Eine nachvollziehbare Massnahme waere die Aufhebung der Drosselung der Motoren gewesen.
Da sich die Motoren bei Nutzung der ehemals vollen Leistung mit heutigem Sprit binnen Minuten zerlegen, würde das alle JUs binnen einiger Stunden für immer grounden, da ja keine Ersatzmotoren mehr hergestellt werden. Das wäre in der Tat eine hocheffektive Maßnahme, zukünftige Unfälle zu vermeiden.
Es sei denn du meinst damit, eine Raffinerie zu finden die 30er Jahre Sprit herstellt, um die Motoren ungedrosselt betreiben zu können...
Sind die Motoren hardwaremäßig gedrosselt? Ist da nicht einfach vorgeschrieben, nicht mehr als XX% der Leistung zu nutzen?
Gute Frage... Es gibt dem BMW 132 ja in zwei Varianten, als "Höhenmotor" BMW 132 A Reihe 3 mit 70mm Vergaser und als "Bodenmotor" BMW 132 E Reihe 2 mit 56mm Vergaser. Der Höhenmotor muss in niedriger Flughöhe vom Piloten manuell gedrosselt betrieben werden (O-Text im Handbuch: "Die Motoren BMW 132 A Reihe 3 sind als Höhenmotor mit vergrößerten Luftdüsen so eingeregelt, dass sie auch bei 5 Minuten Kurzleistung in Meereshöhe nur gedrosselt laufen dürfen" bzw. "Der Flugmotor BMW 132 A Reihe 3 ist ein Höhenmotor der am Boden nicht mit voller Gasdrosselöffnung laufen darf. Zur Gewährleistung der Betriebssicherheit ist es deshalb unbedungt erforderlich die (...) gegebenen Leistungsgrenzen einzuhalten".
Die Motoren waren also schon immer gedrosselt, jetzt nur auf andere Limits. Ich vermute, es ist auch heute noch der Pilot, der dafür verantwortlich ist. Man wird jederzeit alle Hebel voll nach vorne schieben, und den Motor zerstören können. Allerdings nur in niedriger Höhe, ab welcher Höhe der Motor heute hardwaremäßig limitiert ist weiss ich nicht, mit dem Originalsprit waren es mal mit Verstellpropeller 900m für Kurzleistung, 1500m für erhöhte Dauerleistung, 1900m für Dauerleistung und 2500m für Reiseleistung, bzw. immer 900m bei Festpropeller (jeweils bei Normatmosphäre, damals noch nicht ISA sondern Cina) ab wo man "alle Hebel auf Anschlag" schieben konnte.
Mit einem alten Auto kann man auch nicht einfach im 1. Gang 10 Minuten Vollgas geben, ohne das wesentliche Teile des Motors durch die Gegend fliegen. Es gab mal Zeiten, da hat man Flugzeug- und Fahrzeugführern zugemutet, ihr Gerät innerhalb der Betriebsgrenzen zu betreiben... In einer Zeit in der es "hip" ist Regeln zu brechen, oder alles "intuitiv bedienbar" sein muss, kommt man nicht mehr drumrum alles hardwäremäßig zu begrenzen. Heute begrenzt die Motorsteuerung auch im 1. Gang die Drehzahl, egal wie lange der Fahrer Vollgas gibt, bzw. mit dem elektrischen Gaspedal vergeblich versucht, tatsächlich Vollgas zu geben.
Jedes moderne FADEC Strahltriebwerk ist gedrosselt, in neudeutsch "Flat rated". Die Elektronik erledigt das für den Piloten.