Streik der Lufthansa-Piloten vom 02.-04.04.2014

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NCC1701DATA

WM-Tippgott 2010
07.03.2009
6.183
6
Duisburg
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Die Piloten scheinen immer noch im Jahr 2001 zu leben - ohne die erwachsene Konkurrenz wie Ryanair, Emirates etc.:

Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden legten am 28.3. mehr als 200 Piloten die Arbeit nieder, mehr als 100 Flüge fielen aus. In den Verhandlungen am 2.4. bot Lufthansa Einkommenserhöhungen zwischen 10 und 16 % an. Cockpit erklärte die Verhandlungen daraufhin für gescheitert und rief zur Urabstimmung auf, deren Ergebnisse am 3.5. vorlagen. Darin sprachen sich 96,2 % der stimmberechtigten Cockpit-Mitglieder für einen unbefristeten Streik aus. Einen Tag später fielen infolge von Arbeitsniederlegungen rund drei Viertel von 500 geplanten Flügen aus, 30.000 Passagiere waren betroffen. Am 10.5. fand der erste ganztägige Streik mit 900 Flugabsagen und 114.000 betroffenen Passagieren statt, am 18.5. folgte ein weiterer Streik mit rund 780 ausgefallenen Flügen. Am 22.5. einigten sich die Tarifparteien auf ein Schlichtungsverfahren, das am 28.5. unter dem Vorsitz des früheren Bundesaußenministers Hans-Dietrich Genscher begann. Während des Verfahrens wurde der Arbeitskampf ausgesetzt. Am 8.6. akzeptierten die Tarifparteien den Schlichtungsvorschlag Genschers. Er beinhaltet folgende Elemente:



Umstellung der Gehaltsstruktur (13 Gehälter, Schichtzulage, Urlaubsgeldzuschlag) auf 12 Zahlungen,
1.2.2001: Tarifsteigerung um 3 % ,
1.4.2001: weitere 2 % ,
1.5.2001: Strukturerhöhung um durchschnittlich 9 % ,
August 2001: leistungsabhängige variable Vergütung für 2000 in Höhe von 2 Monatsgehältern auf der Basis Mai 2001 (= ca. 20 % des Jahresgrundgehalts 2000),
1.2.2002: Tarifsteigerung um die durchschnittliche Tariferhöhung Deutschland West des Vorjahres (auf der Basis der Berechnung des Bundesarbeitsministeriums),
April 2002: leistungsabhängige variable Vergütung für 2001 (voraussichtlich 1 Monatsgehalt),
1.5.2002: weitere Strukturerhöhung um 2,8 % ,
1.2.2003: weitere lineare Steigerung in Höhe der durchschnittlichen Tariferhöhung (lt. BMA),
April 2003: leistungsabhängige variable Vergütung bezogen auf das Gehalt Dezember 2002.

Die Laufzeit des Abkommens beträgt 39 Monate. Die Vereinigung Cockpit beziffert das Steigerungsvolumen auf ca. 30 % für 2001, ca. 15 % für 2002 und ca. 12 % für 2003. Dabei sind auch die Komponenten eingerechnet, die nicht tarifwirksam sind. Als feste Gehaltssteigerung gibt Cockpit 26 % an, die variable Vergütung beträgt nach ihren Angaben über die gesamte Laufzeit durchschnittlich 33,2 % (auf der Basis einer leistungsabhängigen variablen Vergütung in Höhe von 2/1/1 Monatsentgelten in den drei Jahren).
 
F

feb

Guest
Würde von mir nicht behaupten, dass ich grundsätzlich das Streikrecht in Frage stellen würde; Tarifverhandlungen sind im Normalfall nie schwarz oder weiß, sondern da gibts noch eine ganze Menge Abstufungen. Allerdings was die aktuellen Forderungen der VC angeht, so ist das der Versuch Besitzstände zu waren, die von einer privaten Gesellschaft im internationalen Wettbewerb nicht mehr geleistet werden können. (...)

