Crash: Ju-Air JU52 - 04.08.2018

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fozzl

Aktives Mitglied
25.08.2017
116
40
NUE
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Irgendwie befremdlich, während dem lesen dieses Threats, höre ich draußen ein sonores brummen in der Luft.
Und siehe da, die „D-AQUI“ dreht gerade hier im NUE Raum ihre Runden.....
 

OliverLHFan

Erfahrenes Mitglied
04.04.2009
1.314
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NUE (fast)
Stimmt, zuerst dachte ich mir, Moment, diesen Sound kennste doch. Und schwups, Nürnberg-Südstadt kriegt Besuch von der Tante ...

Oliver
 

stephanb

Erfahrenes Mitglied
07.04.2014
309
22
NUE
Für den kommerziellen Betrieb braucht sie keinen Flugdatenschreiber (FDR) nur einen Cockpit voice recorder (CVR). Beim FDR sind "alte Kisten" ausgenommen, denn der Nachrüstaufwand wäre riesig. Zur Stimmaufzeichnung muss quasi nur ein Mikrofon ins Cockpit.
Siehe EASA OPS:
Beim LBA ist die JU aber als Annex 2 Flugzeug gelistet von daher ist die EASA hier überhaupt nicht zuständig.

Von daher möchte ich nicht ausschließen, dass zumindest die deutsche JU ggf. gar keine Rekorder braucht.
 

shortfinal

Erfahrener Maximierer
28.05.2010
3.724
502
STR
Das Flugzeug an sich wäre Annex II, aber kommerzielle Nutzung im AOC kann nicht Annex II sein. Bei gewerblicher Nutzung ist man immer bei den EASA Regeln (auch für Wartung und CAMO). Anderes Beispiel wäre die AN-2 von Donau Air Service.
 

fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
783
913
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Man kann nur sagen, dass die JU ein unfassbar tolles Flugzeug ist, das Fliegen mit ihr ein Erlebnis und die Maschine einfach deutsche Wertarbeit. Niemand kann sich einhacken, kein Fly by Wire, kein Gedöns, einfach eine sichere und gute Maschine, die auch der Luftwaffe stets gute und treue Dienste geleistet hat. Auch das Fliegen mit JU Air war stets ein Erlebnis, die Piloten sind bestens erfahren, wie man liest von der CH-Luftwaffe, Swiss und Co.
Man fliegt hier also nicht auf irgendwelche Risiken o.ä., JUAIR ist nicht eine russische Regionalfluggesellschaft mit Harakiri-Piloten und schlecht verschraubten Tupolevs, sondern "was gscheids".

Wenn man bedenkt, dass es sogar bei russischen internationalen Fluggesellschaften viele Piloten gibt, die möglicherweise fliegerisch was drauf haben, aber kein Wort Englisch sprechen, sodass die Taktik und Vorgabe der DFS diese ist, den Luftraum um die Piloten herum einfach zu koordinieren und freizumachen, damit diese freie Bahn haben und "ihr Ding machen können", solche Piloten an internationalen deutschen Flughäfen mehrfach im Kreis kurven weil sie die Parkposition nicht finden, trotz einfachster Systematik, sollte man sich hier weitaus mehr Gedanken (bspw.) machen, als darüber, in eine tolle, bestens kontrollierte und bestens geflogene JU zu steigen.

Komisch, davon ist bei der DFS gar nichts bekannt. Oder warum erzählst Du Räuberpistolen ?
 
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cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
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FRA
Die Ju Air hier als "Vereinsflugbetrieb" abzuwerten, (rechtlich stimmt es) finde ich ungerecht. Die fliegen eher wie die Schweizer Luftwaffe es zuvor getan hat. Alles sehr professionell und gerade keine Bastelbude.

Die ganze Professionalität ändert nichts daran, dass dieses Flugzeug nicht auf dem neuesten Stand der Technik ist, was die Sicherheit betrifft. Die Motoren sind nicht so zuverlässig, wie moderne Strahltriebwerke, es gibt weniger Redundanz, es gibt keine Elektronik, die Piloten vor Fehlern schützt, es gibt wohl auch keine Sollbruchstellen/Knautschzonen etc., um nach einer harten Landung lebend rauszukommen.

Das ist an sich kein Problem - denn in eine Ju-52 steigt man nur bewusst. Man wird nicht darauf umgebucht oder damit auf eine Dienstreise geschickt.

Aber es ist auch unfair gegenüber Passagieren es so darzustellen, dass die Ju-52 genauso sicher, wie etwa eine A320 sei. Das ist sie nicht - denn selbst bei bester Wartung ist sie auf dem technischen Stand vor 80 Jahren (bis auf einen möglichen Transponder und Navi mit TAWS).

Das Alter des Flugzeugs hat zwar keinen direkten Zusammenhang mit der Sicherheit (bei richtiger Wartung) - das Alter des Flugzeugmodells dagegen schon.
 

masi1157

Reguläres Mitglied
24.07.2013
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0
Ich denke, die Schweizer Luftfahrtbehörde kann viel besser beurteilen als jeder einzelne von uns hier, ob die 3 Ju52/3m sicher sind/waren, und die haben sie zugelassen. Fertig, aus. Alle anderen Spekulationen sind müßig, solange nicht mal bekannt ist, was genau passiert ist.


Gruß, Matthias
 
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Luftikus

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08.01.2010
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Die Zulassung ist doch gar nicht strittig? Das BAZL macht auch nicht die Untersuchung, sondern die Schweizerische Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST.
 
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masi1157

Reguläres Mitglied
24.07.2013
65
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Hier wird über die prinzipielle Sicherheit des Flugzeugs spekuliert, und da weiß die Luftfahrtbehörde bestimmt mehr als jeder hier. Über die Unfalluntersuchung habe ich nicht gesprochen.


Gruß, Matthias
 
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Luftikus

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08.01.2010
25.170
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Dass ein liebevoll erhaltener Oldtimer nicht auf dem "Stand der Technik" ist, liegt in der Natur der Sache. Wenn er gut gepflegt ist, ist das kein Problem.
 
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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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Ich meine mal gelesen zu haben, dass die Motoren der Ju-Air-Maschinen zur Lärmreduktion in der Leistung eingeschränkt wurden.

Nachtrag: aus Ju-Air - Flotte:

Mit "Reserven" meinte ich eigentlich weniger die Pferdestärken, sondern die schnöde Physik wie Gleitzahl, Tragflächenbelastung usw. In einer Tante Ju, die mit 200 km/h in 2000 Metern Höhe über Felder fliegt ist die gefühlte Überlebenswahrscheinlichkeit bei totalem Antriebsverlust höher als in einer 787 überm Atlantik. 3 Motoren sind sicherlich auch ganz praktisch, wenn es wenn es darum geht den Ausfall veralteter Technik während des Fluges zu kompensieren. Wobei jeder zusätzliche Motor ein zusätzliches Risiko ist, vor allem wenn man eh schon sehr nahe am Limit fliegt.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Wieso ist ein zusätzlicher Motor ein Risiko? Ich hätte über den Alpen Motorprobleme lieber in einer Ju 52 als in einer F 13.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
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7.449
Wieso ist ein zusätzlicher Motor ein Risiko? Ich hätte über den Alpen Motorprobleme lieber in einer Ju 52 als in einer F 13.

Grundsätzlich sind mehr Motoren immer sicherer als weniger. Es kommt allerdings darauf an, welchen Schaden ein defekter Motor anrichtet. Lindbergh ist damals mit einer Einmotorigen Maschine über den Atlantik, weil er die Gefahr eines Ausfalls minimieren wollte. Wäre bei einer zweimotorigen Maschine ein Motor ausgefallen, hätte er es ebenfalls nicht über den Teich geschafft.

Aber darum geht es hier ja nicht, ich habe doch geschrieben dass 3 Motoren besser sind.
 

quackelduck

Aktives Mitglied
26.03.2013
238
11
HAM
Grundsätzlich sind mehr Motoren immer sicherer als weniger.

Also, 1x Motor = 1x Chance-"könnte kaputt gehen". 2x Motoren = 2x Chance-"könnte kaputt gehen".

Nun zum Flugverhalten bei Motorausfall:
1. wenn ein Motor völlig explodieren würde mir ein einmotoriger Flieger lieber (bezeichne ich aber mal eher als Maximaldesaster..), weil nur 1x Risiko
2. wenn zweimotoriges Flugzeug mit einem Motor nicht mehr fliegen könnte, da es entweder keinen sinnvollen Ausgleich über Trimmung etc. gibt (da das Flugzeug eben für zwei konzipiert wurde) oder auch keine synchronisation des zweiten funktionierenden Motors vorliegt und dieser - wenn auch nur für ein paar Sekunden etwa beim Start auf Vollschub das Flugzeug dreht, wäre mir ein Einmotorer lieber, weil nur 1x Risiko
3. wenn das Flugzeug mit einem Motor noch weiter fliegen kann weil ein Motor ausgeglichen werden kann und man "nur" die Route verkürzen müsste aber eben "mehr" als nur Sinkflug zur Suche nach Landeplatz Verfügung hat wäre mir ein "Zweimotorer" lieber (1/2x Risiko)

Oder wie? Die Tante Ju hat 3 Motoren, ich gehe davon aus, dass hier der "dritte Fall" (mit 1/3x Risiko) zutreffen würde ...
 

rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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3.484
ZRH / MUC
Gemäss Nachrichten im Radio SRF heute Mittag will Ju-Air ab 17.8. wieder fliegen. Das BAZL sei "erstaunt" und werde sich am Nachmittag dazu äussern.

Im Telezüri sagte Kurt Waldmeier gestern, dass das vorübergehende Grounding nicht vom BAZL angeordnet worden sei.
Auf Nachfrage meinte er, dass ein Flugschreiber zu aufwändig zu installieren sei (er muss ja alle Funktionen überwachen).

Ein bisschen beunruhigt mich schon, dass jedes Taxi für 4 Passagiere einen Fahrtenschreiber haben muss, ein Passagierflugzeug mit 17 Pasagiersitzen dagegen nicht einmal einen Stimmenrekorder...
 
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MikeGolf

Erfahrenes Mitglied
15.02.2016
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85
Meiner Meinung nach liegt das Risiko bei den alpinen Rundflügen weniger in der Zuverlässigkeit der Maschine als im Terrain und den Flugdaten: Die Tante Ju fliegt üblicherweise mit einer Reisegeschwindigkeit von knapp unter 200km/h auf einer Höhe um 3000m. Theoretisch könnte sie zwar über 6000m erreichen, doch das wird man den Passagieren mangels Druckkabine wohl kaum zumuten. Für die Stall-Speed habe ich keine zuverlässigen Angaben, sie dürfte aber bei etwa 110 km/H liegen: https://il2sturmovik.gamepedia.com/Ju_52/3m. Man fliegt also in den Alpen teilweise nur knapp über Grund und nur wenig schneller als die dort möglichen Windgeschwindigkeiten. Zudem können sich die Windverhältnisse z.B. beim Überfliegen eines Bergkamms rasch ändern. Kommt eine plötzliche Bö mit 80-90 km/h von hinten, wird es schnell eng... Bei einem Jet mit 800km/h und 10km Flughöhe ist im Ernstfall einfach deutlich mehr Luft nach unten.

Kurz, ich würde gern in eine Tante Ju zu einem Flug über Flachland einsteigen, zumal sie im Notfall auch mit guten Überlebensschancen auf einem Acker landen könnte. Im Hochgebirge wäre mir da doch etwas mulmig.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Schweizer haben nun wirklich in Jahrzehnten unfallfreien Fliegens bewiesen, dass ihre eigenwillige Art des Ju-Betriebs sehr dicht über dem Hochgebirge sicher klappt.
Dennoch könnte es hier mit der Hitze und Dichtehöhe zu tun gehabt haben.
 

peter42

Moderator
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09.03.2009
13.314
1.139
Also, 1x Motor = 1x Chance-"könnte kaputt gehen". 2x Motoren = 2x Chance-"könnte kaputt gehen".

Nun zum Flugverhalten bei Motorausfall:
1. wenn ein Motor völlig explodieren würde mir ein einmotoriger Flieger lieber (bezeichne ich aber mal eher als Maximaldesaster..), weil nur 1x Risiko
2. wenn zweimotoriges Flugzeug mit einem Motor nicht mehr fliegen könnte, da es entweder keinen sinnvollen Ausgleich über Trimmung etc. gibt (da das Flugzeug eben für zwei konzipiert wurde) oder auch keine synchronisation des zweiten funktionierenden Motors vorliegt und dieser - wenn auch nur für ein paar Sekunden etwa beim Start auf Vollschub das Flugzeug dreht, wäre mir ein Einmotorer lieber, weil nur 1x Risiko
3. wenn das Flugzeug mit einem Motor noch weiter fliegen kann weil ein Motor ausgeglichen werden kann und man "nur" die Route verkürzen müsste aber eben "mehr" als nur Sinkflug zur Suche nach Landeplatz Verfügung hat wäre mir ein "Zweimotorer" lieber (1/2x Risiko)

Oder wie? Die Tante Ju hat 3 Motoren, ich gehe davon aus, dass hier der "dritte Fall" (mit 1/3x Risiko) zutreffen würde ...

Nicht ganz, davon ausgehend, dass die Motoren unabhängig von einander sind gilt - bei angenommenen 99% Zuverlässigkeit - für den Ausfall eines Motors:

P(1Motor)=1%
P(2Motoren=1-(0.99*0.99)=1,99% und dass zwei ausfallen 0,01%
P(3Motoren)=1-0.99 hoch 3=2,97% und der Ausfall von zwei 0,03%
 
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Loungepotato

Erfahrenes Mitglied
02.12.2016
4.420
5.765
Nicht ganz, davon ausgehend, dass die Motoren unabhängig von einander sind gilt - bei angenommenen 99% Zuverlässigkeit - für den Ausfall eines Motors:

P(1Motor)=1%
P(2Motoren=1-(0.99*0.99)=1,99% und dass zwei ausfallen 0,01%
P(3Motoren)=1-0.99 hoch 3=2,97% und der Ausfall von zwei 0,03%

Die Wahrscheinlichkeit ist so gering, dass sie eigentlich zu vernachlässigen ist. Zudem würde die Ju auch beim Ausfall aller 3 Motoren nicht einfach senkrecht aus dem Himmel fallen. Hoffe die Ermittler finden die Ursache.
 
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