Auch der Resturlaub muss weg. Spontan nach Asien. Manches kommt anders als geplant....

[chrini1]

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Moin,
nachdem meine vergangenen Reiseberichte sehr gut angekommen sind, gibt es hier einen neuen. Ich bin zwar bereits auf der Rückreise, aber aufgrund von stark eingeschränktem oder sehr langsamen/zensierten Internet in den letzten Wochen schreibe ich erst jetzt los.

Bis Ende März muss ja der Urlaub weg und da ich letztes Jahr zwei Reisen aus Gleitzeit bestritten habe, hatte ich noch drei Wochen übrig. Eigentlich geplant war auch eine 4 tägige IT/AI Schulung in Manila, die dort nur ca. 20% dessen kostet, was in DE aufgerufen wird. Aber manche Dinge kommen ganz anders. Dazu später mehr.

Da schon viele Reisen für dieses Jahr geplant waren und ich das Budget nicht überstrapazieren wollte, habe ich im Januar nach Meilentickets geschaut. Gebucht wurde dann HAM-FRA-LHR-TPE auf BR in C als Hinflug. Im Laufe der Wochen prüfte ich immer wieder Alternativen und fand dann auch einen Platz in F am 6.3. auf HAM-FRA-PVG mit LH. Also den einen Award storniert und den neuen eingebucht. Am Ende Riesenglück (9.3. war ja der spontane Streik von Verdi in HAM).

Weiterhin fand ich einen Rückflug am 31.03. ex HKG mit ET in C (auf A3 Meilen).



Da MNL ein Drecksloch ist, das ich aus diversen Businesstrips kenne, buchte ich vor der Schulung noch drei Tage Bacolod (Negros) und danach Bicol mit Cebu Pacific für unter 50 Euro pro Flug.

 

[chrini1]

06.03.25/07.03.25 HAM-FRA-PVG // SHA-JJN

Meine Frau bringt mich früh morgens zur S-Bahn mit der ich dann zum Airport fahre. Dort stehe ich dann erst einmal geschlagene 30 Minuten am Schalter (online Check-In war nciht möglich), die Dame von AHS fertigte am einzig offenen Gold/C/F Schalter gerade zwei türkische Y Gäste ab, die für Ihr Ziel kein Visum hatten. Als ich an der Reihe war, fragte sie mich nach dem Visum für China. Die folgende Diskussion endete damit, dass ich die Daten aus Expertflyer auf dem Handy zeigte, sie telefonierte noch mal mit dem Supervisor und dann bekam ich meine Boardkarten.

Nach einem kurzen Besuch der SEN Lounge und noch ein wenig dienstlicher Tätigkeit in derselben komme ich genau in dem Moment am Gate an, in dem Group 1 aufgerufen wird. Natürlich muss da so ein Businesskasper mit Gruppe 3 alles blockieren, geht vor und wir dann wieder weggeschickt, so bin ich fix an Bord, ärgere mich wieder darüber, dass die Crew das Crewgepäck in der C Overhead Bin hat. Stelle fest, dass ich meinen Sitznachbarn von einem Kongress kenne.



Wir landen pünktlich in FRA und kommen statt auf A40 auf A11 an, was den Weg zum FCT natürlich ehrheblich verkürzt.

Hier gibt es noch ein Jubiläums -Entlein und eines für di Gattin, bevor ich mir mein Mittagessen schmecken lasse.


Unter Carpaccio hatte ich mir was anderes als SPAM vorstellt.



Das Rinderfilet sah zwar köstlich aus, war aber leider vom Geschmack gar nichts Besonderes. Wirklich schade, dass hier die Qualität immer weiter zurückgeht.



Beim Dessert war das Sorbet perfekt, aber die Ente. Naja. Sieht hübsch aus, aber lecker? Nein, leider nicht.

Mit leichter Verspätung werden ein anderer Gast und ich abgeholt. Immerhin heute kein Mini-Van. Als wir am Gate ankommen, staut sich eine lange Schlange aus der Jetbridge raus - man hat heute nur eine angedockt. Der Fahrer macht und fix Platz und so nehme ich dann meinen Sitz ganz vorne ein.



Das ist mein dritter F Flug in diesem Jahr bei LH und wieder einmal denke ich, dass so manch andere C hier gut mithalten kann. Aber die Crew ist sehr freundlich, die F ist nicht voll und uns wird gesagt, dass genug Champagner da ist.







Das Essen war im Ganzen passabel, aber auch hier bieten manch andere Airlines in C/F deutlich mehr.



So stelle ich mich dann auf ein paar Stunden Schlaf ein. Leider haben wir unterwegs heftig Turbulenzen und gerade die 748 liegt ja nicht sehr ruhig in der Luft. Ich bekomme meine Augen also kaum zu. Und dann ruft auch schon die Crew zum Frühstück.




Das Frühstück ist dagegen ganz lecker.

Pünktlich drehen wir aus süd-östlicher Richtung auf PVG ein.





Dank Arrival Service, der mich durch die Diplomaten-Schlange bringt, bin ich fix drinnen, und suche mir den Weg zur Commuter Railway - dieser ist deutlich länger als zur Metro. Am Automaten ziehe ich mir dann die Karte für den Airport Express, der in SHA zum Terminal 2 fährt. Der Automat nimmt Cash und Weixin Pay.



Und nach einer weiteren Sicherheitskontrolle stehe ich dann auf dem recht neuen Bahnsteig (diese Verbindung fährt erst seit 2 Monaten)



Der Zug ist recht bequem und verfügt über gepolsterte Sitze mit Steckdosen sowie WiFi. Nach nur ca. 35 Minuten komme ich an der SHA Multimodal Station an und wechsle hier auf die Metro Linie 2, die mich zum Terminal 1 bringt.



Den Airport in SHA kenne ich noch nicht, aber man sieht ihm sein Alter an. Zunächst darf man einmal um eine Großbaustelle außen herum laufen, bevor man ins Terminalgebäude kommt.



Den knapp 2stündigen Flug nach JJN fliege ich mit Xiamen Air. Dank Sky Team Elite Plus habe ich auch hier Prio Services und darf den Schalter nutzen, statt der Automaten. Dazu gibts einen Gangplatz in der sehr eng bestuhlten 737. Das Terminalgebäude ist alt, stickig, laut und bietet WiFi nur, wenn man daran denkt, dass man sich den Voucher VOR der Sicherheitskontrolle holt..... (sofern man keine Mainland China Nummer hat).

Das Boarding geht zügig von Statten. Drinnen werde ich von der Crew mit Namen begräßt (!) und man reicht mir eine Flasche Wasser und Slipper (die bekommen wohl nur C und E+ Gäste).



Es gibt dann aber tatsächlich noch etwas zu essen und zu trinken.



