3 Wochen Peru: Sehnsuchtsziel oder Torschlusspanik vor der M&M-Entwertung

ANZEIGE

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
ANZEIGE
Tag 12 - Marienprozession in der St. Franziskus Basilika

Schräg gegenüber entdeckten wir einen Stand, an dem "Picarones" frisch zubereitet wurden.

i2510241001.jpg


Eine gut gelaunte Dame nahm immer wieder eine kleine Menge Teig, der wohl aus Kürbs, Süßkartoffel, Mehl, Zucker, Hefe und Gewürzen bereitet wurde, mit ihrer nackten Hand auf, um daraus gekonnt Ringe zu formen, die sie in siedendes Fett gab. Mit einem langen Holzstab bewegte sie diese in dem heißen Fett, bis ihre Kollegin die fertig frittierten Teiglinge daraus holte und etwas abtropfen ließ.

Wir kauften eine Portion.

i2510241002.jpg


Die Kringel waren außen schön knusprig und innen saftig weich. Dazu schmeckte das frische Gebäck wirklich echt lecker.

Als ich sagte, dass es uns sehr gut geschmeckt hätte, und fragte, ob ich noch ein Foto von den gut gelaunten Bäckerinnen machen dürfte, posierten die sympathischen Damen.

i2510241003.jpg


Der zu den Picarones gereichte Sirup erinnerte ein wenig an Rübenkraut und war bei den örtlichen Bienen (oder eher Wespen?) offenbar sehr beliebt.

i2510241004.jpg


Ein Stück wurde in einem kleinen Freilufttheater offenbar eine Parodie preisgegeben, die wir mangels Kenntnisse der spanischen Sprache und des aktuellen Geschehens in Peru nicht verstehen und einordnen konnten.

Auch nicht so wirklich verstanden wir eine Art Glücksspiel, das wir noch ein paar Schritte weiter entdeckten. Man musste irgendwie auf Zahlen oder mögliche Gewinne setzen, bis der Anbieter der Wette ein Cuy (Meerschweinchen) erst herumzeigte, um es dann in einen hochkant gestellten Karton ohne Boden zu setzen.

i2510241006.jpg


i2510241005.jpg


Er drehte den Karton ziemlich schnell und hob diesen irgendwann hoch. Das Meerschweinchen lief sogleich in einen der zahllos in Kreisform aufgestellten Kartons mit entsprechenden Öffnungen. Damit wurde wohl der Gewinner und Gewinn bestimmt. Wir verstanden das nicht so ganz und gingen weiter.

i2510241007.jpg


i2510241008.jpg


Schließlich erreichten wir die Basilika St. Franziskus.

i2510241009.jpg


Man hätte hier die Katakomben besuchen können, was wir aufgrund der Warteschlange nicht taten, zumal die Bewertungen bei Google eher gemischt waren. Man hätte aber wohl diverse Totenschädel und Gebeine besichtigen können.

i2510241010.jpg


Stattdessen besuchten wir die Basilika in der offenbar gerade eine Marienprozession abgehalten wurde.

i2510241012.jpg


i2510241011.jpg


Zahlreiche Träger trugen eine Marienfigur gerade vom Altar in Richtung des Ausgangs.

i2510241013.jpg


i2510241014.jpg


Das Ganze wurde von einer Brassband mit Musik begleitet, die ich sehr ungewöhnlich für eine Zeremonie einer katholischen Kirche fand, aber welche mir sehr gefielt.

i2510241015.jpg


Interessant fand ich übrigens die Methode, den Notenzettel am Rücken des Vordermannes zu befestigen.

i2510241016.jpg


i2510241017.jpg


Als der Umzug auf den Ausgang der Kirche zulief, nutzten wir die Menschenleere im anderen Teil der Basilika, um ein paar Fotos dieses imposanten und liebevoll gestalteten Bauwerks zu machen.

i2510241018.jpg


i2510241019.jpg


i2510241020.jpg


i2510241021.jpg


i2510241022.jpg


i2510241023.jpg


i2510241024.jpg


So verpassten wir ein kleines Feuerwerk, das draußen gezündet wurde, konnten aber beobachten, wie die Prozession sich auf den Weg zurück in die Kirche machte.

i2510241025.jpg


i2510241026.jpg


Nachdem wir dem Spektakel in Summe eine gute halbe Stunde zugesehen hatten, sollte es für mich als Atheisten, der wahrlich kein großer Fan der katholischen Kirche ist, auch genug sein. Ich fand es aber ein sehr sehenswertes Spektakel mit einer für eine Prozession sehr kraftvollen energiegeladenen Musik. Und auch die Dekorationen wirkten sehr liebevoll sowie strahlte die ganze Zeremonie eine gute Stimmung aus.

Zur Erfrischung sollte es nebenan erstmal Pisco Sour sein. Es gäbe ein "Happy Hour 2 for 1"-Angebot, das den ganzen Tag gelten würde. Solche Angebote hatten wir in Lima und Peru mehrfach gesehen. Schon absurd, sowas "Happy Hour" zu nennen, wenn das Angebot dauerhaft gilt.

i2510241027.jpg


Nach dieser Verschnaufpause setzten wir unseren Spaziergang irgendwann fort und erreichten wenig später einen Park.

i2510241028.jpg


Wir staunten über die zahlreichen Waggons der amerikanischen Bahn, die hier abgestellt waren, zumal diese nicht auf Schienen standen.

i2510241029.jpg


Wir sahen uns die vermeintlichen Sehenswürdigkeiten des Parks an.

i2510241030.jpg


i2510241031.jpg


i2510241032.jpg


i2510241033.jpg


i2510241034.jpg


i2510241035.jpg


i2510241036.jpg


i2510241037.jpg


Anschließend überquerten wir über die Ricardo Palma Brücke u.a. den Rio Rimac, wobei wir feststellten das vor allem die östliche Seite der Brücke einem riesigen Markt glich.

i2510241038.jpg


i2510241039.jpg


i2510241040.jpg
 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
9.211
2.961
Nicht unweit vom St. Franciscus Kloster gibt es die besten Churros in Lima - gerollt, nicht gespritzt (mit verschiedenen Füllungen). Die Schlange ist immer lang. Erst dadurch bin ich dort auch hängen geblieben und habe mir einen superleckeren mit Dulce de Leche gefüllten Churro geholt. - Churros San Francisco


477992512_10161838665723267_4259479812613519924_n.jpg

479187507_10161838665868267_5727173171303450854_n.jpg

477895116_10161838665873267_3602094442339579330_n.jpg

478151180_10161838665728267_2149551765569495794_n.jpg

479264857_10161838665733267_8917138132372197413_n.jpg
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 12 - Die andere Seite, Chinatown oder viel Markttreiben am Sonntagnachmittag

Auf der anderen Seite des Flusses fühlten wir uns direkt wie in einer anderen Welt. Die Bauwerke wurden niedriger und etwas einfacher. Dazu spielte sich auf den Straßen mehr lokales Leben als generelle Geschäftigkeit ab.

i2510242001.jpg


Leider nahm aber auch der wild entsorgte Müll zu.

i2510242002.jpg


Tatsächlich wurden wir von einigen Einheimischen angesprochen und gefragt, woher wir kämen. Mit "Alemania" konnten aber nur wenige direkt etwas assoziieren. Viele Touristen und insbesondere deutsche Touristen schienen sich wohl nicht hierher zu verirren. Und tatsächlichen fühlten wir uns trotz vieler sehr freundlicher und offener Menschen hier auch leicht unsicher. Die vielen vergitterten Fenster, heruntergekommene und teilweise verwaisten Gebäude sowie zwielichtigen Gestalten gefielen uns nicht richtig. Dazu waren ich als Gringo und +1 als Asiate mit unseren Freitag-Taschen wohl sehr eindeutig als Touristen und Fremdkörper in diesem Viertel wahrzunehmen.

Ich wollte aber noch eine zuvor bei Google Maps entdeckte Sehenswürdigkeit besuchen, sodass wir noch etwas durch dieses Viertel spazierten. Die Sehenswürdigkeit überwältigte uns nicht so wirklich, zumal wir auch hier von vielen Einheimischen wie Außerirdische angeschaut wurden.

i2510242003.jpg


i2510242004.jpg


i2510242005.jpg


Wir warfen noch ein paar Blicke auf das angrenzende Viertel, das mich tatsächlich ein wenig an Favelas in Rio de Janeiro erinnerte.

i2510242006.jpg


i2510242007.jpg


Wir spazierten zurück zur Brücke, über die wir hierher gekommen waren.

i2510242008.jpg


i2510242009.jpg


Auch der Bereich um die Brücke herum wirkte wie ein riesiger Markt. Hier gab es diverse Stände, die die verschiedensten Speisen anboten. Dies erinnerte uns im ersten Moment etwas an Thailand, wenngleich die Speisen auf uns ehrlicherweise deutlich weniger raffiniert bzw. lecker wirkten. Auch hygienisch hatte ich hier teilweise etwas mehr Bedenken als in meinem Lieblingsreiseziel, sodass wir nur schauten.

i2510242010.jpg


i2510242011.jpg


Wir hielten noch einige Obsthändler fest, bevor uns dann endgültig auf den Rückweg auf die andere Seite des Rimac-Flusses machten.

i2510242012.jpg


i2510242013.jpg


Dort entdeckten wir nach etwas Laufen einen Straßenmarkt, der sich über eine sehr lange Strecke am Verlauf einer Straße erstreckte. Es wurden Snacks, Obst aber vor allem Kleidung und Haushaltsartikel sowie Spielwaren und Sammelobjekte angeboten.

i2510242014.jpg


i2510242015.jpg


i2510242016.jpg


i2510242017.jpg


i2510242018.jpg


i2510242019.jpg


i2510242020.jpg


Irgendwann fanden wir uns in der Nähe des Zentralmarktes von Lima wieder, den wir bereits an unserem zweiten Tag unserer Perureise besucht hatten. Hier wurden die Menschenmengen dann auch mehr.

i2510242021.jpg


Von hier waren nur noch wenige Schritte bis zum Chinatown Limas.

i2510242022.jpg


Hier gab es einige chinesische Restaurants aber auch zahlreiche peruanische Fastfood-Läden. Besonders fielen einige vermeintlich chinesische Wahrsager auf, vor denen es lange Schlangen gab. Wir hingegen nahmen jedoch eine Rolltreppe, um zum Restaurant "Salón China" zu gelangen.

