... Bratislava
Der zweite Beitrag dieser Serie, bei dem es mal kein Hard Rock Cafe T-Shirt gibt. Eigentlich Schade, denn farblich sähe das T-Shirt der Slowakei sicher gut aus. Da man bekanntlich aber nicht alles haben kann, begnüge ich mich mit dem Länderpunkt, diesmal auch richtig. Bisher war ich nur auf der Durchfahrt von Wien nach Budapest in Bratislava und das zähle ich nicht mit.
Am Samstag der übliche Ablauf. An der Sicherheitskontrolle dauert es 19 Minuten, bis ich durch bin. Die gute Frau vor der Kontrolle, welche die Leute auf die einzelnen Spuren verteilte, meinte doch allen ernstes, man solle sich schon mal mit ein wenig Auspacken vorbereiten, damit es schneller gehen würde. Selbst wenn man sich in Zeitlupe bewegen würde, wäre man immer noch schneller als das tatsächlich kontrollierende Personal...
Da der Flieger der Swiss das Gate A36 etwas länger belegte, gab es für mich eine Änderung auf A13. Somit war der Weg aus der Lounge sehr kurz. Am Gate wartete die DB, ein A319 namens Bucharest. Der Flieger sollte voll sein, dennoch sah ich nirgendwo jemanden, der die Gepäckstücke kontrollierte. Es muss sich dabei wohl um Fabelwesen handeln. Mit planmäßig 70 Minuten Standzeit ging das Einsteigen einigermaßen pünktlich los, wie auch das Ablegen vom Gate.
Der Flug war ohne besondere Vorkommnisse, bei süß oder salzig wählte ich süß. Die Wolken rissen erst im äußersten Südosten von Deutschland auf, so dass man nur die östlichen Ausleger der Alpen sehen konnte. Der Endanflug führte uns direkt über Wien, wodurch wir pünktlich auf der Bahn 11 landeten.
Um nach Bratislava zu kommen, gibt es wohl mehrere Optionen, darunter allein drei Busunternehmen. Ohne große Recherche fiel meine Wahl auf RegioJet, hin- und zurück jeweils für €5. Gefahren wird im Stundentakt, mit Start am Wiener Hauptbahnhof und einem Halt am Flughafen. Da mein Flug pünktlich war, musste ich noch etwa eine Stunde auf den Bus warten. Die Zeit nutzte ich, um im StarDingens am Flughafen nach der Slowakei-Tasse zu schauen, welche es allerdings nicht gab.
Die Busfahrt nach Bratislava war ebenso normal wie der Flug, nur eben ohne Air vorm Bus und mit 100 km/h deutlich gemütlicher. In Bratislava gibt es 4 Stopps und ich stieg am dritten, den im Zentrum, aus. Quasi von der Bushaltestelle aus gab es auch gleich das erste Bild.
Damit war gleich mein erstes
Ausflugsziel klar: das Schloss. Den Weg zu finden war einfach, denn er war gut ausgeschildert. Bevor man links abbiegt um unter der Schnellstraße durchzulaufen, sieht man rechts eine bebilderte Hauswand.
Auf dem Weg zum Schloss wird man auf halbem Weg mit einem ersten Ausblick belohnt. Zunächst auf die
Most SNP mit der als Ufo bekannten Aussichtsplattform.
Und weiter nach links mit einem Blick über die Dächer der Altstadt.
Am Schloss bin ich zunächst im kleinen barocken Garten gelandet.
Danach fand ich noch den Weg zur Donau zugewandten Vorderseite.
Von der meiner Meinung nach weniger ansehnlichen
Národná rada SR (Nationalversammlung) aus hat man wiederum einen guten Blick aufs Schloss.
Ich bin anschließend wieder abgestiegen und habe die
Most SNP überquert. Auf der anderen Seite ist ein Einkaufszentrum mit Sternendingens, wo es wieder Tassen geben könnte. Also dort hin spaziert und gleich fündig geworden. Die gesuchte Tasse war zahlreich vorhanden, ich weiß gar nicht, wie
man da leer ausgehen konnte.
Zurück an der Brücke sah ich die Möglichkeit, die Aussichtsplattform auch tatsächlich zu besichtigen. Allerdings hatten auch andere Leute die Idee, so dass es bereits zur Schlangenbildung kam. Den Besuch verschob ich somit aufs nächste Mal, sofern die Außerirdischen nicht zwischenzeitlich abreisen. Am Fuß der Brücke gab es noch ein Kunstwerk zu entdecken.
Gar nicht so schlecht getroffen, wie ich auf dem Rückweg über die Brücke mit Blick auf die andere Donauseite feststellte.
