Bildungsurlaub Sprachreise Englisch - Tipps?

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Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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In keinem der anderen 7 Länder, in denen ich gearbeitet habe, gibt es das Konzept von bezahlten Bildungsurlaub. Es fragt sich wer nicht mit der Zeit geht. Ich tippe auf Deutschland.
In anderen Länden - und manche sind gar nicht so weit weg von Deutschland - wechseln Leute sogar wegen deutlich weniger als den Gegenwert einer Woche Arbeitszeit den Arbeitgeber.
 
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speckerle

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09.04.2009
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Ich weiss. Aber anders als beim Erholungsurlaub gibt es keinen Zwang diesen auch zu nehmen. Und wenn man ihn dann noch an einem Ort wie Malta oder Südafrika verbringt, um Englisch zu lernen, dann hat das mehr als ein Geschmaeckle. Aber ich bin sicher jeder Arbeitgeber weiss das bei der Beurteilung eines Mitarbeiters zu würdigen.....
Das weiß er und das freut mich auch :)
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
In anderen Länden - und manche sind gar nicht so weit weg von Deutschland - wechseln Leute sogar wegen deutlich weniger als den Gegenwert einer Woche Arbeitszeit den Arbeitgeber.
Das mag sein, aber das ist für uns kein relevantes Problem und aendert nichts an meiner Meinung zum Thema Bildungsurlaub.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
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PIX, BER, ZRH
Das mag sein, aber das ist für uns kein relevantes Problem und aendert nichts an meiner Meinung zum Thema Bildungsurlaub.

Vielleicht änderst Du ja Deine Meinung, wenn Du selbst mal einen Bildungsurlaub machst. Muss ja keine Sprachreise sein. So was wie soziale Kompetenz oder wertschätzende Mitarbeiterführung passt eigentlich immer für Leute von gestern oder vorgestern. Oder Du machst etwas zu Knausrigkeit und Sparzwängen mit beispielsweise XT5.99 in Deiner Reisegruppe.
 

HDH Aviation

Erfahrenes Mitglied
25.02.2018
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D-AIEP
Ich wiederhole:

Oder meinst du, ich nehme mir jedes Jahr eine Woche Deutschunterricht um Neologismen und andere sprachliche Entwicklungen zu mir zu nehmen?
Nein natürlich nicht, aber eine oder zwei Wochen nur Englisch sprechen können schon ungemein dabei helfen, der Sprache mächtiger zu werden und einem das nötige Vertrauen geben, auch nach dem Bildungsurlaub weiter Englisch zu sprechen und vielleicht sogar zu üben.

Und deshalb ist @DFW_SEN s Argument auch dumm, dass es ein Gschmäckle hat wenn man einen Sprachkurs im Ausland macht, wie hier auch schon von anderen angesprochen wurde. In Deutschland spricht man nämlich nach und vermutlich auch während des Kurses Deutsch, kann die Sprache nicht üben und direkt anwenden, während man in Malta, UK, Kanada, Amerika, woauchimmer, da nicht drumherumkommt wenn man nicht verhungern, verdursten oder vereinsamen möchte. Denn wie heißt es so schön: Übung macht den Meister; und wo übt es sich besser als direkt an der Quelle?
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Vielleicht änderst Du ja Deine Meinung, wenn Du selbst mal einen Bildungsurlaub machst. Muss ja keine Sprachreise sein. So was wie soziale Kompetenz oder wertschätzende Mitarbeiterführung passt eigentlich immer für Leute von gestern oder vorgestern.
Führungskräfte Entwicklung ist auch für Leute von heute wichtig. Nur nett und verständnisvoll zu sein reicht halt leider nicht um Menschen effektiv zu führen. Und ich gehe davon aus, dass jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, in die Weiterentwicklung seiner Führungskräfte investiert. Das is etwas anderes als Bildungsurlaub, der noch nicht einmal berufsbezogen sein muss….

Oder Du machst etwas zu Knausrigkeit und Sparzwängen mit beispielsweise XT5.99 in Deiner Reisegruppe.
Man kann mir viel nachsagen, Knauserigkeit gehört sicher nicht dazu.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Nein natürlich nicht, aber eine oder zwei Wochen nur Englisch sprechen können schon ungemein dabei helfen, der Sprache mächtiger zu werden und einem das nötige Vertrauen geben, auch nach dem Bildungsurlaub weiter Englisch zu sprechen und vielleicht sogar zu üben.

