartezeit auf den Burger (nochmals mindestens 20 Minuten) verbrachte ich damit, den Thread "Tipping in Polaris Lounge" zu studieren. Ich entschied mich schließlich gegen eine Spende ans Personal. Vielleicht war das der Grund, wieso mich die Bedienung beim Verlassen des Restaurantbereiches nicht mal verabschiedete, empfand ich zumindest als recht unhöflich.

Weiter ging es mit UA847 IAH-SCL, pünktlichem Pre-Boarding und dem gleichen Flugzeug, welche uns zuvor nach Houston flog. Diesmal waren aber Amenity Kit, Decke 1, Decke 2, Kissen und Gel-Kissen geladen. Außerdem gelang es mir durch regelmäßiges Checken der Seatmap, Sitz 1L zu ergattern. Bis zwei Tage vor Abflug war auf dem Flug noch die alte 2-1-2-Business gelistet, bis auf Polaris umgestellt wurde. :)

Im Föörst-verwöhnten Vielfliegertreff stehe ich damit vermutlich alleine dar, aber für mich sollte IAH-SCL tatsächlich die erste Langstrecke in einer Premium-Kabine werden. Bisher waren die kostenlosen Premium-Plus-Sitze mit Eco-Service bei United das Höchste der Gefühle.

Sitz 1L war definitiv eine exzellente Wahl. Der Footrest ist zwar auch weiter hinten eher großzügig, am Bulkhead aber nochmal deutlich voluminöser, was mir als Seitenschläfer zugute kommen sollte. Wenig überraschend schlaf ich so gut wie noch nie in einem Flugzeug und wurde nur einmal kurz durch die Turbulenzen wachgerüttelt.

Der Polaris-Sitz zeigte zwar schon leichte Abnutzungserscheinungen (eine Verkleidung des Sitzes war etwas lose), wirkt aber wirklich sehr durchdacht. Es gibt zwar nur wenig Stauraum, aber Tisch-Mechanismus, das Drehrad zum Verstellen des Sitzes, das kleine Do-Not-Disturb-Schild... ich war wirklich zufrieden, wenn auch der Sitz insgesamt relativ eng ist. Obwohl ich mit 1,98m länger bin als der Sitz selbst, konnte ich auf der Seite liegend mit angewinkelten Beinen wirklich gut schlafen.

Der Service war auf dem Flug wieder sehr freundlich. Zum Abendessen wählte ich die Short Rib. Schmeckte (obwohl sehr gut durch) gut, wirkte aber nicht allzu ansehnlich. Den Rotstift bei der Präsentation hat man wohl erst vor kurzem angesetzt. Der Sitz- und Schlafkomfort geht zwar im Zweifelsfall vor, aber etwas mehr Mühe kann man sich da doch geben. Das Sundae kommt mittlerweile auch vorportioniert aus dem Tiefkühler, dennoch ein guter Abschluss.

Das Essen im Detail:
Vorspeise: Shrimps im Teigmantel mit Limette, Salat - und natürlich wieder dem Ingwer-Dressing :rolleyes:
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Hauptspeise: Short Rib mit gerösteten Möhren, latschigen, geschmacklosen Bohnen und Kartoffel-irgendwas
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Dessert: Sundae mit Salted-Caramel-Soße und Schlagsahne. Es hätte auch noch Kuchen, Käseplatte usw. gegeben, aber ich war ja schon den ganzen Tag lang nur am Futtern
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Zu guter Letzt das recht reichhaltige Frühstück: Recht gutes Omelette mit Würstchen, Erdbeerjoghurt, Obst usw.
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Wir landeten einige Minuten verfrüht in Santiago, bis zum Erreichen des Gates im neuen Terminal war der Vorsprung dann aber auf nur noch ~10 Minuten gesunken. Neues Terminal in Santiago bedeutet leider (zumindest momentan noch): 15 Minuten Frühsport auf dem Weg zur Einreise, denn die Wege sind wirklich lang. Dort war das Ende der morgendlichen Ankunftswelle noch gut zu spüren und wir mussten wiederum 30 Minuten bei der Einreise warten.

Ansonsten ist die Einreise in Chile aber immer recht entspannt. Die Zollerklärung fällt kurz aus und die Mitarbeiter stellen kaum Fragen. Heute wurde nicht mal mehr das Gepäck geröntgt, sondern nur noch stichprobenweise. Insgesamt brauchten wir ziemlich genau eine Stunde vom Erreichen des Gates bis zum öffentlichen Bereich des Flughafens. Von dort waren es dann nur noch 2 Minuten und 10 ignorierte Rufe nach "Taxiiii?"bis zum Hotel. Aufgrund des frühen Abfluges morgen (5:40 mit Copa nach Panama) fiel die Wahl nämlich auf das Holiday Inn als einziges richtiges Airport-Motel. Mit gut 100€ aber kein Schnäppchen.

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Den Rest des heutigen Tages gibt's dann später :sleep:
 

delpiero223

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Fun Fact: In Chile gibt es (wie auch in anderen Ländern Südanerikas) eine „Reciprocity Fee“. Nach dem Motto „Wenn Chilenen für einen Australien-Besuch zahlen müssen, bitten wir auch Australier zur Kasse“, muss jeder Australier und Mexikaner eine satte Gebühr von 160$ zur Einreise in SCL zahlen. Als Deutscher ist das Ganze hingegen ganz unkompliziert: Man zeigt einfach den Pass vor, bekommt kostenlos einen Stempel in den Pass sowie eine „Touristenkarte“.

Angekommen im Holiday Inn war der Plan, zumindest das Gepäck schon mal los zu werden, denn mit Koffer, Rucksack und Laptoptasche nach Santiago zu fahren, muss ja nicht sein.

Übrigens ein Grund, wieso ich auf dieser Reise öfters bei IHG nächtigen werde: Ich hatte im August den Status Match vom Hilton Gold beantragt, um mit 5 Nächten ein Jahr IHG Platinum einzutüten.

Ich denke nicht, dass es auf den Status zurückzuführen ist, aber tatsächlich wurde uns um kurz nach 10 Uhr morgens schon ein Zimmer angeboten. Das sollte zwar im Untergeschoss sein, aber zum Schlafen hätte es von mir aus auch ein beheizter Bunker getan – also why not? So ging es schnell ab ins Zimmer, kurz unter die Dusche und dann mit dem Bus in die Innenstadt.

Unser Zimmer im UG:
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Mittlerweile war es mein fünfter Aufenthalt in Santiago innerhalb eines Jahres, allerdings blieb ich nie länger als eine Nacht am Stück. Wieso ich so oft in Santiago war?
  1. Südamerika ist noch immer nicht mein Lieblingskontinent, aber Santiago meines Erachtens wirklich ein nettes und zumindest gefühlt sicheres Städtchen. Im Gegensatz zu z. B. Rio habe ich kein ungutes Gefühl dabei, durch die Straßen zu schlendern.
  2. Es ist eine exzellente und günstige Destination für UA-Mileage-Runs. So kam es, dass der letzte Besuch in SCL gerade mal eine Woche her war. Für einen Roadtrip ging es damals nach Chicago, nur war der Rückflug über Chile günstiger als die Direktverbindung.
  3. Auf dem Weg zu den Falklandinseln im März bot sich ein Tag Aufenthalt auf dem Hin- und Rückweg als Verspätungs-Puffer an (bald soll es auch Flüge von Sao Paulo geben 1x die Woche)

Mit den Abläufen am Airport war ich so jedenfalls schon vertraut und steuerte noch vor dem Verlassen des Sicherheitsbereiches zielstrebig den „Centropuerto“-Counter an. Es gibt zwei Busunternehmen für Fahrten in die Innenstadt, aber Centropuerto fährt zum einen weiter Richtung Stadt Rein und hat zum anderen keine blöden Doppeldecker-Busse.
Die Hin- und Rückfahrt vom Flughafen in die Stadt kostet so 3.400 Chilenische Peso, umgerechnet knapp 5€. Da kann man wirklich nicht meckern, zumal die Busse zwar voll, aber die Sitzplätze vergleichsweise bequem sind.

Die Fahrt vom Airport in die Innenstadt dauert rund 40 bis 60 Minuten und führt einem die Gegensätze in der Stadt ganz gut vor Augen. Richtig schlimme Slums wie in Brasilien habe ich noch nicht zu Gesicht bekommen, aber es gibt doch einige Regionen mit einfacheren Häusern im Gegensatz zu ebenfalls verbreiteten Villen mit Elektrozaun. Auch entdeckt man in der Stadt das eine oder andere Zelt mitten am Straßenrand.

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Von den letzten Santiago-Besuchen hatte ich noch die Metro-Card mit etwas Guthaben mitgebracht. Sie trägt den Namen „Bip!“ für das Geräusch, dass sie beim Scannen macht – allemal kreativer als eine drölfte CompassCard.

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Eine Fahrt mit der Metro kostet übrigens rund einen Euro, gilt dann aber zwei Stunden lang für Bus und Metro mit beliebig vielen Umstiegen.
Apropos Metro: Das Metro-Netz besteht zwar nur aus wenigen Linien, verbindet aber mit Ausnahme der Stand- und Luftseilbahn fast alle touristisch interessanten Ziele miteinander. In der Innenstadt kommt man auch gut zu Fuß zurecht.

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Ein großes Problem in Santiago ist leider (insbesondere im Winter) der allgegenwärtige Smog, bei unserem Besuch sollte er auch noch durch eine dichte Nebeldecke unterstützt werden. Nachdem ich bisher immer Glück hatte, also keine allzu guten Voraussetzungen für eine Stadterkundung, sodass sie auch eher kurz ausfiel.

Bis auf den verdreckten „Fluss“ der sich einmal quer durch die Stadt zieht, ist Santiago aber bemerkenswert sauber. Man sieht auch (selbst in den ärmeren Vierteln) überall städtische Mitarbeiter, die die Pflanzen gießen und Müll aufsammeln. Auch vertreten sind die üblichen Straßenverkäufer und beliebt sind auch Straßenkünstler, die die Rotphase der Ampeln zur Unterhaltung der Wartenden nutzen.

Ich schweife etwas ab, aber Santiago ist einfach eine Stadt, die mich fasziniert. Mit der modernen, gummibereiften Metro ging es jedenfalls erstmal eine Station weiter zum großen Palast mit einer noch viel größeren Texas-… ääh, Chile-Flagge davor. So groß wie die Flagge ist, weht sie nur selten im Wind und dann auch noch den richtigen Foto-Moment zu erwischen, ist nicht einfach.

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Direkt unter der Flagge gelangten dann in eine Demonstation, die von den Carabineros mit Wasserwerfern und anderen Fahrzeugen begleitet wurde. Auf dem Foto konnte ich nur noch die Nachzügler festhalten:
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In der Nähe des Regierungsviertels stehen wohl auch nicht ohne Grund immer ein paar gepanzerte Polizeifahrzeuge rum:
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Seit dem Loungehopping in Washington fast ohne Essen durchgehalten, plagte meine Begleitung langsam der Hunger und es ging zum nächstbesten Burger King. Ich wollte (von der Business Class noch gut gesättigt) eigentlich nur eine Portion frittierte Käse-Nuggets für knapp einen Euro bestellen, aber da ich kein Spanisch Spreche und das Personal ausschließlich Spanisch, landete plötzlich ein ganzes Burgermenü auf meinem Kassenzettel. Reklamation ist eh zwecklos, also gab es eben Burger.

In Santiago ist übrigens nicht nur Burger King vertreten, sondern eigentlich die gesamten Fast-Food-Imperien der USA: Es gibt zum Beispiel auch Wendy’s, Taco Bell, Papa John’s Pizza, Little Caesars Pizza, KFC, Cinnabon, Starbucks, Carls Jr. und weitere.

Nächster Stopp war dann der Plaza de Armas, der zentrale Platz in Santiago. Egal zu welcher Jahreszeit: Der Platz ist immer gut mit Touristen gefüllt, die Polizei hier immer präsent und alles ganz nett anzuschauen.

