10 Tage Haschemitisches Königreich oder Marriott in Jordanien

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
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soll das ein übersetztes Michael sein? Das ش (schin) sollte dann eher ein خ (kha) sein… oder einer von euch spricht einen stark hessischen oder badischen Dialekt… danke für den tolle Report!

Ja, das sollte ein übersetztes Michael sein. Er hatte meinen Namen vom Jordan Pass abgelesen und korrekterweise angenommen, dass ich deutsch sei, und sogar Michael als Michael und nicht als Meickel betont. Aber dann fiel es offensichtlich bei der Transkription ab.

Danke für den Hinweis!
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 4 - Mount Nebo, Madaba und nochmal totes Meer 2/3

Für einen jordanischen Dinar (ca. 1,30 Euro) konnte man ein Ticket für das Museum und den Besuch der Kirche erwerben. Beim Betreten des überschaubaren Museums war uns noch nicht bewusst, wie sehr sich das lohnen würde, denn das Museum selbst bestand nur aus einem eher kleinen Raum. Immerhin gab es hier auch deutschsprachige Texte.

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Vom Museum ging es überraschenderweise eine Treppe nach unten, wo wir u.a. zu einem alten Brunnen gelangen sollten.

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Weiter ging es in unterirdische Räume mit Heiligenbildern.

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Nebenan wurde die Geschichte einer Köpfung von Johannes dem Täufer auf Englisch und Arabisch erzählt.

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Hinter einer Plexiglasscheibe war die Nachbildung eines Kopfes, vermutlich von Johannes dem Täufer, ausgestellt, was offenbar viele Besucher dazu veranlasst hatte, Geld und Passfotos durch einen kleinen Spalt zu werfen.

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Im Nachbarraum waren dann Mosaike ausgestellt, wie wir diese aus dem archäologischen Park bereits kannten.

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Ein Raum weiter wurden dann Szenen des Bedouinenalltags nachgebildet.

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Neben den Ausstellungen waren die unterirdischen Räume und Gänge hier die eigentliche Attraktion.

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Nachdem wir diese ausreichend erkundet hatten, begaben wir uns zur Wendeltreppe nach oben, neben der sich eine Marienstatue befand.

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Schmale steile Stufen führten nach oben in den Kirchturm. Man kam den Glocken des Kirchturms dabei näher, als ich es mir gewünscht hätte, aber offenbar wurden diese nicht mehr zu häufig geläutet.

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Für meinen Geschmack war die teils sehr enge Kletterei in dem Kirchturm eigentlich zu viel des Guten, aber ab einem gewissen Punkt hatte selbst ich den Ehrgeiz, die Aussicht zu genießen. Zu meiner Überraschung war der Ausstieg auf den den Kirchturm umgebenden Balkon ziemlich niedrig und eng. Dafür konnte man in alle vier Himmelsrichtungen großzügige runde Fenster öffnen.

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Nichtsdestotrotz war die Aussicht von hier oben wirklich lohnenswert und entschädigte für die Strapazen, hier hin gekommen zu sein.

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Auf dem Weg zurück nach unten strengte ich mich erneut an, trotz meiner Leibesfülle nicht die Seile zu berühren, mit denen die Kirchglocken geläutet würden, denn das war ja durch mehrere Schilder eindeutig untersagt.

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Als letzten Stopp dieser abenteuerlichen Reise vom Museum durch das Gewölbe und auf den Kirchturm erreichten wir das Innere der eigentlichen Kirche.

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Nach so vielen teils anstrengenden Entdeckungen sollte sich so langsam etwas Hunger breit machen, zumal es bereits Nachmittag war. Mittels der Bewertungen bei Google Maps wählte ich ein Restaurant in der direkten Nachbarschaft der Kirche aus, in welchem wir auch direkt freundlichst begrüßt wurden und nicht die einzigen Touristen waren.

Das uns empfohlene Menü aus diversen lokalen Vorspeisen und zwei Hauptgerichten, sollte uns sowohl geschmacklich als auch von der Menge her zufrieden stellen, jedoch wirkten im Nachhinein 20 JOD (ca. 26 Euro) pro Person für lokale Verhältnisse relativ überteuert.

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Das Dessert fiel dann auch deutlich zu den vorherigen Gängen ab und der Espresso war mit umgerechnet 3 Euro für lokale Verhältnisse überraschend kostspielig.

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Auf dem weiteren Spaziergang schauten wir zurück und konnten so nochmal den Kirchturm sehen, den wir zuvor erklommen hatten.

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An der nächsten über Google Maps ausgewählten Station war leider nur eine Baustelle und keine Sehenwürdigkeit zu sehen.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 4 - Mount Nebo, Madaba und nochmal totes Meer 3/3

Als letzte Sehenswürdigkeit wollten wir die Kirche der Apostel in Madaba besuchen. Von außen wirkte das Gebäude eher verlassen, aber tatsächlich war der Haupteingang geöffnet und ein Wachmann winkte uns freundlich herein. Er sagte, dass der Eintritt kostenlos sei, was mich überraschte. So sahen wir uns die diversen Mosaike in der überdachten Halle an.

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Während wir die Mosaike inspizierten, winkte uns der Wachmann in seine Richtung, öffnete die Absperrung und ging mit uns nah an die Mosaike heran. Er hatte eine Sprühflasche dabei, mit der er eine Flüssigkeit auf die Mosaike sprühte, wodurch diese für einen kurzen Moment an Farbintensität und Kontrast gewannen.

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Im direkten Vergleich dazu ein trockenes Mosaik.

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So ganz sicher waren wir uns nicht, ob das jetzt wirklich im Sinne des Erfinders war, bedankten uns aber mit einem kleinen Trinkgeld, das der Reaktion des Wachmannes zu urteilen kleiner ausgefallen war, als er sich das offenbar erhofft hatte. Da aber neue Touristen im Anmarsch waren, fokussierte er sich direkt auf diese.

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Wir spazierten ein Stück die Hauptstraße entlang, bei der wir eine Metzgerei passierten, vor welcher irritierenderweie ein totes Tier aufgehangen war.

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Es war noch ein ganzes Stückchen, bis wir schließlich unseren gemieteten Kia erreichten und uns von Google Maps auf den Rückweg zum Marriott Dead Sea leiten ließen. Etwas unterhalb der Moses Gedächtniskirche am Berg Nebo hielten wir neben der Straße, um die Aussicht zu genießen.

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In Richtung des toten Meeres war die Aussicht leider wieder diesig.

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Zurück auf unserem Hotelzimmer stellten wir fest, dass das hinterlassene Trinkgeld offenbar gewertschätzt wurde.

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Auch wenn es schon später Nachmittag war, wechselten wir unsere Kleidung und spazierten erneut zum Ufer des toten Meeres, um noch eine Runde auf diesem zu liegen.

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Kurz vor dem Sonnenuntergang begaben wir uns zum Infinity-Pool um dort bzw. in dessen Nähe den Sonnenuntergang zu beobachten.

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Nach einer erfrischenden Dusche verbrachten wir den restlichen Abend auf unserem Zimmer bzw. dem Balkon, da uns das späte umfangreiche Mittagessen mehr als ausgereicht hatte. Außerdem hatten wir Getränke und eine Tüte kuwaitische Linsenchips mitgebracht.