Und deshalb ist @DFW_SEN s Argument auch dumm, dass es ein Gschmäckle hat wenn man einen Sprachkurs im Ausland macht, wie hier auch schon von anderen angesprochen wurde. In Deutschland spricht man nämlich nach und vermutlich auch während des Kurses Deutsch, kann die Sprache nicht üben und direkt anwenden, während man in Malta, UK, Kanada, Amerika, woauchimmer, da nicht drumherumkommt wenn man nicht verhungern, verdursten oder vereinsamen möchte. Denn wie heißt es so schön: Übung macht den Meister; und wo übt es sich besser als direkt an der Quelle?
Das kann und soll man gerne alles machen. Ich halte Sprachkurse im Land der Sprache für sehr effektiv und Englisch gehört zu dem „must haves“, ich sehe nur nicht die Notwendigkeit dies während der Arbeitszeit zu machen.
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
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Nur nett und verständnisvoll zu sein reicht halt leider nicht um Menschen effektiv zu führen.

Ich hatte eigentlich wertschätzend geschrieben, da ich mir nicht sicher war, ob empathisch zu Deinem Wortschatz gehört, aber das verstehst Du scheinbar auch nicht.

Und ich gehe davon aus, dass jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, in die Weiterentwicklung seiner Führungskräfte investiert.

Ich hingegen gehe davon aus, dass jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, nicht nur in die Weiterentwicklung seiner Führungskräfte investiert, sondern auch in die der übrigen Mitarbeiter.

Man kann mir viel nachsagen, Knauserigkeit gehört sicher nicht dazu.

Quod esset demonstrandum.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.640
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6 Woche. Urlaub im Jahr und dann auch noch 5 Tage Bildungsurlaub nehmen, natürlich an einer "tourist destination"..... Man muss das System melken wo man kann. Und natuerlich, um eine Qualifikation zu erlangen, die laengst "table stakes" sein sollte....
Was ist das eigentlich für ein narzisstischer Tick in jedem praktischen Thread ungefragt seine Meinung am Thema vorbei zu postulieren?

Muss man hier aus allem ne' Abhandlung machen und kann sich nicht einfach mal ungestört über ein interessantes Thema austauschen ohne das man gleich die volle Breitseite deiner geistigen Erhabenheit aufgezwungen kriegt?
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Ich hatte eigentlich wertschätzend geschrieben, da ich mir nicht sicher war, ob empathisch zu Deinem Wortschatz gehört, aber das verstehst Du scheinbar auch nicht.

Selbstverständlich ist mir der Begriff bekannt. Empathie ist weder nett noch freundlich, sondern die Fähigkeit sich in die Situation eines anderen zu versetzen. Aber Empathie alleine, auch wenn es momentan als Thema von einigen "Coach-Gurus" so gehyped wird, ist als Fuerhrungsstil bei weitem nicht hinreichend. Klare Worte (gerade bei Problemen), der Willen auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen, und die Fähigkeit den Weg zu weisen sind mindestens ebenso wichtig, wenn nicht wichtiger
Ich hingegen gehe davon aus, dass jedes Unternehmen, das etwas auf sich hält, nicht nur in die Weiterentwicklung seiner Führungskräfte investiert, sondern auch in die der übrigen Mitarbeiter.
Selbstverständlich Aufgaben und Entwicklungsbezogen. Dazu kann auch die Finanzierung von Fremdsprachenkursen gehören, aber bitte nicht Englisch während der Arbeitszeit.

