Nachdem vieles bereits zu Japan geschrieben wurde möchte ich aus eigener Erfahrung auch einige Hinweise hinzugeben.
Ich hatte das Vergnügen zweimal Japan bereisen zu können.
Beide Reisen begann ich dabei jeweils im Süden Japans auf der Insel Kyushu in Miyazaki. Von Tokyo Haneda hervorragend zu erreichen mit einem Inlandsflug mit der ANA oder der JAL. Das Umsteigen in Haneda ist durch beide Fluggesellschaften sehr gut organisiert. Auf youtube gibt es auch ein tolles Video wie das Umsteigen funktioniert. Der Vorteil des Beginns einer Reise im Süden ist, dass man sich langsam bis nach Tokio hocharbeiten kann (bzw. hochfliegen oder fahren) und Tokio als Schlusspunkt hat, da von hier auch für die meisten der Flug zurück nach Europa geht.
Kyushu habe ich dabei als sehr ursprünglich empfunden und ist nicht zu vegleichen mit den großen Zentren wie Osaka und Tokio. In Miyazaki würde ich das Sheraton für zwei Nächte zum Ausruhen und entspannen empfehlen. Das Hotel selbst bietet einen traumhaften Blick auf den Ozean und eine Menge an Freizeiteinrichtungen z.B. Tennis, Golf, Reiten , Fischen, Töpfern, Zeichnen, tolle Jogginpfade und und und (btw: Tiger Woods kommt hier auch zum Golfen). Vorteil als Europäer: Hier beginnt Japan erstmal "light". D.h. schöne große Betten und Pillowmenu (ab Club-Level) aber schon sprechende Toiletten, japanischer Service, Onsen und asiatische Restaurantvielfalt. Wer übrigens glaubt, dass der Chinese im Hotel ein billiger Imbiss sei, der täuscht, hier lernt man schnell, dass asiatisch Essen gehen auch ziemlich teuer sein kann.
Kyushu ist bekannt für sehr hochwertige Lebensmittel, so gibt es z.B. das Miyazaki Beef oder z.B. Mangos für beinahe 20 Euro, dass Stück. Trotz des hohen Preises eine absolute Empfehlung -> Saftigkeit, Fruchtigkeit, Bissfestigkeit und Geschmack einfach perfekt. Auch der japanische Grüntee will getrunken werden. Kulinarisch lebt man in Kyushu auf hohem Niveau.
Ausgeruht nach einigen Tagen empfehle ich den Ort zu wechseln oder Tageasuflüge mit Reisebussen (erstaunlich günstig) bzw. der Bahn zu unternehmen. Wer das erstemal in Japan unterwegs ist sollte vielleicht nicht gleich einen Mietwagen nehmen, ich wäre nicht mal in der Lage gewesen den Parkautomaten zu bedienen. Zudem werden Verkehrsregeln von der Polizei sehr streng interpretiert. Bereits ein zu kurzes Warten an einem Stoppschild führt zu einer Anzeige.
Es empfiehlt sich nach Ibusuki zu fahren und dort ein Sandbad zu nehmen. Am besten von Kagoshima den Touristenzug nehmen, da macht Bahnfahren viel Spass. Ferner sind Orte wie z.B. Oita oder Beppu ebenfalls ein Muss. Wer ein großes Budget hat kann auch eine mehrtägige Touren mit dem Seven Star Train machen. Luxuriöser geht es durch Südjapan kaum. Auch Komamoto und Nagasaki sind einen Besuch wert.
Vielleicht kein Geheimtipp aber für mich einer der angenehmsten Aufenthalte war in Kirishima im Hotel Kirishima. Das Hotel bietet ein großartiges Onsen, ein tolles Restaurant und eine große Zimmerauswahl. Im Vergleich zum Sheraton bekommt man hier ein japanisches Gefühl für Ferien. Im empfehle hier auch Vorstellungen von einem europäisch geprägten Urlaub bei Seite zu legen und sich der japanischen Interpretation von Urlaub hinzugeben. Am besten ein Zimmer mit japanischen Betten also Tatami buchen. Slipper und Hotelkleidung (Yukata) liegen im Zimmer bereit. Nein, dies ist nicht optional, sondern es besteht die Erwartung, dass diese Kleidung im Hotel getragen wird. Vorteil: Man ist immer richtig angezogen. Für den Besuch des Onsen liegen Handtücher bereit, Badebekleidung wird nicht benötigt -> Vorsicht Wasser ist heiß! Der Aufenthalt läuft wie folgt: Anreise -> Zimmerbezug -> Onsen genießen -> Abendessen (am besten gleich mitbuchen bei der Zimmerreservierung) -> Onsen -> Schlafen -> Onsen -> Frühstück (von 7 bis 9 Uhr) -> Abreise (Check-Out war glaube ich 10 Uhr).
Als letzten Punkt in Kyushu empfehle ich Fukuoka. Von dort hat man viele Möglichkeiten mit dem Shinkansen oder dem Flugzeug weiter zureisen. z.B. nach Osaka, Kyoto und Tokio.
Wer auf dem Weg nach Tokio noch etwas Zeit findet, dem empfehle ich einen Umweg über Wakura-Onsen in der Nähe von Kanazawa zu machen. Ich nächtigte dorte einige Tage im Hotel Kagaya. Das Kagaya entspricht dabei mehr oder weniger der Idealvorstellung eines Japaners von einem Urlaub, so wurde mir zumindest berichtet. Das Kagaya entspricht dabei der Luxusvaraiante (hier ist aber auch der Preis auf Luxusniveau) des bereits oben erwähnten Kirishima Hotels. Aus meiner Sicht ist es das Geld aber auch wert. Hier kann man z.B. auch eine echte japanische Teezeremonie erleben.
Während meiner beiden Japanreisen nutzte ich in den Städten auch westlich orientierte Hotels u.a. das Okura in Tokio. Obwohl diese Hotels sicherlich sehr gut sind und vergleichbar mit den europäischen Hotels, empfehle ich allen Japanbesuchern die ländlichen japanischen Häuser bzw. Ryokans.
In jedem Fall ist Japan immer eine Reise wert.