[11MAR2011] Schweres Erdbeben in Japan

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boerzel

Guest
Die unangenehme Diskussion wird dann mit Hinweis auf Abwiegen von Menschenleben gegen Menschenleben vermieden. Warum abwiegen, wenn man bereits entschieden hat, dass die durch Atombomben zerstörten Menschenleben so viel wertvoller waren?

Thema Äpfel und Birnen. "Man" hat eben das nicht entschieden. Ich bezweifle aber, dass "man" mit nicht-atomaren Bomben die Erde ebenso oft zerstören könnte wie mit atomaren. Andererseits gibt es deutlich weniger Atom- als konventionelle Bomben. Da kann man leichter ansetzen. Was nicht bedeutet, dass ein konventionelles, flächendeckendes Bombardement irgendwie weniger schlimm ist.
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
Da bin ich völlig einverstanden :D Denn Leute die die Atomkraft (und/oder Atombomben) aus völlig irrationalen Gründen verteufeln, verteufeln selbstverständlich auch Plutonium. Zwar sind beim Massenbomardement von Tokio mehr Menschen ums Leben gekommen als in Nagasaki. Doch diese Leute glauben fest daran, dass 90000 an einem Tag durch eine Atombombe ermordete Zivilisten eine weitaus größere Tragödie sind, als 100000 an einem Tag mit konventionellen Bomben ermordete Zivilisten. Deshalb wird am 6. August weltweit getrauert, aber der 10. März weitgehend ignoriert.

Die unangenehme Diskussion wird dann mit Hinweis auf Abwiegen von Menschenleben gegen Menschenleben vermieden. Warum abwiegen, wenn man bereits entschieden hat, dass die durch Atombomben zerstörten Menschenleben so viel wertvoller waren?

Mich interessiert aber die objektive Gefahr, nicht der negative Atombomben-Kult.

Die Gefahr, dass jemand das ausgetretene Plutonium einsammelt und daraus eine Atombombe bastelt, dürfte recht gering sein - nach dem Einsammeln müßte man das Zeug auch noch anreichern. Ansonsten sehe ich nicht, warum von diesem Plutonium eine größere Gefahr ausgeht, als etwa vom radioaktiven Cäsium, der zudem nicht in der Form von "Spuren" sondern in beträchtlichen Mengen austritt. Also gibt's konkrete Infos zur Schadenwirkung vom Plutonium, oder geht das Verteufeln weiter?
geschenk für dich:
Spaltprodukte: Cäsium, Jod, Plutonium & co : #AntiAtomPiraten
bitte erst komplett lesen, dann selbst mal ein wenig recherchieren und dann in die tasten hauen.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.196
2.743
FRA
geschenk für dich:
Spaltprodukte: Cäsium, Jod, Plutonium & co : #AntiAtomPiraten
bitte erst komplett lesen, dann selbst mal ein wenig recherchieren und dann in die tasten hauen.

Gelesen, recherchiert:

Laut AntiAtomPiraten sind "einige Tausendstel Gramm Plutonium" für einen Menschen tödlich.

Was Cäsium-137 betrifft, sind laut Wikipedia bei Hunden 44 μg/kg Körpergewicht tödlich. Auf einen Menschen mit 90kg Körpergewicht hochgerechnet, wäre das ca. 4mg, also wieder "einige Tausendstel Gramm".

Plutonium ist also nicht giftiger als Cäsium, dabei ist es weniger flüchtig und wird weniger gerne vom Körper aufgenommen.

Zum Vergleich: beim Botulinumtoxin können schon 90-270 Nanogramm eine Person töten - das wäre 10000 Mal giftiger als Plutonium.

Also ist Plutonium bei weitem nicht das gefährlichste Gift auf der Erde, und das bereits in größeren Mengen ausgetretene Cäsium scheint viel schlimmer zu sein.

Es ist also nur eine Panikmache seitens der Anti-Atom-Bewegung völlig ohne wissenschaftliche Grundlage. Es sei denn, es tauchen bessere Quellen für die Giftigkeit von Plutonium auf :D
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.196
2.743
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4,000 bodies still remain unidentified following quake | Kyodo News

Police suspend effort to remove corpse near troubled nuclear plant due to radiation - The Mainichi Daily News

Fukushima nuclear plant emergency: week three - in pictures


Plutonium traces point to core leak | The Japan Times Online

Tepco collected soil samples in five locations within the plant's premises on March 21 and 22. At one of the five sites, plutonium-238 with a density of 0.54 becquerel per kilogram of soil was detected, while another site had 0.18 becquerel.