Tatsächlich mussten wir an diesem Sonntagnachmittag selbst für einen Tisch für zwei Personen warten. In der Zwischenzeit konnten wir aber bereits die Speisekarte studieren, die jedoch leider nur auf Chinesisch und Spanisch verfügbar war.

i2510242023.jpg


Nach einigen Minuten erhielten wir dann unseren Tisch und noch eine Weile später die gewünschten Gerichte, die ich mit meinen überschaubaren Spanischkenntnissen ausgewählt hatte. Den Anfang machten gegrilltes Enten- und Schweinefleisch, ähnlich wie wir dies aus Thailand kannten.

i2510242024.jpg


Es folgte Rindfleisch mit Gemüse in einer sehr knoblauchhaltigen Sauce.

i2510242025.jpg


Und schließlich sollten es auch noch ein halbes Dutzend frittierter Teigtaschen sein.

i2510242026.jpg


Zufrieden und satt zahlte ich die Rechnung und staunte weiterhin, dass hier außer dem offensichtlichen chinesischen Chef alle sichtbaren Mitarbeiter offenbar Peruaner waren.

Wir spazierten noch etwas durch Chinatown.

i2510242027.jpg


i2510242028.jpg


Irgendwann ließen wir Google Maps uns zurück zum Hotel lotsen, aber auch dorthin waren viele Straßen von Händlern gesäumt.

i2510242029.jpg


i2510242030.jpg


Ansonsten war ein Springbrunnen ein weiteres Highlight auf dem Rückweg, wenngleich dies nur eine ganz ganz kleine Einstimmung auf das sein sollte, was wir später am Abend noch erleben sollten.

i2510242031.jpg


Zurück auf dem Hotelzimmer bewunderten wir wieder die vielen Leute, die zwischen Hotel und Justizpalast tanzten.

i2510242032.jpg


i2510242033.jpg


i2510242034.jpg
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 12 - Circuito Magico del Agua

Nach einer längeren Pause machten wir uns gegen 20:30 nochmal auf, um den "Circuito Magico del Agua" zu besuchen, der mir ja auch von @f0zzyNUE empfohlen wurde. Das Uber setzte uns in direkter Nähe des Eingangs ab. So spät am Abend war die mit Absperrband markierte Warteschlange komplett leer, sodass wir direkt zu einer Kasse vordringen konnten, wo wir die 5 Soles (ca. 1,20€) pro Person Eintritt mit Karte zahlen konnten.

i2510243001.jpg


Wir realisierten direkt, dass es sich hier um eine Art kleinen innerstädtischen Freizeitpark mit diversen Wasserfontänen handelte. Mehr oder weniger intuitiv spazierten wir direkt zum größten Springbrunnen der Anlage. Trotz der Foto-AI meines Google Pixel 8 Pro konnten Fotos die Stimmung nicht so einfangen, wie wir diese erlebt hatten.

i2510243002.jpg


i2510243003.jpg


i2510243004.jpg


Dafür konnte mein Handy die verschiedenen weiteren Fontänen bzw. Springbrunnen trotz der nächtlichen Lichtverhältnisse ziemlich gut einfangen.

i2510243005.jpg


Die nächste Springbrunnenattraktion war nicht nur von außen schön anzusehen, sondern man konnte diese durchschreiten (und wurde dabei auch nur ein ganz bisschen nass).

i2510243006.jpg


i2510243007.jpg


i2510243008.jpg


i2510243009.jpg


i2510243010.jpg


i2510243011.jpg


Als wir am Ende dieser Attraktion auf diese zurück blickten, kam eine Dame auf uns zu, die ich erst auf den zweiten Blick erkannte. Es war die in Miami lebende Kolumbianerien, die mit ihrer Mutter zusammen mit uns den Berg Machu Picchu erklommen hatte. Was für ein Zufall, dass sie und ihre Mutter hunderte Kilometer von Machu Picchu entfernt erneut dieselbe peruanische Attraktion besuchten wie wir. Wir schwelgten gemeinsam in Erinnerungen, wie anstrengend der Auf- und auch Abstieg zu einer der besten Aussichten unseres Lebens gewesen war, und tauschten uns darüber aus, wie fertig wir jeweils am Folgetag waren.

Dazu hielten wir kollektiv fest, was für ein tolles Land Peru sei und wie freundlich die Menschen hier seien. Der Aussage, dass das peruanische Essen "so clean" sei, stimmten wir zwar irgendwie zu, fragten uns aber, ob die beiden Kolumbianierinnen vielleicht einfach schon zu lange in den USA lebten, wo maximal verarbeitetes Essen frische Zutaten offenbar verdrängt hatten.

Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und wünschten uns wechselseitig noch eine gute Zeit in Peru.

Wir setzten die Erkundung des Parks fort.

i2510243012.jpg


i2510243013.jpg


i2510243014.jpg


i2510243015.jpg


i2510243016.jpg


i2510243017.jpg


i2510243018.jpg


Nachdem wir vermeintlich den gesamten Park erkundet hatten, erkannten wir, dass es am größten Springbrunnen des Parks etwas zu sehen gab. Allerdings schien dies nur wildes Wassergesprühe zu sein, bis wir irgendwann erkannten, dass wir auf die andere Seite des Springbrunnens wechseln mussten, um zu erkennen, dass man maximale Gischt erzeugte, um Videos auf diese zu projezieren zu können.

i2510243019.jpg


i2510243020.jpg


Die laute Musik nahm einen dazu mit. Dazu wechselte die Videoprojektion irgendwann wieder in ein farbenfrohes Wasserspiel.

i2510243021.jpg


i2510243022.jpg


i2510243023.jpg


i2510243024.jpg


Bilder können leider nicht wiedergeben, wie unglaublich imposant diese Show war. Ich kann jedem, der Lima besucht, nur empfehlen, den Circuito Magico del Agua zu besuchen!

Nachdem die Darbietung beendet war, verließen wir den Park auf der Suche nach einem späten Abendessen. Direkt neben diesem befanden sich zahlreiche einfache Restaurants, die jedoch unangenehm penetrant für sich warben. Auf der Uber-Fahrt zu dem Park hatte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Restaurant beobachtet, mir sympathisch erschien. So spazierten wir kurz zur "Anticucheria Aquila".

i2510243025.jpg


Ich bestellte uns eine Portion von dem gegrillten Schweinebauch zum Teilen. Wenig später wurde das große Stück Schweinebauch quer durch das Restaurant getragen, damit man uns eine Portion abschneiden konnte.

i2510243026.jpg


i2510243027.jpg


+1 war dazu neugierig auf "Anticuchos", die traditionell aus Rinderherzstücken bestehen. Zur Überraschung der Bedienung bestellten wir nur einen Spieß, da wir uns Beide nicht sicher waren, ob uns gegrilltes Rinderherz gefallen würde.

i2510243028.jpg


Die einzige Innerei, die ich wirklich sehr gerne esse, ist Leber. Tatsächlich schmeckte das probierte Stück Rinderherz etwas ähnlich, wenngleich die Konsistenz anders als Leber so gar nicht cremig sondern ziemlich zäh war. Konnte man essen, gefiel aber weder mir noch +1 so richtig.

Deutlich mehr gefielen uns dann die Stücke Schweinebauch, die kurz darauf serviert wurden.

i2510243029.jpg


Nach dem kalorienreichen Essen sollten wir auch gegen 22 Uhr den ca. halbstündigen Weg zurück zum Hotel zu Fuß zurücklegen. Unsicher haben wir uns dabei übrigens nicht gefühlt, wenngleich Armut auch in der Altstadt Limas sichtbar war.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
4.480
5.159
FRA
Wir staunten über die zahlreichen Waggons der amerikanischen Bahn, die hier abgestellt waren, zumal diese nicht auf Schienen standen.
Wurden anscheinend von Caltrain in Kalifornien erworben.

 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
9.211
2.961
cool dass ihr es noch in den wasserpark geschafft habt. die stimmung ist fantastisch dort - nicht nur während der grossen show

hier gibt's die ganze wasserfontänen-show auf youtube ...

 
  • Love
Reaktionen: Nitus

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 13 - Langsam von Lima nach Paracas oder Ankunft am Strand mit einem maladen Mietwagen

Als ich gegen 8:30 hinaus schaute, nahm ich wahr, dass es am Justizpalast gegenüber offenbar einen offiziellen Empfang gab.

i2510251001.jpg


Wir hingegen begaben uns zum Frühstück, das heute an einem Montagmorgen leider nicht so besonders war. Es waren zwar viele Tische frei, aber waren diese nach der letzten Benutzung nicht frisch eingedeckt. Besteck erhielten wir zwar relativ zeitnah, aber wir mussten ungelogen dreimal nachfragen, um einerseits Servietten und andererseits endlich Kaffee zu erhalten.

Die Speisenauswahl war zwar in Ordnung, aber einerseits mussten wir über eine Viertelstunde auf den ersten Kaffee (eingeschenkt aus einer Thermoskanne) warten und dann wurden die Tassen im weiteren Verlauf auch nicht nachgefüllt. Das Personal war heute alles Andere als aufmerksam. Da wirkte es umso irritierender, dass man eine Mappe auf den Tisch legte, in der man nach Trinkgeld fragte. Ich bin mir bewusst, dass die Service-Angestellten insbesondere in einem peruanischen Hotel nicht sonderlich viel verdienen dürften, und gebe bei gutem Service auch gerne Trinkgeld, aber heute war der Service nicht existent. Nachdem der Grund dafür nicht offensichtlich war, konnte ich nicht anders, als sehr deutlich heute kein Trinkgeld zu geben.

i2510251002.jpg


Auf dem Rückweg zum Zimmer fiel mir auf, dass die Angabe der Belastungsgrenze des Fahrstuhls mit 1.361 Kilogramm überraschend kilogrammgenau ausfiel, wobei dies wohl eher der Umrechnung aus irgendwelchen US-amerikanischen Gewichtsangaben geschuldet sein dürfte.

i2510251003.jpg


Wir packten unsere Sachen und trafen eine Weile später an der Rezeption zum Check-Out ein. Wir baten um Verwahrung von zwei Rucksäcken, die wir mit Dreckwäsche vollgestopft hatten und die wir entsprechend trotz Mietwagen nicht mitnehmen wollten. Anschließend bestellte ich ein Uber, das uns gegen 10:45 im Stadtteil Miraflores vor der örtlichen Sixt-Filiale absetzte.

i2510251004.jpg


Wir mussten noch eine ganze Weile warten, da ein älteres französisches Ehepaar mit ihrer Tochter nicht zufrieden war, einen Mietwagen mit Automatikschaltung zu erhalten. Die Tochter, die die Drei offenbar durch Peru lenken sollte, hätte noch nie einen Automatikwagen gefahren und man würde daher gerne einen Schaltwagen haben wollen. Die Eltern sprachen offenbar kein Englisch und man beriet sich länger auf Französisch. Die sehr freundliche Sixt-Mitarbeiterin konnte erklären, dass man keine Schaltwagen im Angebot hätte und das Fahren mit Automatik auch nicht wirklich schwierig sei. Irgendwann akzeptierte man das zugewiesene Fahrzeug mit Automatikschaltung. Leider dauerte die Einweisung und Erklärung der weiterhin sehr freundlichen Mitarbeiterin, wie man die Automatikschaltung bedient, ziemlich lange. Sie entschuldigte sich uns gegenüber für die daraus entstandene Wartezeit, wobei ich nicht umhin konnte, etwas zu scherzen, wie eine Automatik- statt einer manuellen Schaltung denn ein Problem sein könnte.