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Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
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BER
So ganz sicher waren wir uns nicht, ob das jetzt wirklich im Sinne des Erfinders war, bedankten uns aber mit einem kleinen Trinkgeld, das der Reaktion des Wachmannes zu urteilen kleiner ausgefallen war, als er sich das offenbar erhofft hatte.
Sehr angenehme Art des TR schreibens. Gerade durch solche Formulierungen kann man Euren Erlebnissen sehr gut folgen. Lese gern mit.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 5 - Vom toten ans rote Meer 1/2

Nach nur zwei Nächten im Marriott Dead Sea sollte es heute auch schon weiter gehen in das ca. 275km weiter südlich gelegene Aqaba am gleichnamigen Golf, einem Seitenarm des roten Meeres. Vor der Weiterreise stand jedoch noch die Stärkung am Frühstücksbüffet an. Auch heute konnten wir wieder einen Tisch auf der Terrasse erhalten. Ich genoss u.a. die leckeren hellen Maulbeeren, die ich bis zu diesem Urlaub noch nie zuvor gegessen hatte, und welche ausgesprochen gut schmeckten.

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Tatsächlich war es schon gegen 11 Uhr, als wir uns an der Rezeption für den Check-out einfanden. Wie bei unserer Anreise gab es hier jedoch eine längere Schlange, sodass wir an den separaten Bonvoy-Elite-Schalter auswichen, wo dieselbe Mitarbeiterin Dienst hatte, die uns zwei Tage zuvor freundlichst eingecheckt hatte. Schnell war die Rechnung beglichen und wir machten uns auf den Weg gen Süden.

Eine halbe Stunde später ca. 30 Kilometer weiter südlich legten wir den ersten Stopp des Tages ein. An der Mujib-Brücke waren wir nicht die Einzigen, die hier anhielten, um die Aussicht auf einen Canyon, der auch fast als alpenländische Klamm durchgegangen wäre, und auf den Zufluss in das tote Meer zu fotografieren.

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Ein paar Autominuten weiter wurde die Küste deutlich schöner, als ich diese an unserem Hotel empfunden hatte.

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Man hätte wohl auch hier im toten Meer baden können, wenngleich es keine Annehmlichkeiten wie Schatten, Duschen oder einen kurzen Weg zurück ins eigene Hotelzimmer gab.

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Ca. vierzig Minuten später erreichten wir den ersten ursprünglich geplanten Stopp des Tages, das Museum des niedrigsten Ortes der Erde, dessen Besuch ebenfalls in unserem Jordan Pass enthalten war.

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Es handelte sich mal wieder um Ausstellungen diverser Ausgrabungen, welche wir von den Museen aus Amman schon kannten. So richtig umgehauen hatte uns das Museum nicht, aber dessen Google Bewertungen hatten unsere Erwartungen im Vorfeld schon gering gehalten.

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Auch wenn noch nicht allzu viel Zeit seit dem Frühstück vergangen war, spürten wir einen leichten Hunger. Unweit des Museums lag der Ort Gawr as-Safi, welchen wir besuchten. Tatsächlich wirkte der Ort etwas trostlos und schien die Heimat lokaler Bauern und Angestellter des Pottasche-Betriebes, über den der Museumsmitarbeiter, mit dem wir etwas ins Gespräch gekommen waren, aufgrund der negativen Umweltauswirkungen nicht besonders gut zu sprechen war, zu sein.

Mit einer Kombination aus Google Maps und Instinkt fanden wir schließlich das mehr oder weniger belebte Zentrum des kleinen Ortes.

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An einem Imbiss bestellten wir schließlich in Fladenbrot gewickelte Hackfleischspieße. Aufgrund mangelnder Englischkenntnisse des Mitarbeiters und mangelnder Arabischkenntnisse auf unserer Seite erfolgte die Kommunikation mit Händen und Füßen. Dennoch waren wir mit der Wahl sehr zufrieden.

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Da ich schräg gegenüber einen Laden sah, den ich für einen Süßwarenladen hielt, und es mich noch nach arabischen Süßigkeiten gelüstete, wechselten wir die Straßenseite und besuchten den Laden. Die zahlreichen Dorfkinder, die hier alleine oder mit ihren Eltern für Eis und Slushies anstanden, musterten uns wie Außerirdische, was ich versuchte, mit einem Lächeln zu quittieren.

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Nachdem die lokalen jungen Kunden bedient waren, zeigten wir auf die gewünschten Süßwaren. Ebenso wie in dem Imiss zuvor zahlten wir hier nur sehr kleines Geld. Da die aufgerufenen Beträge aber überraschend rund waren, dürften es dennoch Touristenspezialpreise gewesen sein, was aber fein für uns war.

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Die nächsten 1,5 Stunden Fahrt verliefen eher monoton. Links nicht besonders hohe Bergketten, nach rechts die nicht sichtbare Grenze zu Israel in teilweise nur einem Kilometer Entfernung und dazwischen nur wüstenartige Einöde. +1 schlief dann auch zeitweise, während ich mit leicht überhöhter Geschwindigkeit unseren gemieteten Kia den Jordan Valley Highway entlang lenkte.

Auf Bitten von +1 hielt ich irgendwann an einer Tankstelle, die jedoch offenbar nicht mehr in Betrieb war und nicht nur deswegen kein WC bot. Neben dieser suchte +1 dann ein geschütztes Fleckchen, wo er seine Blase in der Natur erleichtern konnte.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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Tag 5 - Vom toten ans rote Meer 2/2

Ein Stück weiter auf dem Jordan Valley Highway entdeckten wir einen Flughafen, den wir erst fälschlicherweise für den Flughafen von Aqaba hielten. Nach einem kurzen Gegencheck mit dem Handy stellte sich jedoch heraus, dass es sich um den Flughafen von Eilat in Israel handelte, was möglicherweise erklärte, warum das Flughafengelände mit hohem Stacheldraht gut sichtbar umgeben war.

Ein kleines Stück weiter trafen wir auf eine Polizeikontrolle, bei der wir merkwürdigerweise relativ bestimmt aufgefordert wurden, unsere Pässe vorzuzeigen. Wir wunderten uns ein wenig, da wir ja keine Landesgrenze überschritten hatten, reichten unsere Pässe dem leicht griesgrämigen Herrn aber dennoch freundlich. Nachdem er diese lustlos ein wenig durchgeblättert hatte, durften wir weiterfahren.

Schließlich passierten wir den Flughafen von Aqaba und folgten den Anweisungen von Google, um das gebuchte Hotel, das Al Manara - A Luxury Collection Hotel, zu erreichen. An der Vorfahrt nahm man uns das Gepäck ab und bot an, unseren Mietwagen für uns zu parken, was wir gerne annahmen. Wir wurden zu einer freundlichen Mitarbeiterin geführt, die uns einchecken und einiges erklären sollte. Da ich aufgrund der ambitionierten Preise hier nur eine Besenkammer gebucht hatte, hatte ich zusätzlich für die beiden gebuchten Nächte SNAs für die höchste mit SNA auswählbare Zimmerkategorie in den Ring geworfen. Fünf Tage vor Anreise wurde das SNA-Upgrade auf eine "Prestige Suite Sea View" bestätigt. Kurz vor der Anreise konnte ich allerdings in der Bonvoy-App sehen, dass da vermeintlich eine "Premium Penthouse Suite Lagoon View" raus geworden war. Die Mitarbeiterin schwieg sich über dieses vermeintliche weitere Upgrade jedoch aus und übergab uns die Zimmerkarten für die "Prestige Suite Sea View", mit welcher wir jedoch auch absolut zufrieden waren.

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Das war schon Alles sehr großzügig mit einem Gäste-WC, einem riesigen Badezimmer und einem Ankleidebereich neben dem eigentlichen Schlafzimmer.

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Die Aussicht vom geräumigen Balkon bot sowohl einen Blick auf die Lagune als auch den Golf von Aqaba.

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Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, begaben wir uns zum hoteleigenen Strand, der uns jedoch auf den ersten Blick nicht ganz zusagen sollte.

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Da auch der Hotelpool relativ gut besucht war, entschieden wir uns, dem Hinweis der Check-in-Mitarbeiterin zu folgen, das kostenlose Shuttle zum Partner-Resort zu nehmen. Auf dem Weg zum Anleger des Wassertaxis entdeckten wir ungewohntes Leben in dem eher flachen Wasser der Lagune.