Quod esset demonstrandum.
Keine Ahnung was Du mit diesem hier unpassenden Sprichwort mitteilen willst.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Was ist das eigentlich für ein narzisstischer Tick in jedem praktischen Thread ungefragt seine Meinung am Thema vorbei zu postulieren?
Wenn man eine so gute und relevante Meinung wie ich zu diesem Thema hat, dann will ich sie Dir natürlich nicht vorenthalten. So kannst Du auch noch etwas lernen.
 

tripleseven777

Erfahrenes Mitglied
27.06.2016
5.029
5.179
DTM
Zur Angelegenheit "Bildungsurlaub / Sprachreise" kann ich nur aus dem Altersbereich (16 bis 25 Jahre) berichten.
Ich habe dies damals - 2004 - für ein paar Monate in Los Angeles, an der California State University Northridge (CSUN), gemacht.
Es gibt ja diverse Anbieter mit schönen Hochglanzprospekten, die regelmäßig im Briefkasten landen. Nette, hübsche Mädels, einige Partys, tieffliegende Hubschrauber, Penelope Cruz auf dem Rodeo Drive, Nicolas Cage in Bel Air und und und.... Man erlebt eine Menge.
Der Unterricht fand in der Regel vormittags von Montag bis Freitag statt. Es gab regelmäßig Hausaufgaben, aber man hatte auch ordentlich Freizeit für Unternehmungen in den Nachmittagsstunden. An den Wochenenden wurden Ausflüge (z.B. nach Vegas oder San Francisco) angeboten.
Bei der Unterkunft konnte zwischen "Campus" und "Host family" ausgewählt werden. Hat man wirklich Interesse sein Englisch zu verbessern, so sollte man eher letzteres wählen.
Leider trifft man immer irgendwann auf Landsleute und ich habe noch nie jemanden erlebt, der sich dann - abseits des Unterrichts - weiter auf Englisch unterhält. Es wird fröhlich auf deutsch gequasselt.
Um einen wirklichen Lerneffekt zu erzielen, sollte schon eine gewisse Portion an Motivation und Selbstdisziplin mit an Bord sein.
Am Ende gibt's jedenfalls ein schönes ausgedrucktes Zertifikat, welches man mit in die Bewerbung legen kann.
Würde ich dies heute nochmal machen oder für meine Kinder buchen?
Eher nicht. Das ist mMn eher etwas für Leute die zu viel Geld haben und nicht wissen wofür sie es ausgeben sollen. Als preisgünstig kann man diese Anbieter nicht bezeichnen. Sofern es aber der Arbeitgeber bezahlt, kann man das natürlich mitnehmen :cool::p Kann aber natürlich jeder selbst entscheiden!
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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Wenn man eine so gute und relevante Meinung wie ich zu diesem Thema hat, dann will ich sie Dir natürlich nicht vorenthalten. So kannst Du auch noch etwas lernen.
Zum Glück liegt "gut und relevant" auch im Auge des Betrachters. Und mit Verlaub gesagt halte ich deine Meinung zu den Themen Sprachreise, Personalführung und -weiterentwicklung für eine von jemand mit der Mentalität von vorgestern.
 

Fee44

Erfahrenes Mitglied
22.04.2022
1.509
2.179
Und natuerlich, um eine Qualifikation zu erlangen, die laengst "table stakes" sein sollte....
Es hat nicht jeder Englisch-Leistungskurs bis zum Abi gemacht. Und wenn man bisher privat/beruflich seine Englisch-Kenntnisse nur wenig genutzt hat, muss man halt noch mal ran, wenn man Englisch dann irgendwann doch mal braucht ...
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Zum Glück liegt "gut und relevant" auch im Auge des Betrachters. Und mit Verlaub gesagt halte ich deine Meinung zu den Themen Sprachreise, Personalführung und -weiterentwicklung für eine von jemand mit der Mentalität von vorgestern.
Das magst Du so sehen, da ich durch meinen Beruf tagtäglich mit dem Thema zu tun hatte, mich sehr regelmässig mit Personalvorständen anderer Fortune 500 Unternehmen, sowie Beratern ausgetauscht habe (zum Thema Personalfuerhung und Entwicklung, nicht zum Thema Sprachreisen), glaube ich fuer mich sehr wohl einschätzen zu koennen, was Modethemen sind, was die damit verbundenen Probleme sind, und was die Prioritäten in diesem Bereich sein sollten. Natuerlich ist das ein Themenbereich wo es kein absolutes "richtig" oder "falsch gibt, die Unternehmensstrategie spielt eine zentrale Rolle, aber ich bin mir sicher dass meine Meinung nicht "von vorgestern" ist. Das Thema remote work ist ein prima Beispiel wo man sieht wie Unternehmen aus "Empathie" falsche Entscheidungen getroffen haben, die sie nun bereuen.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Es hat nicht jeder Englisch-Leistungskurs bis zum Abi gemacht. Und wenn man bisher privat/beruflich seine Englisch-Kenntnisse nur wenig genutzt hat, muss man halt noch mal ran, wenn man Englisch dann irgendwann doch mal braucht ...
Natuerlich muss man Englisch lernen, wenn es fuer den Beruf notwendig ist, ich sperre mich nur dagegen dass es während der Arbeitszeit passiert. Ein Modell wo der Arbeitgeber einen Teil der Kosten der Kurse trägt, sofern es fuer den Job notwendig ist, der Mitarbeiter aber auch, und dies in der Freizeit des Mitarbeiters erfolgt, ist was ich propagiere.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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Natuerlich muss man Englisch lernen, wenn es fuer den Beruf notwendig ist, ich sperre mich nur dagegen dass es während der Arbeitszeit passiert. Ein Modell wo der Arbeitgeber einen Teil der Kosten der Kurse trägt, sofern es fuer den Job notwendig ist, der Mitarbeiter aber auch, und dies in der Freizeit des Mitarbeiters erfolgt, ist was ich propagiere.