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Normalerweise hätte ich jetzt wohl weiter das Santiago-Standardprogramm durchgezogen: Mit der Standseilbahn den stadtnahen Berg hoch, dann mit der Luftseilbahn wieder runter und schließlich ggf. noch den Aussichtsturm SkyCostanera hoch. Allerdings war selbst die Seilbahn zwischen Smog und tiefer Wolekndecke nur noch zu erahnen und so entschieden wir uns, mal eine andere Ecke Santiagos zu erkunden: Mit dem Bus ging es Richtung „Bicentario Park“, einem großen Stadtpark und auf dem Weg dorthin noch durch ein nobleres Wohngebiet im Stadtteil Vitacura.
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Der Park war jetzt nichts atemberaubendes, bot aber eine ganz nette Aussicht auf die Hügel sowie die modernen Gebäude rund ums Costanera Center.

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Letzteres ist ein riesiges, nobles Einkaufszentrum und war unser letztes Ziel an diesem Tag. Auf dem Fußweg ging es noch vorbei am DoubleTree Vitacura:

Das Hotel hat mir letztes Mal extrem gut gefallen, vor allem aufgrund des reichhaltigen Frühstücksbuffets mit Roastbeef. Gerne hätten wir es auch diesmal wieder gebucht, aber der frühe Abflug sprach dagegen.

Der SkyCostanera, größtes Gebäude Südamerikas, gesehen aus der Mall:
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In der Mall findet man dann auch noch einen großen Supermarkt wieder. Bemerkenswert ist die große Auswahl an deutschen Produkten: Deutsche Noname-Schokolade, Kühne-Rotkohl, Kinder-Riegel, Gewürzgurken, deutsche Gefrierbeutel, Gerolsteiner oder auch Club Mate: Hier findet man alles.
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Alles, bis auf... TimTams. Diese australischen Kekse in Schokomantel hatte ich hier Ende letzten Jahres erstmalig entdeckt und hätte gern etwas Nachschub besorgt, aber irgendwie sind sie nur sporadisch im Sortiment. Vielleicht habe ich ja in Honolulu Glück, da führte Walmart sie zuletzt mal.

Zu Essen gab es dann etwas Huhn beim "Pollo Stop" im Einkaufszentrum. Schmeckte deutlich besser als erwartet und die Portionsgröße kann sich für ca. 3€ auch sehen lassen:
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Auf der Südhalbkugel war gerade erst der Winter vorbei und so hofften wir, in der Ferne vielleicht noch ein paar schneebedeckte Berge zu sehen, zumal uns am Airport sogar einige Skifahrer begegneten. Tatsächlich schien es in den Anden auch noch ganz gut Schnee zu haben, nur bekam man dadurch durch den Smog nicht viel mit. Aus dem Bus konnte ich dann noch kurz einen Blick erhaschen, man muss aber schon sehr genau hinschauen:
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Gegen 18 Uhr waren wir mit dem Bus wieder am Hotel angelangt, ich arbeitete und duschte noch etwas und gegen 21 Uhr ging es so auch schon ins Bett, denn um 4 Uhr mussten wir ja schon wieder aufstehen.

Ich hinke mit dem Bereicht mittlerweile etwas her, denn aktuell sitze ich schon auf dem Flieger nach Honolulu. Der Rest wird natürlich nachgereicht.
 
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AndreasCH

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06.02.2012
3.711
80
Danke Dir für den Bericht.

Noch einiges zu SCL:

- Mit dem Borago befindet sich eines der bezahlbarsten Restaurants aus der 50 Best Restaurants Liste in SCL
- Bei schönen Wetter ist die Aussicht aus dem Costanero Tower grandios, lohnt sich
- Bin bei meinen letzten Besuch auch in eine Demo geraten, Fazit, Tränengas schmeckt nicht
 

delpiero223

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Noch einiges zu SCL:

- Mit dem Borago befindet sich eines der bezahlbarsten Restaurants aus der 50 Best Restaurants Liste in SCL
- Bei schönen Wetter ist die Aussicht aus dem Costanero Tower grandios, lohnt sich
- Bin bei meinen letzten Besuch auch in eine Demo geraten, Fazit, Tränengas schmeckt nicht
Ja, die Aussicht lohnt sich definitiv. :) War bisher schon 2x oben und die Sicht bis zu den umliegenden Bergen ist selbst bei leichtem Smog noch toll.

Finde den Eintritt mit 20€ oder so ziemlich übertrieben, aber dafür ist man dann auch fast alleine oben.

Das Restaurant werde ich mir mal für nächstes Mal auf die Liste setzen, danke.
 
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Reaktionen: shanahan

red_travels

Megaposter
16.09.2016
24.652
14.007
www.red-travels.com
schön, dass es immer noch Menschen gibt, die verrückter sind, als man selbst ist :p

aus dem Bild und den Angaben erschließt sich mir allerdings nicht ganz wo es von PTY hingeht (Ende Ticket 1 hin, Bild IAH? ) und was kostet der ganze Spaß inkl. Hotels?
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.439
6.082
DUS
schön, dass es immer noch Menschen gibt, die verrückter sind, als man selbst ist :p

aus dem Bild und den Angaben erschließt sich mir allerdings nicht ganz wo es von PTY hingeht (Ende Ticket 1 hin, Bild IAH? ) und was kostet der ganze Spaß inkl. Hotels?



Der OP hat die letzten beiden vertauscht.
Ticket 1: CDG-ZRH-IAD-IAH-SCL-IAH-PTY | EWR-PRG

Ergänzt wurde das Ganze durch:
Ticket 3: HOU-LAX mit WN

es ist bei Ticket 1 also XXX - SCL-PTY-IAH damit es dann von Housten aus mit Southwest an die Westküste gehen kann.

Noch besser wäre es natürlich gewesen den Island Hopper einzubauen. Aber irgendwann muss auch mal gut sein, ist ja so schon ein sehr schönes routing!
Danke für den Bericht
 

delpiero223

Erfahrenes Mitglied
30.11.2011
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Noch besser wäre es natürlich gewesen den Island Hopper einzubauen. Aber irgendwann muss auch mal gut sein, ist ja so schon ein sehr schönes routing!
Danke für den Bericht
Leider war es mit den Island Hopper gleich 500€ teurer, sonst hätte ich das vermutlich wirklich noch gemacht. :D Aber so passt es auch, mehr Zeit auf Guam.

PTY kam natürlich vor Houston, auf der Karte stimmt. Danke für die Korrektur.

Was das ganze mit Hotels kostet, kann ich noch nicht sagen (ein paar fehlen noch) , aber Übernachtung warrn idR zwischen 50 und 100€ je Nacht
 

delpiero223

Erfahrenes Mitglied
30.11.2011
1.553
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RLG
kreuzundpeer.de
Um 3:56 Uhr sollte also schon der Wecker klingeln, um keinesfalls den Copa-Flug nach Panama zu verpassen. Glücklicherweise sind es vom Holiday Inn zu den Checkin-Schaltern nur rund 5 Minuten zu Fuß und so standen wir gut eine Stunde vor Abflug am komplett leeren Copa-Checkin.

Leider war es uns im Voraus nicht möglich, Sitzplätze für die Copa-Segmente zu reservieren - weder über United noch direkt bei Copa. Auf Nachfrage beim Checkin hieß es dann leider, dass nur noch Mittelsitze frei wären und Plätze mit mehr Beinfreiheit scheint es auch nur ganz wenige zu geben. In der Exit Row wäre noch etwas frei gewesen, woraufhin mich die Checkin-Dame frage, ob ich denn nicht doch wenigstens etwas Spanisch beherrschen würde. Das konnte ich aber selbst mit bestem Willen nicht bejahen und so blieb es bei Platz 24D.

Auf dem Flug PTY-SCL gut eine Woche zuvor war es dem Lounge im Copa Club hingegen gelungen, uns Plätze am Exit zuzuweisen. Die Crew wirkte daraufhin etwas hilflos und teilte uns mit, wie das spanische Kommando für „Passenger Evacuation, please leave all your luggage behind“ heißen würde. Merken konnten wir uns das natürlich nicht.

Durch einen unbelegten Mittelsitz sollte der rund sechsstündige Flug an Bord einer Boeing 737 dann aber doch noch ok werden. Der Sitzabstand ist mit ca. 79 cm nicht so üppig wie in einer United Eco Plus, aber doch einiges angenehmer als es weiter hinten in einer UA-737 der Fall wäre. Mein Knie berührte gerade so den Vordersitz.

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Bis vor einigen Jahren stand Copa United noch deutlich näher als das jetzt der Fall ist – man nutzte damals u.a. das MileagePlus-Programm und es gab soweit ich weiß auch gratis Upgrades für Premier-Mitglieder. Heute kann man immerhin noch RPUs für Copa-Flüge nutzen, aber nicht per Warteliste, sondern nur wenn sofort Upgrade-Verfügbarkeiten vorhanden sind. Das war auf unserem Flug leider nicht der Fall.

Die Lackierung erinnert auch heute noch stark an United und auch die Sitzpolster kamen mir doch sehr bekannt vor:

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Positiv überrascht hatte mich die Bordverpflegung. Rund eine Stunde nach dem Takeoff begann der Bordservice mit der Wahl zwischen Rührei oder French Toast. Die Kartoffelecken waren teilweise etwas verbrannt und trocken und das dauerhaft haltbare Brötchen ist nie ein Highlight, aber insgesamt war das Frühstück doch gut genießbar, zumal durch den frühen Abflug keine Lounge-Zeit mehr blieb.

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Nach ein, zwei Stunden Schlaf, etwas Gespiele auf dem Smartphone und der Feststellung, dass es immer noch kein WLAN bei Copa gibt, landete auch schon der Pre-Arrival-Snack auf dem Klapptisch. Für diesen hatte man sich offenbar von Nordkorea inspirieren lassen:

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Schmeckte aber besser als es aussieht und war auch nicht ganz so trocken wie befürchtet.

Glücklicherweise gibt es bei Copa ein IFE-System von Panasonic mit recht hoch auflösendem Bildschirm und einer USB-Ladebuchse. Dieses meldete kurz vor der Landung dann, dass Infos für Anschlussflüge abgerufen werden könnten. Das war auch tatsächlich der Fall, allerdings wurden fast nur Copa-Flüge gelistet und der UA-Flug nach IAH war nicht aufzufinden.

Die Landung in Panama erfolgte dann pünktlich. Zum Umstieg in PTY ist keine Passkontrolle oder Einreise möglich, für Flüge in die USA gibt es allerdings noch eine Sicherheitskontrolle am Gate. Wer dann zuvor eine Flasche Wasser für happige 3,50$ erwischt hat, hat Pech gehabt.

Bei 2 Stunden Umsteigezeit ging es für uns noch für eine Stunde in den Copa-Club. Ausgeschildert ist dieser nicht wirklich, zum Glück kannte ich das noch vom letzten Umstieg. Wenn man den Club nicht findet, verpasst man aber auch wenig: Es gibt nur abgepacktes Obst, Cookies und Müsli – somit ist die Auswahl nochmal einiges schlechter als von einem United Club gewohnt (ja, das geht).

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Mittlerweile waren auf dem United-Flug 15 der 16 First-Sitze gebucht und ich stand noch auf Platz 1 der Upgrade-Liste. Das WLAN in Panama ist nur 30 Minuten je Tag kostenpflichtig und muss danach bezahlt werden, weiter konnte ich es also nicht verfolgen.

Gerade noch rechtzeitig zum Pre-Boarding ging es durch die Sicherheitskontrolle in den Gate-Bereich. Im Flieger war ich dann etwas überrascht, plötzlich vom Passagier vor mir angesprochen zu werden. Ich hatte mich mit ihm mal kurz auf einem Flug von Washington nach Amsterdam unterhalten und er hat mich tatsächlich wiedererkannt. Die Welt ist klein… :D

Ebenso recht klein war übrigens die Auslastung der Eco Plus, in der fast zwei Drittel der Sitze frei blieben. Recht gute Voraussetzungen also für die nächsten 3 Stunden Flugdauer. Tatsächlich reichte es dann aber sogar noch für ein Complimentary Premier Upgrade, ich durfte auf Platz 2B in der First Class Platz nehmen.