Das ist eine gute Zusammenfassung der Standpunkte der LH, Kompliment.

Ich möchte, da ich in der Branche nicht tätig bin, als Selbständiger kein Gewerkschaftsmitglied bin und auch mit vielen Standpunkten des VC- Sprechers Handwerg nicht übereinstimme, jetzt nicht einfach von der VC- Webseite deren Standpunkte per copy&paste, vielleicht mit ein paar redaktionellen Änderungen, übernehmen.

MaW: Jeder mag sich die Position einer Tarifpartei gerne 100% zu Eigen machen - gefragt ist IMHO jetzt aber der Kompromiss.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.131
237
FRA
Eine vom Aufsichtsrat abgesegnete Anpassung an den Markt - und immer noch im unteren Drittel der DAX Unternehmen. Das kann man von den Pilotengehältern nicht behaupten. Ausserdem geht es nicht ums Gehalt - das muss herhalten, damit der Streik rechtens ist - sondern nach wie vor um die ÜV, bei weitestgehender Besitzstandswahrung für die bereits beschäftigten Piloten.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Was mich besonders erstaunt, ist die fehlende Analyse der "echten" geforderten Lohnsteigerung der VC:

Da lese ich im Spiegel "Die Lufthansa und ihre Piloten: Der Streik in Zahlen"

"Über 60 Prozent des Monats ist ein Pilot im fliegerischen Einsatz - nur ein Drittel der Zeit ist er zu Hause."

das bedeutet (grob kalkuliert):

von 30 Tagen (720h) / Monat, verbringt ein LH Pilot

18 Tage "auf Arbeit" und nur
12 Tage "zu Hause"

Bei der LH Passage wird p.a. nicht mehr als 600h geflogen (Flugstunden: Off bis Onblocks) entspricht 50h / Monat, das bedeutet auf ~ 9h "auf Arbeit" entfällt 1 Flugstunde (!).

Das gesetzliche JAA Limit ist übrigens 900h p.a. - die viele viele andere Airlines "restlos" ausschöpfen...

Viele DLH Piloten (Cargo & Passage) - gefühlt min 1/3 - arbeitet in Teilzeit.

Das Arbeitsumfeld / Teilzeimodell / Jahresstunden kann man bei LH Classic wohl weltweit als einzigartig
komfortabel umschreiben - auch ganz ohne die Gehälter in den Vergleich einzubeziehen.

Viel besser gehts nur vermutlich nur im "VIP / Royal Flight" Cockpit z.B. am Golf - Jahresstunden um die 80h - und wenn man
die 3 Landungen in 90 Tagen nicht packt, ja , dann zieht man die 744 ausm Hangar und fliegt eben 3 Platzrunden...

------------------------------

Was man auch nicht in der Presse lesen kann:

* Mitgliedschaft in der VC kostet 1% vom Brutto.

* Streikgeld gibts erst bei mehr als 2 Tagen Streik :idea:
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.345
884
Was mich besonders erstaunt, ist die fehlende Analyse der "echten" geforderten Lohnsteigerung der VC:

Da lese ich im Spiegel "Die Lufthansa und ihre Piloten: Der Streik in Zahlen"

"Über 60 Prozent des Monats ist ein Pilot im fliegerischen Einsatz - nur ein Drittel der Zeit ist er zu Hause."

das bedeutet (grob kalkuliert):

von 30 Tagen (720h) / Monat, verbringt ein LH Pilot

18 Tage "auf Arbeit" und nur
12 Tage "zu Hause"

Bei der LH Passage wird p.a. nicht mehr als 600h geflogen (Flugstunden: Off bis Onblocks) entspricht 50h / Monat, das bedeutet auf ~ 9h "auf Arbeit" entfällt 1 Flugstunde (!).

Das gesetzliche JAA Limit ist übrigens 900h p.a. - die viele viele andere Airlines "restlos" ausschöpfen...