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Am Anleger des Wassertaxis hatten wir einen direkten Blick auf das Ziel, das uns eigentlich eher wegen dem dortigen italienischen Restaurant empfohlen wurde.

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Vom Anleger des gegenüberliegenden Resorts hatte man dann wiederum einen guten Blick auf unsere Unterkunft, welche trotz allem vermeintlichen Luxus eher wie ein Betonklotz wirkte.

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Wir spazierten vom Anleger in Richtung des Partnerhotels, wobei wir an einem künstlichen Bachlauf vorbei kamen.

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Am künstlichen Strand an der Lagune wurde uns dann ein Platz mit Sonnenschirm und Badetüchern auf den Liegen bereitet, sodass wir hier einige Zeit relaxten.

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Da es hier aber irgendwie künstlich und langweilig war, begaben wir uns nach ca. einer Stunde schon wieder zurück zum Anleger für das "Wassertaxi".

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Der freundliche Skipper, der sonst nicht wirklich etwas zu tun hatte, holte uns direkt ab und bot an, noch eine kleine Rundfahrt mit dem elektrischen Bötchen zu unternehmen, was wir natürlich nicht ausschlugen. Wir starteten in Richtung des Al Manara und dem Golf von Aqaba. Kurz darauf war rechts eine von mehreren bislang nicht fertiggestellten Hotelanlagen zu sehen.

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Wir blickten zurück auf den Strand, an dem wir kurz zuvor noch gelegen hatten.

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Wir inspizierten eine der zahlreichen nicht fertiggestellten Hotelanlagen näher.

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Wir passierten ein Boot, das zahlreiche Jetskis nach Hause fuhr.

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Wir erreichten das Ende der Lagune und den Übergang zum Golf von Aqaba.

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Hier drehte unser Skipper, sodass wir unser Hotel im Abendlicht bewundern konnten.

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Dazu konnte ich unseren Balkon identifizieren.

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Nachdem wir das Gelände des Al Manara wieder erreicht hatten, spazierten wir erneut zum Strand, um festzustellen, dass es hinter dem zuvor wahrgenommenen Strand und Pool noch einen weiteren Strand gab, der mit direktem Blick auf den Golf von Aqaba tatsächlich ein beserer Strand zum Relaxen gewesen wäre.

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Wir verbrachten hier noch etwas Zeit, bevor wir uns zurück auf dem Zimmer etwas frisch machten, um anschließend zu Fuß ein ganzes Stück Richtung Stadtzentrum von Aqaba zu laufen, denn hatte ich mit dem Kubza & Seneya ein Restaurant für unser Abendessen ausgesucht, das einen Spaziergang von ca. einer Viertelstunde erforderte.

Bereits die gewählten Vorspeisen gefielen uns sehr.

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Bei den gewählten Hauptspeisen, dem Hähnchen mit Zitronensauce und der Hähnchenleber, hatte uns unsere Bedienung gewarnt, dass Hähnchenleber eben Leber, also ein inneres Organ, sei, denn offenbar würden viele Gäste Hähnchenleber bestellen, ohne zu wissen, was das sei. Ich entgegnete, dass Deutsche wie Thailänder Leber bzw. insbesondere Hähnchenleber lieben würden, wenngleich ich mir nicht sicher war, ob das wirklich eine deutsche Sache war oder an meinen persönlichen Kindheitserinnerungen lag, bei denen Gabelspaghetti mit Hähnchenleber zu einem meiner Lieblingsgerichte gehörte. Auf jeden Fall sollten wir nicht enttäuscht werden und +1, der das Hähnchen mit Zitronensauce gewählte hatte, musste beipflichten, dass meine Wahl der Hähnchenleber, die leicht süß und sehr gut gewürzt war, die Bessere war. Aber wie in Thailand wurde auch hier in Jordanien Alles geteilt.

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Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir uns noch einen Ananassaft, um zurück auf dem Zimmer diesen mit dem mitgebrachten Rum, der von der Hotelsicherheit natürlich beim Durchleuchten des Gepäcks erkannt und mit dem üblichen Spruch "our secret" kommentiert wurde, zu mischen, und um bei diesem Mischgetränk und sehr angenehmen Temperaturen vom Balkon die Aussicht auf das hell erleuchtete Eilat in Israel zu geniesßen.

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max2331

Erfahrenes Mitglied
30.10.2019
365
353
Macht Spass dem Bericht aus jordanischer Sicht zu folgen !

Man hätte wohl auch hier im toten Meer baden können, wenngleich es keine Annehmlichkeiten wie Schatten, Duschen oder einen kurzen Weg zurück ins eigene Hotelzimmer gab.

Das ist eher nicht zu empfehlen, da es sehr viele Salzhöhlen bzw. Sinklöcher gibt und regelmäßig Leute Einbrechen. Die sieht man von oben oder wenn man darüber läuft nicht. Man sollte schon an den Hotels ins Wasser gehen.


Ein kleines Stück weiter trafen wir auf eine Polizeikontrolle, bei der wir merkwürdigerweise relativ bestimmt aufgefordert wurden, unsere Pässe vorzuzeigen. Wir wunderten uns ein wenig, da wir ja keine Landesgrenze überschritten hatten, reichten unsere Pässe dem leicht griesgrämigen Herrn aber dennoch freundlich. Nachdem er diese lustlos ein wenig durchgeblättert hatte, durften wir weiterfahren.

Auf dem Rückweg zum Hotel kauften wir uns noch einen Ananassaft, um zurück auf dem Zimmer diesen mit dem mitgebrachten Rum, der von der Hotelsicherheit natürlich beim Durchleuchten des Gepäcks erkannt und mit dem üblichen Spruch "our secret" kommentiert wurde, zu mischen, und um bei diesem Mischgetränk und sehr angenehmen Temperaturen vom Balkon die Aussicht auf das hell erleuchtete Eilat in Israel zu genießen.
Ja diese Kontrollen gibt es relativ oft. Auch wenn Jordanien ein in meinen Augen sicheres Land ist, sind sie doch gebrannte Kinder. Auch die Kontrollen an den Hotels und nebenbei auch bei Eingang in Malls zeigt das. Es gab am 9.11.2005 eine Anschlagsserie auf das damalige Radisson, das Grand Hyatt und das Days Inn bei dem 60 Menschen starben. Seit dem die striktere Sicherheit.

Das ihr bei den Kontrollen am Hotel mit den mitgebrachten Essen und Trinken durchgewunken werdet, liegt daran, dass ihr ausländische Touristen seit. Ich muss bei sowas auch immer her halten, da ich als Ausländer deutlich freundlicher und bevorzugter behandelt werde als die Einheimischen. :cool:
 
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Reaktionen: ViajeroBln und Nitus

Hene

Erfahrenes Mitglied
27.03.2013
4.547
3.555
BER
Ich genoss u.a. die leckeren hellen Maulbeeren, die ich bis zu diesem Urlaub noch nie zuvor gegessen hatte, und welche ausgesprochen gut schmeckten.
Ja, die sind köstlich. Aber kaum transportabel, deshalb auch kaum auf Märkten zu bekommen. Im südlichen Zentralasien - Usbekistan und Tadschikistan - sind die Beeren eher ein Abfallprodukt der Seidenproduktion. Mehr als eine Handvoll davon sorgt zudem unweigerlich für Durchfall, deshalb Obacht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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25.260
MUC
Das ist eher nicht zu empfehlen, da es sehr viele Salzhöhlen bzw. Sinklöcher gibt und regelmäßig Leute Einbrechen. Die sieht man von oben oder wenn man darüber läuft nicht. Man sollte schon an den Hotels ins Wasser gehen.

