Airport Düsseldorf: Drogenmekka Europas???

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flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
1
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Genau, der Chemiker arbeitet normalerweise bei der Photometrie mit Transmissionsmessungen zum Nachweis von chemischen Stoffen.

Aber das, was in Hinsicht auf Sprengstoffe erwartet wird, ist weit jenseits dessen, was der Chemiker normalerweise nachweisen will, oder? Transmissionsmessungen duerften da nicht viel helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
1.383
3
42
Niederrhein
Aber das, was in Hinsicht auf Sprengstoffe erwartet wird, ist weit jenseits dessen, was der Chemiker normalerweise Nachweisen will, oder? Transmissionsmessungen duerften da nicht viel helfen.

Ich arbeite in meinem Bereich (Biochemie) auch mit fotometrischen Verfahren zum Nachweis und Quantifizierung von bestimmten Molekülen. Ich weiß nicht, was die am Flughafen genau machen aber man kann tatsächlich sehr geringe Mengen nachweisen. Das Ganze funktioniert normalerweise über die Absorbtion von Licht in einem bestimmten Spektrum (d.h. Bereich der Wellenlänge) (Stichwort: Lambert-Beersches-Gesetz). Das kann allerdings auch der nicht sichtbare Bereich sein.
Diese Tests funktionieren in der Regel auch bei sehr starken Verdünnungen, benötigt aber meistens Indikatorsubstanzen, die einen bestimmten Stoff einfärben/binden, damit er messbar wird. (z.B. Ninhydrin bei Proteinen/Peptiden).

Ein Freund von mir ist beim Zoll. Der kann ich ja mal fragen, was das genau ist. Das sollte der ja wissen.

Gruss

S.
 

wanderlust

Erfahrenes Mitglied
11.04.2009
1.163
10
grounded@CGN :-(
Danke, aber das ist ja nicht wirklich instruktiv. Was passiert denn genau, was wird gemessen? Der Wikipedia-Eintrag zu Photometrie klingt ja eher nach quantitativen Methoden fuer groessere Mengen einer Substanz -- aber hier geht es ja eher um wenige Molekuele, nehme ich mal an.

Edit: Wow - die Entwicklung des Threads war schneller, als ich...

OK - "wirklich instruktiv" :)confused:) kann ich hier wohl nicht werden. Einige Vorlesungen und ein Praktikum in "Chemie" als qualvolle und prüfungsrelevante Pflichtveranstaltung zu Beginn eines anderen Studienganges haben als abrufbares Wissen hinterlassen, das dass jede Substanz, wenn mit Licht oder (anderer) elektromagnetischer Strahlung beschienen, ein individuelles Brechungs- oder Reflexionsmuster bietet, was selbst die Identifizierung kleinster Mengen eines Elementes oder einer Verbindung ermöglicht. Wird auch in der Rechtsmedizin angewendet.

Und schon ist mein spontan abrufbares Wissen erschöpft...
 
Zuletzt bearbeitet:

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
1.383
3
42
Niederrhein
Aha: Ion mobility spectrometry - Wikipedia, the free encyclopedia
Davon sollen angeblich um die 10000 Geraete im Einsatz sein -- und hier handelt es sich eher um etwas wie Massenspektroskopie.
Wuerde mich aber immer noch interessieren, ob das die einzige/vorwiegende Technik ist.[/QUOTE]

Ich würde vermuten, dass hängt davon ab, wonau Du suchst und wieviel Zeit Du hast.

Nachweisbar ist so ziemlich alles - die Frage ist nur, wie viel Zeit und Aufwand ich betreiben muss und ob ich nur qualitativ (Ist was da?) oder auch quantitativ (Wie viel ist da?) arbeiten will.

S.
 

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
1
Diese Tests funktionieren in der Regel auch bei sehr starken Verdünnungen, benötigt aber meistens Indikatorsubstanzen, die einen bestimmten Stoff einfärben/binden, damit er messbar wird. (z.B. Ninhydrin bei Proteinen/Peptiden).

Naja, aber dafuer muesste man das ganze erst einmal in Loesung bekommen, und das ist aufwendig. Es in den gasfoermigen Zustand zu ueberfuehren sollte einfacher sein.

Dass man im Absorbtionsspektrum wenige Molekuele sehen kann, kann ich mir nicht vorstellen. Allenfalls im Emissionsspektrum. Und man will ja moeglichst wenig von der Substanz detektieren.


Ein Freund von mir ist beim Zoll. Der kann ich ja mal fragen, was das genau ist. Das sollte der ja wissen.

Naja, eigentlich reicht es fuer den Anwender ja, dass das Ding funktioniert. Wenn er aber was weiss: her damit. Herstellerfirma etc. waere ja auch schon mal interessant, dann kann man ja weitersuchen.
 

flomauer

Aktives Mitglied
Mir ist dasselbe letztes Jahr im Juli in Düsseldorf passiert. Die haben dann das Stofftier, einen supersüßen Panda, den mir meine Freundin geschenkt hat, sehr genau untersucht. Ich kam mir da aber bei einigen der Sicherheitsbeamten ein wenig wie in dem Mario Barth Gag vor.

Sowas ist mir in USA noch nie passiert, da gab es maximal Probleme, wenn sie den Panda als Koalabären bezeichnet haben ;) Aber näher untersucht wurde da nie etwas.
 

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
1
Nachweisbar ist so ziemlich alles - die Frage ist nur, wie viel Zeit und Aufwand ich betreiben muss und ob ich nur qualitativ (Ist was da?) oder auch quantitativ (Wie viel ist da?) arbeiten will.

Qualitativ, aber mit moeglichst wenig. Optimalerweise also ein einzelnes Molekuel. Lieber falsche Alarme als Sprengstoff uebersehen. Und natuerlich moeglichst schnell.
 
M

muskelkater

Guest
Huhuuuuu!

Könnt ihr mal bitte aufhören mit shreddern und meine Frage beantworten!!!!!!!
:rolleyes:

Düsseldorf: Drogenmekka Europas???
 
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Reaktionen: Mr. Burns

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
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Mir ist dasselbe letztes Jahr im Juli in Düsseldorf passiert. Die haben dann das Stofftier, einen supersüßen Panda, den mir meine Freundin geschenkt hat, sehr genau untersucht. Ich kam mir da aber bei einigen der Sicherheitsbeamten ein wenig wie in dem Mario Barth Gag vor.

Sowas ist mir in USA noch nie passiert, da gab es maximal Probleme, wenn sie den Panda als Koalabären bezeichnet haben ;) Aber näher untersucht wurde da nie etwas.

Die Israelis reiben mit grosser Gewissenhaftigkeit das ganze Gepaeck ab, ebenso die Schuhe. Scheint mir auch allemal sinnvoller, als die Schuhe ausziehen zu lassen. Irgendwo Sprengstoff hineinzubekommen, ohne nicht zumindest aussen irgendwelche Spuren zu hinterlassen, duerfte sehr schwierig sein.
 
T

tosc

Guest
In Düdo bei geschätzt >100 Abflügen in den letzten 2-3 Jahren noch nie eine Notebook-Reinigung bekommen, manuelle Nachkontrolle erst einmal - und ich war selbst überrascht, was sich da noch alles im Rucksack aufgetan hat :D
 

Monty_GER

Reagenzglaskellner
21.11.2010
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Niederrhein
Naja, aber dafuer muesste man das ganze erst einmal in Loesung bekommen, und das ist aufwendig.

Nichts anderes machst Du bei einem Wischtest. Die Drogenwischtests z.B. sind im Grunde eine Chromatographie mit einer Antikörperreaktion. Das geht nur, wenn es in Lösung ist und selbst wenige Partikel reichen für ein positives Ergebnis.


Es in den gasfoermigen Zustand zu ueberfuehren sollte einfacher sein.

Ich würde sagen: Es ist möglich. Ob es wirklich einfacher ist, da bin ich mir nicht sicher.

Dass man im Absorbtionsspektrum wenige Molekuele sehen kann, kann ich mir nicht vorstellen.

Wie gesagt: Kommt drauf an, was genau wir da machen. Du hast aber Recht, dass da irgendwann Grenzen erreicht sind.

Naja, eigentlich reicht es fuer den Anwender ja, dass das Ding funktioniert. Wenn er aber was weiss: her damit. Herstellerfirma etc. waere ja auch schon mal interessant, dann kann man ja weitersuchen.

Wenn ich morgen im Labor bin, spreche ich mal mit Kollegen. Da sind einige bei, die von sowas mehr Ahnung haben als ich. :)

S.
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.747
6.112
Mit nur kleinen und guten Handphotometern lassen sich Chemikalien bereits im Mikrogramm-Bereich nachweisen.

Die Löslichkeit stellt keinerlei Probleme dar. Ein Sprengstoff wie Nitropenta ist in Aceton sehr gut löslich, Nitroglycerin ist in Alkohol sehr gut löslich.
 

flys

Erfahrenes Mitglied
14.12.2009
1.261
1
Mit nur kleinen und guten Handphotometern lassen sich Chemikalien bereits im Mikrogramm-Bereich nachweisen.

Macht bei 227 g/mol pro Mikrogramm ca. 5*10e-9 mol = 10e14 Molekuele. Ich denke, man will da wesentlich kleinere Mengen nachweisen. Ein paar Molekuele ist wohl das Ideal. Sprengstoffhunde sollten da einigermassen hinkommen.

Die Löslichkeit stellt keinerlei Probleme dar. Ein Sprengstoff wie Nitropenta ist in Aceton sehr gut löslich, Nitroglycerin ist in Alkohol sehr gut löslich.

Ok, aber man will ja ein Loesungsmittel fuer alle Substanzen haben. Die Rubbeltuecher sind ja ausserdem trocken und werden anschliessend am Detektor abgestreift, oder?
 

mumielein

Gründungsmitglied
06.03.2009
4.152
0
Dorf bei NUE
Irgendein Mekka muß Düsseldorf wohl sein...:rolleyes:

Als harmoniesüchtige Reisende rege ich mich im Gegensatz zu anderen Reisenden an keiner security auf aoder werde gar laut. Ich zeige meine explosiven Sachen vor, schalte den Foto an, packe den Lppi aus und auf Nachfrage ziehe ich mir sogar den Stoffgürtel aus der Hose. Ich denke mir dann immer, daß das ganz arme Menschen sind, die wirklich nichts dafür können, daß sie die falschen Eltern haben, weder was gescheites gelernt, noch im Lotto gewonnen haben. Das funktioniert blendend, selbst in den paranoiden USA und bei den tauchlampenbekloppten Deppen in FRA.

Nur nicht in Düsseldorf, der einzige Airport der Welt, an dem man für die tags zuvor beim Flug erhaltenen Amentitykits aufreißen und die in mg messenden hochexplosiven Flüßigkeiten daraus in téuer zu kaufende Beutelchen geben muß. Beim nächsten Flug hatte ich Lippenpomade dabei. Auch für diese mußte ich mir extra ein Beutelchen kaufen und mich natürlich wieder hinten anstellen.
Gut, meine Schuld, in Düsseldorf werde ich zukünftig immer ein Beutelchen mit nehmen, nur für den Fall daß mir die Tränen kommen oder die Nase trieft, hochexplosive Flüßigkeiten. :eek:
Aber, alles nicht so schlimm, nur der Ton, da kommt mir immer ein Film über amerikanische Erziehungslager für Schwerkriminelle in den Sinn. :censored: Ich hab das letzte Mal tatsächlich auch mal meine Stimme erhoben, hat nix genützt, aus Rache suchten sie dann auch noch an meinem Laptop und er Kamera nach gefährlichen Substanzen und die Schafschuhe mußten durchleuchtet werden.

Ich werde berichten, in welches Straflager ich am Sonntag komme.
 
M

muskelkater

Guest
Macht bei 227 g/mol pro Mikrogramm ca. 5*10e-9 mol = 10e14 Molekuele. Ich denke, man will da wesentlich kleinere Mengen nachweisen. Ein paar Molekuele ist wohl das Ideal. Sprengstoffhunde sollten da einigermassen hinkommen.



Ok, aber man will ja ein Loesungsmittel fuer alle Substanzen haben. Die Rubbeltuecher sind ja ausserdem trocken und werden anschliessend am Detektor abgestreift, oder?

Wolltest du nicht schlafen gehen???
:eek: