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Die im biometrischen Reisepass gespeicherten Fingerabdrücke sind in den von mir in den letzten 12 Jahren mit Biometrie bereisten Ländern bisher keine erkennbare Rolle gespielt. Da man (derzeit noch?) auch mit nicht-biometrischen Reisepässen umgehen muss ist immer das nationale System führend. Auf das, was irgendwo in Hintertupfingen gescannt wird wird sich z.B. in Singapur niemand verlassen.Es soll ja sogar Länder geben, die Fingerprints in Pässen speichern!
Oh, wait…
Ersterfassung nacheinander auf dem Fingerabdruckscanner. Touristisch i.d.R. nur ein Finger (SIN), manchmal 2 (ID). Sind dann immer bestimmte Finger, aber da muss man sich die Finger merken.Reist du in Länder welche die Finger scannen? Wenn ja, wie läuft das dann ab? Interessehalber, denn man lernt nie aus...
Für höherwertige Visa nimmt man in SIN übrigens alle Finger.
Wie merkt man das, wenn was nicht mehr stimmt: Man bleibt z.B. in den automatischen Gates (Pass plus Fingerabdruckscan) stecken, muss dann durch Personal „befreit“ werden und wird dann zur manuellen Passkontrolle gebracht. Dabei mag ich eigentlich die elektronischen Gates.
Bei bei der manuellen Passkontrolle wird man dann wie üblich geprüft. Man glaubte bisher bei mir immer an einen Gerätelesefehler bei der Ersterfassung, entschuldigt sich, nimmt neue Fingerabdrücke bzw. liest die neu ein und speichert die neuen Fingerabdrücke im nationalen System ab. Das hatte ich mit verschiedenen 3 Fingern und derselben Passnummer nacheinander, dann hatte ich Anfang letzten Jahr wieder einen neuen Pass, also neu erfasst. Und inzwischen wieder ein Finger korrigiert. Für eine Identifikation bei der Einreise ist das Ganze jedenfalls nicht geeignet, maximal für eine Art Screening. Ein Fingerabdrucksensor am iPhone merkt das übrigens auch.
Die Änderungen passieren, aber nicht wirklich plötzlich sondern über gewisse Zeiträume - aber weit unterhalb einer Passgültigkeit.
Das mit den Medikamenten ist seit mindestens 8 Jahren bekannt. Links nur mal auf die Schnelle rausgesucht.
Krebsmedikamente verändern Fingerabdruck
Manche Krebsmedikamente zerstören den Fingerabdruck und führen zu Hautreaktionen an Händen und Füßen, mehr beim Krebsinformationsdienst, Deutsches Krebsforschungszentrum.


"Ein Fingerabdruck ist so individuell wie ein QR-Code"
Hautarzt Thomas Mayer erklärt, wie Fingerabdrücke entstehen und dass sie sich unter besonderen Umständen verändern können.

Es sind aber nicht nur systemisch wirkende Krebsmedikamente, es ist sind u.a. Corticosteroide, diverse *mib & *mab sowie Immunsuppresiva - z.T. gibt es Berichte, dass das (topische) Eincremen der Finger ausreicht. Ich werde hier keine Anleitung veröffentlichen für Leute, die es darauf anlegen… Das ist aber alles soweit ich weiß im verschreibungspflichtigen Bereich und hat i.d.R. erhebliche gesundheitliche Auswirkungen.
Gesichtsform/biometrisches Foto ist auch so ein Theme: Cushing-Syndrom bei systemischer Corticosterorid-Therapie. Bei mir 14 Monate Prednisolon. Mondgesicht und wieder zurück.
Sagt die Passkontrolle (anderes Land) bei der Ausreise: „Sie sehen aber auf dem Foto ganz anders aus“. Effekt: Stempel rein - Ausreise. 14 Tage vorher bei der Einreise gab es kein Problem.
Selbes Thema bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle in Deutschland: lachen sich 2 Polizisten schief und erklären „Wir beide haben Sie auf dem Foto nicht erkannt“. Angenehme Weiterfahrt.
Schuhgröße ändert sich zwischenzeitlich von 9.5 auf 10.5 auf 9.5 wegen Wassereinlagerungen.
Sie können ja erfassen und speichern soviel sie wollen. Wenn da nur eine DNA gesucht und gespeichert wird ist das für die Tonne.Und wer jetzt mit den Augen rollt... der suche erstmal nach USCIS und DNA Test...
Genetisch bin ich seit Jahren Chimäre, denn ich trage seit Transplantation 2 DNA in mir (eine mit hoffentlich immer unter 3% Anteil im Blut - alles andere wäre Hinweis auf Abstoßung). Die Spender-DNA kann dann auch DNA eines verstorbenenen Menschen sein und ist es in meinem Fall auch. Den gleichen Effekt - allerdings nicht dauerhaft - gibt es bei Bluttransfusionen (und meistens ist der Spender dann nicht verstorben). Von den mit 2 DNA ebenfalls möglichen 2 Chromosomenkombinationen will ich garnicht erst anfangen - denn das Geschlecht ist bei einer Gewebeübertragung oder Bluttransfusion komplett egal.
Das ist reale Biologie und keine soziologische Genderdiskussion. Der Mensch ist nunmal kein Einzeller sondern ein Zellhaufen und Chromosomen (selbst davon gibt es mehr als 2 lebensfähige Karyotypen) sind allein in der DNA auf Zellebene jeder einzelnen Zelle definiert - und eben nicht notwendigerweise für das gesamte Individuum. Noch nichtmal ohne medizinischen Eingriff (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Lydia_Fairchild) - und die Dunkelziffer ist im Gegensatz zu Patienten (die in Registern erfasst sind und für die es auch Behandlungsausweise gibt) sicherlich groß, da man Menschen nicht einfach anlasslos an allen möglichen oder unmöglichen Stellen Gewebe entnimmt.
Und wenn man noch deutsche Umlaute in Vor- und Nachname hat, dann hat man mindestens 3 Namensschreibweisen:
1. die mit den Umlauten
2. die Variante, wo man die Punkte auf ä, ö, ü einfach weglässt
3. die Variante mit der Transkription, die im maschinenlesbaren Teil steht
Ich verwende im Ausland immer die 3. Variante, was mir aber auch manchmal bei einer Vorkontrolle am Gate die Unterstellung eingebracht hat, ich könne meinen Namen nicht schreiben bzw. der Name auf Zettel xy würde nicht mit dem im Pass übereinstimmen.
Anschließend bleiben noch die Körpergröße (verändert sich ohnehin im Laufe jedes Tages und des Lebens) und die Festlegung auf genau eine Augenfarbe (und ich kenne Menschen mit Iris-Heterochromie).
Und dann gibt es noch Geburtstag (wisst ihr eigentlich wieviele Menschen auf der Welt maximal ein Geburtsjahr kennen?)/Geburtsort (fragt mal, ob es den Ort unter dem Namen noch gibt - ich sag nur Gemeindereform) und die ausstellende Behörde.
Da fragt man sich in der Gesamtschau schon, was die Sicherheitsorgane da eigentlich treiben und ob die Biometrie nicht einfach des Kaisers neue Kleider sind und die dazugehörige Technik nicht einfach Edelschrott. Jedenfalls für das, was man sich damit erhofft.
Und es stellt sich ernsthaft die Sinnfrage, wenn man eigentlich nur Passnummer und ggf. zugeordnetes Visum hat aber die vorliegende Person nicht wirklich identifizieren kann.