16.10.17: Air Berlin A330 go around and low pass

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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
7.005
6.129
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Persönlich hätte ich es sicher super gefunden an Bord sowas miterleben zu können, ohne Frage.

Allerdings hat so eine Aktion nichts in einer Branche zu suchen in der Sicherheit ganz oben steht. Von einem erfahren Piloten erwarte ich die Disziplin auf solche emotionalen Aktionen zu verzichten wenn man die Verantwortung über die Passagiere hinter einem und die Menschen am Boden hat.

Das ist aber irgendwo widersprüchlich. Wenn Du sowas als verfehlt bezeichnest, kann sich doch daran nichts dadurch ändern, dass es ggf. von den Passagieren als Super-Erlebnis wahrgenommen wird.
 
A

Anonym57320

Guest
Man könnte natürlich auch fragen warum DUS Ground so etwas überhaupt genehmigt. Denn das war es definitiv.

Düsseldorf Tower​ bzw. Langen Radar geben Freigaben für das, was ihre Luftraumauslastung und deren Vorschriften (z.B. Staffelung je nach Wetterminima) zulassen.
Ob luftrechtliche Vorschriften oder die Operations Manual eingehalten werden, ist im Flug Aufgabe und Verantwortung des Piloten.

Aber auch in den Zeitungsartikeln werden Flugsicherung (DFS GmbH) und Luftaufsicht (Landesluftfahrtbehörden und LBA) durcheinandergeworfen. In Österreich macht das meine ich beides AustroControl, in Deutschland ist das getrennt.
 

Huey

Erfahrenes Mitglied
06.04.2009
4.484
-1
Besser so, als wenn der AB-Jockey den Bus aus Frust gegen den Tower oder einen Berg fliegt. :cool:

Steht eigentlich im LAC mittlerweile ein Mahnmal welches die Führungskräfte täglich an deren Verantwortung gegenüber Passagieren und Mitarbeitern erinnert und sensibilisiert?

Dieser letzte Überflug hat durchaus das Potential als Ermahnung zu dienen.
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
10
above and below the clouds
Geschmack- und Niveaulos imho. Beides Grundvoraussetzungen für einen "guten" Sarkasmus - wenn es diesen gibt... Kannst Du besser!

Das war gar nicht unbedingt sarkastisch gemeint. Viele bei AB leben nun seit so langer Zeit in Unsicherheit und fuerchten um Job und Existenz, dass bei so emotionalen Dingen wie "letzter Flug" die Gefahr besteht, dass auch mal jemand ueberschnappt. Ich bin sehr froh, dass bei AB bis jetzt nichts passiert ist.

Die Aktion insgesamt finde ich im Rahmen, weil auch professionell und in Abstimmung mit ATC durchgefuehrt. Man kann darueber diskutieren ob sowas sein muss und von mir aus wer den Sprit bezahlt, aber nicht ob das unsicher war.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.935
10.347
Dahoam
Das ist aber irgendwo widersprüchlich. Wenn Du sowas als verfehlt bezeichnest, kann sich doch daran nichts dadurch ändern, dass es ggf. von den Passagieren als Super-Erlebnis wahrgenommen wird.

Was ist daran widersprüchlich? Ich kann sehr gut differenzieren zwischen dem was ich aus emotionaler Sicht interessant finde und dem was man wirklich macht. Nur weil mir irgendwas enormen Spaß macht vergesse ich nicht dass ich vielleicht Dinge mache die nicht ganz in Ordnung sind. Aber da fehlt's leider bei vielen in der Gesellschaft wie man an der mangelnden Rücksicht v.a. im Straßenverkehr erlebt wo viele ihren Spaß und ihre Emotionen ohne Rücksicht auf Verluste ausleben.



Die Aktion insgesamt finde ich im Rahmen, weil auch professionell und in Abstimmung mit ATC durchgefuehrt. Man kann darueber diskutieren ob sowas sein muss und von mir aus wer den Sprit bezahlt, aber nicht ob das unsicher war.

Warum muss man dann offensichtlich lügen ("Fahrwerksprobleme") wenn man so ein Manöver durchführen will wenn doch eigentlich alles in Ordnung sein sollte? Soll der CPT doch zu dem stehen was er getan hat oder befürchtet er doch dass es Konsequenzen hat?
 

ACX209

Erfahrenes Mitglied
08.09.2016
1.124
0
EDXB/HEI

Ja, aber die Wortwahl ist dermaßen daneben, dass solche Journalisten erstmal ordentliche Recherche betrieben sollten bevor, so ein Nonsens schreibt!

Und ja Crew ist aus dem nicht mehr vorhandenen Dienstplan genommen. Auch ein normaler Vorgang und das blöde ist nur in der Zentrale gibt es Auflösungserscheinungen, daher wird grad sehr intensiv für das Kommentar für das LBA gearbeitet weil derjenige der es sonst gemacht nicht mehr da ist!
 
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blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
10
above and below the clouds
Warum muss man dann offensichtlich lügen ("Fahrwerksprobleme") wenn man so ein Manöver durchführen will wenn doch eigentlich alles in Ordnung sein sollte? Soll der CPT doch zu dem stehen was er getan hat oder befürchtet er doch dass es Konsequenzen hat?

Diese "Lüge" ist eine gewisse Absicherung vor Konsequenzen. Wenn es nicht eine Aufnahme einer Ansage an Bord gibt, die belegt, dass das Manöver geplant war, dann reicht die Angabe eines Gefühls es könnte etwas nicht mit dem Flieger stimmen aus um Alternativen wie einen Go Around vorzubereiten/vorzubesprechen (was streng genommen auch gar nicht unbedingt nötig gewesen wäre, denn eine Standard-Missed-Approach-Procedure gibt es ja immer).

Dies ist nun nicht unbedingt ein noch nie dagewesener Einzelfall, dieser Fall wurde nur durch die Medien publik. Ich war selbst schon Zeuge von gar nicht so unähnlichen Situationen, in denen Piloten einen "Pro-Forma-Grund" vorgegeben haben, um z.B. von der zugewiesenen Flughöhe und/oder Flugroute abweichen zu dürfen; und wenn es nur dazu war, mal mit einer Boeing über das eigene Haus zu fliegen... :censored:
 
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flying_mom

Erfahrenes Mitglied
03.11.2014
2.271
667
HOQ/NUE/CGN
Einer der Lotsen im Tower sagt so etwas wie „Da kommt er, der Verschwörer“ und auch die Tatsache, dass überhaupt mit den Handys gefilmt wurde, zeigt doch, dass es kein Problem/Gefühl gab, sondern das ganze Ding als Ehrenrunde abgesprochen war.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Muss ich es mir demnächst auch genehmigen lassen, wenn ich im Kreisverkehr eine Ehrenrunde drehen möchte? :confused:
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.935
10.347
Dahoam
Dies ist nun nicht unbedingt ein noch nie dagewesener Einzelfall, dieser Fall wurde nur durch die Medien publik. Ich war selbst schon Zeuge von gar nicht so unähnlichen Situationen, in denen Piloten einen "Pro-Forma-Grund" vorgegeben haben, um z.B. von der zugewiesenen Flughöhe und/oder Flugroute abweichen zu dürfen; und wenn es nur dazu war, mal mit einer Boeing über das eigene Haus zu fliegen... :censored:

Wenn man mit einer großen Maschine über ein Terminal voller Passagiere fliegt wird es nun mal zu einer öffentlichen Sache weil es viele Unbeteiligte mitbekommen und viele (zu Recht) als was unnormales wahrgenommen haben. Ein normaler Go-Around mit Flügelwackeln hätte nur wenig Aufsehen erregt.



Muss ich es mir demnächst auch genehmigen lassen, wenn ich im Kreisverkehr eine Ehrenrunde drehen möchte? :confused:

Sieht die StVO Ausnahmen vor? Wer darf sowas genehmigen? Fakt ist dass man auch nicht in einem Kreisverkehr sinnlos Kringel ziehen darf. Allerdings fällt dass der Öffentlichkeit wohl eher erst bei einer höheren Zahl an Kringel auf. Vorher dürfte es dem Fahrer schlecht werden. ;-)

Aber was würdest Du sagen wenn dein Linienbusfahrer sich dazu entschließt diverse sinnlose Kringel mit einem vollbesetzten Bus im Kreisverkehr zu fahren? Da würde der Fahrer auch irgendwann Ärger bekommen auch wenn nichts passiert ist.
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.420
1.405
Selbstverständlich war dieses Manöver problematisch und es ist mehr als angemessen, dass hier eine Untersuchung durch das LBA stattfindet und die verantwortliche Crew suspendiert ist.

Die Problematik bemisst sich hier nicht an der Frage, ob das Manöver innerhalb der technischen Parameter durchgeführt worden ist, sondern an der Frage, ob hier unnötige Risiken eingegangen wurden und die Herren in Reihe 0 die notwendige Zuverlässigkeit zum Transport von mehr als 200 Passagieren gezeigt haben. Und hier meine ich nein: Beim Einleiten der Linkskurve ist die Flügelspitze keine 50 Meter vom Boden entfernt. Die Crew steuert direkt aufs Terminal zu, überfliegt parkende Flugzeuge und die Gebäude. In den Videos sieht das einen Moment tatsächlich so aus, als ob der das Flugzeug ins Terminal lenken möchte, entsprechende Reaktionen inklusive. Sowas ist völlig inakzeptabel.

