3 Wochen Peru: Sehnsuchtsziel oder Torschlusspanik vor der M&M-Entwertung

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
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Tag 12 - Marienprozession in der St. Franziskus Basilika

Schräg gegenüber entdeckten wir einen Stand, an dem "Picarones" frisch zubereitet wurden.

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Eine gut gelaunte Dame nahm immer wieder eine kleine Menge Teig, der wohl aus Kürbs, Süßkartoffel, Mehl, Zucker, Hefe und Gewürzen bereitet wurde, mit ihrer nackten Hand auf, um daraus gekonnt Ringe zu formen, die sie in siedendes Fett gab. Mit einem langen Holzstab bewegte sie diese in dem heißen Fett, bis ihre Kollegin die fertig frittierten Teiglinge daraus holte und etwas abtropfen ließ.

Wir kauften eine Portion.

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Die Kringel waren außen schön knusprig und innen saftig weich. Dazu schmeckte das frische Gebäck wirklich echt lecker.

Als ich sagte, dass es uns sehr gut geschmeckt hätte, und fragte, ob ich noch ein Foto von den gut gelaunten Bäckerinnen machen dürfte, posierten die sympathischen Damen.

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Der zu den Picarones gereichte Sirup erinnerte ein wenig an Rübenkraut und war bei den örtlichen Bienen (oder eher Wespen?) offenbar sehr beliebt.

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Ein Stück wurde in einem kleinen Freilufttheater offenbar eine Parodie preisgegeben, die wir mangels Kenntnisse der spanischen Sprache und des aktuellen Geschehens in Peru nicht verstehen und einordnen konnten.

Auch nicht so wirklich verstanden wir eine Art Glücksspiel, das wir noch ein paar Schritte weiter entdeckten. Man musste irgendwie auf Zahlen oder mögliche Gewinne setzen, bis der Anbieter der Wette ein Cuy (Meerschweinchen) erst herumzeigte, um es dann in einen hochkant gestellten Karton ohne Boden zu setzen.

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Er drehte den Karton ziemlich schnell und hob diesen irgendwann hoch. Das Meerschweinchen lief sogleich in einen der zahllos in Kreisform aufgestellten Kartons mit entsprechenden Öffnungen. Damit wurde wohl der Gewinner und Gewinn bestimmt. Wir verstanden das nicht so ganz und gingen weiter.

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Schließlich erreichten wir die Basilika St. Franziskus.

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Man hätte hier die Katakomben besuchen können, was wir aufgrund der Warteschlange nicht taten, zumal die Bewertungen bei Google eher gemischt waren. Man hätte aber wohl diverse Totenschädel und Gebeine besichtigen können.

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Stattdessen besuchten wir die Basilika in der offenbar gerade eine Marienprozession abgehalten wurde.

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Zahlreiche Träger trugen eine Marienfigur gerade vom Altar in Richtung des Ausgangs.

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Das Ganze wurde von einer Brassband mit Musik begleitet, die ich sehr ungewöhnlich für eine Zeremonie einer katholischen Kirche fand, aber welche mir sehr gefielt.

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Interessant fand ich übrigens die Methode, den Notenzettel am Rücken des Vordermannes zu befestigen.

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Als der Umzug auf den Ausgang der Kirche zulief, nutzten wir die Menschenleere im anderen Teil der Basilika, um ein paar Fotos dieses imposanten und liebevoll gestalteten Bauwerks zu machen.

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So verpassten wir ein kleines Feuerwerk, das draußen gezündet wurde, konnten aber beobachten, wie die Prozession sich auf den Weg zurück in die Kirche machte.

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Nachdem wir dem Spektakel in Summe eine gute halbe Stunde zugesehen hatten, sollte es für mich als Atheisten, der wahrlich kein großer Fan der katholischen Kirche ist, auch genug sein. Ich fand es aber ein sehr sehenswertes Spektakel mit einer für eine Prozession sehr kraftvollen energiegeladenen Musik. Und auch die Dekorationen wirkten sehr liebevoll sowie strahlte die ganze Zeremonie eine gute Stimmung aus.