Das Erledigen der Formalien inklusive dem Kopieren von Führerschein und Reisepass dauerte dann noch eine ganze Weile. Anschließend wurde uns eröffnet, dass wir noch etwas warten müssten, bis ein Kollege den für uns vorgesehenen Mietwagen hergefahren hätte. Eine gute halbe Stunde nach unserem Eintreffen an der Sixt-Filiale konnten wir dann gemeinsam mit der Mitarbeiterin einen Kia Soluto inspizieren und die wenigen Vorschäden aufnehmen lassen.

i2510251005.jpg


i2510251006.jpg


Überrascht war ich, dass der Wagen erst knapp über 5.000 Kilometer auf der Uhr hatte. Und, dass der Tank nur einen Balken über die Hälfte voll war, was mit einem Tankstand von 5/8 im Mietvertrag vermerkt wurde, aber aufgrund der noch kommenden Vorfälle ohnehin egal werden sollte.

i2510251007.jpg


Über eine Dreiviertelstunde nach unserer Ankunft bei Sixt konnten wir endlich vom Hof fahren. Ich lenkte uns auf dem direktesten Weg in Richtung der Panamericana, der Autobahn, die sich quer durch Südamerika schlängelt, und auf der ich deutlich weniger chaotischen Verkehr als im Stadtgebiet von Lima erwartete.

i2510251008.jpg


Nach einmal rechts und einmal links abbiegen verlief die Fahrt nur geradeaus, aber dennoch war es etwas chaotisch, da mal auf der linken und mal auf der rechten Spur unvermittelt gehalten wurde. Irgendwann erreichten wir endlich die Autobahn und fuhren Richtung Süden. Wenig später erreichten wir die erste Mautstation, wo man diese entweder bar oder kontaktlos mit Kreditkarte zahlen konnte.

Eine gute Stunde später sollte es in der Nähe des kleinen Ortes Mala eine Pause sein. Das Restaurant Mirasur bei Kilometer 88 hatte ich noch aus Deutschland bei meiner Reiseplanung gefunden, wenngleich auch entlang der Autobahn mehrere Werbeschilder des Restaurants wahrnehmbar waren. Umso mehr irritierte es uns, dass wir gegen 13 Uhr die einzigen Gäste des Ladens waren.

i2510251009.jpg


i2510251010.jpg


Wir bestellten erstmal eine Karaffe Chicha.

i2510251011.jpg


Eine Viertelstunde nach unserem Eintreffen wurde dann auch das Essen serviert. Wir hatten uns Beide für das beworbene Angebot entschieden, einen würzigen Eintopf mit viel Fleisch, Spaghetti mit einer lokalen würzigen Sauce, stärkehaltigen Wurzeln und vor allem super leckerem knusprigem Schweinebauch.

i2510251012.jpg


Sehr satt setzten wir unsere Fahrt fort, bei der die Wolken nach und nach weniger wurden und es immer sonniger und freundlicher wurde. Als die Straßenverhältnisse temporär schlechter wurden und ich über etwas holprigen Asphalt fuhr, setzte auf einmal ein lautes stark vibrierendes Geräusch ein, das wir zwar nicht zuordnen konnten aber das uns nicht minder besorgte. Das Geräusch verortete ich irgendwo vorne rechts an unserem Auto. Ich wurde langsamer und bei Unterschreiten von 60 km/h verschwand das Geräusch glücklicherweise wieder.

Da man hier durchaus 100 km/h fahren konnte, wurde ich bei den mittlerweile wieder besseren Straßenverhältnissen schneller. Da setzte dieses laute unangenehme Geräusch wieder ein, das uns großes Unbehagen bereitete. Zwar nahm ich kein Nachlassen der Motorleistung oder Unregelmäßigkeiten bei der Lenkung wahr, aber irgendwie waren wir sehr verunsichert, ob wir mit diesem Geräusch bzw. dem damit verbundenen Zustand des Autos weiter fahren sollten. Ich wurde wieder langsamer und bei 60 km/h schien das Geräusch sehr zuverlässig zu verschwinden.

Ein Stück weiter hielten wir an und inspizierten auf dem Seitenstreifen die Räder, den Unterboden und den Motorraum. Wir konnten keine Auffälligkeiten feststellen. Ich überlegte, den Pannenservice von Sixt anzurufen. Allerdings erinnerte ich mich an die Aussage der Mitarbeiterin in Lima, dass der Pannenservice abhängig von unserem konkreten Aufenthaltsort sehr viel Zeit benötigen könnte.

i2510251013.jpg


Wir entschieden uns, die Fahrt fortzusetzen, auch wenn das gebuchte Hotel in Paracas noch über eine (bei normaler Geschwindigkeit gefahrenen) Autostunde entfernt war. Ich versuchte, unsere Geschwindigkeit zwischen 60 und 70 km/h zu halten, sodass das Geräusch und Vibrieren nicht auftrat. Tatsächlich wurden wir aber doch manchmal etwas schneller, sodass direkt dieses unangenehme Geräusch wieder ertönte, was mich jedesmal zum Bremsen veranlasste. Müßig zu erwähnen, dass wir immer wieder auch von großen LKWs überholt wurden. Bei dem relativ überschaubaren Verkehr hier war das aber sicher zu verantworten.

Bereits einige Kilometer vor dem Ort Paracas verließen wir die Autobahn, um im Ort Pisco das örtliche Einkaufszentrum aufzusuchen, da wir im Supermarkt ein paar Snacks und Getränke einkaufen wollten. Bei der Zufahrt zum Parkplatz des Einkaufszentrum musste man wie von zu Hause gewöhnt ein Parkticket ziehen. Anschließend kauften wir im örtlichen plazaVea etwas Obst, Bier und vor allem viel Wasser ein, schauten uns aber auch das sonstige Warenangebot an.

i2510251014.jpg


i2510251015.jpg


i2510251016.jpg


i2510251017.jpg


i2510251018.jpg


Nachdem wir unseren Einkauf bezahlt hatten, wollte ich vom Parkplatz fahren, aber an der Ausfahrt wurde mein Parkticket nicht erkannt. Tatsächlich mussten wir zurück, um an einem Automaten erst den QR-Code unseres Parktickets und danach den QR-Code des Kassenzettels unseres Einkaufs bei plazaVea zu scannen, um kostenfrei vom Parkplatz fahren zu können.

Nach einer knappen Viertelstunde Fahrt durch den chaotischen Verkehr von Pisco und parallel zum Meer erreichten wir endlich das gebuchte "Hotel Paracas, a Luxury Collection Resort". Die Einfahrt wurde uns gewährt, nachdem ich "Checkin" sagte. Ich hielt an der Vorfahrt vor der Rezeption, wo uns beim Ausladen unserer Koffer geholfen wurde. Anschließend nahm man mir die Autoschlüssel ab und wollte den Wagen für mich parken.

An der Rezeption wurden wir freundlichst begrüßt, erhielten ein Begrüßungsgetränk und wurden eingecheckt. Im Vorfeld des hiesigen Aufenthaltes hatte ich mit Nightly Upgrade Awards auf eine Suite mit privatem Pool geboten, was leider im Vorfeld der Anreise nicht bestätigt werden konnte. Ich hatte jedoch gesehen, dass bereits am Vormittag in der Bonvoy-App eine "Solarium Suite with Sea View" für uns hinterlegt war, welche nun auch bestätigt wurde.

Als die sehr freundliche und sehr gute englisch sprechende Mitarbeiterin fragte, ob sie sonst noch etwas für uns tun könnte, erklärte ich, dass wir ein Problem mit unserem Mietwagen hätten. Sie lies sich das konkrete Problem erklären und rief für uns den Sixt-Pannenservice an, dem sie unser Problem erklärte. Der Pannenservice war erst der Meinung, dass ich die Automatik auf "3" statt "D" gestellt hätte und damit der Motor einfach zu hochtourig fahren würde. Ich erwiderte, dass das Problem eindeutig nicht ein hochtourig laufender Motor wäre. Die Hotelmitarbeiterin stellte sicher, dass Sixt sowohl über meine deutsche Handynummer für einen WhatsApp-Kontakt als auch über meine peruanische Handynummer für einen Telefonanruf informiert war. Sixt würde sich melden.

Anschließend wurden wir von einem Mitarbeiter zu unserer Suite geführt, die sich im ersten Obergeschoss eines Gebäudes direkt neben einem Pool mit Meerblick befand. Wir waren überrascht über den großzügigen Schnitt der Suite.

i2510251019.jpg


i2510251020.jpg


Neben dem Schlafzimmer gab es ein riesiges Badezimmer mit Badewanne und einer Dusche mit der ersten (und einzigen) Handbrause, die ich in Peru erleben durfte.

i2510251021.jpg


i2510251022.jpg


Neben einer kleinen Küche gab es ein weiteres Badezimmer, ebenfalls mit Dusche und Handbrause, neben dem Wohnzimmer. Der Balkon mit zwei Stühlen bot einen schönen Ausblick auf Pool und Meer.

i2510251023.jpg


i2510251024.jpg


Im Wohnzimmer standen dann auch ein paar Süßigkeiten zur Begrüßung mit einem Willkommensbrief bereit.

i2510251026.jpg


Am einen Ende des Balkons lag dann noch ein großer Freiluftessbereich.

i2510251025.jpg


Und am anderen Ende des Balkons gab es zwei Sonnenliegen, die der "Solarium"-Suite wohl ihren Namen gegeben hatten.

i2510251027.jpg


In der Zwischenzeit hatte sich die Sixt-Mitarbeiterin aus Lima per WhatsApp bei mir gemeldet. Wir würden am Folgetag einen Ersatzmietwagen zum Hotel nach Paracas geschickt bekommen. Sie würde sich am Folgetag melden, sobald der Fahrer in Lima losgefahren sei. Sie fragte nach, ob wir für die Entgegennahme des Ersatzwagens am Folgetag im Hotel verfügbar seien, was ich bejahte, wenngleich ich etwas genervt war, dass wir damit an das Hotel gebunden waren.

Ich entspannte anschließend etwas auf unserem Balkon und erwartete den Sonnenuntergang.

i2510251028.jpg


i2510251029.jpg


Gegen 20 Uhr machten wir uns zu Fuß auf zum bei Google Maps mit 4,8 Sterne bewerteten Restaurant Cristina.