So begann der Flug mit ein paar warmen Nüsschen (Thermometer hatte ich nicht zur Hand, aber hab schon wärmere gesehen), gefolgt von der eigentlichen Mahlzeit. Ich wählte ausnahmsweise mal nicht die Short Ribs, sondern das Hähnchenfilet mit Mozzarella-Tomaten-Füllung. Als Beilage gab es endlich mal keinen Kohlsalat mit Ingwer-Sesam-Dressing, sondern grünen Blattsalat mit Essig und Öl. (y)

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Durch den Sitz nahe der Galley verfolgte ich erstmal das besondere Verhalten der Flight Attendants, wenn ein Pilot mal auf Klo muss. Eine FA blockiert mit dem Getränke-Trolley den Zugang zur Galley und schaut kritisch in den Gang, eine weitere nimmt währenddessen den Platz des Piloten im Cockpit ein. Sobald der Pilot wieder im Cockpit ist, war der Weg zum Klo dann wieder frei. War mir bisher nie aufgefallen, läuft das auf allen Flügen in Nordamerika so?

Während des Fluges checkte ich routinemäßig den Flugstatus der nächsten Segmente und fand ein weiteres „Upgrade confirmed“ in der App vor. Auf Guam-Narita waren noch immer über die Hälfte der Premium-Sitze frei und so gab es das Upgrade (Guam-Asien-Flüge sind CPU-berechtigt) tatsächlich mal fast 96h vor Abflug. Zum Einsatz wird dort eine 777 in der Guam-Konfiguration kommen. Die Business Class ist also 2-4-2 angeordnet, was für Langstrecken nicht allzu spaßig klingt, für 4h als Gratis-Upgrade aber schon eher.

Ziemlich verrückt, wie wenige Eliten es auf den Flügen Guam-Asien anscheinend gibt. Stand heute für Abflug morgen sieht es so aus:
- Business Class 13 / 28 belegt
- Eco Plus: ca. 10% belegt
- Eco: Full House

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Die Landung in Houston erfolgte pünktlich gegen 17 Uhr, dank Global Entry stand ich 15 Minuten später mit Koffer in der Hand auf amerikanischem Boden. Wie in der Einleitung beschrieben sollte der Weiterflug am nächsten Morgen aber von Houston Hobby erfolgen. Ich musste am gleichen Tag also noch zum Holiday Inn Express HOU gelangen. Die direkte Autofahrt dorthin sollte 40 Minuten brauchen, mit Uber aber auch fast 50$ kosten.

Mir persönlich zu teuer, da die Fahrt mit dem öffentlichen Bus und Umstieg in der Innenstadt zwar fast zwei Stunden dauern sollte, aber deutlich günstiger ist. Über die Q-Ticketing-App kostet eine Einzelfahrkarte 1,25$ und erlaubt beliebig viele Umsteige innerhalb von 3 Stunden. Ohne App wäre das Ganze doppelt so teuer geworden, auch noch ok. Ab hier sollte ich dann alleine unterwegs sein, für die Begleitung ging es weiter nach FRA.

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Bis zur Abfahrt des Busses musste ich leider noch fast eine halbe Stunde warten und plötzlich setzte ein heftiger Regenschauer ein. Dann ging es irgendwann los und vorbei an tollen Stationen wie „Airmail Road“ und „Pallet Road“.

Es war Sonntagnachmittag und die Houstoner Innenstadt daher so gut wie ausgestorben. Selbst der McDonalds hatte bereits die Schotten dicht gemacht, CVS Pharmacy ebenso. Schnell weg war also die Devise, nur sollte der direkte Anschlussbus zum Hobby Airport erst in einer halben Stunde fahren.

Alternative: Mit der Straßenbahn zum Magnolia Transit Center, dort etwas essen und trotzdem zur gleichen Zeit am Airport ankommen. Ich besorgte ein paar Kleinigkeiten im Walgreens und wollte dann endlich mal Popeyes Louisiana Kitchen ausprobieren, nachdem der letzte Versuch nicht von Erfolg gekrönt war (alles Gute war ausverkauft). Diesmal sollte es nicht besser aussehen: Wieder waren keine Boneless Wings mehr verfügbar und alles andere lächelte mich nicht wirklich an.

So verzichtete ich auf das geplante Abendessen und begnügte mich mit den Walgreens-Einkäufen:

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Gegen 20 Uhr war ich dann endlich am Hobby Airport angekommen, musste aber noch mit dem Shuttle zum Holiday Inn gelangen. Über Skype im Airport-WiFi rief ich bei der Rezeption an und bekam mitgeteilt, der Shuttle wäre in 10 bis 15 Minuten da. Tatsächlich wurde es dann über eine halbe Stunde und ich war schon kurz davor, ein Uber / Lyft zu nehmen.

Bis ich im Zimmer war, war es 21 Uhr und ich fiel direkt ins Bett. Vermutlich hätte ich doch besser den United-Flug ab IAH für 30€ mehr buchen sollen, aber so hätte ich mit HOU immerhin einen neuen US-Airport abgehakt.

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Durch den Sitz nahe der Galley verfolgte ich erstmal das besondere Verhalten der Flight Attendants, wenn ein Pilot mal auf Klo muss. Eine FA blockiert mit dem Getränke-Trolley den Zugang zur Galley und schaut kritisch in den Gang, eine weitere nimmt währenddessen den Platz des Piloten im Cockpit ein. Sobald der Pilot wieder im Cockpit ist, war der Weg zum Klo dann wieder frei. War mir bisher nie aufgefallen, läuft das auf allen Flügen in Nordamerika so?

hatte ich schon bei diversen Airlines in Europa gesehen, vorwiegend im Osten.
 
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FRAHAMLON

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31.10.2013
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PIT, ORD
Durch den Sitz nahe der Galley verfolgte ich erstmal das besondere Verhalten der Flight Attendants, wenn ein Pilot mal auf Klo muss. Eine FA blockiert mit dem Getränke-Trolley den Zugang zur Galley und schaut kritisch in den Gang, eine weitere nimmt währenddessen den Platz des Piloten im Cockpit ein. Sobald der Pilot wieder im Cockpit ist, war der Weg zum Klo dann wieder frei. War mir bisher nie aufgefallen, läuft das auf allen Flügen in Nordamerika so?

Ist in den USA in der Tat Standard, bei allen (grossen) Airlines. Die Regelung, dass immer 2 Personen im Cockpit sein muessen gibt es hier schon laenger und ist afaik sogar rechtlich vorgeschrieben, ist meistens ein/e der Flugbegleiter, manchmal auch ein Dead-head Pilot, welche/r ins Cockpit geht bis der andere Pilot fertig ist.
Und in groesseren Fliegern kommt immer der Trolly als Schutz zum Einsatz, bei kleineren steht 'nur' der FA im Gang und beobachtet den Flieger. Aufstehen und auf den (gesperten) Gang zulaufen ist uebrigends keine gute Idee, da wird der FA dann schnell (sehr) laut...


Schoener Bericht, verruecktes Routing, lese ich gerne, machen wuerde ich es nicht :D

Und ja, Sonntags ist in DT Houston wirklich alles tot, ist aber rund um Hobby nicht gerade besser (die Gegend dort ist auch ein wenig sketchy, noch mehr als rund um IAH).
Die $30 waere es mir rein schon fuer die Chance auf das Upgrade auf IAH-LAX Wert gewesen :D
 

delpiero223

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30.11.2011
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Mein Flug von Hobby nach LAX war zwar erst für 8:55 gebucht, ich stellte allerdings auch diesmal wieder den Wecker zu einer unchristlichen Uhrzeit auf halb 5.

Grund dafür: Ich wollte gerne schon den Flug um 6:30 nehmen, um in LAX besser bezüglich eines Same-Day-Changes nach HNL aufgestellt sein. Um 5 erfolgte der Checkout und die Mitarbeiterin am Front Desk stieg direkt ans Steuer des Shuttles, um mich zum Airport zu fahren. Beim Holiday Inn erfolgt das auf alles Anfrage und es gibt keinen festen Fahrplan oder eine Taktung für den Shuttle. Was mich am Vortag wenig überzeugte, war jetzt also von Vorteil.

Bislang lief also alles wie geschmiert. In Hinblick auf eine bessere Boarding-Position (24h vor dem WN-Abflug saß ich gerade im Copa-Flieger) hatte ich ein paar Wochen vor dem Flug einen Status Match vom UA 1K zum Southwest A-List beantragt. Der sollte mir auch kostenlose Same-Day-Changes ermöglichen, was bei Southwest allerdings anders abläuft als bei United:
- Funktioniert nur am Checkin-Schalter
- Man darf ausschließlich frühere Flüge am gleichen Kalendertag nehmen (bei UA 24h vor Abflug)

Eigentlich sollten die Vorteile des Status Matches nur Flüge betreffen, die nach dem Match-Antrag gebucht wurden, was bei mir nicht der Fall war. Zum Glück war das in Wirklichkeit nicht der Fall und ich hatte am Checkin direkt meine Bordkarte für den 6:30-Flug in der Hand. TSA pre war ebenfalls aufgedruckt, nur eines bereitete mir Sorgen: Bording-Position C07 würde für die 737-700 einen garantierten Mittelsitz bedeuten, da es ja keine Sitzplatzreservierungen gibt.

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Glücklicherweise stieß ich über Google auf die Information, dass es bei Southwest ein Schlupfloch für A-List-Member geben würde: Sie dürfen trotz B- oder C-Position nach der A-Gruppe boarden. So bekam ich doch noch einen Fensterplatz, leider mit zwei korpulenten Amerikanern in der gleichen Reihe.

Mit Southwest war ich lange nicht mehr geflogen, aber viel verändert hatte sich seit dem letzten und gleichzeitig ersten Mal nicht. Nur die Erdnüsse hat man mittlerweile leider gestrichen, um Rücksicht auf etwaige Allergiker zu nehmen.

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Zeitweise war es auf dem Flug recht bewölkt, aber hin und wieder gab es schöne Aussichten:

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Kurz vor 8 landete meine 737 pünktlich in Los Angeles und nun würde ich bis 9:25 warten müssen, um wie geplant den Same-Day-Change durchführen zu können. Eigentlich sollte mein Flug LAX-HNL nämlich erst 9:26 am nächsten Tag gehen, aber durch die bisher guten SDC-Erfahrungen hatte ich mittlerweile schon ein Hotel für HNL gebucht.

Außerhalb des Sicherheitsbereiches macht LAX leider nicht viel Spaß: Es gibt so gut wie keine Sitzmöglichkeiten und so saß ich mit dem Laptop auf dem Airport-Boden, bis endlich 9:26 gekommen war. Eine Priority-Pass-Lounge zu nutzen war auch keine Option, da das Southwest-Terminal luftseitig nicht mit den anderen Terminals verbunden ist. Als es schließlich 9:26 war, wurde mir wie erwartet über die App kein SDC angeboten – das klappt wohl nie, wenn man mehr als 2 Segmente je Richtung auf einem Ticket hat.

Der Plan jetzt also:
Ich gehe zum United-Schalter, bitte dort um Umbuchung auf den 14:14-Flug (noch immer 9 Plätze in meiner Buchungsklasse G frei) und würde rund 20 Stunden Zeit in Honolulu haben.

Die Realität:
1) Ich gehe zum United-Schalter
2) Die Checkin-Dame sagt mir, ich sollte doch zur Umbuchung besser das Premier-1K-Desk anrufen
3) Ich erwidere, mit meiner deutschen SIM wäre ein Anruf schweineteuer und ich könnte es höchstens über Skype machen
4) Die Mitarbeiterin wählt an ihrem Telefon die Nummer der 1K Hotline, reicht das Telefon dann an mich weiter und ich erkläre das Anliegen
5) Am 1K Desk bekomme ich mitgeteilt, das würde sie so einfach nicht hinbekommen, aber sie würde mal beim Supervisor nachfragen
6) Es heißt nun: Ein Same-Day-Change wäre nicht möglich, da LAX-HNL-GUM-NRT-PVG ja eine Strecke ist und der Flug NRT-PVG mit ANA einen SDC ausschließen würde (da nicht op. By UA)
Das hatte ich jetzt überhaupt nicht als Hindernis auf dem Schirm, zumal es den Mitarbeitern im UA-Club auch schon gelungen ist, Flüge umzubuchen obwohl später noch ein Lufthansa-Segment folgte. So hatte ich am Vorabend auch noch schnell ein Hotel für Honolulu gebucht und das Hotel für LAX storniert, würde ja schon irgendwie klappen.