An average soil sample in Japan can contain up to 0.15 becquerel, Tepco said.


Japan may have lost race to save nuclear reactor | World news | The Guardian

"The indications we have, from the reactor to radiation readings and the materials they are seeing, suggest that the core has melted through the bottom of the pressure vessel in unit two, and at least some of it is down on the floor of the drywell," Lahey said. "I hope I am wrong, but that is certainly what the evidence is pointing towards."
...
It's not going to be anything like Chernobyl, where it went up with a big fire and steam explosion, but it's not going to be good news for the environment.
 

mueller1000

Erfahrenes Mitglied
16.11.2010
462
16
nahe FRA
Ein Artikel über die Arbeiter in Fukushima ---- wenn man es liest, glaubt man es kaum. Es heißt, die Arbeiter hätten nicht genug Bleidecken, anfangs, bis zum 22.3., hätte es nur 1,5l Wasser pro Arbeiter gegeben, zwei Mal am Tag nur bekommen sie was zu essen, und manche würden an Wände gelehnt schlafen.

Mir ist ja schon klar, dass nach einer derartigen Katastrophe nicht alles wie am Schnürchen funktionieren kann, aber so was hört sich für mich an, als hätten die Arbeiter dort NICHT eine Großkonzern bzw. die Infrastruktur eines hochtechnisierten Landes hinter sich. Wie schlecht kann man eigentlich eine solche Aktion organisieren?

Arbeiter in AKW Fukushima: Übermüdet und überfordert - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Panorama
 
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flysurfer

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Teammitglied
06.03.2009
26.001
42
www.vielfliegertreff.de
Wie schlecht kann man eigentlich eine solche Aktion organisieren?

Japan ist das technologisch fortschrittlichste Land der Welt, insofern ist jegliche Kritik sehr frevelhaft, zumal wir hier im Forum bereits mehrmals lernen durften, dass Japaner die besseren Menschen sind, und Deutsche irgendwas ganz Schreckliches. Somit ist klar: In Deutschland wäre das Ganze sicher noch viel stümperhafter abgelaufen. Dort schafft es die beste Airline der Welt (die mit der überragenden Sicherheit und so) ja nicht einmal, simpelste Dinge wie den Loungezutritt unter normalen Bedingungen verbindlich zu regeln. Da möchte ich nicht wissen, was unsere "Experten" bei einer Kernschmelze unternehmen würden, zumal so etwas in Deutschland ja überhaupt nicht vorkommen kann. Ergo braucht man sich darauf auch nicht vorzubereiten.
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Gelesen, recherchiert:

Laut AntiAtomPiraten sind "einige Tausendstel Gramm Plutonium" für einen Menschen tödlich.

Was Cäsium-137 betrifft, sind laut Wikipedia bei Hunden 44 μg/kg Körpergewicht tödlich. Auf einen Menschen mit 90kg Körpergewicht hochgerechnet, wäre das ca. 4mg, also wieder "einige Tausendstel Gramm".

Plutonium ist also nicht giftiger als Cäsium, dabei ist es weniger flüchtig und wird weniger gerne vom Körper aufgenommen.

Zum Vergleich: beim Botulinumtoxin können schon 90-270 Nanogramm eine Person töten - das wäre 10000 Mal giftiger als Plutonium.

Also ist Plutonium bei weitem nicht das gefährlichste Gift auf der Erde, und das bereits in größeren Mengen ausgetretene Cäsium scheint viel schlimmer zu sein.

Es ist also nur eine Panikmache seitens der Anti-Atom-Bewegung völlig ohne wissenschaftliche Grundlage. Es sei denn, es tauchen bessere Quellen für die Giftigkeit von Plutonium auf :D

Irgendwie ist das jetzt Unsinn den Du schreibst. Sowohl Cäsium als auch Plutonium sind zum einem giftig und zum anderen strahlend. Beides sind Stoffe die nicht aus dem Körper eliminiert werden können, noch kann die Giftigkeit oder die Strahlung durch eine Behandlung gemindert werden. Damit bleiben Sie für lange Zeit im natürlichen Kreislauf.
Nun zu Deinem Beispiel mit dem Botulinum. Botulinum ist zwar giftig, wird jedoch nach einer gewissen Zeit aus dem Körper eliminiert. Diesen Zeitraum kann man mit modernen medizinischen Behandlungen überbrücken. Ebenfalls reichert es sich nicht über Jahrhunderte in der Nahrungskette an.
Populistisch Äpfeln mit Birnen zu vergleichen macht wenig Sinn.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
- Die Verantwortlichkeit für Fukushima1 liegt zukünftig in den Händen der Regierung Japans. Da diese nicht über das entsprechende KnowHow verfügt, erbittet sie Hilfe bei der UN. Die UN wird die IAEA dazu befugen, sich mit allen nur erdenklichen Mitteln sich der Sache anzunehmen. Etwas spät, aber besser spät als nie. Errichtung zweier internationaler Camps in "sicherer" Entfernung zu Ground Zero. safe/unsafe. Internationale Hilfskräfte werden zwischen ihren Einsätzen von GroundZero abgezogen und bestmöglich Dekontaminiert. teuer teuer teuer