Zusammen mit den überraschend großen Pisco Sour kamen auch Maiskörner und ein pikanter scharfer Dip an den Tisch.

i2510251030.jpg


Als Vorspeise sollten es dann Jakobsmuscheln sein, die mit Parmesam überbacken waren. Superlecker!

i2510251031.jpg


Als Hauptspeise hatte ich das Fischfilet des Tages gewählt.

i2510251032.jpg


Für +1 sollte es Tintenfisch sein.

i2510251033.jpg


Als Nachtisch teilten wir uns einen Maracuja-Käsekuchen, der ebenso wie die Hauptgänge sehr gut schmeckte.

i2510251034.jpg


In der Dunkelheit spazierten wir die ca. zehn Minuten zu Fuß zurück zum Hotel.

i2510251035.jpg


Dort spazierten wir noch etwas umher und erkundeten das Pier, an dessen Ende sich ein heute geschlossenes Restaurant befand.

i2510251036.jpg


i2510251037.jpg
 

HU+

Reguläres Mitglied
26.10.2016
81
25
HAM
Vielen Dank bis hierhin zu dem sehr interessanten und ausführlich geschriebenen TR!
Retroperspektiv: Seid ihr ein wenig enttäuscht darüber Machu Picchu am zweiten Tag nicht noch einmal vom nahen angesehen zu haben?
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Vielen Dank bis hierhin zu dem sehr interessanten und ausführlich geschriebenen TR!
Retroperspektiv: Seid ihr ein wenig enttäuscht darüber Machu Picchu am zweiten Tag nicht noch einmal vom nahen angesehen zu haben?

Ja, retrospektiv hätten wir das gerne noch mitgenommen. An dem konkreten Morgen hatte es sich aber richtig angefühlt, sich zu regenieren und den Tag entspannt zu genießen. Ehrlicherweise glaube ich aber auch nicht, dass das Durchschreiten von Machu Picchu uns bleibendere bzw. besonderere Erinnerungen gebracht hätte als der Aufstieg mit den atemberaubenden Blicken auf die Inkastadt am Vortag. Es hätte den Besuch gefühlt jedoch kompletter gemacht.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 14 - Mit neuem Mietwagen zum Naturreservat Paracas

Ich war mal wieder deutlich vor +1 wach. Da er noch tief und fest schlief, begab ich mich leise ins Wohnzimmer und schloss die Tür hinter mir. An der Kaffeemaschine bereitete ich mir dann einen Kaffee zu.

i2510261001.jpg


Die Maschine kam mir bekannt vor. Es war gute 4,5 Jahre her, dass ich mir an einem baugleichen Modell am ersten Tag unserer damaligen 15-tägigen Quarantäne im Le Méridien Bangkok einen Espresso zubereitete. So wurden bei Kaffeeduft und dem vertrauten Geräusch der Maschine Erinnerungen wach.

Mit meinem Kaffee setzte ich mich nach draußen und schaute auf den noch menschenleeren Pool und das Meer.

i2510261002.jpg


Als +1 und ich dann auf der fast leeren Terrasse des ansonsten ziemlich vollen Restaurants unser Frühstück genossen, signalisierte mir mein Handy auf meiner peruanischen ESIM einen Anruf einer mir unbekannten peruanischen Rufnummer. Ich ging ran und war total überrascht, dass um ca. 9:45 Ortszeit bereits ein Sixt-Mitarbeiter mit unserem Ersatz-Mietwagen vor Ort war. Ich lief schnell zurück zu unserem Zimmer, um den Autoschlüssel unseres aktuellen Mietwagens aus dem Safe zu holen.

An der Rezeption traf ich dann auf einen freundlichen älteren Herren, der erklärte, dass er für uns bereits um 4:30 aufgestanden sei. Wir machten uns auf den Weg zum auf der anderen Straßenseite liegenden Parkplatz, wo er unseren aktuellen Mietwagen intensiv begutachtete und fotografierte.

i2510261003.jpg


Er wirkte leicht vorwurfsvoll, dass der Tank unseres Mietwagens ziemlich leer war. Ich erklärte, dass wir diesen auch nur mit knapp halbvollem Tank übernommen hätten und diesen im Ungewissen, wie es weiter gehen würde, nicht volltanken wollten.

i2510261004.jpg


Er erklärte, dass er den neuen Mietwagen für uns extra gerade noch vollgetankt hätte. Die Tankdifferenz unseres bisherigen Mietwagens müssten wir dann bei Rückgabe des neuen Mietwagens in Lima zahlen. Ich fragte mich, ob man da als Autovermieter nicht drüber hinwegsehen sollte, denn hatten wir aufgrund des defekten Mietwagens ja durchaus auch einige Unannehmlichkeiten gehabt. Da wären die knapp 20 Liter verbranntes Benzin vielleicht auch vernachlässigbar bzw. eine angemessene Kompensation. Aber ich wollte nicht diskutieren, zumal ich dem Mitarbeiter ja sehr dankbar war, sich so früh auf den Weg gemacht zu haben.

Nachdem ich den Wagenschlüssel übergeben hatte, fuhr er uns zur Hotelvorfahrt, wo noch der neue Mietwagen stand. Diesen fotografierten wir Beide ebenfalls intensiv, zumal dieser mehr Vorschäden hatte als der bisherige Kia.

i2510261005.jpg


i2510261006.jpg


Ich hielt noch Tacho und Tankstand fest, der tatsächlich einen vollen Tank anzeigte.

i2510261007.jpg


Bevor ich den Wagen dann auf einen Parkplatz fuhr, erklärte ich dem freundlichen Sixt-Mitarbeiter nochmal, was genau das Problem mit dem alten Mietwagen war. Er meinte, dass er den Wagen zurück in Lima auf der Hebebühne untersuchen würde. Aber erst zwei Tage später, da am Folgetag Feiertag sei. Ich empfahl ihm, nicht zu schnell zu fahren. Anschließend verabschiedete er sich und fuhr davon.

Zurück im Frühstücksrestaurant setzte ich das Frühstück fort. Der Kaffeefluss war hier auch nicht so viel besser als im Sheraton Lima, aber wir hatten ja auch Zeit und genossen das Frühstück auf der Terrasse.

Gegen Mittag machten wir uns dann auf den Weg von unserem Zimmer zum neuen Mietwagen, nicht ohne einen genaueren Blick auf den Hotelstrand in vollem Sonnenschein zu werfen.

i2510261008.jpg


i2510261009.jpg


Mit dem Mietwagen fand ich nach ein paar Wirrungen den Weg zur Hauptstraße PE-28, die wir in südlicher Richtung befuhren. Unser Ziel war das Naturreservat Paracas. Irgendwann winkte man uns von der Straße auf einen Parkplatz, an dem die Nationalparkgebühr zu entrichten war. Dies war schnell erledigt, sodass ich wenig später wieder Gas geben konnte.

i2510261010.jpg


i2510261011.jpg


Wir hielten kurz an einem Schild, dass die Wege zu den verschiedenen Attraktionen des Naturreservates mit Richtungsangaben ausschilderte.

i2510261012.jpg


Unser erster Halt galt dem archäologischen Museum, für dessen Besuch ein Eintritt von knapp 2 Euro pro Person fällig wurde. Glücklicherweise verließ mit unserem Eintreffen eine größere (deutschsprachige) Reisegruppe das Museum, sodass wir das Museum mit nur sehr wenigen anderen Besuchern teilen mussten. Mir kam die Reiseleiterin der Gruppe übrigens irgendwie bekannt vor und ich fragte mich, ob das die gleiche deutschsprachige Reiseleiterin war, die ich am Condor-Aussichtspunkt in der Nähe von Arequipa vor ca. einer Woche gesehen hatte.

i2510261013.jpg


i2510261014.jpg


i2510261015.jpg


Wir lernten einiges über die verschiedenen Epochen und Kulturen, die hier in der Region gelebt hatten.

i2510261016.jpg


i2510261017.jpg


Etwas verstörend wirkten die Beschreibungen, wie frühere Kulturen offenbar Techniken angewendet hatten, um den Schädel von Neugeborenen nach ihren eigenen Vorstellungen zu deformieren.

i2510261018.jpg


Die Schilderungen, wie man Tote mumifiziert und als Paket in Erdlöcher beerdigt hatte, klang da schon verständlicher.

i2510261020.jpg


i2510261021.jpg


Die Kunstobjekte dieser Kulturen wirkten nicht minder interessant.

i2510261019.jpg


i2510261022.jpg


Von vor dem Museumseingang blickten wir zurück auf den Ort Paracas, wollten aber in der prallen Sonne den Fußweg zum Ufer nicht laufen.

i2510261023.jpg


i2510261024.jpg


Anschließend fuhr ich uns weiter zum "Mirador Playa Roja", also dem Aussichtspunkt am roten Strand.

i2510261025.jpg


i2510261026.jpg


i2510261030.jpg


i2510261029.jpg


In die andere Richtung konnte man zum Lagunilla-Strand blicken, wo es mehrere Restaurants gab. Im Hintergrund sieht man dann auch die Straße, über die es für uns weiter gehen sollte.

i2510261027.jpg


i2510261028.jpg


Gute zehn Minuten später parkte ich unseren Wagen dann am "Playa La Mina".

i2510261031.jpg


i2510261032.jpg


Wir ließen den Imbiss und Kiosk hinter uns und spazierten zum eigentlichen Strand.

i2510261033.jpg


i2510261035.jpg


i2510261034.jpg


i2510261036.jpg


Wir spazierten zum Ende des Strandes und blickten auf das Treiben der anderen Strandbesucher aber auch der lokalen Fauna. Wir konnten in der Ferne Seelöwen erspähen (aber leider nicht fotografieren). Dazu war es spannend zu sehen, wie Vögel hier sehr zielgenau Fische von der Wasserobfläche fingen.

i2510261039.jpg


i2510261040.jpg


i2510261037.jpg


i2510261038.jpg
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 14 - Mit neuem Mietwagen auch erfolgreich zurück zum Hotel oder Essen sowohl etwas günstig als auch etwas teuer

Irgendwann spazierten wir zurück zum Auto. Ich wollte uns gerade in Richtung des Nachbarstrandes fahren, da gestikulierte ein älterer Herr wild und kam auf unser Auto zu. Er schien Parkgebühren kassieren zu wollen. Ich fragte mich, ob er dies rechtmäßig oder für seine eigene Tasche tat. Nachdem wir aber bereits eine signifikante Gebühr für das Befahren des Nationalreservat bezahlt hatten, ging ich stark davon aus, dass das Parken in diesem inklusive sein musste. Auch mein Bauchgefühl sagte mir, dass hier jemand auf der Suche nach leichtgläubigen Besuchern war. Ich ignorierte ihn und fuhr davon, was auch kein Problem sein sollte.

