Streiks in der EU

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immerfernweh89

Erfahrenes Mitglied
04.09.2020
438
844
STR
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Der Typ hat doch echt Lack gesoffen
Als ich die Forderungen gepaart mit der Laufzeit gesehen habe, habe ich auch nur mit dem Kopf schütteln können.

Lese ich irgendwo Herr W. wird mir direkt übel.

Und nein, ich bin absolut für eine faire Bezahlung von Zugpersonal.
Aber
555€ Erhöhung
dazu 10% weniger arbeiten
3000€ Inflationsausgleich
bei 12 Monaten Laufzeit

Hier ist doch klar, dass in 12 Monaten dann direkt die nächste Forderung drauf gehauen wird.


Ich finde tatsächlich die 11% + 2850€ Inflationsausgleich fair - wenn dies als Angebot vorliegt könnte das spannend vor dem Arbeitsgericht werden.

Edit: Schreibfehler behoben
 

Anna_Vielfliegerin

Erfahrenes Mitglied
24.06.2022
1.096
753
DRS
Italien ist wohl morgen (15.11.) und Freitag (17.11.) "Generalstreik", wobei offenbar nur am Freitag auch der Flugbetrieb betroffen sein soll.

(Edit: Quelle https://www.rainews.it/tgr/tagessch...tor-52a232a4-d06c-4491-9153-cc58f6fef336.html )
Morgen auch? Sehe ich nirgendwo. Ansonsten sind es auch zwei weitere Termine, wie gestern geschrieben:
 
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sbr

Erfahrenes Mitglied
18.01.2018
645
1.551
Morgen auch? Sehe ich nirgendwo. Ansonsten sind es auch zwei weitere Termine, wie gestern geschrieben:
Morgen könnte auch regional begrenzt sein, die Kollegin im Office hier in Süditalien meinte jedenfalls gerade, dass morgen und Freitag wg. des Streiks die Schule ausfällt.
 
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dermatti

Erfahrenes Mitglied
03.06.2019
2.024
3.302
CGN / MUC / ZRH / EWR
Italien ist wohl morgen (15.11.) und Freitag (17.11.) "Generalstreik", wobei offenbar nur am Freitag auch der Flugbetrieb betroffen sein soll.

(Edit: Quelle https://www.rainews.it/tgr/tagessch...tor-52a232a4-d06c-4491-9153-cc58f6fef336.html )
Eigentlich würde dann etwas bei der ENAC auf der Webseite (unter dem Imageslider) dazu stehen - ist aber bisher nicht der Fall.
 

PAXfips

Erfahrenes Mitglied
15.12.2016
2.246
712
HAM
"Am Mittwoch geht es weiter im Bezirk Hamburg-Nord - dort ist eine Demonstration in Volksdorf geplant." - im Prinzip koennte auch HAM von verdi bestreikt werden?
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.187
5.474
DTM
Die Forderung der Bahn-Spartengewerkschaft ist ja beileibe kein Einzelfall.
Forderungen von >10% Gehaltssteigerung, nette Ausgleichs-Bonus-Zahlungen wegen Inflation, Verkürzung der Arbeitszeit, kurze Tarifvertragslaufzeit - da sage mir doch bitte einer, wir haben keine Lohn-Preis-Spirale....
Vielleicht wäre dies mal an dieser oder anderer Stelle eine Diskussion wert?!
 

sbr

Erfahrenes Mitglied
18.01.2018
645
1.551
Eigentlich würde dann etwas bei der ENAC auf der Webseite (unter dem Imageslider) dazu stehen - ist aber bisher nicht der Fall.
Ich hab auch nichts gefunden, sondern ohne Verifikation das wiedergegeben was die Kollegin mir gesagt hat. Aber wäre in Italien nicht das erste mal, dass niemand wirklich weiss ob nun wann wer streikt 🤷‍♂️
 
