Jahresrückblick 2024: Indien, Georgien, Azerbaijan, Armenien, Tunesien, Rumänien Moldova, Transnistria und mehr

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IL62M

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13.01.2022
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Eigentlich wollte ich wie die letzten beide Jahre im allgemeinen Faden meine Statistik teilen und ein paar Bilder mit kurzer Beschreibung einstellen. Als ich dann angefangen habe zu schreiben ist es irgendwie immer länger geworden. Deshalb habe ich mich entschieden, nicht den Thread zu sprengen, sondern einen extra Reisebericht zu schreiben. Hatte zur ersten Reise nach Indien auch schon mal einen angefangen, aber dann nie fertig geschrieben, und für die anderen Reisen nie mehr die Zeit gefunden. Aber über die Feiertage war es jetzt ja etwas ruhiger. Ich denke es sind in 2024 doch einige interessante Ziele geworden, die hoffentlich gefallen.


Ähnlich wie 2023 war 2024 auch die erste Jahreshälfte wieder wesentlich flugintensiver als die zweite. Dieses Jahr war dies aber so geplant und in der zweiten Jahreshälfte fuhr ich mehr Zug. Die Deutsche Bahn wurde dabei auch ihrem Ruf nicht gerecht. Zwar wurden meine Züge von SNCF und OEBB betrieben, aber auch in Deutschland fuhren sie pünktlich. Der Fokus lag auch mehr auf Reisen und nicht beliebigen Trips, um Typen und Airlines zu jagen.

Zunächst auch hier die Statistik.


Segments: 27, mehr als die letzten beiden Jahre, aber es waren auch schon mal mehr

Airlines: 16, davon 11 neu: Etihad, Vistara, Wizzair Malta, AeroExpress opb BASe, Georgian Wings, Azerbaijan Airlines, Air Dilijans, Nouvelair, AeroItalia, FlyOne Moldova, Bees Airlines. Da mir Airline sammeln ja wichtiger ist als Status, und bei den Zahlen ja auch logisch, gibt es keine Airline die klar heraussticht. Ganz knapp Wizzair, aber auch nur wenn man alle 3 AOCs (HA, 9H, G) zusammenfasst.

Airports: 25, davon 13 neu: AUH – Abu Dhabi, BLR – Bangalore, CLJ – Cluj Napoca, UGSA - Natakhtari, UGMS – Mestia, GYD – Baku, NAJ – Nakhchivan, EVN – Yerevan, KUT – Kutaisi, TUN – Tunis, BCM – Bacau, RMO – Chisinau, OTP – Bucharest Otopeni

Flugzeugtypen: 13, davon neu nur die EMB 120. Sonst habe ich dieses Jahr weniger aktiv neue Typen gejagt. Es wird ja auch immer schwieriger und bei vielen neuen Sachen fahre ich ja die :kommt schon mal von alleine“ Strategie. Aber es war schön mal wieder in Classic B737-300 und B737-500 zu fliegen. Dieses Jahr waren es auch nur 4 Props. Airbus weit vor Boeing 12 vs.7, A321 knapp vor A320 7 (4 NEO, 3 CEO) vs. 6 (1 NEO, 5 CEO)

Länder: 17, davon 5 neue Länderpunkte: Romania, Azerbaidjan, Armenia, Moldova, Transnistria.

Ja ich zähle solche selbsternannten kuriosen Länder, wie auch Western Sahara oder Turkish Republic of Northern Cyprus. Und in Transnistria spielt man unabhängiges Land ja wirklich am besten.




Abu Dhabi und Indien

Im Januar ging es wie wieder nach Indien. Dieses Mal direkt nach Neujahr mit Etihad ab MUC in Y. Der Flug MUC-AUH war auch nur 30 Minuten länger als TFS-MUC mit TUI im Dezember. Insgesamt fand ich Etihad eher enttäuschend. Das Essen ziemlich schlecht und anders als bei der ME3 Konkurrenz, gibt es einen erheblichen Qualitätsunterschied auf den kurzen Legs nach Indien, bezgl. Service, Essen und Getränke Auswahl. Auf den A321 gibt es nicht Mal IFE und der Sitz ist so unbequem wie bei Wizzair. +1 war schwer enttäuscht und meinte, dass dieser Etihad Flug der schlechteste Flug seit Air China sei. Ein vernichtenderes Urteil kann es von ihr nicht geben.

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Auf dem Hinflug bastelte ich mir 30h Stop in AUH. War sogar etwas günstiger, auch wenn es da kostenlose Stopover Hotel nicht gab, nach Neujahr ist noch eine blackout period. Aber gut Hotels in Abu Dhadi kosten auch nicht die Welt. Mit dem Mietwagen, einem chinesischen JAC – nichts was wirklich in Erinnerung bleibt, ging es etwas die Gegend erkunden. Die Moschee, Louvre und andere Sehenswürdigkeiten ließ ich dabei bewusst aus.

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Neben etwas Planespotting in AUH


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Ging es auch in das Emirati National Car Museum circa 50 Km südlich von Abu Dhabi in der Wüste.
Hier steht eine ehemalige Caledonian L1011, die zuletzt bei mehreren dubiosen Betreibern im Einsatz war und nachdem sie in AUH gestrandet ist, durch die Wüste dort hingeschleppt wurde.

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Das Automuseum ist auch ganz nett.

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Auf dem Rückweg stoppte ich fuer einen Snack (Samosa und Chai, je 1 Dirham) noch in einer Worker town in der Wüste. War ein sehr interessanter Einblick in die andere Seite der VAE, für mich wesentlich interessanter als irgendeine Mall.


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In Indien dann das letzte Leg wieder mit Indigo ATR72-600. Macht immer Spaß der Hüpfer und die neue Domestic Terminal Erweiterung in HYD kann sich sehen lassen bzgl. Kulinarischen Angebot.

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In Indien dann wie immer etwas Zeit zum Erholen bei den Eltern von +1 auf dem Dorf

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Aber auch ein schöner gemeinsamer Roadtrip in eine super Resort (keine internationale Kette, da für Binnentourismus) in Dindi an der Küste


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Dann ein paar Tage in Hyderabad, zunächst extra in der Altstadt, um die Gassen Fußläufig zu erkunden und diverses bekanntes Streetfood zu essen.

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Danach ging es weiter nach Bangalore. Hier habe ich bewusst Vistara gewählt, damit die nochmal ins Log kommt, auch wenn sich die Fusion mit Air India doch bis zum Jahresende hinzog.

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Bangalore bot natürlich kulinarisch wieder einiges

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Fuer einen Daytip ging es mit dem Bus nach Mysore. Der dortige Palast ist schon sehr beeindruckend. Allerdings war aufgrund des langen Wochenendes um den Republik Day einiges los und die Menschenmassen und das Gedränge im inneren, selbst fuer Indische Verhältnisse auf einem anderem Level. Nichts für den Mitteleuropäer, der auf Abstand bedacht ist.

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In Bangalore könnten wir das neue Terminal erkunden. Architektonisch wirklich top. Von der Ausstattung gibt es kaum Läden und noch weniger Essensmöglichkeiten. Für einen Terminal in diesen Zeiten sehr ungewöhnlich und eigentlich auch wieder sehr angenehm.

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Zum Vergleich der zu Jahresbeginn noch recht neue Terminal in AUH.

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Cluj Napoca

Im Februar ging es einen kleinen Umweg von München nach London, über Cluj Napoca (neuer Länderpunkt Rumänien) und Budapest. Ziel war es endlich die EMB 120 ins Log zu bekommen. Cluj hat mir gut gefallen und der EMB120 Flug war super. Zu diesem Trip gibt es sogar einen Tripreport:


https://www.vielfliegertreff.de/for...ann-oder-zum-emb120-fliegen-nach-cluj.160017/

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Istanbul

Als nächstes ging es im März für ein paar Tage nach Istanbul. Immer wieder nett, auch wenn sich die Türkei unter Erdogan schon verändert hat. Das konnte man auch sehr gut im gerade stattfindenden Wahlkampf beobachten.

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Ticket Inspector Katze
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Zur Anreise nach SAW für den Weiterflug, wählte ich als erstes Leg extra die Fähre zur U-Bahn auf der Asiatischen Seite. Taxi ist langweilig.

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Von SAW ging es mit PGT nach Tbilisi, wo wir einige Zeit verbringen sollten.

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Georgien

Zunächst natürlich in Tbilisi. Eine meiner absoluten Lieblingsstädte. Schon viel los mittlerweile, unter anderem Inder haben Georgien entdeckt, aber die Stadt bietet ja viel und wie überall auf der Welt beschränken sich die Massen auf wenige Ecken.

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Natürlich auch eine Fahrt in den Kaukasus nach Kazbegi

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Und bis an die russische Grenze. Als letzte offene Grenze nach Russland stauten sich hier hunderte LKWs. Herkunftsländer waren Türkei, Iran und bis in die Stans. Zeitweise wird die Straße gesperrt, da auf Grund den engen Tunnels LKWs nur in eine Richtung fahren können.

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Andere Roadtrips führten nach Gori, u.a. ins Stalinmuseum

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Und Borjomi, mit Übernachtung in dem ehemalig Palast des Persischen Konsuls. Jetzt ein Golden Tulip Boutique Hotel



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Und in die interessante Industriestadt Rustavi, mit einem riesigen verfallenden Sowjetischen Stahlwerk. Sehr dystopian

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Ebenso die verlassen Sowjetischen Sanatorien in Tskaltubo. Urban exploring at its best. Sehr interessant.

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Sowie Kutaisi und Gelati

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Später dann noch einige Zeit in Batumi. Ich finde die Stadt recht interessant, durchaus mit Geschichte und historischer Bausubstanz, neben den ganzen Neuen Hochhäusern. Dazu ein äußerst interessanter Mix an Touristen. Natürlich immer noch Russen, aber nicht mehr so viele wie früher, sowie den Stans und anderen ehemaligen Sowjet. Republiken. Die größte Gruppe ist, auch an der Anzahl der Flüge Israelis. Aber Batumi ist ebenso sehr beliebt bei Iranern, Saudis und anderen arabischen Staaten. Durchaus interessant, wenn dann an der Promenade orthodoxe Großfamilien, neben saudischen Pärchen im traditionellen Gewand, Kuwaitischen Männergruppen und botoxed Iranischen Mädels im Tanktop unterwegs sind.

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Es gab auch aviatische Highlights. Zunächst der LET410 Flug nach Mestia, VFR in den Kaukasus. War lange auf der Bucket list. Ich habe viel Glück gehabt, dass es wettertechnisch geklappt hat. Im Winter und Frühjahr sind meist mehr als die Hälfte der Flüge gestrichen.

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Von Georgien besuchten wir auch die beiden anderen Länder im Kaukasus.
 
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Zunächst Azerbaijan.

Auf dem Hinflug von TBS nach GYD weiteres aviatisches Highlight mit der Georgian Wings B737-300 4L- GEK, 33 Jahre jung und hat ihre Karriere einst bei Germania begonnen, bevor sie eine illustre Liste an weiteren Besitzern hatte. Ein angenehmer Flug und die Kabine sah aus wie neu.

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Baku hat uns einerseits ganz gut gefallen mit dem Mix aus neuer Architektur neben der islamischen Altstadt und den Prachtbauten aus der Frühzeit des Oelbooms in den 1870er Jahren, unter anderem inspiriert von Wien. Ich finde es immer lustig, wenn man in letzter Zeit immer wieder liest: "Baku ist das neue Dubai". Wenn schon, dann war Baku das originale Dubai vor 150 Jahren. Eine kleine Stadt, die durch Oel einen wahnsinnigen Boom erlebt, moderne Gebäude werden an jedem Eck errichtet und internationale Geschäftsleute aus aller Welt kommen in die Stadt.

Dennoch fanden wir, dass das moderne Baku etwas an Charakter fehlt. Es ist alles etwas zu totalitär, teilweise schon Nordkorea vibes, der "great national leader" allgegenwärtig.

Wenn man dann aber mal ins Gespräch kam, sind die Azeris wahnsinnig gastfreundlich. Und kulinarisch ist Azerbaijan auch ein Highlight.


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Lada sind neben Maybach noch allgegenwärtig. Auch auf der F1 Rennstrecke an der Corniche.

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Neben Baku ging es natürlich zu den Schlammvulkanen

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Yanar Dag, dem burning mountain

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Und einem Farsi Fire Tempel. Die Geschichte und historische Verbindung zu Indien waren hier besonders interessant.


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Weiter ging es in die Enklave Nakhchivan, zwischen Armenien und dem Iran gelegen, ist diese nur auf dem Luftweg zu erreichen. Buchbar sind die Flüge, obwohl auf der Azerbaijan Airlines Webseite gelistet, übrigens nur über eine WhatsApp Nummer, die ich nach einigen gescheiterten Buchungsversuchen, endlich auf den Tiefen der Webseite fand.

Durchgeführt von EMB 190. Nach 3 Legs auf diesem Typ hat mich der Absturz einer Schwestermaschine auch besonders bewegt.


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Interessanterweise geht der Flug durch armenischen Luftraum, obwohl es auch eine Südroute über den Iran gibt, beide werden in etwas 50-50 geflogen. Häufig beim Abflug eher über den Iran.

Aber heute bescherte uns die Nordroute einen traumhaften Blick auf den Ararat.