- Strahlemann Sarkozy ist erfolgreich auf seiner Reise, und sichert sich für Areva den Autrag zur Sicherung und Rückbau von Fukushima 1. Ich beschreibe jetzt lieber nicht deren Arbeitsbedingungen. billig, billiger, am billigsten. :cry:


Huey

PS: zu dem im anderen Thread verlinkten Artikel sei angemerkt:
Fukushima: Apokalypse jetzt! Wir Deutschen sollten uns schämen - Nachrichten Kultur - WELT ONLINE
Der Verfasser ist Japanologe. Er vergöttert die japanische Kultur gleichermaßen, wie er die Westliche verteufelt. Bei n-tv ist er mit seinen Skype Übertragungen vom Sender geflogen. Soviel zum Thema Mainstreammedien.


PPS: Technikgläubigkeit ist das Eine. Zu der Gefahr, welches von Plutonium in einer Hemisphäre ausgeht, äußere ich mich nicht weiter. Zu abstrus. Ebenso abstrus wie der Begriff Hemisphäre in diesem Zusammenhang. Denn eine Trennung von Nord Süd ist bei dieser Problematik eh nicht möglich. Verstanden? Wahrscheinlich nicht! Manche möchte man nie in einem Cockpit sehen, auch nicht als Besucher!


PPPS: strahlender Kapitalismus und Natur(katastrophe), das kann auf Dauer nicht gut gehen. :cry: Gut, das beides noch von einer Betonwanne voneinander getrennt wird.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.196
2.743
FRA
Sowohl Cäsium als auch Plutonium sind zum einem giftig und zum anderen strahlend. Beides sind Stoffe die nicht aus dem Körper eliminiert werden können, noch kann die Giftigkeit oder die Strahlung durch eine Behandlung gemindert werden. Damit bleiben Sie für lange Zeit im natürlichen Kreislauf.
Genau. Plutonium ist schlimm, aber nicht schlimmerer als Cäsium in gleicher Menge. Also kommt es auf die Menge und Ausbreitung an, und hier ist Cäsium viel schlimmer, da es sich viel leichter ausbreitet. Und die entwichene Menge Cäsium ist nach einigen Schätzungen bereits mit Tschernobyl vergleichbar.

Wenn also Cäsium immer noch kiloweise in die Luft geschleudert wird, ist es absolut lächerlich, dass jetzt ein Austritt von winzigen Mengen Plutonium als eine Horrornachricht präsentiert wird. Es ist als würde man in einem Bericht über einen Flugzeugabsturz erwähnen, dass dem Pax in 1A der Champagner nicht geschmeckt hat.

Es geht also nur um ein geschicktes Propaganda. Viele (nicht alle) AKW-Gegner handeln im wesentlichen wie politische Terroristen: die Bevölkerung in Todesangst versetzen und diese Todesangst möglichst lange aufrechterhalten, damit die Leute jeden Unsinn akzeptieren nur um sich aus dieser Angst wieder zu befreien. Also werden Schreckensmeldungen verbreitet. Nun hat sich die (sehr schlimme) Lage stabilisiert, und das Publikum hat sich daran gewöhnt. Also musste eine neue Schreckensmeldung her. Deshalb wird jetzt ein Fund von winzigen Mengen Plutonium als eine noch schlimmere Entwicklung dargestellt. In Wirklichkeit ist die Gefahr von Plutonium ziemlich unbedeutend verglichen mit der Gefahr durch andere radioaktive Substanzen, die aus dem AKW entweichen.

Es ist schon auffällig, dass selbst AntiAtomPiraten dieses Spiel mitspielen. Die Giftigkeit von Plutonium wird angegeben, aber die Giftigkeit von Cäsium verschwiegen, obwohl der Artikel über alle Isotopen aufklären will. Das wird nur gemacht, um die neuerliche Meldung über den unbedeutenden Plutoniumfund als besonders schrecklich erscheinen zu lassen. Sonst würden die Leute sehen, dass Plutonium gar nicht gefährlicher ist, als der andere Mist der schon seit Wochen in die Luft fliegt.