Ich denke, niemand hätte etwas gesagt, wenn der Go Around standardmäßig - im Geradeausflug - stattgefunden hätte und die Kurve in angemessener Höhe eingeleitet worden wäre und die AB Verantwortlichen (Flugbetriebsleitung) ihr OK dazu gegeben hätten. Aber hier wollte einfach jemand "ein Zeichen setzen" und das hat in der Verkehrsfliegerei schlicht und ergreifend nichts zu suchen.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Aber was würdest Du sagen wenn dein Linienbusfahrer sich dazu entschließt diverse sinnlose Kringel mit einem vollbesetzten Bus im Kreisverkehr zu fahren? Da würde der Fahrer auch irgendwann Ärger bekommen auch wenn nichts passiert ist.

Es geht um einen, aber wenn ich wüsste, dass das sein letzter Kringel wäre bevor er Arbeitslos wird und sein Busunternehmen nach dieser Fahrt abgewickelt wird, ja warum denn bitte nicht. Wir sind alle nur Menschen.
 
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MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.935
10.347
Dahoam
Es geht um einen, aber wenn ich wüsste, dass das sein letzter Kringel wäre bevor er Arbeitslos wird und sein Busunternehmen nach dieser Fahrt abgewickelt wird, ja warum denn bitte nicht. Wir sind alle nur Menschen.

Wenn der so eine Aktion übermüdet nach einer langen Nachtfahrt macht wäre ich als Passagier alles andere begeistert. Aber Busfahren ist für mich sowieso keine Option...
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
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Einer der Lotsen im Tower sagt so etwas wie „Da kommt er, der Verschwörer“ und auch die Tatsache, dass überhaupt mit den Handys gefilmt wurde, zeigt doch, dass es kein Problem/Gefühl gab, sondern das ganze Ding als Ehrenrunde abgesprochen war.

Es gibt natürlich "Hinweise" darauf, dass das geplant war, keine Frage.

Aber de jure und de facto sind halt nicht immer gleich. :cool:
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.420
1.405
Das ist deine Privatmeinung. Es zeigt sich ja hier im Thread, dass es unterschiedliche Meinungen dazu gibt, d.h. "selbstverständlich" ist daran nichts. :p

Nur weil die Mehrheit meint, das Tempolimit nicht beachten zu müssen, gilt es selbstverständlich trotzdem für alle.

Und genauso selbstverständlich ist es, dass waghalsige Manöver ohne jede Not in der Verkehrsfliegerei nichts verloren haben, auch wenn der ein oder andere emotional Verständnis aufbringt, das ganze als "Slap in the Face" von Air Berlin gerechtfertigt oder die Aktion einfach "cool" findet.
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.388
632
Nun ist die Crew also suspendiert vom Fliegen. Ich darf mal vermuten: Das ist der Crew in der momentanen Situation ziemlich egal. Vielleicht will von denen keiner zu Eurowings für die gegebenen Konditiionen? AB war einmal, vielleicht für den einen oder anderen auch gleich ein Grund, den Job an den Nagel zu hängen.

Bleibt die nervliche Belastung für die Paxe... und ja, ich bin schon der Meinung, dass das in der Verkehrsfliegerei wohl nichts zu suchen hat.
 

blackbeauty

Erfahrenes Mitglied
03.02.2013
4.212
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Nur weil die Mehrheit meint, das Tempolimit nicht beachten zu müssen, gilt es selbstverständlich trotzdem für alle.

Und genauso selbstverständlich ist es, dass waghalsige Manöver ohne jede Not in der Verkehrsfliegerei nichts verloren haben, auch wenn der ein oder andere emotional Verständnis aufbringt, das ganze als "Slap in the Face" von Air Berlin gerechtfertigt oder die Aktion einfach "cool" findet.

Dir fehlt es etwas an Distanz zu deiner eigenen Meinung. Die Wertung "waghalsig" ist deine ganz eigene Interpretation und darauf gründet sich die Selbstverständlichkeit deiner Verurteilung der Aktion. Man kann aus meiner Sicht gern darüber reden, ob man die Aktion gut findet oder nicht, aber die "Automatik" der Verurteilung als gefährlich/waghalsig etc. erschließt sich mir nicht.

Das ist ein bisschen so wie wenn einer der fünf Fernsehköche in einer Kochshow zuerst probiert und sagt "ausgezeichnet, wer da meckert hat ja keine Ahnung" (Schuhbeck); also kann man als 2./3./X. "automatisch" auch nur noch finden, dass es gut ist, wenn man sich selbst nicht disqualifizieren will. Rhetorisch ist das geschickt, aber inhaltlich finde ich die durch "selbstverständlich" ausgedrückte Automatik fragwürdig.
 
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