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Nakhchivan selber ist dann durchaus sehr interessant und sehenswert. Eine staubige Stadt am Ende der Welt, mit großen leeren Straßen

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Es gibt einige "klassische Sehenswürdigkeiten" wie das Noah Mausoleum

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Und ein paar Moscheen, alt und neu

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Auch der Ausblick auf den Iran, der am anderen Seeufer liegt, ist nett

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Aber auch der erste Präsident, Vater des momentanen "Great National leader" kam aus Nakhchivan. Dementsprechend gibt es natürlich ein Museum, um ihn zu huldigen. Man hat uns als internationale Touristen dort nicht wirklich erwartet. Hauptsächlich werden dort Schulklassen „erzogen“. Wir bekamen dann eine Aufsicht, die auch etwas Englisch sprach, und uns auf Schritt und Tritt folgte. Gottseidank schaltete sie aber nicht die Propaganda Maschine an und wir stellten nur aus Höflichkeit ab und zu eine Frage.

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Aus gesundheitlichen Gründen mussten wir leider einen Ausflug zum Alinja Castle, dem sogenannten Machu Pichu des Kaukasus auslassen.



Schon in Baku fällt es angenehm auf, dass es fast keine westlichen Touristen gibt, sondern hauptsächlich Russen, man wird dann auch fast immer auf Russisch angesprochen, Inder und andere Asiaten.


In Nakhchivan gibt es dann absolut keine Touristen. Englisch ist mehr oder weniger nicht vorhanden. Zurück am Airport beim Check In war man dann so überrascht Ausländer anzutreffen, dass die Damen an allen 3 Schaltern den Check In Vorgang erstmal anhielten, um uns mit ihren gesammelten recht rudimentären Englisch zu interviewen: woher, warum, wieso Nakhchivan, wie es gefallen hat, gefolgt von in diesem Teil der Welt ja nicht unüblichen, ziemlich direkten, teilweise unangebrachten persönlichen Fragen. War aber durchaus recht amüsant.

Normalerweise gehen die meisten Abflüge von Nakhchivan nach Baku nicht über Armenien sondern südlich über den Iran und noch recht niedrig über Tabriz. Leider erfolgte in der Nacht zuvor einer der Vergeltungsschläge von Israel auf den Iran, so dass Iranischer Luftraum gesperrt war und wir wieder die nördliche Route nahmen

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Von Baku ging es, da die Landgrenzen wegen "Covid" noch immer geschlossen waren (ich glaube immer noch sind), internationale Reisen der Bevölkerung sind in einem totalitären Staat wohl nicht so gerne gesehen, mit Azerbaijan Airlines nach Tbilisi.
 
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Bayer59

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18.09.2013
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Vielen Dank fürs mitnehmen auch von mir. Da werde ich so nicht hinkommen. :)
 
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13.01.2022
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Armenien

Am nächsten Morgen dann mit einem Minibus auf die recht sehenswerte Strecke durch den Kaukasus nach Erivan.

An der Grenze gab es, wie erwartet, aufgrund unserer Passtempel aus Azerbaijan, eine längere Befragung. Am Ende hielt es sich aber im Rahmen und wir durften nach circa 10 Minuten einreisen. Da lediglich einer der Grenzbeamten etwas Englisch konnte, war eher die Kommunikation das Problem.


Zunächst waren wir dann einige Tage in Yerevan. Recht sehenswert, schöner architektonischer Mix und wie auch in Georgien hervorragendes Essen und guter Wein.


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Wir waren zufällig zum Genozide Memorial Day vor Ort. War schon sehr bewegend.


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Von allen besuchten ehemaligen Sowjet Republiken (es fehlen nur noch Turkmenistan und Tadjikistan) fand ich Armenien irgendwie am meisten in der Vergangenheit geblieben. Wenn nicht die allgegenwärtige Polizei, gab es genug Passanten, die „no photo“ riefen, wenn man einfach irgendein Gebäude fotografierte. Höhepunkt war der Airport bei der Ausreise, wo man 15 Minuten lang (schon nach Boarding time, aber das ist eine andere Geschichte) ohne ein Wort zu sagen mit stoischer Miene jede Seite in meinem Pass mit einer Lupe untersuchte, wie in einem Kalten Krieg Spionage Film. Irgendwie ging mir dieses Sowjetunion Spielen etwas auf die Nerven. Da war ja Russland vor 10, und Belarus vor 6 Jahren schon nicht mehr so schlimm.


Aber natürlich gab es auch viele Highlights. Seit ich vor einigen Jahren gesehen habe, es mag zuerst sogar hier im Forum ein Reisebericht von @HON/UA gewesen sein, dass man bei Europcar neue Lada Niva mieten kann, war dies auf der Bucket List. Am Schalter fiel dann zwar zunächst der gefürchtete Satz „we have a nice upgrade for you“, aber man verstand dann doch, dass ich unbedingt einen Lada Niva wollte. Und der hat richtig Spaß gemacht, selbst auf Bergpässen nicht so lahm. Aber natürlich habe ich die volle Geländefähigkeit leider nicht wirklich ausgenutzt.

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Mit dem Lada ging es zu den typischen Zielen rund um Yerevan.

Garni

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Geghard
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Und dann durch die Berge nach...
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zum Kloster Khor Virap, im 4 Länder Eck Armenien – Tuerkei – Iran – Azerbaijan (Nakhchivan), direkt unterhalb des Ararat und seinem Side Kick

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Die Türkei hat als Provokation ein paar Kilometer unterhalb des Klosters direkt an den Grenzzaun im Niemandsland eine Moschee gebaut. Sieht man auf dem Bild nur schlecht.

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Dann Richtung Norden an den Lake Sevan.

Unterwegs gab es auch zwei Aviatische Highlights. Zunächst diese ehemalige Armenian Airlines TU134 in einem Bergsee. Keine Ahnung wie man die über die engen und kurvigen Straßen von EVN dort hin transportiert hat.


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Am Lake Sevan dann eine YAK40 in dem Feriendorf Noyland. Hier war alles noch im Winterschlaf und man hat ueberall in der Anlage eifrig renoviert.

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Der Lake Sevan ist ein sehr idyllischer Bergsee. Nach einem guten Fisch zum Mittagessen, hielten wir natürlich am Writer’s house. Eine Ikone des Socialist Modernism

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Weiter in den schönen Gebirgsort Dilijans, Namensgeber fuer die Fluglinie am nächsten Tag

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Und weiter durch die traumhafte Bergwelt Armeniens

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Armenien hätte mehr Zeit verdient, aber wir dachten zuvor, dass wir wohl eher nochmal nach Armenien kommen werden als nach Azerbaijan.

Mit einer Air Dilijans B737-500, 28 Jahre jung, ging es in 21 Minuten über den Kaukasus von EVN nach TBS.

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Zuvor, aber noch ein paar Photos vom Schrottplatz vor dem schoenen alten Terminal, ebenfalls im Socialist Modernist Stil. In Armenien ist die Luftfahrt ja noch etwas Wild West. Ein Buzinezzman kauft sich ein paar alte Flieger, gründet eine Airline, gerne nach seinem Heimatort benannt (Air Dilijans, Shirak Avia) und startet Flüge nach Moskau und Teheran. Da außer FlyOne alle armenischen Airlines auf der EU Black List stehen und man natürlich auch nicht nach Istanbul fliegen kann, ist die Auswahl der Ziele begrenzt. Irgendwann geht die Airline dann natürlich pleite und die Flieger rotten in EVN vor sich hin. Oft werden die Flieger ja nicht mal umlackiert.

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chrini1

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26.03.2013
7.489
9.353
HAM
Wir wurden in Azerbaijan angeschrien, warum wir in Armenien waren. 5 Minuten lang gabs für uns nicht verständliche Flüche. Dann kam ein anderer Beamter und fragte, wo wir waren. Als wir sagten, wir waren nur in Yerevan, war der Stempel dann schnell im Pass.
 

Reyhan

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30.09.2017
948
1.200
FMO
Ein wirklich interessanter Reisebericht. Abwechslungsreich geschrieben und tolle Fotos.
Lieben Dank.
 
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unseen_shores

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30.10.2015
8.188
12.475
Trans Balkan Express
Was die Vergangenheit betrifft, interessant, dass Du Armenien als sehr in der Vergangenheit verfangen betrachtest. Von daher bin ich gespannt auf meinen geplanten Aufenthalt im Mai. Wie ist es mit Moldova? Ich nutze ja die Aufenthalt dort um durch die Orte zu streifen, um zu sehen, welche Denkmäler stehen geblieben sind und welche nicht, sozusagen als Projekt "Wie verhält es sich mit der Erinnerungskultur?". Transnistrien habe ich allerdings gemieden.

Nachdem Stempel im Pass und Armenien, Aserbeidschan hier thematisiert wurden: Hast Du Erfahrungen mit türkischen Stempeln und die Reaktion darauf?
 

IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
459
2.408
Ein wirklich interessanter Reisebericht. Abwechslungsreich geschrieben und tolle Fotos.
Lieben Dank.

Danke für die freundlichen Worte

Wir wurden in Azerbaijan angeschrien, warum wir in Armenien waren. 5 Minuten lang gabs für uns nicht verständliche Flüche. Dann kam ein anderer Beamter und fragte, wo wir waren. Als wir sagten, wir waren nur in Yerevan, war der Stempel dann schnell im Pass.

Wir hatten uns vorher überlegt in welcher Reihenfolge wir Azerbaijan und Armenia besuchen sollen. Wenn man Berichten glaubt die man so liest, ist Azerbaijan wohl etwas agressiver gegenüber Armenischen Stempeln, auch wenn die Einreise doch selten verweigert wird.

Der Nagorno-Karabakh Konflikt ist ja in Azerbaijan auch wesentlich mehr präsent, mit Propaganda überall, dass Qarabag zu Azerbaijan gehört, sogar viele Plastiktüten von Läden haben in Baku den Aufdruck. Am extremsten haben wir es erlebt in einen Partyshop der Ballons und anderes Zeugs für Kindergeburtstage verkauft hat. In mitten dieser Partysachen hing ein recht graphisches Manga style Poster, dass Armenien zerstört werden muss. Auch in allen Gesprächen, die wir hatten, wurde irgendwann beiläufig erwähnt das Qarabag zu Azerbaijan gehört und irgendwelche plumpen Vorurteile ueber Armenier verteilt, so in etwa Armenier sind dumm, fett und denken sie wären der Nabel der Welt. Am sympathischen war noch ein junges Mädel mit der knappen Aussage "We hate them, they hate us, it's ok"


Was die Vergangenheit betrifft, interessant, dass Du Armenien als sehr in der Vergangenheit verfangen betrachtest. Von daher bin ich gespannt auf meinen geplanten Aufenthalt im Mai. Wie ist es mit Moldova? Ich nutze ja die Aufenthalt dort um durch die Orte zu streifen, um zu sehen, welche Denkmäler stehen geblieben sind und welche nicht, sozusagen als Projekt "Wie verhält es sich mit der Erinnerungskultur?". Transnistrien habe ich allerdings gemieden.

Nachdem Stempel im Pass und Armenien, Aserbeidschan hier thematisiert wurden: Hast Du Erfahrungen mit türkischen Stempeln und die Reaktion darauf?
Ich hatte ja auch einen recht neuen Türkischen Stempel im Pass, und der hat niemanden interessiert. Mittlerweile fliegt ja PGT auch nach EVN.
Generell hat Armenien natürlich schon eine unangenehme Position, wenn die einzigen freundlich gesinnten Staaten in der näheren Umgebung Iran, Russland und Libanon sind. Das historische Verhältnis zu Israel hat zuletzt ja auch gelitten, da Israel offiziell Azerbaijan mit Waffen unterstützt. Auch von Russland fühlt man sich ja im Stich gelassen und sagt sich gerade langsam los.
Ich wollte uebrigens auch nicht sagen, dass die Menschen in Armenien nicht auch offen und freundlich sein können. Wir haben auch sehr nette Erfahrungen gemacht. Aber ich fand eben, dass man auch immer eine gewisse Last der Geschichte spüren konnte, sowohl vom Genozid, als auch vom Nagorno-Karabakh Konflikt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war der letzte Krieg ja auch gerade erst 6 Monate her. Die 100,000 Flüchtlinge aus Artsakh spürt man als Besucher zwar nicht, oder wir waren einfach nicht in den Gegenden wo Flüchtlingslager sind, aber man sieht immer wieder Landcruiser der UNHCR zur Erinnerung.
Generell fand ich Armenien eben etwas verwirrender. Auf der eine Seite in Yerevan durchaus sehr Europäisch modern, sehr viel Reichtum, aber auf der anderen Seite eben auch noch mehr in den Strukturen der Vergangenheit. Wie die allgegenwärtige Polizeipräsenz mit ihren typischen Uniformen, das Verhalten an der Grenze, bei der Ausreise war es ja nicht Mal der Azerbaijan Stempel, und Passanten, die eben auch dieses gewisse Misstrauen haben was zu "no photos" führt. Beides gab es ueberaschenderweise uebrigends in keiner Form in Transnistria. Der Bericht kommt heute später noch.