Nun zu Deinem Beispiel mit dem Botulinum. Botulinum ist zwar giftig, wird jedoch nach einer gewissen Zeit aus dem Körper eliminiert.
Ja, Botulinum ist natürlich besser als Radionuklide.

Aber die oft in den Medien gehörte Aussage, Plutonium sei die giftigste Substanz auf der Erde ist trotzdem eine dreiste Lüge.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Das wird nur gemacht, um die neuerliche Meldung über den unbedeutenden Plutoniumfund als besonders schrecklich erscheinen zu lassen. Sonst würden die Leute sehen, dass Plutonium gar nicht gefährlicher ist, als der andere Mist der schon seit Wochen in die Luft fliegt.

Nichts, aber auch gar nichts verstanden. Auf dieses lässt zumindest in diesem Kontext die Verwendung der Begrifflichkeit "unbedeutenden" schließen.

Es geht nicht um die gefundene Menge des Plutoniums. Es geht in diesem Zusammenhang darum, dass dieser Fund mit dem übrigen Tepco Märchen nicht in Einklang zu bringen ist. Natürlich springen die Medien darauf an. Denn der Begriff Plutonium ist im Allgemeinwissen zuzuordnen. Plutonium dürfte sich nach offizieller Lageberichterstattung gar nicht finden lassen. (Jetzt schon, da ja nicht mehr zwingend von unbeschädigten Brennelementen ausgegangen wird.) Es geht hierbei auch gar nicht um Reaktor 3 mit seinem MOX Brennstäben. Denn das gefundene Plutomium hat eine andere Quelle. Die Medien könnten auch über den Fund von Jod 124 berichten. Tun sie nicht, da es eh keiner zuordnen kann. Sind hiermit 124 Jodtabletten gemeint. Das Beunruhigende an Jod 124 ist dessen vergleichweise kurze Lebenszeit. Darum gehen ja auch einige davon aus, dass es teilweise wieder zu einer Kettenreaktion in jüngster Zeit (in diesem Zusammenhang wesentlich beunruhigender als die Annahme einer partiellen Kernschmelze) gekommen sein könnte.

Ist der Plutoniumdrops nun gelutscht?
 
Zuletzt bearbeitet:
W

wolfgang

Guest
Genau. Plutonium ist schlimm, aber nicht schlimmerer als Cäsium in gleicher Menge. Also kommt es auf die Menge und Ausbreitung an, und hier ist Cäsium viel schlimmer, da es sich viel leichter ausbreitet. Und die entwichene Menge Cäsium ist nach einigen Schätzungen bereits mit Tschernobyl vergleichbar.

Wenn also Cäsium immer noch kiloweise in die Luft geschleudert wird, ist es absolut lächerlich, dass jetzt ein Austritt von winzigen Mengen Plutonium als eine Horrornachricht präsentiert wird. Es ist als würde man in einem Bericht über einen Flugzeugabsturz erwähnen, dass dem Pax in 1A der Champagner nicht geschmeckt hat.

Es geht also nur um ein geschicktes Propaganda. Viele (nicht alle) AKW-Gegner handeln im wesentlichen wie politische Terroristen: die Bevölkerung in Todesangst versetzen und diese Todesangst möglichst lange aufrechterhalten, damit die Leute jeden Unsinn akzeptieren nur um sich aus dieser Angst wieder zu befreien. Also werden Schreckensmeldungen verbreitet. Nun hat sich die (sehr schlimme) Lage stabilisiert, und das Publikum hat sich daran gewöhnt. Also musste eine neue Schreckensmeldung her. Deshalb wird jetzt ein Fund von winzigen Mengen Plutonium als eine noch schlimmere Entwicklung dargestellt. In Wirklichkeit ist die Gefahr von Plutonium ziemlich unbedeutend verglichen mit der Gefahr durch andere radioaktive Substanzen, die aus dem AKW entweichen.

Es ist schon auffällig, dass selbst AntiAtomPiraten dieses Spiel mitspielen. Die Giftigkeit von Plutonium wird angegeben, aber die Giftigkeit von Cäsium verschwiegen, obwohl der Artikel über alle Isotopen aufklären will. Das wird nur gemacht, um die neuerliche Meldung über den unbedeutenden Plutoniumfund als besonders schrecklich erscheinen zu lassen. Sonst würden die Leute sehen, dass Plutonium gar nicht gefährlicher ist, als der andere Mist der schon seit Wochen in die Luft fliegt.


