3 Wochen Peru: Sehnsuchtsziel oder Torschlusspanik vor der M&M-Entwertung

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
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Tag 12 - Marienprozession in der St. Franziskus Basilika

Schräg gegenüber entdeckten wir einen Stand, an dem "Picarones" frisch zubereitet wurden.

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Eine gut gelaunte Dame nahm immer wieder eine kleine Menge Teig, der wohl aus Kürbs, Süßkartoffel, Mehl, Zucker, Hefe und Gewürzen bereitet wurde, mit ihrer nackten Hand auf, um daraus gekonnt Ringe zu formen, die sie in siedendes Fett gab. Mit einem langen Holzstab bewegte sie diese in dem heißen Fett, bis ihre Kollegin die fertig frittierten Teiglinge daraus holte und etwas abtropfen ließ.

Wir kauften eine Portion.

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Die Kringel waren außen schön knusprig und innen saftig weich. Dazu schmeckte das frische Gebäck wirklich echt lecker.

Als ich sagte, dass es uns sehr gut geschmeckt hätte, und fragte, ob ich noch ein Foto von den gut gelaunten Bäckerinnen machen dürfte, posierten die sympathischen Damen.

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Der zu den Picarones gereichte Sirup erinnerte ein wenig an Rübenkraut und war bei den örtlichen Bienen (oder eher Wespen?) offenbar sehr beliebt.

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Ein Stück wurde in einem kleinen Freilufttheater offenbar eine Parodie preisgegeben, die wir mangels Kenntnisse der spanischen Sprache und des aktuellen Geschehens in Peru nicht verstehen und einordnen konnten.

Auch nicht so wirklich verstanden wir eine Art Glücksspiel, das wir noch ein paar Schritte weiter entdeckten. Man musste irgendwie auf Zahlen oder mögliche Gewinne setzen, bis der Anbieter der Wette ein Cuy (Meerschweinchen) erst herumzeigte, um es dann in einen hochkant gestellten Karton ohne Boden zu setzen.

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Er drehte den Karton ziemlich schnell und hob diesen irgendwann hoch. Das Meerschweinchen lief sogleich in einen der zahllos in Kreisform aufgestellten Kartons mit entsprechenden Öffnungen. Damit wurde wohl der Gewinner und Gewinn bestimmt. Wir verstanden das nicht so ganz und gingen weiter.

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Schließlich erreichten wir die Basilika St. Franziskus.

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Man hätte hier die Katakomben besuchen können, was wir aufgrund der Warteschlange nicht taten, zumal die Bewertungen bei Google eher gemischt waren. Man hätte aber wohl diverse Totenschädel und Gebeine besichtigen können.

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Stattdessen besuchten wir die Basilika in der offenbar gerade eine Marienprozession abgehalten wurde.

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Zahlreiche Träger trugen eine Marienfigur gerade vom Altar in Richtung des Ausgangs.

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Das Ganze wurde von einer Brassband mit Musik begleitet, die ich sehr ungewöhnlich für eine Zeremonie einer katholischen Kirche fand, aber welche mir sehr gefielt.

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Interessant fand ich übrigens die Methode, den Notenzettel am Rücken des Vordermannes zu befestigen.

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Als der Umzug auf den Ausgang der Kirche zulief, nutzten wir die Menschenleere im anderen Teil der Basilika, um ein paar Fotos dieses imposanten und liebevoll gestalteten Bauwerks zu machen.

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So verpassten wir ein kleines Feuerwerk, das draußen gezündet wurde, konnten aber beobachten, wie die Prozession sich auf den Weg zurück in die Kirche machte.

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Nachdem wir dem Spektakel in Summe eine gute halbe Stunde zugesehen hatten, sollte es für mich als Atheisten, der wahrlich kein großer Fan der katholischen Kirche ist, auch genug sein. Ich fand es aber ein sehr sehenswertes Spektakel mit einer für eine Prozession sehr kraftvollen energiegeladenen Musik. Und auch die Dekorationen wirkten sehr liebevoll sowie strahlte die ganze Zeremonie eine gute Stimmung aus.

Zur Erfrischung sollte es nebenan erstmal Pisco Sour sein. Es gäbe ein "Happy Hour 2 for 1"-Angebot, das den ganzen Tag gelten würde. Solche Angebote hatten wir in Lima und Peru mehrfach gesehen. Schon absurd, sowas "Happy Hour" zu nennen, wenn das Angebot dauerhaft gilt.