Ich wollte mir als nächstes die Altstadt anschauen, da ich die passende Ausschilderung bereits zuvor gesehen hatte. Auch hatte ich gesehen, dass mir viele Menschen mit Eis entgegen kamen, was ich ob des schönen Wetters für eine gute Idee hielt. Bei Herrn
Hans Christian Andersen wurde ich fündig.
Ohne konkret etwas bestimmtes sehen zu wollen, schlenderte ich durch die Altstadt. Blick entlang der
Ventúrska Ulica Richtung...
...
Michalská Brána.
Einmal nicht aufgepasst, ist man gleich außerhalb der Altstadt. Um doch noch ein paar
Ostblock-Klischees zu erfüllen, ratterte eine alte Straßenbahn vorbei.
Ich bog gleich wieder ab um noch etwas durch die Altstadt zu laufen. Im Vordergrund ist der
Františkánska Záhrada zu sehen, dahinter die Rückseite der Post. Oder andersherum ausgedrückt, in der der Hauptstraße zugewandten Seite des Gebäudes ist eine Postfiliale.
Danach schaute ich mir noch den
Hlavné Námestie (Hauptplatz) an.
Vorbei am
Man at Work steuerte ich das Donauufer an. Dabei kam ich am
Slovenské Národné Divadlo (Nationaltheater) vorbei.
Direkt an der Donau liegt das sehr schön anzuschauende Gebäude der
Stredná priemyselná škola strojnícka (Ingenieurschule).
Kurz darauf bog ich wieder Richtung Zentrum ab. Ich wollte nun so langsam das Hotel ansteuern. Google Maps verriet mir, dass ich quasi an der Endhaltestelle des Busses nach Wien vorbei kommen würde, so dass ich gleich den Weg für Sonntag früh erkunden konnte. Auf dem Weg zum Busbahnhof kam ich an einem Gebäude vorbei, dem der Putz an der Fassade fehlte.
Um den Busbahnhof herum wird sehr viel gebaut und auch zuvor waren linker Hand viele moderne Gebäudeblöcke zu sehen. Allgemein gibt es in dieser Ecke der Stadt doch ein paar größere Hochhäuser, viele davon augenscheinlich neuerem Datums. Davon unbeeindruckt lief ich weiter zum Hotel, dem DoubleTree. Dort wartete bereits eine geräumige 1-Zimmer Suite auf mich, welche es als Upgrade gab.
Abendbrot gab es aus dem Billa um die Ecke (etwa 10 Minuten Fußweg). Kurz wurde ich schwach, denn es gab 2009er Krug zu kaufen. Ich schonte doch lieber mein Budget und beließ es bei einer Flasche slowakischem Rosé. Der Bettzipfel winkte sehr zeitig nach mir, denn Sonntag würde ich früh aus den Federn müssen. Da ich dies bereits vorab wusste - es war schließlich so gebucht - hatte ich gleich meine Fotoausrüstung für Nachtaufnahmen (Stativ) daheim gelassen.
Am Sonntag Morgen holte mich der Wecker um 05:30 Uhr aus den Federn. Um kurz vor 6 Uhr verließ ich das Hotel und lief zum Busbahnhof. Wie auch am Vortag kam ich am Apollo Hotel vorbei.
Dem äußeren Anschein nach, würde ich vermuten, darin eine Zeitreise in vergangene Tage unternehmen zu können. Dies ist allerdings wie gesagt nur eine unbestätigte Vermutung.
Der Bus nach Wien fuhr pünktlich ab und steuerte zunächst die weiteren drei Haltestellen in Bratislava an, bevor es auf die Autobahn ging. Pünktlich kamen wir am Flughafen in Wien an, aber bei nahezu keinem Verkehr auch nicht wirklich verwunderlich. Da ich meine Bordkarte bereits am Vortag in Frankfurt bekommen hatte, ging es direkt entlang des Goldpfads durch eine leere Sicherheitskontrolle und anschließend für ein Frühstück in die Lounge.
Nach Frankfurt brachte uns pünktlich die BP, ein A320 namens
Neusiedlersee. Anschließend ging es mit S-Bahn und Bus nach Hause.
Wiederum bleibt mir nur ein positives Fazit. Gerade die Altstadt von Bratislava hat mir gut gefallen. Es ist auch schön zu sehen, dass viel gebaut wird in der Stadt, womit man auf einigermaßen gute Umstände schließen kann. Ob es letztlich zum Stadtbild passt, muss jeder für sich entscheiden. Allerdings werden keine Glas-Beton-Klötze direkt in die Altstadt gebaut, die ist historisch gehalten.