Der Nachbarstrand "Playa Raspon" war halbwegs verlassen, denn hatte hier Alles geschlossen und nur ein weiteres Auto parkte auf dem Areal.

i2510262001.jpg


Wir spazierten die zahllosen Stufen Richtung Strand.

i2510262002.jpg


i2510262003.jpg


i2510262004.jpg


i2510262005.jpg


Uns kamen die anderen Besucher entgegen, nachdem diese den Strand offenbar ausreichend genossen hatten. Wir grüßten und begaben uns selbst nach unten. Nachdem wir die Landschaft genug aufgesogen hatten, erklommen wir die Stufen zurück und ich fuhr uns wieder zurück.

Der nächste Halt sollte der Aussichtspunkt "Istmo II" sein.

i2510262006.jpg


i2510262007.jpg


i2510262008.jpg


i2510262009.jpg


i2510262010.jpg


Nachdem es mittlerweile fast 15 Uhr geworden war, wurden wir hungrig. Wir verließen das Naturreservat und suchten bei Google Maps nach Restaurants in Paracas. Keines der von mir zuvor markierten Restaurants schien noch zu existieren. Zufällig passierten wir unweit des Hotels ein einfaches Restaurant, das mit günstigen Mittagsmenüs warb. Ich bog in die nächste Seitenstraße, um am Straßenrand entgegen der Fahrtrichtung zu parken, nur um beinahe in ein entgegenkommendes Auto zu fahren. Wir Beide hupten und ich fühlte mich direkt schuldig, hungrig und mit Aussicht auf Nahrung nicht aufgepasst zu haben. Zur Entschuldigung für meine forsche Fahrweise faltete ich meine Hände vor meiner Brust zu einem thailändischen Wai und schaute leicht devot in Richtung des anderen Verkehrsteilnehmers. Der schien ganz entspannt zu sein und winkte mir fröhlich zu.

Im Restaurant gab es noch mehr internationale Gäste, wenngleich man kein Englisch sprach. Wir prüften das Mittagsmenü. Einerseits bot dieses sehr günstige Preise und andererseits klang es auch nicht schlecht.

i2510262014.jpg


Für mich sollte es als Vorspeise Ceviche sein, die ganz ordentlich schmeckte.

i2510262011.jpg


Für +1 sollte es der Avocadosalat sein, der deutlich einfach an den Tisch kam. Nachdem sich der Menüpreis aber nach der gewählten Vorspeise richtete, war seine Wahl dann auch zu recht etwas günstiger.

i2510262012.jpg


Nachdem der Fisch (nicht überraschend für die Uhrzeit) bereits ausverkauft war, sollte es als Hauptgang für uns beide "Churrasco" sein, was sich als eher kleiner und sehr dünner Fleischlappen herausstellte, der mit viel Reis und Linsen serviert wurde.

i2510262013.jpg


Für die knapp 5 bzw. 3,75 Euro war das schon echt in Ordnung. Satt fuhr ich uns zurück zum Hotel, wo wir den weiteren Nachmittag faulenzen sollten.

Nicht nur weil das Restaurant Cristina, mit dem wir am Vorabend sehr zufrieden waren, heute Ruhetag hatte, wollten wir heute Abend mal das Hotelrestaurant zum Abendessen probieren. Obwohl das Hotel u.a. aufgrund des anstehenden Feiertages sehr gut (mit einheimischen Familien) ausgelastet war, konnten wir auch ohne Reservierung gegen kurz nach 20 Uhr einen schönen Zweiertisch direkt am Fenster erhalten. Dennoch waren wir aber bei weitem nicht die einzigen Gäste des Abends, zumal zahlreiche größere Gruppen um uns herum für einen ziemlichen Lautstärkepegel sorgten.

Kurz nach der Bestellung wurde uns neben der Flasche Sprudelwasser auch die gewünschte Flasche peruanischer Weißwein an den Tisch gebracht und daraus eingeschenkt. Der Intipalka Patrimonial schmeckte angenehm trocken aber dennoch leicht fruchtig.

i2510262015.jpg


Eine Viertelstunde später erhielt ich mein japanisch bzw. nikkei angehauchtes Ceviche mit viel Sojasauce.

i2510262016.jpg


Für +1s Vorspeise gab es deutlich mehr Showeinlage. Er hatte sich für das "Tiradito Nitrogenado" entschieden. Tiradito ist normalerweise dünn aufgeschnittenes rohes Fischfilet, das mit einer oder mehreren sehr würzigen Saucen überdeckt wird. Hier sollte jedoch der rohe Fisch mit einer Sauce bedeckt werden, die zuvor mit flüßigem Stickstoff schockgefroren wurde. Die Sauce wurde vor unseren Augen mit flüßigem Stickstoff, der aus einer Thermoskanne in die Sauciere geschüttet wurde, verrührt und damit gefroren. Das hatte allein aufgrund des "Nebels", der aus der Sauciere aufstieg, schon etwas.

i2510262017.jpg


Geschmacklich war +1 dann auch zufrieden.

Eine gute halbe Stunde später ging es für mich mit Fischfilet mit einer sehr leckeren Knoblauchsauce, Gemüse und Kartoffeln weiter. Das schmeckte sehr gut, wenngleich ich Zucchini nicht wirklich schätze und mir diese hier entsprechend etwas zu viel waren.

i2510262018.jpg


+1 hatte mit seiner Reispfanne mit Jakobsmuscheln offenbar keine schlechtere Wahl getroffen.

i2510262019.jpg


Auch wenn wir ein Dessert ausschlugen, gab es kostenlos eine Pralinenauswahl zum Abschluss unseres Abendessens.

i2510262020.jpg


Kurz darauf fragte ich nach der Rechnung, die ich gegen 22 Uhr dann unterzeichnete und auf unser Zimmer schreiben lies, nachdem mir beim Check-in eröffnet wurde, dass ich den präsentierten 25USD-Marriott-Gutschein, den ich von Marriott Bonvoy aufgrund meines anstehenden Geburtstags erhalten hatte und der nur bis zum Monatsende gültig sein würde, nur auf F&B-Ausgaben einlösen könnte.

i2510262021.jpg


Wenn man das örtliche Preis- & Lohnniveau berücksichtigt, war das Essen für ein 5*-Hotel noch fair bepreist. Den Wein empfanden wir jedoch bei der Qualität leider überteuert. Da wir aber einen schönen Abend hatten und uns ja auch noch über 25 USD Geburtstagsrabatt erfreuen konnten, konnten wir damit leben.

PS: Ca. 4 peruanische Soles entsprechen einem Euro.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 15 - Huacachina

Auch heute konnten wir das Frühstück wieder auf der ruhigen Terrasse des Frühstücksrestaurants einnehmen. Im Frühstückrestaurant war es jedoch sehr wuselig. Tatsächlich hatten wir ja gelernt, dass heute ein Feiertag sei (Angamos Battle Celebration), sodass offenbar viele Familien das verlängerte Wochenende nutzten. Dennoch konnten wir uns gut für den Tag stärken.

Gegen 11:30 hatten wir dann unsere Unterkunft verlassen und uns auf den Weg zum Parkplatz gemacht.

i2510311001.jpg


Von dort lenkte ich unseren Mietwagen zur Hauptstraße und anschließend auf die Panamericana weiter Richtung Süden. Mehrfach mussten wir in eher kleinen Orten an Ampeln halten, wo immer eine Armada an Straßenhändlern in Richtung der wartenden Autos strömte, um ihre diversen Waren anzubieten. Auch wenn eine Unterstützung dieser Händler vielleicht eine gute Idee gewesen wäre, waren wir uns weder sicher, was angeboten wurde, noch was faire Preise gewesen wären. Wir ignorierten diese daher.

Nach einer guten Stunde Autofahrt erreichten wir die Stadt Ica. Hier gab es viele Ampeln und sehr chaotischen Verkehr, welcher vor Allem von unzähligen lokalen Tuktuks dominiert wurde, die anders aussahen als in Thailand, aber nicht minder rücksichtslos fuhren. Es wurde ähnlich wie in Lima gedrängelt, sehr viel gehupt und Verkehrszeichen schienen maximal eine Empfehlung zu sein. Ich folgte der Google Maps Navigation, um von Ica zur Wüstenoase Huacachina zu finden. Aufgrund einer länglichen Baustelle war das letzte Stück aus Ica heraus sehr holprig. Anschließend ging es eine asphaltierte Straße hinauf und danach hinab, um in die Oase in der Wüste zu gelangen.

An der Einfahrt in den kleinen Oasenort warteten zahllose Personen, die mit Schildern in ihren Händen für irgendwas warben. Ich fuhr langsam an ihnen vorbei und war etwas irritiert, dass uns eine der Personen zu Fuß hinterher lief. Ich fragte mich, ob ich hätte anhalten müssen, um ggf. eine Eintritts- oder Zufahrtsgebühr bezahlen zu müssen, entschied mich allerdings, die Person zu ignorieren, da weder die Person noch die Zufahrt nicht so wirkten, als müsse man hier eine staatliche / offizielle Gebühr zahlen. In der kurzen Sackgasse parkte glücklicherweise ein Auto aus, das entlang der Straße geparkt hatte. Ich wartete kurz und konnte wenig später den Parkplatz übernehmen. Zu meiner Überraschung versuchte die Person, die uns hinterher gelaufen war, mir mit Handzeichen das Einparken zu erleichtern, was aber nicht nötig war. Nach dem Aussteigen erkannte ich das eigentliche Anliegen dieser Person: Man wollte uns einfach eine Buggytour verkaufen, was wir aber ablehnten.

i2510311002.jpg


Nachdem wir dann an einem kleinen Verkaufsstand günstige Eintrittskarten (<1 Euro pro Person) erworben hatten, konnten wir die Düne erklimmen.

i2510311003.jpg


Nach einer Weile fanden wir einige Informationen zu dem Ort.

i2510311004.jpg


i2510311005.jpg


Schon nach einem kleinen Aufstieg wirkte der Blick zurück auf die Wüstenstadt umrundet von Dünen interessant.

i2510311006.jpg


Wir wollten jedoch noch etwas mehr Höhe gewinnen.

i2510311007.jpg


Wir blickten dazu auf den Buggyparkplatz, von denen offenbar die Buggytouren starteten, die an jeder Ecke angeboten wurden. Die adrenalintreibenden Fahrten die Dünen hinauf und vor allem hinunter waren jedoch nicht nach unserem Geschmack, sodass wir die Angebote ignorierten.

i2510311008.jpg


Wir spazierten lieber weiter nach oben und genossen die Aussicht.

i2510311009.jpg


i2510311010.jpg


i2510311011.jpg


Noch etwas weiter oben konnte man dann auch in der Ferne die Zufahrtsstraße nach Huacachina und dahinter die Stadt Ica erkennen.

i2510311012.jpg


Während des Rückweges zu Fuß hielt ich nochmal die Dünenlandschaft inklusive der zahllosen Buggys, die sich teilweise in ziemlich ramponierten Zustand befanden, fest.

i2510311013.jpg


Wir erkundeten noch ein wenig der Ort, der jedoch maximal touristisch, überteuert und nicht ganz so sehenswert wirkte.

i2510311014.jpg


i2510311015.jpg


i2510311016.jpg


Gegen Nachmittag ging es dann langsam wieder in Richtung Ica. Dort suchten wir ein Restaurant, konnten das bei Google Maps gut bewertete Restaurant jedoch in der Realität nicht finden. Eher durch Zufall entdeckten wir die "Cevicheria El Muelle", die gut aussah und sehr gut besucht war. Ich musste zwar von der Hauptstraße ein kleines Stück entgegen der Fahrtrichtung durch eine Einbahnstraße fahren, aber der Zweck heiligte die Mittel.