Ca. 30 Minuten vor der Landung werden die Sonnenblenden herabgezogen und der SkyMarshal prüft, ob alles geschlossen ist. JJN ist ein Dual-Use Airport und in China hat man Angst, man könne etwas sehen. Wir bekommen ein Busgate - und auch hier sind bei den Bussen die Scheiben bis auf die Frontscheibe mit Guckloch mit Folie verschlossen.

Ich verlasse den Airport und laufe auf die andere Straßenseite, wo ich für eine Nacht das Xiamen Air Hotel gebucht habe. Ich bekomme ein Zimmer in der 17. Etage - mit perfektem Blick auf die Rollbahn und die Apron - samt dort abgestellter Militärtechnik ;-)



Hier muss ich jetzt erst einmal einen Plan schmieden, denn es kommt ja alles anders als geplant. Meine Vor-Ort Schulung in Manila wurde soeben abgesagt. Man bietet mir eine OnlineSchulung im gleichen Zeitraum. Dafür brauche ich natürlich stabiles Internet, was in China aufgrund der Zensur nicht gegeben ist. Als ändere ich meinen Plan und beschließe, den Flug JJN-MNL am Folgetag nicht anzutreten. Stattdessen buche ich eine Bahnfahrt nach Xiamen für den nächsten Morgen.

Da ich Hunger habe, laufe ich ca. 1 Kilometer bis zum nächsten Shopping Plaza, um mir ein Dinner zu suchen.



Ich werde fündig und kann mir dank Zeichensprache und Bestellung per WeChat Pay auch mein Essen aussuchen.



Auf dem Rückweg nehme ich einen anderen Weg zurück zum Hotel und schaue mir noch etwas die Gegend an.

 

[Kronos]

Als ich an der Reihe war, fragte sie mich nach dem Visum für China.

Ich meine gelesen zu haben, dass man für China als Tourist 30 Tage lang kein Visum braucht und lediglich das Hotel einen offiziell "anmeldet"? Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

 

[chrini1]

Ich meine gelesen zu haben, dass man für China als Tourist 30 Tage lang kein Visum braucht und lediglich das Hotel einen offiziell "anmeldet"? Oder habe ich das falsch in Erinnerung?

Das ist ja genau mein Punkt....

 

[jaykayham]

Als ich an der Reihe war, fragte sie mich nach dem Visum für China. Die folgende Diskussion endete damit, dass ich die Daten aus Expertflyer auf dem Handy zeigte, sie telefonierte noch mal mit dem Supervisor und dann bekam ich meine Boardkarten.

Ganz normal - wenn in der Buchung kein Rückflug oder der Aufenthalt länger als 30Tage ist, z.B. getrennt gebucht, verlangt das System immer ein Visum für China automatisch.

 

[chrini1]

Ganz normal - wenn in der Buchung kein Rückflug oder der Aufenthalt länger als 30Tage ist, z.B. getrennt gebucht, verlangt das System immer ein Visum für China automatisch.

Das Rückflugticket wurde aber vorgelegt. Und auch bei Abflug aus HKG und Bahnanreise nach HKG ist das bisher nie ein Problem gewesen.

 

[chrini1]

08.03.25 Jiniang - Xiamen

Nach einer recht guten Nacht startet der Morgen ohne WiFi, da muss dann wieder das Engineering Team ran. Es nervt wirklich, dass ich ohne Mainland China Nummer nicht ins Netz komme. Nach einer guten Dusche schaue ich mir mal das Frühstück an. Der Raum ist typisch kahl, aber es gibt eine Suppenstation, und auch ein paar westliche Gebäcke, sowie Obst.


Angebrütete Eier dagegen sind nicht so meine Leibspeise.



Nach dem Frühstück packe ich meine Sachen und bestelle mir in Didi zur South Railway Station, wo mein Schnellzug nach Xiamen abfahren wird. Das System mit den chinesischen Bahnhöfen kann schon etwas verwirren, aber wenn man weiß, dass nan (South) xi (west) bei (north) ist, dann kann man auch bei Didi die korrekte Station finden. Der Bahnhof ist noch sehr neu, auf Google Maps existiert auf dem SAT-Bild nur eine Baustelle.





Auch innen herrscht gähndende Leere. Mein Zug ist pünktlich und bringt mich in einer Stunde nach Xiamen.



Ich nehme die Metro in die Stadt und checke für zwei Nächte im Ibis Styles ein. Die Lage direkt in der Fußgängerzone ist schon attraktiv. Das Hotel eher weniger. Aber für 34 Euro pro Nacht kann ich nicht meckern.



Interessant ist dagegen schon der Aufzug. Wenn man da G drückt, dann kommt man leider nicht raus. Man muss erst einmal bis in den Keller und dann die Treppe wieder hoch



Ich packe kurz aus, dann geht es auch schon raus in die Stadt. Es ist sonnig und angenehm warm. Die Stadt hat einen kolonialen Stil und ist recht attraktiv, auch wenn sich in der Fußgängerzone China-Typisch die Läden alle Meter wiederholen.





So langsam habe ich Hunger und da gehe ich natürlich verschiedene Street Foods ausprobieren. Hier ein Taro Fladen mit Ente:



Dazu dann ein Matcha Eis mit Marshmallow Hülle:





Mein Weg führt mich zu Fuß am Wasser entlang ins Künsterviertel








Als die Sonne langsam untergeht, mache ich mich auf den Rückweg ins Hotel. Hole mir unterwegs noch etwas lokales Crafbier für das Zimmer.




Zufällig komme ich auf dem Rückweg noch an einer Ausstellung vorbei, wo die Geschichte der Stadt sehr gut erzählt und erklärt wird - sogar auf Englisch.



Ich besorge mir dann noch etwas Streetfood und genieße mein Bier mit einem Film auf dem Zimmer.

 

[chrini1]

09.03.25 Xiamen / Gulangyu

Ohne Frühstück geht es heute auf die Insel Gulangyu. Die Insel ist Unesco World Heritage Site und war vor dem ersten Opium Krieg neben Shanghai die einzige internationale Ansiedlung in China. Hier stehen auch heute noch die Villen und Gebäude der Botschaften und Händler aus Europa. Um hinüberzugelangen fährt man mit einer Fähre. Der Trick ist dabei den richtigen Abfahrtsort und Akunftspunkt zu finden, was ohne lokale Sprachkenntnisse dann eher der Intuition folgen muss. Ich kaufe also ein Ticket an der Tourism Wharf und begebe mich auf die 15 Minuten lange Fahrt hinüber.
Der Anti-Drängel-Mechanismus vor der Kasse ist sehr gewöhnungsbedürftig.






Drüben angekommen versuche ich mich zu orientieren. Leider gibt es keine Englischen Karten und auch die Apple Maps Karte hilft nur bedingt. Die Insel ist Auto/Roller/Fahrrad-frei und nur Elektrobuggies dürfen fahren - aber auch die hupen wenn sie mit hoher Geschwindigkeite die Straßen entlang fahren.





Vor der örtlichen Kirche stehen die Brautpaare samt der Fotografen Schlange um das perfekte Foto zu machen.