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dermatti

Erfahrenes Mitglied
03.06.2019
2.024
3.302
CGN / MUC / ZRH / EWR
Der irre Weselsky hat den Knall nicht gehört... Arbeitszeitverkürzung während aktuell ständig Züge ausfallen. Na Prost Mahlzeit. Den sollte man am langen Arm verhungern lassen mit seiner Forderung.
Naja andererseits: Arbeitsplatz muss definitiv attraktiver werden, sonst findet sich noch weniger Personal während aktuell ständig Züge ausfallen.
Wenn für das Top Management trotz aktueller Lage ausreichend finanzielle Mittel übrig sind, hat der Streik irgendwo auch eine Berechtigung (auch wenn das alles aus dem Blickwinkel der Lohn-Preis-Spirale natürlich wieder Mist ist).
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.545
3.656
Naja andererseits: Arbeitsplatz muss definitiv attraktiver werden, sonst findet sich noch weniger Personal während aktuell ständig Züge ausfallen.
Wenn für das Top Management trotz aktueller Lage ausreichend finanzielle Mittel übrig sind, hat der Streik irgendwo auch eine Berechtigung (auch wenn das alles aus dem Blickwinkel der Lohn-Preis-Spirale natürlich wieder Mist ist).
Ich kann mit den Streiks nichts anfangen, ich sehe darin nichts Gewinnbringendes. Es fügt dem Unternehmen und dem Kunden grossen Schaden zu, finanziell und imagemässig. Der Kunde ist egal. Was soll das? Es muss doch auch im Interesse der Gewerkschaft sein, zufriedene Kunden zu haben, sie gebärden sich rücksichtslos, der Kunde wird in Geiselhaft genommen, man lässt ihn auf dem Perron stehen, selbst an Weihnachten, um den gewerkschaftlichen Willen zu erzwingen - weil man nicht fähig oder willens ist, zusammenzusitzen und sich zu einigen, da steht wohl das Ego im Weg.

Die Bahn wird von sich aus die Arbeitsbedingungen verändern müssen, wenn sie kein Personal findet. Dafür braucht es keine Streiks der Gewerkschaften, ein Teuerungsausgleich sollte selbstverständlich sein, hier steht das Unternehmen in der Pflicht. Meines Wissens sitzen in Deutschland Betriebsräte in den Unternehmen. Wozu sind die da, wenn dann doch gestreikt wird? Hört man nicht auf sie? Dann braucht es sie auch nicht.

Zudem: Arbeit generiert nun mal Wohlstand. Die Schweiz als Beispiel ist nicht deshalb reich (auch wenn dies im Ausland immer wieder behauptet wird), weil sie Banken hat, sondern weil hier viel gearbeitet wird. 2/3 machen eine Lehre und sind somit früh im Arbeitsprozess (und generieren nunmal mehr Wohlstand als Studenten, ob es uns passt oder nicht), 42-Stunden-Woche ist Standard, die Produktivität ist hoch und die hohen Löhne sind nicht dadurch Zustande gekommen, weil die Gewerkschaften sie erstreikt haben. Die Haltung, dass man grundsätzlich mit weniger Arbeit mehr verdienen kann ohne dass der Wohlstand darunter leidet, teile ich nicht. Allenfalls lässt sich dies durch digitale Entwicklungen erreichen, aber davon sind wir noch weit weg.
 
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dermatti

Erfahrenes Mitglied
03.06.2019
2.024
3.302
CGN / MUC / ZRH / EWR
Ich kann mit den Streiks nichts anfangen, ich sehe darin nichts Gewinnbringendes. Es fügt dem Unternehmen und dem Kunden grossen Schaden zu, finanziell und imagemässig. Der Kunde ist egal. Was soll das? Es muss doch auch im Interesse der Gewerkschaft sein, zufriedene Kunden zu haben, sie gebärden sich rücksichtslos, der Kunde wird in Geiselhaft genommen, man lässt ihn auf dem Perron stehen, um Druck zu machen - weil man nicht fähig oder willens ist, zusammenzusitzen und sich zu einigen, da steht wohl das Ego im Weg.

Die Bahn wird von sich aus die Arbeitsbedingungen verändern müssen, wenn sie kein Personal findet. Dafür braucht es keine Streiks der Gewerkschaften, ein Teuerungsausgleich sollte selbstverständlich sein, hier steht das Unternehmen in der Pflicht. Meines Wissens sitzen in Deutschland Betriebsräte in den Unternehmen. Wozu sind die da, wenn dann doch gestreikt wird? Hört man nicht auf sie? Dann braucht es sie auch nicht.