Viele DLH Piloten (Cargo & Passage) - gefühlt min 1/3 - arbeitet in Teilzeit.

Das Arbeitsumfeld / Teilzeimodell / Jahresstunden kann man bei LH Classic wohl weltweit als einzigartig
komfortabel umschreiben - auch ganz ohne die Gehälter in den Vergleich einzubeziehen.

Viel besser gehts nur vermutlich nur im "VIP / Royal Flight" Cockpit z.B. am Golf - Jahresstunden um die 80h - und wenn man
die 3 Landungen in 90 Tagen nicht packt, ja , dann zieht man die 744 ausm Hangar und fliegt eben 3 Platzrunden...

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Was man auch nicht in der Presse lesen kann:

* Mitgliedschaft in der VC kostet 1% vom Brutto.

* Streikgeld gibts erst bei mehr als 2 Tagen Streik :idea:

Und was ist mit Vorbereitung und Nachbereitung eines Flugs (Flug vorbereiten, ums Flugzeug laufen, mit den Technikern reden, vorher Crew Briefing, danach Koffer holen und in die Länder einchecken, der Weg zu den Hotels und wieder zum Flughafen usw. usw.) ? Was ist mit der Zeit, die der Pilot nicht bei seiner Familie, sondern Tage im Ausland sitzt, bis er den nächsten Flug "nach Hause" fliegt? Ein Arbeitstag besteht nicht nur aus der reinen Flugzeit! Ich weiss nicht, ich sehe hier einige Kommentare echt nicht weit über den Tellerrand geblickt und den hier auch wieder eindeutig in Richtung Neid.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Und was ist mit Vorbereitung und Nachbereitung eines Flugs (Flug vorbereiten, ums Flugzeug laufen, mit den Technikern reden, vorher Crew Briefing, danach Koffer holen und in die Länder einchecken, der Weg zu den Hotels und wieder zum Flughafen usw. usw.) ?

Schreibt doch einfach Duty Time - das ist kuerzer.

Ein Arbeitstag besteht nicht nur aus der reinen Flugzeit!

Ach so?

Ich weiss nicht, ich sehe hier einige Kommentare echt nicht weit über den Tellerrand geblickt und den hier auch wieder eindeutig in Richtung Neid.

Tellerrand?? Nee, ich guck nur bis zum Glareshield meiner C150... :D

Im übrigen: Mir gehts ausschließlich um m.A. fehlende Fakten in der Presse & Diskussion.

Von einem Urteil über Dritte halte ich mich fern - wegen mir können die LH Crews 1.000.000 Euro im Jahr mit nach Hause nehmen - juckt mich nicht.
 

FRALONFRALON

Erfahrenes Mitglied
10.10.2013
1.141
0
LON
und deine Antwort zeigt hervorragend, dass andere Meinungen inakzeptabel sind und gleich als böses Machtwerk abgetan werden.

Andere Meinungen sind nicht nur vollkommen akzeptabel, sondern wichtig - aber ich darf der Meinung sein, dass Menschen die eine gewisse Meinung vertreten, links-verblendet sind.

Meinungsfreiheit gilt nicht nur links der Mitte.
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.345
884
Andere Meinungen sind nicht nur vollkommen akzeptabel, sondern wichtig - aber ich darf der Meinung sein, dass Menschen die eine gewisse Meinung vertreten, links-verblendet sind.

Meinungsfreiheit gilt nicht nur links der Mitte.

Das Problem das ich damit habe, ist, dass ich es nicht als Linksverblendung ansehe eine andere Meinung als Du zu haben...


@Fare IT: So kam Deine Argumentation eben rüber, dass Du die Arbeitszeit eben genau in diese Richtung (kaum Arbeitszeit) schöngerechnet hast. Deshalb mein Einwand
 

shop-and-go

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
550
68
zwischen BSL/SXB/FKB
Bin jetzt wieder zu Hause angekommen. Vielen Dank an die LH Hotine, die sich wirklich bemüht hat. Und mein Rat an alle LH Piloten, die mit Ihren Arbeitsbedingungen nicht zufrieden sind: Sucht Euch einen neuen Job. Meines Wissens gibt es aktuell bei Ryanair und UPS freie Stellen.
 