Ok, Danke für den Hinweis! Die beiden Italienerinnen, die wir am ersten Abend im Dead Sea Marriott beim Abendessen kennengelernt hatten, hatten uns den Salzstrand empfohlen, aber sie waren sich offenbar auch der Risiken nicht bewusst.

Ja diese Kontrollen gibt es relativ oft. Auch wenn Jordanien ein in meinen Augen sicheres Land ist, sind sie doch gebrannte Kinder. Auch die Kontrollen an den Hotels und nebenbei auch bei Eingang in Malls zeigt das. Es gab am 9.11.2005 eine Anschlagsserie auf das damalige Radisson, das Grand Hyatt und das Days Inn bei dem 60 Menschen starben. Seit dem die striktere Sicherheit.

Wobei die Kontrollen eher oberflächlich wirkten. Sowohl die Polizei an der Straße fragte immer nur eher lustlos, wo wir hinfahren würden bzw. ob wir nach Amman fahren würden. Eine einfache Antwort reichte und man durfte weiter. In den Hotels wurde insbesondere nach einem Piepen der Torsonde nicht wirklich gründlich untersucht, woher der Metallalarm kam. Insofern schien mir das auch Alles eher Augenwischerei zu sein, so wie ich es z.B. auch aus der U-Bahn oder Einkaufszentren in Bangkok kenne. Hauptsache, man leuchtet mit der Taschenlampe in den Rucksack, auch wenn man nicht rein schaut. ;)

Das ihr bei den Kontrollen am Hotel mit den mitgebrachten Essen und Trinken durchgewunken werdet, liegt daran, dass ihr ausländische Touristen seit. Ich muss bei sowas auch immer her halten, da ich als Ausländer deutlich freundlicher und bevorzugter behandelt werde als die Einheimischen. :cool:

Ich hätte es auch eher übergriffig gefunden, wenn man uns unsere mitgebrachten Getränke abgenommen hätte. Gerade bei den aufgerufenen Zimmerpreisen habe ich schon ähnliche Freiheiten wie zu Hause erwartet.

Ja, die sind köstlich. Aber kaum transportabel, deshalb auch kaum auf Märkten zu bekommen. Im südlichen Zentralasien - Usbekistan und Tadschikistan - sind die Beeren eher ein Abfallprodukt der Seidenproduktion. Mehr als eine Handvoll davon sorgt zudem unweigerlich für Durchfall, deshalb Obacht.

Ich hatte tatsächlich ein Durchfallproblem, das sich allerdings erst drei Tage später eingestellt hatte, sodass ich nicht die hellen Maulbeeren in Verdacht habe, obwohl ich davon schon einige gegessen hatte. Sind wirklich sehr lecker gewesen.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.566
25.260
MUC
Tag 6 - Ein Tag in Aqaba 1/2

Nach einer erholsamen Nacht startete der Tag mit einer Aussicht auf das unvollendete Hotel gegenüber und Eilat im Hintergrund, die künstliche Lagune vor dem Hotel sowie den Golf von Aqaba.

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Zum Frühstück konnten wir einen schönen Platz auf der Terrasse des Hotelrestaurants erhalten. Das Buffet überraschte uns weniger von der Auswahl als viel mehr von der erstaunlich guten Qualität. Es gab aber dennoch eine schöne Mischung lokaler und internationaler Speisen.

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Dazu wurden von der Bedienung proaktiv Eierspeisen und u.a. Eggs Benedict angeboten, die gar nicht schlecht schmecken sollten, wenngleich das Avocadomousse unter den Räucherlachsscheiben eine etwas zu säuerliche Note hatte.

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Der Nachteil der Sitzplätze im Freien war jedoch, dass streunende Katzen uns nicht nur von hinter der Glasscheibe beim Essen zusahen, sondern auch auf die Glasscheiben bzw. die diese seitlich einfassenden Säulen sprangen, und uns dabei recht nah passierten sowie wiederholt den Anschein erweckten, auf unseren Tisch springen zu wollen.

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Dafür konnten wir das Treiben auf dem Wasser gut beobachten.

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Nach dem Essen machten wir uns auf dem Zimmer frisch, trugen Sonnencreme auf und ließen aus schließlich vom Valet-Service unseren Mietwagen zurückgeben, mit dem wir nur wenige Hundert Meter zum ersten Ziel des Tages, der "Ancient Islamic City of Ayla", fuhren.

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Die Ruinen wirkten auf uns nur so halbwegs interessant, zumal die Sonne knallte und das Wetter, das heute Temperaturen von knapp 40°C erreichen sollte, sehr warm war.

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So fuhren wir bald weiter zum nächsten Stopp, dem Aqaba Fort bzw. Aqaba Castle. Der Eintritt für diese Sehenswürdigkeit wäre wieder im Jordan Pass enthalten gewesen, aber wollte hier niemand einen Jordan Pass kontrollieren oder ein Eintrittsgeld eintreiben. Auch hier waren, wie übrigens fast überall in Jordanien, Hinweise bzw. Glückwünsche für die königliche Hochzeit, die am folgenden Tag stattfinden sollte, angebracht.

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Wir spazierten etwas umher und entdeckten Stufen, denen wir folgten und so eine bessere Aussicht erhielten.

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In der Ferne konnte man den Turm des Hafens von Aqaba erkennen.

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Die Anlage hatte teilweise etwas von einem Labyrinth.

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Nach zwanzig Minuten hatten wir aber vermeintlich Alles gesehen und spazierten hinunter zum Ufer.

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Hier warteten diverse Anbieter von Glasbodenbootfahrten, die wiederholt auf sich aufmerksam machten. Nachdem wir schon nicht geschnorchelt hatten, war es eigentlich eine blöde Entscheidung, kein Angebot angenommen zu haben, denn die Unterwasserwelt im Golf von Aqaba soll wohl sehr sehenswert sein. Aber das haben wir verpasst. Dafür war die Aussicht auf Eilat in der Ferne interessant, denn wirkte die israelische Seite deutlich urbaner als das beschauliche Aqaba hier in Jordanien.

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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
Danke für den tollen Reisebericht soweit!

Verlangt man in Jordanien von Touristen, ähnlich zu Ägypten, an jeder Ecke "Bakschisch" (Trinkgeld), oder wird dort nicht so frech ums Trinkgeld gebettelt?

Kann man von Aqaba einen kurzen Abstecher nach Israel machen (einfach weil man es kann), oder ist es keine Option bzw. sinnlos?
 

handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
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Danke für den tollen Reisebericht soweit!

Verlangt man in Jordanien von Touristen, ähnlich zu Ägypten, an jeder Ecke "Bakschisch" (Trinkgeld), oder wird dort nicht so frech ums Trinkgeld gebettelt?

Kann man von Aqaba einen kurzen Abstecher nach Israel machen (einfach weil man es kann), oder ist es keine Option bzw. sinnlos?
Trinkgeld wird in meinen Augen nicht verlangt, aber ist natürlich gerne gesehen.

Man kann "relativ" easy über die Grenze. Habs gemacht, bin aber aber danach in Israel geblieben.
Eilat fand ich furchtbar.

Meine Erfahrung an der Grenze war auch eher uncool. 30 Minuten intensive Befragung und Kontrolle.

Falls man in diverse andere arabische Länder möchte, die Israel nicht gerne im Pass sehen: Es gibt in Israel zwar keinen Stempel, aber der jordanische Ausreisestempel lässt natürlich Rückschlüsse zu.
 
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max2331

Erfahrenes Mitglied
30.10.2019
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Danke für den tollen Reisebericht soweit!

Verlangt man in Jordanien von Touristen, ähnlich zu Ägypten, an jeder Ecke "Bakschisch" (Trinkgeld), oder wird dort nicht so frech ums Trinkgeld gebettelt?