Zudem: Arbeit generiert nun mal Wohlstand. Die Schweiz als Beispiel ist nicht deshalb reich (auch wenn dies im Ausland immer wieder behauptet wird), weil sie Banken hat, sondern weil hier viel gearbeitet wird. 2/3 machen eine Lehre und sind somit früh im Arbeitsprozess (und generieren nunmal mehr Wohlstand als Studenten, ob es uns passt oder nicht), 42-Stunden-Woche ist Standard, die Produktivität ist hoch und die hohen Löhne sind nicht dadurch Zustande gekommen, weil die Gewerkschaften sie erstreikt haben. Die Haltung, dass man grundsätzlich mit weniger Arbeit mehr verdienen kann ohne dass der Wohlstand darunter leidet, teile ich nicht. Allenfalls lässt sich dies durch digitale Entwicklungen erreichen, aber davon sind wir noch weit weg.
Sehr aufschlussreiche Antwort von dir, die doch klar die kulturellen Unterschiede beider Länder unterstreicht.
Als Schweizer hat man natürlich auch eine ganz andere Sicht auf diese Dinge und entsprechendes Unverständnis dafür - ein derartig ausartendes Streikrecht kennt man auch gar nicht. Allgemein lebt der Schweizer auch viel mehr für seine Arbeit und zeigt konstanten Ehrgeiz, wobei eigentlich alle in meinem Umfeld max. 80% arbeiten. In Deutschland wird meist viel strikter zwischen Arbeit und Leben getrennt und da es dem deutschen Durchschnittsmichel netto dermaßen schlecht in seinem Sozialstaat geht, nutzt er sämtliche ihm zur Verfügung stehende Mittel (Krankfeiern, Streiken, etc.) radikal und ohne Rücksicht auf andere aus.

Ich weiß, sehr vereinfacht ausgedrückt aber mir fallen diese kulturellen Unterschiede auch jede Woche aufs Neue auf. :D

P.S.: Für Gewerkschaften zählt oftmals nur die radikale Imagewirkung (nicht einmal unbedingt das Ergebnis) um ihre eigene Daseinsberechtigung als Sammelbecken gescheiterter Personen zu verteidigen.
 
Zuletzt bearbeitet:

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.890
6.508
Der irre Weselsky hat den Knall nicht gehört... Arbeitszeitverkürzung während aktuell ständig Züge ausfallen. Na Prost Mahlzeit. Den sollte man am langen Arm verhungern lassen mit seiner Forderung.

Wir sind in einem Arbeitnehmermarkt, schon mitbekommen? Die 32-Stunden-Woche ist keine linke Spinnerei, sondern ziemlich genau die Wunscharbeitszeit der Deutschen.


Die Bahn wird von sich aus die Arbeitsbedingungen verändern müssen, wenn sie kein Personal findet. Dafür braucht es keine Streiks der Gewerkschaften, ein Teuerungsausgleich sollte selbstverständlich sein, hier steht das Unternehmen in der Pflicht. Meines Wissens sitzen in Deutschland Betriebsräte in den Unternehmen. Wozu sind die da, wenn dann doch gestreikt wird? Hört man nicht auf sie? Dann braucht es sie auch nicht.

So funktioniert das deutsche Arbeitsrechtssystem eben nicht. Das System, dass Löhne zwischen AN, vertreten durch die Gewerkschaften, und AG verhandelt werden, ist hier ein Grundpfeiler der Arbeitsform. Betriebsräte haben andere Aufgaben.

Zudem: Arbeit generiert nun mal Wohlstand. Die Schweiz als Beispiel ist nicht deshalb reich (auch wenn dies im Ausland immer wieder behauptet wird), weil sie Banken hat, sondern weil hier viel gearbeitet wird. 2/3 machen eine Lehre und sind somit früh im Arbeitsprozess (und generieren nunmal mehr Wohlstand als Studenten, ob es uns passt oder nicht), 42-Stunden-Woche ist Standard, die Produktivität ist hoch und die hohen Löhne sind nicht dadurch Zustande gekommen, weil die Gewerkschaften sie erstreikt haben. Die Haltung, dass man grundsätzlivh mit weniger Arbeit mehr verdienen kann ohne dass der Wohlstand darunter leidet, teile ich nicht. Allenfalls lässt sich dies durch digitale Entwicklungen erreichen, aber davon sind wir noch weit weg.