Bis zum angepeilten Flug im 14:14 waren es noch immer knapp fünf Stunden und vielleicht würde „HUCA“ die Probleme ja lösen können. Erstmal versuchte ich es aber beim Twitter-Support, auch wenn ich mir keine großen Hoffnungen machte. Es kam zwar innerhalb weniger Minuten eine Antwort zurück, dass man das hinbekommen sollte, als es nachher hieß „You are confirmed on UA1431 […] today“, war ich wirklich verblüfft: Die dedizierte 1K Hotline bekommt es nicht hin, aber für den Twitter-Support ist es kein Problem?

Der Weg war diesmal also ziemlich steinig, aber letztlich hat doch noch alles geklappt wie geplant.

Ab diesem Zeitpunkt lief zum Glück wieder alles wie geschmiert.
Erleichtert nahm ich wieder den Bus zum United-Checkin, wurde meinen Koffer los und machte mich auf dem Weg zur *A Lounge LAX. Zugang zum UA Club hätte ich ja sowieso nicht gehabt, ein internationaler Flug am nächsten Tag ja mit UA *G nicht zum Zugang berechtigt.

Dort gab es ein akzeptables (aber nicht herausragendes) Mittagsangebot aus Hühnchen, Nudeln und exzellenten Brownies. Derweil musste ich zusehen, wie sich die letzten zwei verbleibenden First-Sitze füllten, mit dem Upgrade wurde es also nichts mehr. Noch bevor ich den SDC durchführen konnte, vergab man am Morgen zwei First-Plätze über die Upgrade-Liste, das ist halt immer der Nachteil von spontanen Änderungen.

Immerhin blieb der Mittelsitz in der Eco Plus frei und ich hatte sogar noch einen Fensterplatz (Exit Row 21) in der sonst relativ guten gefüllten 757 bekommen. Auf dem Flug nach HNL wählte ich wieder mal den mittelmäßigen Cheeseburger. Im Mai wurde der noch mit Salatblatt und Tomate gereicht, mittlerweile wurden die leider weggespohrt. Regulär gibt es nur Stroopwaffel und Getränke als Verpflegung, 1K-Mitglieder können aber stets einen Snack und ein alkoholisches Getränk gratis bestellen.

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Ladenanflug auf Oahu:

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Nach HNL waren es dann weitere 3 Stunden Zeitverschiebung und die Landung erfolgte pünktlich gegen 17 Uhr. Allzu viel Zeit blieb mir nicht, da ich gerne bis zum Sonnenuntergang um 18:30 an einem der Strände sein und zuvor noch das Gepäck los werden wollte. Glücklicherweise sind Uber und Lyft in HNL mittlerweile erlaubt. Für 24$ ging es in einem Toyota Prius direkt zum Hotel, dem Ramada by Wyndham Waikiki. Eigentlich schielte ich aufgrund gute Erfahrungen auf Hawaii auf eine Airbnb-Unterkunft, allerdings ist Airbnb in Honolulu mittlerweile verboten (wird trotzdem noch einiges angeboten) und die verbleibenden Optionen waren auch nicht prickelnd.

Das Ramada ist zwar schon etwas älter und liegt auch nicht direkt am Strand, für rund 100€ war es aber völlig in Ordnung. Generell waren die Hotels als ich geschaut hatte alle relativ günstig. Ich weiß aber nicht, ob das an der kurzfristigen Buchung lag oder es Mitte September generell recht günstig ist.

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Die Ausblick war nicht sonderlich prickelnd, aber im Zimmer blieb ich sowieso nicht lange.

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Jedenfalls schaffte ich es noch in aller Ruhe zum Fort de Russy Beach Park, zum Waikiki Beach war es mir zu weit. Dort gibt es einen kleinen Fußweg entlang des Ufers, bei dem man auch mal ordentlich nass werden kann:

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Am Strand war einiges los und trotz ordentlicher Bewölkung gab es dann einen netten Sonnenuntergang mit glühendem Himmel:

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Im Anschluss nahm ich für 3$ (eigentlich 2,75 aber es gibt kein Wechselgeld) den TheBus zum riesigen Ala Moana Shopping Center. Viele Geschäfte wie Walgreens, CVS und Walmart haben in der Nähe 24/7 geöffnet, Zeitdruck gab es also höchstens durch die langsam einsetzende Müdigkeit.

Der Plan war eigentlich, bei L&L Hawaiian Barbecue Abendessen zu besorgen. Die Preise fielen allerdings einiges höher aus als ich es von der Big Island letztes Jahr gewohnt war und wirklich einladend war der Standort mitten im Walmart auch nicht. So verzichtete ich, besorgte aber noch ein paar Kleinigkeiten bei Walgreens und Walmart.
 

delpiero223

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30.11.2011
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In Honolulu hieß es dann endlich mal halbwegs ausschlafen, ich stellte mir nur sicherheitshalber einen Wecker auf um 9, um noch kurz durch die Stadt laufen zu können. Ein ausgewogenes Vitaminfrühstück hatte ich am Vortag noch bei Walmart besorgt:

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Zu diesem Zeitpunkt fehlten mir noch zwei Sachen, die zu jedem Hawaii-Aufenthalt gehören: Ein Spam-Musubi (warmer Snack mit Reis und Spam-Flesich, diesmal vom 7-Eleven) und ein Shave Ice. Der Rundgang wurde also entsprechend geplant, zumal Shave-Ice-Läden nahe Waikiki eher rar sind.

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Auf dem Weg ging es noch für ein paar Macadamia-Nüsse bei einer CVS Pharmacy („Longs Drugs“) und nochmal beim Fort de Russy Beach Park vorbei. Allzu viel Zeit dazu blieb mir nicht. Der Flug war zwar erst für 14:30 angesetzt, aber zuvor wollte ich noch die mehr oder weniger neue ANA-Lounge am Airport ausprobieren.

Einen Lyft / Uber zum Airport zu bekommen, war dann wieder mal nicht ganz so einfach wie gedacht. Der erste Lyft-Fahrer wollte sich partout nicht dem Hotel nähern und wurde dann nach 8 Minuten Rumgeeiere von mir storniert. Beim 2. Versuch fiel mir eine Sache auf:

Stellt man in der Lyft-App „Honolulu Airport“ als Ziel ein, möchte die App in Airport-Nähe einen riesigen Umweg zum Terminal fahren, der den Preis nach oben treibt. Mit „United Airlines“ als Ziel gibt es hingegen eine realistische Route.
Kostenvergleich zum Zeitpunkt meiner Buchung:
- Lyft nach "HNL Airport": 23,84$
- Lyft nach "United Airlines": 20,86$
- Uber: ca. 25$

Durch die vorherige Stornierung hatte ich zwar 10 Minuten verloren, aber immerhin noch 3$ sparen können. 20 Minuten später war ich wieder am Airport. In HNL besteht leider auch der Premier-Access-Checkin aus Checkin-Automaten. Dort wurde mir interessanterweise wieder ein Same Day Change angeboten:

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Statt Honolulu – Guam nonstop könnte ich auch am nächsten Tag HNL-NRT-GUM mit United fliegen. Vorteil wäre ein kostenloser Sitz in der Premium Eco, da diese auf der Strecke noch nicht im Verkauf ist. Da die Ankunft in GUM später als mein Abflug GUM-NRT am Folgetag erfolgen würde, war der Vorschlag aber nicht wirklich zu gebrauchen. So ging es nach Abgabe des Koffers weiter zur Siko. Die normale Schlange war hier wirklich voll, mit TSA Pre dank Global Entry war ich in unter 5 Minuten durch – sonst hätte ich sicher eine halbe Stunde gestanden.

Die ANA-Lounge befindet sich leider genau auf der anderen Seite vom Flughafen und somit weit weg von der Siko sowie dem United-Gate. Nach knapp 15 Minuten Fußweg war ich am Eingang angelangt, wo zwischen der ANA Lounge (*G, Business) sowie der ANA Suite First Lounge unterschieden wird.

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Essenstechnisch hatte ich mir von der Lounge etwas mehr erhofft. Es gab nur zwei richtige warme Speisen, nämlich BBQ Chicken und Schwein mit Ingwer. Dennoch allemal besser als im United Club, zudem gibt es eine sehr nette Aussicht aufs Vorfeld. Auch war es ziemlich leer, die letzten Minuten war ich sogar komplett alleine in der Lounge.

Auch die blaue „Flying Honu“ war vor Ort. Allerdings fertige man sie nicht direkt am Gate unter der Lounge ab (dann könnte man sogar direkt von der Lounge aus boarden), sondern einige hundert Meter weiter, anscheinend per Bus-Boarding. So konnte ich nur kurz einen Blick beim Pushback erhaschen:

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HNL-GUM ist betrachtet United teilweise als Inlandsflug, teilweise international. Wie auf einer internationalen Reise:

- Gibt es mit UA *G United-Club-Zugang in HNL (auf z.B. HNL-LAX käme man hingegen nur in die ANA-Lounge, aber nicht in den Club)
- Es sind keine Upgrades mittels RPU möglich, sondern nur mit GPU, sofern mindestens W-Buchungsklasse
- Complimentary Premier Upgrades gibt es auch nicht
Bordservice gibt es hingegen wie auf einem Inlandsflug: Nur Getränke und Pretzels/Stroopwaffel/Biscoff Cookies sind gratis, alles andere kostet (wenn man nicht 1K ist).

Der Flug sollte recht leer werden und bis eine Stunde vor Abflug waren noch unzählige 3er-Reihen mit nur einer oder tlw. gar keiner Person besetzt. Allerdings war die Standby-Liste mit über 30 Personen sehr gut gefüllt und so bestand die Gefahr, last-minute einige Nachbarn zu bekommen.

Tatsächlich war das leider der Fall und statt allein in der Fensterreihe (3-4-3) zu sitzen, wurde es nun kuschelig. Immerhin bot die Crew mir aktiv an, mich doch umzusetzen und so gab es doch noch einen Fensterplatz mit freien Mittelsitz.

Ich wählte diesmal das Sausage Sandwich als Verpflegung, wird aber eine einmalige Aktion bleiben. Dass die Sachen gefühlt zu lange im Ofen bleiben und sie dadurch austrocknen, bin ich schon gewohnt. Allerdings gibt es beim Burger die Soßen separat dazu, während beim Wurst-Sandwich nur noch ein paar Reste der eingetrockneten BBQ-Soße zu erahnen sind. Wenn ich dafür 10$ gezahlt hätte, käme ich mir ziemlich verarscht vor.

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Aus dem Fenster gibt es dann bis kurz vor der Landung nur Wolken oder Meer zu sehen. Der Anflug auf GUM war dann wiederum ganz nett und erfolgte ziemlich genau zu Sonnenuntergang:
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Leider (oder zum Glück?) war das WLAN nicht funktionstüchtig. Für Guam hatte ich in der Hoffnung auf etwaige Last-Minute-Schnäppchen oder -verfügbarkeiten noch kein Hotel gebucht und musste das dann nach der Landung am Laptop nachholen. Die positive Seite des Ganzen: Als Entschädigung für den WLAN-Ausfall gab es einen 150$-Voucher für den nächsten Flug. Somit ist der nächste Mileage Run schon wieder zur Hälfte finanziert. :D

Zur Landung in GUM muss eine eigene Einreisekarte ausgefüllt werden und eine Global-Entry-Lane gab es zumindest ankommend aus HNL nicht. Auch so war die Einreise aber in 5 Minuten durch.