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Nach dieser Verschnaufpause setzten wir unseren Spaziergang irgendwann fort und erreichten wenig später einen Park.

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Wir staunten über die zahlreichen Waggons der amerikanischen Bahn, die hier abgestellt waren, zumal diese nicht auf Schienen standen.

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Wir sahen uns die vermeintlichen Sehenswürdigkeiten des Parks an.

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Anschließend überquerten wir über die Ricardo Palma Brücke u.a. den Rio Rimac, wobei wir feststellten das vor allem die östliche Seite der Brücke einem riesigen Markt glich.

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f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
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Nicht unweit vom St. Franciscus Kloster gibt es die besten Churros in Lima - gerollt, nicht gespritzt (mit verschiedenen Füllungen). Die Schlange ist immer lang. Erst dadurch bin ich dort auch hängen geblieben und habe mir einen superleckeren mit Dulce de Leche gefüllten Churro geholt. - Churros San Francisco


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Nitus

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04.04.2013
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MUC
Tag 12 - Die andere Seite, Chinatown oder viel Markttreiben am Sonntagnachmittag

Auf der anderen Seite des Flusses fühlten wir uns direkt wie in einer anderen Welt. Die Bauwerke wurden niedriger und etwas einfacher. Dazu spielte sich auf den Straßen mehr lokales Leben als generelle Geschäftigkeit ab.

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Leider nahm aber auch der wild entsorgte Müll zu.

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Tatsächlich wurden wir von einigen Einheimischen angesprochen und gefragt, woher wir kämen. Mit "Alemania" konnten aber nur wenige direkt etwas assoziieren. Viele Touristen und insbesondere deutsche Touristen schienen sich wohl nicht hierher zu verirren. Und tatsächlichen fühlten wir uns trotz vieler sehr freundlicher und offener Menschen hier auch leicht unsicher. Die vielen vergitterten Fenster, heruntergekommene und teilweise verwaisten Gebäude sowie zwielichtigen Gestalten gefielen uns nicht richtig. Dazu waren ich als Gringo und +1 als Asiate mit unseren Freitag-Taschen wohl sehr eindeutig als Touristen und Fremdkörper in diesem Viertel wahrzunehmen.

Ich wollte aber noch eine zuvor bei Google Maps entdeckte Sehenswürdigkeit besuchen, sodass wir noch etwas durch dieses Viertel spazierten. Die Sehenswürdigkeit überwältigte uns nicht so wirklich, zumal wir auch hier von vielen Einheimischen wie Außerirdische angeschaut wurden.

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Wir warfen noch ein paar Blicke auf das angrenzende Viertel, das mich tatsächlich ein wenig an Favelas in Rio de Janeiro erinnerte.

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Wir spazierten zurück zur Brücke, über die wir hierher gekommen waren.

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Auch der Bereich um die Brücke herum wirkte wie ein riesiger Markt. Hier gab es diverse Stände, die die verschiedensten Speisen anboten. Dies erinnerte uns im ersten Moment etwas an Thailand, wenngleich die Speisen auf uns ehrlicherweise deutlich weniger raffiniert bzw. lecker wirkten. Auch hygienisch hatte ich hier teilweise etwas mehr Bedenken als in meinem Lieblingsreiseziel, sodass wir nur schauten.

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Wir hielten noch einige Obsthändler fest, bevor uns dann endgültig auf den Rückweg auf die andere Seite des Rimac-Flusses machten.

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Dort entdeckten wir nach etwas Laufen einen Straßenmarkt, der sich über eine sehr lange Strecke am Verlauf einer Straße erstreckte. Es wurden Snacks, Obst aber vor allem Kleidung und Haushaltsartikel sowie Spielwaren und Sammelobjekte angeboten.

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Irgendwann fanden wir uns in der Nähe des Zentralmarktes von Lima wieder, den wir bereits an unserem zweiten Tag unserer Perureise besucht hatten. Hier wurden die Menschenmengen dann auch mehr.

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Von hier waren nur noch wenige Schritte bis zum Chinatown Limas.

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Hier gab es einige chinesische Restaurants aber auch zahlreiche peruanische Fastfood-Läden. Besonders fielen einige vermeintlich chinesische Wahrsager auf, vor denen es lange Schlangen gab. Wir hingegen nahmen jedoch eine Rolltreppe, um zum Restaurant "Salón China" zu gelangen.

Tatsächlich mussten wir an diesem Sonntagnachmittag selbst für einen Tisch für zwei Personen warten. In der Zwischenzeit konnten wir aber bereits die Speisekarte studieren, die jedoch leider nur auf Chinesisch und Spanisch verfügbar war.

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Nach einigen Minuten erhielten wir dann unseren Tisch und noch eine Weile später die gewünschten Gerichte, die ich mit meinen überschaubaren Spanischkenntnissen ausgewählt hatte. Den Anfang machten gegrilltes Enten- und Schweinefleisch, ähnlich wie wir dies aus Thailand kannten.

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Es folgte Rindfleisch mit Gemüse in einer sehr knoblauchhaltigen Sauce.

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Und schließlich sollten es auch noch ein halbes Dutzend frittierter Teigtaschen sein.

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Zufrieden und satt zahlte ich die Rechnung und staunte weiterhin, dass hier außer dem offensichtlichen chinesischen Chef alle sichtbaren Mitarbeiter offenbar Peruaner waren.

Wir spazierten noch etwas durch Chinatown.

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Irgendwann ließen wir Google Maps uns zurück zum Hotel lotsen, aber auch dorthin waren viele Straßen von Händlern gesäumt.

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Ansonsten war ein Springbrunnen ein weiteres Highlight auf dem Rückweg, wenngleich dies nur eine ganz ganz kleine Einstimmung auf das sein sollte, was wir später am Abend noch erleben sollten.

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Zurück auf dem Hotelzimmer bewunderten wir wieder die vielen Leute, die zwischen Hotel und Justizpalast tanzten.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 12 - Circuito Magico del Agua

Nach einer längeren Pause machten wir uns gegen 20:30 nochmal auf, um den "Circuito Magico del Agua" zu besuchen, der mir ja auch von @f0zzyNUE empfohlen wurde. Das Uber setzte uns in direkter Nähe des Eingangs ab. So spät am Abend war die mit Absperrband markierte Warteschlange komplett leer, sodass wir direkt zu einer Kasse vordringen konnten, wo wir die 5 Soles (ca. 1,20€) pro Person Eintritt mit Karte zahlen konnten.

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Wir realisierten direkt, dass es sich hier um eine Art kleinen innerstädtischen Freizeitpark mit diversen Wasserfontänen handelte. Mehr oder weniger intuitiv spazierten wir direkt zum größten Springbrunnen der Anlage. Trotz der Foto-AI meines Google Pixel 8 Pro konnten Fotos die Stimmung nicht so einfangen, wie wir diese erlebt hatten.

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Dafür konnte mein Handy die verschiedenen weiteren Fontänen bzw. Springbrunnen trotz der nächtlichen Lichtverhältnisse ziemlich gut einfangen.

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Die nächste Springbrunnenattraktion war nicht nur von außen schön anzusehen, sondern man konnte diese durchschreiten (und wurde dabei auch nur ein ganz bisschen nass).

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Als wir am Ende dieser Attraktion auf diese zurück blickten, kam eine Dame auf uns zu, die ich erst auf den zweiten Blick erkannte. Es war die in Miami lebende Kolumbianerien, die mit ihrer Mutter zusammen mit uns den Berg Machu Picchu erklommen hatte. Was für ein Zufall, dass sie und ihre Mutter hunderte Kilometer von Machu Picchu entfernt erneut dieselbe peruanische Attraktion besuchten wie wir. Wir schwelgten gemeinsam in Erinnerungen, wie anstrengend der Auf- und auch Abstieg zu einer der besten Aussichten unseres Lebens gewesen war, und tauschten uns darüber aus, wie fertig wir jeweils am Folgetag waren.

Dazu hielten wir kollektiv fest, was für ein tolles Land Peru sei und wie freundlich die Menschen hier seien. Der Aussage, dass das peruanische Essen "so clean" sei, stimmten wir zwar irgendwie zu, fragten uns aber, ob die beiden Kolumbianierinnen vielleicht einfach schon zu lange in den USA lebten, wo maximal verarbeitetes Essen frische Zutaten offenbar verdrängt hatten.

Nach einer Weile verabschiedeten wir uns und wünschten uns wechselseitig noch eine gute Zeit in Peru.

Wir setzten die Erkundung des Parks fort.

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Nachdem wir vermeintlich den gesamten Park erkundet hatten, erkannten wir, dass es am größten Springbrunnen des Parks etwas zu sehen gab. Allerdings schien dies nur wildes Wassergesprühe zu sein, bis wir irgendwann erkannten, dass wir auf die andere Seite des Springbrunnens wechseln mussten, um zu erkennen, dass man maximale Gischt erzeugte, um Videos auf diese zu projezieren zu können.

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Die laute Musik nahm einen dazu mit. Dazu wechselte die Videoprojektion irgendwann wieder in ein farbenfrohes Wasserspiel.

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Bilder können leider nicht wiedergeben, wie unglaublich imposant diese Show war. Ich kann jedem, der Lima besucht, nur empfehlen, den Circuito Magico del Agua zu besuchen!

Nachdem die Darbietung beendet war, verließen wir den Park auf der Suche nach einem späten Abendessen. Direkt neben diesem befanden sich zahlreiche einfache Restaurants, die jedoch unangenehm penetrant für sich warben. Auf der Uber-Fahrt zu dem Park hatte ich auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Restaurant beobachtet, mir sympathisch erschien. So spazierten wir kurz zur "Anticucheria Aquila".

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Ich bestellte uns eine Portion von dem gegrillten Schweinebauch zum Teilen. Wenig später wurde das große Stück Schweinebauch quer durch das Restaurant getragen, damit man uns eine Portion abschneiden konnte.

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+1 war dazu neugierig auf "Anticuchos", die traditionell aus Rinderherzstücken bestehen. Zur Überraschung der Bedienung bestellten wir nur einen Spieß, da wir uns Beide nicht sicher waren, ob uns gegrilltes Rinderherz gefallen würde.

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Die einzige Innerei, die ich wirklich sehr gerne esse, ist Leber. Tatsächlich schmeckte das probierte Stück Rinderherz etwas ähnlich, wenngleich die Konsistenz anders als Leber so gar nicht cremig sondern ziemlich zäh war. Konnte man essen, gefiel aber weder mir noch +1 so richtig.

Deutlich mehr gefielen uns dann die Stücke Schweinebauch, die kurz darauf serviert wurden.

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Nach dem kalorienreichen Essen sollten wir auch gegen 22 Uhr den ca. halbstündigen Weg zurück zum Hotel zu Fuß zurücklegen. Unsicher haben wir uns dabei übrigens nicht gefühlt, wenngleich Armut auch in der Altstadt Limas sichtbar war.
 

schlepper

Erfahrenes Mitglied
31.08.2016
4.423
4.998
FRA
Wir staunten über die zahlreichen Waggons der amerikanischen Bahn, die hier abgestellt waren, zumal diese nicht auf Schienen standen.
Wurden anscheinend von Caltrain in Kalifornien erworben.

 

f0zzyNUE

Erfahrenes Mitglied
08.03.2009
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cool dass ihr es noch in den wasserpark geschafft habt. die stimmung ist fantastisch dort - nicht nur während der grossen show

hier gibt's die ganze wasserfontänen-show auf youtube ...

 
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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 13 - Langsam von Lima nach Paracas oder Ankunft am Strand mit einem maladen Mietwagen

Als ich gegen 8:30 hinaus schaute, nahm ich wahr, dass es am Justizpalast gegenüber offenbar einen offiziellen Empfang gab.

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Wir hingegen begaben uns zum Frühstück, das heute an einem Montagmorgen leider nicht so besonders war. Es waren zwar viele Tische frei, aber waren diese nach der letzten Benutzung nicht frisch eingedeckt. Besteck erhielten wir zwar relativ zeitnah, aber wir mussten ungelogen dreimal nachfragen, um einerseits Servietten und andererseits endlich Kaffee zu erhalten.

Die Speisenauswahl war zwar in Ordnung, aber einerseits mussten wir über eine Viertelstunde auf den ersten Kaffee (eingeschenkt aus einer Thermoskanne) warten und dann wurden die Tassen im weiteren Verlauf auch nicht nachgefüllt. Das Personal war heute alles Andere als aufmerksam. Da wirkte es umso irritierender, dass man eine Mappe auf den Tisch legte, in der man nach Trinkgeld fragte. Ich bin mir bewusst, dass die Service-Angestellten insbesondere in einem peruanischen Hotel nicht sonderlich viel verdienen dürften, und gebe bei gutem Service auch gerne Trinkgeld, aber heute war der Service nicht existent. Nachdem der Grund dafür nicht offensichtlich war, konnte ich nicht anders, als sehr deutlich heute kein Trinkgeld zu geben.