Andere ehemalige Sowjet Republiken sind da irgendwie etwas eindeutiger, entweder zum totalitären Staat mit Führerkult abgebogen (Azerbaijan, Uzbekistan) oder noch in dieser früheren Phase des Kapitalismus, wo einige wenige sehr reich sind, viele hart arbeiten um zu überleben, der Staat recht korrupt ist (Kirgisistan, Moldova).

Erinnerungskultur ist ein interessantes Thema. Da würde mich deine Einschätzung zu Moldova interessieren.

Aber ich muss natürlich auch sagen, dass dies eben Beobachtung nach relativ kurzen Aufenthalten in beiden Ländern sind und sehr komplexe Themen natürlich nur an der Oberfläche kratzen.
 
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
459
2.408
Tunesien

Im Juni ging es mit Nouvelair nach Tunis. Zwar hatte der Rückflug nach LGW eine knappe Stunde Verspätung, aber sonst eine solide Airline. Beim Übergepäck war man sehr sehr großzügig, freundliche Crews, die auf dem Hinflug ex MUC sogar deutsch sprachen, nicht dass es für mich wichtig wäre, aber ein netter Touch und bei den Flügen nach MIR, wo bestimmt viele wenig Flieger an Bord sind, bestimmt geschätzt. Buy on board zu sehr günstigen Preisen, wenn ich mich recht erinnere, war ein Softdrink €1, Tunesisches Bier €1.50.


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Basis war La Marsa, ein beliebtes Seebad, vor allem am Wochenende, und etwas nobler Vorort mit vielen netten Cafés, Boutiquen und Galerien.

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Ich empfand Tunesien als sehr angenehm und freundlich. Abseits der etwas touristischen Gegenden sowieso, aber auch wo etwas mehr Touristen sind wie in Sidi Bou Said, wird niemand aufdringlich, kein Vergleich zu Marokko. Auch dem Ruf als modernstes Land der arabischen Welt wird Tunesien definitiv gerecht. Vor allem La Marsa mit seinem westlichen Strandleben, einer offenen LGBT-Scene, traditionellen Cafés, wo alte Herren mit Gebetskette, Karten spielende Rentner und leicht bekleidete Jugendliche mit Shisha nebeneinander sitzen, Familien beim Sontags Ausflug, wo die Mutter noch traditionell gekleidet ist, die Tochter, aber das genau Gegenteil. Oder aber auch viele junge Paare, wo der weibliche Teil zwar Kopftuch trägt, man aber Händchen hält oder in der Öffentlichkeit küsst. Dinge, die in vielen Ländern der Region unvorstellbar sind. Auch in den Golfstaate, Bling und Consumerism in Dubai und anderswo am Golf ist ja nicht gleichbedeutend mit modern. Ich fand es erfrischend.

Neben den klassischen Zielen Sidi Bou Said

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Carthago, wo wir die Ausgrabungsstätten fast für uns alleine hatten

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Und natürlich Tunis, wo wir uns in der Medina und Neustadt durch die Straßen treiben lassen

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Machten wir auch einen kleinen Roadtrip an die kaum besuchte Nordküste, Bizerte und den nördlichsten Punkt Afrikas, Kap Angela.


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Zeit für etwas Plane Spotting war auch. Vor allem die 8 Airlines die täglich nach Libyen fliegen sind faszinierend.


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Erwähnt sei auch noch, dass Tunisien wirklich super billig ist. Haette nicht gedacht mal ein Land zu finden, das billiger ist als Indien. Man ertappt sich bei Streetfood, Bolt und in Cafes schon dabei, dass alles was umgerechnet mehr als €1 kostet teuer ist.

Auch amazing Patisserie, die sich vor den Top Patissiere in Paris nicht verstecken muss, wo es 5-fache kosten würde.
 

IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
459
2.408
In der zweiten Jahrhälften flog ich dann fast gar nicht mehr. Unser Reiseverhalten änderte sich etwas und wir unternahmen mehrere Zugreisen in Europa, die +1 und ich sehr genossen.


Graz

Eine schöne Zugfahrt ging von Wien über den Semmering nach Graz. Der Strecke ist als älteste Alpen Überquerung zwar historisch bedeutend, aber es gibt sicherlich spektakulärer Routen.

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Graz ist hingegen es sehr lohnenswertes Ziel mit einer schoene Altstadt

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Und auch modernere Architektur

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Wie ein von Zaha Hadid designtes Boutique Hotel in dem wir auch nächtigten.

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Aviatisch gibt es beim Nova Park Hotel auch interessantes mit dieser IL62M und einer B727, auf dem Hoteldach als Bar bzw. Restaurant genutzt

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Wenn man schon in der Gegend ist kann man auch bei der Airshow in Zeltweg vorbeischauen. Leider war das Wetter an meinem Besuchstag eher wechselhaft.


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Auch in Brno ist man von Wien aus schnell und günstig mit dem Regiojet. Bietet definitiv mehr als nur für einen Tagesausflug.

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Und Wien ist natürlich auch immer eine Reise wert

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Gargleblaster

Erfahrenes Mitglied
14.06.2012
506
418
Ganz vielen Dank für die beeindruckenden Bilder und die angenehme Schreibe! Möchte es nicht bei einem "Thumbs up" belassen.

Aus dem Kaukasus habe ich vieles wiedererkannt. Den Tagesausflug nach Rustavi empfehle ich auch weiter.

Und auf Tunis im Herbst freue ich mich jetzt noch mehr.
 
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
459
2.408
Rumänien

Highlight der Zugreisen war eine Fahrt mit dem Dacia Express in 18h von Wien nach Bukarest. Auf der Route waren dieses Jahr, ja einige VFT-Mitglieder unterwegs. Ich fand die Reise, aber anders als oft beschrieben äußerst bequem und angenehm. Lediglich die ungarische Grenzkontrolle um 2.30 in der Nacht war etwas ungemütlich. Die Ungarn fuhren hier bei der Ausreise aus der Schengen Zone (!) das volle Programm: laut an jede Abteiltür hämmern, „Passport Contol“ schreien und dann erstmal Taschenlampe voll ins Gesicht, während grimmig die Passdaten elektronisch untersucht wurden. Durch das Fenster konnte ich beobachten wie für die ganze Show über 10 Mann/Frau im Einsatz waren. Die Rumänen waren eine halbe Stunde später dann wesentlich angenehmer. Höflich, leichtes klopfen, flüstern und freundlich.

Ich kann den Zug nur empfehlen und das Einzelabteil im Schlafwagen war sehr angenehm. Gut es kostet aber fast dreimal so viel wie ein Ryanair oder sogar AUA Flug mit Gepäck, Sitz und allen Extras. Schade eigentlich. Wir erreichten dann Bukarest auch mit nur 5 Minuten Verspätung.

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Bukarest ist sicherlich nicht die schönste Stadt Europas, aber wenn man genau hinsieht, findet man doch einige nette Ecken. Auch hat die Stadt viele schöne Parks


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Das Parlamentsgebäude fand ich weniger imposant als erwartet.