Es ist Zeit für ein Mittagessen. Ich finde ein kleines Cafe, in dem keine chinesischen Gruppen sind und bestelle mir einen Tee sowie ein Essen. Dank elektronisscher Wechat Bestellung unnd Bezahlung kein Problem.




Nach dem Essen mache ich mich auf, den Sunset Peak zu erklimmen - die höchste Erhebung der Stadt.







Nach fast 18 Kilometern zu Fuß reicht es mir irgendwann - zu mal die Anzahl der Gruppen auf der Insel immer mehr wird und ich trete den Rückweg an. Nicht ohne mir noch einen Meiji und ein Abendessen zu holen. Später sehe ich dann noch die Lichtshow auf den Türmen.

 

[maxn]

Meine Vor-Ort Schulung in Manila wurde soeben abgesagt. Man bietet mir eine OnlineSchulung im gleichen Zeitraum. Dafür brauche ich natürlich stabiles Internet, was in China aufgrund der Zensur nicht gegeben ist.

Sorry für meine Direktheit, aber das ist quatsch.
Mit meinem Handy (T-Mobile) hab ich besten Empfang, kann es als Hotspot nutzen und alles an WhatsApp, Facebook & Co. geht problemos. Dazu, bei Bedarf Express VPN oder ähnlich, und du surfst wir zu Hause.

Ich bin nach wie vor mehrmals im Jahr in China, in allen Landesteilen. T-Mobile verlangt ca 50€ für 25 GB oder so, das reicht für einiges an Video-On Calls mit Teams, Zoom, Feishu, WeChat, WeCom & Co.

Und für Mobilität nutze ich via Alipay Didi oder die "Mobility" App, da geht Metro mit "Handy-ans-durchgangs-gate-halten" völlig seamless.

Ansonsten toller Reisebericht, Danke für's mitnehmen.
Fahr' mal nach Chongqing, the "Cyber Punk City" of Asia, ist grandios!

Und ich stimme deiner Einschätzung zu LH F vs. anderer C-Produkte zu.
Meine Wahl zZt ist QR, letztens (11.3) ex MUC sogar ausnahmsweise wegen Equipment Change auf 777 mit Q Suite. Aber auch ohne QS: Good night, LH.
Und die alberne LH Allergie, äh, Allegris C brauche ich nicht (nicht mal als SEN).

 

[chrini1]

10.03.25 Xiamen-Kunming-Bangkok

Mit dem Didi geht es zum Airport Xiamen. Der Taxifahrer hat zwar keine Ahnung, wo er mich absetzen soll, aber wir bekommen es dann doch hin. Es gibt einen gemeinsamen Premier-Check-In für alle Airlines - und die Damen dort bekommen es leider nicht hin, meine SK Nummer in die Buchung zu bekommen.



Von dort geht es direkt durch eine separate Sicherheitskontrolle airside und weiter in die Airport Lounge. Die ist groß, hell, aber nothing to write home about. Da WiFi mal wieder nur mit Chinese Phone Number geht, bekomme ich das Passwort zum Stafflogin - nette Geste.




Pünktlich geht es zum Boarding-Gate und hier wird China Eastern typisch für Business Class zuletzt geboardet. Ab geht es in Richtung Osten und dann drehen wir Richtung Norden ab.



Es wird dann kurz nach dem Start ein Snack serviert und dazu gibt es Tee.



Einen Film später setzen wir dann schon zur Landung in Kunming an. Hier wird der Airport zum zweiten Mal in wenigen Jahren erheblich erweitert.


Nach dem Docking betrete ich das Terminal und wundere mich über die Leere. Denn hier ist wirklich nichts los.





Der Transfer ist leider nicht sonderlich intuitiv. Die Beschilderung des neuen SatellitenTerminals ist noch nicht fertig. Schließlich finde ich meinen Weg. Ganz wie in ATH muss man schön aus dem Sicherheitsbereich raus und dann geht es in die 4. Etage und von dort nach erneuter Sicherheitskontrolle zur Immigration. Das Ganze Prozedere dauert fast 90 Minuten, so dass dann für die Kellerlounge nicht mehr allzuviel Zeit bleibt.




Wir boarden über das Gate 68 und fahren dann mit dem Bus drei Gates weiter. Auch hier boardet zu erst die Eco - in den Bus. Dort warten dann alle. Dann boardet der C-Bus und fährt zuerst zum Flieger, wo der andere Bus dann auf dem Rollfeld steht.



Auf geht es dann in den Abendhimmel über Kunming.



Hier gibt es dann ein außerordentlich leckeres Abendessen.



Als wir dann zur Landung ansetzen, schrillt plötzlich eine Pfeife und ich sehe wie eine Passagierin auf knapp vor dem Touchdown nach vorne stürmt. Erst wird sie von der FB aufgehalten und dann später vom Sicherheitsdienst zu Boden gebracht. Wir landen dann dennoch, rollen aber zunächst auf eine Außenposition, wo wir auf die Polizei warten.
Die kommt dann mit einer Langsamkeit, spricht kurz mit dem Personal und rückt wieder ab. Da wir weit draußen auf den C Gates ankommen, dauert der Weg zur Immigration lange, wo ich dann aber in wenigen Minuten durch bin und schnell im vorbestellten Taxi sitze. In ca. 30 Minuten bin ich in meinem AirBnB in der S12, das leider nicht so aussieht wie auf den Fotos. Aber ich werde es überstehen.

 

[chrini1]

11.03.-17.03.25 Bangkok

Die folgende Woche verbringe ich dann in Bangkok. Eigentlich vier Tage davon mit Online-Schulung, bis auch die abgesagt wird. Nun toll, hänge ich also in BKK fest. Manch ein Forist würde jetzt vor Glück schreien - für mich eher ein übel - da ich in meinem letzten Job 4-6 Mal pro Jahr dienstlich für 10-14 Tage hier war. Die Stad habe ich eigentlich durch. Also beschränke ich mich in der Woche auf Chillen, gute Drinks und gutes Essen sowie ein paar Online Trainings und etwas Reisevorbereitung für die nächsten Reisen.













Während der Woche plane ich dann meine weitere Reise und buche trotz einiger innerer Bedenken einen Flug nach Yangon in Myanmar. So etliche Youtube Videos bestärken mich darin, das zu machen. Also beantrage ich das Visum, dass dann auch tatsächlich noch vor der Reise ausgestellt wird. Da man hier in Vorleistung geht und nicht nur einen Rückflug sondern auch eine Hotelbuchung vorlegen muss.

Da ich nur 6 Nächste im AirBnB gebucht habe, buche ich für die letzte Nacht noch eine Unterkunft im Citadines S11, da dieses recht fußläufig zur Makkasan Station liegt.



Meinen letzten Abend verbringe ich im Above 11. Hier bin ich gerne.

