Ich finde es - wie damals beim Nespresso-Gate - schon interessant, wie viele sich hier auf die Seite der Airline stellen. Gehen wir für einen Moment davon aus (Szenario 1), dass es sich genau so zugetragen hat, wie es der TO mitteilt, nämlich dass gefühlt 2 Sekunden, nachdem der letzte Passagier durch war, sie bereits beim Agent gestanden hätten.
Dann ist das einfach ein absolute Sauerei, die Leute dann nicht mehr reinzulassen und da gibt es aus meiner Sicht eigentlich auch keine zwei Meinungen, egal, ob vor oder nach der "Boarding-Deadline" von T-30 Minuten. Alles andere ist reine Willkür der Airline und sollte nicht geschützt werden. Sonst würde man ja stets ins Risiko laufen, dass die Airline bei "zu grossem Abstand in der Schlange zum Vordermann" das Gate exakt um T-30 Minuten schliesst und danach behauptet, es sei niemand mehr in der Schlange gestanden oder Ähnlich.
Es kommt halt aber in diesem Case wirklich auf wenige Sekunden an denke ich, und da ist halt unklar, wie präzise die Aussagen des TO sind. Angenommen, und leider könnte ich mir gut vorstellen, dass es sich so zugetragen hat, der TO sitzt ca. 20 Meter vom Gate entfernt und schaut mit Kopfhörer auf sein Mobiltelefon (oder ähnlich) (Szenario 2). Die letzte Person in der Schlange ist gescannt. Der Gate Agent schaut um sich, ob da noch Leute stehen oder offensichtlich "angerannt" kommen. Vielleicht sogar noch mit einem mürrischen, gemurmelten "Nuremberg anyone?" Nein, keine Reaktion innerhalb 2-3 Sekunden.
Dann schliesst er den Flug im System und das wars. Wenn du dann nach 20 Sekunden am Gate auftauchst, wird es ihm zu mühsam gewesen sein, den Flug wieder zu öffnen (was er technisch ohne Weiteres könnte), und verweist dich stur auf die T-30 Minuten regel. Natürlich extrem kundenunfreundlich, aber vermutlich rechtlich haltbar.
Deshalb sage ich: Szenario 1 empfinde ich als skandalös, Szenario 2 einfach als extremst kundenunfreundlich.