Wie Bankkunden geradezu zur Direktbank getrieben werden

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br33s

Erfahrenes Mitglied
19.11.2010
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639
lej, sxf, txl
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...Mit meiner UK-Bank-Karte stehe ich sicher nicht in einem besseren Kundenverhältnis zur Sparkasse als mit meiner deutschen Barclaycard.

Ist vielleicht dann die Trotz-Reaktion der ortsansässigen Bank den deutschen Barclaycard Kunden nicht für sich gewonnen zu haben. Der UK Kunde kann ja nichts dafür.
So nach dem Motto, wer nicht mit mir will, mit dem will ich dann auch nicht mehr....

Aber wie du richtig sagst, sind das alles nur Spekulationen.
 

Rolf42

Erfahrenes Mitglied
26.04.2018
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[Ausschlussliste der Harzsparkasse]
DKB - Deutsche Kreditbank AG

ING-DiBa
GE Money Bank
Volkswagen Bank
Santander Consumer Bank AG
comdirect bank AG
Was aber auf der anderen Seite logisch ist - das sind alles Banken die kein eigenes Filialnetz und (fast) keine eigenen Geldautomaten besitzen. Die verlassen sich also darauf das ein Teil ihres Services (Geld am Automaten) durch andere geleistet werden.
Nur teilweise.

Die Santander Consumer Bank hat ein eigenes Filialnetz und eigene Automaten, zudem gehört sie dem Cash Pool an.
Die Comdirect bietet im Inland kostenlose Auszahlungen nur mit der Girocard an den Automaten der Cash Group, aber nicht mit der Visa-Karte. Wieso sie in dieser Liste steht, ist mir daher unklar.
Die GE Money Bank wurde schon 2009 mit der Santander Consumer Bank fusioniert, existiert also praktisch gar nicht mehr, aber das hat die Sparkasse anscheinend noch nicht mitbekommen.

Andererseits werden z.B. Visa-Karten der Consorsbank oder von Barclaycard nicht ausgeschlossen. So ganz logisch finde ich das nicht.
 

Rolf42

Erfahrenes Mitglied
26.04.2018
354
228
Mutterkonzerne gibt es schon, Bei Sparkassen sind es die Landesbanken und bei den Volksbank die DZ Bank oder der genossenschaftliche Verband. Dieser kann wohl etwas vorschreiben, sie geben meistens eine Handlungsempfehlung. Bei der Gebührengestaltung sind den regionalen Banken aber Bandbreiten vorgegeben.
Die Landesbanken nehmen zwar bestimmte zentrale Aufgaben für die Sparkassen wahr, haben ihnen aber sonst nichts zu sagen.

Für bestimmte Handlungsvorgaben (oder -empfehlungen) sind da eher die regionalen Sparkassen- und Giroverbände bzw. der DSGV zuständig.
 
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Rolf42

Erfahrenes Mitglied
26.04.2018
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An sehr vielen Aral-Tansktellen hibt es ATMs der ING-DiBa. Auch in großen Märkten wie Saturn.

Dagegen wurden die Automaten an Bahnhöfen anscheinend entfernt. Zumindest an den mir bekannten Standorten stehen jetzt stattdessen Euronet-Automaten.
 

HeinMück

Erfahrenes Mitglied
03.10.2016
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294
Andererseits werden z.B. Visa-Karten der Consorsbank oder von Barclaycard nicht ausgeschlossen. So ganz logisch finde ich das nicht.
Ist die Liste vielleicht einfach nur ur-ur-alt, also aus einer Zeit als es die GE Money Bank noch gab und Consors in der heutigen Form noch nicht? Das würde mich bei einer Sparkasse nicht wirklich wundern. :)
 
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mattes77

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14.06.2016
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amerin

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26.07.2014
2.278
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Streit
Postbank und Deutsche Bank PGK bleiben zumindest zwei getrennte Marken der Deutsche Privat- und Firmenkundenbank AG (für Firma Deutsche und Post Bank AG hat es leider noch nicht gereicht).
Aber logisch, dass Santander eine Filiale von SB oder SCB in der selben Straße als überflüssig ansieht, wer würde das nicht. Schließlich kann man nun in jede Santander-Filiale traben, egal was man dort als Kunde hat.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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in Zeiten von Erasmus und Globalisierung kommt man ohne Auslandsemester praktisch kaum mehr von einer Uni.