Vom Flughafen GUM bis zu meinem Hotel waren es dann nur ca 2 km Luftlinie bzw. rund 3 km Strecke mit dem Auto. Leider ist Taxifahren in Guam schweineteuer und Uber gibt es nicht – die kurze Strecke kostete mich 20$ für unter 10 Minuten Fahrt. Ich hatte schon kurz überlegt, stattdessen zu laufen, aber im Dunklen mit großem Koffer auch nicht so toll.

Mit rund 80€ lag mein Hotel „Holiday Resort & Spa“ preislich im Mittelfeld zwischen 200€-Resorts und 50€-Billigunterkünften. Für den Preis nicht verkehrt, zumal der Strand in 3 Minuten erreichbar ist und das Zimmer zwar etwas alt, aber dafür riesig war.

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Zum Abendessen lief ich zum Subway, ebenfalls 3 Minuten Fußweg vom Hotel. 7,49$ (im Gegensatz zum Festland inkl. Steuern) für ein Footlong Tuna schienen mir recht fair. Wie aus den USA bekannt gibt es als Gemüse auch „Banana Peppers“ mit aufs Brot – eingelegte, würzige Paprikascheiben. Schade, dass es die in Deutschland nicht gibt.

Kurz vor 21 Uhr ging es dann schon wieder ins Bett, in Honolulu war es zu dieser Zeit schon 1 Uhr morgens.
 

delpiero223

Erfahrenes Mitglied
30.11.2011
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Hier in Asien kam ich nicht wirklich dazu, den Bericht zu vervollständigen, daher versuche ich jetzt, das mal nachzuholen. :)

Von Guam sollte es gegen 17 Uhr weiter nach Tokio (leider NRT) gehen, mir blieb also noch einige Zeit zur Erkundung der Insel. Erst recht, da mein Körper meinte, 4:30 Uhr morgens wäre eine gute Zeit zum Aufstehen (die innere Uhr hatte sich verständlicherweise noch nicht auf die Lokalzeit eingestellt).

Glücklicherweise befand ich mich ja in den USA und so muss man auch um diese Uhrzeit auf nichts verzichten: Sowohl der KMart-Supermarkt als auch Little Caesars Pizza haben 24/7 geöffnet. So machte ich mich noch vor Sonnenaufgang auf zum Kmart, den rund 15 Minuten Fußmarsch (bergaufwärts) vom Hotel trennten. Tatsächlich war ich zu dieser frühen Stunde nicht der einzige auf den Straßen - einige Jogger nutzten die Zeit für ihren Frühsport, bevor später die Hitze einsetzen würde. Vielleicht waren sie auch schlau genug, auf den Wetterbericht zu schauen - aber der stand für den ganzen Tag auf "Regen".

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Meine verbrannten Kalorien füllte ich hingegen gleich 10fach wieder auf und orderte pünktlich um 6 Uhr eine Sausage Pizza. Mit 10$ war die etwa 30% teurer als auf dem Festland, aber sie aus Houston mitzubringen, war nicht wirklich eine Option. ;)

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Noch krasser fielen die Preisunterschiede im Supermarkt aus. Viele bekannte Süßigkeiten waren doppelt so teuer wie ich es von Walmart und Co gewohnt war, dagegen sind die Walmart-Filialen auf Hawaii noch wirklich günstig. Asiatische Produkte waren hingegen recht günstig, letztlich landeten nur Schoko-Pandas (1$) und eine Dose Kokoswasser mit Fruchtfleisch (1,29$) im Einkaufswagen.

Zwischenzeitig war schon die Sonne aufgegangen und ich musste mich auf dem Weg zum Hotel etwas sputen. Nicht weil ich es eilig hatte, sondern da die Wolken nicht gut aussahen. Meine Pizza-Reste und ich bekamen dann auch schon die ersten Tropfen ab, ehe ich im Betonpalast (siehe Bild) verschwand.

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In der Hoffnung, dass es irgendwann besser würde, wartete ich noch etwas im Hotel. Tatsächlich war zumindest das schlimmste irgendwann vorüber und es tröpfelte nur noch etwas. So suchte ich meine Schnorchelsachen zusammen (die für gerade mal ein, zwei Tage einen recht großen Teil des Platzes einnahmen) und machte mich auf ins knapp 30 Grad Wasser.

Vom Hotel zum Strand waren es ja nur wenige Meter. Wenn auch der Strand nicht zu den Top-Schnorcheldestinationen auf Guam, war ich mit dem Unterwasserleben sehr zufrieden. Es gab viele farbenfrohe Fische zu sehen (die meisten Arten kannte ich schon aus Hawaii letztes Jahr), einen exotischen blauen Seestern und natürlich einige Pflanzen. Auf Fotos ließ sich das leider nicht allzu gut festhalten:

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Abseits des Wassers hielt ich es im Freien nicht allzu lange aus. Über 30 Grad im Schatten und rund 100% Luftfeuchtigkeit sind leider keine allzu gute Kombination. Ganz kam ich aber nicht um Fußwege drum rum, denn für ein Taxi war ich zu geizig und so ging es knapp 15 min zum "Tumon Central Air Terminal".

Das Terminal macht genau das, was es verspricht: Zentral im Touri-Zentrum Guams gelegen kann man hier seine Koffer loswerden, erhält die Bordkarten ausgehändigt und sogar das Handgepäck konnte man für ein paar Stunden aufbewahren. Der Service ist nur für United-Passagiere verfügbar, aber wirklich praktisch (y)

Um mein Handgepäck erleichtert nahm ich den gratis Shuttle zu einem weiteren Einkaufszentrum, um dort ein Shaved Ice zu genießen. Bei der Hitze genau das richtige:

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Gefühlt war ich der einzige europäische Tourist auf Guam, ansonsten wurden die Hotels fast ausschließlich durch Asianten bevölkert. Anscheinend machen sie gerne größere Shoppingtouren, auch passende Koffer für den Rückflug gibt es:

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Was die Asiaten in Guam offenbar auch sehr gerne machen, ist zu heiraten. An den Stränden gibt es viele kleine Kapellen zu diesem Zweck, besonders hübsch ist die Blue Aster Chapel, passenderweise nahe des Central Air Terminals gelegen.

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Vom Central Air Terminal gibt es dann nämlich auch noch einen gratis Shuttle-Bus zum Airport. Den nahm ich gerne an und sparte mir so eine teure Taxifahrt. 2 Stunden vor Abflug war ich so am Flughafen, bahnte meinen Weg durch die Security (TSA Pre war geschlossen, warum auch immer) und landete im United Club. Ich bereitete mich auf die üblichen Käsewürfel mit Salat vor, fand aber vernünftige warme Speisen wie Rinderstreifen und Nudeln vor. :eek: Auch das restliche Angebot sah nicht schlecht aus und es gab sogar einen Cola-Spender, sodass man nicht den Barkeeper mit Softdrink-Bestellungen belästigen muss.

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Für den Flug GUM-NRT hatte ich ja schon mehrere Tage im Voraus das GPU bestätigt bekommen. Selbst am Tag des Abfluges fanden sich dann nicht genug Premier Member, dass man die Business Class voll bekäme. So blieben 8 Sitze frei und ich hatte sogar einen freien Nebensitz.

Auf dem Flug gab es sogar Slipper an jedem Platz, während man sonst ja selbst in der Polaris Business Class aktiv nachfragen muss. Insgesamt waren die rund 3 Stunden Flugzeit recht angenehm. Zwei Kritikpunkte: Das Rind war zäh wie Schuhsohle und der Sitz ist durch die 2-4-2-Anordnung tatsächlich sehr eng. Für die Flugzeit ist das aber meckern auf hohem Niveau (bei 9h TATL sieht es sicher anders aus) und ich war froh, auf dem kurzen Flug überhaupt etwas lie-flat schlafen zu können. Tatsächlich wünsche ich, der Flug wäre zwecks besserer Erholung etwas länger.

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Nüsschen wurden kalt aus dem Beutel serviert:
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Die Einreise in Tokio war dank japanischer Effizient schnell erledigt. Innerhalb von 5 Minuten war ich eingereist und durch den Zoll. Dabei wechselten die Beamten kaum ein Wort mit mir. Dann musste ich ich erst einmal etwas Bargeld abheben, denn die günstige Metro-Linie ließ sich nur Cash Only am Automaten bezahlen. Kein guter Start - an anderen Orten in Tokio war aber fast überall die Kartenzahlung möglich.

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Leider fuhr mir der orange Skyaccess-Zug gerade davon und der nächste würde erst in 20 Minuten fahren. Google Maps zufolge könnte ich aber auch einfach die blaue Linie in 5 Minuten nehmen. Dazu musste mir nur erstmal das Ticket umgetauscht werden. Glücklicherweise erledigte das schnell ein Mitarbeiter an der Bezahlschranke für mich und aus irgendeinem Grund gab es auch noch 200 Yen bar zurück :confused:

Irgendwann wurde mir dann bewusst, dass die blauen Metro eine deutlich längere Strecke fährt als die orange. So dauerte die Fahrt zum Hotel nicht nur 65 Minuten wie angegeben, sondern rund anderthalb Stunden. Immerhin war sie mit 10€ vergleichsweise günstig und es waren noch Sitzplätze frei.

Auf dem kurzen Weg von der Metro zum Hotel kam ich an dieser netten Gasse vorbei:

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Für die kurze Nacht in Tokio entschied ich mich stilecht für ein japanisches Kapselhotel. So wirklich kann man aber nicht von einer "Kapsel" sprechen, denn abseits vom nicht abschließbaren Vorhang und den Gemeinschaftsbädern handelte es sich eigentlich schon um ein kleines Hotelzimmer:

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Für knapp 40€ die Nacht nahe der Innenstadt Tokios kann man da wirklich nicht meckern. Der erwartete, große Kulturschock blieb für mich aus. Die Toiletten sahen zwar etwas ungewohnt aus, ließen sich aber auch wie in Europa nur per Spülen-Knopf bedienen und außer an der Rezeption sah ich kaum einen anderen Gast. Dass ich mich gerade in Japan befinden würde, merkte ich vor allem am extrem harten Bett.
 
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delpiero223

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Auch der Abflug von Tokio sollte wieder gegen 18 Uhr erfolgen, ich hatte die maximal erlaubten 24h Aufenthalt als "Transit" also gut ausgereizt.

Als ich um kurz nach 9 das Kapselhotel verließ, blieb somit noch einige Zeit für eine Stadterkundung. Das Gepäck konnte ich bis zum Nachmittag wie immer an der Rezeption lassen, auch wenn das auf dem Weg zum Airport einen kleinen Umweg bedeuten würde.

Da ich kein Frühstück gebucht hatte, führte der Gang am Morgen dann zuerst zu einem der zahlreichen Convenience Stores, die es in Tokio gefühlt an jeder Straßenecke gibt. Im 7-Eleven hatten es mir schon am Vorabend die Onigiri angetan - dreieckige Reisbällchen mit verschiedenen Füllungen, umhüllt von einem getrockneten Algenblatt.

Mit gut 1€ ein vergleichsweise günstiger Snack. Irgendwann hatte ich dann auch halbwegs den Trick raus, wie man die Verpackung so öffnet, dass der Reis direkt in das separat eingehüllte Algenblatt "rutscht". Gut so, denn die Onigiris sollten mich später auch noch in Shanghai und Singapur begleiten. :)

Erstes Ziel in Tokio sollte dann der Tempel Sensō-ji mitsamt umliegenden Schreinen werden. Ich war nicht der einzige mit der Idee und auf der Touri-Straße mit unzähligen kleinen Shops war kaum ein Durchkommen:

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Ich ging daher recht schnell in die Seitengasse mit weiteren Shops, aber deutlich weniger Touristenmassen. Dort fielen mir dann auch direkt die berüchtigten Getränkeautomaten auf, bei denen man für rund 1€ allerlei Tees, Soft Drinks oder auch Evian-Wasser erhält:

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Im Tempel fand gerade irgendeine Zeremonie statt und ich schlenderte rund eine halbe Stunde über das nette Gelände. Abseits der Touri-Hauptstraße wurde es dann zum Glück auch schnell deutlich ruhiger.

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Für eine lokale SIM oder Vodafone-Roaming war ich zu geizig und suchte mir über die Google-Offline-Karte einen anderen Weg zur nächsten Metro-Station. Der führte vorbei an einem anderen Convience Store. In ausländischen Supermärkten finde ich die Getränke- und Süßigkeiten-Auswahl immer am interessantesten. So verführte mich eine Coca Cola Apple:

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Wiederholt habe ich den Kauf nicht, aber schlecht war sie auch nicht. Schmeckte nur irgendwie überhaupt nicht nach Cola, sondern eher nach Apfel-Limo. Immerhin besser als die Clear Pepsi, die später folgte.

Auf dem Weg zur U-Bahn gab es dann noch einen Blick auf den Tokyo Skytree:

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... und eine riesige goldene Möhre. Beim Googeln fand ich eben heraus, dass es wohl eine Flamme darstellen soll.

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Zum Glück gibt es in Japan relativ viele freie WLAN-Netze, die aber oft eine Registrierung erfordern (Ausnahme "00000Japan"). So konnte ich Google Maps zur zur Routenplanung mit den Öffis nutzen, was das Ganze deutlich vereinfacht. Besonders toll: Google zeigt an, in welchen Wagen man steigen sollte, um nach dem Ausstieg möglichst schnell zum Ausgang / dem nächsten Zug zu gelangen.

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Insgesamt entsprach Tokio ungefähr den Klischees über Japan, die ich zuvor gehört hatte. Sehr sauber und geordnet (z.B. an den Rolltreppen), effizient und innerhalb Tokios auch voll.

Von den Menschenmassen konnte ich mir am nächsten Stopp dann selbst ein Bild machen: Der berühmten Kreuzung in Shibuya. Gegen Mittag war hier keine Rush Hour, dennoch kreuzten bei Grün sicher 200 Leute kreuz und quer die Straße.

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Taco Bell, Wendy's und andere US-Fastfood-Ketten sind in Tokio auch präsent. Allerdings verzichtete ich ausnahmsweise mal zu Gunsten der Convenience Stores.

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In Shibuya fühlte ich mich wie am Times Square... nur eben japanischer

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Mittlerweile war es 12:30 und schon langsam Zeit, an Souvenirs zu denken. Ich suchte erst einige Zeit, wo es denn große Supermärkte aka Walmart in Nähe der Innenstadt geben wurde, aber wurde nicht wirklich fündig. Am Bahnhof fand ich im gratis WiFi dann heraus, dass ich eben fast direkt am "Don Quijote" vorbeigelaufen war und der für Süßigkeiten-Käufe empfohlen wird. Also wieder 10min zurücklaufen, gibt schlimmeres.

Ich hatte den Namen "Don Quijote" in Hawaii schon öfters gehört, da er dort direkt gegenüber vom Walmart liegt, war aber bisher nicht zu einem Besuch gekommen, so dann also immerhin in Tokio. Tatsächlich gab es auch einige KitKat, unter anderem die Sorten, Green Tea, Matcha Green Tea, Sweet Potato Pie und Esskastanie. Dazu gab es noch weitere, die aber klar als Souvenir gedacht waren und somit schweineteuer.

Ebenfalls staunte ich nicht schlechte, die schweizerischen Kägi-Waffeln im Regal zu sehen:
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Gar nicht so viel teurer als in Europa, vielleicht 20% mehr.

Den Rucksack voller KitKat (in der Hoffnung, sie würden bei rund 30° nicht schmelzen) ging es weiter zum Tokio Tower. Für eine Fahrt nach oben blieb nicht wirklich Zeit, aber auch von unten ist er ganz nett anzusehen.

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Ich hatte mir für den Tag eine Tageskarte für die Tokio Metro sowie die Toei-Subway für rund 10€ besorgt. Das war zwar nicht viel günstiger als jeweils Einzelfahrkarten zu kaufen, aber immerhin musste ich so kein Guthaben im Blick behalten. Dass es zwei (ich glaube sogar noch ein paar mehr) U-Bahn-Anbieter gibt, ist aber schon etwas verwirrend.

Auf dem Rückweg vom Tokio Tower machte ich kurz Halt beim Imperial Garden:

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Ich hoffe, am Hauptbahnhof noch weitere KitKat und einen Magneten besorgen zu können, da es in der Nähe und unten drunter einige Stores gibt. Von außen jedenfalls recht vielversprechend:

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Am Bahnhof lief mir dann ziemlich die Zeit davon. Um von der einen zur anderen Seite zu gelangen, musste ich erstmal den Tunnel finden, den man auch ohne JR-Ticket nutzen kann und der war natürlich genau am anderen Ende des Gebäudes. Dann verirrte ich mich noch in den unterirdischen Einkaufsstraßen und trat ohne Einkäufe die U-Bahn-Fahrt zurück zum Hot

Ab hier gibt es erstmal keine Fotos mehr, denn es war zwischenzeitig nach 15 Uhr und ich müsste ja noch das Gepäck vom Hotel holen und über eine Stunde zum Airport fahren. Ich hatte entlang der Route nur 7 Minuten Anschluss an der Station "Yawata", musste noch ein Ticket kaufen und den mit 5 Minuten angegebenen Fußweg bewältigen. Ein verpasster Anschluss hätte bedeutet, ich wäre erst nach offiziellem Gepäckannahme-Schluss (60min in NRT) am Flughafen gewesen. Ein Taxi wäre auch nicht mehr schneller gewesen, hätte aber vor allem über 200€ gekostet, wenn die Angabe bei Google Maps stimmt.

Zum Glück war ich ja in Japan und letztlich hatte alles reibungslos geklappt. Ich war für den 18:35-Abflug gegen 17:25 am Checkin-Schalter. Hinter Siko und Ausreise kaufte ich für nur 3,50€ einen Kühlschrank-Magneten (bisher war ich ja nicht zu gekommen) und es ging ab in die ANA-Lounge direkt oberhalb meines Gates.

Die Essensauswahl war mit Sushi, Reisbällchen und Hacksteaks ok, aber schlechter als in einer LH SEN Lounge FRA/MUC. Besonders die Salatbar sah sehr traurig aus:

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Mit wenigen Minuten Verspätung begann das Boarding (Priority mit *G) und ich saß auch schon in der Boeing 767, die mich nach Shanghai bringen sollte. Diese wurde von "Air Japan" in ANA-Lackierung betrieben. Leider war der Sitzabstand alles andere als üppig. In einem richtigen ANA-Flieger hätte es wohl besser ausgesehen. Ich stieß direkt mit meinem Knie an den Vordersitz und konnte nur hoffen, dass der Nebensitz frei bleiben würde.

Glücklicherweise war das der Fall und die Economy war gerade mal zu rund 30% gefüllt. So konnte ich die Beine anwinkeln und sogar für ein paar Minuten dösen.

Vor dem Start kam eine FB mit einer merkwürdigen Bitte zu mir: Sie sah meine Wasserflasche oben im Handgepäck und bat mich, diese für den Start bitte in der Hand bzw. bei mir zu behalten. :confused: Keine Ahnung, wieso die Wasserflasche im Overhead Bin nun ein Problem war...

Zuerst gab es aber noch etwas zu essen. Für 3 Stunden Flug eine sehr reichhaltige Mahlzeit. Geschmacklich war der Fisch nicht sonderlich überzeugend, aber allemal besser als ein trockenes Sandwich bei Swiss oder LH.

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In Shanghai gelandet sollte es erneut sportlich bis unmöglich werden, den anvisierten Anschluss zu bekommen. Die Landung sollte gegen 20:55 erfolgen, der letzte Maglev (Transrapid) Richtung Stadt allerdings schon um 21:42 fahren. Das Deboarding erfolgte mit dem Bus, an der Einreise musste ich rund eine halbe Stunde warten und so war ich erst 21:50 durch den Zoll durch.

Plan nun also, eine Metro in die Stadt zu nehmen, denn die würde noch eine Stunde länger fahren und 30min zusätzliche Fahrtzeit bedeuten. Das stellte sich aber als gar nicht so einfach heraus wie gedacht: Tickets gibt es nur Cash, die Geldautomaten beim Baggage Claim hatte ich bereits unwiderruflich verpasst. Ein Mitarbeiter am Flughafen sagte mir dann, auf dem Weg zum nationalen Terminal gäbe es noch einen ATM, war allerdings nicht der Fall (oder ich fand ihn nicht).

Irgendwann fiel mir beim Ticket Counter für den Maglev ein Schild auf: Er würde heute zwei Zusatz-Schichten zwischen 22 und 23 Uhr fahren. Wenn auch nur Alipay und Co ausgeschildert waren, konnte ich für ca. 5€ mit meiner Revolut-Visa ein Ticket für die Fahrt zur Longyang Road kaufen. Von dort würde es dann mit der Metro weiter Richtung Hotel gehen.

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Mit bis zu 300 km/h kam ich auch bei Longyang Road an, nur mein eigentliches Problem war nicht gelöst: Kein ATM -> Kein Geld. Leider fand ich an der Station auch erstmal keinen Automaten, aber es bahnte sich eine Lösung an: In der fast leeren Metro-Station teilte mir ein Mitarbeiter mit (er konnte etwas Englisch), es gäbe einen Geldautomaten innerhalb der Station. So durfte ich dann durch die Schranke, konnte 100 Yen (13€) abheben, mir diese dann an der Info in kleinere Scheine umtauschen und schließlich ein Ticket für 3 Yen zum Hotel kaufen. Ich erwischte noch die letzte U-Bahn des Tages zum Finanzdistrikt Pudong, wo ich das Holiday Inn gebucht hatte.

Beim Warten auf die U-Bahn fiel mir noch eine interessante Kreditkartenwerbung auf:

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Insgesamt brauchte ich inklusive der Strapaßen mit und ohne ATM 2 1/2 von der Landung in Pudong bis zum Hotel. Das Zimmer war dann nichts besonderes, für 80€ die Nacht aber völlig ok. Überrascht war ich von der Anerkennung des gematchten Platin Elite Status: Es gab eine kleine Obstschale als Anerkennung und nächsten Morgen sollte sogar (obwohl nicht so gebucht) das Frühstück inbegriffen sein.

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Bis ich zur Ruhe kam war es nach Mitternacht und wieder Mal Zeit fürs Bett.
 

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delpiero223

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Im Zimmer gab es übrigens direkt am Bett einen "Master"-Button, der sämtliche Lichter im Zimmer auf einmal ausschaltete. Endlich kein Von-Schalter-zu-Schalter rennen mehr, nur weil irgendwo noch ein blödes Licht an ist (y) Sollte jedes Hotel haben.

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Das - für mich unerwartet - kostenlose Frühstück bis 10 Uhr wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und stand somit um 9:30 in der Executive Lounge, wo es serviert wird.

Ich hatte eher mit einem einfachen Hotelfrühstück gerechnet und wurde sehr positiv überrascht. Es gab nicht nur Lachs, Entenbrust, Müsli und verschiedenes frisches Obst sondern auch einige warme Optionen - unter anderem Rührei, Schinken, Frühlingsrollen, Mini-Röstis, Dumplings, Würste, Bohnen.

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Gut gestärkt ging es dann... wieder runter ins Zimmer, wo ich noch eine Weile wartete. Draußen regnete es nämlich ordentlich und so wirklich hatte ich nicht Lust, direkt klitschnass zu werden. Als es auch um 11 Uhr nicht wirklich besser aussah, checkte ich dann trotzdem aus, gab es das Gepäck zur Aufbewahrung zum Concierge und machte mich auf zur nahegelegenen Metro-Station. Immerhin sollte der Weiterflug nach Singapur schon um 16:50 gehen und ich plante mit einer Ankunft am Airport um spätestens 15 Uhr.

Ich hatte mir für die Zeit zwei touristische Hotspots rausgesucht: Einmal die Old City beim Yuyuan Garden und schließlich noch den "Bund" um zumindest einen Blick auf die Skyline werfen zu können.

