Hier mal zur Abwechslung was zum Thema "wie man den Kunden den Direktbanken in die Arme treibt", das geradezu skurril anmutet. Die Berliner Volksbank realisiert schon seit Jahren Bargeldauszahlungen in ihren Filialen dergestalt, dass der Kunde vom Mitarbeiter am Tresen nicht etwa das Bargeld, sondern eine Plastikkarte erhält, mit der er an einem der nebenstehenden Automaten das Geld ausbezahlt bekommt. Fraglos eine sinnvolle Lösung im Sinne der Hygiene, Sicherheit und Effizienz.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Berliner Volksbank (genauer "der Vorstand", wie die Mitarbeiter betonen) beschlossen hat, Geldauszahlungen nur noch zwischen 10 und 13 Uhr werktags zu ermöglichen, selbst wenn die Filiale auch nachmittags geöffnet und besetzt ist (und die Automaten natürlich auch in Betrieb sind). Eine Nachfrage bei der Kundenhotline ergab schließlich, dass für die Ausgabe der Auszahlungskarten ein spezielles Programm verwendet werden muss und dass dafür ein täglicher Abschluss gemacht werden müsse. Die Mitarbeiter (Spezialisten???), die dies machen, sollten es nun stets bereits um 13 Uhr tun, damit sich am Nachmittag für andere Aufgaben zur Verfügung stünden. So zumindest letztlich die Erklärung des freundlichen Hotline-Mitarbeiters, der die Verwunderung über diese Regelung durchaus nachvollziehen konnte.
Das sind so Dinge, bei denen man denkt: WTF??? Sieht so 2018 betriebliche Effizienzsteigerung aus? Die allermeisten Kunden zahlen für Bargeldbezug an Schalter übrigens extra, oder sie haben zumindest ein teureres Kontomodell, um keinen Aufpreis für die einzelne Auszahlung bezahlen zu müssen. Oder ist das die Methode mit der Brechstange zur Förderung von Kartennutzung?