Lufthansa prüft Insolvenz in Eigenverwaltung

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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
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Mit welcher Strategie wird LH mindestens 30% des Personals möglichst kostengünstig entfernen ?


Die Vorstellung, dass mit 30% weniger Personal im Konzern die Stueckkosten CASK signifikant (imho mehr als 5%) sinken würden, entstammt der Vorstellung eines Phantasten aus meiner Sicht.

2% Stueckkosten - Senkung im Airline Bereich entspräche bei Volkswagen zB rund 20% Kostensenkung - so mein Verständnis. Ein Wahnsinnshebel.

Dazu kommt: CASK optimiert man, wie immer, wenn es um echten Neuaufbau (Restrukturierung / Umbau trifft die anstehenden Aufgaben bei Lufthansa nicht mal annähernd imho) Bottom Up. Top - Down ist das ein Ding der Unmöglichkeit, und schon gar nicht in "bestehenden" Konzernstrukturen.

Eurowings sollte im Juni 2019 ja das Kunststück einer CASK Senkung von 2% p.a. mit gleichzeitiger Stueckerlössteigerung von 3% schaffen - - - naja, hat sich ja auch erledigt.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.717
1.010
Die Vorstellung, dass mit 30% weniger Personal im Konzern die Stueckkosten CASK signifikant (imho mehr als 5%) sinken würden, entstammt der Vorstellung eines Phantasten aus meiner Sicht.

2% Stueckkosten - Senkung im Airline Bereich entspräche bei Volkswagen zB rund 20% Kostensenkung - so mein Verständnis. Ein Wahnsinnshebel.

Dazu kommt: CASK optimiert man, wie immer, wenn es um echten Neuaufbau (Restrukturierung / Umbau trifft die anstehenden Aufgaben bei Lufthansa nicht mal annähernd imho) Bottom Up. Top - Down ist das ein Ding der Unmöglichkeit, und schon gar nicht in "bestehenden" Konzernstrukturen.

Schon mal etwas von Programm 15, D-Check, UTIL oder Score (like Franz) gehört?

Mit 30% weniger Personal sind 5% Reduktion der CASK doch eher ein maues Ziel!
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.421
1.405

Der Titel des Artikels ist "Lufthansa will Kündigungen vermeiden". Gleichzeitig folgt dann im Text "Wir werden jeden Stein in dem Unternehmen umdrehen." Es klingt, als wolle man jeden Stein einmal aufheben, um in an gleicher Stelle und Position wieder hinzulegen.
Wenn das Unternehmen eine Zukunft haben will, ist eine drastische Entschlackungskur unvermeidlich, auch und gerade beim Personal. Aber offenbar scheut man sich selbst jetzt vor den notwendigen schmerzhaften Einschnitten. Die Kritiker, die bemängelten, das 9 Mrd Paket würde den Erneuerungsdruck reduzieren, hatten da wohl - leider - recht.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Schon mal etwas von Programm 15, D-Check, UTIL oder Score (like Franz) gehört? (...)

Gehört habe ich das schonmal, ja :D

Du bist offenbar gut im Thema - extra für dieses Spezialthema angemeldet - klasse! Deine Beiträge werden das Forum bereichern, ich freue mich drauf.

Ich war bislang der Ansicht, dass bei Lufthansa mindestens seit 2010 die CASK (inklusive Treibstoff) immer weiter angestiegen sind. Es gab Perioden da waren die Kosten geringer, aber dass wurde stets wieder "verloren" und am Ende steht eine "absolute Steigerung" der CASK.

Von welchen Effekten vorgenannter "CEO" Programme auf die CASK sprichst Du also - ist meine Erinnerung in der Sache tatsächlich so falsch?


(...) Mit 30% weniger Personal sind 5% Reduktion der CASK doch eher ein maues Ziel!

Wie lautet denn Deine Einschätzung dazu? Was ist ein ambitioniertes Ziel bei der CASK Reduktion mit 30% weniger Personal? Was ist nach Deiner Einschätzung "normal" zu erwarten? Mau wären 5% schreibst Du, wenn ich Dich richtig verstehe.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.243
11.107
irdisch
Bei Swiss kann man sehen, wie man erfolgreich saniert. Mit Crossair als Basis.
Nur auf EW-Basis möchte ich bitte keine LH haben. Bitte Euroberlin 2.0.
 

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Bei Swiss kann man sehen, wie man erfolgreich saniert. Mit Crossair als Basis.
Nur auf EW-Basis möchte ich bitte keine LH haben. Bitte Euroberlin 2.0.

Danke für die Erinnerung - ich habs nochmal nachgeschlagen:

* Swissair Pleite 2001
* dann 2005 Übernahme Swiss durch Lufthansa (2. Anlauf)
* Swiss hatte damals Nettoschulden von 600 Millionen Franken
* der "Kaufpreis" lag bei 310 Millionen Euro

Swiss war ein ausgesprochen lohnendes Invest für die LH, zwar nur mit ~ 10 - 15% am Umsatz beteiligt, aber am Gesamtgewinn der LHG immer darüber (15 - 20%). LX = Cash Cow.