Zuerst ging es also für 4 Yuan (umgerechnet 50 Cent) und einem Umstieg zum besagten Garten. Bis auf den Fakt, dass Rolltreppen an den Stationen Mangelware sind fand ich mich in der Shanghaier Metro schon recht gut zurecht. Nur auf Google Maps konnte ich nicht zählen, denn selbst wenn man es über VPN zum laufen bekäme, würden keine Routen mit Öffentlichen Verkehrsmitteln angezeigt.

Ich hatte mir glücklicherweise noch in Tokio eine App für die Shanghaier Metro aus dem Google Play Store geladen, die gerade bei Verbindungen mit Umstieg eine große Hilfe war.

Von der Metrostation Yuyuan Garden zur gleichnamigen Gartenanlage läuft man noch ein ganzes Stück. Schon der Weg dorthin wurde von den Einheimischen daher zu einer ordentlichen Touristenmeile ausgebaut. Es gibt unzählige Souvenirladen (ich gönnte mir einen Kühlschrankmagneten sowie eine Winkekatze für insgesamt 2,50€) und lokale Spezialitäten vom Grill:

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Je näher man den Gärten kommt, desto touristischer wird es. In den traditionell anmutenden Häusern (heißt ja immerhin Shanghai Old City) finden sich dann unzählige weitere Delikatessen-Shops, Souvenirläden, Restaurants und auch ein Starbucks sowie Dairy Queen (!)

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Trotz Regenwetter war einiges los - ich möchte mir gar nicht vorstellen, welche Menschenmassen sich hier bei gutem Wetter langzwängen. Aus Zeitmangel verzichtete ich auf einen Besuch im Tea House (trinke eh keinen Tee) und schlenderte noch ein paar Minuten durch die Häuser.

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Es wirkte für mich so, als stünden die beiden Chinesen nur in ihrem Boot, damit die Touristen schöne Fotos abliefern können. Aber vielleicht beschneiden sie auch irgendwann mal die Pflanzen oder setzen neue ein. Bei den Plastik-Seerosen ist das zum Glück nicht notwendig. ;)

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Wieder zurück an der Station Yuyuan Garden waren es gerade einmal zwei Minuten (zzgl. Fußwege) zur Nanjing Road East, der wohl bekanntesten Einkaufsstraße Shanghais. Ich lief von dort aus aber nicht zu den ganzen Shops in die Fußgängerzone, sondern Richtung Osten zum Fluss. Eine gute Orientierung bietet der schicke Oriental Pearl Tower.

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Am Ufer angekommen, gab es trotz starker Bewölkung eine nette Sicht auf die Skyline von Pudong. Nur der "Flaschenöffner" war etwas abgeschnitten:

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Es war jetzt gerade mal kurz vor 13 Uhr, ich lag also erstaunlich gut im Zeitplan. So versuchte ich noch, einen Supermarkt aufzusuchen um ein paar lokale Spezialitäten (eher in Richtung Süßigkeiten / Kekse / ... statt Tintenfisch und Hundefleisch) mit nach Europa zu bringen. Das war leider nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Der "City Super" in dem ich landete führte fast nur westliche Produkte und war vor allem stark überteuert. Ich zog wieder ab ohne einen einzigen Artikel zu kaufen - eventuell ist Pudong nicht der richtige Ort dafür.

Wofür der Ort immerhin geeignet war: einen guten Blick auf den Oriental Pearl Tower sowie den schicken Apple-Store-Eingang:

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So fuhr ich weiter zur Station Pudian Road, lief von dort durch den Regen zum Hotel und dann mit Koffer und Rucksack wieder zurück. Auf weitere 30 Minuten Fahrt mit der überfüllten Metro hatte ich nicht wirklich Lust, also ging es wieder in den Maglev. Ich hatte Glück und kam 3min vor geplanter Abfahrtszeit noch durch die Sicherheitskontrolle (Gepäck-Scanner).

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Um überhaupt zum Checkin-Bereich in Shanghai zu gelangen, ist dann eine weitere Sicherheitskontrolle notwendig, zu dieser Tageszeit mit einer kurzen Warteschlange. Ziemlich genau 2 Stunden vor Abflug stand ich vor dem Leeren Suites-Checkin für Singapore Airlines:

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Leider betreibt Singapore Airlines in Shanghai keine eigene Lounge sondern man muss stattdessen mit der First Class Lounge von Air China vorlieb nehmen. Meine Erwartungen gingen gegen Null und ich hatte mich auch vorher nicht über die Lounge informiert (Google Maps geht ja eh nicht).

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So wurde ich beim Betreten der Lounge doch positiv überrascht. Ich hatte mit einem billigen Buffet gerechnet, tatsächlich konnte ich im Restaurant-Bereich Platz nehmen, durfte frei aus einer Menükarte wählen und erhielt schon bald einen Teller gebratenen Lachs:

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Sah gut aus, hat auch gut geschmeckt und war nicht so trocken wie befürchtet. Anstatt ordentlich zu maximieren übte ich mich danach etwas in Zurückhaltung, denn es sollte ja nicht die letzte Mahlzeit am Tag werden.

Als ich wenige Minuten vor geplanter Boardingzeit am Gate stand dann der erste Schock: Es gab keine extra Boarding-Lane für Suites-Gäste, sondern nur eine gemeinsame Schlange für First & Business :eek: So reihte ich mich zuerst hinten ein. Glücklicherweise wollte ein Mitarbeiter am Ende der Schlange dann aber die Bordkarte zwecks Berechtigung sehen und eskortierte mich direkt nach vorne.

Mehr Zeit also, meine kleine Suite zu genießen. Ich würde sagen: Für 5 Stunden Flug ein absolut adäquater Sitzplatz. Gefühlt kümmerte sich eine Mitarbeiterin die ganze Zeit nur um mich, was als First-Newbie ein absolut ungewohntes Erlebnis war.

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Allerdings: Es gab weder warme, noch kalte Nüsschen auf dem Flug. :confused:

Zur gefühlt 10. Runde Cola Light kamen stattdessen dann erstmal ein paar Satay-Spießchen:

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Das weitere gastronomische Angebot:

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Vor allem das Steak war vorzüglich. :)

Nach dem Essen soll man ja bekanntlich ruhen (1.000 Schritte waren keine Option) und das tat ich auch. Passenderweise war die Nachbarsuite unbewohnt und so richtete man das Bett dort auch gleich mit her. Der Zusatznutzen ist aufgrund einer harten Trennwand zwischen beiden Einzelbetten eher beschränkt, aber wenn schon, denn schon. So ging es für 2 Stunden ins Land der Träume und ich wachte erst kurz vor Singapur wieder auf.

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Die Suite wirkt auf jeden Fall größtenteils durchdacht, wenn auch nicht perfekt. So ist zum Beispiel die Beinfreiheit bei Takoff und Landing ziemlich eingeschränkt, da der Sitz gerade nach vorne zeigen muss. Zum Glück dauert das ja jeweils nicht allzu lange.

Nach Ankunft in Singapur (einen Personal Assistant o.ä. gab es nicht) suchte ich zielstrebig (naja, wenn sie denn ausgeschildert gewesen wäre) die SilverKris Lounge auf, bzw. genauer den "Private Room" im Inneren dieser. Nach Vorzeigen der Suites-Bordkarte wurde ich bis ins Hinterzimmer begleitet und war von der Menükarte etwas überfordert. Schließlich platzte ich ja jetzt schon fast.

So ganz ausschlagen konnte ich das Essen dann aber doch nicht und orderte noch einmal die Satay-Spieße:

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Vor allem schätzte ich die Ruhe in der Lounge, um noch etwas am Notebook erledigen zu können. Ich hatte nämlich tatsächlich noch kein Hotel für die Nacht gebucht (keine gute Idee) und suchte lange nach einer passenden Unterkunft. Da in Singapur kommende Nacht der Grand Prix lief, waren alle realpreisigen Optionen leider vergriffen. Letztlich schlief ich für 150€ (teuerste Übernachtung des Trips) im Ibis Bencoolen.

23:40 (gut eine Stunde nach der Landung) passierte ich schließlich die Einreise und es ergab sich ein weiteres Problem: Die Metro fuhr bereits nicht mehr. Auch wenn Taxis in Singapur ja recht billig sind, wählte ich die Busverbindung für 2 SGD. Die Idee war, wenn das Hotel schon so teuer ist, wenigstens nicht nochmal 15€ fürs Taxi zu zahlen. Allerdings zog sich die Fahrt doch ordentlich hin und vielleicht wäre ein Taxi besser gewesen.

Jedenfalls war ich erst 1:00 Uhr im Hotelzimmer und fiel mal wieder direkt ins Bett. Ich war sogar so müde, dass ich ausnahmsweise nicht mal mehr das Hotelzimmer fotografierte.
 

delpiero223

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Die Erfahrungen in Singapur werde ich jetzt mal als einen Beitrag zusammenfassen.

Mittlerweile bin ich übrigens wieder wohlbehalten in Rostock angekommen, ich hinke mit dem Bericht also gut eine Woche hinterher. Wirklich semi-live ist es also nicht mehr, aber im Zweifelsfall ging der Schlaf bei mir doch vor.

Singapur - Tag 1

Vom ersten Tag ganzen dort gibt es auch nicht allzu viel zu berichten, denn ich reizte die Checkout-Zeit von 12 Uhr bis zum Schluss aus, um zumindest etwas Schlaf nachzuholen.

Im Anschluss ging es von einem Hotel zum nächsten. Blöd nur, dass ich weder 30 Minuten durch die Hitze laufen wollte, noch passendes Kleingeld parat hatte. Wechselgeld gibt es im Bus nämlich nicht und eine Metrocard war in Hotelnähe nicht zu bekommen.

Die Lösung des Problems: Ich kaufte für 2 SGD einen frisch gepressten Orangensaft am Automaten und hatte so 3 SGD in Münzen in der Hand - besser als dem Fahrer ohne Wechselgeld 5 SGD in die Hand zu drücken. Leider fand ich erst eben heraus, dass man auch einfach hätte eine Mastercard-Kreditkarte ranhalten können. Und ich hatte mir danach noch extra eine aufladbare Metro-Karte geholt...

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Für die nächsten zwei Nächte hatte ich mir das "The Quay Hotel" rausgesucht. Glücklicherweise konnte ich um 13 Uhr schon einchecken, das Gepäck also direkt aufs Zimmer bringen. Das Hotel liegt (der Name lässt es vermuten) Unweit vom Boat Quay / Clarke Quay. Ich hatte es glücklicherweise schon einige Wochen im Voraus gebucht und für die beiden Nächte je 70€ bezahlt.

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Zu diesem Preis ist das Hotel meines Erachtens eine vernünftige Option für Alleinreisende. Die Zimmer sind ziemlich winzig (ungefähr so groß wie die Singapore Suite zuvor :D) und es gibt keine Fenster - die Klimaanlage funktionierte aber recht gut und wenn ich ehrlich bin, nutze ich die Hotelfenster eh nie - außer es gibt eine phänomenale Aussicht. Immerhin gibt es ein großes Bett, die Ausstattung ist recht modern und Frühstück ist inbegriffen. Letzteres (serviert im Nachbarrestaurant) hatte mich dann sogar positiv überrascht, auch wenn ich erstaunt war, Chicken Wings und frittierte Hühnchenstreifen als Teil des Frühstücksbuffets zu erblicken.

Auch nicht schlecht ist die Bushaltestelle direkt (2 Sekunden Fußweg) vor dem Hoteleingang. So wirklich hilfreich war der ÖPNV allerdings nur in wenigen Fällen: Zu den Zielen in Marina Bay Sands und Umgebung hätte man mit den Öffis 30 Minuten gebraucht, zu Fuß aber auch nicht länger. Für alles weiter weg liegende waren Bus und / oder Metro dann aber nicht verkehrt.

Nach einem kurzen Nickerchen machte ich mich erst 16 Uhr auf in die Stadt. Zur Buchung war es mir noch nicht mal bewusst, aber nun sollte in der Nacht der Grand Prix stattfinden. Ich habe keine Ahnung von Formel 1, jedenfalls gab es auch schon tagsüber ohrenbetäubenden Lärm durch die Rennfahrzeuge und viele der Straßen rund um die National Gallery waren gesperrt. Ich persönlich hätte auf das Rennen also gerne verzichten können, nur hat mich ja keiner gefragt. Sicherlich aufgrund des Rennens begegnete ich auch einigen schwer bewaffneten Polizisten mit Sturmgewehren. Da ich ja zuvor erst in Paris war, wo man ähnlich durch die Bahnhöfe patroullierte, kannte ich den Anblick schon.

Fußläufig erkundete ich erstmal die nähere Umgebung mit vielen Kneipen und Restaurants, in denen schon fleißig Alkohol konsumiert wurde. Ich hatte zwar noch keine Erfahrungen mit Südostasien, aber das Wetter mit 30 Grad Celsius und gefühlt 100% Luftfeuchtigkeit entsprach so ziemlich dem, was ich erwartete hatte. Absolut nicht mein Lieblingswetter, immerhin wurde es durch die Klimaanlagen in allen Gebäuden deutlich erträglicher.

Auch das Eis-Sandwich, das ich am Straßenstand nahe des Raffles Hotel für 1,25 SGD erwarb, war eine willkommene Abkühlung. Ansonsten beschränkten sich meine kulinarischen Erfahrungen in Singapur auf:

  • Frische Wassermelone (bei dem Wetter genial)
  • Chicken with Rice an einem der unzähligen Läden in Chinatown (5 SGD für eine große Portion)
  • Einen großen Kartoffelpuffer mit Schinken (2 SGD) von einem weiteren Chinatown-Stand
  • Einige Snacks vom 7-Eleven
  • Loungefood bei Ankunft und Abflug

Singapur wird ja als Foodie-Town hoch gelobt. Vom Hocker gehauen hat mich ehrlich gesagt nichts davon (vom Hühnchen hatte ich mir etwas mehr erhofft), aber es war schon gut genießbar. Allerdings kam bei dem Wetter auch kein allzu großer Hunger auf, sodass ich die Hawker Centres nur selten aufsuchte und teilweise unverrichteter Dinge wieder abzog.

Zurück zum Formel-1-Tag: Damit man auch ja nichts vom Rennen mitbekommt ohne Eintritt zu zahlen, wurden die Strecken großzügig blickdicht verzäunt. Unweit des Merlion gelang mir immerhin ein Smartphone-Foto durch einen nur zu 90% blickdichten Zaun:

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Um 21 Uhr suchte ich mir an der Merlion-Promenade extra einen schönen Spot, um die Spectra Light Show fotografieren zu können. Erst nach erfolgloser Warterei stellte ich nach einem Website-Besuch fest, dass die Show zugunsten des Grand Prix auf 22:30 verschoben wurde. Glücklicherweise hatte ich auch 15 Minuten eher schon mein Stativ aufgestellt. Als das Rennen gerade rum war, gab es - für mich überraschend - nämlich ein kurzes, aber sehr nettes Feuerwerk. Hatte der Grand Prix doch noch eine schöne Seite (y)

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Kurz darauf startete dann auch wie angekündigt die Lichter- und Wassershow. Vom Wasser bekommt man von der Merlion-Seite so gut wie gar nichts mit und so waren die ersten 10 Minuten gähnend langweilig. Als dann dieser Laser aufleuchteten, wurde es deutlich spannender.

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Zum Glück war es zum Hotel nicht weit und gegen 23 Uhr war ich auch schon wieder im Bett. Kurz vorher stattete ich noch dem Rooftop des Hotels einen Besuch ab. Durch die Lage im 6. Stock gab es nicht allzu viel zu sehen, aber besser als nix:

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Singapur - Tag 2

Groß durchgeplant hatte ich meinen Singapur-Aufenthalt nicht. So kam es auch, dass ich trotz meines langen Aufenthaltes längst nicht alle POIs abklapperte, die man in der Zeit hätte erkunden können. Ich war wieder erst um 12 aus dem Hotel, fuhr mit dem Bus zufällig nahe der Fountain of Wealth vorbei und entschied mich, kurz auszusteigen. Ganz netter Brunnen mit angeschlossenem Einkaufscenter (vermutlich eher ein Einkaufszentrum mit Brunnen und nicht umgekehrt).

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Auch das Einkaufscenter war gern gesehen, dann bisher hatte ich bis auf 7-Eleven noch nichts diesbezüglich gesehen. Ich stieß im Süßigkeitenladen auch auf europäische Spezialitäten:

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Der Supermarkt gegenüber bot dann eine interessante Kombination aus europäischen (Cadbury, Toblerone, ...) , amerikanischen (Reese's, Hershey's, ...) und asiatischen Produkten. Ich entschied mich, die KitKat-Vorräte noch etwas aufzustocken und nahm auch eine Pringles-Dose "Seaweed", produziert in Malaysia, mit. Die Coca Cola Clear Lime konnte mich nicht wirklich überzeugen (hatte - ähnlich wie die mit Apfel in Tokio) nicht viel mit einer Cola zu tun - ebenso wenig der Squid Snack, obwohl ich ja gerne experimentiere.

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Auch ein Marché gab es im Einkaufszentrum inklusive der bekannten, großen Kuh-Statue:

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Eigentlich wollte ich mir im Anschluss noch eine der Moscheen ansehen, musste aber aufgrund der Schokolade kurzfristig umdisponieren. :D So lud ich sie im Hotel ab und suchte mir eine gut bewertete Location für das Chicken with Rice aus. Obwohl "boneless" bestellt, landete es leider teilweise mit Knochen auf dem Teller.

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Schmeckt halt wie mehr oder weniger geschmackloses, gedünstetes Hühnchen auf Reis. Den Hype um das Gericht kann ich zumindest anhand meiner einen Stichprobe nicht wirklich nachvollziehen, aber für umgerechnet 3€ kann man auch nicht meckern. Den Aufenthalt in Chinatown nutzte ich dann gleich dazu, noch die nötigen Souvenirs einzupacken.

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Dann ging es mit der Metro zu den Gardens by the Way. Zumindest war das der Plan. Beim Einstieg in Chinatown verwechselte ich "Bayfront" mit "Harbourfront" und landete plötzlich am anderen Ende der Stadt. Leider fiel mir der Fehler erst nach Verlassen der Schranken auf. 30 Minuten später sah es schon besser aus:

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Leider musste ich trotzdem mal wieder umdisponieren. Ich wollte eigentlich sowohl den Cloud Forest als auch den Flower Dome besuchen. Ersterer war an diesem Tag allerdings zwecks Wartung geschlossen und am nächsten Tag wäre der Flower Dome dran. So könnte ich nur den Cloud Forest für 20 SGD besuchen und es gäbe nicht mal Studentenrabatt.

Mir fiel aber eine interessante Option zum Sparen auf: Als Student bekommt man für nur 34 statt regulär 68 SGD eine Jahresmitgliedschaft für "Friends of the Gardens". Inbegriffen:
  • Beliebig viele Besuche Flower Dome
  • Beliebig viele Besuche Cloud Forest
  • Beliebig viele Besuche OCBC Skyway bei den Supertrees

Da durch die Cloud-Forest-Schließung alleine je ein Besuch der drei Attraktionen summiert 48 SGD ergäbe ein gutes Schnäppchen, das ich nicht ablehnen konnte. Und sollte es mich in den nächsten 12 Monaten nochmal nach Singapur verschlagen, zahlt sich die Karte umso mehr aus - mal sehen. :)

Der Flower Dome hat mir jedenfalls schon mal recht gut gefallen und auch der reguläre Eintrittspreis geht absolut in Ordnung.

Weiter ging es zu den Supertrees - große, begrünte Kunstbäume. Mit meiner Mitgliedschafts-Karte wurde ich nicht nur mit "Welcome Back" begrüßt, sondern konnte auch die langen Warteschlangen beim Ticketkauf umgehen und mich direkt in die - ebenfalls lange - Warteschlange für den Fahrstuhl zum OCBC Skywalk einreihen. "Leider" war ich so schon 19:25 oben und die beleuchtete Show "Garden Rhapsody" würde erst 19:45 beginnen. Eigentlich sollte man auf dem 200 Meter langen Skywalk nicht mehr als 15 Minuten verbringen und die Mitarbeiter machten durch ein ständiges "Please kindly move forward" mitsamt Rumgefuchtele roter Leuchtstäbe auch deutlich, dass sie einen möglichst schnell loswerden wollen. Glücklicherweise konnte ich mich der Aufmerksamkeit der Mitarbeiter etwas entziehen und so bis zum Ende der Show oben verweilen.

Auch unten standen - bzw. lagen - viele Schaulustige:

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Auch diese Lichtershow hatte mir ganz gut gefallen, wenn auch nicht so spektakulär wie die Spectra-Show. Auf Fotos lässt sie sich nicht so gut einfangen, dafür sind die Bäume auch zwischen den Shows nett beleuchtet:

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Von den Supertrees aus lief einmal quer durch die Marina Bay Sands weiter zur dortigen Licht- und Wassershow. Die hatte ich zwar am Vorabend schon erblickt, direkt vor dem Hotel konnte man aber auch die Wasserspiele gut sehen:

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Ehrlich gesagt ist die Show zur Buga in Heilbronn nicht weniger beeindruckend, trotzdem ein nettes, kostenloses Erlebnis.

Singapur - Tag 3

Ursprünglich überlegte ich für den letzten Tag, einen Ausflug zur Insel "Pulau Ubin" zu unternehmen. Duschen könnte ich danach in der Lounge, allerdings scheiterte das Ganze an einem anderen banalen Grund: Ich hätte das Gepäck sinnvollerweise am Airport lassen müssen - die Gepäckaufbewahrung dort akzeptiert aber neuerdings keine Notebooks mehr im Gepäck und mitnehmen war auch keine Option.

Also ging es ans Alternativprogramm. Das begann nach dem Hotelfrühstück mit einer erneuten Fahrt zu den Gardens by the Bay. An diesem Tag hatte zwar der Flower Dome geschlossen, dafür war Cloud Forest wieder geöffnet. Mit meiner Mitgliedschaftskarte kam ich wieder gratis rein. Während im Flower Dome eher Pflanzen aus trockenen Gegenden ausgestellt sind, herrscht im Cloud Forest feuchtes Regenwaldklima.

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Noch feuchter wird es, wenn alle 2 Stunden ein dichter Nebel im Dom versprüht wird. Davon hatte ich mir irgendwie etwas mehr erhofft, denn dichter Nebel geht anders. Trotzdem nicht verkehrt.

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Damit sich meine Mitgliedschaft auch so richtig lohnt, stattete ich noch mal den Supertrees einen Besuch ab. Tagsüber war der OCBC Skyway so gut wie ausgestorben und ich hätte trödeln können, wie mir lieb ist.

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Danach war mir diesmal aber nicht wirklich, denn ich hatte noch einiges vor. Zwar war die naturbelassene Pulau Ubin für mich gestorben, aber auch die Wanderwege rund um das MacRitchie Reservoir sollten ganz hübsch sein. Und tatsächlich: Es fühlt sich hier komplett anders an als im Großstadtgewusel.

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Mit etwas Glück sollte man hier sogar Schildkröten, Schlangen, Otter und / oder Affen beobachten können. Zusammen mit zwei anderen Deutschen (für die Singapur ein Zwischenstopp auf der Work-n-Travel-Reise nach Australien darstellte) stieß ich auf einige Makaken. Leider hatte diese jemand zuvor mit Brötchen gefüttert und die Warnhinweise diesbezüglich missachtet :rolleyes:

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Ich lief rund 2 Kilometer einen Bordwalk ab und nahm dann den Bus zurück zum Hotel, wo ich das Gepäck einlagerte. Von dort ging es mit der Metro zurück zum Airport und endlich wieder in ein Flugzeug. Mehr dazu im nächsten Teil.
 
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