First Class macht Aggressiv

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LH 796

Guest
Das ist ganz sicher nicht so. Zumindest im Rhein-Main Gebiet haben alle jungen Leute die Willens sind und etwas Grips haben gute Zukunftschancen. Es mag weniger bevorteilte Gegenden in Deutschland geben, aber die Aussage "Kaum ein junger Mensch..." ist schlichtweg falsch.

Einverstanden; habe ich unglücklich formuliert.

Ich korrigiere: Eine nicht zu unterschätzende Anzahl von jungen Leuten können keine langfristige Lebensplanung betreiben.
 

SleepOverGreenland

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ich sehe es sogar noch ganz anders.
mit Industrie 4.o werden so utopische Modelle wie ein bedinungsloses Grundeinkommen in einigen Jahren/Jahrzehnten wohl zum Muss ...
oder anders gesagt ... Staat total

Genau, bedingungsloses Grundeinkommen aka Null Anreiz zu arbeiten. Da werden sich noch mehr wie heute schon im Sozialstaat häuslich einrichten und keinen Grund mehr sehen für ihr Einkommen eine Leistung zu erbringen. :mad:

Aber ich befürchte du hast Recht. :(
 
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SleepOverGreenland

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Ich korrigiere: Eine nicht zu unterschätzende Anzahl von jungen Leuten können keine langfristige Lebensplanung betreiben.
Aber war das nicht schon immer so?

Außerdem, was ist eine langfristige Lebensplanung? Wird da im Excelsheet mit 20 Jahren ein 40-Jahres Plan aufgestellt, wann welches Auto, welcher Partner, welches Haus, welche Kinder, und wo im Urlaub mit exakten Kosten und Einnahmen auf der Habenseite? Ich habe manchmal den Eindruck das wird heute erwartet.

Ich habe mich vor 30 Jahren auch ins unabhängige Leben gestürzt, vom Elternhaus war nichts vorhanden und meine Reserven waren bei 0. Trotzdem geheiratet, Familie gegründet, mit zunächst geringem Einkommen. Da ist auch mal der Urlaub ausgefallen und bei Anschaffungen wurde der Groschen dreimal umgedreht. Dann in ein eigenes Unternehmen investiert (mit vielen Risiken) und langsam den Erfolg erarbeitet. Das geht heute auch noch, aber planen, oder langfristig planen lässt sich das alles nicht unbedingt. Letztlich sind Pläne sowieso dazu da um stets angepasst zu werden. Von daher ist eine Erwartungshaltung eine langfristigen Lebensplanung, meist versteht man darunter unkündbarer gut dotierter Job im Großunternehmen, vielleicht auch etwas zu viel Erwartung und früherer Generationen werden verklärt dargestellt.
 

DrThax

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Aber war das nicht schon immer so?

Außerdem, was ist eine langfristige Lebensplanung? Wird da im Excelsheet mit 20 Jahren ein 40-Jahres Plan aufgestellt, wann welches Auto, welcher Partner, welches Haus, welche Kinder, und wo im Urlaub mit exakten Kosten und Einnahmen auf der Habenseite? Ich habe manchmal den Eindruck das wird heute erwartet.
Damit wirst Du vielleicht richtiger liegen als Dir lieb ist.
Eine ZDF-Reportage neulich besagte, dass eine grosse Anzahl der "Millenials" am liebsten in ein Beamtenverhältnis gehen würde, mit gesicherten Verhältnissen (was immer das dann bedeutet). Es scheint wohl eine neue "Reihenhaus mit Gartenzaun" Generation heranzuwachsen. ;)

Ich hoffe selbige jammern dann konsequenterweise nicht darüber, dass sie sich mit dem Beamtengehalt wohl eher keine F-Tickets werden leisten können - womit wir wieder beim Thema wären. :)
 
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GoldenEye

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Eliten sind für mich Entscheidungsträger und Vorbilder, egal ob wirtschaftlich, politisch, sozial, sportlich, wissenschaftlich oder gesellschaftlich ... mit einer gewissen Verantwortung

was sind denn Eliten für dich?

Wer zum Vorbild taugt entscheide ich immer anhand des Einzelfalles. Vorbilder qua Amt gibt es sicher keine!
 

SleepOverGreenland

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Damit wirst Du vielleicht richtiger liegen als Dir recht ist.
Eine ZDF-Reportage neulich besagte, dass eine grosse Anzahl der "Millenials" am liebsten in ein Beamtenverhältnis gehen würde mit gesicherten Verhältnissen (was immer das bedeutet). Es scheint wohl eine neue "Reihenhaus mit Gartenzaun" Generation heranzuwachsen. ;)
Wenn ich die Anzahl Abiturienten sehe die auf Grundschullehramt studieren, dann wundert mich nichts mehr. :sick:
 

GoldenEye

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Einverstanden; habe ich unglücklich formuliert.

Ich korrigiere: Eine nicht zu unterschätzende Anzahl von jungen Leuten können keine langfristige Lebensplanung betreiben.

Korrekt, "koennen nicht" aufgrund fehlender mentaler Kapazitaeten, nicht aufgrund fehlender Rahmenbedingungen.
 

GoldenEye

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kann man so pauschal nicht sagen.
die skandinavischen Länder mit ihren hohen Staatsquoten beweisen zumindest das mögliche Gegenteil ...

nicht!
Danke fuer diese "Steilvorlage".
Schweden unterstuetzte immer den freien Welthandel, was Voraussetzung einer funktionierenden Marktwirtschaft ist und fuer deren Feinde regelmaessig "baeh!". Die Expansion des Sozialstaates erfolgte in den 70er Jahren, wesentlich mit-finanziert durch eine Gruppe namens Abba, die zeitweise bis zu 25% des Steueraufkommens in Schweden beitrugen. Prompt fiel in den Folgejahren das Wirtschaftswachstum auf einen der letzten Plaetze in den Industrielaendern. Daraufhin hat Schweden ab Mitte der 90iger Jahre die Wirtschaft dereguliert und den Sozialstaat zurueckgeschraubt, in einem Masse das den Umverteilungs-Traeumern in Deutschland die Traenen in die Augen treiben wuerde. Laut OECD hat Schweden von allen Industrielaendern die am schnellsten wachsende "Ungleichheit" (hoert, hoert). Ueberfluessig, zu erwaehnen, dass seither auch die Wirtschaft wieder schneller waechst.
 

umsteiger

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Ich denke nicht, dass du dir zwischen 13:37 (mein Beitrag) und 13:50 (dein Beitrag) diese sehenswerte Reportage von Ingo Zamperoni angeschaut hast. Aber sei es drum, man sieht natürlich immer nur das was man sehen will und was einem perfekt in sein eigenes Weltbild passt.

Dass wir uns nicht einig werden, bezog sich auf deinen letzten Satz.
 

longhaulgiant

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Genau, bedingungsloses Grundeinkommen aka Null Anreiz zu arbeiten. Da werden sich noch mehr wie heute schon im Sozialstaat häuslich einrichten und keinen Grund mehr sehen für ihr Einkommen eine Leistung zu erbringen. :mad:

Aber ich befürchte du hast Recht. :(

Rein aus Interesse: wenn so viele Jobs automatisiert werden, dass ein Viertel der Bevölkerung (oder sogar noch mehr) nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen arbeiten kann - was sollen die denn dann deiner Meinung nach tun?

Ja ich weiß: man kann sich umorientieren. Aber eben nur ein gewisser Teil. Was passiert mit dem Rest? Nicht jeder ist 20-30 und kann sich mal eben auf was Neues einstellen. Und selbst wenn jemand schon älter ist und das kann bleibt immer noch die Frage ob man eine Anstellung findet. Ab 50+ wirds da schnell zappenduster. Ein eigenes Unternehmen in dem Alter gründen? Vielleicht auch nicht die beste Idee. Was bleibt also?
 
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GoldenEye

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Rein aus Interesse: wenn so viele Jobs automatisiert werden, dass ein Viertel der Bevölkerung (oder sogar noch mehr) nicht mehr zu konkurrenzfähigen Preisen arbeiten kann - was sollen die denn dann deiner Meinung nach tun?

Das Schreckgespenst der "Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung" wurde schon in den 50iger Jahren herumgereicht, als Opel die ersten vollautomatischen Fliessbaender einfuehrte. Zehn Jahre spaeter hatten wir 1% Arbeitslosigkeit und haben massenweise Auslaender zu uns geholt, weil der Arbeitskraeftebedarf im Inland nicht zu decken war.
Diesem Schreckgespenst liegt die irrtuemliche Ansicht zu Grunde, es gaebe eine fixe Menge an Arbeit, und wenn es der eine wegnimmt (Zuwanderer oder Roboter), dann kann es der andere nicht haben. Das ist falsch. Es enstehen staendig neue Arbeitsplaetze, und in einer wachsenden Volkswirtschaft umso mehr. Oder salopp gesagt und um einen Werbespruch zu zitieren: "Es gibt immer 'was zu tun!"
 

longhaulgiant

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Das Schreckgespenst der "Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung" wurde schon in den 50iger Jahren herumgereicht, als Opel die ersten vollautomatischen Fliessbaender einfuehrte. Zehn Jahre spaeter hatten wir 1% Arbeitslosigkeit und haben massenweise Auslaender zu uns geholt, weil der Arbeitskraeftebedarf im Inland nicht zu decken war.
Diesem Schreckgespenst liegt die irrtuemliche Ansicht zu Grunde, es gaebe eine fixe Menge an Arbeit, und wenn es der eine wegnimmt (Zuwanderer oder Roboter), dann kann es der andere nicht haben. Das ist falsch. Es enstehen staendig neue Arbeitsplaetze, und in einer wachsenden Volkswirtschaft umso mehr. Oder salopp gesagt und um einen Werbespruch zu zitieren: "Es gibt immer 'was zu tun!"

Dann lautet deine Antithese: es gibt keine zusätzliche Arbeitslosigkeit durch Automatisierung. Kann man so sehen.
http://www.mckinsey.com/global-themes/employment-and-growth/automation-jobs-and-the-future-of-work

Ich denke auch nicht, dass es eine fixe Menge an Arbeit gibt. Unsere Welt ist viel zu komplex und unbeständig als, dass das der Fall sein könnte.

Was ich allerdings wahrnehme ist folgendes. Teilen wir die arbeitende Gesellschaft mal in drei Gruppen ein. Arbeiter, Hybrid (im Sinne von man arbeitet und braucht Grips zur selben Zeit) und Denker.
Wer ist am stärksten von der Automatisierung betroffen? Die ersten beiden Gruppen. Denker werden (noch) gebraucht damit Technologie überhaupt so funktioniert wie sie soll.
Mit fortschreitender Technologiesierung braucht man natürlich mehr Denker während man deutlich weniger Arbeiter und etwas weniger Hybride braucht.
Und jetzt die interessante Frage: werden die Arbeiter jetzt plötzlich zu Denkern? Kann eine ungelernte Hilfskraft jetzt plötzlich Softwareprogramme schreiben? Oder werden stattdessen andere einfache Jobs erfunden? Und wenn ja, wie sehen diese aus?
Oder sind die Arbeiter von heute die Hybriden von morgen und die Denker von übermorgen, weil die Technologie auch das erleichtert? Könnte natürlich auch sein.

Ernstgemeinte Fragen auf die ich bisher nur wenig überzeugende Antworten gehört habe. Es einfach damit abzutun, dass es diese Ängste schon in früheren Epochen der Automatisierung gab ist mir da etwas zu kurz gesprungen.
 

GoldenEye

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30.06.2012
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Interessante Fragestellung: Folgende Antworten darauf:
1) Vor 130 Jahren konnte in Deutschland nur ein Teil der Bevoelkerung Lesen und Schreiben, vor 200 Jahren vermutlich weniger als 5%. Heute dagegen machen 50% eines Jahrgangs Abitur und 45% studieren. Hier hast Du Deinen Wandel vom Arbeiter zum Denker. Ok, mancher von diesen 45% ist an der Universitaet vielleicht falsch, aber es geht zumindest in die richtige Richtung. In China konnte vor 30 Jahren (!) kaum einer Lesen, heute praktisch jeder.
2) Die zweite Antwort steht gleich zu Beginn Deiner Verlinkung. Technologie schafft nicht nur Arbeitsplaetze fuer High-Tech-Ingenieure, sondern auch fuer Uber-Fahrer und "Task-Rabbits".
 

ANK660

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Eines der größten Probleme ist der Neid. Gerade in den westlichen Ländern wie Deutschland und Österreich ist dies extrem ausgeprägt. Sieht man ja an den vielen linken Demos und Randalierern.

Viele sehen einen der First fliegt als " scheiß Reichen ". Man sollte es aber als Ansporn sehen auch selbst da hin zu kommen.
 
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umsteiger

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Eines der größten Probleme ist der Neid. Gerade in den westlichen Ländern wie Deutschland und Österreich ist dies extrem ausgeprägt. Sieht man ja an den vielen linken Demos und Randalierern.

Viele sehen einen der First fliegt als " scheiß Reichen ". Man sollte es aber als Ansporn sehen auch selbst da hin zu kommen.

Ganz im Gegenteil. Wünsche mir viel mehr Sozialneid. Sollte im Flieger beginnen und auf der Straße enden.
 

Frequent_Flyer

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Wenn ich die Anzahl Abiturienten sehe die auf Grundschullehramt studieren, dann wundert mich nichts mehr. :sick:

Wenigstens sind das Berufe, die gebraucht werden und somit nützlich sind.

gibt es laengst. Nennt sich HartzIV.

Ist aber nicht wirklich bedingungslos. ;)

Ganz im Gegenteil. Wünsche mir viel mehr Sozialneid. Sollte im Flieger beginnen und auf der Straße enden.

Ich finde das sehr problematisch. Wie hier schon mehrfach gesagt wurde, sollte es die Leute anspornen, sich weiterzuentwickeln. In Deutschland ist der Neider aber ebenso zufrieden, wenn die anderen auf sein Niveau heruntergezogen werden, obwohl er selber nichts davon hat. Absolut krank!

... - womit wir wieder beim Thema wären. :)

Es gab ein Thema? :confused:

Ah ja...also zum Thema: Ich werde kommendes Wochenende meinen ersten FC-Flug absolvieren und werde genau beobachten, ob ich dadurch aggressiver werde. :D
 
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Wenigstens sind das Berufe, die gebraucht werden und somit nützlich sind.
Wenn wir bei der aktuellen Zunahme an Grundschullehramtsstudenten bleiben kommen vermutlich ab 2030 ca. 1,1 Lehrer auf einen Schüler. :eek:

Aber ich gebe dir natürlich Recht, selbstverständlich ist Bildung der vermutlich wichtigste Stützpunkt für die Zukunft unserer Gesellschaft und für mich einer der Bereiche in denen unser deutscher Staat total versagt. Wo wir es hier im Thread doch schon von Staaten hatten die mehr oder weniger mit Geld umgehen können... :sick: