ich hab auch noch etwas zum Organisationstalent der Deutschen Bahn beizutragen:
Wir waren mit dem Sachsen-Ticket auf dem Weg von Dresden nach Suhl...
Bis zum Bahnhof Weimar verlief die Fahrt ohne Probleme. Wir erreichten den Bahnhof Weimar pünktlich um 22:53 Uhr mit RE3668. Laut Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn sollte um 22:59 Uhr der Schienenersatzverkehr nach Erfurt Hbf fahren. Gemeinsam mit ca. 20 weiteren Reisenden und zwei Zugbegleitern der Deutschen Bahn standen wir an der Abfahrtsstelle des Busses. An dieser standen wir bedauerlicherweise 30 Minuten nach der geplanten Abfahrtszeit immer noch. Auch 40 Minuten nach ursprünglicher Abfahrtszeit erschien kein Bus. Zwischenzeitlich hatten wir den besagten Zugbegleiter angesprochen, ob er wüsste wo der Bus ist und ob er eine Notfallnummer anrufen könne, bzw. seine Leitzentrale. Außer einem Achselzucken und einem abfälligen Kommentar über die Verkehrsstudenten der Universität Jena hatte dieser Herr leider nichts zur Lösung beizutragen. Gegen 22:45 Uhr rollte dann ein Omnibus auf den Bahnhofsvorplatz. Er drehte dann eine Runde über den Platz und hielt unauffällig hinter eine Baumgruppe. Wieder sprachen wir den Zugbegleiter an, ob er wüsste, ob dies unser Bus ist. Wieder keine Reaktion. Leider hatte dieser Herr nichts anderes zu tun als anschließend seine Beine in die Hand zu nehmen und sich auf schnellstem Wege zu besagtem Bus zu begeben.
Wir gingen dann ebenfalls zu diesem Bus (es war tatsächlich besagter Bus nach Erfurt) und trafen den Herrn Zugbegleiter in selbigem Bus wieder. Er hatte es anscheinend nicht für notwendig erachtet die übrigen Fahrgäste darüber zu informieren, dass der Bus nun da sei. Nachdem wir eingestiegen sind und Platz nahmen wurde der Motor ausgemacht und das Licht gelöscht. Anscheinend waren auch die Zugbegleiter nicht über den Ablauf des SEV informiert, denn als nun zwei weitere Busse aus Erfurt auf den Platz rollten begann die Verwunderung. Es stellte sich nun heraus, dass der Direktbus nach Erfurt ein anderer sei, in welchen wir dann in Windeseile umsteigen sollten. Hier gilt mein Dank insbesondere einer jungen Zugbegleiterin, welche Klarheit in die Situation gebracht und uns den richtigen Bus nach Erfurt zugewiesen hat. Wahrscheinlich würden wir ansonsten noch jetzt bei
muschebubu-Beleuchtung im Bus auf dem Bahnhofsvorplatz in Weimar sitzen.
Dieser Bus brachte uns dann mit ca. 70 Minuten Verspätung nach Erfurt. Unser nächster SEV nach Neudietendorf für den Anschluss nach Suhl (
STB80567 um 00:30 ab Neudietendorf) war inzwischen längst weg). Es war inzwischen kurz vor 1 Uhr nachts.
Nun standen wir in Erfurt inmitten von Bussen. Besagte, engagierte Zugbegleiterin hatte uns auch in Erfurt geholfen und uns mitgeteilt, dass noch ein Bus nach Neudietendorf fährt, sie aber nicht wüsste, ob dann noch ein Zug nach Suhl fährt. Wir haben uns entschlossen, auf besagten Bus zu warten. Dieser kam zu unserer Verwunderung auch pünktlich. Wir fragten nun den Busfahrer über die Weiterreisemöglichkeiten ab Neudietendorf nach Suhl. Mehr als ein Achselzucken und „ich fahre nur Bus“ hatte auch er nicht beizutragen. Wir entschlossen uns diesen Bus nicht zu nehmen, denn es war nicht Sinn der Reise ein nächtliches Adventure-Training auf dem Bahnhof von Neudietendorf zu absolvieren und dort zu nächtigen.
Ich habe anschließend meiner naiven Vorstellungskraft nachgegeben und mich auf den Weg in den Hauptbahnhof Erfurt gemacht um da einen Mitarbeiter der Deutschen Bahn über das weitere Vorgehen zu interviewen. Natürlich war kein Mitarbeiter der Deutschen Bahn mehr anwesend. Es war mittlerweile ca. 1 Uhr nachts. Wir kamen dann zum Glück bei einer Freundin in Erfurt unter und konnten dort nächtigen.
Rückfahrt:
Auch die Rückfahrt verlief bedauerlicherweise alles andere als optimal:
Wir fuhren wieder zu viert von Suhl nach Dresden, wieder mit dem Thüringen-Ticket bzw. Sachsen-Ticket und neuem Vertrauen in die Deutsche Bahn im Gepäck. Bis zum Bahnhof Gera verlief die Fahrt auch ohne Probleme. Am Bahnhof Gera wurden wir dann informiert, dass es eine Weichenstörung gibt, und sich die Abfahrt des Zuges somit auf unbestimmte Zeit verzögert. Leider hatten wir in Lehndorf nur 3 Minuten Übergangszeit, was uns veranlasste, das Zugpersonal des RE3629 nach einer Alternativverbindung zu fragen. Wir sollten über Leipzig fahren. Gesagt getan. Die Regionalbahn nach Leipzig hatte schlussendlich auch 45 Minuten Verspätung, aber zumindest fuhr sie. Geplante Ankunft in Leipzig war 19:03 Uhr, planmäßige Abfahrt des RE16731 nach Dresden war 19:02 Uhr. Dies veranlasste mich, die Zugbegleiterin der Regionalbahn von Gera nach Leipzig zu fragen, ob sie den RE16731 über uns Anschlussreisende informieren könnte und ob der Zug warten würde. Daraufhin bekam ich zur Antwort „Ja, kein Problem, ich melde den Zug vor“. In Leipzig angekommen nahmen wir die Füße in die Hand und sprinteten samt Gepäck zu unserem Zug nach Dresden. Leider konnten wir diesem nur noch hinterherwinken, da die Rücklichter schon in der Ferne verschwommen waren.
Schade, Deutsche Bahn....