Auch hatte Swiss immer die höchste Gewinnmarge ~ 11 %, LH ~ 10 % und Austrian + EW lassen wir mal weg.

Wie bei LH lag der Erfolg aber wohl mehr in den über "Marktniveau" liegenden Revenues, denn in den niedrigen CASK - wenn ich das korrekt verstanden habe.

Aber klar ist auch: Was ist eigentlich das "Kriterium" an dem man eine erfolgreiche Sanierung festmachen will?
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.243
11.107
irdisch
Die Kosten müssen runter. Personal, Flottenkomplexität. Das Produkt muss bereinigt werden. First, Lounges, unklare C-Strategie, IT, Zubringer, Töchter.
Der Markt ist ja weiterhin da und da hat LH weiter eine Schlüsselrolle. Also alles machbar.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
10.995
9.954
LEJ
Was ist eigentlich das "Kriterium" an dem man eine erfolgreiche Sanierung festmachen will?
Wir schreiben den 01.06 2025.
Alle sind zufrieden. Der Umsatz stimmt, der Ertrag ist gut, die Paxe sind glücklich, die Lieferanten bekommen Geld, der Bund ist wieder draußen, alle haben wieder ihren Job, AF, KL, BA sind breit und LH übernimmt deren Destinationen, EW gibt es nicht mehr, alle ECO-Plätze sind mit den jetzigen ECO-Plus Sitzen ausgestattet, Das essen gibt es auf Porzellan, Gläser gibt es auch wieder, es wird nur noch gelächelt, es gibt keine Verspätungen mehr,......jetzt bin ich eben von einem merkwürdigen Traum erwacht.......
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Die Vorstellung, dass mit 30% weniger Personal im Konzern die Stueckkosten CASK signifikant (imho mehr als 5%) sinken würden, entstammt der Vorstellung eines Phantasten aus meiner Sicht.....

Das kommt ganz darauf an, WELCHE 30% man abbaut. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die mit den teuren Altverträgen kurz vor der Pensionsgrenze stehen und mit ein wenig Überzeugungsarbeit freiwillig das Schiff verlassen.
win-win, und das würde auch erklären, warum und wie man ohne Kündigungen auskommen will.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.544
1.148
Ganz neue Töne...

https://www.aero.de/news-35671/Lufthansa-Hilfen-aus-Nachbarlaendern-werden-angerechnet.html

Heißt dann auch: Der Kredit für AUA, SWISS und Brussels parkt dann auch bei diesen Teil-Gesellschaften. Geht das Teilunternehmen Hops (z.B. AUA), ist man die Kreditsorgen dafür los.

Damit reduziert sich ja die Deutsche Hilfe mal eben um gute 2 MRD EUR.

KfW Kredit ist dann statt 3 MRD "nur" noch 1 MRD schwer.

Also das ist mE hart an der Grenze des Unseriösen....

Bei genauerem Nachrechnen (Blick auf den Zinsfuß?) ist man zum Ergebnis gekommen, dass die Kasse 2 Mrd. EUR weniger leer ist als wochenlang propagiert....

Spohr zufolge könnte die Lufthansa auch mit weniger als neun Milliarden Euro Hilfe überleben. Ziel des Rettungspakets sei aber, dass der Konzern stark und wettbewerbsfähig aus der Krise hervorgehe.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.556
686
Ich find's auch total unverständlich... Letztens was gelesen zur U9-Planung in München. Die Idee liegt wohl seit 10 Jahren auf dem Tisch, vor ein paar Jahren wurde es beschlossen. Und der Zeithorizont für die Inbetriebnahme ist irgendwann ab 2040... Wieso dauert das 30 Jahre in Deutschland, 5km U-Bahn Strecke zu bauen. In der reichsten Stadt des Landes.

Weil die Bauern- und Handwerkerpartei CDU/CSU durch das öffentliche Vergaberecht und das totsparen durch unterlassene Investitionen in die Infrastruktur dafür gesorgt hat, dass eine deutsche Bauindustrie nicht mehr existiert. Aber diese Branche ist halt nicht wichtig, solange noch ein paar Germanische Flugzeuge fliegen. Insolvenzen: Philipp Holzmann AG, Walter Bau AG (Walter Bau, Heilit + Wörner, Dyckerhoff & Widmann) - Verkäufe: Bilfinger & Berger (jetzt Implenia Schweiz, da hat die CDU in Form von Herrn Koch noch selbst den Weg in die fast Insolvenz geebnet), Hochtief AG (Spanien), Strabag, Züblin (Österreich), Wayss & Freytag, Raulf-Bau (Niederlande). Und damit man einmal eine Vorstellung hat: Bauinvestitionen in Deutschland 2017: 321Mrd € (fast 10% des BIP), größter deutscher Baukonzern, der auch Infrastrukturleistungen anbietet: Max Bögl mit einer Bauleistung 2017 von 1.7 Mrd €. Aber immerhin haben wir ja jetzt weiter unsere Zünfte, das deutsche Bauhandwerk. Viel Spaß bei einem 500 Mio. € Projekt, aber LH ist systemrelevant...