Warum sollte der Mitarbeiter einen Teil seiner (unbezahlten) Freizeit und noch einen Teil seines (versteuerten) Einkommens aufwenden, um das Unternehmen A zu "unterstützen", wenn ihm Unternehmen B 100 % der Zeit und der Kursgebühren zahlt?
 
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red_travels

Reisender
16.09.2016
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www.red-travels.com
Natuerlich muss man Englisch lernen, wenn es fuer den Beruf notwendig ist, ich sperre mich nur dagegen dass es während der Arbeitszeit passiert. Ein Modell wo der Arbeitgeber einen Teil der Kosten der Kurse trägt, sofern es fuer den Job notwendig ist, der Mitarbeiter aber auch, und dies in der Freizeit des Mitarbeiters erfolgt, ist was ich propagiere.

bisschen realitätsferne Haltung. Wieso sollte ich mich als Angestellter bspw. fachspezifisch während meiner Freizeit fortbilden, damit ich meinem Arbeitgeber mehr bieten kann? Zu wirklich guten Arbeitgebern und Verträgen gehören nun mal auch bezahlte Weiterbildungen während der Arbeitszeit.
Wir bekommen eine Schulung im Jahr (fachspezifisch) während der Arbeitszeit direkt bei der SAP bezahlt, die Kurse dauern zwischen 2 und 5 Tagen und kosten zwischen 1500 & 4000€ + Reisekosten. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit bei Leerlauf (und den gibt es nun mal im Projektgeschäft überall) uns bei einem Online Anbieter während der gewöhnlichen Arbeitszeit mit Büchern/Videokursen fortzubilden.

Das Unternehmen bekommt daraus einen Mehrwert, dass der Mitarbeiter weitergebildet wird, mehr Themen übernehmen kann bzw. tiefer drin ist und dadurch mehr Aufträge/Kunden betreuen kann und nicht Löcher in die Luft starrt. Der Mitarbeiter hat den Mehrwert darin, dass er seine kostbare/wenige Freizeit nicht aufbringen muss, um sich für das Unternehmen fortzubilden.

In dir sehe ich exakt die Verhaltensweise meines ehemaligen Chefs in HH "Bildungsurlaub... ne das machen wir hier nicht". Und da war es ein Krampf in den 3 Jahren, die ich dort war überhaupt eine fachspezifische Schulung bezahlt zu bekommen, und zu seiner Freunde darüber, dass ich ein Thema übernommen habe, was keiner der Kollegen machen wollte, habe ich 6 Monate später dort gekündigt.