Mit dem Argument könnte man auch zur 90-Stunden-Woche zurück, wurde aus gutem Grund abgeschafft. Zudem auch hier der Verweis auf den oben verlinkten Artikel zur Wunscharbeitszeit. Man sollte Arbeitnehmer schon in einem Ausmaß ernst nehmen, dass man es wahrnimmt und akzeptiert, wenn sie offensichtlich nicht dem materiellen Wohlstand als einziger Maxime hinterherjagen.
 

pemko

Erfahrenes Mitglied
03.03.2015
2.511
1.698
TXL
Wir sind in einem Arbeitnehmermarkt, schon mitbekommen? Die 32-Stunden-Woche ist keine linke Spinnerei, sondern ziemlich genau die Wunscharbeitszeit der Deutschen.
Indeed. Aber das heißt nicht, dass alle weniger arbeiten müssen. Wer weniger Stunden arbeiten möchte, soll bitte 80 oder 85 % leisten.
Viele Deutschen sind leider viel zu verwöhnt.
 
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falke3

Erfahrenes Mitglied
01.02.2018
1.119
1.052
Die GDL ist wohl die einzige ernstzunehmende Gewerkschaft, die es noch gibt.

Verdi, IG Metall usw. haben sich ja allesamt mit Reallohn-Minus-Tarifabschlüssen zufrieden gegeben und bei diesem Einmalzahlungsmist mitgemacht (das kostet die Arbeitnehmer riesige Beträge an Löhnen, weil dafür ja locker 5%-Punkte weniger Lohnerhöhung rauskamen). Wenn ich in einer solchen Laschi-Gewerkschaft wäre, wäre ich alleine deshalb ausgetreten, damit ich wenigstens das 1% Beitrag spare.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.537
9.819
BRU
Abgesehen von den Forderungen und der Frage, ob berechtigt oder überzogen, was das Angebot der AG usw.: Ich sehe das Problem in DE v.a. in der Ausuferung von tagelangen "Warnstreiks", oft schon zu Beginn der Verhandlungen. V.a. in den Sektoren, wo man damit möglichst großes Aufsehen erregen kann und möglichst viele unbeteiligte Dritte triff.

Das hat doch nichts mehr mit Streik als letztem Mittel, wenn alle Verhandlungen gescheitert sind, zu tun. Und das Streikrecht als solches möchte ich auch niemandem absprechen, auch nicht in Sektoren, wo ein Streik nunmal auch "Unbeteiligte" trifft. Nur so, wie das in DE zunehmend läuft, geht das langsam für mein Rechtsempfinden zu weit.

Hier scheinen so manche Geschwerkschaften doch fast schon standardmäßig gleich zu Beginn der Verhandlungen großzügig 24h-Warnstreiks auszurufen, um den Druck zu erhöhen. Nur ob das wirklich zu besseren Lösungen oder Vertrauen beiträgt?
 

CGNFlyer

Erfahrenes Mitglied
23.05.2012
4.976
1.468
Abgesehen von den Forderungen und der Frage, ob berechtigt oder überzogen, was das Angebot der AG usw.: Ich sehe das Problem in DE v.a. in der Ausuferung von tagelangen "Warnstreiks", oft schon zu Beginn der Verhandlungen. V.a. in den Sektoren, wo man damit möglichst großes Aufsehen erregen kann und möglichst viele unbeteiligte Dritte triff.

Das hat doch nichts mehr mit Streik als letztem Mittel, wenn alle Verhandlungen gescheitert sind, zu tun. Und das Streikrecht als solches möchte ich auch niemandem absprechen, auch nicht in Sektoren, wo ein Streik nunmal auch "Unbeteiligte" trifft. Nur so, wie das in DE zunehmend läuft, geht das langsam für mein Rechtsempfinden zu weit.

Hier scheinen so manche Geschwerkschaften doch fast schon standardmäßig gleich zu Beginn der Verhandlungen großzügig 24h-Warnstreiks auszurufen, um den Druck zu erhöhen. Nur ob das wirklich zu besseren Lösungen oder Vertrauen beiträgt?

Zustimmung!
Das liegt daran dass sich die GDL unbedingt gegenüber den konkurrierenden EVG profilieren will und der GDL Vorsitzende bisher immer ein massiver Sturkopf mit merkwürdigen Ansichten war.
 

falke3

Erfahrenes Mitglied
01.02.2018
1.119
1.052
Abgesehen von den Forderungen und der Frage, ob berechtigt oder überzogen, was das Angebot der AG usw.: Ich sehe das Problem in DE v.a. in der Ausuferung von tagelangen "Warnstreiks", oft schon zu Beginn der Verhandlungen. V.a. in den Sektoren, wo man damit möglichst großes Aufsehen erregen kann und möglichst viele unbeteiligte Dritte triff.