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Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
459
2.408
Moldova und Transnistria
Irgendetwas besonderes wollte ich dann aber doch noch fliegen. Da ich dieses Jahr ja bereits mit B737-300 und B737-500 geflogen bin, dachte ich mir es wäre doch nett die Classic Serie mit einer B737-400 mal wieder vollzumachen.
Zwar ist die B737-400 natürlich schon ein paarmal im Log, von Flügen mit Happag Lloyd als Kind bis zum Milk Run mit Alaska Airlines, aber die letzten Flüge sind natürlich auch schon wieder lange her. So viele Möglichkeiten gibt es in Europa ja leider nicht mehr. Da ich sowieso noch nach Moldava wollte, fiel die Wahl auf Aeroitalia. Hier flog die 9H-FIT von XY Airways den ganzen Sommer über wie ein Uhrwerk. So bastelte ich ein Routing mit dem Start in Bacau nach FCO. Rom ist auch immer wieder schön. Einen Monat vor meinem Abflug kam dann der Air41 A319 im wetlease, einen Monat früher als angekündigt und ging ebenfalls entgegen aller Ankündigung nicht auf die Routen nach Sizilien, sondern nach Bacau. Tja, dumm gelaufen. Immerhin ein interessanter wetlease und eine Airline die man sonst nicht so einfach ins Log bekommt. Bei meiner Ankunft in Bacau sah ich die 9A-ZAG aus dem Zug auch noch abfliegen. Am nächsten Tag kam dann allerdings mit der 9A-FRA eine Aeroitalia B737-800, zum ersten Mal seit Monaten überhaupt in Bacau. Durch Herbstferienende war der Flug auch voll bis auf den letzten Platz, also hätte der A319 nicht gereicht. Gut, war ein netter Flug, sogar mit kostenlosen Getränke Service, und Aeroitalia im Log ist auch nett.


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Aber dafür wäre der Umweg über Bacau nicht notwendig gewesen. Die Stadt ist nämlich nicht besonders sehenswert.. Immerhin fand ich dieses schöne typisch sozialistische Luftwaffen Denkmal etwas außerhalb des Zentrums.

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Am Airport wartet übrigens nicht nur Pegasus A321, sondern es stehen auch hunderte abgestellte MIG21 und andere Jets und Helis in der Wiese.

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Um Salz in die Wunde zu reiben flog an selbigen Tag kurzfristig die zweite XZ Airways B737-400 von OTP nach FCO. Aber gut es gibt schlimmeres.

Es folgten 1.5 schöne Tage in Rom. Einfach durch Gassen treiben lassen, gut Essen und Orte aus Kindertagen wiederentdecken.

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Bevor es mit Italitreno nach Bologna Centrale ging…

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… und von dort nach eine paar netten Stunden in Bologna, auch wieder etwas Essen lastig

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….. mit FlyOne nach RMO. Bei der Buchung wurde der Flug noch häufig Windrose B737-900ER durchgeführt. Wäre nett aber bei FlyOne wird ja wild gewechselt und am Ende wurde es ein A321CEO, immerhin im ER-Register von Moldova. War ein sehr angenehmer Flug und die Crew so überkorrekt mit allen Sicherheitsanweisung und Checks wie ich es schon lange nicht mehr erlebt habe.

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Chisinau hat mir sehr gut gefallen. Angenehm grün, schöne sozialistische Bauten und ein faszinierender Markt

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Transnistria

Von Chisinau ging es für einen Tag mit einer Marschrutka nach Tiraspol, Transnistria, bzw Pridnestrovian Moldavian Republic wie es jetzt ja heißt. War eine sehr interessantes Erlebnis und mir hat Tiraspol ganz gut gefallen. Keine Zeitreise in den Sozialismus wie ja oft geschrieben wird, aber vielleicht in die 90er Wendejahre. Auch die ganzen alten Autos aus den 80er und 90er sind faszinierend und passen dazu. Leute lieben ihre alten VW Passat

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Ein und Ausreise war problemlos und bis auf die Show mit den vermuteten russischen Soldaten an der Dnistr Brücke, verständlicherweise gibt es davon keine Bilder, ist auch das Fehlen von Polizei und Militär in der Öffentlichkeit bemerkenswert. Wir wurden den ganzen Tag über nicht belästigt. Da ist die Polizei Präsenz in totalitären Staaten wie Azerbaijan oder auch nur in Istanbul wesentlich extremer und das Sowjetunion Spielen in Armenien wesentlich lästiger.


Zurück nach Bukarest ging es dann mit einem Bees A320, der trotzt der finanziellen Schwierigkeiten noch durchhielt, aber im Dezember ja leider den Betrieb dann doch einstellte.
Es gab mit HiSky eine Plan B, das hier wäre wohl Plan C und D gewesen

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Immerhin Getränkeservice auf dem 45 Minutenflug. Circa ein Drittel voll, aber die Flüge waren ja auch eher Ferry für die Italien Verbindungen ab RMO. Letzter übrigens ein angenehmer und effizienter Airport, natürlich mit dem tollen Gateguard auf der Zufahrt.

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Zurück nach London dann mit einem schnöden WizzAir Malta A321. Sehr zur Enttäuschung von @red_travels Manchmal braucht man auch nur den schnellsten Weg von A nach B.

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Moldova war übrigens Land 98 und Transnistria Land 99. Ja ich zähle solche selbsternannten kuriosen Länder, wie auch Western Sahara oder Turkish Republic of Northern Cyprus. Und in Transnistria spielt man unabhängiges Land ja wirklich am besten.


Gegen Jahresende zog ich noch ein Los auf eine Ryanair B737 Max 8-200 als neuen Flugzeugtyp und bekam eine Niete. Gut die Chance lag bei circa 50% und es ging Primär darum günstig von A nach B zu kommen und FR bot auch die beste Zeit/Airport Kombination. Auch wenn ich nicht wirklich viel mit FR fliege, kommt die Max 8-200 schon noch irgendwann mal von alleine. Am besten dann in Kombination mit Malta Air oder Buzz.

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Der letzte Flug des Jahres war dann in einer für mich recht exotischen Airline: Lufthansa! Mein letzter gebuchter LH Flug war im Sommer 2021 von LHR nach MUC. Im post Lockdown Sommer wurde der Flug allerdings, recht exotisch für LHR, von Lufthansa Cityline CRJ900 durchgeführt. Ebenso ein Flug von LYS nach MUC im Dezember 2019. Mein letzter Flug mit LH mainline war dann, auch zu meiner eigenen Überraschung, vor fast 13 Jahren am 31.12.11 von MUC nach TXL.
Gut es war ein ordentlicher Flug ohne besondere Vorkommnisse, außer dass alles Essen ausverkauft war. In MUC konnte ich mir dann die, hier bestimmt bestens bekannte K gates anschauen, und feststellen, dass zur Rushour um 21.00 fast alle Rolltreppen und Laufbänder abgestellt waren (bestimmt Personalmangel 🤦‍♂️) und 50 Minuten auf das Gepäck warten. Welcome home!

