Backpacker durch Ostasien

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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.994
8.428
LEJ
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Es gibt überhaupt nix, das man den heutigen Reisenden vorwerfen kann oder muss.
Doch, die wollen alles auf dem Silberbrett serviert haben, sie reisen nicht mehr, sondern werden gereist.
Die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Art zu reisen und der Anspruch, was einem wichtig ist. Und offenbar ist heutzutage wichtig, nach aussen zu zeigen, was man tut.
Ne, was man hat und wo man übernachtet ist wichtig. Nach dem Motto, ich bin im Hilton und die Launisch ist so geil.
Nicht vergessen darf man, dass die Auswirkungen von zuerst TV und dann eben dem Internet auf beiden Seiten (Reisende und Reiseland) zu beobachten waren und sind. Ich hab gewusst, dass die Welt immer kleiner wird, als in Thailand in jeder Einfachsthütte amerikanische Serien im Hintergrund liefen. Es kommt immer mehr zu Anpassungen sozialer und kultureller Art, was ja auch durchaus seine Vorteile für viele Menschen hat.
 

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.326
1.902
Und offenbar ist heutzutage wichtig, nach aussen zu zeigen, was man tut.
Jein. Man veröffentlicht auf Instagram und TikTok und keineahnungwas Bilder und Videos etc, aber es geht nur um Likes, nicht wirklich um das, was man tut. Es gibt z.B. eine hübsche kleine Straße in Paris mit kleinen bunten Häusern und deren Bewohner sind völlig abgenervt von den selbsternannten Influencern, die vor den Haustüren Handstand machen und andere absurde Dinge, nur damit die Follower zufrieden sind und mehr werden. Was soll das? Das ist doch dann kein reisen und entdecken mehr!
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.502
3.556
Wir sind nicht besser gereist, weil wir es wollten, sondern weil wir gar nicht anders konnten. Viele die heute Langstrecke reisen wären früher gar nie so weit gereist, weil es ihnen zu riskant, zu fremd, zu wenig planbar war. Und so war jeder Reisende, den man traf, mehr oder weniger aus dem gleichen Holz geschnitzt.

Dementsprechend hat man auch dank den Billigfliegern ein anderes Klientel in den klassischen Reisezielen. Aber nicht alle sind am richtigen Ort. Schmuddelig, simpel, Leute sehen anders aus, kein westliches Essen oder generell eine hohe Anspruchshaltung, was sich z.B. darin äussert, dass man zum Frühstück ein Ei will oder Brot und Marmelade in Ländern, die überhaupt keine Frühstückskultur kennen.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
7.256
10.591
Trans Balkan Express
Dementsprechend hat man auch dank den Billigfliegern ein anderes Klientel in den klassischen Reisezielen. Aber nicht alle sind am richtigen Ort. Schmuddelig, simpel, Leute sehen anders aus, kein westliches Essen oder generell eine hohe Anspruchshaltung, was sich z.B. darin äussert, dass man zum Frühstück ein Ei will oder Brot und Marmelade in Ländern, die überhaupt keine Frühstückskultur kennen.

Na ja der Banana-Pancake-Trail ist schon etwas älter und diese Speise gehört auch nicht unbedingt zur lokalen Kulinarik, sondern wurde erst angeboten, als die Backpacker kamen.
 
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berlinet

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21.07.2015
5.157
2.707
Mir fällt dazu völlig ungeordnet folgendes ein:
Als meine amerikanische Cousine Anfang der 80er mit 14 6 Wochen zu meinen Eltern geschickt wurde, wunderten wir uns schon, dass sie eigentlich nichts anschaute, sondern alles nur fotografierte und weiterlief.

Auch in den 80ern waren Backpacker in ihrer eigenen Blase ... sie dachten, sie erfahren die Welt besser als die Standard-Touris, aber sie benutzen ebenfalls nur die Infrastruktur der Fremden, halt auf Hostel-Niveau. Man traf zwar Menschen aus der ganzen Welt, aber die Begegnungen mit Einheimischen waren nun auch nicht tiefschürfender.

Ein Freund hatte einige Jahre in Sihanoukville eine gutgehende Bar mit Hostel und verkaufte die, als es alles zu nervig wurde. Die Backpacker schauten auf jeden Cent (gegenüber kostet das Bier nur 0.85 USD, bekomme ich es für den gleichen Preis statt 1.00 USD?), hatten unheimliche Ansprüche und versuchten mit schlechten Bewertungen den Wirt zu erpressen. Die Idee, dass man sein Hostelbett halbwegs sauber verlässt, wurde über die Jahre zur Seltenheit.

Ist alles anekdotisch, aber so richtig sympathisch war es nie, viele haben es nur verklärt, weil sie jung waren und die Erinnerung vieles ausblendet.
 

Alfalfa

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23.01.2022
3.199
2.831
Es gibt überhaupt nix, das man den heutigen Reisenden vorwerfen kann oder muss.

Die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Art zu reisen und der Anspruch, was einem wichtig ist. Und offenbar ist heutzutage wichtig, nach aussen zu zeigen, was man tut.
Aber eine Meinung bilden muß man sich ja und ich verstehe gut, wenn man diese Art zu "reisen" kritisiert.
Die Formulierung von @Langstrecke, gereist werden, auf der Suche nach Likes statt eigener Erfahrung, trifft es ganz gut, und was daran gut sein soll, erschließt sich mir nicht.
Die Jungen bringen sich damit selbst um wertvolle Erfahrungen, die sie zuhause nicht machen können, und das finde ich sehr schade.
 

sawadeekrap

Erfahrenes Mitglied
05.03.2013
1.404
492
FDH
Mir fällt dazu völlig ungeordnet folgendes ein:
Als meine amerikanische Cousine Anfang der 80er mit 14 6 Wochen zu meinen Eltern geschickt wurde, wunderten wir uns schon, dass sie eigentlich nichts anschaute, sondern alles nur fotografierte und weiterlief.

Auch in den 80ern waren Backpacker in ihrer eigenen Blase ... sie dachten, sie erfahren die Welt besser als die Standard-Touris, aber sie benutzen ebenfalls nur die Infrastruktur der Fremden, halt auf Hostel-Niveau. Man traf zwar Menschen aus der ganzen Welt, aber die Begegnungen mit Einheimischen waren nun auch nicht tiefschürfender.

Ein Freund hatte einige Jahre in Sihanoukville eine gutgehende Bar mit Hostel und verkaufte die, als es alles zu nervig wurde. Die Backpacker schauten auf jeden Cent (gegenüber kostet das Bier nur 0.85 USD, bekomme ich es für den gleichen Preis statt 1.00 USD?), hatten unheimliche Ansprüche und versuchten mit schlechten Bewertungen den Wirt zu erpressen. Die Idee, dass man sein Hostelbett halbwegs sauber verlässt, wurde über die Jahre zur Seltenheit.

Ist alles anekdotisch, aber so richtig sympathisch war es nie, viele haben es nur verklärt, weil sie jung waren und die Erinnerung vieles ausblendet.

Unterhaltest du dich mit dir selbst, oder weisst du nicht mehr was du überall gepostet hast ?

Siehe Beitrag #12 in diesem Thread.
 

Dazuma

Neues Mitglied
18.09.2024
7
3
Hallo Danke für die tollen Antworten, ich hatte ich RL zu tun. Ich lasse China weg und reise durch Vietnam – Kambodscha – Thailand. Ich hab leider kein Rollkoffer, nur ein 60Liter Rucksack. Ich denke damit geht's auch ;-)Ich reise alleine und mich interessieren auch keine Hiltons und Pools . Ich hatte eine Route im Kopf, Inspiration habe ich mir von der Seite https://www.seat61.com geholt was so Zugstrecken betrifft. Ansonsten klar die Videos in Web von Backpacker kann man vergessen. Lieber nicht schauen. Mir hat es erstmal sehr geholfen hier, da ich meine Route jetzt sicher bin
 
Zuletzt bearbeitet:

sawadeekrap

Erfahrenes Mitglied
05.03.2013
1.404
492
FDH
Hallo

Danke für die tollen Antworten, ich hatte ich RL zutun. Ich lass China weg und reise durch Vietnam - Kambotcha - Thailand.
Ich hab leider kein Rollkoffer, nur ein 60Liter Rucksack.Ich denke damit geht's auch ;-)
Lass bitte auch den Rollkoffer weg...
Von der Reiseroute bist du aber schon auf einem ganz gutem Weg (y)
 

Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.502
3.556
Auch in den 80ern waren Backpacker in ihrer eigenen Blase ... sie dachten, sie erfahren die Welt besser als die Standard-Touris, aber sie benutzen ebenfalls nur die Infrastruktur der Fremden, halt auf Hostel-Niveau. Man traf zwar Menschen aus der ganzen Welt, aber die Begegnungen mit Einheimischen waren nun auch nicht tiefschürfender.

Das ist jetzt eine seltsame Aussage. Natürlich. Was erwartet man denn? Der Unterschied ist, dass man sich damals unter die Einheimischen mischte, man traf sich Abends in der Bar im Ort und mischte sich dann unter die Einheimischen. Das war sehr bereichernd. Ich denke hin und wieder, dass die selbsternannten Weltretter und Welterklärer einfach mal mit einem Einheimischen vor Ort schwätzen sollten ... Der Unterschied ist, dass der moderne Backpacker sich für diese Begegnungen kaum mehr interessiert, er bleibt im Kopf/ soziale Medien zu Hause oder bleibt unter/ bei dem, was er kennt.


Ein Freund hatte einige Jahre in Sihanoukville eine gutgehende Bar mit Hostel und verkaufte die, als es alles zu nervig wurde. Die Backpacker schauten auf jeden Cent (gegenüber kostet das Bier nur 0.85 USD, bekomme ich es für den gleichen Preis statt 1.00 USD?), hatten unheimliche Ansprüche und versuchten mit schlechten Bewertungen den Wirt zu erpressen. Die Idee, dass man sein Hostelbett halbwegs sauber verlässt, wurde über die Jahre zur Seltenheit.
Als ich unterwegs war, gab es kein Tripadviser, das gehört zum "neuen Reisen". Anfangs gab es nicht mal Internet. Und ja, man trifft doch auf reichlich respektlose Reisende. In den abgelegenen Berghütten regt man sich fürchterlich über das Verhalten der Influenzer auf, die einfach rasch für das Foto hochkommen und sich sonst um nichts kümmern.
 
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Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.994
8.428
LEJ
Hallo Danke für die tollen Antworten, ich hatte ich RL zu tun. Ich lasse China weg und reise durch Vietnam – Kambodscha – Thailand. Ich hab leider kein Rollkoffer, nur ein 60Liter Rucksack. Ich denke damit geht's auch ;-)Ich reise alleine und mich interessieren auch keine Hiltons und Pools . Ich hatte eine Route im Kopf, Inspiration habe ich mir von der Seite https://www.seat61.com geholt was so Zugstrecken betrifft. Ansonsten klar die Videos in Web von Backpacker kann man vergessen. Lieber nicht schauen. Mir hat es erstmal sehr geholfen hier, da ich meine Route jetzt sicher bin
OK, ein guter Weg und Anfang.
Wenn aus dem 60ltr Teil noch 40 werden, wird es noch besser. Wir reisen seit eh und je mit kleinem Gepäck.
Du wirst nicht viel an Kleidung brauchen. Wäschereien gibt es an jeder Ecke. Das Kilo Wäsche waschen lassen kostet weniger als einen €.

Seat61 ist gut und sehr gut beschrieben. Die Bahn ist in SOA sehr langsam.....Es gibt auch überall die Fernbusse. In Vietnam ist es Futabusliner. Es dürften die besten sein. In fast allen Ländern kannst du dein Bus Ticket über das Guesthouse buchen. In der Regel wirst du am Guesthouse abgeholt.

Wenn du irgendwelche Fragen hast, dann mache es. Ich will dir nichts aufschwatzen, wie alle andere hier auch nicht.
 
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Karl Langflug

Erfahrenes Mitglied
22.05.2016
3.502
3.556
OK, ein guter Weg und Anfang.
Wenn aus dem 60ltr Teil noch 40 werden, wird es noch besser. Wir reisen seit eh und je mit kleinem Gepäck.
Du wirst nicht viel an Kleidung brauchen. Wäschereien gibt es an jeder Ecke. Das Kilo Wäsche waschen lassen kostet weniger als einen €.
Sehe ich genauso. Du wirst bald froh sein, nicht zu viel mitgenommen zu haben.
 

Alfalfa

Erfahrenes Mitglied
23.01.2022
3.199
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Das ist jetzt eine seltsame Aussage. Natürlich. Was erwartet man denn? Der Unterschied ist, dass man sich damals unter die Einheimischen mischte, man traf sich Abends in der Bar im Ort und mischte sich dann unter die Einheimischen. Das war sehr bereichernd. Ich denke hin und wieder, dass die selbsternannten Weltretter und Welterklärer einfach mal mit einem Einheimischen vor Ort schwätzen sollten ... Der Unterschied ist, dass der moderne Backpacker sich für diese Begegnungen kaum mehr interessiert, er bleibt im Kopf/ soziale Medien zu Hause oder bleibt unter/ bei dem, was er kennt.



Als ich unterwegs war, gab es kein Tripadviser, das gehört zum "neuen Reisen". Anfangs gab es nicht mal Internet. Und ja, man trifft doch auf reichlich respektlose Reisende. In den abgelegenen Berghütten regt man sich fürchterlich über das Verhalten der Influenzer auf, die einfach rasch für das Foto hochkommen und sich sonst um nichts kümmern.
Natürlich gab es auch früher schon den Typ Backpacker, wie ihn Berlinet beschrieben hat, logisch, alles ein Abbild der Gesellschaft. Schau dir einfach mal Koh Phangan an und was der Massenindividualtourismus daraus gemacht hat.

Aber es gab eben auch noch viel mehr als heute den Typ Entdecker, der sich irgendwie sehr rar gemacht hat.
 

Dazuma

Neues Mitglied
18.09.2024
7
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Ich muss noch mal nachhaken. Der Rückflug geht über Peking ....dort noch bleiben und 2 Tage verbringen oder gleich weiter...
 

achwieistdaslebenschoen

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27.12.2020
201
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Es gibt auch überall die Fernbusse. In Vietnam ist es Futabusliner. Es dürften die besten sein. In fast allen Ländern kannst du dein Bus Ticket über das Guesthouse buchen. In der Regel wirst du am Guesthouse abgeholt.
Die Open Tour Busse in Vietnam sind absolut zuverlässig, pünktlich und holen tatsächlich direkt am Hotel oder Guesthouse ab. Die beste Art zu reisen dort.
 
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Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.326
1.902
Ich hab leider kein Rollkoffer, nur ein 60Liter Rucksack. Ich denke damit geht's auch
Mit dem Rucksack geht es nicht bloss "auch", sondern sogar besser! Man kommt damit besser Treppen hoch und runter, Schlaglöcher auf Straßen und Wegen können einem auch egal sein usw.
 
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juliuscaesar

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12.06.2014
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Am praktischsten finde ich „Duffle Bags“, die man sowohl als Reisetasche, als auch als Rucksack nutzen kann und die knapp über den maximalen Maßen von Kabinen-Handgepäck liegen:
 

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Belpmoos

Erfahrenes Mitglied
30.11.2023
353
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BRN
Ich muss noch mal nachhaken. Der Rückflug geht über Peking ....dort noch bleiben und 2 Tage verbringen oder gleich weiter...
Ich würde dir empfehlen, das so zu machen. 1 Tag Peking anschauen und am 2. Tag an die Grosse Mauer.
Ich hab das mal ganz ähnlich gemacht, nach 3 Wochen Backpacken durch Vietnam und Laos war ich anschliessend noch 3 Tage in Peking einen Freund besuchen. Das wird ein schöner Kontrast zu deinen vorherigen Reiseländern.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
9.994
8.428
LEJ
Sind sehr praktisch, findet man aber selten mit einem richtig guten Tragesystem wie Rucksäcke es haben.
Solche Teile gibt es schon seit 50 Jahhren.
Alr Rucksack oder Reisetsche zu nutzen.
40 ltr und innerhalb der Handgepäcksmaße.
Mein Teil (Jansport) hat jetzt 45 Jahre auf den Buckel, die Zeit un der Grauch nagen jedoch.

So etwas gibt es gibt es heute nickt mehr, weil es zu praktisch und zu langlebig ist.
 
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Hene

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27.03.2013
4.636
3.711
BER
Echtes Backpacking ist spätestens mit dem Internet gestorben.
Am besten reist man in Länder, wo die Netzabdeckung gering ist. Oder einem das Internet nicht weiter hilft. Bin kurz vor Corona den Chindwin im westlichen Myanmar auf lokalem Flusstransport runtergeschippert. Da gab es so gut wie keine Informationen im Netz und Googlemaps nahezu nutzlos, da Hotels und Kneipen kaum verzeichnet. Man musste sich herumfragen. Die Curries waren aber auch in jeder x-beliebigen Kaschemme am Wegesrand lecker, die abendlichen Biere gut gekühlt und meistens gingen sie aufs Haus oder die Tischnachbarn. Schade, dass das wegen Bürgerkrieg nicht mehr geht. Ein ewiges Highlight.
 
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