Vor Ort waren dann alle Tische belegt. Wir mussten daher ein wenig warten, bevor wir einen Platz in diesem offenbar sehr beliebten Restaurant einnehmen konnten, wo ich dann direkt die Speisekarte studierte.

i2510311017.jpg


Schnell kam eine Karaffe Chicha an den Tisch sowie die üblichen gerösteten Maiskörner mit Dip.

i2510311018.jpg


i2510311019.jpg


Ca. 20 Minuten nach unserem Eintreffen hier erhielt +1 seine frittierten Tintenfischringe.

i2510311020.jpg


Endlich konnte er die mitgebrachte thailändische "Seafood Dipping Sauce" auspacken und sein spätes Mittagessen pimpen.

i2510311021.jpg


Wenig später kam dann auch die von mir gewählte "Ronda Marina" an den Tisch.

i2510311022.jpg


Auf 7 Uhr gab es Tiradito (rohes Fischfilet mit einer sehr aromatischen Sauce), auf 10 Uhr paniertes und frittiertes Fischfilet mit frischen Zwiebeln, auf 1 Uhr marinierte Miesmuscheln mit verschiedenen fein gehackten Gemüsen und Kräutern (auf Jakobsmuschelschalen), auf 4 Uhr Ceviche mit viel weißem Mais und in der Mitte gebratenen Reis mit Meeresfrüchten und einer leckeren Sauce.

Ich muss wohl nicht erwähnen, dass +1 mir helfen musste. Dazu schmeckte Alles wirklich gut, wobei der Fakt, dass wir hier offenbar die einzigen nicht-peruanischen Gäste waren, zum Erlebnis (und vielleicht auch unterbewusst zum Geschmack) beigetragen haben.

Nachdem die Rechnung bezahlt war, fuhr ich uns zurück zum Hotel und war froh, nachdem ich den leicht chaotischen Verkehrs Icas hinter uns lassen konnte. Am Hotel ruhten wir uns dann etwas aus.

Gegen 17 Uhr spazierten wir dann langsam vom Hotel in Richtung des Stadtzentrum von Paracas und wechselten dort schnell an den Strand.

i2510311023.jpg


i2510311024.jpg


i2510311025.jpg


Irgendwann erreichten wir die Strandpromenade von Paracas, die jedoch weniger gut besucht war, als es sich die hier zahllosen Gastronomiebetriebe möglicherweise gewünscht hatten.

i2510311026.jpg


i2510311027.jpg


Irgendwann spazierten wir zurück zum Hotel und ersparten uns heute ein Abendessen, nachdem uns das späte und üppige Mittagessen immernoch sättigen sollte. Auf unserem Balkon genossen wir noch etwas den Ausblick auf das Meer, bevor ich ein wenig am Reisebericht schrieb.
 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
9.211
2.961
seid ihr auch mal in die andere richtung spaziert - dem strand entlang? da gibt es so viele schöne ferienhäuser/wochenendhäuser ....

IMG_7945.jpeg

IMG_1159.jpeg

IMG_7943.jpeg

IMG_7942.jpeg

IMG_7941.jpeg

IMG_7940.jpeg

Wir waren mal in dem ehemaligen Hilton Doubletree, das jetzt ein "The Legend by Hyatt" ist ... Das liegt am Rand von Paracas wo es in den Nationalpark übergeht. Wir sind zwei, dreimal dem Meer entlang ins Dorf gelaufen und kamen da bei diesen schönen Villen vorbei.
 

Anhänge

  • IMG_1157.jpeg
    IMG_1157.jpeg
    839,2 KB · Aufrufe: 0

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
seid ihr auch mal in die andere richtung spaziert - dem strand entlang? da gibt es so viele schöne ferienhäuser/wochenendhäuser ....

Das hatten wir tatsächlich unwissenderweise nicht gemacht. Allerdings war uns schon aufgefallen, dass es in Paracas einige gut gesicherte Anwesen gab. Unser Eindruck, dass Paracas ein Wochenendziel für bessergestellte Einwohner Limas ist, ist damit wohl bestätigt.

Ehrlicherweise fanden wir aber weder den Strand, noch die Promenade oder das kulinarische Angebot in Paracas so wirklich gut. Aber in Paracas schien konstant die Sonne, wo über Lima meist ein Nebel hing. Insofern mag das bereits ein guter Grund für die ca. 3,5 Stunden Autofahrt (mit nicht probelmatischem Mietwagen) sein.
 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
9.211
2.961
Ja, sonderlich schön war Paracas nicht (wobei man jetzt nicht mit Karibik-Stränden vergleichen kann - es ist ja hier Pazifikküste) - für drei Tage Entspannung war es okay - mit Day Trip zu den Nazca-Linien ...

IMG_0732.jpeg

IMG_0731.jpeg

IMG_0733.jpeg

Huacachina hat mich nie wirklich interessiert - fand ich viel zu touristisch.

Die schönsten Strände Perus sollen übrigens im Norden liegen - bei Màncora. Ist nur irgendwie schwer zu erreichen :(

Limeños fahren im Sommer hauptsächlich nach Punta Hermosa - etwas südlich von Lima hat mir meine Sprachlehrerin in Peru erzählt.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.493
10.640
LEJ
Die schönsten Strände Perus sollen übrigens im Norden liegen - bei Màncora. Ist nur irgendwie schwer zu erreichen :(
So isses. Flug nach Tumbes ab Lima, von dort aus mit dem Mietwagen Richtung Süden fahren.
Die Ecke ist ganz nett, das Essen gut, das Wasser kalt und eine Woche war zu lang.
 

Anhänge

  • IMG-20230511-WA0003.jpg
    IMG-20230511-WA0003.jpg
    377,3 KB · Aufrufe: 30
  • IMG_20230512_150452.jpg
    IMG_20230512_150452.jpg
    3 MB · Aufrufe: 29
  • IMG-20230511-WA0005.jpeg
    IMG-20230511-WA0005.jpeg
    925,3 KB · Aufrufe: 29
Zuletzt bearbeitet:

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.493
10.640
LEJ
Talara soll näher sein (südlich von Mancora). Da fliegt LATAM auch dreimal täglich hin.
Das ist richtig. Bei uns war der Ticket Preis nach Tamara so günstig, dass der Mietwagen im Vergleich zu Talara für uns "kostenfrei" für die sechs Buchungstage dabei war und Zeit hatten wir auch.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 16 - Wein, Polizeiabzocke, Eis und eine weitere Inkastätte

Aufgrund der anstehenden Rückfahrt nach Lima standen wir heute etwas früher auf. Somit konnten wir heute keinen der zehn (?) Plätze auf der Terrasse des Frühstücksrestaurants erhalten und mussten im deutlich wuseligeren, lauteren und volleren Restaurant Platz nehmen. Aber auch hier konnten wir uns gut für den Tag stärken. Gegen 10 Uhr spazierten wir zurück zu unserem Zimmer.

i2511011001.jpg


Wir waren überrascht, dass vor dem Aufgang zu diesem gerade ein Service-Wagen parkte. Wir dachten uns Nichts dabei und nahmen die Stufen hinauf zu unserem Zimmer, wenngleich uns ein Mitarbeiter folgte, der +1 einen Teller mit Süßem und der Aufschrift "Happy Birthday Daniel" überreichte. +1 erklärte dem Mitarbeiter auf Englisch, das ich zwar in drei Tagen Geburtstag hätte, aber nicht Daniel heißen würde. Der Mitarbeiter verstand das wohl nicht wirklich und zeigte einen Zettel, auf dem unsere Zimmernummer stand. Nachdem wir den Teller partout nicht annehmen wollten, zog der Mitarbeiter mit dem Teller von dannen.

Während wir unsere Koffer packten, klopfte es ca. eine halbe Stunde später an unserer Zimmertür. Der Mitarbeiter war zurück und überreichte nun einen Teller mit der Aufschrift "Feliz Cumpleaños Michael". Der Name stimmte nun, wenngleich mein Geburtstag weiterhin erst drei Tage später war. Meine (relativ abergläubige) Großmutter sagte zwar immer, dass Geburtstagsglückwünsche vor dem eigentlichen Geburtstag Unglück bringen würden, aber einerseits bin ich deutlich weniger abergläubig und andererseits hatten wir ja schon genug Unglück auf diesem Urlaub (Kofferverspätung, 3h Flugverspätung auf CUZ-LIM und den Defekt am Mietwagen) erfahren, womit das Unglück, das wir mit dem Vertilgen der Geburtstagssüßigkeiten abergläubigerweise verdient hätten, bereits ausgeglichen gewesen sein dürfte.

i2511011002.jpg


Gegen 11 Uhr checkten wir schließlich aus. Die beim Check-in vorgezeigte 25USD-E-Gift-Card, die ich ein paar Tage zuvor von Marriott Bonvoy aufgrund meines anstehenden Geburtstages per E-Mail erhalten hatte und die nur bis zum Monatsende gültig war, wurde automatisch auf unseren Restaurantbesuch angerechnet. Ob eine Anrechnung auf die Übernachtungskosten hier entgegen der Bedingungen nicht möglich war oder man nur zufällig die Anrechnung auf den Restaurantbesuch vornahm, war nicht ganz klar.

Eine Stunde später erreichten wir die erste Mautstation kurz hinter der Stadt Chincha.

i2511011003.jpg


Die Zahlung war wieder mit der Advanzia Hilton Kreditkarte möglich, wobei der Mitarbeiter den Betrag tatsächlich manuell in ein etwas altbackenes Terminal eingeben musste und einem für eine kontaktlose Zahlung entgegenstrecken.