 

[chrini1]

18.03.25 Bangkok-Yangon

Ich buchte das Hotel ohne Frühstück, so dass ich dann am Airport essen kann. Da ich den Weg zur Station gut kenne, gehe ich recht spät los, um pünktlich am Airport sein zu können. Und das rächt sich dann leider. Der Weg am Wasser entlang, den man so gut laufen konnte - tja der existiert aktuell kaum noch. Aber da ich keine Zeit für einen langen Umweg habe, muss ich halt durch. Und als Alpinistem kann mich ja so etwas nicht schocken:



So komme ich dann pünktlich, aber reichlich nass geschwitzt am Airport an. TG nutzt für Goldgäste in der Y ja nicht mehr den C-Checkin, sondern drei Schalter in Reihe H. Hier muss ich dann leider warten, da der Gast vor mir, kein gültiges Visum hat und lautstark disktuiert.



Ich bekomme noch einen Sitz in Reihe 31 - bei TG im A320 aus meiner Sicht die absolut beste Reihe - hier hat man sogar mehr Beinfreiheit als in der C mit den neuen, engen Sesseln. Davor geht es dann aufgrund der Gate Nähe in die TG Lounge und da gibt es erst einmal ein Frühstück:



Die Maschine ist recht gut gebucht - diverse Gastarbeiter aus Indien und Pakistan sind auf dem Weg. Weiße außer mir - Fehlanzeige.

In meiner Reihe bleibt der Mittelplatz leer, so dass ich viel Platz habe.



Nach der Landung in Yangon stelle ich fest, dass meine eSIM nicht funktioniert, aber am Ausgang des Sicherheitsbereiches findet sich ein Stand von ATOM - dem staatlichen TK Provider. Hier bekomme ich gegen Divisen eine eSIM. Dann tausche ich noch etwas Geld und spiele die drei Geldwechsler gegeneinander aus, bis ich bei 4400 Kyat bin (mein Kreditkartenkurs pendelt sich bei ca. 4000 ein), der offizielle Kurs sind aber nur ca. 2600.

Dank Grab bin ich in ca. 30 Minuten im Hotel. Das Taxi könnte glatt dem Museum entstammen, aber ich komme heil an. Mein Ziel für die nächsten Nächte ist das Pan Pacific - definitiv eines der schöneren Hotels der Stadt.









Nach einer Abkühlung im Pool und Dusche treibt es mich hinaus in die Straßen. Hier herrschen Temperaturen von über 40 Grad im Schatten, aber dennoch laufe ich einmal bis zum Flußufer und wieder zurück, zu sehr interessiert mich die Stadt. Und die Kontraste zwischen meinem Hotel und dem Leben unten könnten nicht größere sein.




Trotz der Armut des Landes dominieren in der Markthalle die Händler von Gold und Halbedelsteinen.






Wer es sich leisten kann, bekommt im Supermarkt auch westliche Leckereien. Wenn man bedenkt, dass diese Tafel Schokolade mehr als das 1,5fache einer flaschen lokalen Rums kostet....



In einem lokalen Restaurant bestelle ich eine typische Burmesische Speise - Kyay Oh - einer suppe mit Einlage. Dass da Schweinehirn drin ist, erkenne ich erst sehr spät. Schmecken tut sie trotzdem.







Die Luftqualität ist nicht sonderlich gut, das liegt auch an den vielen Dieselgeneratoren in den Straßen. Fast jedes Haus in der Innenstadt hat einen eigenen. Im Hotel erlebe ich später, dass der Strom regelmäßig ausfällt.




Später besuche ich noch einen weiteren Markt.





Die Straßen sind nicht im Besten Zustand, so frage ich mich dennoch, ob es der Fahrer dieses PKW auch wieder hinausgeschafft hat:



Auf dem Rückweg komme ich an der Sule Pagode vorbei. Hier stürzen sich gleich diverse Verkäufer auf mich. Auch muss ich natürlich ein Ticket für fast. 6 Euro kaufen - und sehe im Buch, dass ich seit 5 Wochen der erste Ausländer bin.








Da es mir langsam viel zu heiß ist, laufe ich zurück ins Hotel. Unterwegs komme ich noch durch die Straße der Stempelmacher und der Offsetdrucker hindurch.



Ich gönne mir am Pool ein kühles Getränk und esse später im Hotelrestaurant.

@Hene

 

[Reyhan]

Ich bin immer wieder froh, dass es in diesem Forum noch Leute gibt, die sich die Zeit nehmen und die Mühe machen Reiseberichte zu schreiben.

Dankeschön

 

[chrini1]

19.03.25 Yangon

Nach einem guten Frühstück im Hotel buche ich mir noch vor 8 Uhr ein Grab und fahre zur Shwedagon Pagoda. Eines der wichtigten Heiligtümer im Buddhismus. Diese ist um die 2600 Jahre alt und wird gerade mal wieder aufwändig saniert. Auch hier darf ich als Ausländer mal wieder löhnen, aber immerhin meine Schuhe bei der Kasse abstellen. Es ist obwohl Werktag hier recht voll mit Gläubigen. Auf dem Gelände leben insgesamt um die 480 Mönche von Kindern bis zu den Seniors.

Zunächst mache ich mir selbst ein Bild von der Anlage.




Recht schnell spricht mich ein Mönch auf Englisch an und möchte mir die Anlage zeigen. Natürlich lasse ich mir das nehmen, obwohl mir klar ist, dass dafür ein Obolus erwartet wird. Er fragt zunächst nach meinem Geburtstag nur um mir dann das Ritual zu erklären (5x Mal heiliges Wasser über Budda und 3x über den Elefant) (Mittwochskind).




Er führt mich zielstrebig übers Gelände ich ich bin froh, dass er mir Dinge zeigt, die ich sonst nicht gesehen hätte oder nicht verstanden hätte.
Allerdings habe ich das Gefühl, ich bin die Attraktion des Tages. Überall werde ich angestarrt. Teilweise sehr aufdringlich. Teilweise wird auch gebettelt, was der Mönch allerdings unterbindet.

Morning Prayer at Shwedagon Pagoda, Yangon Myanmar #travel #prayer #myanmar #buddha #buddhism

youtube.com

Nach einer ausgiebigen Runde verabschiede ich meinen Guide mit einer Gabe und mache mich auf dem Weg per Grab zum Liegenden Buddha (Chaukhtatgyi Buddha Temple). Hier darf ich kostenlos rein, nachdem man sich freute ich sei aus Deutschland. Wie sich herausstellt, hat das Auswärtige Amt hier Sanierungsarbeiten bezahlt. Der Buddha ist um die 66m lang und ruht in einer großen luftigen Halle.



Insgesamt verbringe ich hier nicht allzuviel Zeit, da es außer der Statue nicht viel zu sehen gibt. Obwohl die Mittagshitze mit über 44 Grad schon zuschlägt, fahre ich noch mal mit dem Grab zum Bogyoke Aung San Museum, dass sich ca. 20 Minuten entfernt befindet. General Aung San ist der Gründer des modernen Myanmar. Auch hier gibts für einen Euro ein Ticket, aber leider ist der Strom mal wieder ausgefallen, so dass ich die recht kleine Ausstellung nur mit der Taschenlampe besichtigen kann.