BTT: Sprachreise/n habe ich während meiner Jugend in Malta und Kalifornien gemacht und ich bereue es nicht. Man lernt eben nur dort wo die Sprache gesprochen wird und ich würde einen Sprachkurs im Ausland intensiv immer einem berufsbegleitenden Abendkurs vorziehen. Schade, dass es in Bayern nicht die Möglichkeit gibt, ich würde es aber definitiv als Bildungsurlaub machen, wenn sich die Möglichkeit ergibt.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
Warum sollte der Mitarbeiter nicht nur einen Teil seiner (unbezahlten) Freizeit und noch einen Teil seines (versteuerten) Einkommens aufwenden, um das Unternehmen A zu "unterstützen", wenn ihm Unternehmen B 100 % der Zeit und der Kursgebühren zahlt?
Retention ist nicht so simpel und eindimensional wie Du es hier darstellst. Es sind viele Faktoren massgeblich, wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, es gibt unendlich viel Forschung zu dem Thema. In Gesellschaften mit hohem Entwicklungsgrad sind Dinge wie "job content", "Selbstverwirklichung", "Purpose", "Aufstiegschancen", "Wertschätzung durch Kollegen und den Chef" von grösster Bedeutung. Das Gehalt ist wichtig, aber solange es ueber einem bestimmten Niveau liegt nicht so wichtig wie diese Faktoren. Benefits (zu denen Bildungsurlaub gehört) sind eher zweitrangig.

Natuerlich muss man Leuten erklären warum es etwas nicht gibt, und was das Unternehmen bietet, aber das bedeutet nicht dass an als Unternehmen ueber jedes Stöckchen springen muss um Mitarbeiter zu halten. Ich wuerde mit Dir wetten, dass die Anzahl der Mitarbeiter die kündigen , weil es keinen Bildungsurlaub gibt, verschwindend gering ist.
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
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Retention ist nicht so simpel und eindimensional wie Du es hier darstellst. Es sind viele Faktoren massgeblich, wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst, es gibt unendlich viel Forschung zu dem Thema. In Gesellschaften mit hohem Entwicklungsgrad sind Dinge wie "job content", "Selbstverwirklichung", "Purpose", "Aufstiegschancen", "Wertschätzung durch Kollegen und den Chef" von grösster Bedeutung. Das Gehalt ist wichtig, aber solange es ueber einem bestimmten Niveau liegt nicht so wichtig wie diese Faktoren. Benefits (zu denen Bildungsurlaub gehört) sind eher zweitrangig.
Benefits sind eine Teilmenge von "Wertschätzung durch den Chef". Bildungsurlaub ist - wie schon zuvor erwähnt - nicht mal ein Benefit, sondern ein gesetzlich verankerter Anspruch.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
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IAH & HAM
bisschen realitätsferne Haltung. Wieso sollte ich mich als Angestellter bspw. fachspezifisch während meiner Freizeit fortbilden, damit ich meinem Arbeitgeber mehr bieten kann? Zu wirklich guten Arbeitgebern und Verträgen gehören nun mal auch bezahlte Weiterbildungen während der Arbeitszeit.
Wir bekommen eine Schulung im Jahr (fachspezifisch) während der Arbeitszeit direkt bei der SAP bezahlt, die Kurse dauern zwischen 2 und 5 Tagen und kosten zwischen 1500 & 4000€ + Reisekosten. Darüber hinaus haben wir die Möglichkeit bei Leerlauf (und den gibt es nun mal im Projektgeschäft überall) uns bei einem Online Anbieter während der gewöhnlichen Arbeitszeit mit Büchern/Videokursen fortzubilden.

Das Unternehmen bekommt daraus einen Mehrwert, dass der Mitarbeiter weitergebildet wird, mehr Themen übernehmen kann bzw. tiefer drin ist und dadurch mehr Aufträge/Kunden betreuen kann und nicht Löcher in die Luft starrt. Der Mitarbeiter hat den Mehrwert darin, dass er seine kostbare/wenige Freizeit nicht aufbringen muss, um sich für das Unternehmen fortzubilden.
Ich stimme mit Dir 100% überein. Fortbildung ist absolut essentiell und natuerlich auch während der Arbeitszeit. Themen wie "individual effectiveness", Mitarbeiterfuehrung" und natürliche technische Skills müssen ständig weiterentwickelt werden. Und dies nicht nur bezogen auf den gegenwärtigen Job, sondern auch im Einklang mit dem Entwicklungsplan des Mitarbeiters. Die Beträge die Du nennst sind fuer mich eher am unteren Rande dessen was wir dafuer pro Jahr ausgegeben haben, und natuerlich generiert sich dadurch ein Mehrwert fuer das Unternehmen (und die Mitarbeiter).