Das hat doch nichts mehr mit Streik als letztem Mittel, wenn alle Verhandlungen gescheitert sind, zu tun. Und das Streikrecht als solches möchte ich auch niemandem absprechen, auch nicht in Sektoren, wo ein Streik nunmal auch "Unbeteiligte" trifft. Nur so, wie das in DE zunehmend läuft, geht das langsam für mein Rechtsempfinden zu weit.

Hier scheinen so manche Geschwerkschaften doch fast schon standardmäßig gleich zu Beginn der Verhandlungen großzügig 24h-Warnstreiks auszurufen, um den Druck zu erhöhen. Nur ob das wirklich zu besseren Lösungen oder Vertrauen beiträgt?
Pff, wir haben in D ja sogar eher selten unbefristete Streiks (also solche, wo eine Abstimmung der Mitglieder erforderlich ist).

Schaut nur mal nach Frankreich oder Italien, da wird alle naselang gestreikt, auch aus Gründen wie "kein Bock auf Arbeit (mit 62 in Rente)" oder "wir wollen keine neuen Baumaßnahmen".

Da ist das deutsche Streikrecht doch vernünftig, da es sich nur auf Tarifverhandlungen und nicht politische Forderungen bezieht, und nachdem die letzten Tarifabschlüsse ohnehin miserabel waren, ist mehr Streik angebracht (und die Lascho-Gewerkschaftsführer rauswerfen).

Normalerweise stört sowas hauptsächlich Arbeitgeber, die Klassenkampf von Oben betreiben und lieber über "Fachkräftemangel" jammern, Immigration zur Lösung dessen fordern, statt wie es bei einer Marktwirtschaft nunmal der Fall ist, die Löhne erhöhen (denn wenn die Ware "Arbeitskraft" eben knapper ist, wird sie teurer, wie jede andere Ware auch).
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
7.113
7.406
Das Streikrecht ist schon vernünftig, nur wird es von unvernünftigen Gewerkschaften missbraucht. Die GDL hat gerade mal einen Verhandlungstag hinter sich, zwei weitere stehen an, bisher lief nichts extrem daneben. Trotzdem bestraft man Arbeitgeber und Bevölkerung mal schnell mit einem spontan einberufenen Warnstreik. Muss das wirklich jetzt schon sein? Die ganze Aktion erscheint mehr wie der Egotrip eines Machtbesessenen, und weniger wie ein fairer Arbeitskampf.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.890
6.508
Die GDL ist wohl die einzige ernstzunehmende Gewerkschaft, die es noch gibt.

Verdi, IG Metall usw. haben sich ja allesamt mit Reallohn-Minus-Tarifabschlüssen zufrieden gegeben und bei diesem Einmalzahlungsmist mitgemacht (das kostet die Arbeitnehmer riesige Beträge an Löhnen, weil dafür ja locker 5%-Punkte weniger Lohnerhöhung rauskamen). Wenn ich in einer solchen Laschi-Gewerkschaft wäre, wäre ich alleine deshalb ausgetreten, damit ich wenigstens das 1% Beitrag spare.

Ich bin anhand der Reaktionen auf deinen Post echt verwundert, wie gut sich das Narrativ der Arbeitgeber durchgesetzt hat, dass Reallohnkürzungen einfach klaglos zu akzeptieren sind und wer dazu nicht bereit ist, befeuere eine "Lohn-Preis-Spirale", die eher Preis-Lohn-Spirale heißen müsste. Dabei ist es doch eigentlich Allgemeinwissen, dass unzufriedene Arbeitnehmer schlechtere Leistungen bringen und häufiger krank sind.

Das Streikrecht ist schon vernünftig, nur wird es von unvernünftigen Gewerkschaften missbraucht. Die GDL hat gerade mal einen Verhandlungstag hinter sich, zwei weitere stehen an, bisher lief nichts extrem daneben

Die Bahn scheint wohl Verhandlungen über eine Absenkung der Normarbeitszeit, also eine Kernforderung der GDL, grundsätzlich abzulehnen. Scheint also keinesfalls so zu sein, dass alles rund liefe.