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Ich hoffe der Bericht hat gefallen. Insgesamt bin ich mit 2024 recht zufrieden. Es waren eben andere Schwerpunkte, also nur Fliegen oder Typen/Airline sammeln. Die Ziele waren alle auf ihre Art sehr faszinierend.

Momentan ist für 2025 noch nichts gebucht, was für mich durchaus üblich ist. Es gibt wie immer viele Ideen, aber mal sehen, was es dann am Ende wird.

Aber fuer Land 100, muss ich mir noch was Spannendes überlegen. Ich hätte ich von Bukarest noch schnell nach Bulgarien fahren können, jetzt das letzte UN-Land, das mir in Europe noch fehlt. Aber für Land 100 wollte ich mich dann doch nicht nur so schnell über die Grenze schleichen.
 
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unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
8.188
12.475
Trans Balkan Express
Ich wollte uebrigens auch nicht sagen, dass die Menschen in Armenien nicht auch offen und freundlich sein können. Wir haben auch sehr nette Erfahrungen gemacht. Aber ich fand eben, dass man auch immer eine gewisse Last der Geschichte spüren konnte, sowohl vom Genozid, als auch vom Nagorno-Karabakh Konflikt. Zum Zeitpunkt unseres Besuches war der letzte Krieg ja auch gerade erst 6 Monate her. Die 100,000 Flüchtlinge aus Artsakh spürt man als Besucher zwar nicht, oder wir waren einfach nicht in den Gegenden wo Flüchtlingslager sind, aber man sieht immer wieder Landcruiser der UNHCR zur Erinnerung.

Ich denke auch, dass wenn es um die Geschichte geht, die Armenier die Gekniffenen sind. Zum Trauma des Völkermords kommt ja jetzt die Vertreibung aus Nagorno Karabach. Das Gefühl des "Verrratenworden seins" kann ich ganz gut nachvollziehen. Ich habe ja vor Jahren zum Thema Völkermord wissenschaftlich gearbeitet und eine relativ umfangreiche Aufsatzsammlung zum Thema "Armenien". Die fehlende Anerkennung der Verbrechen spielt sicher eine Rolle, wenn es um kollektive Traumata geht, die jetzt schon über 100 Jahre andauern.

Ich hatte ja auch einen recht neuen Türkischen Stempel im Pass, und der hat niemanden interessiert. Mittlerweile fliegt ja PGT auch nach EVN.
Generell hat Armenien natürlich schon eine unangenehme Position, wenn die einzigen freundlich gesinnten Staaten in der näheren Umgebung Iran, Russland und Libanon sind. Das historische Verhältnis zu Israel hat zuletzt ja auch gelitten, da Israel offiziell Azerbaijan mit Waffen unterstützt. Auch von Russland fühlt man sich ja im Stich gelassen und sagt sich gerade langsam los.

Ich bin gespannt auf meine Reise im Mai. Das Russland als "Schutzmacht" wegfällt, wird sicherlich als problematisch empfunden. Ansonsten mischen sich die Allianzen gerade neu. Aserbaidschan wird gerade zum großen Player. So kann man in Belgrad ein Denkmal für den aserbaidschanischen Diktator Alijew sehen.

Andere ehemalige Sowjet Republiken sind da irgendwie etwas eindeutiger, entweder zum totalitären Staat mit Führerkult abgebogen (Azerbaijan, Uzbekistan) oder noch in dieser früheren Phase des Kapitalismus, wo einige wenige sehr reich sind, viele hart arbeiten um zu überleben, der Staat recht korrupt ist (Kirgisistan, Moldova).

Dir fehlt definitiv noch der turkmenische Führerkult. Ich hatte in der Tauwetterperiode einmal die Gelegenheit für ein Projekt dort einzureisen. Dafür werde ich es in diesem Leben wohl nicht mehr nach Belarus schaffen.

Erinnerungskultur ist ein interessantes Thema. Da würde mich deine Einschätzung zu Moldova interessieren.

Auffällig ist, dass anders als in anderen ehemaligen westlich gelegenen Sowjetrepubliken die Denkmäler aus Sowjetzeiten nicht alle geschliffen werden. Die Denkmäler der moldawischen Helden aus Sowjetzeiten bilden ja keine Sympathieträger ab. Dennoch sieht man dort Blumen.

Ich habe jedoch den Eindruck, dass man es versucht, allen recht zu machen. Im Izvor-Park kann man auch ein Denkmal für eine rumänischen Helden des Ersten Weltkriegs finden, an dessen Rückseite auch Opfern des sowjetischen Einmarschs von 1940 gedacht wird (in der Nähe dort wo Du das Foto mit den Stufen zum See gemacht hast). Dies ist alles nur sehr schwer zu entschlüsseln. Außerdem gibt es zwei größere Mahnmale, die an die Deportation nach Sibirien erinnern. Außerdem steht in Chisinau am Messegelände noch ein versteckter Lenin, den ich noch nicht gesehen habe.

In Mircesti ist ein sowjetischer Ehrenhain und ein alter IS-3 Panzer (benannt nach Stalin) an prominenter Stelle. Grundsätzlich denke ich, man soll allen Kriegstoten gleichermaßen gedenken. Deshalb stehe ich allen Gedenkstätten für Kriegstote gleichermaßen respektvoll gegenüber. Die Schlacht von Iasi-Chisinau war wohl ein ziemliches Gemetzel. Im historischen Museum Chisinau gibt es ein kitschiges Panorama dazu.

Die deutschen Kriegstoten sind (wie überall) wohl etwas außerhalb der Stadt begraben. Um diese zu finden, braucht man einige Recherche. Ich werde mir das einmal bei meinem nächsten Aufenthalt anschauen.

Das Militärmuseum habe ich mir nur von außen angesehen. Dort ist eine Waffenschau. Drinnen git es wohl viel Propaganda

Am Rand der Stadt Chisinau befindet sich ja auch ein größerer jüdischer Friedhof, zumeist mit Gräbern aus den 1950ern und 1970ern. Der Friedhof wird wohl gerade teilweise erneurt und das jüdische Museum bietet auf Anfrage Touren an. Die Direktorin des jüdischen Museums habe ich im August zufällig getroffen. Das Museum entsteht in den nächsten Jahren. Wir haben uns u.a. über Erinnerungskultur unterhalten. Sie meinte alle Denkmäler stehen lassen und ggf. den Kontext erörtern. Dies sehe ich ähnlich. Denn wenn man alle Denkmäler nieder reißt, wird ja auch ein Stück Geschichte zerstört. In Moldova wurden ja zu Sowjetzeiten viele Kirchen geschleift.