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E

EDGS01

Guest
Und was ist mit Vorbereitung und Nachbereitung eines Flugs (Flug vorbereiten, ums Flugzeug laufen, mit den Technikern reden, vorher Crew Briefing, danach Koffer holen und in die Länder einchecken, der Weg zu den Hotels und wieder zum Flughafen usw. usw.) ?

Und wenn die Maschine aus irgendwelchen Gründen länger am Gate steht oder z.b nen AC Change ist gibt auch nichts. Bezahlt wird immer off block (also wenn der Flieger gepusht wird bzw losrollt) bis on block.
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
21.829
13.135
FRA/QKL
Nun, wie bezeichnest du die Steigerung der Vorstandsgrundgehälter um 50-100% von einem aufs andere Jahr?
Du bist RA richtig? Die argumentieren vor Gericht ja oft polemisch unter Ignoranz wichtiger Fakten. :rolleyes:

Zu den Fakten: Zu stark variabel orientierte Vergütung für den Vorstand wurde in den vergangenen Jahren als Unternehmensschädlich, Volkswirtschaftsschädlich und völlig abgekoppelt von der langfristigen Erfolgsplanung angeprangert. Diesem Umstand hat LH Rechnungen getragen und die Vergütung entsprechend umgestellt.

Aber klar, auf BILD Niveau pickt man sich nun den festen Anteil der Vergütung heraus und kalkuliert Prozentwerte... :doh:
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.345
884
Und wenn die Maschine aus irgendwelchen Gründen länger am Gate steht oder z.b nen AC Change ist gibt auch nichts. Bezahlt wird immer off block (also wenn der Flieger gepusht wird bzw losrollt) bis on block.

Ach sooo, ja, verstehe, weil es nicht bezahlt wird, existiert diese Arbeit nicht auf dem Papier also auch nicht real :sick:
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Was ist mit der Zeit, die der Pilot nicht bei seiner Familie, sondern Tage im Ausland sitzt, bis er den nächsten Flug "nach Hause" fliegt? Ein Arbeitstag besteht nicht nur aus der reinen Flugzeit!

Die Zeit im Ausland, in der er seine Familie nicht sehen kann, ist trotzdem Freizeit. Wie in jedem anderen Job auch.

Wer sich für diesen Job entscheidet, sollte wissen, dass "Reisen" zum Job dazugehört.
 

LHFan

Erfahrenes Mitglied
13.06.2011
2.196
0
Zeigt mal wieder, wie links-verblendet unser Land leider ist.

Du glaubst wirklich das es "links" ist wenn man sich für gute Arbeitsbedingungen einsetzt? Glaube ich nicht, es kommt wohl eher darauf an auf welcher Seite man im Arbeitsleben steht, und Mitarbeiter stehen sehr, sehr selten auf der Seite der Arbeitgeber - zumindest solange man das Gefühl hat "es läuft".

Da in Deutschland die Wirtschaft boomt, und LH hohe Gewinne einfliegt ist es dich nur logisch das man sich bei Einschnitten quer stellt.
 

Autumla

Erfahrenes Mitglied
30.07.2013
1.913
132
GRZ
Zeigt mal wieder, wie links-verblendet unser Land leider ist.



Trotzdem seltsam, dass man sich mit einer Gruppe "verbündet" die 100k+ Euro verdient. Also eher Spitzenverdiener, die man im Grunde doch eher bekämpft. Der Hauptantrieb ist dann wohl - "Hauptsache es geht gegen den bösen AG - da simma dabei"
 
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Bombardier

Neues Mitglied
24.10.2012
12
0
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300x250
Die Mehrheit hier würde gerne mit den großen Hunden mitspielen, die wenigsten können aber das Bein richtig hochheben.

:D
 
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