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Auf dem Rückweg zum Zimmer fiel mir auf, dass die Angabe der Belastungsgrenze des Fahrstuhls mit 1.361 Kilogramm überraschend kilogrammgenau ausfiel, wobei dies wohl eher der Umrechnung aus irgendwelchen US-amerikanischen Gewichtsangaben geschuldet sein dürfte.

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Wir packten unsere Sachen und trafen eine Weile später an der Rezeption zum Check-Out ein. Wir baten um Verwahrung von zwei Rucksäcken, die wir mit Dreckwäsche vollgestopft hatten und die wir entsprechend trotz Mietwagen nicht mitnehmen wollten. Anschließend bestellte ich ein Uber, das uns gegen 10:45 im Stadtteil Miraflores vor der örtlichen Sixt-Filiale absetzte.

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Wir mussten noch eine ganze Weile warten, da ein älteres französisches Ehepaar mit ihrer Tochter nicht zufrieden war, einen Mietwagen mit Automatikschaltung zu erhalten. Die Tochter, die die Drei offenbar durch Peru lenken sollte, hätte noch nie einen Automatikwagen gefahren und man würde daher gerne einen Schaltwagen haben wollen. Die Eltern sprachen offenbar kein Englisch und man beriet sich länger auf Französisch. Die sehr freundliche Sixt-Mitarbeiterin konnte erklären, dass man keine Schaltwagen im Angebot hätte und das Fahren mit Automatik auch nicht wirklich schwierig sei. Irgendwann akzeptierte man das zugewiesene Fahrzeug mit Automatikschaltung. Leider dauerte die Einweisung und Erklärung der weiterhin sehr freundlichen Mitarbeiterin, wie man die Automatikschaltung bedient, ziemlich lange. Sie entschuldigte sich uns gegenüber für die daraus entstandene Wartezeit, wobei ich nicht umhin konnte, etwas zu scherzen, wie eine Automatik- statt einer manuellen Schaltung denn ein Problem sein könnte.

Das Erledigen der Formalien inklusive dem Kopieren von Führerschein und Reisepass dauerte dann noch eine ganze Weile. Anschließend wurde uns eröffnet, dass wir noch etwas warten müssten, bis ein Kollege den für uns vorgesehenen Mietwagen hergefahren hätte. Eine gute halbe Stunde nach unserem Eintreffen an der Sixt-Filiale konnten wir dann gemeinsam mit der Mitarbeiterin einen Kia Soluto inspizieren und die wenigen Vorschäden aufnehmen lassen.

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Überrascht war ich, dass der Wagen erst knapp über 5.000 Kilometer auf der Uhr hatte. Und, dass der Tank nur einen Balken über die Hälfte voll war, was mit einem Tankstand von 5/8 im Mietvertrag vermerkt wurde, aber aufgrund der noch kommenden Vorfälle ohnehin egal werden sollte.

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Über eine Dreiviertelstunde nach unserer Ankunft bei Sixt konnten wir endlich vom Hof fahren. Ich lenkte uns auf dem direktesten Weg in Richtung der Panamericana, der Autobahn, die sich quer durch Südamerika schlängelt, und auf der ich deutlich weniger chaotischen Verkehr als im Stadtgebiet von Lima erwartete.

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Nach einmal rechts und einmal links abbiegen verlief die Fahrt nur geradeaus, aber dennoch war es etwas chaotisch, da mal auf der linken und mal auf der rechten Spur unvermittelt gehalten wurde. Irgendwann erreichten wir endlich die Autobahn und fuhren Richtung Süden. Wenig später erreichten wir die erste Mautstation, wo man diese entweder bar oder kontaktlos mit Kreditkarte zahlen konnte.

Eine gute Stunde später sollte es in der Nähe des kleinen Ortes Mala eine Pause sein. Das Restaurant Mirasur bei Kilometer 88 hatte ich noch aus Deutschland bei meiner Reiseplanung gefunden, wenngleich auch entlang der Autobahn mehrere Werbeschilder des Restaurants wahrnehmbar waren. Umso mehr irritierte es uns, dass wir gegen 13 Uhr die einzigen Gäste des Ladens waren.

