Grundsätzlich ist eine Privatisierung immer sinnvoll. Eine staatliche Gesellschaft ist dem Schlendrian der bequemen und abgesicherten Mitarbeitern ausgesetzt!
Also die Bahn AG macht Gewinn im Fernverkehr, wie es immer schon so war, und eher Verluste im Nahverkehr. Dadurch, dass die Kommunen, selber sich Züge, die sie für sinnvoll halten, bestellen und bezahlen können, ist doch der staatliche Transportauftrag für die Bevölkerung erfüllt.
Rein sachlich und volkswirtschaftlich gesehen, kann es keinen Sinn machen, wenn zwei oder mehr Gesellschaften, mit ähnlichen Zügen, auf den gleichen Strecken, zu gleichen Zeiten fahren. Mit Sicherheit könnte das ein einzelnes Unternehmen günstiger und besser organisieren. Aber Wettbewerb beflügelt das Geschäft und treibt auch zu mehr Leistung an.
Diese privaten Bahnen, die mal einzelne Strecken zu bestimmten Zeiten und unterschiedlichen Preisen anbieten, sind keine flächenweite Konkurrenz.
Gerade diese fühlen sich benachteiligt. Die Probleme mit der Netznutzung und dem Preis dafür, ist wohl inzwischen geregelt bzw. entsprechend von der Bundesnetzagentur festgelegt worden.
Nun meinen die privaten Bahnen, sie könnten ihre Fahrkarten nicht so an den Mann bringen wie es die Bahn AG macht.
Tja, nur theoretisch könnten die alternativen Bahnunternehmen, auch Verkaufsschalter in den Bahnhöfen betreiben, weil es wohl nicht lohnt! Die Bahn AG weigert sich für ihre Konkurrenz deren Fahrkarten zu verkaufen. Das ist sicherlich ein Wettbewerbsnachteil, wenn der Hauptanbieter direkt die Tickets vor Ort verkauft und die kleineren Mitbewerber ausschliesslich über das Internet vertreiben können.
Andererseits ist es merkwürdig, wenn man ein Unternehmen verpflichten will, die Produkte der Konkurrenz zu verkaufen, man kann auch bei der Post AG keine Freimarken für alternative Postanbieter kaufen!
Hier ist Regulierung notwendig und zwar so, dass die Bahn für den Verkauf eine ausreichende Vergütung erhält, nur so, haben auch die kleinen Anbieter eine Chance auf dem Markt bestehen zu können.
Es ist die Frage ob die Infrastruktur, wie eben das Netz, oder auch die Bahnhöfe Aufgaben des Staates sind. Denn alle Strassen werden auch vom Staat (kostenlos) gebaut und müssen unterhalten werden! Die Autofahrer zahlen in Form von KFZ Steuern und hoher Mineralölsteuer durchaus etwas dafür.
Die Bahn zahlt dagegen für alle Fahrkarten die volle Umsatzsteuer, aber jeder Umsatz, auch die Autoverkäufe, der Spritverkauf etc, unterliegen der Umsatzsteuer, bei Flugverkehr gibt es Ausnahmen, aber das ist weltweit so.
Grundsätzlich bietet die Bahn AG ein konkurrenzfähiges Produkt gegenüber dem Flugzeug aber auch im Vergleich mit dem Auto an! Auch die Preise sind insgesamt nicht zu hoch! Wer sich ein paar Tage vorher festlegt, und/oder mit mehreren Personen fährt, zahlt wenig, wer voll flexibel sein will und selten mal die Bahn nimmt, der kann dann auch hohe Preise zahlen.
Vielleicht sollte man die erste Klasse noch etwas verteuern - jetzt 60% mehr, ist so ein grosser Aufschlag nicht, gerade wo doch sehr viel mehr Bequemlichkeit und ein Vorzug geboten wird.
Falsch fand ich , dass sich die Politik bzw. die Öffentlichkeit einmischte, als die Bahn eine Beratungsgebühr einführen wollte! Grundsätzlich will und muss jedes wirtschaftliche Unternehmen viel Umsatz machen und möglichst hohe Preise für seine Produkte erzielen.
Nur von der Bahn erwartet jeder Kunde, dass man ihm die günstigste Fahrkarte verkauft! Sicher ist für viele, gerade die wenig fahren, das ganze Tarifsystem nicht so einfach zu durchblicken! Aber , wer da Hilfe braucht , der muss dafür eben etwas zahlen!
Rynair und andere Billiganbieter nehmen auch horrende Preise, wenn manpower vor Ort etwas machen muss!
So könnte man durchaus, jedes Ticket, egal wie weit und teuer mit einem Ticketaufschlag von 3 Euro belegen, und dafür dann den im Internet Buchenden 3 Euro Rabatt geben, und am Automaten vielleicht 2 Euro. So zahlen nur die Kunden, die unbedingt einen Bediener brauchen diesen Zuschlag.