Kann man von Aqaba einen kurzen Abstecher nach Israel machen (einfach weil man es kann), oder ist es keine Option bzw. sinnlos?
Mir ist noch nie untergekommen, dass nach Trinkgeld gefragt wurde oder das man plötzlich schlecht behandelt wird wenn man kein Trinkgeld gibt. Auf Grund des sehr niedrigen Lohnniveaus ist aber jeder happy wenn er etwas bekommt.

Bzgl. Grenzkontrolle: Als ich damals dort gearbeitet habe, hatten wir mehrere deutsche Kollegen und Kunden für ein paar Tage zu Besuch. Es stand dann auch ein Tagesausflug nach Jerusalem an. Sie sind früh los gefahren und kamen spät nachts zurück und waren genau 1 Std, in Jerusalem. Der Grund war die Grenz- bzw. Einreisekontrolle obwohl jeder einen deutschen Pass hatte. Die haben bei jedem etwas gefunden was insgesamt zu mehrere Stunden Verzögerung bei der Einreise geführt hat. Und das war kein Einzelfall. Von mal spontan über die Grenze würde ich stark abraten.
 
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luporun

Reguläres Mitglied
23.10.2016
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Schöner Reisebericht - vielen Dank.

Etwas "off-topic":

Beim Betrachten der Bilder aus dem "Königlichen Automobilmuseum" stach mir direkt das Bild des Mercedes 770 ("großer Mercedes") ins Auge. Von exakt diesem Fahrzeug habe ich auch noch ein Bild:
DSC00014.jpeg

Das Bild stammt aus dem Jahr 2002 - da war das Fahrzeug noch in einem ganz anderem Zustand. Aufgenommen wurde das Bild im Mercedes Benz Classic Zentrum in Fellbach, mit dessen damaligem Leiter ich befreundet war/bin. Zu diesem Auto gibt's ne interessante Geschichte, die vielleicht nicht auf den Infotafeln des Museums vermerkt ist ... Exakt zwei Tage bevor dieses Foto entstanden ist erhielt der Leiter von MB Classic einen Anruf vom Stuttgarter Flughafen, dass dort eine an MB Classic adressierte "Holzkiste", deklariert als Diplomatengepäck aus Jordanien, in Begleitung vom ein paar Jordaniern, doch bitte umgehend abzuholen sei. Die Holzkiste entpuppte sich als "Verpackung" für diesen Mercedes 770 in völlig desolatem Zustand. Es handelte sich um die ehemalige Staatskarosse des Königs von Jordanien, einer von nur 10 gebauten "gepanzerten" 770 - das Ding wiegt 5t. Der König von Jordanien hat das Fahrzeug weitergegeben (als Geschenk?) an den damaligen König Faisal II. des Irak. Nach Sturz des Königs und Abschaffung der Monarchie im Irak gelangte das Fahrzeug in den "Besitz" des Militärs bzw. später in das Umfeld von Saddam Hussein. Während dieser Zeit wurde das Fahrzeug malträtiert und "hingerichtet". Nach dem Sturz Saddam Husseins fand die US-Armee das "Wrack" in einem der Paläste und konnte irgendwie herausfinden, dass das Fahrzeug ursprünglich dem König von Jordanien gehörte. Das Fahrzeugwrack wurde an die Jordanier zurückgegeben. Und die haben es dann in diese Holzkiste gestellt und diese als Diplomatengepäck umgehend zu MB Classic versandt. Die begleitenden Personen hatten nur einen Auftrag dabei: MB Classic davon zu überzeugen das Fahrzeug zurück in seinen Ur-Zustand zu versetzen. Kosten spielen keine Rolle.

Ich weiß nicht mehr wie lange der Wiederaufbau gedauert hat - das waren mehrere Jahre - aber auf dem Bild vom heutigen Zustand (im Museum) kann man sehen, dass die Jungs anscheinend echt gut Arbeit geleistet haben.

Sorry für off-topic und Kaperung des Threads - aber ich fand die Story damals ziemlich faszinierend ... und jetzt stolpere ich durch diesen Reisebericht über dieses Foto. Da schließt sich für mich ein Kreis.

Gruß
Tom
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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25.260
MUC
Schöner Reisebericht - vielen Dank.

Etwas "off-topic":

Beim Betrachten der Bilder aus dem "Königlichen Automobilmuseum" stach mir direkt das Bild des Mercedes 770 ("großer Mercedes") ins Auge. Von exakt diesem Fahrzeug habe ich auch noch ein Bild:
Anhang anzeigen 216115

Das Bild stammt aus dem Jahr 2002 - da war das Fahrzeug noch in einem ganz anderem Zustand. Aufgenommen wurde das Bild im Mercedes Benz Classic Zentrum in Fellbach, mit dessen damaligem Leiter ich befreundet war/bin. Zu diesem Auto gibt's ne interessante Geschichte, die vielleicht nicht auf den Infotafeln des Museums vermerkt ist ... Exakt zwei Tage bevor dieses Foto entstanden ist erhielt der Leiter von MB Classic einen Anruf vom Stuttgarter Flughafen, dass dort eine an MB Classic adressierte "Holzkiste", deklariert als Diplomatengepäck aus Jordanien, in Begleitung vom ein paar Jordaniern, doch bitte umgehend abzuholen sei. Die Holzkiste entpuppte sich als "Verpackung" für diesen Mercedes 770 in völlig desolatem Zustand. Es handelte sich um die ehemalige Staatskarosse des Königs von Jordanien, einer von nur 10 gebauten "gepanzerten" 770 - das Ding wiegt 5t. Der König von Jordanien hat das Fahrzeug weitergegeben (als Geschenk?) an den damaligen König Faisal II. des Irak. Nach Sturz des Königs und Abschaffung der Monarchie im Irak gelangte das Fahrzeug in den "Besitz" des Militärs bzw. später in das Umfeld von Saddam Hussein. Während dieser Zeit wurde das Fahrzeug malträtiert und "hingerichtet". Nach dem Sturz Saddam Husseins fand die US-Armee das "Wrack" in einem der Paläste und konnte irgendwie herausfinden, dass das Fahrzeug ursprünglich dem König von Jordanien gehörte. Das Fahrzeugwrack wurde an die Jordanier zurückgegeben. Und die haben es dann in diese Holzkiste gestellt und diese als Diplomatengepäck umgehend zu MB Classic versandt. Die begleitenden Personen hatten nur einen Auftrag dabei: MB Classic davon zu überzeugen das Fahrzeug zurück in seinen Ur-Zustand zu versetzen. Kosten spielen keine Rolle.

Ich weiß nicht mehr wie lange der Wiederaufbau gedauert hat - das waren mehrere Jahre - aber auf dem Bild vom heutigen Zustand (im Museum) kann man sehen, dass die Jungs anscheinend echt gut Arbeit geleistet haben.

Sorry für off-topic und Kaperung des Threads - aber ich fand die Story damals ziemlich faszinierend ... und jetzt stolpere ich durch diesen Reisebericht über dieses Foto. Da schließt sich für mich ein Kreis.

Gruß
Tom

Wow, vielen Dank für die Geschichte! Das ist tatsächlich sehr interessant. Ich hatte mich ohnehin gefragt, wie man es geschafft hat, die meisten Autos in einem so tadellosen Zustand zu erhalten, aber da steckt im Einzelfall dann wohl mehr Arbeit dahinter als gedacht.

Ein 5 Tonnen Mercedes in einer Holzkiste als Luftfracht, krass.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.566
25.260
MUC
Tag 6 - Ein Tag in Aqaba 2/2

Nachdem wir am Strand hinter der Burg von Aqaba das Treiben ausreichend beobachtet hatten, fuhren wir weiter in Richtung Süden. Mit dem Wissen, dass uns im nur wenige Kilometer entfernten Nachbarland Saudi-Arabien Peitschenhiebe oder gar die Todesstrafe drohen würde, hielt ich sehr genau Ausschau nach dem Grenzübergang, wenngleich wir uns am nur knapp einen Kilometer Luftlinie von der saudi-arabischen Grenze entfernten Hafen von Aqaba aufgrund der nicht einladenden Landschaft bereits zur Umkehr entschieden.

Wie auf der Hinfahrt passierten wir auf der Rückfahrt Tala Bay, einen Ort der offenbar nur aus Luxus-Hotels bestand, und den man ohne in einem dieser hochpreisigen Unterkünfte zu nächtigen, nicht betreten konnte. So hielten wir erst ein Stückchen weiter in der Nähe des "South Beach" am "Aqaba Marine Park" und erkundeten diesen.

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In der Ferne blickten wir auf Ägypten. Tatsächlich fand ich die Lage von Aqaba, das selbst an Eilat in Israel grenzt, welches ein kleines Stückchen weiter im Süden an Ägypten grenzt, sehr interessant, zumal Saudi-Arabien ja auch nicht weit war. Quasi ein Vier-Länder-Eck am Golf von Aqaba.

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Der Strand war heute an einem Werktag nicht sonderlich stark besucht. Abgesehen von ein paar Russen waren es vor allem einige einheimische Familien und offenbar eine Schulklasse, die hier eine gute Zeit verbrachten, wenngleich es uns fast zu heiß und zu viel Sonne war.

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Zahlreiche Boote legten einen Stopp vor Ort ein, da es wohl gerade hier eine interessante Unterwasserwelt zu erkunden gab, was wir leider ausgelassen hatten.

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Das Wasser war hier auch erstaunlich klar.

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Da sich bei uns am frühen Nachmittag so langsam Hunger breit machte, fuhren wir jedoch zurück Richtung Aqaba. Ich hatte eine Straße unweit der Burg von Aqaba ausgemacht, in welcher es zahlreiche lokale Fisch- und Meeresfrüchterestaurants geben sollte. Mit einer Kombination von Google Maps und den Eindrücken vor Ort wählten wir schließlich ein Fischrestaurant, in welchem wir erst die gewünschten Meeresfrüchte und den gewünschten Fisch auswählen sollten, bevor wir am Platz auf deren Zubereitung warteten.

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+1 wählte zwei Krebse und wir gemeinsam einen ziemlich großen Fisch.

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Bei einem Kilopreis von 8 JOD (= knapp 11 Euro) sollte der ca. 1,3 kg schwere Fisch 11 JOD (= knapp 15 Euro) kosten, was wir sehr günstig fanden, ohne uns bewusst zu sein, dass vielleicht 1,3 kg Fisch mit Beilagen etwas zu viel selbst für uns durchaus gute Esser sein könnte.

Zusätzlich bestellten wir natürlich ortstypisch noch Vorspeisen, welche sehr gut schmeckten und zusammen mit dem servierten Fladenbrot schon für ein klein wenig Sättigung sorgten.

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Der gegrillte Fisch, der zusammen mit u.a. Pommes serviert wurde, war wirklich gut und eindeutig sehr frisch.

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Die von +1 gewählten Krebse waren seiner Meinung nach nicht wirklich frisch, was wir wohl hätten an der schon eher leeren Kühlbox erkennen können, aus der die Krebse geholt wurden. Nichtsdestotrotz war +1 froh für derartige Meeresfrüchte, die zu Hause in Oberbayern nicht zum alltäglichen Genuss gehören.

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Mehr als satt fanden wir die Rechnung in Höhe von 24 JOD (= ca. 32 Euro) für so viel Fisch und Meeresfrüchte, Vorspeisen sowie einen Mango- und einen Zitronen-Minze-Shake äußerst günstig.

Zurück am Hotel begaben wir uns zum Strand mit dem direkten Blick auf den Golf von Aqaba, wo nach unserem Eintreffen die Liegen und der Sonnenschirm nach unserem Wunsch platziert wurden.

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Am späten Nachmittag bzw. eigentlich frühen Abend gelüstete es uns nach einem Drink, sodass wir die Getränkekarte studierten.

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Die Wahl fiel auf den "Red Sea" Cocktail mit Hibiskus, Zimt, Koriander, Salbei, Wodka und Pfirsichlikör. Der Cocktail war überraschend stark und erinnerte vom Geschmack ein wenig an Hustensaft, aber in positiver Weise.

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Das Abendessen ließen wir aufgrund des oppulenten und späten Mittagessens ausfallen. Wir sollten uns jedoch noch einen selbstgemischten Rum mit Ananassaft auf unserem Balkon gönnen. Dabei entdeckten wir am späten Abend eine Lichtinstallation am abendlichen Himmel, die wir als in verschiedenen Farben leuchtende Drohnen vermuteten.

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Da die Grenze zu Israel nur ca. 1,5 Kilometer in Blickrichtung vom Hotel entfernt war, rätselten wir zu Beginn, ob es sich hier um eine israelische oder jordanische Installation handelte. Nachdem jedoch die Krone des jordanischen Königshauses zu erkennen war, mussten die Drohnen wohl über oder zumindest für Jordanien schweben.

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Und schließlich konnte man erkennen, dass diese Lichtshow offenbar der königlichen Hochzeit des Prinzen Hussein und seiner Rajwa gewidmet war, welche am folgenden Tag in Amman stattfinden sollte.

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Bevor die Lichter erloschen, konnte man dann auch den Urheber dieser Lichtinstallation erfahren. Zain, ein lokaler Mobilfunkanbieter, hatte offenbar für diese interessante Show am Nachthimmel Aqabas gesorgt.

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Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.566
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MUC
Tag 7 - Wadi Rum oder ab in die Wüste 1/4

Ich möchte den nächsten Teil meines Reiseberichtes mit einem kleinen Nachtrag einer Kleinigkeit beginnen, die ich zwischenzeitlich ganz vergessen hatte:

Beim Check-in im Al Manara wurde uns mitgeteilt, dass zu unserer Prestige Suite auch ein Butler-Service gehören würde. Unser Butler bzw. in unserem Fall unsere Butlerin sollte sich ca. eine Stunde nach unserem Check-in uns persönlich vorstellen, was jedoch nicht stattfinden sollte, da wir relativ schnell nach dem Check-in die Umgebung bzw. den Strand erkunden wollten. Unabhängig davon war ich mir so gar nicht sicher, wofür man einen Butler-Service denn nutzen würde, und fragte unbedarft die alten Hasen in der FT-Bonvoy-WhatsApp-Gruppe, um die Info zu erhalten, dass man diesen Service wohl insbesondere für das Aus- und Einpacken des eigenen Koffers verwenden würde. Da wir insbesondere bei Hotelwechseln nach nur wenigen Tagen lieber aus unseren Koffern leben, wollte ich diesen Service jedoch nicht nutzen. So blieb meine WhatsApp-Anfrage an die Butlerin, uns doch bitte einen Adapterstecker für europäische Stecker zu bringen, meine einzige Nutzung dieses mir bis dato unbekannten Services. Die Anfrage resultierte übrigens in sogar zwei perfekten Adaptern, die wir abends auf unserem Zimmer vorfanden. Auch ansonsten erkundigte sich die junge Dame wiederholt, ob Alles zu unserer Zufriedenheit sei, was wir bestätigten, auch wenn die Tür der Duschkabine schief eingebaut war, sich somit nicht ganz schließen ließ und es nach jedem Duschen vor der Dusche auf dem Boden nass wurde. Das hätte sie wohl kaum ändern können.

Und damit zurück zum Morgen des Tag 7, den wir aufgrund der anstehenden Weiterreise in die Wüste Wadi Rum etwas früher starteten. Irgendwann zwischen 7:30 und 8:00 müssen wir auf der Terrasse des Frühstücksrestaurants gesessen haben, um uns für den anstrengenden Tag zu stärken. Dabei konnten wir eine Gruppe US-Amerikaner beobachten, die noch vor uns abreisen mussten, da ihr Busfahrer Druck machte. Wir konnten hingegen noch eine Runde Eggs Benedict genießen, die heute ohne saure Avocadocreme sondern mit frischen Avocadostücken serviert wurde, was uns sehr erfreute.

Irgendwann gegen 8:30 müssen wir dann am Check-out die Rechnung beglichen haben, bevor wir uns langsam auf den Weg in Richtung Wadi Rum machten, da wir um 10:00 am Büro des "Rum Stars Camp" im Wadi Rum Village ankommen sollten, da dort um 10:30 die gebuchte ca. achtstündige "Classic Bedouin Tour" mit anschließender Übernachtung im Zelt beginnen sollte.

Ich folgte daher den Navigationsanweisungen von Google Maps, welche uns ein ganzes Stück bergauf und durch erneut eher karge Landschaft führten. Nach ca. einer Stunde Autofahrt erreichten wir das Besucherzentrum von Wadi Rum. Auch wenn es hier keine Schlagbäume, Absperrungen oder Kontrollposten gab, winkten einige mehr oder weniger offiziell aussehende Herren am Straßenrand, dass wir anhalten sollten. Sie erklärten uns, dass wir unseren Eintritt lösen bzw. unsere Jordan Pässe hier scannen lassen müssten. Wir folgten den anderen Touristen in ein kleines Büro, wo uns unsere Jordan Pässe tatsächlich von der Zahlung von 3 JOD (= ca. 4 Euro) Eintrittsgeld zum Wadi Rum befreiten. Während die PDF-Version des Jordan Pass auf dem Handy bei den Franzosen vor uns ausreichte, wurden unsere freiwillig mitgeführten Ausdrucke des vergleichbaren PDFs hingegen nicht nur gescannt sondern auch gestempelt.

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An einer Übersichtskarte versuchten wir uns einen Überblick zu verschaffen, wo wir gerade waren, wo wir zum Start unserer Tagestour durch das Wadi Rum hin müssten, und wo wir wohl übernachten würden.

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Dabei wurden wir von diversen Personen gefragt, welche Tour oder Unterkunft wir gebucht hätten, was wir ignorierten, da wir vorab per E-Mail vom Rum Stars Camp darauf hingewiesen wurden, dass es nicht unüblich sei, dass man hier angeschwindelt würde. Übliche Maschen seien, dass behauptet würde, dass der gebuchte Tourunternehmer nicht verfügbar sei, oder dass sich die Leute als genau jener Tourunternehmer ausgeben würden.

Vor der Weiterfahrt vom Besucherzentrum zum Wadi Rum Village hielt ich noch die Aussicht fest, die bereits einen Vorgeschmack auf das bot, was wir die nächsten Stunden näher erkunden sollten.

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Fast pünktlich um nur wenige Minuten nach 10 Uhr trafen wir im Wadi Rum Village ein. Wadi Rum Village schien nicht nur ein Ausgangspunkt für Wüstentouren für Touristen zu sein sondern auch ein Ort, wo sich die heute noch existierenden Bedouinen, die in dem unwirklichen und latent lebensfeindlichen Wadi Rum lebten, mit notwendigen Dingen des Alltags versorgten. Wir hingegen versuchten mit den GPS-Koordinaten das Büro von Rum Stars Camp zu finden. Wir sahen das Büro, aber die Zufahrt war nicht für ein normales Auto gedacht. Während ich noch versuchte herauszufinden, wie wir mit unserem Kia zu dem Büro gelangen könnten, hupte ein Pickup neben uns. Der gute Mann fragte, ob wir das Rum Stars Camp suchten, was wir bejahten. Er sagte, dass wir ihm folgen sollten, was wir taten. Er lotste uns zu einem kostenfreien Parkplatz, auf welchem bereis unzählige Mietwagen parkten. Anschließend stiegen wir mit unseren Rucksäcken auf die Ladefläche seines Pickups, bis er uns an dem zuvor schon entdeckten Büro absetzte.

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Dort zahlte ich die 130 JOD (= ca. 170 Euro) in bar, die für die Tagestour und eine Übernachtung für zwei Personen im Zelt fällig wurden. Uns wurde noch süßer Tee angeboten, bevor es wenige Minuten später losgehen sollte. Tatsächlich war es erst 10:15, als wir zusammen mit zwei weiteren Paaren auf den Sitzbänken des betagten Toyota-Pickups Platz nahmen, und uns unser Guide und Fahrer in Richtung Wüste steuern sollte.

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Es sollte nicht lange dauern, bis die befestigte Straße endete und der Untergrund nur noch aus Sand bestand.

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Noch hatten wir zwar Mobilfunkempfang, aber fragte ich mich, was passieren würde, wenn es zu einer Panne oder einem (medizinischen) Notfall kommen würde. Beruhigt nahm ich eine CB-Funk-Antenne auf dem Dach wahr, bis ich jedoch feststellen musste, dass diese nicht angeschlossen war.

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Keine zehn Minuten nach dem Beginn unserer Expedition hatten wir offenbar schon das erste Ziel erreicht. Unser Guide, der ein eher schwer verständliches Englisch sprach, erklärte, dass wir hier hinauf klettern sollten, dort oben eine wunderbare Aussicht hätten und uns in dreißig Minuten wieder am Pickup einfinden sollten.

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Ich drehte mich um und beschloss, dass die Aussicht auch von hier unten bereits total super war, denn weder mein Fitnesslevel noch meine Trittsicherheit qualifizierten mich meiner eigenen Einschätzung nach dafür, diesen Geröllhaufen zu erklimmen.

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Auch aus nächster Nähe hatte ich Ehrfurcht vor diesem Gebilde aus Fels und Stein.

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Hier unten gab es aber auch bereits einen Fels zu entdecken, der mit Hieroglyphen versehen war.

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Nachdem sowohl das italienische Paar als auch das britisch-amerikanische Paar, die mit uns diese Tour erleben sollten, den Aufstieg wagten, wollte ich vor +1 nicht wie ein Vollhonk dastehen, fasste mir ein Herz und kletterte in der prallen Sonne Stück für Stück nach oben, wobei man den zurückkehrenden Touristen ausweichen musste, die offenbar ähnliche Jeep-Wüsten-Touren gebucht hatten.

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Tatsächlich war die Aussicht bereits nach einem kleinen Stück bergauf wirklich deutlich besser als noch am Boden.

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Da mir der Schweiß bereits von der Stirn und den Nacken hinunter lief, verzichtete ich dann aber doch darauf, die beste Aussicht von ganz oben genießen zu wollen. Zurück am Fuße des Massivs gab es dann nicht nur ein Zelt, das Schatten spendete (und wie bei jeder Attraktion im Wadi Rum heißen süßen Tee sowie zahlreiche Souvenirs anbot), sondern auch zahlreiche Kamele, die man hätte für einen Ritt mieten können.

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Es war sogar erst nach etwas mehr als dreißig Minuten, bis wir Alle wieder an dem Pickup für die Weiterfahrt eintrafen.

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Ich entscheid mich übrigens dafür, davon auszugehen, dass das Alter unseres Pickups dafür sprach, dass dies noch Qualität war und diese jahrelang im harten Wüsteneinsatz erprobt war. Der Blick nach vorne suggerierte, dass wir nicht die einzige Touristengruppe auf dem Weg in diese unwirkliche Landschaft waren.

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Noch war ich übrigens dankbar für die anhaltende Mobilfunkversorgung, von der ich (berechtigterweise) ausging, dass diese bald schwinden würde. Ich blickte zurück und konnte in der Ferne den Mobilfunkmast im Wadi Rum Village sehen, der noch für unsere Versorgung sorgte.

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Aber den schwindenden Mobilfunkempfang nahm ich gerne in Kauf bei den großartigen Ausblicken, die sich auf der weiteren Fahrt boten.

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An der Menge der parkenden Pickups konnte man erkennen, wo der nächste Halt sein würde.

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Diesmal scheuchte unser Guide uns auf eine Sanddüne hinter einem Felsen hinauf, was einerseits anstrengend aber andererseits auch sehr erlebnis- und aussichtsreich war.

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Der Abstieg war hingegen easy.

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handballplayer3

Erfahrenes Mitglied
01.10.2015
2.333
5.535
DUS
Wow, wie auf dem Set von "The Martian".

Gibt's da auch eine Option zum Selberfahren?
Man kann mit nem eigenen AWD für ca. 35JD rein.
Sicherlich findet man auch nen Guide der einem sagt wo es lang gehen soll.

Ich hatte damals ne Tour mit nem noch älteren Land Cruiser, aber die Toyota Karren laufen halt einfach. Entweder war es 2017 noch weniger touristisch, oder wir sind die Runde andersherum gefahren. Jedenfalls hatten wir so gut wie nie andere Pickups in Sicht.
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
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MUC
Tag 7 - Wadi Rum oder ab in die Wüste 2/4

Bevor ich über den weiteren Verlauf der Wüstentour schreibe, ein paar Worte zu unseren Mitreisenden. Wie bereits geschrieben hatten wir an diesem Tag dieselbe Tour gebucht wie zwei weitere Paare. Da waren die beiden Italiener, die ich auf Ende 20 schätzte, und die nach eigener Aussage aus Rom stammten. Sie sprachen jedoch überraschenderweise fließend Deutsch, da sie offenbar bereits seit ihrer Kindheit eine deutsche Schule in Rom besucht hatten. Ich hatte auch den Eindruck, dass neben dem Italienischen ihnen die deutsche Sprache leichter fiel als die Englische.

Das andere Paar schätzte ich auf Anfang 40. Sie sei in Bangkok geboren, sprach nahezu kein Thailändisch und war wohl eher arabischer / südasiatischer Abstammung. Aufgewachsen sei sie an der Westküste der USA in der Nähe von San Francisco. Er hingegen, offenbar ebenfalls mit arabischen Wurzeln, sprach Englisch mit einen dicken britischen Akzent. Sie hätten sich über Verwandte kennengelernt und würden gemeinsam in Gloucester wohnen.

Es war auf jeden Fall sehr angenehm, die aktuellen Eindrücke sowie weitere Reiseerfahrungen mit diesen sympathischen Mitreisenden auszutauschen. Angereist waren übrigens alle vier mit WizzAir, die sowohl günstig von mehreren italienischen Flughäfen direkt nach Amman fliegen als auch Umsteigeverbindungen von UK über Budapest anbieten.

Das nächste Ziel sollte der "Indiana Jones"-Canyon sein. Unser Reiseführer parkte neben weiteren Pickups und ging, anders als bei den vorherigen Stopps, gemeinsam mit uns zum Canyon.

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Tatsächlich musste man hier nur ein paar Stufen und auf einem schmalen Vorsprung entlang gehen, bevor man die enge Schlucht erreichte. Leider war es hier bedingt durch die vielen Kleingruppen, die hierher gebracht wurden, und die sich durch die Schlucht schoben, etwas beengt. Nichtsdestotrotz zeigte unser Guide auf einige Stellen des Canyons, die mit Hieroglyphen versehen waren.

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Ansonsten waren das hier für meinen Geschmack dann doch ein paar Leute zu viel.

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Insbesondere eine größere Reisegruppe, die untereinander hebräisch sprach, sorgte für Unruhe. Aber sie wussten auf ihrem Selfie-Video zu erklären, dass dies der Indiana-Jones-Canyon sei. Außerdem erklärten sie, dass die verschiedenen Löcher, die in die Felsen gebohrt waren, zur Befestigung der Kameras gedient haben sollen.

Wir harrten noch etwas aus, bis sich die Menschenmassen etwas reduziert hatten. Ab einem gewissen Punkt hätte man jedoch die Schuhe ausziehen müssen, da sich Wasser aufgestaut hatte. Da wir keine Lust auf nasse Füsse hatten, verzichteten wir. Die vom Ende des Canyons zurück kehrenden Personen waren sich dann auch nicht wirkich einig, ob sich die paar Meter Spaziergang durch das Wasser und dahinter wirklich lohnen würden.

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Bevor wir zurück zum Wagen spazierten, schauten wir uns noch ein wenig die Umgebung des Canyons an.

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Der nächste Stopp erforderte wieder etwas mehr Klettern, als mir eigentlich lieb gewesen wäre. Aber mit Bedacht und etwas Hilfe von +1 sollte auch ich es nach oben schaffen, wo ich die Aussicht genießen konnte und mehrere Instagram-taugliche Fotos von +1 auf dieser Fels-"Brücke" nehmen konnte.

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Nach ausreichend Fotos ging es dann auch wieder weiter.

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Schließlich wurden wir an einem größeren Felsen abgesetzt. Hier galt es nicht, weit nach oben zu klettern, aber selbst das kleine Stück, das zu klettern war, verunsicherte mich. Ein US-amerikanisches Paar aus Chicago, das wir schon vorher an einem Stopp gesehen hatten und mit dem wir nun ins Gespräch kamen, haderte auch. Aber auch hier probierte ich einfach und +1 reichte mir an den kritischen Stellen die Hand, sodass ich sehr erfreut war, auch diesen Fels erklommen zu haben.

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Nun waren es ca. 10 Minuten Fahrt am Stück, bei der es doch etwas einsamer wurde. Tatsächlich sahen wir immer weniger andere Fahrzeuge.

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Im Schatten eines großen Felsens sollte dann gegen 13:30 unsere Mittagspause stattfinden.

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Gemeinsam breiteten wir eine Matte auf dem Sandboden aus. Unser Guide reichte uns eine Flasche Orangen-Karrotten-Saft sowie eine Packung mit recht schmackhaften Dattelkeksen, während er begann, das Mittagessen zuzubereiten, wofür er trotz mehrfacher Nachfrage keine Hilfe wollte.

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PS: Für ein paar Tage wird es hier nicht weitergehen, da wir gleich auf die nächste (kurze) Reise aufbrechen.
 
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Frank N. Stein

Erfahrenes Mitglied
04.04.2020
7.914
10.040
der Ewigkeit
Da schließe ich mich Timo gerne an, @Nitus
Wirklich schon Reiseführerqualtitäten, was Du hier lieferst.

Kurze Frage zu Eurem Fischrestaurantbesuch in Aqaba:
Der servierte Fisch vs. der bestellten Ware kommt
mir eher als Plattfisch wie Flunder, Scholle oder Seezunge rüber,
oder täuscht das pic bzgl. Blickwinkel?

bestellt.png
geliefert.png
 

Nitus

Erfahrenes Mitglied
04.04.2013
5.566
25.260
MUC
Da schließe ich mich Timo gerne an, @Nitus
Wirklich schon Reiseführerqualtitäten, was Du hier lieferst.

Kurze Frage zu Eurem Fischrestaurantbesuch in Aqaba:
Der servierte Fisch vs. der bestellten Ware kommt
mir eher als Plattfisch wie Flunder, Scholle oder Seezunge rüber,
oder täuscht das pic bzgl. Blickwinkel?

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Anhang anzeigen 216369
Da täuscht offenbar der Blickwinkel, denn im ausgenommenen, aufgeklappten und gegrilltem Zustand hatte dieses Exemplar so viel Fleisch, das wir es kaum schaffen konnten. Die Dicke nach dem Grillen kommt auf dem Bild aber auch nicht wirklich rüber.