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Wir bestellten erstmal eine Karaffe Chicha.

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Eine Viertelstunde nach unserem Eintreffen wurde dann auch das Essen serviert. Wir hatten uns Beide für das beworbene Angebot entschieden, einen würzigen Eintopf mit viel Fleisch, Spaghetti mit einer lokalen würzigen Sauce, stärkehaltigen Wurzeln und vor allem super leckerem knusprigem Schweinebauch.

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Sehr satt setzten wir unsere Fahrt fort, bei der die Wolken nach und nach weniger wurden und es immer sonniger und freundlicher wurde. Als die Straßenverhältnisse temporär schlechter wurden und ich über etwas holprigen Asphalt fuhr, setzte auf einmal ein lautes stark vibrierendes Geräusch ein, das wir zwar nicht zuordnen konnten aber das uns nicht minder besorgte. Das Geräusch verortete ich irgendwo vorne rechts an unserem Auto. Ich wurde langsamer und bei Unterschreiten von 60 km/h verschwand das Geräusch glücklicherweise wieder.

Da man hier durchaus 100 km/h fahren konnte, wurde ich bei den mittlerweile wieder besseren Straßenverhältnissen schneller. Da setzte dieses laute unangenehme Geräusch wieder ein, das uns großes Unbehagen bereitete. Zwar nahm ich kein Nachlassen der Motorleistung oder Unregelmäßigkeiten bei der Lenkung wahr, aber irgendwie waren wir sehr verunsichert, ob wir mit diesem Geräusch bzw. dem damit verbundenen Zustand des Autos weiter fahren sollten. Ich wurde wieder langsamer und bei 60 km/h schien das Geräusch sehr zuverlässig zu verschwinden.

Ein Stück weiter hielten wir an und inspizierten auf dem Seitenstreifen die Räder, den Unterboden und den Motorraum. Wir konnten keine Auffälligkeiten feststellen. Ich überlegte, den Pannenservice von Sixt anzurufen. Allerdings erinnerte ich mich an die Aussage der Mitarbeiterin in Lima, dass der Pannenservice abhängig von unserem konkreten Aufenthaltsort sehr viel Zeit benötigen könnte.

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Wir entschieden uns, die Fahrt fortzusetzen, auch wenn das gebuchte Hotel in Paracas noch über eine (bei normaler Geschwindigkeit gefahrenen) Autostunde entfernt war. Ich versuchte, unsere Geschwindigkeit zwischen 60 und 70 km/h zu halten, sodass das Geräusch und Vibrieren nicht auftrat. Tatsächlich wurden wir aber doch manchmal etwas schneller, sodass direkt dieses unangenehme Geräusch wieder ertönte, was mich jedesmal zum Bremsen veranlasste. Müßig zu erwähnen, dass wir immer wieder auch von großen LKWs überholt wurden. Bei dem relativ überschaubaren Verkehr hier war das aber sicher zu verantworten.

Bereits einige Kilometer vor dem Ort Paracas verließen wir die Autobahn, um im Ort Pisco das örtliche Einkaufszentrum aufzusuchen, da wir im Supermarkt ein paar Snacks und Getränke einkaufen wollten. Bei der Zufahrt zum Parkplatz des Einkaufszentrum musste man wie von zu Hause gewöhnt ein Parkticket ziehen. Anschließend kauften wir im örtlichen plazaVea etwas Obst, Bier und vor allem viel Wasser ein, schauten uns aber auch das sonstige Warenangebot an.

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Nachdem wir unseren Einkauf bezahlt hatten, wollte ich vom Parkplatz fahren, aber an der Ausfahrt wurde mein Parkticket nicht erkannt. Tatsächlich mussten wir zurück, um an einem Automaten erst den QR-Code unseres Parktickets und danach den QR-Code des Kassenzettels unseres Einkaufs bei plazaVea zu scannen, um kostenfrei vom Parkplatz fahren zu können.

Nach einer knappen Viertelstunde Fahrt durch den chaotischen Verkehr von Pisco und parallel zum Meer erreichten wir endlich das gebuchte "Hotel Paracas, a Luxury Collection Resort". Die Einfahrt wurde uns gewährt, nachdem ich "Checkin" sagte. Ich hielt an der Vorfahrt vor der Rezeption, wo uns beim Ausladen unserer Koffer geholfen wurde. Anschließend nahm man mir die Autoschlüssel ab und wollte den Wagen für mich parken.