Ich verstehe aber jeden, der sagt, er möchte Stalin oder Lenin nicht mehr auf einem Sockel sehen. Dann stellt sich allerdings die Frage, wo man die Grenze zieht.

Die Moldauer müssten sicherlich auch entscheiden, in welche Richtung die Reise geht, in Richtung EU oder in Richtung Russland. Vieles wird davon abhängen, wie es in der Ukraine weiter geht. Außerdem gibt es ja mit Gagausien noch eine große korrupte Unbekannte. Die Diskussion ist sicher spannend und es wir noch einige Veränderungen sehen.

Mit Bukarest bin ich übrigens nicht warm geworden. Die Eingriffe Ceaucescus in das Stadtbild waren doch heftiger als in anderen Staaten des Ostblocks und des ehemaligen Jugoslawiens.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
4.117
4.174
FRA
Dieser Rückblick hat Spaß gemacht, man merkt, dass hier die Ziele im Vordergrund standen, auch einige Sachen für die eigene Liste übernommen, danke dafür. Kurze Frage, Ausflug zum Kazbegi fand im Mietwagen oder als Tour statt?
 
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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2.408
Vielen Dank an alle Leser und Liker.

Ganz vielen Dank für die beeindruckenden Bilder und die angenehme Schreibe! Möchte es nicht bei einem "Thumbs up" belassen.

Aus dem Kaukasus habe ich vieles wiedererkannt. Den Tagesausflug nach Rustavi empfehle ich auch weiter.

Und auf Tunis im Herbst freue ich mich jetzt noch mehr.

Vielen Dank für das nette Feedback. Habe ich fast übersehen, da du gepostet hast, als ich die letzten Kapitel hochgeladen habe.

Schön, dass der besondere Charm von Rustavi nicht nur mir gefällt. Ich fand Rustavi genau so spanned wie andere wesentlich bekanntere und natürlich sehr beeindruckenden Sehenswürdigkeiten Georgiens.

Es gibt in Tunis und Umgebung viel zu entdecken. Da du ja scheinbar auch jenseits der üblichen Pfade unterwegs bist, wird dir das bestimmt gefallen.

Dieser Rückblick hat Spaß gemacht, man merkt, dass hier die Ziele im Vordergrund standen, auch einige Sachen für die eigene Liste übernommen, danke dafür. Kurze Frage, Ausflug zum Kazbegi fand im Mietwagen oder als Tour statt?

Auch hier vielen Dank für die netten Worte.

Kazbegi, wie alle Ausflüge in Georgien und anderen Ländern, ausser Azerbaijan wo es etwas schwierig ist, waren mit Mietwagen. Die sind in Georgien ziemlich günstig und fahren eigentlich angenehm. Für den Trip nach Kazbegi hatten wir sogar ein 4x4, aber das war absolut nicht notwendig. Da kommt man mit einem normalen Auto auch hoch, auch wenn es zwischendruch schon noch ein paar schlechtere Stellen gibt. Aber neben den LKWs sind da auch viele Gebrauchtwagen zum Export nach Russland unterwegs.
Für das letzte Stück zur Kirche gibt es jetzt auch eine neue gute Straße wo jedes Auto hochkommt.

@unseen_shores
Sehr interessante und ausführliche Antwort. Da antwortete ich auch nochmal etwas länger wenn ich Zeit habe.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
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Ein sehr schöne Jahreszusammmenstellung mit interessanten Zielen, vor allem die alten Sowjetrepubliken habe ich als gut beschrieben und vor Allem außerordentlich interessant bebildert empfunden. In zwei auf dem Sockel stehenden Planes bin ich in der Tat noch zu Sowjetzeiten geflogen, der Yak 40 und TU 134.
Leider hat es zur Deiner namensgebenden Maschine nicht gereicht.
Alles Gute in 2025!
 
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IL62M

Erfahrenes Mitglied
13.01.2022
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Vielen Dank.

In zwei auf dem Sockel stehenden Planes bin ich in der Tat noch zu Sowjetzeiten geflogen, der Yak 40 und TU 134.
Leider hat es zur Deiner namensgebenden Maschine nicht gereicht.

Oh schön. Schon ein Erlebnis. Ich bin wie man ja vieleicht herausgelesen hat, ein Fan der Sowjet Flieger und habe es geschafft in den 00er und 10er Jahren auf ein paar Reisen nach Russland mit dem meisten zu fliegen. Auch mit der IL62 vom Dakar nach Moskau SVO.
 

crossfire

Erfahrenes Mitglied
15.04.2012
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Vielen Dank.



Oh schön. Schon ein Erlebnis. Ich bin wie man ja vieleicht herausgelesen hat, ein Fan der Sowjet Flieger und habe es geschafft in den 00er und 10er Jahren auf ein paar Reisen nach Russland mit dem meisten zu fliegen. Auch mit der IL62 vom Dakar nach Moskau SVO.
Damals noch sehr jung hat man das ja gar nicht so wahrgenommen, es war schon extraordinär, überhaupt zu fliegen….Zuerst von SXF nach KBP mit ner TU 154.
Die YAK haben wir über diese eingebaute Treppe im Heck gebordet und flogen von Rostow nach Wolgograd, später ging es mit TU 134a nach Domodedowo, mit saurem Wein aus Pappbechern in der Eco. Also quasi besser als heut bei LH😂😂😂.
Die IL 62 wäre ich später gerne mal geflogen, aber es waren andere Zeiten. Schön, das es dir gelungen ist, einige dieser Typen zu „erlegen“.
 
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UniformSierra1

Erfahrenes Mitglied
06.02.2022
318
3.045
HAM
Überaus interessante Regionen gepaart mit aviatischen Leckereien von denen ich mir einiges auf die eigene Liste schreibe.:love: Love it and thanks for your efforts!
 

alxms

Erfahrenes Mitglied
23.10.2016
605
831
HAM / MUC / MOW
Vielen Dank für diesen tollen Reisebericht, genau nach meinem Geschmack! Bei mir hat es vom Gezeigten leider erst für Tbilisi gereicht, aber hier sind auf jeden Fall einige Orte auf meine Liste an Inspirationen dazugekommen. :)

Dafür werde ich es in diesem Leben wohl nicht mehr nach Belarus schaffen.

Aus Interesse: wieso? "Lustigerweise" sind war das Visumthema für Deutsche in Russland/Belarus noch nie so einfach wie jetzt. Oder ist es die berechtigte Sorge, zu Lukaschenkos Pfand zu werden?