Bereits vor der Mautstation war die Panamericana hier mit zahlreichen Verkaufsständen / -läden gesäumt, die lokalen Wein und andere Produkte anboten. +1 war sehr neugierig, sodass ich kurz hinter der Mautstation an einem der unzähligen Läden anhielt.

i2511011005.jpg


i2511011004.jpg


Wir waren die einzigen Kunden. Kurz nach unserem Eintreffen erschien eine Verkäuferin, die uns auf Spanisch beraten wollte. Nachdem sie kein Englisch sprach und mein bisschen Spanisch nicht ausreichte, war Google Translate unser Freund. Wir schauten uns etwas um.

i2511011006.jpg


i2511011007.jpg


i2511011008.jpg


Neben Wein und Pisco gab es "Macerado", was Obststücke eingelegt in Alkohol zu sein schienen. Auch entdeckten wir "Feigenwein" und "Maracujawein". Alles, was die freundliche Dame uns zum Probieren gab, war unglaublich süß. Am Ende kauften wir je eine Flasche "Premium Pisco", "Macerado" und trockenen Rotwein, wobei wir genau diese drei Sachen nicht probiert hatten und uns die Spannung für Daheim aufhoben. Preislich war der Einkauf mit in Summe ca. 15 Euro aber fair bepreist, wenngleich man bestimmt noch hätte handeln können.

i2511011009.jpg


Im weiteren Verlauf der Fahrt wurde es dann unangenehm. Wir wurden von einem Polizeifahrzeug überholt, welches direkt die Sirene aufheulen ließ. Man gab Handzeichen, dass ich auf dem Standstreifen anhalten sollte. Ich war mit ca. 120 km/h (bei erlaubten 100 km/h) unterwegs und hatte ja auch etwas Alkohol bei der Verkostung getrunken, wenngleich auch in Peru eine Grenze von 0,5 Promille galt, die ich sicher mit den paar Pfützen (Feigen-)Wein und Macerado nicht überschritten hatte. Dennoch war ich sehr nervös und hielt an.

Schnell merkten die beiden Polizisten, dass wir der spanischen Sprache nicht mächtig waren, zumal ich den Tipp der Sixt-Mitarbeiterin konsequent befolgte, so zu tun, als könnte ich rein gar kein Spanisch und mich auch mit dem Englischen schwer tun sollte. Leider klappte der Trick nicht, die Polizisten damit abzuschrecken. Auch hier bediente man sich Google Translate. Mir wurde erklärt, dass ich ohne Abblendlicht auf der Panamericana unterwegs war. Dies wäre gefährlich und eine absolute Pflicht. Ich erinnerte mich, dass uns die sehr freundliche Sixt-Mitarbeiterin in Lima darauf hingewiesen hatte, auf der Autobahn das Abblendlicht einschalten zu müssen, sodass ich dies bereits eingeschaltet hatte, als ich in Lima bei Sixt vom Hof fuhr. Hier hatte ich dies tatsächlich vergessen und war ehrlicherweise auch am Vortag ohne Abblendlicht auf der Autobahn unterwegs gewesen. Meine überhöhte Geschwindigkeit und den sehr moderaten Alkoholkonsum meinerseits hatte man hingegen wohl nicht bemerkt.

Ich formte meine Hände zu einem thailändischen Wai und äußerte sehr demütig mehrfach "Sorry, sorry, I did not know.", was den Polizisten jedoch nicht beeindrucken sollte. Ich fügte hinzu, dass es doch hellichter Tag mit bestem Sonnenschein sei, wo das Abblendlich doch ohnehin keinen Unterschied machen würde. Er verstand dies augenscheinlich nicht, sodass ich dies mit Google Translate auf Spanisch übersetzte. Er schüttelte nur den Kopf und erklärte, dass ich nun 500 Soles (ca. 125 Euro) zahlen müsse. Ich wirkte geschockt und schaute ihn ungläubig an. Er erwiderte darauf: "Not 500 Dollars, 500 Soles!" Als ob ich auch nur ansatzweise 500 Dollars als reale Strafe für dieses Bagatelldelikt gehalten hätte.

Ich erinnerte mich daran, dass mir die Sixt-Mitarbeiterin sagte, bloß nicht vor Ort eine Strafe an einen Polizisten zu bezahlen. Ich sollte auf ein Ticket bestehen und idealerweise mit dem Polizisten dazu auf die Wache fahren. Ich sagte entsprechend "Ticket!". Er tippte länger in sein Handy und zeigte mir dann die englische Übersetzung, die sehr klar fragte, wie viel ich bereit sei, vor Ort zu bezahlen, um nicht mit ihm auf die Polizeiwache fahren zu müssen, die sehr weit entfernt sei. Instinktiv sagte ich 100 Soles (ca. 25 Euro). Er schaute sehr ernst und sagte, dass ich mindestens das Doppelte bezahlen müsse. Es war natürlich total offensichtlich, dass wir hier über die Geldsumme verhandelten, die in seine eigene private Tasche geht. Ich sagte, dass mein letztes Gebot 150 Soles (also ca. 37 Euro) seien. Ich hielt dies zwar auch für viel zu viel, aber hatte ich weder Lust auf einen Umweg über eine Polizeistation und war mir dazu auch nicht sicher, was dieser offenbar gut schauspielern könnende Polizist sonst noch in petto hatte. Er nickte und 150 Soles wechselten den Besitzer. Es gab natürlich weder einen Beleg oder irgendwelche offiziellen Dokumente, nur den Hinweis, jetzt das Abblendlicht einschalten zu sollen, denn das wäre sonst sehr gefährlich. Ich schaltete es ein, wenngleich das so sinnlos wirkte, und fragte mich, ob das das Unglück war, das wir mit dem Verzehren des Geburtstagskuchens drei Tage vor meinem Geburtstag heraufbeschworen hatten.

Eine Weile später erreichten wir den Abschnitt der Panamericana, der von zahlreichen Eisverkäufern gesäumt war. +1 hatte diese bereits auf der Hinfahrt bemerkt und wollte auf der Rückfahrt dort Eis essen, sodass wir einen Eisstand auswählten, hinter dem ich anhielt und parkte.

i2511011015.jpg


i2511011014.jpg


i2511011013.jpg


Es gab viele Eissorten, die wir von zu Hause nicht kannten.

i2511011010.jpg


+1 wählte Lucuma und Guanabana.

i2511011011.jpg


Für mich sollte es Coco und Aguaymanto (Physalis / Kapstachelbeere) sein.

i2511011012.jpg


Alle vier Sorten schmeckten wirklich gut und waren eine gute Ablenkung von der korrupten lokalen Polizei.

Auf der Rückfahrt wollte ich noch das Pachacamac Museum in Lurin mitnehmen, das wir knapp eine Stunde später erreichen sollten und das nur wenige Hundert Meter neben der Autobahn lag.

i2511011016.jpg


So ganz klar war mir nicht, was wir hier erwarten würden. Auch wurde uns an der Kasse nicht wirklich etwas erklärt. Wir erkundeten das Gelände und landeten so erst in einer Sonderausstellung zu Ethnien aus dem peruanischen Amazonasgebiet.

i2511011017.jpg


i2511011018.jpg


i2511011019.jpg


Wir schauten uns einen Übersichtsplan an, der irgendwie sehr klein wirkte, nachdem die Bilder bei Google Maps suggerierten, dass man hier auch die echten Überreste einer historischen Stadt besichtigen könne.

i2511011020.jpg


Nichtsdestotrotz schauten wir uns im nächsten Gebäude um, wo tatsächlich über die Geschichte Perus bzw. die verschiedenen präkolumbianischen Zivilisationen berichtet wurde.

i2511011021.jpg


i2511011022.jpg


i2511011023.jpg


Schließlich fanden wir eine Nachbildung der historischen Inkastadt, die wir hier eigentlich sehen wollten.

i2511011024.jpg


Es sollten noch ein paar Fotos alter Gefäße sein.

i2511011025.jpg


i2511011026.jpg


Nachdem wir die Ausstellung verlassen hatten, folgten wir dem einzigen Weg, der noch übrig blieb und von dem wir uns erhofften, dass uns dieser zu den Ruinen bringen würde. Eine Mitarbeiterin rief uns jedoch laut und latent unfreundlich hinterher. Der Weg war wohl nicht für Besucher vorgesehen. Wir waren sehr irritiert und gingen zurück zum Auto. Erst hier erkannten wir, dass die Ruinen hier mit dem Auto zu erkunden waren. So begaben wir uns mit unserem Kia schließlich auf den entsprechenden Weg.

i2511011027.jpg


i2511011028.jpg


i2511011029.jpg


i2511011030.jpg


i2511011031.jpg


i2511011032.jpg


Den Sonnentempel konnte man leider nur zu Fuß erklimmen. Man hätte an dessen Basis unten parken und diesen erklimmen müssen. Da es bereits 15:30 war und wir den Mietwagen bis 17 Uhr in Lima zurückgeben mussten, sparten wir uns die entsprechende Erkundung. So war der nächste Halt der Acllahuasi-Tempel.

i2511011033.jpg


i2511011034.jpg


i2511011035.jpg


Nachdem wir die Aussicht auf diesen genossen hatten, blickten wir noch zurück auf den Sonnentempel.

i2511011036.jpg


i2511011037.jpg


i2511011038.jpg


Anschließend begaben wir uns zur Ausfahrt und fanden zurück auf die Autobahn in Richtung Lima.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Tag 16 - Wieder zurück in Lima

Die Panamericana verlief noch ein wenig parallel zur Küste, bis es ein wenig später immer weiter landeinwärts ging. Irgendwann ging es dann ca. 90 Grad nach rechts. Dazu wurde der Verkehr immer dichter, denn wir hatten die Außenbezirke Limas erreicht. Nachdem es laut Google Maps nur noch wenige Kilometer bis zur Sixt-Filiale in Lima-Miraflores sein sollten, fragte ich mich, wo ich denn am besten tanken könnte. Als ich irgendwann rechts neben der Autobahn eine Tankstelle erkannte, bemühte ich mich, durch den dichten Verkehr zur Ausfahrt zu kommen. An der Tankstelle nahm ich eine lange Warteschlange wahr, die jedoch offenbar nur den Zapfsäulen für Autogas galt. Für "Regular" mussten wir nur kurz warten, bis das Auto vor uns betankt war, bevor (wie in Thailand) ein Mitarbeiter die Betankung unseres Wagens für uns übernahm. Vollgetankt konnte ich dann auch problemlos mit Kreditkarte bezahlen. Anschließend reihte ich uns zurück in den stauigen Verkehr auf der Panamericana ein.

Wir ignorierten die empfohlene Wegeführung von Google Maps, da ich gerne möglichst wenige Abbiegungen mitnehmen wollte. So fuhren wir auf der Autobahn noch ein Stück weiter, um dann an der Kreuzung mit der Av. Alfredo Benavides die Panamericana zu verlassen. Leider konnte man hier nicht links abbiegen, wie wir das eigentlich gemusst hätten. +1 ermittelte schnell eine Möglichkeit, wie wir nach dem Rechtsabbiegen relativ unkompliziert wenden konnten.

Der weitere Weg verlief zwar nur geradeaus, aber es war sehr stauig und ich musste immer wieder zwischen der linken und rechten Spur wechseln, da diese wechselseitig durch verschiedensten Verkehr blockiert waren. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich dann endlich rechts in die Av. la Paz abbiegen. Da Sixt in Lima-Miraflores in einer Einbahnstraße lag, musste ich kurz darauf noch 3x rechts abbiegen, bevor ich unseren Mietwagen endlich im Hof der Autovermietung abstellen konnte.

i2511012002.jpg


Ich hielt den finalen Kilometerstand ebenso fest wie den Fakt, dass der Tank prall gefüllt war.

i2511012001.jpg


Wir mussten einen Moment warten, bis die uns bereits von der Anmietung bekannte und sehr freundliche Mitarbeiterin aus ihrem Kämmerchen zu uns kam. Sie fragte, ob denn mit diesem Wagen Alles in Ordnung gewesen sei, was ich bestätigte. Ich fragte, was denn genau das Problem bei dem anderen Wagen gewesen war. Sie schien an die Grenzen ihrer Englischkenntnisse zu stoßen. Die Ursache für die lauten Geräusche schien eine Schraube gewesen zu sein, die sich von einer Abdeckung am Radkasten gelöst hätte. Auch wenn dies für mich nicht nach einer großen Sache klang, entschuldigte sie sich für die dadurch verursachten Unannehmlichkeiten und forderte freundlicherweise keine Kompensation für das von mir mit dem ersten Mietwagen verfahrene Benzin. Somit war ich versöhnlich. Nach noch ein paar Unterschriften überreichte sie mir eine Endrechnung, die genau dem Betrag entsprach, der mir auch bei der Buchung über die deutsche Sixt-Webseite Monate zuvor angezeigt wurde.

Aufgrund des recht günstigen Preises des Sheraton Lima wollte ich dieses eigentlich auch für die letzten vier Nächte in Lima und Peru buchen. Allerdings war die günstige Rate, die ich für die letzten beiden Aufenthalte dort gebucht hatte, von heute auf den Folgetag nicht verfügbar. Somit wäre für den gesamten Aufenthalt eine deutlich höhere Rate fällig geworden, sodass ich das Sheraton dann nur ab dem Folgetag für die bekannte günstige Rate gebucht hatte.

Für die anstehende Nacht hatte ich verschiedene Optionen recherchiert. Zufälligerweise war mir seinerzeit die American Express Platinum Offer für die Worldhotels aufgefallen. Tatsächlich gehörte u.a. das "Casa Andina Premium Miraflores" zu den Hotels, für die Amex 30% Zurückerstattung bot. Casa Andina schien eine lokale peruanische Hotelkette zu sein, die Hotels im ganzen Land jedoch in sehr verschiedenen Qualitäten anbot. Die drei "Premium"-Häuser der Kette in Lima wurden jedoch glücklicherweise auch bei Wordhotels gelistet. Dazu befand sind das erwähnte "Casa Andina Premium Miraflores" nur einen Block von der Sixt-Autovermietung entfernt, sodass wir noch vom Hof der Autovermietung ein Foto des Hotels machen konnten.

i2511012003.jpg


Bei Worldhotels selbst wäre das Hotel deutlich teurer gewesen als bei Buchung über die Webseite von Casa Andina selbst. Auch wenn ich mich direkt für das Bonusprogramm von Casa Andina angemeldet hatte, ging ich nicht von einem Statusmatch und in Folge einem kostenlosen Upgrade aus. Daher buchte ich über die Webseite der Hotelkette nicht das billigste Zimmer, sondern entschied für mich ein renoviertes größeres Zimmer mit King Size Bett. Zu meiner Freude sollten wir dann auch eines auf der 17. und damit zweithöchsten Etage des Hotels erhalten.

i2511012004.jpg


i2511012005.jpg


Wir zogen neugierig den Vorhang auf, um die Aussicht zu begutachten. Überraschenderweise fanden wir nicht nur eine sehr breite Fensterbank sondern auch noch ein Sitzkissen auf dieser vor.

i2511012006.jpg


Die Aussicht hier war schon sehr anders als vom Sheraton Lima Historic Center. Hier dominierten Hochhäuser.

i2511012007.jpg


i2511012008.jpg


Auch wenn wir aufgrund des ausgefallenen Mittagessens bereits sehr hungrig waren, wollten wir einmal kurz den Hotelpool auf der 3. (?) Etage des Hotels inspizieren.

i2511012009.jpg


Anschließend spazierten wir zu "La Lucha Sangucheria Criolla", wenngleich ich mit dieser Filiale fälschlicherweise nicht das Stammhaus dieses berühmten Sandwich-Ladens ausgewählt hatte, wenngleich sich das Stammhaus auch fußläufig vom Hotel befunden hätte. Vielleicht lag es daran, dass es hier nicht das Stammhaus war, dass wir ohne Wartezeit bestellen und leicht einen Sitzplatz finden konnten.

i2511012010.jpg


i2511012011.jpg


Wir wählten Beide jeweils das Chicharrón-Sandwich mit extra Chicharrón und eine "Clássico" Portion "Papas Fritas Huayro" zum Teilen sowie zwei Becher "Chicha Morada". Es sollte allerdings eine Viertelstunde dauern, bis wir unsere Bestellung erhalten sollten.

i2511012012.jpg


i2511012013.jpg


Das Sandwich war mit neben Chicharrón, jenem gegrillten Schweinebauch, mit reichlich Zwiebeln und Süßkartoffeln gefüllt und schmeckte sehr solide, wenngleich ich den Hype um diesen Laden bzw. diese Kette nicht so ganz verstand.

Nachdem uns der Weg vom Hotel zum Sandwichladen bereits in Richtung Küste geführt hatte, setzten wir den Fußweg zur Küste fort, nur um zu erkennen, dass wir somit wieder zum Einkaufszentrum Larcomar direkt an der Steilküste Limas gelangen sollten. Die Aussicht zur Dämmerung gegen 18:15 war jedoch etwas anders als bei unserem ersten Besuch zu Beginn unserer Perureise.

i2511012014.jpg


i2511012015.jpg


i2511012016.jpg


i2511012017.jpg


Wir bogen nach links ab und spazierten in südöstlicher Richtung parallel zur Küste, um ca. eine Viertelstunde später an einem Aussichtspunkt und einer Fußgängerbrücke, die eine Straße zwischen den verschiedenen Stadthügeln überbrückte, anzukommen.

i2511012018.jpg


i2511012019.jpg


Wir überquerten die Brücke, auf der tatsächlich Fahrradwege getrennt von Fußwegen markiert waren. Zahlreiche städtische Mitarbeiter kontrollierten überraschenderweise akribisch, ob man die richtigen markierten Wege nutzte.

Von der anderen Seite blickten wir zurück und befanden die abendliche Aussicht schon als sehr nett.

i2511012020.jpg


Am Aussichtspunkt Arturo Pulanco wurde die Aussicht noch netter.

i2511012021.jpg


Wir setzten uns daher auf eine Bank an diesem Aussichtspunkt und verweilten hier etwas. Kurz darauf sprach uns eine junge Argentinierin an, die mit ihrem Partner unterwegs war, um selbstgebackene argentinische Mürbeteigkekse zu verkaufen. Die 5 Soles (ca. 1,25 Euro) für einen Keks waren sicher nicht ganz billig, aber die Beiden waren so sympathisch, dass ich einfach einen Keks kaufen musste, der dazu mit +1 geteilt auch wirklich gut schmeckte.

Eine ganze Weile später spazierten wir zurück, jedoch nicht ohne festzuhalten, dass die Brücke teilweise nach unten durchsichtig war, was nicht allen Besuchern komplett behagte.

i2511012022.jpg


Auf dem Rückweg zum Hotel kehrten wir kurz vor dem Hotels in der Open Deck Bar ein, die in diversen Gay-Reiseführern sehr gut bewertet war. Zwei Pisco Sour sollten hier als (dauerhaft geltendes) Angebot 50 Soles (ca. 12,50 Euro) kosten, sodass dies unsere Wahl wurde.

i2511012023.jpg


Nachdem jedoch ein kühler Wind pfiff, die Bar nach außen hin komplett offen war und selbst an diesem Freitagabend (vielleicht zu früh?) nichts los war, zahlten wir nach diesem einen Getränk und begaben uns auf unser Hotelzimmer.

Hier wollten wir u.a. vor lauter Neugierde den heute bei Chincha erstandenen trockenen Rotwein probieren. An der Hotelbar hatten wir uns daher Weingläser ausgeliehen, in die nun der ca. 4 Euro teure "Las Casuarinas Tinto Seco" eingeschenkt werden konnte.

i2511012024.jpg


Die Bezeichnung "Seco" war wohl nur ein Spaß, denn schmeckte auch dieser angeblich trockene Wein süßer als ein Portwein. Ich las mir daher die Beschreibung auf der Rückseite durch.

i2511012025.jpg


Hier konnte ich zwar einen Hinweis auf reife Früchte finden, aber dass der Wein so unglaublich schmecken würde, wurde auch hier nicht erwähnt.

Gegen kurz nach 23 Uhr hatten wir dann aber auch genug und begaben uns in das bequeme Bett, jedoch nicht ohne vorher die nächtliche Aussicht festgehalten zu haben.

i2511013001.jpg
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
11.493
10.640
LEJ
Vielen Dank, einer der besten Reiseberichte.
Bei einigen Bildern habe ich mir gedacht "wieso hab ich das nicht gesehen, war doch in der Nähe".
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.246
33.887
MUC
Ich hoffe, es geht bald weiter (y)

Ehrlicherweise hatte ich die letzten Tage relativ lange und vollgepackte Tage. Gestern hatte ich dann aber tatsächlich bereits fast Alles für den Tag 17 fertig geschrieben und habe dann in Gedanken das falsche Fenster ohne zu Speichern geschlossen und Alles war weg. Hatte dann gestern nicht mehr die Muße, Alles neu zu schreiben.

Ich plane aber, dass heute nachzuholen.

Sonderlich viel ist an den letzten drei Tagen in Lima dann aber auch nicht mehr passiert, nachdem sich bei mir leider eine leichte Erkältung eingestellt hatte.

Nur unglaublich süss oder auch unglaublich gut ?

Nur unglaublich süß und eher nicht gut.

Vielen Dank, einer der besten Reiseberichte.
Bei einigen Bildern habe ich mir gedacht "wieso hab ich das nicht gesehen, war doch in der Nähe".

Danke für das Lob! Das freut mich, dass sich die Mühen bisher offenbar gelohnt haben.