Ja, Botulinum ist natürlich besser als Radionuklide.

Aber die oft in den Medien gehörte Aussage, Plutonium sei die giftigste Substanz auf der Erde ist trotzdem eine dreiste Lüge.

Jetzt gib doch endlich Ruhe...
(n)
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.196
2.743
FRA
Darum gehen ja auch einige davon aus, dass es teilweise wieder zu einer Kettenreaktion in jüngster Zeit (in diesem Zusammenhang wesentlich beunruhigender als die Annahme einer partiellen Kernschmelze) gekommen sein könnte.

Das glaube ich auch, es gab auch eine in den Medien kaum beachtete Meldung über ab und zu gemessene Neutronenstrahlung. Sowas musste von einer Kettenreaktion ausgehen.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Da schläft man dann doch gleich viel besser in den bisher nicht evakuierten Teilen der Präfektur Fukushima!

Die Chinesen müssen übrigens dümmer sein als der Rest der Welt.
Die Deppen bauen ein und betreiben mittlerweile CoreCatcher. Warum eigentlich? Die Wahrscheinlichkeit einer Kernschmelze ist doch bekanntlich = 0, warum dann dieser Aufwand?

"In Kernkraftwerken des Typs AES-91 von Atomstroiexport, mit Reaktoren des Typs WWER-1000/428, werden erstmals standardmäßig Core-Catcher eingesetzt.[8] Damit sind die beiden Reaktoren des chinesischen Kernkraftwerks Tianwan Anfang 2011 die weltweit einzigen aktiven Reaktoren mit einer derartigen Vorrichtung."
Core-Catcher – Wikipedia


Schade, ich persönlich hätte hier gerne Fukushima und nicht Tianwan gelesen.

Ok, Kernschmelze, wenn auch partielle und Kettenreaktion an einem Ort. Spielen wir Lotto? Wenn sich nun angesichts der spezifischen Massen an einer Stelle eine kritische Masse konzentriert, Moderatoren und Neutronenreflektoren mitspielen, dann ... . OK ich weiss, absolut unmöglich. Edano wird schon wissen, warum er von "unvorhersehbar" spricht. Auch die Lottozahlen sind unvorhersehbar aber möglich. Und die amerikanische 80km Zone beruht auch nur auf der Annahme von radioaktiven Fallout. :rolleyes:


Huey

PS: und nun doch noch einmal zu Caesium und Plutonium:

- Auch bei der EU gibt es nur Deppen! Formulieren die doch für Caesium H-P-R-S Sätze, bei Plutonium jedoch wird auf eine Einstufung verzichtet.
Caesium – Wikipedia
Plutonium – Wikipedia

-Jemanden, der tagtäglich mit solchem Dreck umgeht, wird sogar beim Umgang unterschiedlich behandelt. :eek:
"Der von Nukem und Alkem gelieferte erste Reaktorkern, der nie benutzt wurde, befand sich bis 2005 in staatlicher Verwahrung in Hanau. Eigentümer des Kerns war die RWE Power AG, die jedoch keine Lizenz für den Umgang mit dem auf etwa 35 % Plutoniumanteil angereicherten Brennstoff hatte. Das Plutonium wurde in der Wiederaufarbeitungsanlage La Hague in Frankreich in sogenannte MOX-Brennelemente integriert, die in herkömmlichen Kernkraftwerken benutzt werden dürfen."
Kernkraftwerk Kalkar – Wikipedia


*Bewusste ausschließliche Verwendung vom Deppeninformationsdienst Wiki!
 
A

Anonym4085

Guest
Nun hat sich die (sehr schlimme) Lage stabilisiert, und das Publikum hat sich daran gewöhnt. Also musste eine neue Schreckensmeldung her. Deshalb wird jetzt ein Fund von winzigen Mengen Plutonium als eine noch schlimmere Entwicklung dargestellt. In Wirklichkeit ist die Gefahr von Plutonium ziemlich unbedeutend verglichen mit der Gefahr durch andere radioaktive Substanzen, die aus dem AKW entweichen.

Das Plutonium wurde aber von TEPCO und Co. aber jetzt erst zugegeben. Wer jetzt behauptet, dass Pu erst gestern ausgetreten ist, hat wohl vor zwei Wochen auch noch behauptet, dass von Fukushima überhaupt keine Gefahr ausgeht, das Leben weitergehen kann und alles unter Kontrolle ist.

Auch wenn Pu erst vor 36 Stunden ausgetreten wäre: Die Tatsache, dass niemand mehr den hanebüchenen Pressemitteilungen dieses Kraftwerksbetreibers glaubt, hat sich ja wohl nur TEPCO selbst zuzuschreiben...
 

Chang Noi

Erfahrenes Mitglied
24.03.2011
529
21
bei FRA
Da möchte ich nicht wissen, was unsere "Experten" bei einer Kernschmelze unternehmen würden, zumal so etwas in Deutschland ja überhaupt nicht vorkommen kann. Ergo braucht man sich darauf auch nicht vorzubereiten.

Selbst bei einer Kernschmelze in einem deutschen AKW wird - so die Aussagen von Betreiber und Behörden - zu keiner Zeit Gefahr für die Umwelt und die Bevölkerung bestehen .....
 
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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
... Deshalb wird jetzt ein Fund von winzigen Mengen Plutonium als eine noch schlimmere Entwicklung dargestellt. In Wirklichkeit ist die Gefahr von Plutonium ziemlich unbedeutend verglichen mit der Gefahr durch andere radioaktive Substanzen, die aus dem AKW entweichen...

Aus meiner Sicht ist die Brisanz hinter der Aussage mit dem gefundenen Plutonium eine andere. Plutonium befindet sich in den Brennstäben in Form kleinerer Pellets. Der Brennstab selbst ist mit Zirkonium ummantelt. Plutonium ist mit einem Atomgewicht von 244 eine schweres Element im Vergleich zu Caesium (Atomgewicht 132). Wird nun zusätzlich zum im Vergleich leichten Caesium und Jod auch Plutonium in der Umwelt gefunden, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Brennstäbe durch starke Hitzeentwicklung schwer beschädigt worden sind und die Energie ausreichend war auch das Plutonium in die Luft zu blasen. Dies lässt die Interpretation zu, dass die Lage in Fukushima sehr dramatisch ist. Leider ist dies für den normalen Bild-Leser nicht so einfach zu vermitteln, also wird halt einfach Plutonium als besonders gefährlich dargestellt.
Aber um auf Deinen Vergleich mit der Giftigkeit zurück zukommen. Letztlich spielt die keine Rolle. Wenn in der unmittelbaren Umgebung des AKW 1 Millionen Menschen leben und 1kg von Stoff X ausreicht um diese zu töten und 2kg von Stoff Y, allerdings von beiden Stoffen jeweils 5kg in die Umwelt geblasen worden sind, ist es in der Konsequenz vollkommen unerheblich welcher von beiden Stoffen giftiger war.
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
...es gibt ja 2 Dimensionen: Lokal und Global. Sterben die Menschen Lokal oder wird deren Lebensraum über Jahrzehnte/Jahrhunderte unbewohnbar, so ist das für den Rest der Welt "persönliches Pech". In dieser Dimension hat man das international bisher betrachtet. Was aber, wenn Lokal zu Global wird??? Hier sprechen einige von Gift. Was ist da gemeint? Rattengift? Essen, umfallen, Problem erledigt? Schön wäre es.
Radioaktivität, "Strahlung" kann das Erbgut verändern. Hohe Strahlung verändert das Erbgut mit großer Sicherheit. Dies bezieht sich nicht nur auf den Menschen - auch auf seine Nahrung...
Frage ist nun: wie lange strahlt das Zeug denn? Und da hat Plutonium 239 doch eine recht hohe Halbwertzeit. Solange, dass es regionale Grenzen überschreitet. Frage ist nun: Wieviel ist denn da unterwegs. Und weil der Mensch ein Mensch ist... Stirbt die Hoffnung zuletzt das es nicht so schlimm sein möge. Und da krebst nun die Welt vor sich hin... Die nächsten 20.000 Jahre.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.196
2.743
FRA
Wird nun zusätzlich zum im Vergleich leichten Caesium und Jod auch Plutonium in der Umwelt gefunden, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Brennstäbe durch starke Hitzeentwicklung schwer beschädigt worden sind und die Energie ausreichend war auch das Plutonium in die Luft zu blasen.
Da bin ich völlig einverstanden, allerdings war es mir schon seit dem Austritt von Cäsium klar. Andererseits ist es so wenig Plutonium, dass die Energie anscheinend doch nicht so hoch ist - es sei denn TEPCO hat wieder gelogen.