Zur Erfrischung sollte es nebenan erstmal Pisco Sour sein. Es gäbe ein "Happy Hour 2 for 1"-Angebot, das den ganzen Tag gelten würde. Solche Angebote hatten wir in Lima und Peru mehrfach gesehen. Schon absurd, sowas "Happy Hour" zu nennen, wenn das Angebot dauerhaft gilt.

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Nach dieser Verschnaufpause setzten wir unseren Spaziergang irgendwann fort und erreichten wenig später einen Park.

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Wir staunten über die zahlreichen Waggons der amerikanischen Bahn, die hier abgestellt waren, zumal diese nicht auf Schienen standen.

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Wir sahen uns die vermeintlichen Sehenswürdigkeiten des Parks an.

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Anschließend überquerten wir über die Ricardo Palma Brücke u.a. den Rio Rimac, wobei wir feststellten das vor allem die östliche Seite der Brücke einem riesigen Markt glich.

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f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
9.152
2.728
Nicht unweit vom St. Franciscus Kloster gibt es die besten Churros in Lima - gerollt, nicht gespritzt (mit verschiedenen Füllungen). Die Schlange ist immer lang. Erst dadurch bin ich dort auch hängen geblieben und habe mir einen superleckeren mit Dulce de Leche gefüllten Churro geholt. - Churros San Francisco


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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
6.219
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MUC
Tag 12 - Die andere Seite, Chinatown oder viel Markttreiben am Sonntagnachmittag

Auf der anderen Seite des Flusses fühlten wir uns direkt wie in einer anderen Welt. Die Bauwerke wurden niedriger und etwas einfacher. Dazu spielte sich auf den Straßen mehr lokales Leben als generelle Geschäftigkeit ab.

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Leider nahm aber auch der wild entsorgte Müll zu.

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Tatsächlich wurden wir von einigen Einheimischen angesprochen und gefragt, woher wir kämen. Mit "Alemania" konnten aber nur wenige direkt etwas assoziieren. Viele Touristen und insbesondere deutsche Touristen schienen sich wohl nicht hierher zu verirren. Und tatsächlichen fühlten wir uns trotz vieler sehr freundlicher und offener Menschen hier auch leicht unsicher. Die vielen vergitterten Fenster, heruntergekommene und teilweise verwaisten Gebäude sowie zwielichtigen Gestalten gefielen uns nicht richtig. Dazu waren ich als Gringo und +1 als Asiate mit unseren Freitag-Taschen wohl sehr eindeutig als Touristen und Fremdkörper in diesem Viertel wahrzunehmen.

Ich wollte aber noch eine zuvor bei Google Maps entdeckte Sehenswürdigkeit besuchen, sodass wir noch etwas durch dieses Viertel spazierten. Die Sehenswürdigkeit überwältigte uns nicht so wirklich, zumal wir auch hier von vielen Einheimischen wie Außerirdische angeschaut wurden.

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Wir warfen noch ein paar Blicke auf das angrenzende Viertel, das mich tatsächlich ein wenig an Favelas in Rio de Janeiro erinnerte.

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Wir spazierten zurück zur Brücke, über die wir hierher gekommen waren.

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Auch der Bereich um die Brücke herum wirkte wie ein riesiger Markt. Hier gab es diverse Stände, die die verschiedensten Speisen anboten. Dies erinnerte uns im ersten Moment etwas an Thailand, wenngleich die Speisen auf uns ehrlicherweise deutlich weniger raffiniert bzw. lecker wirkten. Auch hygienisch hatte ich hier teilweise etwas mehr Bedenken als in meinem Lieblingsreiseziel, sodass wir nur schauten.