Und zur Projektsteuerung haben wir dann bei öffentlichen Projekten ja auch nochmal großartige Organisationsformen, und bei den Bauämtern haben wir was gemacht: gespart, richtig. Aber wir haben ja noch die HOAI, da steht alles drin und je teurer es wird desto besser wird das Honorar. Glaubst Du nicht? Erklärt aber die Wärmerückgewinnung in der Lüftungsanlage (beides aus dem Jahr 1986, natürlich durch die öffentliche Hand gebaut), zu den Wirkungsdaten schreib ich mal nichts...
 
Zuletzt bearbeitet:

red_travels

Reisender
16.09.2016
27.351
17.984
NUE/FMO
www.red-travels.com

mayday

Erfahrenes Mitglied
15.02.2018
2.648
714
Weil die Bauern- und Handwerkerpartei CDU/CSU durch das öffentliche Vergaberecht und das totsparen durch unterlassene Investitionen in die Infrastruktur dafür gesorgt hat, dass eine deutsche Bauindustrie nicht mehr existiert.

Welche Rolle spielt es, in welchem Land ein Uunternehmen seinen Sitz hat, oder in wessen Hand die Aktien sind? ...
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Also das ist mE hart an der Grenze des Unseriösen....

....

Warum? Ich hatte das immer so verstanden, daß die 9 Mrd. die Summe aus allen Ländern ist. Ich meine, das wäre auch irgendwo so geschrieben gewesen.
Wenn Du das anders verstanden hast, muß es deswegen nicht gleich unseriös sein.
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
516
Weil die Bauern- und Handwerkerpartei CDU/CSU durch das öffentliche Vergaberecht und das totsparen durch unterlassene Investitionen in die Infrastruktur dafür gesorgt hat, dass eine deutsche Bauindustrie nicht mehr existiert. ...

Also die Infrastruktur in Bayern und BaWü finde ich absolut in Ordnung. Im 60 Jahre lang SPD-regierten NRW sieht die Sache ganz anders aus.
Was wolltest Du nochmal sagen?
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Presseschau

https://www.spiegel.de/wirtschaft/s...ierung-a-ff8f8c9d-306e-4474-9d1a-1a81577f94c8

daraus

(...) 2. Hilfen für Familien: 300 Euro und mehr

Vor dem Koalitionsgipfel meldete sich Friedrich Merz zu Wort. Auch 300 Euro Bonus für Kinder, warnte er, seien ausreichend, um "Staatshaushalte zu ruinieren". Schwer zu sagen, welchen Taschenrechner der Kandidat für den CDU-Vorsitz für seine Berechnung benutzt hat. Beim Koalitionsausschuss waren offenbar andere Modelle im Einsatz: Die Bundesregierung schätzt die Kosten der Maßnahme auf etwa 4,3 Milliarden Euro (oder: eine halbe Lufthansa-Rettung) (...)
 
A

Anonym-36803

Guest
Mich, als Passagier, gruselt es eher bei diesem Satz:

"Lufthansa will kleine Flieger aussortieren und große wie den Airbus A350 und die Boeing 777-9 einflotten. Bei neuen Kurz- und Mittelstreckenjets wird eine engere Bestuhlung für mehr Sitze sorgen."

(n)

Ist das nicht einfach nur die neue Kabine, die auch jetzt schon ausgerollt wird und zu 180 Sitzen im A320 führt?
 
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wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.544
1.148
Hier auch was dazu
Sale and Lease Back

Mich, als Passagier, gruselt es eher bei diesem Satz:

"Lufthansa will kleine Flieger aussortieren und große wie den Airbus A350 und die Boeing 777-9 einflotten. Bei neuen Kurz- und Mittelstreckenjets wird eine engere Bestuhlung für mehr Sitze sorgen."

(n)

Nun ja, das ist doch jetzt nicht neu. A340-300/600 raus. Neu wäre wohl nur, wenn es den "kleinen" A330-300 an den Kragen ginge. Mehr Umstellungspotenzial klein -> groß gibt es in der Widebody-Flotte nicht. Und bei den Narrowbodies dürfte es den A319 an den Kragen gehen, was aber doch auch erwartbar, wenn nicht ohnehin geplant war, sowie altes A320-Gerödel partiell durch A321 ersetzt werden.
 

POCTOB

Erfahrenes Mitglied
31.10.2010
625
33
CGN/ EDKB
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300x250
Das kommt ganz darauf an, WELCHE 30% man abbaut. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die mit den teuren Altverträgen kurz vor der Pensionsgrenze stehen und mit ein wenig Überzeugungsarbeit freiwillig das Schiff verlassen.
win-win, und das würde auch erklären, warum und wie man ohne Kündigungen auskommen will.

Teure Altverträge? Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Piloten kurz vor der Pensionsgrenze stehen. :D
 
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