Aber um auf Deinen Vergleich mit der Giftigkeit zurück zukommen. Letztlich spielt die keine Rolle. Wenn in der unmittelbaren Umgebung des AKW 1 Millionen Menschen leben und 1kg von Stoff X ausreicht um diese zu töten und 2kg von Stoff Y, allerdings von beiden Stoffen jeweils 5kg in die Umwelt geblasen worden sind, ist es in der Konsequenz vollkommen unerheblich welcher von beiden Stoffen giftiger war.
Um 1 Million Menschen zu töten, müsste man den Gift ihnen aber intravenös einführen, damit nichts verlorengeht oder gar in den Boden versickert. Aber das schreibt die Bild nicht, so dass mancher Leser wohl glaubt, 1kg des Stoffes X in der Umgebung würde wirklich eine Million Menschen töten.

Weiß jemand, wie sich das Grundwasser in der Nähe von Meeresküsten verhält? Naiv gesehen müsste es ins Meer fließen, denn bei einer anderer Flußrichtung würde der Boden durch eindringendes Meereswasser versalzen.
 

flysurfer

Gründungsmitglied
Teammitglied
06.03.2009
26.001
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www.vielfliegertreff.de
Natürlich ist Plutonium für den Menschen besonders gefährlich, es handelt sich um einen Alphastrahler mit besonders hoher biologischer Wirksamkeit, deshalb ja auch der Gewichtungsfaktor 20 bei der Maßeinheit Sievert (Äquivalenzdosis) für Alphastrahlung gegenüber Beta- und Gammastrahlung. Siehe auch Alphastrahlung – Wikipedia für alle, die nicht nur beim Thema "Schlangen" in der Schule gefehlt haben.

Die Gefährlichkeit ergibt sich naturgemäß aus dem Szenario einer Aufnahme von Plutonium durch Inhalation und mit der Nahrung. Da Plutonium sehr schwer ist, wird es nicht so weit getragen (und verdünnt) wie andere Partikel, sodass es wahrscheinlich ist, dass Plutoniumwolken in recht hoher Konzentration in der Umgebung des AKWs abregnen (und nicht etwa in Amerika) und dort in die Nahrungskette gelangen.

Weitere Infos zB hier:

Medizinisch-biologische Wirkung von Plutonium
Plutonium ist nicht nur als chemischer Stoff giftig. Durch die Radioaktivität des Plutoniums muss vielmehr auch mit schädlichen Strahlenwirkungen gerechnet werden.
Exponierte Personen sind vor den äußeren Einwirkungen der Alpha-Strahlung von Plutonium bereits durch dünne Luftschichten wirksam geschützt; allenfalls kann die oberste Hautschicht von Strahlung betroffen sein. Akute Wirkungen, wie Hautrötung, Entzündungen bei Geweben und Beeinträchtigung der Blutbildung treten erst bei relativ hohen externen Dosiswerten auf (ab etwa 500 mSv). Sehr viel gefährlicher sind Spätwirkungen von Plutonium, das mit der Atemluft, durch Nahrungsaufnahme oder über Wunden in den Körper gelangt ist. In diesem Fall sind die Körperzellen der Strahlung durch das Plutonium direkt ausgesetzt. Es gibt keine Schwellendosis der Unwirksamkeit von inkorporiertem, d. h. in den Körper aufgenommenem Plutonium.
Am gefährlichsten wirkt Plutonium bei Inhalation, d. h. dem Einatmen. In Abhängigkeit von der Löslichkeit der eingeatmeten Plutoniumverbindung verbleibt das Plutonium unterschiedlich lang in der Lunge. Die Verweilzeit in der Lunge ist von vielen physikalischen, chemischen und biologischen Faktoren abhängig und kann zwischen etwa 100 und 10.000 Tagen betragen. Nach Absorption in der Lunge verteilt sich Plutonium im Körper und wird im Wesentlichen in den Knochen, der Leber und den Lymphknoten im Atemtrakt angereichert.
Nach Aufnahme von Plutonium mit der Nahrung wird ein großer Teil mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Der Anteil von Plutonium, der aus Nahrung im Magen-Darm-Trakt in den Körper aufgenommen (resorbiert) wird, ist im Wesentlichen abhängig von der Art der Plutoniumverbindung und dem Alter der Person. In grober Annäherung kann eine Resorptionsrate von Plutonium mit der Nahrung von 0,05% angegeben werden. Bei anorganischen Plutoniumverbindungen liegt diese etwa um den Faktor 10 niedriger. Für Kleinkinder ist eine um den Faktor 10 höhere Resorption anzunehmen. Nach Resorption von Plutonium über den Magen-Darm-Trakt wird Plutonium im Körper verteilt und dort vorrangig in Knochen und in der Leber konzentriert.
Im Blut aufgenommenes Plutonium wird zu etwa 50% im Knochen, zu 30% in der Leber und etwa 20% in anderen Geweben eingelagert. Die Verweilzeit von inkorporiertem Plutonium im Knochen beträgt etwa 50 bis 100 Jahre und in der Leber 20 bis 40 Jahre.
Aus der unterschiedlichen Verteilung von Plutonium im Körper sowie den unterschiedlichen Verweilzeiten ergeben sich in Folge der Radiotoxizität von Plutonium unterschiedliche Krebsrisiken. Nach Inhalation ist grundsätzlich das Lungen-, Knochen-, Leberkrebs- und Leukämierisiko erhöht. Nach oraler Aufnahme ist das Knochen-, Leberkrebs- und Leukämierisiko erhöht. Bei Zufuhr einer gleichen Aktivität von Plutonium mit der Atemluft im Vergleich zur Inkorporation durch die Nahrung ist das Krebsrisiko in Abhängigkeit von der chemischen Form rund 100 Mal größer.
Bei den Beschäftigten der sowjetischen Plutonium-Fabrik MAYAK im Südural wurde eine erhöhte Lungenkrebssterblichkeit in Abhängigkeit von der Menge inkorporierten Plutonium beobachtet (Gilbert et al., Radiation Research, Vol. 162, Seite 505-516, 2004). Derzeit wird im Südural ein großes international koordiniertes Forschungsprogramm durchgeführt, u. a. um die gesundheitlichen Effekte von Plutoniuminkorporation besser zu bestimmen. Daneben wird auch die Bestimmung der Strahlenexposition verbessert. Neben den hier zu erwartenden Ergebnissen wird zur Bestimmung des durch Plutonium hervorgerufenen Schadens auf tierexperimentelle Untersuchungen und auf Studien bei Personen, die anderen Alphastrahlern als Plutonium, bzw. anderen Strahlenarten ausgesetzt waren, zurückgegriffen.