Das ist aber etwas anderes als der von mir kritisierte Fall. : (1) ist fuer mich Englisch ein "basic skill" den ich von jedem Mitarbeiter erwarte, und der sowohl privat wie beruflich nützlich ist. Wenn ein Mitarbeiter in dem Bereich "Defizite" hat, dann gehe ich davon aus dass er dieses auch durch eigene Initiative ausgleicht. Und (2) ist Bildungsurlaub sehr einseitig festgelegt, er muss noch nicht einmal berufsbezogen sein. Themen wie "Einführung in den Bibilotanz" werden als Bildungsurlaub angeboten, das zeigt wie Bildungsurlaub ausgenutzt wird. Bibliotanz ist uebrigens ist eine Methode, biblische Texte im Tanz zu erleben und auszudrücken.

In dir sehe ich exakt die Verhaltensweise meines ehemaligen Chefs in HH "Bildungsurlaub... ne das machen wir hier nicht". Und da war es ein Krampf in den 3 Jahren, die ich dort war überhaupt eine fachspezifische Schulung bezahlt zu bekommen, und zu seiner Freunde darüber, dass ich ein Thema übernommen habe, was keiner der Kollegen machen wollte, habe ich 6 Monate später dort gekündigt.
Wie gesagt ich sehe einen himmelweiten Unterschied zwischen Fortbildung (big fan) und Bildungsurlaub (not a fan). Alles über einen Kamm zu schweren macht wenig Sinn. Und wenn man in einem Unternehmen systematische Fortbildung hat, dann ist Bildungsurlaub einfach nicht notwendig.
 

DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
15.154
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IAH & HAM
Benefits sind eine Teilmenge von "Wertschätzung durch den Chef".
Nein ist es nicht, sondern es sind zwei sehr unterschiedliche Konzepte. Das Gehalt ist auch keine Teilmenge von "Wertschätzung durch den Chef". Wenn man ueber retention strategies sprechen will, darf man nicht alles in einen Topf werfen.

Bildungsurlaub ist - wie schon zuvor erwähnt - nicht mal ein Benefit, sondern ein gesetzlich verankerter Anspruch.
In Deutschland ist es zwar ein gesetzlicher Anspruch, es handelt sich technisch trotzdem um einen Benefit, der natuerlich auch in den Lohnnebenkosten berücksichtigt wird.
 

MFox

Erfahrenes Mitglied
10.06.2016
1.640
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Themen wie "Einführung in den Bibilotanz" werden als Bildungsurlaub angeboten

das zeigt wie Bildungsurlaub ausgenutzt wird.

Das muss ja ein großes Problem sein, dieser Bildungsurlaub. Wieviel Promille der MA nutzen denn (z.B. in KMUs) regelmäßig Ihren jährlichen Bildungsurlaub? Wieviele davon für Bibilotanz?

Merkst du, wie künstlich konstruiert das alles ist?

Ich will mich aber gar nicht weiter auf hochtrabende Grundsatzdiskussionen einlassen. Zufällig jemand schon mal ein Bildungsangebot in Schweden hier wahrgenommen?
 

Micha1976

Erfahrenes Mitglied
09.07.2012
6.167
4.117
Wenn man ueber retention strategies sprechen will, darf man nicht alles in einen Topf werfen.
Retention strategies beschreiben ein Bündel von Maßnahmen, mit denen man versucht, Mitarbeiter zu halten und so Recruiting-Kosten zu sparen.
Und wenn man auf das guckt, was diverse Wissenschaftler, Berater und auch Journalisten dazu veröffentlichen findet man sowas wie „invest in employees‘ careers“ bei vielen ziemlich weit oben in der Rangliste. Ob man bestimmte Dinge in den oder den anderen Teilaspekt einordnet ist unerheblich. Am Ende wird der Mitarbeiter eh das Gesamtpaket bewerten - und gehen wenn es ihm nicht gefällt.