dazu muss man allerdings erstmal auf die Uni kommen. Mein Punkt war, dass es auch außerhalb dieser Kundengruppe ein erhebliches Kundenpotenzial gibt, vielleicht sogar mit einer höheren Affinität zur lokalen Sparkasse/VR-Bank.
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.897
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Voll konform mit allen Vorgaben. Habe ich in Bayern auch schon mal bei VR gesehen. Wobei ING und Santander schon genug eigene Automaten haben und Letztere auch genug Filialen hat.

ist dies auch konform, wenn mit "Visa-Akzeptanz" geworben wird?
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.897
6.987
Leider sind die Grenzkosten nicht Null, der Geldautomat muss befüllt, gewartet, angeschafft und versichert werden.

Wie hoch sind denn die Grenzkosten für eine Abhebung (Kostendifferenz zwischen zwei Szenarien, die sich genau um diese eine Abhebung unterscheiden)? Ich behaupte immer noch annäherend null.
 
E

E190

Guest
dazu muss man allerdings erstmal auf die Uni kommen. Mein Punkt war, dass es auch außerhalb dieser Kundengruppe ein erhebliches Kundenpotenzial gibt, vielleicht sogar mit einer höheren Affinität zur lokalen Sparkasse/VR-Bank.

Ich will dir da gar nicht widersprechen, die Frage ist nur können sich die klassischen Banken mit hohen Fixkosten erlauben eine ganze Kundengruppe zu verlieren, weil man für bestimmte Lebenswirklichkeiten kein passendes Angebot hat? Mal ganz davon abgesehen, dass diese Zielgruppe relativ solvent sein dürfte.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.897
6.987
Fraglos. Ich persönlich glaube, dass das Geschäftsmodell der traditionellen Filialbanken mit hohen Fixkosten insgesamt nicht mehr tragfähig sein wird, weil es zumindest für einen signifikanten Teil der Verbraucher attraktivere Alternativen gibt. Damit rechnet sich dann das traditionelle Geschäftsmodell nicht mehr; entweder man schafft es, sich rasch genug anzupassen (und Nutzung seiner noch verbliebenen Vorteile wie Markenname, noch bestehende Kundenbeziehungen; Branchenkenntnis usw.), oder man schafft es nicht und ist irgendwann weg vom Fenster. Das ist in jeder Industrie im Wandel so. Das Problem für traditionelle Anbieter ist, dass sie die Tragweite oft nicht erkennen möchten und daher nicht die Not verspüren, sich radikal oder zumindest rasch zu ändern, sondern es nur reaktiv in kleinen Schritten tun, wenn's gar nicht anders geht. Damit hinken sie dann allerdings stets hinterher. Ein Grund dafür sind auch Altlasten, von denen sie sich nicht leicht trennen wollen oder können (z.B. Assets, die plötzlich zur Belastung werden, weil sie z.B. hohe Fixkosten darstellen, oder aber aber auch effektive, aber ineffiziente Prozesse einschließlich zugehöriger IT-Systeme, und natürlich auch ein Mitarbeiterstamm mit Qualifikationen und z.T. einen Vergütungsgefüge, das nicht mit den veränderten Anforderungen zusammenpasst).
 

_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.024
640
.de
Hier mal zur Abwechslung was zum Thema "wie man den Kunden den Direktbanken in die Arme treibt", das geradezu skurril anmutet. Die Berliner Volksbank realisiert schon seit Jahren Bargeldauszahlungen in ihren Filialen dergestalt, dass der Kunde vom Mitarbeiter am Tresen nicht etwa das Bargeld, sondern eine Plastikkarte erhält, mit der er an einem der nebenstehenden Automaten das Geld ausbezahlt bekommt. Fraglos eine sinnvolle Lösung im Sinne der Hygiene, Sicherheit und Effizienz.
Umso erstaunlicher ist es, dass die Berliner Volksbank (genauer "der Vorstand", wie die Mitarbeiter betonen) beschlossen hat, Geldauszahlungen nur noch zwischen 10 und 13 Uhr werktags zu ermöglichen, selbst wenn die Filiale auch nachmittags geöffnet und besetzt ist (und die Automaten natürlich auch in Betrieb sind). Eine Nachfrage bei der Kundenhotline ergab schließlich, dass für die Ausgabe der Auszahlungskarten ein spezielles Programm verwendet werden muss und dass dafür ein täglicher Abschluss gemacht werden müsse. Die Mitarbeiter (Spezialisten???), die dies machen, sollten es nun stets bereits um 13 Uhr tun, damit sich am Nachmittag für andere Aufgaben zur Verfügung stünden. So zumindest letztlich die Erklärung des freundlichen Hotline-Mitarbeiters, der die Verwunderung über diese Regelung durchaus nachvollziehen konnte.
Das sind so Dinge, bei denen man denkt: WTF??? Sieht so 2018 betriebliche Effizienzsteigerung aus? Die allermeisten Kunden zahlen für Bargeldbezug an Schalter übrigens extra, oder sie haben zumindest ein teureres Kontomodell, um keinen Aufpreis für die einzelne Auszahlung bezahlen zu müssen. Oder ist das die Methode mit der Brechstange zur Förderung von Kartennutzung?

Unwahrscheinlich, dass der betroffene Personenkreis durch die Einschränkung in die Hände der Direktbanken getrieben wird. Wer im Jahr 2018 in einer Stadt wie Berlin noch zu einer Bankfiliale geht, um am Schalter Bargeld abzuheben, und zwar so, dass man eh zum Geldautomaten geschickt wird, wird dafür bestimmt Zeit zwischen 10 und 13 Uhr finden :)

So könnte man auch behaupten, dass die in PSD2 für 2019 beschlossene Abschaffung von iTAN zu einer Flucht zu Fintechs führen würde, die Überweisungen ganz ohne TAN ermöglichen. (Wobei das auf mich zutreffen würde).
 
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Andy2

Erfahrenes Mitglied
12.07.2016
2.228
4
Wie hoch sind denn die Grenzkosten für eine Abhebung (Kostendifferenz zwischen zwei Szenarien, die sich genau um diese eine Abhebung unterscheiden)? Ich behaupte immer noch annäherend null.

Das Ding muss befüllt werden und es ist Mechanik drin. Diesbezüglich dürften die Grenzkosten ziemlich proportional zur ausgezahlten Geldmenge sein. Wird der Automat weniger benutzt steigen entweder die Versicherungskosten oder man packt weniger Geld rein. Unterm Strich sollte sich so ein Automat doch aber für die ortsansässigen Filialbanken lohnen und zwar ganz egal wer ihn benutzt. Die ganze Kohle muss ja auch wieder eingezahlt werden und das wird nicht bei den Direktbanken passieren.
Nur konsequent ist der Einsatz von Cashrecyclern. Die wälzen das Geld auf kurze Distanz um und brauchen sicher auch weniger Bargeldvorrat.
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.830
1.282
MUC, BSL
Genau hier triffst du den Punkt. Die Geldautomaten sind Eigentum der Bank, es gibt keinen "Staatsauftrag" der Banken, die Bevölkerung mit Bargeld zu versorgen, auch nicht für die Sparkassen. Die Geldautomaten dienen zur Finanzierung des "hoffentlich" Gewinns der Bank. Bei der Gewinnerzielungsabsicht bestimmt die betreibende Bank, wer zu welchem Preis den Automaten nutzen darf und ob er ihn überhaupt nutzen soll. Schließlich kämpft die Direktbank um den selben Kunden, will aber nicht das Versorgungsnetz der Filialbank bieten. Jetzt werden die schlauen Controller errechnet haben, das es wirtschaftlicher ist Kunden von Direktbanken auszusperren und eventuell einen gewissen Prozentsatz an Kunden vielleicht doch zurück zu gewinnen vs. die Gebühren die man von Visa und Co. erhält.

Am Ende bieten Direktbanken schon extrem viele Vorteile, wenn man dann die Kundenbindung nur von der Bargeldversorgung abhängig macht, muss man vielleicht seine Prioritäten ordnen. Wenn ich einen Umweg von 20km in kauf nehmen muss um an Bargeld zu kommen, sollte ich die Kosten (und auch die Zeit) gegen die eventuellen 10 Euro Kontoführungsgebühr im Monat der Filialbank abschätzen.

Umgekehrt wird da aber ein Schuh draus. Natürlich gibt es kein wie auch immer geartetes Recht auf Bargeldversorgung durch ATMs und wir sprechen hier ja, da sind wir uns ja einig, nicht von einem Staatsauftrag oder gar einer staatlichen Bank.

Aber genau deswegen gelten ja die Spielregeln des Wettbewerbs- und Kartellrechts und die sehen eben vereinfacht gesagt vor, dass jemand mit einer marktbeherrschenden Stellung so etwas eben in bestimmten Situationen nicht machen kann. Dass das de facto eher auf dem Land ein reales Problem wird, ist für die betroffenen VR-Banken und Sparkassen natürlich doppelt ärgerlich, da die Sanktionen in der Stadt weitestgehend verpuffen dürften, aber eben ganz im Sinne unserer grundsätzlichen Spielregeln.

Wenn es eben die Situation gibt, dass im Umkreis von 20km nur diese Bank ATMs aufstellt, dann kann die sperrende Bank genau zwei Dinge tun: akzeptieren, dass Fremdkunden abheben oder aus dem Geldautomaten- und/oder Visa-Netzwerk komplett ausscheiden aber eben nicht die Radio-Eriwan-Masche "Im Prinzip ja, aber..." anwenden.

Dass das was die Banken da tun völlig nachvollziehbar ist, bestreite ich nicht. Richtig ist es aber halt noch lange nicht.
 
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A

Anonym53868

Guest
Jetzt werden die schlauen Controller errechnet haben, das es wirtschaftlicher ist Kunden von Direktbanken auszusperren und eventuell einen gewissen Prozentsatz an Kunden vielleicht doch zurück zu gewinnen vs. die Gebühren die man von Visa und Co. erhält.
Na, ob die Controller da wirklich so schlau sind?

In meinem Bekanntenkreis habe ich eine mitteljunge Dame, nicht sonderlich technikaffin, die ganz typisch als Jugendliche bei der Kreissparkasse im Dorf ein Girokonto eröffnet und seither behalten hatte. War ja gut genug(TM), und so schlimm fand sie die Gebühren nicht. Weil ihr die Überweisungen zu langsam waren, eröffnete sie irgendwann ein Zweitkonto bei der Diba -- keineswegs in der Absicht, von der Sparkasse wegzugehen. Sie stellte allerdings fest, dass die Diba auch für die Geldautomatennutzung praktischer war, weil sie nun nicht mehr ständig Sparkassen suchen musste, und nahm nun die Diba-Visa statt der Sparkassenkarte in den Geldbeutel.

Der Frieden hielt, bis sie sich einmal mit der Diba-Karte zu ihrer eigenen Sparkasse verirrte und natürlich kein Geld erhielt.

Sie war so erzürnt, dass sie sämtliche Konten bei der Sparkasse auflöste und seither gegen die Sparkassen wettert, wo es nur geht.

TL;DR: Ich könnte mir vorstellen, dass diese "Kundenbindungsmaßnahme" öfters mal nach hinten losgeht.
 

Rolf42

Erfahrenes Mitglied
26.04.2018
354
228
Anscheinend werden auch bei der Targobank derzeit in größerem Umfang Filialen geschlossen - allein im Raum Düsseldorf/Wuppertal sind mir in den letzten Wochen vier nicht mehr vorhandene Standorte aufgefallen. Hat jemand in anderen Regionen ähnliche Beobachtungen gemacht?

Ärgerlich ist das nicht nur für Targobank-Kunden sondern auch für Kunden der anderen Banken des Cash Pool, für die die Targobank bisher noch eine der Banken ist, die eine halbwegs flächendeckende Versorgung mit Geldautomaten bieten.
 

Olaf Berlin

Erfahrenes Mitglied
08.01.2018
1.142
27
Ich habe im Umkreis von 100 Kilometern meines Wohnorts eher festgestellt, dass in jeder größeren Stadt, so ab 40k Einwohnern eine Targobank Filiale eröffnet wird. Vielleicht regional unterschiedlich oder wie es die Deutsche Bank handhabt, in Ballungsräumen viele Filialen zusammen legen und in kleineren Städten vereinzelt welche eröffnen.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
12.897
6.987
Ist das vielleicht ein spezielles Phänomen in NRW? Hatte die KKB in NRW (wo ja der Sitz war) eine überproportionale Präsenz, die jetzt zurückgefahren wird?
 

schraederboy

Reguläres Mitglied
13.05.2018
53
0
In meiner Region werden auch in jeder etwas größeren Stadt Targobankfilialen errichtet. Wird auch gut angenommen, ist ja auch ne gute Bank