Plutonium
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.196
2.743
FRA
Sendai struggles to regain footing | The Japan Times Online

Nearly three weeks since the 9.0-magnitude temblor sent shock waves through the city and the massive tsunami devastated a long stretch of the coast, Sendai, the largest city in the Tohoku region, is slowly trying to get back on its feet.
...
The number of people staying in the numerous emergency evacuation centers — mostly public schools and other facilities in the city's five wards — have been steadily decreasing as people return to their homes or seek other, better accommodation alternatives.


School rule of handing students to parents during disasters may have backfired - The Mainichi Daily News

A rule at many elementary schools of handing over children to their parents when disasters occur may have backfired, with many parents and children who left the safety of school buildings being taken by the tsunami while those who remained in the schools were saved.


Ideas floated to contain radiation | The Japan Times Online

While efforts to pump out a massive amount of contaminated water at the crippled Fukushima No. 1 nuclear plant have hit a snag, new ideas surfaced Wednesday to move things forward, including storing the tainted water in tankers and covering the reactor sites with fabric shrouds


NGO finds high levels beyond no-go zone | The Japan Times Online

Jan van de Putte, the radioactivity safety adviser of Greenpeace, said the survey, taken on a road between the villages of Iitate and Tsushima in Fukushima Prefecture, saw a radiation level of 100 microsieverts per hour, despite being outside of the evacuation area.


TEPCO eyes filtering radioactive substances from water at Japan nuclear plant - The Mainichi Daily News

The power company is considering using absorbents such as activated charcoal to filter radioactive substances from the water to prevent radioactive contaminati


4 of 6 Daiichi reactors can't be fixed; Tokyo Electric president hospitalized - The Washington Post

Four out of six reactors at the Fukushima Daiichi nuclear plant were damaged beyond repair in Japan’s devastating earthquake and tsunami, the chairman of the Tokyo Electric Power Co. said Wednesday.
...
Chairman Tsunehisa Katsumata said he is taking over daily operations at Tokyo Electric, which owns the crippled plant, because company President Masataka Shimizu has been hospitalized for an illness brought on by stress.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Bindemittel mit Modellflugzeugen verstreuen? Damals war nur das Gerät größer.
Chernobyl_reactor_clean-up_operation.JPEG


Beim Einpacken Christo fragen, der hat Erfahrung.
christo1927961.jpg


Vorsicht beim gleichzeitigen Einsatz von Hebezeug und Fluggerät.


Keine neuen Ideen. :(