[19JUN12] SiKo-Streik an div. Airports in D

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HAM76

Erfahrenes Mitglied
21.09.2009
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HAM
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Bei einer Pauschalreise ist dies das Risiko des Veranstalters. Seine Aufgabe ist es, eine Ersatzbeförderung zu besorgen, wobei längere Verspätungen in Kauf genommen werden müssen. Zusätzlich kann man gegenüber der Fluglinie die üblichen Ansprüche nach der EU Richtlinie geltend machen.

Das Umbuchen scheint gestern auch relativ gut funktioniert zu haben, sofern man die notwendige Zeit mitbrachte.
 

peter42

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09.03.2009
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Wenn sich KEINER für den aktuellen Lohn als SiKo-Mitarbeiter bewerben würde, müssten die Arbeitgeber doch die Löhne erhöhen. Da es aber anscheinend genügend Leute gibt, denen das Gehalt ausreichend ist (sonst hätten sie ja den Job dort nicht angefangen), sollten eben diese Leute sich auch mit der Vergütung abfinden. Immerhin haben sie ja mit ihrer Unterschrift unter den Arbeitsvertrag gezeigt, dass sie die Entlohnung befürworten.

Ich gehe jetzt auch nicht zu meinem BMW-Händler und sage, dass er nicht mehr 650 Euro Leasingrate bekommt, sondern ab sofort nur noch 300 Euro, da ich dies dem Wagen angemessen finde. Wo kämen wir denn da hin?

Du kannst Davon ausgehen, dass die meisten dort unter Androhung einer Leistungssperre hinmussten!
 

peter42

Moderator
Teammitglied
09.03.2009
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Wenn nicht vernünftig denkende Gerichte das verhindert hätten, wäre es wohl schon mehr als einmal gewesen - und diese Aussage muss ich noch nicht einmal auf einen 20-Jahres-Zeitraum abstellen.

Was so nicht stimmt, den letzten Streik hat das Gericht nicht untersagt, sodern die Flugsicherung hat die Schlictung angerufen, was sie schon viel früher hätte machen können.
 
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Weltenbummler42

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08.06.2010
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noch TXL
Wenn sich KEINER für den aktuellen Lohn als SiKo-Mitarbeiter bewerben würde, müssten die Arbeitgeber doch die Löhne erhöhen. Da es aber anscheinend genügend Leute gibt, denen das Gehalt ausreichend ist (sonst hätten sie ja den Job dort nicht angefangen), sollten eben diese Leute sich auch mit der Vergütung abfinden. Immerhin haben sie ja mit ihrer Unterschrift unter den Arbeitsvertrag gezeigt, dass sie die Entlohnung befürworten.

Vielleicht blieb ihnen auch nichts anderes übrig. Ausserdem einer muss den Job ja machen. Können nicht alle Dr./ Ing/ Manager werden- Die Alternative ist Arbeitslosigkeit, Hartz4 .... Mal ganz abegesehen davon, das ein Siko Mitarbeiter in Vollzeit, sagen wir als Familenvater trotzdem noch Anspruch auf staatliche Leistungszuschüsse hat, Wohngeld etc. - und auch sicher zum (über) leben braucht finde ich ganz ehrlich nicht ok.

Ich gehe jetzt auch nicht zu meinem BMW-Händler und sage, dass er nicht mehr 650 Euro Leasingrate bekommt, sondern ab sofort nur noch 300 Euro, da ich dies dem Wagen angemessen finde. Wo kämen wir denn da hin?

Hast Du Dir mal überlegt wieviel Geld 650 € für einen Siko Mitarbeiter sind ? Höchstwahrscheinlich mehr als die Hälfte seines manatlichen Einkommens. Finde wir sollten auch Verhältnismäßikeit waren, der Job ist wie viele andere Jobs auch - schlecht bezahlt. Und ich denke man sollte von seinen Vollzeitjob auch leben können. Denke das einfach damit abzutun und sagen das ist halt so, ist mir zu einfach.
Schon mal überlegt wie lange man normalerweise Kontakt mit einen Siko Mitarbeiter hat - in der Fastline?
Und wie lange sitzen wir dagegen in der Lounge und in der Premiumklasse vorn im Flugzeug?
Und wen sieht der Siko -Mitarbeiter den ganzen Tag? Ob er einen Flieger mal von innen sieht , selbst in den hinteren Klassen - wer weiß...?
Darüber könnte man vielleicht einmal nachdenken - und sich ein bischen in die Lage dieser Menschen versetzen. Ein bischen Verständniss für die Lage anderer - das vermisse ich hier in vielen - nicht nur in den oben zitierten Beiträgen.

Weltenbummler
 
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Triple3

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19.03.2009
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Was verdient eigentlich ein Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma in der Siko?

Bei allem Verständniss für diese Unannehmlichkeiten (die da gerade sind) sollten wir nicht vergessen, das der Verdienst dieser Mitarbeiter - nicht gerade üppig ist.

Für einen Bruchteil unseres Flugpreises Langstrecke in F oder C müssen sie im Monat eine Familie ernähren..

Gruß Weltenbummler

Vergesse ich nicht. Aber das ist keine Begründung oder Rechtfertigung dafür, Millionen EUR an volkswirtschaftlichem Schaden zu produzieren.
 
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Triple3

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19.03.2009
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Aber die Meinung auf meine durchaus ernst gemeinte Frage würde mich durchaus interessieren. Warum erwartet man nur von den sozial weniger priviligierten auf Profitmaximierung zu verzichten?

Na, weil die "sozial weniger Priviligierten" diejenigen sind, die bsp.weise Stinkbomben auf Banker werfen und das gesellschaftlich sagen wir mal nicht verpönt ist. Man stelle sich also vor, der Herr Investmentbanker würde das gleiche mit den SiKo Leuten tun.

Nur weil eine Person etwas falsch macht, ist das keine Legitimation oder Entschuldigung dafür, daß eine andere Person den gleichen Fehler nachmacht, und ich habe die - zugegebenermaßen naive - Erwartung, daß ein mündiger Bürger nicht einfach die Fehler der anderen nachmacht, die er eben noch kritisiert hat.
 
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Triple3

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19.03.2009
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Brauchst gar nicht so blöd zu grinsen. Ihr seid ja auch solche, die gerne mal streiken, obwohl ihr schon gut genug verdient!

Und Du bist derjenige, der festlegt, wer genug verdient? :rolleyes:

In meiner persönlichen Sichtweise (die sich an Leistung orientiert, nicht an Geschwätz, Maulheldentum oder Besitzstandswahrung) verdient übrigens ein SiKo-Mitarbeiter genug, genauso wie die so oft als Fallbeispiel erwähnte ostdeutsche Teilzeitfriseuse.
 

Triple3

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19.03.2009
2.483
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Was schlägst du vor, was wir mit Leuten unternehmen sollen, die Millionen an volkswirtschaftlichem Schaden produziert haben?

Prüfen, ob sie vorher nicht mehr an volkswirtschaftlichem Nutzen produziert haben wie z. B. die Banken und das kapitalistische System im Allgemeinen. Ein winziges Detail, was leider immer übersehen wird beim Volkssport Kapitalismus-Bashing ist eben der unermessliche Reichtum, welchen uns dieses System gebracht hat (damit meine ich nicht das FÖRSTer Ticket im Handschuhfach des Ferraris mit sondern die Tatsache, daß z. B. unsere Kinder gute Chancen haben , ihr 18. Lebensjahr zu erreichen, eine Ausbildung zu erhalten etc.). Da sind die keine Ahnung 2 Billionen EUR, die in den letzten Jahren umverteilt wurden, eine Lachnummer gegen.

So, damit wäre Deine Mausefallenfrage umschifft. :kiss:

Ansonsten gehöre ich zu derjenigen Fraktion, die Streiks für Lohnerhöhungen verbieten würde. Streiks wegen besch...eidenen Arbeitsbedingungen etc. akzeptiere ich sofort - auch mit allen Auswirkungen - aber aus rein egoistischen Motiven ("Ich will mehr Geld, weil ich mehr Geld will.") mit Vorsatz seinem Arbeitgeber zu schaden, ist in meinen Augen nicht besser als wenn man ihn bsp.weise direkt beklaut.
 

west-crushing

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03.08.2010
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CGN
Na, weil die "sozial weniger Priviligierten" diejenigen sind, die bsp.weise Stinkbomben auf Banker werfen und das gesellschaftlich sagen wir mal nicht verpönt ist. Man stelle sich also vor, der Herr Investmentbanker würde das gleiche mit den SiKo Leuten tun.

Ich würde zwar stark bezweifeln, dass das gesselschaftlich aktzeptiert ist. Mir wäre aber sehr viel lieber, die Banker&Co würden Stinkbomben auf Leute werfen, anstatt das Geld meiner Generation jetzt schon in ihrem Casino zu verprassen.
 

Unwissender

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04.05.2012
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Und Du bist derjenige, der festlegt, wer genug verdient? :rolleyes:

In meiner persönlichen Sichtweise (die sich an Leistung orientiert, nicht an Geschwätz, Maulheldentum oder Besitzstandswahrung) verdient übrigens ein SiKo-Mitarbeiter genug, genauso wie die so oft als Fallbeispiel erwähnte ostdeutsche Teilzeitfriseuse.

Also bist du praktisch derjenige, der festlegt, wer genug verdient.
 

Unwissender

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04.05.2012
477
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Nein, deswegen stand da ja "in meiner persönlichen Sichtweise". :rolleyes: Ich bin nicht Chef einer Tarifkommission.

Ich glaube, aus meinen Posts wird auch deutlich, dass ich "meine persönliche Sichtweise" vertrete. Das muss ich dann nicht unbedingt meinen Statements hinzufügen. Ich bin übrigens auch nicht Chef einer Tarifkommission oder Mitglied einer anderen Tarifpartei (wenn man den Begriff eng festlegt) - dennoch kann ich selbst bestimmen, wie viel ich verdiene. Wenn ich meinen Kunden sage: 8 Euro pro Stunde sind mir genug, würde ich mich vor Arbeit nicht mehr retten können, ich wäre dann aber äußerst unzufrieden. Genauso ist es doch im "Niedriglohnsektor": Wenn sich die Arbeitnehmer nicht ständig unter ihrem Wert verkaufen würden und irgendeine "Drecksarbeit" für eine Entlohnung akzeptieren würden, mit der sie ihre Familie nicht ernähren könnten, wären wir einen Schritt weiter. Dass der Staat mit dem "Aufstocken" des Gehalts/Lohns das Ganze noch subventioniert, ist schon fast abenteuerlich.

Um auf meinen Ursprungspost zurückzukehren: Was müssten die Flughafenbetreiber unternehmen, wenn keiner mehr den Job machen wollte? Etwas verändern. Und das, was am "einfachsten" zu verändern wäre, ist die Entlohnung. Hier würde das System von Angebot und Nachfrage nämlich funktionieren, wenn jeder ein homo oeconomicus wäre.

Nochmal: Ich bin der Meinung, dass jeder von seinem Gehalt/Lohn leben soll - aber wer sich selbst für 5 Euro die Stunde verkauft, hat meiner Meinung nach auch nicht mehr alle Tassen im Schrank.
 
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Anonym12392

Guest
immerhin haben sie ja mit ihrer Unterschrift unter den Arbeitsvertrag gezeigt, dass sie die Entlohnung befürworten.

wer sich selbst für 5 Euro die Stunde verkauft, hat meiner Meinung nach auch nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Normalerweise würde ich mich über den triefenden Sarkasmus kaputt lachen. Leider sind diese Postings aber ernst gemeint.

Die Leute haben keine andere Wahl, als zu diesen Tarifen zu arbeiten. Wer Arbeit verweigert, kriegt keine staatliche Unterstützung. Und genau deshalb sind die Löhne auch so niedrig, weil letztlich jeder homo oeconomicus bereit ist, für 1€/h zu arbeiten, wenn die Alternative Verhungern lautet.

Und wenn die mal streiken, dann machen die genau das, was du hier forderst: Sich eben einen Tag lang nicht "ständig unter ihrem Wert verkaufen".
 
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pmeye

Guest
Ich glaube, alle in diesem Thread geäußerten Meinungen hatten wir vor kurzem schon zweimal.

Dann kann ich ja auch meine Meinung recyclen: Streiks, die auf Maximierung von Schäden Dritter aus sind, sind unmoralisch und ein Übel. Genau so wie die Ringelreih-Rundum-Streikerei der vielen kleinen Interessengruppen an großen Schalthebeln.
Hier muss das Streikrecht dringend überarbeitet werden.

Aber: Mit Sicherheit sind die SiKo-Mitarbeiter ein anderes Kaliber als die Lotsenmillionäre und Vorfeld-Taxifahrer. ;) Vermutlich sind Gehälter und Arbeitsbedingungen wirklich unterirdisch. Von daher mache ich den Leuten keinerlei Vorwurf und kann sogar das Vorgehen VERDIs nachvollziehen.

Dennoch mache ich den Hauptvorwurf der Politik und den Gewerkschaften. Es muss doch möglich sein, für Arbeitnehmer an neuralgischen Punkten von öffentlichem Interesse solche Bedingungen friedlich zu vereinbaren und laufend anzupassen, dass solche Aktionen überflüssig werden. n % von einem Index der Wahl (bspw Beitragsbemessungsgrenze) und garantierte Anpassung an die Inflation + Zuschlag.

Offenbar will das aber keiner. Und das mache ich vor allem VERDI zum Vorwurf. Die haben nämlich kein Interesse daran - sich überflüssig zu machen.
 

Weltenbummler42

Erfahrenes Mitglied
08.06.2010
3.725
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noch TXL
Vergesse ich nicht. Aber das ist keine Begründung oder Rechtfertigung dafür, Millionen EUR an volkswirtschaftlichem Schaden zu produzieren.

Nochmal zur Verhältnismäßigkeit... Wenn das Verhältnis zwischen dem monatlichen Verdienst und dem möglichen volkswirtschaftlichen Schaden so ungleich ist, frage ich mich ob dann der geringe Verdienst gerechtfertigt ist.
Andersrum gerfragt, kann sich jeder ja mal seinen Verdienst anschauen und dann fragen was passiert, wenn ich morgen streike....???

Eins kann ich euch sagen, die Erde wird sich weiter drehen.

Nochmal zu den Millionen an volkswirtschaftlichen Schaden, finde da müssten ganz andere zur Rechenschaft gezogen werden....

Weltenbummler
 

Triple3

Erfahrenes Mitglied
19.03.2009
2.483
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FRA
Wenn das Verhältnis zwischen dem monatlichen Verdienst und dem möglichen volkswirtschaftlichen Schaden so ungleich ist, frage ich mich ob dann der geringe Verdienst gerechtfertigt ist.

Gutes Argument dafür, daß jeder Pilot und Fluglotse für 100.000x mehr Gehalt streiken sollte! Denn der mögliche volkswirtschaftliche Schaden, denn ich als Cpt, FO oder Ctrler durch eine kleine Unachtsamkeit (von Vorsatz wie bei Streikenden rede ich gar nicht erst!) anrichten kann, geht sicher in den zwei- bis dreistelligen Milliarden-EUR-Bereich.

Aber yup, die Welt wird sich weiterdrehen. Daumen drücken, daß einen der nächste Streik nicht trifft. :)