Textauszüge:
„Die gesamte Sicherheitskultur von Boeing ist in die Kritik geraten, zumal schon früher und inzwischen vermehrt auch in der Produktion des Dreamliners Missstände bekannt geworden sind. Deshalb hinterfragt sich der Flugzeugbauer auch selber.
Wie die Zeitung New York Times unter Berufung auf drei Informanten berichtet, hat Boeing-Chef Dennis Muilenburg bereits im April vier Aufsichtsratsmitglieder unter Führung von Ex-Navy-General Edmund Giambastiani beauftragt, die Sicherheitsstrukturen zu überprüfen. In dieser Woche soll der Ausschuss dem Verwaltungsrat Bericht erstatten. Die vier Ausschussmitglieder untersuchten demnach nicht die 737-Max-Unglücke, sondern nahmen die Organisation des Konzerns mit seinen mehr als 100.000 Mitarbeitern unter die Lupe. Sie werden laut der Bericht bedeutende Änderungen empfehlen.
Eine Änderung soll die Berichtskette der Spitzeningenieure betreffen.
Ebenfalls hat der Ausschuss laut dem Bericht Kommunikationsprobleme zwischen Boeing in Seattle und der Konzernzentrale in Chicago ausgemacht. Daher laute eine Empfehlung, eine neue Sicherheitsabteilung zu gründen, welche die Oberaufsicht über die einzelnen Sicherheitsinitiativen im Konzern hat und dafür sorgt, dass Informationen die richtigen Wege nehmen. Diese Abteilung soll sowohl an Boeings operative Führung berichten als auch an einen neuen permanenten Sicherheitsausschuss im Aufsichtsrat.
Frust über Boeing: Dass strukturelle Änderung im Konzern nötig sind, zeigte sich dem Blatt zufolge auch in jüngster Vergangenheit. So sagte der Vorsitzende des Transportausschusses im Repräsentantenhaus, Peter DeFazio, Boeing sei im Rahmen der Untersuchung zur Zertifizierung der 737 Max nicht besonders kooperativ. Auch die FAA, die Luftfahrtbehörde der USA, und andere internationale Luftfahrtbehörden sollen demnach frustriert sein.
https://www.aerotelegraph.com/boeing-stellt-design-des-cockpits-auf-pruefstand