An der Rezeption wurden wir freundlichst begrüßt, erhielten ein Begrüßungsgetränk und wurden eingecheckt. Im Vorfeld des hiesigen Aufenthaltes hatte ich mit Nightly Upgrade Awards auf eine Suite mit privatem Pool geboten, was leider im Vorfeld der Anreise nicht bestätigt werden konnte. Ich hatte jedoch gesehen, dass bereits am Vormittag in der Bonvoy-App eine "Solarium Suite with Sea View" für uns hinterlegt war, welche nun auch bestätigt wurde.

Als die sehr freundliche und sehr gute englisch sprechende Mitarbeiterin fragte, ob sie sonst noch etwas für uns tun könnte, erklärte ich, dass wir ein Problem mit unserem Mietwagen hätten. Sie lies sich das konkrete Problem erklären und rief für uns den Sixt-Pannenservice an, dem sie unser Problem erklärte. Der Pannenservice war erst der Meinung, dass ich die Automatik auf "3" statt "D" gestellt hätte und damit der Motor einfach zu hochtourig fahren würde. Ich erwiderte, dass das Problem eindeutig nicht ein hochtourig laufender Motor wäre. Die Hotelmitarbeiterin stellte sicher, dass Sixt sowohl über meine deutsche Handynummer für einen WhatsApp-Kontakt als auch über meine peruanische Handynummer für einen Telefonanruf informiert war. Sixt würde sich melden.

Anschließend wurden wir von einem Mitarbeiter zu unserer Suite geführt, die sich im ersten Obergeschoss eines Gebäudes direkt neben einem Pool mit Meerblick befand. Wir waren überrascht über den großzügigen Schnitt der Suite.

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Neben dem Schlafzimmer gab es ein riesiges Badezimmer mit Badewanne und einer Dusche mit der ersten (und einzigen) Handbrause, die ich in Peru erleben durfte.

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Neben einer kleinen Küche gab es ein weiteres Badezimmer, ebenfalls mit Dusche und Handbrause, neben dem Wohnzimmer. Der Balkon mit zwei Stühlen bot einen schönen Ausblick auf Pool und Meer.

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Im Wohnzimmer standen dann auch ein paar Süßigkeiten zur Begrüßung mit einem Willkommensbrief bereit.

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Am einen Ende des Balkons lag dann noch ein großer Freiluftessbereich.

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Und am anderen Ende des Balkons gab es zwei Sonnenliegen, die der "Solarium"-Suite wohl ihren Namen gegeben hatten.

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In der Zwischenzeit hatte sich die Sixt-Mitarbeiterin aus Lima per WhatsApp bei mir gemeldet. Wir würden am Folgetag einen Ersatzmietwagen zum Hotel nach Paracas geschickt bekommen. Sie würde sich am Folgetag melden, sobald der Fahrer in Lima losgefahren sei. Sie fragte nach, ob wir für die Entgegennahme des Ersatzwagens am Folgetag im Hotel verfügbar seien, was ich bejahte, wenngleich ich etwas genervt war, dass wir damit an das Hotel gebunden waren.

Ich entspannte anschließend etwas auf unserem Balkon und erwartete den Sonnenuntergang.

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Gegen 20 Uhr machten wir uns zu Fuß auf zum bei Google Maps mit 4,8 Sterne bewerteten Restaurant Cristina.

Zusammen mit den überraschend großen Pisco Sour kamen auch Maiskörner und ein pikanter scharfer Dip an den Tisch.

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Als Vorspeise sollten es dann Jakobsmuscheln sein, die mit Parmesam überbacken waren. Superlecker!

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Als Hauptspeise hatte ich das Fischfilet des Tages gewählt.

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Für +1 sollte es Tintenfisch sein.

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Als Nachtisch teilten wir uns einen Maracuja-Käsekuchen, der ebenso wie die Hauptgänge sehr gut schmeckte.

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In der Dunkelheit spazierten wir die ca. zehn Minuten zu Fuß zurück zum Hotel.

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Dort spazierten wir noch etwas umher und erkundeten das Pier, an dessen Ende sich ein heute geschlossenes Restaurant befand.

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