Nach einer guten halben Stunde breche ich auf, da ich kein Grab bekomme, beschließe ich etwas in Richtung Hauptstraße zu laufen und laufe dann erst einmal an der doch sehr prachtvollen Deutschen Botschaft vorbei. Ich überlege ob ich mich zum Tee einladen lasse, verwerfe die Idee dann aber. Ein Botschafter ist ohnehin nicht da, nur ein Gesandter.



Mit knurrendem Magen geht es zurück ins Hotel, wo ich mir ein Mittagessen bestelle - leider fällt darufhin der Strom aus - und der Generator versagt, so dass ich dann doch fast 45 Minuten aufs Essen warten muss.




Ich verbringe den Nachmittag am Pool und sehe mir dann den Sonnenuntergang aus meinem Zimmer an.



Danach kehre ich noch einmal zum Pool zurück.




Ich nutze die Happy Hour im Hotel und lasse den Abend ausklingen.

 

[chrini1]

20.03.25 Yangon

Heute steht ein besonderes Schmankerl auf dem Programm. Ich fahre mit der Ring-Railroad - einer S-Bahn Linie. Diese führt in einem großen Kreis in 46 Kilometern um die Stadt - bei einer Fahrzeit von 2,5-3 Stunden geht es da eher gemächlich zu. Zunächst stärke ich mich allerdings beim Hotelfrühstück, aber ohne zu viel zu trinken - es gibt an Bord keine Toiletten.



Im Anschluss laufe ich zum Bahnhof. Von hier fahren auch noch Fernzüge ab, aber aus Sicherherheitsgründen ist es Ausländern verboten, diese aktuell zu nutzen (die Junta greift auch gerne mal Züge an).






Das Ticket für die Rundfahrt kostet ganze 800 Kyat - keine 20 Euro Cent.

Im Bahnhof stehen nagelneue Züge aus Spanien, aber es sind auch noch alte aus Japan im Betrieb. Um 8:30 fährt dann tatsächlich ein alter Triebwagen aus Japan ein, der mir sicherlich ein authentisches Erlebnis ermöglichen wird.















Hier die neuen Triebwagen aus Spanien.

Auf dem Bahnhof kommen wir nach fast 3 Stunden wieder an. Ich habe viele Gespräche geführt (Mit Translator), wurde angestarrt, habe geholfen, Einkäufe und Waren ein und auszuladen. Kurzum es war ein Erlebnis.


Hier ein Video der Bahnfahrt:

Yangon Circular Railway 2025

A trip on the Yangon Circular Railway in March 2025

youtu.be

In Yangon lerne ich Aun Ko kennen, er fragt, ob ich ihm helfen kann, sein e-bike die Treppe hochzutragen. Das mache ich doch gerne. Seine Satteltasche finde ich besonders interessant:




Wir unterhalten uns auf dem Weg zu seiner Arbeit - in den Shangri-La Residences. Hier arbeitet er als Concierge und verdient auf dem Papier ca. 400 USD im Monat. Für Myanmar kein schlechtes Einkommen. Seine Frau ist selbständig und arbeitet als Näherin. Vor der Krise konnten sie einmal im Jahr nach Thailand fliegen, inzwischen reicht das Geld nicht mehr - auch da er sein Gehalt nicht in USD bekommt, sondern nach offiziellem Kurs in Kyat - da bleiben nur noch ca. 220 USD übrig.

Ich kehre ins Hotel zurück und esse zunächst zu Mittag, um danach dann wieder etwas am Pool zu chillen.




Zum Abendessen fahre ich mit dem Grab zum Rangoon Tea House. Hier gibt es gutes Burmesisches Essen und Cocktails.

 

[Rungisalf]

Meine +1 und ich hatten mal immer wieder als Ziel eine Flusskreuzfahrt in Myanmar mit der "Belmond Road to Mandalay"
auf dem Irrawaddy. Leider wurde diese Flusskreuzfahrt vom Veranstalter schon länger nicht mehr angeboten.
Und jetzt ist es sowieso zu spät wegen den politischen Gegebenheiten und dem starken Erdbeben.

 

[chrini1]

21.03.25 Yangon

Nach einem erneut sehr guten Frühstück fahre ich mit dem Grab zur Botahtaung Pagoda. Diese liegt im Flussufer und ist eine ganz andere Anlage als die beiden anderen Tempel auf meiner Besuchsliste hier. Auch diese Anlage wird gerade saniert - mal wieder - sie wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach schwer beschädigt. Die Anlage ist sehr interessant, so gibt es einen inneren Kern, der komplett mit Gold verkleidet ist, mit Nischen um ein verborgenes Relikt herum.











Interessant sind hier die goldenen Kokusnüsse, die immer wieder als Opfergaben vergeben werden.

Nach einer Besichtigung der Anlage finde ich in einer Seitenstraße die Herstelllungsorte der Kokosnüsse - komplett in Kinderhand. Hier werden diese massenhaft produziert, von Kindern im Alter von 12-15 Jahren. Die sitzen auf dem Boden und bekleben diese Kokosnüsse mit Goldfolie - das Ganze mittels Industriekleber von dem ich an der freien Luft noch high werden könnte.




Anschließend mache ich mich noch auf zum Flussufer, wo mich dann die Armut mit voller Wucht erwartet.





Alle der hier abgebildeten Personen haben einen Obolus erhalten. Das ist nur fair.

Ich beobachte noch das System, mit dem die Tagelöhner entlohnt werden, die hier Schiffe per Hand entladen. Manche von Ihnen haben 100Kg auf der Schulter.

Ein Video davon gibt es hier:

Yangon Port - Unload a ship by hand in 2025

youtu.be

Im Anschluss daran laufe ich in die Innenstadt zurück und komme am ehemaligen Parlament und Britischen Kolonialsitz vorbei. Auch hier kostet der Eintritt nur knapp 80 cent und so erkunde ich das alte Gebäude.








In einem der vielen Bereiche finde ich eine kleine Kaffeerösterei und genieße einen sehr guten Flat White.



Ich möchte noch einmal das Bahnhofsumfeld erkunden und erlebe auch hier wieder viel Armut.




Die alten rostigen Wagen werden hier von Hand beladen.




Da es langsam zu heiß wird, kehre ich ins Hotel zurück und genieße noch mal einen Drink am Pool.

 

[chrini1]

22.03.25 Yangon - Bangkok - Vientiane

Heute steht ein Reisetag an. Mit TG geht es über Bangkok nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Für Laos hatte ich vor einigen Tagen bereits ein Visum beantragt, dass mir innerhalb weniger Stunden ausgestellt wurde. Also frühstücke ich noch mal im Hotel, checke aus, lasse reichlich Euro-Trinkgeld da und steige in das Grab zum Flughafen. Das Fahrzeug hat wohl mehr als 30 Jahre auf dem Buckel und während der Fahrt kann durch den Fußraum die Straße sehen. Weninge Kilometer vor dem Flughafen eine Militärkontrolle, der Fahrer sagt nur "Foreigner" zum Soldaten, der fragt mich dann kurz woher ich komme und wie es mir gefallen hat, dann schüttelt er mir durch das Fenster die Hand und sagt "Please tell everyone its good here".

TG wird am Airport durch einen Handling Agent abgefertigt. Man ist sehr freundlich, wenn auch die Abfertigung sich Ewigkeiten zieht, da der Gold/C Schalter von Wanderarbeitern belegt ist.



Security und Immigration gehen sehr schnell und dann geht es ins Terminal. Der Anblick der Duty Free Shops ist interessant. Leere Regale....




Die Preise sind in USD ausgezeichnet und die Ware kostet das Doppelte dessen, was in Bangkok aufgerufen wird. Entsprechend leer ist es hier.

Die Lounge des Airport Betreibers, die TG nutzt, ist recht ordentlich, mit schnellem Internet, Speisen, Bar und Life-Cooking.







Interessanter ist aber das Vorfeld - da hier immer wieder Militärmaschinen starten und landen - Bremsfallschirm inklusive.



Hier ein Heliktoper und ein Chengdu J-7 aus chinesischer Produktion.

Pünktlich zum Boarding muss man einmal durch das gesamte Terminal laufen und dann eine Etage tiefer wieder zurück. Die Klimaanlage wurde aufgrund von Strommangel leider abgeschaltet, so dass das ein sehr nasses Erlebnis wurde.
Der Zustand des Landes spiegelt sich auch im Airport wieder.




Das Boarding verzögerte sich dann auch aufgrund irgendwelcher Diskussionen um fast eine halbe Stunde, dann kann ich meinen Sitzplatz in Reihe 31A einnehmen - aus meiner Sicht einer der besten ECO Plätze bei TG.





Da es auf dem Hinflug ein sehr trockenes Brot gab, hab ich dieses Mal ein Seafood Meal bestellt und das Sandwhich mit Avocado und Shrimps war wirklich gut.



Trotz Abflugsverspätung fliegen wir rechtzeitig in BKK ein.



Hier gibt es dann eine Außenposition, und einen Bus der uns in die Mitte zur Immigration fährt, was ja bekanntlich für die Transit-Security der schlechteste Weg für den Drop-Off ist. Also erst einmal wieder die Beine vertreten, dann Security, eine Etage hoch und wieder zurück zur Krisflyer Lounge. Da ich 5 Stunden Zeit habe, nutze ich hier die Zeit erst einmal für ein leckeres Padthai und einen Cocktail von der Bar.



Nach einiger Zeit mache ich mich auf den Weg zur EVA Air Lounge, hier gibt es zwei Massagesessel. Hier ist es auch sehr schön leer.



Danach eine heiße Dusche.



Das Boarding nach Vientiane ist dann etwas chaotisch. Wir haben 32 Weelchairs - aber mal wieder zu Wenig Personal dafür. Dennoch kommen wir recht pünktlich weg.




Wir landen pünktlich in Vientiane und beziehe mein Hotelzimmer in der Stadtmitte, nicht weit vom Flußufer für die nächsten beiden Nächte. Leider ist es sehr laut von außen, aber das werde ich schon überstehen.



Ich suche dann zu Fuß noch eine Bar auf. Sie nennt sich "The other Side". Etwas ratlos laufe ich xmal vor dem Gebäude hin und her. Google Maps springt hin und her. Irgendwann rüttle ich an der Tür des Coffeeshops auf der Closed steht, und gehe hinein. Es sitzt ein Wachmann da und zeigt nach hinten. Geil, solche Bars mag ich ja gerne. Dann die Treppe hoch und da steht ein Bücherregal. Da ein Buch besonders abgenutzt ist, ziehe ich daran und die Tür öffnet sich in eine nette Speakeasy Bar.





Ich nehme zwei Drinks. Die Kommunikation ist schwer. Englisch wird nicht gesprochen, und Lesen auf dem Handy ist für die beiden Herren auch sehr schwer.

Danach geht es zurück ins Hotel und ins Bett.

 

[alxms]

Danke für diesen super interessanten Reisebericht. Ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung!

 

[chrini1]

23.03.25 Vientiane

Schon früh bin ich vom Straßenlärm wach und beschließe noch vor dem Frühstück runter zum Grenzfluss nach Thailand zu gehen. Dabei entdecke ich zwei schöne Tempel.








Auf dem Rückweg zum Hotel entdecke ich dieses Schild - an einer vielbefahrenen Straße vor meinem Hotel. Eigentlich sollten hier wohl mit EU-Geldern Busfahrstreifen und Haltestellen gebaut werden. Wo diese aber sind, das werde ich nicht mehr herausfinden - ob es es sie überhaupt gibt oder das Geld versickert?


Hier in Laos geht alles etwas langsamer von Statten - auch der Wachmann vor meinem Hotel ist schwer beschäftigt



Zum Frühstück gibt es die Laos Times und es wird über vieles berichtet, aber nichts über Laos. Dafür kann ich mich mit Deutscher Politik auseinandersetzen.



Für heute habe ich mir einen Guide gebucht - eine Freudin der Rezeptionistin vom Einchecken. Da Wochenende ist verdient sich Tao etwas dazu - eigentlich ist sie als Dozentin für Zahnmedizin an der Militärakademie tätig und verdient, wie sie mir beim Essen erzählt 180 USD im Monat - und hat dafür einen Masterstudiengang asbolviert und anschließend 2 Jahre an einer Klinik in Bangkok in der Praxisausbildung gearbeitet.

Unser erster Stop ist das Patuxay Monument. Patuxai wurde in den 1960er Jahren als „Denkmal für die Helden der königlichen Armee“, d. h. für Laos’ Unabhängigkeit von Frankreich (1949) errichtet.






Weiter geht es mit Ihrem Auto - einem Chevrolet Baujahr 1984 - an dem so manches nicht mehr funktioniert Zum Pha That Luang. Als König Sai Setthathirath I. seine Hauptstadt von Luang Prabang nach Vientiane verlegte, soll er den Bau eines Stupas auf den Ruinen eines Khmer-Tempels aus dem 13. Jahrhundert beauftragt haben. Der Stupa wurde 1566 unter dem Namen „Loka-Chulamani“ vom König eingeweiht.[







Weiter geht es am Präsidenten Palast vorbei:



Zu Haw Phra Kaew. Der Wat Phra Kaew wurde 1565–1566 auf Befehl von König Setthathirath erbaut, nachdem dieser die Hauptstadt von Luang Prabang nach Vientiane verlegt hatte. Der Tempel wurde auf dem Gelände des königlichen Palastes errichtet, um die Smaragd-Buddha-Figur unterzubringen. Heute ist hier ein Museum untergbracht.





Im Anschluss laufen wir einmal über die Straße zum Wat Si Saket.






Da es inzwischen heiß geworden ist, fahren wir aus der Stadt raus zum River Moon Camping. Hier gibt es Hotelzimmer, Cabins und ein großes Restaurant, das natürlich am Wochenende gut frequentiert ist. Wir bekommen einen schönen Tisch am Mekong.


Hier gibt es sogar Ladesäulen.






Laotisches Phadthai ist deutlich anders als die Thailändische Variante. Die ganz lokalen Speisen gab es dann doch nicht.




Nach einer langen und guten Rast fahren wir zurück in die Stadt. Unterwegs geht es noch zum Wassertempel (Tham Phra). An der Straße kann man dort in Beuteln gehaltene Tiere erwerben und da meine Frau Schildkröten liebt, kaufe ich eine frei und entlasse sie in die Freiheit.






Anschließend geht es zurück in die Stadt, ich verabschiede mich von meinem Guide und entlohne sie für den Tag. Danach pausiere ich am Hotel und lasse mir später noch eine Massage empfehlen, zu der ich dann mit dem Taxi fahre. In Laos gibt es kein Grab, dafür aber Loca - wichtig ist, die App vor der Ankunft freizuschalten, da man für die Kartenzahlung hier seinen Pass hochladen muss und die Freischaltung etwas dauert.



90 Minuten Massage kosten knapp 10 Euro.



Ich fahre zurück in die Stadt und gehe direkt auf den Nachtmarkt, der sich in der Innenstadt befindet.







Ich verzichte hier auf ein Essen und gehe lieber in ein Restaurant. Auch hier kostet eine Mahlzeit nur 40.000 KIP, also etwas über einen Euro. Danach dann noch in den Supermarkt und ein paar Getränke und Snacks für den morgigen Tag kaufen.



Danach geht es zurück ins Hotel, ich trinke noch ein lokales Bier, lade meine Geräte auf und gehe ins Bett.

 

[chrini1]

23.03.25 Vientiane - Lua Prabang

Heute geht es mit der Laos China Railway (LCR) nach Lua Prabang. Das Kaufen des Tickets war ein wenig herausfordernd, denn leicht macht man es Touristen nicht, das Ticket zu kaufen. Es gibt eine LCR App, aber die Registrierung ist nur mit Thai, Laos oder Mainland China Phone Number möglich. Dank der DTAC Tourist Sim habe ich eine Thai Number. Als es dann um die Bezahlung geht, scheitern auch die meisten Methoden aufgrund der Einschränkungen - nur Visa geht im x-ten Anlauf durch.

Also im Hotel noch mal gut frühstücken und dann mit dem Taxi auf zum Bahnhof, der weit außerhalb der Stadt liegt.


Von China finanziert, ist es klar, dass es eine riesige Bahnhofshalle geben muss.

Auch hier muss man zunächst durch eine Ticketkontrolle und Sicherheitskontrolle.


@TorstenMUC hier liefere ich wie gewünscht die Innenansichten des Bahnhofs:



Dank Business Class Ticket darf ich in die außerordentlich komfortable und mit reichhaltigen Amenities ausgestatte VIP Lounge



Pünktlich wird der Zug aufgerufen und wir können den Bahnsteig betreten.



Die Schalensitze sehen bequem aus, sind sie aber nicht wirklich. Ich empfinde sie als viel zu hart.



Einen Wagen weiter gibt es die aus allen CRH Zügen bekannte First Class:


Die Qualität der Züge ist typisch:



Wir fahren recht pünktlich ab auf die ca. 2 Stunden lange Fahrt nach Lua Prabang die eine je nach Witterung 12-24 Stündige Busfahrt ersetzt.


Über 55 Prozent der Segments nach Lua Prabang verlaufen in Tunneln, so dass diese Ausblicke selten sind.



Pünktlich laufen wir in Lua Prabang ein - auch hier ist der Bahnhof weit außerhalb der Stadt. Als ich als einer der ersten aus dem Bahnhof komme bietet mir ein Taxifahrer seine Dienste für 500.000 KIP an - viel zu teuer für die Strecke. Also checke ich LOCA und habe Glück: Zwei Fahrzeuge sind da und ich bekomme einen sehr netten Fahrer mit fast neuem chinesischen E-Auto. Für knapp 5 Euro bin ich in 30 Minuten in meinem Charmanten Hotel direkt am Mekong, das für die nächsten beiden Nächte meine Unterkunft sein wird. Obwohl es noch früh ist, darf ich schon einchecken und Lynn - die Hausmanagerin gibt mir eine Karte und Empfehlungen für die nächsten Tage.



Also erst einmal etwas stärken. Die Preise hier sind für unsere Verhältnisse immer noch sehr günstig, aber schon ca. 50 Prozent teurer als in der Hauptstadt.



Trotz der großen Hitze mache ich einen Spaziergang durch den Ort, der sehr klein scheint, sich aber gewaltig groß ausdehnt. Hier sind viele Touristen unterwegs, allerdings die meisten in großen Gruppen - insbesondere Chinesen, Thai und Koreaner.






Dieser Hund tut mir etwas leid, hat sein Herrchen ihm doch eine sehr merkwürdige Last umgebunden.





Um 17 Uhr gehe ich zu Big Brother Mouse - einer lokalen Stiftung und nutze die folgenden zwei Stunden um ehrenamtlich jungen Laoten dabei zu helfen, Ihr Englisch zu verbessern. Das macht viel Spaß und der kultuturelle Austausch ist auch für mich sehr bereicherend. Im Anschluss daran gehen einige der Tutoren noch zusammen in ein Lokal und ich schließe mich an.

 

[chrini1]

24.03.25 Lua Prabang

Um 5:30 stehe ich auf, damit ich rechtzeitig zum Almosengang der Mönche an der Hauptstraße bin. Früher die einzige Möglichkeit der Mönche an Essen zu kommen, heute eher eine Touristenattraktion, auch wenn lokale Personen durchaus an der Straße sitzen und den Reis in die Schüsseln geben.


Danach schaue ich mir gleich noch den Tempel gleich nebenan an




Danach laufe ich zum Morning Market. Hier gibt es alles - von Bekleidung bis hin zu frisch geschlachteten Fröschen. Auch Essen und Getränke werden angeboten.




Seegras aus dem Mekong River - schmeckt köstlich.





Nach dem Morning Market besteige ich spontan den Phusi Hill - die höchte Erhebung im Stadtzentrum. Trotz der frühen Stunde schon eine schweißtreibende Aktivität.



Die Aussicht ist leider aufgrund des Rauches - der durch das Abbrennen der Felder entsteht - sehr trübe.








Ich laufe ins Hotel zurück, gehe noch mal fix duschen und frühstücke dann unten am Mekong River. Um 8:30 holt mich mein Fahrer ab, der mich zu den Kuang Si Wasserfällen fahren soll. Er ist pünktlich, fährt ein sehr neues Auto und spricht recht ordentliches Englisch. So vergeht die fast 1-stündige Fahrt sehr schnell. Ich bezahle den Eintritt und fahre mit dem Trolleybus nach oben. Ich bin froh, früh unterwegs zu sein - die großen Gruppen kommen immer erst ab Mittag.




Am Eingang des Trails erwartet mich erst einmal eine Auffangstation für gerettete Bären, die nicht mehr frei gelassen werden können. Hier wird auch viel über die Mondbären erklärt.


Kurz darauf sehe ich die ersten Wasserfälle. Der Weg teilt sich. Die meisten Menschen sind links unterwegs, also kreuze ich den Fluss und gehe rechts hoch. Ich hatte schon vorab gelesen, dass es einen Wanderweg geben soll, der steil ist und voila, der ist hier. Als mir nach einigen Metern ein Franzose entgegenkommt, der mich warnt - dass es steil sei. Er ist in FlipFlops unterwegs und ihm war das zu gefährlich.






Nach einem steilen Aufstieg von fast 200 Höhenmetern komme ich oben an. Ich bin durchass geschwitzt. Oben ist ein klarer See, der zum Baden einlädt, aber das hebe ich mir für den Schluss unten auf.





Über eine steile Stahltreppe geht es auf der anderen Seite wieder hinunter zum Fuß der Fälle.





Nach einem erfrischenden Bad am Fuß der Fälle fahre ich mit dem Trolley zurück zum Parkplatz, wo mein Fahrer wartet. Wir fahren zurück nach Lua Prabang, halten aber unterwegs auf meinen Wunsch noch bei Ock Pop Tock - einer lokalen Frauenkooperative, die traditionelle Handwerkskunst aus Seide - insbesondere das Weben erhält und schult. Hier kann man viel Einkaufen - allerdings schlägt ein Tischläufer mit 1m Länge auch mit gut 800 EUR zu Buche - immerhin das ca. 6fache eines Monatsverdienstes hier.





Mein Fahrer setzt mich am Hotel ab und ich laufe zum Mittagessen in ein lokales Restaurant.






Im Anschluss gibt es noch einen sehr guten Kaffee.




Um 17 Uhr gehe ich wieder zu Big Brother Mouse und helfen drei Schülern dabei, Ihr Englisch zu verbessern. Es tut gut, etwas zurückgeben zu können.




Im Anschluss geht es wieder mit den Tutoren und einigen Schülern zum Abendessen.

 

[TorstenMUC]

Hallo Chrini1,

danke für die Bilder aus dem Laos-Zug, und auch den tollen Bericht.
Schön, das Selbst erlebte noch einmal mit anderen Augen zu Sehen.

VG Worldentdecker

 

[chrini1]

26.03.25 Lua Prabang - Kunming

Ich stehe wieder rechtzeitig auf und mache zunächst einen Morgenspaziergang am Mekong. Danach geht es in eine französische Bäckerung um für den Gegenwert von 4 Abendessen die Verpflegung für meine heutige Bahnfahrt zu erwerben.










Im Hotel gibt es wieder ein leckeres Frühstück direkt am Mekong, bevor es dann mit dem Taxi zum Bahnhof geht.




Hier muss ich dann zunächst das QR Ticket gegen ein Papierticket tauschen. Es ist nämlich nicht gestattet, mit einem elektronischen Ticket die Grenze zu überqueren.



Das Tauschen geht recht schnell und von dort dann in die Bahnhofshalle.


Der Zug heute hat nur 1st class und 2nd class. Für die fast 8 Stunden habe ich mir 1st class gebucht, um ein 2-2er Layout zu haben. Wir dürfen recht früh auf den Bahnsteig.




Neben mir sitzt eine junge Dame aus Vientiane - die als Tourguide 7 koreanische Touristen begleitet. Sie spricht etwas Englisch und wir unterhalten uns recht viel.

Die heutige Fahr verläuft zu fast 70 Prozent in Tunneln, so dass ich gar nicht traurig bin, keinen Fensterplatz zu haben.




Nach ca. 3 Stunden Fahrt erreichen wir den Grenzübergang. Hier zunächst die Laotische Seite. Ich bin zwar recht schnell aus dem Zug und an der Immigration, aber habe die Rechnung ohne den Militär am Schalter gemacht. Er moniert, dass ich den Grenzübergang nicht komplett ausgeschrieben habe. Statt "Boten/LCR" will er dort Laos-China-Railway Boten stehen haben. Nun, das passt nicht ins Feld, aber ihm ist es wichtig. Man kann nur den ersten Teil lesen, aber er ist glücklich. Dann gelangt man nach einer Gepäckdurchleuchtung in den Transitbereich. Hier gibt es Duty Free Läden und immerhin kostenfreies Wifi.




Die Wartehalle ist wenig charmant, aber so sind die chinesischen Bahnhöfe halt.




Irgendwann kommt eine Ansage und alle springen auf, dann heißt es wieder boarden.




Interessant ist, dass der Sitzplatz neben mir leer bleibt, aber die Gäste noch da sind und hektisch diskutieren, wo der Guide bleibt.....

Mit dem Zug geht es dann weiter durch den Freundschaftstunnel nach China, dort wieder aussteigen und die gleiche Prozedur noch einmal. Mit dem Unterschied dass hier wieder mal auf dem Bahnsteig geraucht werden darf, was in Laos untersagt ist.






Pünktlich fahren wir in Kunming South ein. Da mein Hotel an der Kunming Railway Station liegt - die fast 30 Kilometer weiter nördlich in der Stadtmitte liegt, nehme ich von hier statt der Metro noch einen Bullettrain dieses Mal die zweite Klasse für ganze 1,10 Eur.





Pünktlich zum Sonnenuntergang erreiche ich Kunming und laufe ca. 7 Minuten zu meinem Hotel gleich in er Nähe.



Obwohl Kunming auf 2000 Metern Höhe liegt, ist es hier das ganze Jahr über sehr gemäßigt und die Stadt wird auch die Stadt des Frühlings genannt.


Der Check-in ins Hotel dauert trotz vorab bezaltem Zimmer fast 25 Minuten. Man diskutiert hin und her, 4 Personen flöhen meinen Pass durch und nach 15 Minuten kommt ein Manager auf mich zu mit Übersetzungsapp und zeigt auf meinen Pass und fragt "Which country". Nun, das hätte man auch einfacher klären können. Als Ausgleich gibt es einen Getränkevoucher und ich beziehe mein Zimmer im 9. OG.



Der Tag war lang, also gehe ich nur noch mal in die Fußgängerzone und suche mir etwas zu essen. Das Aroma des Essens war genial, aber warum muss man vier Sorten Chilies darin nutzen?




Lets call this a day.