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Wir hielten noch einige Obsthändler fest, bevor uns dann endgültig auf den Rückweg auf die andere Seite des Rimac-Flusses machten.

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Dort entdeckten wir nach etwas Laufen einen Straßenmarkt, der sich über eine sehr lange Strecke am Verlauf einer Straße erstreckte. Es wurden Snacks, Obst aber vor allem Kleidung und Haushaltsartikel sowie Spielwaren und Sammelobjekte angeboten.

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Irgendwann fanden wir uns in der Nähe des Zentralmarktes von Lima wieder, den wir bereits an unserem zweiten Tag unserer Perureise besucht hatten. Hier wurden die Menschenmengen dann auch mehr.

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Von hier waren nur noch wenige Schritte bis zum Chinatown Limas.

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Hier gab es einige chinesische Restaurants aber auch zahlreiche peruanische Fastfood-Läden. Besonders fielen einige vermeintlich chinesische Wahrsager auf, vor denen es lange Schlangen gab. Wir hingegen nahmen jedoch eine Rolltreppe, um zum Restaurant "Salón China" zu gelangen.

Tatsächlich mussten wir an diesem Sonntagnachmittag selbst für einen Tisch für zwei Personen warten. In der Zwischenzeit konnten wir aber bereits die Speisekarte studieren, die jedoch leider nur auf Chinesisch und Spanisch verfügbar war.

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Nach einigen Minuten erhielten wir dann unseren Tisch und noch eine Weile später die gewünschten Gerichte, die ich mit meinen überschaubaren Spanischkenntnissen ausgewählt hatte. Den Anfang machten gegrilltes Enten- und Schweinefleisch, ähnlich wie wir dies aus Thailand kannten.

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Es folgte Rindfleisch mit Gemüse in einer sehr knoblauchhaltigen Sauce.

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Und schließlich sollten es auch noch ein halbes Dutzend frittierter Teigtaschen sein.

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Zufrieden und satt zahlte ich die Rechnung und staunte weiterhin, dass hier außer dem offensichtlichen chinesischen Chef alle sichtbaren Mitarbeiter offenbar Peruaner waren.

Wir spazierten noch etwas durch Chinatown.

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Irgendwann ließen wir Google Maps uns zurück zum Hotel lotsen, aber auch dorthin waren viele Straßen von Händlern gesäumt.

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Ansonsten war ein Springbrunnen ein weiteres Highlight auf dem Rückweg, wenngleich dies nur eine ganz ganz kleine Einstimmung auf das sein sollte, was wir später am Abend noch erleben sollten.

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Zurück auf dem Hotelzimmer bewunderten wir wieder die vielen Leute, die zwischen Hotel und Justizpalast tanzten.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 12 - Circuito Magico del Agua

Nach einer längeren Pause machten wir uns gegen 20:30 nochmal auf, um den "Circuito Magico del Agua" zu besuchen, der mir ja auch von @f0zzyNUE empfohlen wurde. Das Uber setzte uns in direkter Nähe des Eingangs ab. So spät am Abend war die mit Absperrband markierte Warteschlange komplett leer, sodass wir direkt zu einer Kasse vordringen konnten, wo wir die 5 Soles (ca. 1,20€) pro Person Eintritt mit Karte zahlen konnten.

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Wir realisierten direkt, dass es sich hier um eine Art kleinen innerstädtischen Freizeitpark mit diversen Wasserfontänen handelte. Mehr oder weniger intuitiv spazierten wir direkt zum größten Springbrunnen der Anlage. Trotz der Foto-AI meines Google Pixel 8 Pro konnten Fotos die Stimmung nicht so einfangen, wie wir diese erlebt hatten.

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Dafür konnte mein Handy die verschiedenen weiteren Fontänen bzw. Springbrunnen trotz der nächtlichen Lichtverhältnisse ziemlich gut einfangen.

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Die nächste Springbrunnenattraktion war nicht nur von außen schön anzusehen, sondern man konnte diese durchschreiten (und wurde dabei auch nur ein ganz bisschen nass).

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Als wir am Ende dieser Attraktion auf diese zurück blickten, kam eine Dame auf uns zu, die ich erst auf den zweiten Blick erkannte. Es war die in Miami lebende Kolumbianerien, die mit ihrer Mutter zusammen mit uns den Berg Machu Picchu erklommen hatte. Was für ein Zufall, dass sie und ihre Mutter hunderte Kilometer von Machu Picchu entfernt erneut dieselbe peruanische Attraktion besuchten wie wir. Wir schwelgten gemeinsam in Erinnerungen, wie anstrengend der Auf- und auch Abstieg zu einer der besten Aussichten unseres Lebens gewesen war, und tauschten uns darüber aus, wie fertig wir jeweils am Folgetag waren.

Dazu hielten wir kollektiv fest, was für ein tolles Land Peru sei und wie freundlich die Menschen hier seien. Der Aussage, dass das peruanische Essen "so clean" sei, stimmten wir zwar irgendwie zu, fragten uns aber, ob die beiden Kolumbianierinnen vielleicht einfach schon zu lange in den USA lebten, wo maximal verarbeitetes Essen frische Zutaten offenbar verdrängt hatten.

Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und wünschten uns wechselseitig noch eine gute Zeit in Peru.

Wir setzten die Erkundung des Parks fort.

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Nachdem wir vermeintlich den gesamten Park erkundet hatten, erkannten wir, dass es am größten Springbrunnen des Parks etwas zu sehen gab. Allerdings schien dies nur wildes Wassergesprühe zu sein, bis wir irgendwann erkannten, dass wir auf die andere Seite des Springbrunnens wechseln mussten, um zu erkennen, dass man maximale Gischt erzeugte, um Videos auf diese zu projezieren zu können.

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Die laute Musik nahm einen dazu mit. Dazu wechselte die Videoprojektion irgendwann wieder in ein farbenfrohes Wasserspiel.

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Bilder können leider nicht wiedergeben, wie unglaublich imposant diese Show war. Ich kann jedem, der Lima besucht, nur empfehlen, den Circuito Magico del Agua zu besuchen!

Nachdem die Darbietung beendet war, verließen wir den Park auf der Suche nach einem späten Abendessen. Direkt neben diesem befanden sich zahlreiche einfache Restaurants, die jedoch unangenehm penetrant für sich warben. Auf der Uber-Fahrt zu dem Park hatte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Restaurant beobachtet, mir sympathisch erschien. So spazierten wir kurz zur "Anticucheria Aquila".

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Ich bestellte uns eine Portion von dem gegrillten Schweinebauch zum Teilen. Wenig später wurde das große Stück Schweinebauch quer durch das Restaurant getragen, damit man uns eine Portion abschneiden konnte.

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+1 war dazu neugierig auf "Anticuchos", die traditionell aus Rinderherzstücken bestehen. Zur Überraschung der Bedienung bestellten wir nur einen Spieß, da wir uns Beide nicht sicher waren, ob uns gegrilltes Rinderherz gefallen würde.

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Die einzige Innerei, die ich wirklich sehr gerne esse, ist Leber. Tatsächlich schmeckte das probierte Stück Rinderherz etwas ähnlich, wenngleich die Konsistenz anders als Leber so gar nicht cremig sondern ziemlich zäh war. Konnte man essen, gefiel aber weder mir noch +1 so richtig.

Deutlich mehr gefielen uns dann die Stücke Schweinebauch, die kurz darauf serviert wurden.

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Nach dem kalorienreichen Essen sollten wir auch gegen 22 Uhr den ca. halbstündigen Weg zurück zum Hotel zu Fuß zurücklegen. Unsicher haben wir uns dabei übrigens nicht gefühlt, wenngleich Armut auch in der Altstadt Limas sichtbar war.